EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Saukomische Mischung aus gutem Humor ohne Pipikacka zum Thema Mittelalterfreaks trifft auf Horror/Fantasy mit ordentlich Blut mit super Besetzung: Ryan Kwanten (Jason Stackhouse aus “True blood“). Steve Zahn (Davis aus der leider viel zu wenig beachteten HBO-Serie „Treme“), Peter Dinklage (Tyron Lennister aus “Game of Thrones“), Danny Pudy (Abed aus der wunderbaren Serie „Community“). Alles Schauspieler, die perfekt geeignet für so einen Film sind! Da kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
Ich könnte mir vorstellen, dass Fans von diesen Mittelalterspielen sich doch evtl verarscht fühlen, aber ich fand allein die konkurrierenden Rittergruppen in der OV fantastisch: Freakend Warriors, Gnomeland Security, Fair-leather Friends (Fetischritter, wunderbar!). Dann tauchen auch noch Paintball-hinterwäldler auf! Und eine schöne Referenz zu „Jurassic park“ gibt es auch.
Wer „this is the end“ von Seth Rogen halbwegs lustig findet, wird „Badassdom“ lieben!
„Hidden“ habe ich mir hauptsächlich wegen Alexander Skarsgård (Eric Northman aus „True Blood") angeschaut. Auch mag ich Filme, die nur von ihren Darstellern und der Interaktion leben, wenn diese denn gut inszeniert ist. Und das ist nicht so einfach.
„Hidden“ gelingt das für meinen Geschmack nur mittelmäßig, ähnlich wie bei „Air“ den ich mir wegen Norman Reedus (Daryl aus „the walking Dead“ und Murphy aus den „Boondock Saints“) angeschaut habe. Den fand ich noch viel zäher.
Ich finde das Kind nicht überzeugend, da Kinder in schwierigen Situationen meist viel cooler als Erwachsene sind, solange sie sich ihrer Eltern sicher sind. Mir kommt das Mädchen völlig hysterisch und panne vor. Auch dass sie mit ihren ungefähr 8,9 Jahren mit einer Puppe für 3- oder 4jährige spielt, finde ich mehr als seltsam.
Skarsgård ist wie immer gut, kann aber meines Erachtens sein Potential nicht ausschöpfen. Mir gefällt es nicht so gut, wenn sich dieser riesige Kerl so klein macht, auch wenn er das überzeugend tut. Wie auch immer, ich finde „Hidden“ bestenfalls mittelmäßig. Die Auflösung ist total doof.... Ein misslungener Versuch auf der Zombiewelle mitzuschwimmen.
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass hier ein sehr langsamer Film ohne viel äußerer Handlung auf einen zukommt, in sw. Die Originalsprache deutsch. Da Wim Wenders viele Filme in englischer Sprache gedreht hat, ist das vielleicht erwähnenswert. Außerdem hat Peter Handke am Drehbuch mitgeschrieben. Wer schon mal was von ihm gelesen hat, ahnt vielleicht schon, was ihn erwartet. Wer ihn nicht kennt: schöne Sprache, oft nicht ohne weiteres zu verstehen.
Es beginnt mit einem Engel auf der Berliner Gedächtnis-Kirche. Nur zwei Kinder und eine Frau sehen ihn. Ein paar zusammenhanglose Szenen von Menschen mit und ohne Kindern und Menschen im Landeanflug auf Berlin oder in ihren Wohnungen. Man hört ihre Gedanken. Langsam kriegt man mit, dass da manchmal jemand dem Geschehen beiwohnt, den die Leute nicht sehen können. Zwei Engel, die den Gedanken der Menschen lauschen und ihnen Mut machen. Ich finde die stroposkopartigen Bilder, wie Mosaiksteinchen, die aber kein richtiges Gesamtbild ergeben wollen, in Kombination mit den lauten Gedanken der Leute ziemlich anstrengend. Nach Minute 25 wird das Bild plötzlich für kurze Zeit farbig. Man denkt erst nanu, aber mit der Zeit versteht man wieso.
