EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Man muss weder schwul noch männlich sein, um QAF zu lieben.
Nachdem ich die ersten Folgen der 1. Staffel eher zufällig gesehen hatte, war ich spontan total begeistert und hab mir gleich die komplette Serie gekauft. Es handelt sich um eine sich fortsetzende Geschichte, die man der Reihenfolge nach sehen sollte. Hauptprotagonisten sind 5 Schwule und 2 Lesben in Pittsburgh. Es ist in gewisser Weise eine Milieustudie einer Szene, die man als Hetero kaum jemals kennen lernt. Die Charaktere sind extrem, aber auf eine gute Art. Das Drehbuch ist fantastisch. Die Schauspieler sind ausgezeichnet und glaubwürdig, die Dialoge in der OV gelungen und stimmig. Ich habe alle Folgen verschlungen und war ganz traurig, als es zu Ende war. Gefallen haben mir die authentischen (jedenfalls wurde mir das so von Leuten, die solche Szenen kennen gesagt) Einblicke in eine fremde Welt, die Beziehungsdynamiken zwischen den Protagonisten, die Dialoge und die Entwicklung der Charaktere, besonders von Brian (Gale Harold) und die Sexszenen (das sind alles sehr schöne Menschen, da lohnt sich das natürlich immer).
Ich habe später nach Filmen mit Gale Harold gesucht, weil ich mehr mit ihm sehen wollte und mich außerdem interessierte, ob er noch andere Rollen spielen kann, denn Brian verkörpert er so überzeugend! Er hat noch ein paar belanglose Nebenrollen in anderen Serien und ich habe wegen ihm einige Filme, angeschaut, die nicht der Erwähnung wert sind. Wahrscheinlich ist er als Schauspieler wegen der Rolle verbrannt.
Aber zurück zu QAF:
Die Serie baut eine hohe Intensität auf und hat mich total reingezogen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Geschichte einen kalt lassen kann, wenn man sich darauf einlässt.
Es gibt viel zu schmunzeln, manches ist schreiend komisch. Dann geht es aber auch um tiefe Abgründe und existenzielle Themen wie Sucht, Umgang mit HIV, Schwierigkeiten mit dem Älter werden (für Brian ist sein 30. Geburtstag der supergau), Einsamkeit und natürlich Anfeindungen aus der umgebenden hetero-Gesellschaft. Wahrscheinlich ist es genau diese Kombination aus Witz und Tiefe, die die Serie für mich so genial macht! Mir ging es beim Zusehen des teilweise sehr destruktiven Agierens der Protagonisten so, dass ich ganz zufrieden war, in diese Welt von meinem sicheren Sofa aus eintauchen zu können, ohne wirklich dabei sein zu müssen.
Obwohl es sich um eine ganz andere Geschichte handelt, kam mir bei „Mad Men“, das ich später gesehen habe, immer wieder Brian in dem Sinn, der auch in einer Werbeagentur arbeitet und dort mit seiner unkonventionellen Art sehr erfolgreich ist. Während ich bei „Mad men“ mehrmals ausgestiegen bin und die letzten beiden Staffeln noch auf meinem ungesehenen Stapel liegen, habe ich QAF quasi in einem Rutsch verschlungen.
Auch das Ende fand ich sehr gelungen, hatte schon befürchtet, entweder gibt es ein weich gespültes Happyend oder eine Tragödie.
Die Serie ist übrigens ein Remake der gleichnamigen englischen Serie, die ich mir danach interessehalber besorgt habe. Mir gefällt aber die amerikanische Version deutlich besser. Da scheiden sich ja häufig die Geister. Wer grundsätzlich mehr auf die englischen Produktionen steht, kann es ja mal mit der englischen Version versuchen.
Die Kamera fand ich von Anfang an hervorragend. Die Atmosphäre des texanischen Hinterlands und die Trostlosigkeit mancher Lebensumstände dort sind in sehr ästhetischen Bildern eingefangen. Visuell ist der Film ein Gedicht! Auch die Texaner mit ihren Hüten wurden teilweise fast schon symmetrisch aufgenommen, fand ich ziemlich lustig. Die Dialoge (OV) fand ich toll. Man kriegt ein Gefühl für die Leute, find ich. "Hell or High Water" ist auf jeden Fall etwas für Leute, die ein Herz für amerikanische Milieustudien haben.
Anfang Handlungsspoiler
Es beginnt mit einem bewaffneten Überfall auf eine kleine Bank. Die einzige Angestellte ist anfangs ziemlich cool und kommentiert das Geschehen mit der Bemerkung, dass die Räuber das wohl zum ersten mal machen, sagt Ihnen, dass sie dumm sind. Einer lässt sich zu einem Wortwechsel hinreißen. Dann überfallen die beiden Protagonisten noch eine kleine Bank, in der gerade ein Kunde ist. Der bleibt auch ziemlich unbeeindruckt und zieht sofort nachdem die beiden die Bank verlassen haben, seine eigene Knarre und schießt auf die Flüchtigen. Ihre Flucht haben sie jedenfalls recht professionell geplant. Ein Ermittler, der kurz vor seiner Berentung steht, gespielt von Jeff Bridges, bekommt den Fall übergeben. Seine Ermittlungsmethode besteht hauptsächlich im Zuwarten an der richtigen Stelle und dann aber, so wie man sich das von einem alten Sheriff vorstellt, rasches zielsicheres Handeln.
Ende Handlungsspoiler
Wie nebenbei, und das finde ich sehr elegant, bekommt man einen Eindruck wie desolat einige Milieus in den USA sind. Manche sind arm, hoffnungslos und bewaffnet. Gefährliche Kombination. Die Country-Musik passt zum Film und hat mir auch sehr gefallen.
Alles in allem, ein rundum gelungener Film mit Aussage, den ich mir sicher wieder ansehen werde.