Der Film ist ein historisches Dokument, besonders die Aufnahmen von Todes-Streifen am Potsdamer Platz. „Der Himmel über Berlin“ ist sehr künstlerisch, vermutlich nur für ein relativ kleines Publikum. Für mich war er schon ziemlich an der Grenze. Nicht ganz so mühsam wie „der Stand der Dinge“.
https://boxd.it/2ushS
GesellschaftskritischeTragikkomödie um einen Aussteiger-Vater, der mehrere Jahre mit seiner Frau und seinen sechs Kindern in der Wildnis verbracht hat. Er unterrichtet sie in den Dingen, die er für richtig hält. Am Anfang des Films stirbt die Mutter nach einer mehrmonatigen Abwesenheit und nach einigen hin und her macht sich der Vater mit den Kindern auf in die Zivilisation. Die entstehende Spannung fand ich wirklich gelungen dargestellt.
Die Dialoge zwischen Vater und Kindern und den Kindern untereinander sind schlicht genial, vor allem wenn es um Politik geht und der pubertierende Sohn über Marx, Trotzki und Mao redet und die kleine Tochter über das „faschistische System“ in dem wir leben. Diese Dialoge findet man besonders dann saukomisch, wenn man sich mit (linker) Politik und der Szene auskennt, aus der der Vater stammt. Aber auch andere Themen werden mit richtig guten Humor dargestellt:
Die ungefähr 15 jährige Tochter liest „Lolita“ und der Vater fragt sie, wie sie darüber denkt. Sehr differenziert äußert sie sich darüber, dass der Hauptprotagonist ein zwölfjähriges Mädchen sexuell missbraucht, dabei aber auch seine große Liebe spürbar wird und sie ihn einerseits für seine Handlungen hasst andererseits er ihr aber auch leid tut. In dem Zusammenhang fragt dann die fünfjährige Tochter: „What is rape?“ Ganz sachlich erklärt ihr der Vater: „Wenn jemand üblicherweise ein Mann, einen anderen, üblicherweise eine Frau mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr zwingt.“ Die Tochter fragt nach kurzem Überlegen: „Was ist Geschlechtsverkehr?“ Der Vater: „When a man sticks his penis into a woman's vagina.“ Die Tochter irritiert: “Why would a man stick his penis into a woman's vagina?” Das Gespräch setzt sich noch eine Weile fort und es hat mir gefallen, wie ernst der Vater seine kleine Tochter nimmt. Später auf die Frage eines der Kinder im Diner: „What's cola?“ Antwortet der Vater zutreffend: „Poison water“. Bei der Geschichte hat sich jemand richtig etwas gedacht.
Was mir noch sehr gut an „Captain Fantastic“ gefällt, ist dass das Leben in der Wildnis nicht als ideal dargestellt wird und die Gründe dafür, dass die Eltern ausgestiegen sind, auch mit ihnen etwas zu tun haben, sprich, dass diese eben auch keine unkomplizierten Charaktere sind/waren.
Der Film war keine Sekunde langweilig und ich konnte ihm meine volle Aufmerksamkeit schenken, was mir heutzutage bei vielen Filmen eher schwer fällt. Die Schauspieler fand ich alle sehr gut, bis auf Steve Zahn (Davis aus der fantastischen Serie „Treme“) und Kathryn Hahn („Broadway Therapy“, „Transparent“) kannte ich keinen von ihnen.
Der Film ist genial. Er ist spannend, ultra-komisch, blutig und man sieht noch was von Belgien - was kann man mehr wollen? Zwei irische Auftragskiller, Ray (Collin farrel) und Ken (Brendan Gleeson), müssen über Weihnachten in Brügge untertauchen. Es gibt nur noch ein Zimmer für sie. Der komplett ungebildete Ray findet es total doof und beschwert sich die ganze Zeit, bis er endlich eine nette Frau kennen lernt. Ken gefällt es in Brügge und er möchte in Ruhe Sightseeing machen. Es entwickeln sich allerlei Komplikationen, schon allein wegen der unterschiedlichen Interessen der beiden. Ray ist politisch inkorrekt, respektlos und wo er auch hinkommt, bringt er die Leute gegen sich auf. Nach und nach erfährt man etwas darüber, was ihn eigentlich nach Brügge gebracht hat. Die Story ist spannend und schlüssig, die Schauspieler sind super, es gibt Situationskomik und überraschende Wendungen - toller Film!