In der in Las Vegas spielenden Serie geht es um die Anwälte Morelli (James Belushi) und Kaczmarek (Jerry O’Connell). Morelli ist der Typ geschiedener Familienvater und Kaczmarek der aalglatte Frauenheld. Nach einigen Folgen kommt noch die Junganwältin Lisa Tyler dazu. Weitere Nebenrolle spielt die Sekretärin Zoey. In der Serie geht es fast hauptsächlich um das Geschehen in der Kanzlei bzw. die Fälle. Über das Privatleben der Protagonisten erfährt man wenig. Die Fälle werden kreativ gelöst, die Anwälte sind clever, offensichtlich wohlhabend und Menschenfreunde. Wenn man von den Klischees und der fehlenden Ausdifferenzierung der Protagonisten etwas absieht, ist die Serie doch solide gemacht, Geschichte und Fälle interessant genug. Mir persönlich liegt Jerry O’Connell nicht so sehr. James Belushi schätze ich (aber kein Vergleich zu seinem Bruder John), dadurch hatte die Serie schon mal ein Pluspunkt bei mir. Ich würde sagen, wer Anwaltsserien und mag, wird auch mit „The Defenders“ etwas anfangen können. Schade, dass es nur zwei Staffeln gibt, ich hatte mich gerade an die beiden gewöhnt.
Es war sicherlich ein Fehler überhaupt rein zu schauen, da ich mit DC und Superhelden in der Regel eh nicht viel anfangen kann. Allerdings kann ich schon anerkennen, wenn ein Film wenigstens handwerklich hochwertig ist. Eines nachts als ich nur noch eine Stunde Unterhaltung ohne Denken haben wollte, bin ich bei Amazon Prime über die OV gestolpert. Zeitreisegeschichten mag ich, also dachte ich, schau ich mal rein. O graus!
Was mich neben dem unglaublichen Klugscheißer-Hauptprotagonisten am meisten aufregt, ist das Auftauchen von Wentworth Miller (alias Michael Scofield) und Dominic Purcell (alias Lincoln Burrows). Das gibt's doch gar nicht! Die beiden Brüder aus „Prison break“ als Pseudosuperhelden. Noch dazu wirkt es plötzlich so, als wären sie die schlechtesten Schauspieler aller Zeiten, vor allem Dominic Purcell. Das war mir in „Prison Break“ nicht so aufgefallen, weil da ein Ereignis das nächste jagt. Wenn man aber genauer aufgepasst hat, stellt man fest, dass Purcell da auch tatsächlich nicht viel macht. Anscheinend hat man ihm hier gesagt, er soll ganz tief brummen beim Sprechen, jedenfalls musste ich schon gequält lachen, wenn er nur den Mund aufmachte. Auch die anderen Schauspieler sind keine großen Talente. Dann ist alles total klinisch sauber. Die Musik ist beschxxxx.... Eine stringente Handlung konnte ich nicht erkennen. Das Schlimmste sind aber die Dialoge. Diese sind, trotz OV, unter aller Kanone. Das Wort „Timeline“ und der Satz „I Don't remember you“ wird in der 1. Folge ungefähr 100 mal gebraucht. Was für ein unglaublicher Schwachsinn! Wer hat sich das nur ausgedacht? Einen Punkt für die hübschen Kostüme. Einen zweiten für die Hommage an die 70er.
Die meisten werden sich für diese Serie wahrscheinlich wegen „Breaking Bad“ interessieren. So auch ich. Ich wollte unbedingt Saul (Bob Odenkirk) wieder sehen. Im Gegensatz zu „Breaking Bad“ beginnt die Serie langsam und ohne Mord und Totschlag. Es geht vielmehr um die Beziehungsdynamiken, das Milieu aus dem Saul (der zur damaligen Zeit noch Jimmy McGill heißt) kommt. Wer nicht eine weitere Folge von „Breaking Bad“ erwartet und sich auf das langsame Tempo einlassen kann, wird wahrscheinlich, so wie ich, recht angetan von der Serie sein. Ich finde die Geschichte und die Charaktere durchdacht, schlüssig und spannend. Schön ist, dass auch Mike Ehrmantraut (Jonathan Banks) mit von der Partie ist und man seine Vorgeschichte auch kennen lernt. Wirklich ausgezeichnet heraus gearbeitet ist der Charakter von Jimmys Bruder Charles McGill (Michael McKean).
Anfang Handlungsspoiler
Er ist psychisch schwer gestört, zum einen hat er eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, zum anderen glaubt er, dass er von Elektrosmog körperlich verletzt wird. So lebt er ohne Strom, alle müssen sich nach ihm richten und sich um ihn kümmern. Zwischen den beiden Brüdern besteht eine Art Hass-Liebe und eine extreme Rivalität, die nach und nach durch die Familiengeschichte erklärt wird. Die Beziehung der beiden und die Persönlichkeiten sind ausgezeichnet entwickelt.
Ende Handlungsspoiler
Die Serie hat ihre eigene Art von Humor, die in Richtung „Breaking Bad“ geht, aber (noch?) nicht so spektakulär ist, da es nicht ständig um Leben und Tod geht. Better call Saul ist mir ein echter ein Genuss.
Auch in der 5. Staffel, die ich momentan (4/2020) schaue ist die Qualität mMn erhalten. Was ich hier sehr schön finde, ist wie der zwanghafte Charaker von Giancarlo Esposito vorbereitet wird. Das einzige was ich insgesamt bei Esposito fragwürdig finde: Jemand der so ein Perferktionist ist, kommt selten so weit wie er, weil die Genauigkeit der ganzen Kleinigkeiten dermaßen viel Zeit in Anspruch nehmen, dass die Leute oft damit schon völlig ausgelastet sind.
Update August 2022: Bin fast mit der 6. Staffel durch und bin begeistert! Allerdings muss ich mir dann irgendwann die Serie im ganzen nochmal ansehen. Diese einzelnen Episoden mit längeren Pausen dazwischen, nerven mich.
„The shannara chronicles“ basiert auf den Romanen von Terry Brooks, den ich persönlich nicht so toll finde, aber das muss ja nichts heißen und spielt sich in den sog. Vier Ländern, einer postapokalyptischen Welt. Nach den „großen Kriegen“ hat sich eine neue Gesellschaft etabliert, die Wissen und Technologie verloren hat, so dass die Vier Länder eher mittelalterlich wirken, mit dem großen Unterschied, dass es auch einen Elfenstaat gibt, der früher einmal Magie besessen haben soll. Und hier geht es schon los: Die Elfen sehen unsagbar bescheuert aus! Wer hat denen denn diese dilettantischen Ohren angeklebt? Die schauen oft super-ernst drein (die Gesichtsausdrücke sind auch völlig lächerlich, die Darsteller sind ziemlich unbegabt...) und besprechen existenzielle Themen, aber mit diesen schwachsinnigen Ohren kann ich sie nicht ernst nehmen. Während beim Herrn der Ringe die Elfen recht attraktive Leute und die Ohren dezent und zu den Gesichtern passend waren, sind die hier einfach nur lächerlich. Zurück zur Geschichte: Es geht los mit zwei Handlungssträngen, einmal gibt es einen Jugendlichen Halbelfen, dessen Mutter gerade gestorben ist und der sich auf den Weg machen will, um erwachsen zu werden. Dabei gerät er in einige ungute Situationen, bis er erfährt, dass er von einem großen Kämpfer abstammt und es sein Schicksal ist, die Welt zu retten (Ich habe ein bisschen vereinfacht). Die zweite Ebene ist die Geschichte einer jugendlichen Elfenprinzessin, die unbedingt zu den Hütern des sogenannten Ellcrys-Baums gehören will, der die Welt vor den Dämonen beschützt. Dazu besteht sie eine schwere Prüfung, die eigentlich nur für Jungs ist. Dann gibt es noch den letzten Druiden Allanon, gespielt von Manu Bennett, bekannt aus dem Hobbit. Dieser ist der einzig halbwegs akzeptable Schauspieler der Serie. Die anderen sind unbegabt und ziehen komischen Gesichter. Auch die Ausstattung ist bestenfalls mittelmäßig, das wäre mir persönlich nicht so wichtig, wenn Geschichte und die Schauspieler mir gefielen. Am schlimmsten sind die Dialoge, die auch in der OV derartig stümperhaft geschrieben sind, dass man staunend davor sitzt, wie jemand sich so lahme und platte Sätze hat ausdenken können. Die Entwicklung der Beziehungen ist uninteressant und die Charaktere haben keine Tiefe.
Die Erde ist wegen eines Atomkriegs verwüstet. In einer Raumstation, der „Arche“ in der Erd-Umlaufbahn leben die letzten Überlebenden unter einem strengen Regime. Alle die gegen die Regeln verstoßen werden umgebracht (hier können sich schon die ersten Fragen auftun, zB wie kann es sein, dass man so leichtfertig mit den letzten Überlebenden umgeht? Ach so ja, die Ressourcen wie zB Luft gehen aus... Und wie kommt es, dass überhaupt noch so viele da sind, wenn man bei der kleinsten Kleinigkeit zum Tode verurteilt wird?). Es werden 100 jugendliche „Straftäter“ auf die Erde geschickt, um rauszufinden, ob sie wieder bewohnbar ist. Man erfährt im Nebensatz, dass man seit 3 Generationen auf der Raumstation lebt. Wie viele Jahre sind das? 100? Wie lange dauert es, bis ein Ort nach einem Atomkrieg wieder bewohnbar ist? Einige 1000 soweit ich weiß.... Hm.... Die Jugendlichen landen auf der Erde und ungefähr 3/4 von ihnen führen sich auf, wie die letzten Idioten (springen in das nächstbeste Gewässer, um sich von einem Ungeheuer fressen zu lassen, interessieren sich nicht dafür, dass sie etwas zu essen brauchen, prügeln sich wegen nichts, haben nichts anderes zu tun, als ihre Funkarmbänder zu entfernen, laufen dem nächstbesten Monarchfalter hinterher und tappen in jede mögliche Falle) während die Hauptprotagonistin erfolglos versucht, für Ordnung zu sorgen. Man stellt fest, dass auf der Erde Leben ist und auch irgendwelche menschenähnliche Wesen in komischen Masken. Man könnte sich über die in der Kürze der Zeit so sehr veränderte Flora und Fauna wundern. Dann wird einer vom Speer durchbohrt und überlebt auch noch, dank der Superheilkräfte der Heldin. Ein anderer dagegen wird erfolgreich von einem kleinen Mädchen ermordet... Einfach so. Dann plötzlich benehmen sich die Jugendlichen, als wären sie alle Ingenieure und basteln Raketen und Funkgeräte. Es gibt extrem viele Logiklöcher, wie auch in anderen Kritiken schon erwähnt. Die Autoren sind doch tatsächlich auch nicht zu blöde, wie im „Herrn der Fliegen“ ihre Jugendlichen auf Wildschweinjagd zu schicken. Wenn das eine Hommage sein soll, finde ich sie 100% misslungen. Im „Herr der Fliegen“ entwickelte sich eine destruktive, aber schlüssige und durchdachte Gruppendynamik unter den Kindern, hier hauen Jugendliche grundlos aufeinander ein. Schauspieler und Dialoge (trotz OV) sind unterirdisch!
Vielleicht habe ich schon zu viele gute Serien und Filme gesehen und „the 100“ ist etwas für Jugendliche, die noch nie was vom „Herrn der Fliegen“ gehört haben, LOST nicht kennen (da wird auch viel durch den Wald gelatscht) und auch noch nie einen gesellschaftskritischen Film gesehen haben. Ich jedenfalls kann ich hier keine Gesellschafts-Kritik erkennen.
Ich habe mich bis zur 5. Folge der 1. Staffel durchgekämpft. Und es war echt eine Qual!