Gezeigt wird das Leben einer amerikanischen Unterschichtsfamilie, ein arbeitsloser saufender Vater ohne Frau mit 6 Kindern. Die älteste Tochter versucht, die Mutter zu ersetzen und die Geschwister zu erziehen, während der Vater das letzte Geld versäuft. Jede Nacht schläft er volltrunken auf dem Wohnzimmerboden oder sonst wo ein. Die Kinder versuchen zu überleben und die Familie finanziell über Wasser zu halten. Die einzelnen Folgen bauen aufeinander auf. Von der 1. Staffel habe ich nur die ersten vier Folgen und den Piloten gesehen. Und dabei wird es auch bleiben. Warum? Im Gegensatz zu den vielen Fans blieb mir schlicht das Lachen im Halse stecken. Nicht, weil ich es so "echt" finde, sondern weil es nicht ausreichend in die Tiefe geht. Zu behaupten, die Serie wäre authentisch, wie in einer anderen Kritik getan, kann sich eigentlich nur jemand erlauben, der so ein Milieu kennt.
Vielleicht liegt es an meinem Beruf. Als Psychotherapeutin habe ich Patienten, die aus genau solchen Familien stammen und weiß wie unglaublich leidvoll so ein Leben ist und wie schwer es ist, sich aus der Destruktion einer solchen Familie heraus zu entwickeln. Das soll nicht heißen, dass es daran nicht auch komische Seiten geben kann, oder dass man über ein solches Geschehen keinen Film machen sollte, aber mir fehlt eben die emotionale Auseinandersetzung damit.
Ein häufig vorkommendes und gut nachvollziehbar dargestelltes Geschehen zwischen dem Säufervater und seinen Kindern, die ihn schonen und ständig versuchen, ihm zu helfen und ihm im Grunde alles verzeihen. Das geht so weit, dass er ihnen, nachdem er schon das ganze Geld versoffen hat, auch noch die Lebensmittel vom Tisch klaut, um sie seiner neuen Freundin ins Haus zu bringen. Was mir in der Darstellung fehlt ist, was das mit den Kindern macht.
Letztlich wird auch die Gewalt, die in solchen Familien herrscht, in der Serie nur angedeutet und scheint gar nicht so schlimm: Der Säufervater haut Sohn Ian eins auf die Nase, weil er wegen ihm von einem anderen eins auf die Nase bekommen hat. Die große Tochter schimpft ihn, er darf „ihre“ Kinder nicht schlagen. Es wird alles total verharmlost, wird lustig dargestellt und damit ist es eben überhaupt nicht authentisch. Normalerweise herrscht in solchen Familien auch nicht eine so positive Verbundenheit zwischen den Geschwistern, wie hier, sondern da gibt es leider oft Mord- und Totschlag. Die Geschwister in „Shameless“ sind alle Sympathieträger mit Macken. Das ist zu schön um wahr zu sein.
Mir ist die Geschichte unter die Haut gegangen und das soll vermutlich auch so sein. Als der besoffene Vater seine Rausch in seiner Pisse ausschläft und die kleine Tochter ihm noch das Kissen unter den Kopf legt... Und anschließend soll man das wieder locker sehen und über den nächsten Witz lachen. Ich weiß nicht wie das gehen soll. Ich kann es jedenfalls nicht. Ich kann trotzdem anerkennen, dass Schauspieler und Inszenierung durchaus hochwertig sind.