Langweilig. Mir kam die Serie so vor, als ob sie versucht ein Remake von „Twin Peaks“ zu sein. Genauso langsam entwickelt sich die Geschichte. Nur man darf aber halt nicht vergessen, dass „Twin Peaks“ von 1990 ist, die erste Mysteryserie dieser Art und außerdem von David Lynch entwickelt.
Die Handlung von „Hemlock Grove“ schleppt sich dahin und entwickelt eben genau nicht die Atmosphäre, die „Twin Peaks“ interessant gemacht hat. Man sieht wie sich einer der Hauptprotagonisten in einen Werwolf verwandelt. Die Verwandlung selbst ist ganz gut gemacht (gruselig halt), aber danach kommt dann ein ganz normaler Wolf dabei raus - lächerlich. Auch passiert über lange Strecken weiter nichts, Handlungsstränge werden nicht verfolgt. Die Mutter von Roman Godfrey wird als böse Hexe, á la Denver Clan Joan Collins, dargestellt. Ziemliches Klischee. Ich wusste nicht, worauf das Ganze hinaus laufen soll und hatte dann irgendwann auch keine Lust mehr, es heraus zu finden. Ich habe die erste Staffel deshalb auch nicht zu Ende gesehen.
Auf der Suche nach einem guten Vampirfilm stolperte ich über dieses Machwerk. Ich musste den Film nach 30 Minuten ausschalten und das passiert mir nicht so leicht. Alles sieht total unecht und billig gemacht aus. Das würde man noch aushalten, aber die Dialoge der Darsteller sind völlig Panne (OV), die Schauspieler uninteressant und das Geschehen insgesamt total gewollt und schlecht inszeniert, sodass ich meine Zeit nicht weiter verschwenden wollte.
Es geht um den Umgang mit Müll, vorrangig im Libanon, in England, in Island und ein bisschen in Asien. Und das ist auch schon Teil des Problems. Mir hat der rote Faden gefehlt. Es kam mir wie eine (unvollständige!) Aneinanderreihung von Problemen vor. Man sieht wie Meeresbewohner und Seevögel unter dem Abfall leiden, erfährt dass sehr viel Plastik im Wasser ist (Hierzu gibt es aber bereits mehrere andere Doku, bspwse „plastic planet“ (hat ein ähnliches Problem). Dann erfährt man über eine Mülldeponie im Libanon, auf welcher seit zig Jahren der ganze Müll einfach am Strand abgeladen wird. Dieser schwimmt dann zu den angrenzenden Ländern, was denen natürlich nicht gefällt. Dann geht es sehr lange um Dioxin, das bei Müllverbrennung entsteht - das ist nur halt überhaupt keine Neuigkeit. Hierzu gibt es genug (interessantere!) Bücher zu lesen und wenn mich nicht alles täuscht, auch Dokumentationen zu sehen. Es geht ausführlich um Probleme von Mülldeponien, besonders in England und dass man nichts dagegen machen kann, dass Grenzwerte nicht eingehalten werden. Am Ende wird San Francisco als tolles Beispiel für Umweltschutz gezeigt - man erfährt aber gar nicht so genau, wie die das eigentlich machen. Außer dass dort alle Mitarbeiter der Abfallentsorgung super bezahlt werden und ihre Arbeit wahnsinnig gerne machen. Dass es unter Umständen nicht ganz unproblematisch ist, seinen Plastikmüll nach China zu verkaufen, was implizit als etwas Positives dargestellt wird, weil die Container ja nicht mehr leer zurück fahren würden. Ich bin keine Expertin, aber ich habe gelesen, dass es in China eben viel weniger Regulierungen bzgl. Herstellung und Entsorgung gibt und es deshalb recht praktisch ist, Müll in solche Länder zu schicken (Allerdings nehmen die Chinesen ja ab 2018 keinen Müll mehr von uns an. Man kann gespannt sein, wie das dann weiter geht.). Insgesamt fand ich es erschütternd, wie der Film zu einem so brisanten Thema, das uns alle angeht, so langweilig und so oberflächlich gemacht werden konnte. Was komplett fehlt, ist eine Beleuchtung der Hintergründe, nämlich zum einen, dass hinter der Müllentsorgung eine Art Mafia (in Italien ja ganz konkret) steckt, die viel Geld damit verdient, Müll eben gerade nicht ordnungsgemäß zu entsorgen. Dass diese Firmen das natürlich nur machen können, weil sie in irgendeiner Form Politiker gekauft haben, ist ja wohl auch klar, aber kein Thema in der Doku. Die Frage, warum unsere Gesetze da offensichtlich nicht greifen, wird nicht behandelt. Auch wird die Frage, warum eigentlich die Lebensmittelindustrie nicht dazu gezwungen wird, umweltfreundlichere Verpackungen herzustellen, zwar kurz angerissen, aber nicht vertieft. Die Experten, die da zu Wort kamen, hatten nicht wirklich etwas Interessantes beizutragen.
Kurz gesagt, geht es in „Picknick mit Bären“ um existenzielle Gefühle (Angst vor dem eigenen Tod) und deren Abwehr durch Agieren. Robert Redford, egal ob alt oder jung, ist doch einfach toll! Den Anfang fand ich unglaublich komisch, zumindest in der OV. Wunderte mich erst, dass er nicht viel bessere Kritiken bekommen hatte. Dachte mir, wahrscheinlich liegt´s am Alter der Kritiker. Mit bald 50 und rückt für mich diese Situation näher. Dachte, das ist vielleicht wie mit dem Geschmack für Whiskey, da braucht´s vielleicht auch eine gewisse Reife für den Film. Allerdings hat meine dann durchgeführte statistische Erhebung keine signifikanten Ergebnisse bezüglich der Altersverteilung bei den Kritiken erbracht ;-).
Anfang Handlungsspoiler
Allein schon die Situation als der Schriftsteller Bill (Redford) zu Gast in einer dieser unsäglichen amerikanischen Fernsehshows ist– Super fand ich das! Als nächstes benimmt er sich ziemlich daneben auf der Totenwache eines Bekannten, ich musste total lachen. Seine Reaktion auf die Beerdigung ist, dass er eine Wandertour über 2.000 Meilen plant. Seine Frau findet das natürlich den völligen Irrsinn, zumal er scheint´s unsportlich ist und seit 30 Jahren keine längere Wanderungen unternommen hat. Auch seine Einkaufstour durch den Outdoorladen – köstlich!
Der zweite Hauptprotagonist Stephen, gespielt von dem ebenso alt gewordenen und ebenso wunderbaren Nick Nolte! Die Kombination versprach Großartiges. Seine Frau verabschiedet Bill auf seine Wanderung mit den Worten „Try not to die.“ Alle Dialoge bis dahin sitzen auf den Punkt. Bis hier hätte ich 9 Punkte gegeben. Dass der Film zum Teil im Studio aufgezeichnet wurde, wie JensJenserJensen kritisiert hat, wäre mir an sich piepschnurzegal gewesen.
Allerdings lässt „Picknick mit Bären“ dann doch leider bald sehr nach, schöpft sein Potenzial nicht aus und auch die Beziehung der beiden hätte viel mehr Reibungsfläche hergegeben. Die Beschwerlichkeit einer solchen Wanderung und der Umgang damit werden nicht ausreichend gewürdigt. Auch kann mir doch keiner erzählen, dass man da nicht schon nach einem Tag wahnsinnigen Muskelkater und Rückenschmerzen hat und spätestens nach 2-3 Tagen fürchterliche Blasen an den Füßen. Oder eben lauter Beschwerden, die jüngere Leute nicht so haben. Und was macht man denn dann? Schade, dass die beiden immer so nah an der Zivilisation sind und in den nächsten Diner gehen können.
Ende Handlungsspoiler
Am Ende des Films angelangt, bin ich irgendwie enttäuscht. Der Anfang war so viel versprechend....
Brian Cranston (alias Walt aus Breaking Bad) schätze ich sehr. Die Geschichte, die der Film erzählt schien mir anfangs nicht so wahnsinnig toll, da ich schon so viele solcher Filme gesehen habe und richtig gute Serien aus diesem Milieu gibt´s ja auch schon einige (eben Breaking Bad, aber auch Weeds und the sopranos) Was „the infiltrator“ aber doch besonders macht sind zwei Dinge. Zum einen wird für den Undercoveragenten ein sehr persönliches Event (was wird aus Spoilergründen nicht verraten) inszeniert, um Pablo Escobar zu verhaften. Das fand ich schon ziemlich gelungen. Zum anderen wurden die Hintergründe des Drogenhandels in den USA zumindest mal ansatzweise thematisiert. Das find ich einen guten Ansatz! Denn die offizielle Politik der USA ist ja, so zu tun, als ob alleinig irgendwelche Drogenkartelle (hier in Südamerika) für den Drogenschmuggel verantwortlich sind. Spätestens seit dem Buch „Die CIA und das Heroin“ (Alfred W. McCoy, 1972) kann man wissen, dass eben der CIA für einen Großteil der Drogen, die in die USA gelangen, zumindest mitverantwortlich ist und die CIA mit dem Drogengeld Aktivitäten früher gegen die Sowjetunion, später im arabischen Raum finanzier(t)en. Und schließlich scheint es so zu sein, dass der Film doch auf einigen Tatsachen beruht. Zumindest wird im Abspann darauf Bezug genommen. Auch dass die Federal Reserve Bank ihre Finger mit in der Drogengeldwäsche hat. Davon abgesehen fand ich den Film ausreichend spannend und in sich stimmig. Die Musik hat mir gefallen und manche Charaktere waren lustig gestylt. Ohne Brian Cranston wäre „the infiltrator“ allerdings nur halb so interessant für mich.
Allein schon für Brian Cranston (Walt aus „Breaking Bad“) lohnt sich der Film. Die auf der realen Figur Dalton Trumbo, einem amerikanischen Drehbuchautoren, basierende Filmbiographie, im kalten Krieg angesiedelt, ist spannend und man erfährt etwas über Hollywood während der McCarthy-Ära, als in den USA alle anders Denkenden aggressiv verfolgt wurden. Die Redefreiheit war damals praktisch nicht existent. Cranston ist fantastisch. Ähnlich wie Walt in „Breaking Bad“ findet er kreative Wege zu überleben. Auch die anderen Schauspieler sind ausgezeichnet. Dean O-Gorman als Kirk Douglas ist gut ausgewählt, er sieht ihm tatsächlich ähnlich! Für Freunde des amerikanischen Films ist "Trumbo" eigentlich ein muss, da er auf unterhaltsame Weise einen wichtigen Teil der amerikanischen Kulturgeschichte darstellt. Trumbo wird auf extreme Weise ausgegrenzt, lässt sich aber nicht unterkriegen. Völlig irre, erhält er einen Oscar unter einem Pseudonym, weil er in der Öffentlichkeit nicht mehr in Erscheinung treten darf. Ich finde den Film unter den Aspekten Kulturgeschichte, Politik und unterhaltsamer Spielfilm sehenswert.
Amerikanisches Prekariat vom Feinsten. Das hübsche Gesicht und die Figur der Protagonistin stehen in gewisser Weise in Widerspruch zu dem Milieu, aus dem sie stammt. Hier würde man eine eher verwahrlostes und durch Industriefraß und Zuckergetränke verfettes Mädchen und keine durchtrainierte Schönheit mit lupenreiner Haut erwarten. Aber dann würde man den Film wahrscheinlich nicht so gerne ansehen.
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Mit ihren beiden kleinen Halbgeschwistern muss sie sich zu Beginn des Films Essen aus Müllcontainern zusammen klauben. Sie beschließt dann von einem Tag auf den anderen mit einer Gruppe junger Leute abzuhauen, die von einer anderen jungen Frau angeheuert sind. Was genau ihr Job ist, erfährt man erst eine Weile später. Im ersten Moment sieht es so aus, als wäre das das Beste, was ihr passieren konnte. Die Darstellung der jungen Leute finde ich so verkehrt nicht, so habe ich die Amerikaner kennen gelernt: Bis zuletzt soll immer alles fun und lustig sein.
ENDE SPOILER
Und die Szene mit der ich es zu tun hatte und habe, konsumiert Unmengen an Alkohol und auch mal andere Drogen und will von Schwierigkeiten möglichst nichts wissen. Im Gegensatz zu "mazinger" finde ich das recht treffend. Es kommt dann anders als ich erwartet hatte. Die Szene mit dem Bären versuche ich als Metapher zu sehen. Sonst fänd ich sie arg kitschig. Ansonsten gefällt mir die Geschichte um die junge Frau zum Ende hin immer besser. Insgesamt ein gutes Roadmovie über junge Leute ohne Zukunftsperspektive.
Wenn man den Film kennt und mag, fällt es schwer mit der Serie wirklich etwas anzufangen. Das was gut ist, kennt man schon aus dem Film aber besser und das was neu ist, ist nicht wirklich sehenswert. Ich bin über vier Folgen nicht hinaus gekommen.
Das ist mein erster Film von Ken Loach. Eine britische alleinerziehende Mutter wird entlassen und eröffnet eine Leiharbeiterfirma mit Flüchtlingen. Sie nutzt die Notsituation der Leute hemmungslos aus. Der Film stellt unsere heutige Arbeitswelt realistisch dar, soweit ich das beurteilen kann. Man liest ja öfter mal Reportagen über Leih- und Schwarzarbeiter. In diesem Geschäftsfeld kann man wahrscheinlich nur gut verdienen bzw. überhaupt nur mitmischen, wenn man kriminell ist. Wenn man Filme über das britische Prekariatsmilieu mag und gesellschaftspolitisch interessiert ist, ist IT´S A FREE WORLD empfehlenswert.
Anfang SPOILER
Dass die Protagonistin eine zwiespältige Person ist, finde ich gut dargestellt, weil diese ganzen Ausbeuter bestimmt auch gute und konstruktive Seiten haben. Sie ist nicht einfach eine Rassistin oder menschenverachtend. Das macht den Film für mich so gut. Sie passt perfekt in unsere heutige Gesellschaft: Sie nimmt ihr Wissen und ihre Erfahrung, baut ihr eigenes „Unternehmen“ auf, rationalisiert und bagatellisiert ihre Handlungsweisen. Passend zu ihrer Generation sind auch immer die anderen/die Umstände an allem schuld. In einem Gespräch mit ihrem Vater beklagt sie sich darüber, dass sie 30 verschiedene Arbeitsstellen verloren hat, im Gegensatz zu ihm der 30 Jahre am selben Arbeitsplatz war. Was es vielleicht auch mit ihr zu tun hatte, dass sie ihre Jobs verloren hat, fragt sie sich gar nicht. Ihr Vater vertritt noch ethische Werte, die sie schon längst aufgegeben hat.
Ende SPOILER
Insgesamt ließ mich IT´S A FREE WORLD mit recht pessimistischen Gefühlen zurück.
Remake des hervorragenden Films von 1957. Ich habe mich über James Gandolfini („the Sopranos“) und Jack Lemmon gefreut. Das allein schon macht es wert, den Film zu sehen. Es war schon so lange her, dass ich das Original gesehen habe, sodass ich hier glücklicherweise keinen Vergleich anstellen musste, weil ich mich nicht erinnern konnte. Der Film spielt nur in einem Raum mit eben 12 Personen, die sich über einen Schuldspruch zu einer Mordanklage einigen sollen. Die OV ist sehr gut verständlich, die Dialoge sind exakt auf den Punkt, teilweise schreiend komisch, teilweise drücken sie erschreckend die Borniertheit des Durchschnittsamerikaners aus. Super dargestellt finde ich die verschiedenen Charaktere und wenngleich ich einerseits das amerikanische System mit der Jury gut finde, weil es hier wirklich darum geht, sich zu einigen, so zeigt der Film auch auf, was für Idioten über lange Haftstrafen bis hin zu Leben und Tod eines Menschen entscheiden können. Hier gibt es erstmal nur einen differenzierten Menschen (Jack Lemmon), der bereit ist, sich bei allen anderen unbeliebt zu machen und sich vorurteilsfrei und empathisch mit dem Angeklagten zu beschäftigen. Die entstehende Gruppendynamik ist spannend und richtig gut inszeniert. Spannend fand ich, an mir festzustellen, wie man sehr man von seinen Gefühlen beeinflusst wird: Ohne alle Details zu kennen wollte ich den Freispruch, weil diejenigen die von seiner Schuld überzeugt waren, solche bornierte Ärsche waren. Dabei fällt mir ein gutes Buch ein: „Thinking fast, thinking slow“ von Kahnemann. Der Statistik-Professor berichtet über eine Untersuchung, wie Richter, wenn sie rein nach Aktenlage über Schuld und Unschuld von Angeklagten entscheiden müssen, zu ihren Urteilen kommen. Man fand heraus, dass die Richter statistisch signifikant zu bestimmten Tageszeiten strenger urteilten als zu anderen, unabhängig von den vorliegenden Fällen oder anderen Variablen. Nämlich dann, wenn sie wahrscheinlich hungrig (kurz vor der Mittagspause) oder müde waren. Und in dies war ausnahmsweise mal eine saubere Studie, die alle Anforderungen an Wissenschaftlichkeit erfüllt.
Zurück zum Film: Ich finde es wirklich toll, wie ein Film, der nur in einem Zimmer (oder 2, wenn man die Toilette dazuzählen möchte) spielt, so spannend sein kann! Der Originaltitel „12 angry men“ trifft es eigentlich besser als die Übersetzung. Denn zumindest 11 von den 12 sind, jeder auf seine eigene Weise, ziemlich wütend. Man erfährt mehr indirekt, wie deren persönliche Einstellungen und Gefühle, ihre Haltung dem Angeklagten gegenüber beeinflussen. Großartig finde ich wie der eine Geschworene langsam Zweifel bei den anderen, großteils doch recht dominanten Kollegen schürt. Ein Schmankerl ist, dass ein vom Akzent her Deutschstämmiger den krassesten (schwarzen) Rassisten von allen in die Schranken weist.
Billy Wilder war ein hervorragender Regisseur und seine Filme sind auch heute noch gut. Selbst wenn man nicht auf Filme aus den 1960/70ern steht. Die Ausstattung ist toll, die Schauspieler sind gut, die Inszenierung ist stimmig und alles wirkt auf den Punkt. Jack Lemmon finde ich total sympathisch, außerdem erinnert er mich an meine Kindertage. Nur finde ich persönlich die ganze Geschichte nicht so wahnsinnig berauschend. Für die damalige Zeit allerdings bestimmt: Ein Gesetzeshüter verliebt sich in eine Prostitutierte. Mir gefallen andere Filme von diesem wunderbaren Regisseur einfach besser, aber wenn man mal einen gute Liebeskomödie von 1963 sehen will, dann ist dieser Film sicherlich eine gute Wahl. Wieso "Das Mädchen Irma la Douce" bei MP unter der Rubrik "Musikfilm" läuft hat sich mir allerdings nicht erschlossen.
Formel 1 und Rennfahrer interessieren mich NULL. Die DVD hat mir ein Freund in die Hand gedrückt, mit den Worten, es sei ein Film der vor allem um die beiden recht gegensätzlichen Charaktere Niki Lauda (Daniel Brühl und James Hunt (Chris Hemsworth) gehe und wahnsinnig spannend sei. So kam es zur Sichtung. Und tatsächlich bringt´s "Rush" schon. Er ist kein Meisterwerk, hat aber Atmosphäre. Am Anfang erklärt der Frauenheld (oder eigentlich trifft es eher Frauenhasser) Hunt, dass die Frauen so auf ihn stehen würden, weil er immer nah am Tod sei und jeden Tag so lebe, als wäre es der letzte. Ok, kann ich mir vorstellen, das hat was. Außerdem ist er ja echt ein hübscher Kerl. Lauda wirkt dagegen wie ein Technokrat. Man kann nachlesen, dass „Rush“ sich zwar an den realen Figuren orientiert, aber doch auch stark vom echten Geschehen abweicht. Ein Spielfilm eben. Die Geschichte ist recht gut inszeniert, die Schauspieler toll, die Dialoge in der OV teilweise ziemlich witzig. Überhaupt hat mir der Humor gefallen. „Rush“ ist eine gute Mischung aus lustig, ernsthaft, aggressiv, traurig und existenziell. Beide Charaktere mit ihren Eigenarten sind liebenswert. Ihre Besessenheit macht die Spannung aus.
Habe das Buch gelesen und geliebt. Kann mir gar nicht vorstellen, wie man daraus eine gelungene Serie mit Freigabe ab 12 gemacht hat, da das Buch extrem blutig ist (und scheint´s sehr gut recherchiert). Finde keine Möglichkeit zum Streamen in der OV. Muss ich also leider warten...
Aus einer anfangs noch wie eine Einbruchskomödie anmutende Geschichte wird ein gruseliges Beziehungsdrama, bzw. mehr eine Familientragödie. Gruselig, nicht weil ich den Film schlecht finden würde. Im Gegenteil, für das was er ist, ist er recht gut. Die Schauspieler sind toll, die Geschichte ist von einigen Logiklöchern abgesehen gut, die Beziehungen entwickeln sich schlüssig usw. Aber das Geschehen selbst ist so wahnsinnig deprimierend und destruktiv – fürchterlich! Gegen Ende sagt der Hehler: „The world is an evil place“. Ja, das trifft sicherlich zu, aber auf dieser Ebene muss ich mich nicht damit beschäftigen. Wenn man diese Art von Film mag, wird man wahrscheinlich begeistert sein.
Die 8teilige Miniserie spielt zum Teil in England zum Teil in Israel und Gaza. Die Hauptprotagonistin Nessa Stein ist die Tochter eines israelischen Rüstungsunternehmers, der in ihrer Kindheit vor ihren Augen von einem palästinensischen Attentäter ermordet wurde. Sie hat die Firma umstrukturiert und verlegt jetzt Breitband-Internet in Palästina. Anfangs sieht es so aus, als ob sie Friedensstifterin ist. Parallel dazu entwickelt sich eine Spionagegeschichte und man weiß nicht genau, wer die Bösen und wer die Guten sind. In Rückblenden erfährt man davon, dass Nessa im Gaza-Streifen entführt worden war und ein Jahr als Geisel gefangen gehalten worden war. Über Rückblenden klärt sich die Geschichte langsam auf, allerdings bleibt vieles bis zum Schluss im Dunklen.
Gefallen hat mir die Darstellung der politischen Situation im Nahen Osten, die Atmosphäre, die Schauspieler sind soweit überzeugend. Nicht so gut gefallen hat mir die Langatmigkeit - ich glaube, ich bin „verdorben“ durch HBO. Amerikanische Serien haben ein anderes Tempo, das mir eher liegt. Der Vergleich aus der „Zeit“ mit „Homeland“ leuchtet mir nicht so recht ein. Ja in beiden Serien geht es um Spionage, beide Hauptprotagonisten wurden gefangen gehalten, aber damit enden für mich die Gemeinsamkeiten auch schon. Es gibt lange Dialoge, in denen sich die Charaktere Gedanken machen, viele Einstellungen auf die Gesichter, ausgedehnte Szenen in denen eine Mutter ihrem Kind über die Haare streicht, verbunden mit dramatischer Musik oder längere Musikstücke während Feierlichkeiten. Letzteres hat mich ein bisschen an „Treme“ erinnert. Nur ging es bei „Treme“ ja gerade um die Musik und ich habe mir auch deshalb die Serie angesehen. Israelische Folklore oder dramatische Filmmusik sind nicht so nach meinem Geschmack. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die Serie gelobt wird, allerdings bin ich wohl nicht das Zielpublikum.
Anfang HandlungsSPOILER. Ich habe aber nichts geschrieben, das auf die Auflösung der Geschichte hinweist.
Am Anfang wird bei Nacht ein Kerl, der sich wahrscheinlich verlaufen hat, gepackt und in den Kofferraum von einem Auto gestopft. Dann gibt es einen Schnitt und ein junger Typ, Chris rasiert sich, seine weiße Freundin, Rose, kommt mit Kaffee vorbei. Etwas später brechen sie mit dem Auto auf, sie sind zum ersten Mal zu ihrer Familie auf´s Land eingeladen. Es ist klar, Rassismus ein Thema des Films ist. Kurz nach der Ankunft wird die Situation seltsam. Die Eltern der Freundin haben zwei schwarze Hausangestellte, die eine seltsame Ausstrahlung haben. Der Vater entschuldigt sich dafür, dass sie schwarze Bedienstete haben. Der Bruder ist offen rassistisch, er meint, dass Chris mit seiner genetischen Veranlagung durch richtiges Training zum Tier (beast) werden könnte. Chris kann in der Nacht nicht schlafen und wirft einen Blick vor das Haus. Dort erlebt er zwei merkwürdige Szenen, die traumhaft anmuten. Zurück im Haus hat er eine Unterhaltung mit Roses Mutter, bzw. wirkt es so, als würde sie mit ihm unaufgefordert eine psychotherapeutische Sitzung machen, bzw. ihn hypnotisieren, indem sie mit einem Löffel in der Teetasse unentwegt denselben Ton beim Umrühren macht. Er weint, weil er über schmerzhafte Erinnerungen (Tod seiner Mutter) spricht. Dann gibt sie ihm einen hypnotischen Befehl. Ich finde die Idee an sich nicht verkehrt, wenngleich das real mit der Hypnose so überhaupt nicht läuft. Dann wacht er morgens auf und man soll sich fragen, ob alles nur ein Traum gewesen ist. Die Hausangestellten benehmen sich bizarr. Am nächsten Tag findet eine Party im Haus der Eltern statt. Die Gäste sind alle Rassisten, meinen es dabei aber scheint´s nicht böse. Chris telefoniert mit seinem Kumpel, der ihn auf eine Spur bringt, die mir einleuchtete. Dass nämlich alle von Roses Mutter hypnotisiert wurden und sich deshalb so absurd benehmen.
SPOILER ENDE
Nach und nach erfährt man dann, was wirklich los ist. Ich bin keine Freundin von Horrorfilmen, ich glaube unter anderem weil, so wie auch hier, Spannung auf so eine komische, mir nicht nachvollziehbare Art, aufgebaut wird. Von alleine hätte ich den Film nie angeschaut, aber ich habe die DVD geliehen bekommen, also dachte ich schau ich mal rein. Warum der Film auch unter der Rubrik „Komödie“ einsortiert wurde, erschließt sich mir überhaupt nicht. Er ist gar kein bisschen lustig. Die Auflösung finde ich schlicht blödsinnig. Und das führt dazu, dass ich den gesamten Film blödsinnig finde. Lebenszeitverschwendung.
Filme über die Prohibition gibt es ja schon recht gute (Es war einmal in Amerika, Millers Crossing, Boardwalk Empire). Ich habe „Lawless“ auf Empfehlung eines Filmexperten geschaut. Es geht um drei Brüder die im Hinterland in Virginia „Moonshine“ herstellen. Anzugtragende Gangster aus Chicago, die mit einigen Gesetzesvertretern unter der Decke stecken, wollen sich das Territorium der Brüder unter den Nagel reißen bzw. Schutzgelder erpressen. Es kommt zu einem Krieg zwischen den Parteien. Die OV lohnt sich. Mir ist der Film in erster Linie mal zu blutig. Mit Gewalt und Blut als Selbstzweck kann ich nicht so viel anfangen und so kam es mir hier vor. Ansonsten bin ich mit keinem der Charaktere warm geworden. Es fehlte mir auch an Finesse, alles wird mit Gewalt gelöst. Ansonsten ist das sicherlich kein schlechter Film, trifft aber nicht meinen Geschmack.
Auch wenn ich bisher alle Staffeln gesehen habe, in der OV, kann ich den allgemeinen Hype nicht so ganz nachvollziehen. Ja, es ist ein komplexer Epos mit tollen Bildern und einer großartigen Ausstattung. Ja die verschiedenen Geschichten sind mehr oder weniger spannend und decken viele unterschiedliche Themen ab. Die Schauspieler sind ausgezeichnet, die Dialoge gut. Blut, Schmutz und Sex gibt´s auch. Sogar einige wenige komische Momente. Im Prinzip schon Zutaten für eine Serie, die mir richtig gut gefallen könnte. Und trotzdem bin ich mit „Game of Thrones“ nie so richtig warm geworden. Passt schon. Ich werde auch alle weiteren Folgen anschauen und dann immer wieder vergessen haben, was in der letzten Staffel eigentlich los war. Es geht mir nicht so wie mit anderen Serien, dass ich auf die Fortsetzung quasi sehnsüchtig warte oder mir sogar alles noch einmal von vorne anschaue. Auch die Fans können mir „Game of Thrones“ nicht näher bringen. Fast nur 9 oder 10 Punkte, das macht mich irgendwie skeptisch, so als müsste man die Serie toll finden. Und die wenigen negativen Kommentare sind gleich so unqualifiziert, dass ich auch nichts mit ihnen anfangen kann.