Mein Filmgeschmack ist nicht unbedingt massentauglich, aber es gibt ein paar Ausnahmen, wie TWD. Das Gelungene finde ich, wie Überlebende in einer postapokalyptischen Welt zurecht zu kommen versuchen. Obwohl es eigentlich immer dasselbe ist, ist es doch immer wieder anders und vor allem gelingt es den Machern sehr gut, die emotionalen Verstrickungen und die Gruppendynamik sich spannend und schlüssig weiter entwickeln zu lassen, was keine Selbstverständlichkeit ist. In TWD wurde der Spannungsbogen lange gehalten und bis 2016 hatte ich den Eindruck, die Geschichte ist aus einem Guss, da hatte nicht plötzlich das Autorenteam gewechselt, weil man kein Geld mehr investieren wollte. Spätestens mit Ende der 5. Staffel lässt die Geschichte aber immer mehr nach und ich frage mich, woran das liegen könnte. Oder reichts einem dann doch irgendwann nach 6 Staffeln Zombie-Apokalypse? Jedenfalls habe ich die 8. Staffel schon nicht mehr ganz bis zu Ende geguckt.
Wer diese Serie noch nicht gesehen hat, hat wirklich etwas verpasst. Sie ist hochspannend, komisch, kreativ, informativ, provokant. Die Charakterentwicklung ist ausgezeichnet, auch die Entwicklung der Beziehungen. Die Dramaturgie wirklich toll von Anfang bis Ende. Man fiebert mit und fürchtet sich, muss dabei gleichzeitig lachen (Lachen der Verzweiflung). Es gibt wenige Serien, die es schaffen, in der ganzen Aufregung noch so situationskomisch zu sein. „Breaking Bad“ gelingt das einfach ausgezeichnet. Auch die Story selbst ist hochinteressant und spannend von der ersten bis zur letzten Folge: Wie wird aus einem friedfertigen, eher ängstlichen und unsicheren Mann ein total krasser Typ, der Drogen herstellt und verkauft? Überhaupt sind die Ganzen sich daraus entwickelnden Probleme extrem gut durchdacht und spannend inszeniert. Meiner Meinung nach gehört „Breaking Bad“ ohne Einschränkungen nach wir vor zu den besten Serien, die es auf dem Markt gibt.
ZELIG Mockumentary über eine Identitätsstörung. Es beginnt 1928 mit Interviews über „ihn“.
Wer SPOILER-hochsensibel ist, sollte am besten meinen ganzen Kommentar erst nach der Sichtung lesen.
Es werden sw-Aufnahmen gezeigt, im Hintergrund ein Sprecher, der die Geschichte der „Entdeckung“ von Leonhard Zelig (Woody Allen) erzählt. Man weiß eine Weile nicht, worauf das ganze hinaus laufen soll. Wir erfahren, dass Zelig sich anscheinend in verschiedene Kreisen einschleicht, bzw dort einfach auftaucht und so tut als würde er dazu gehören. Er wird in einer Gruppe Chinesen entdeckt, wo er anscheinend chinesisch aussieht und spricht. Man liefert ihn in die Psychiatrie ein. Dort angekommen ist er wieder er selbst. Die ihn behandelnde Psychiaterin berichtet, dass ihr eigentlich nichts Besonderes an ihm auffiel. Das einzig merkwürdige sei gewesen, dass sie ihn auf den ersten Blick für einen Kollegen gehalten habe. Sie beginnt ihn zu interviewen und zu studieren. Er gibt an Psychiater und Psychoanalytiker zu sein und behauptete sich mit Freud in Wien wegen dem Konzept des Penisneid überworfen zu haben. Sie stellte fest, dass seine Ausführungen zwar unsinnig aber so flüssig und überzeugend vorgetragen wären, dass ein Laie wahrscheinlich darauf reingefallen wäre. Experten machen sich Gedanken über eine geeignete Diagnose für Zelig. Man stellt fest, dass es keine körperliche Erklärung für seine Metamorphosen gibt, sondern dass diese psychische Ursachen haben muss.
Sehr schön erklärt der Film den seelischen Hintergrund von Zeligs Zustand. Nun könnte sich der Zuschauer fragen: was soll denn das? Was will der Film uns sagen? Man kann nachlesen, dass er elegant die Geschichte der Nationalsozialisten in Deutschland bzw Europa neu erklärt. Das ist sicherlich die manifeste Ebene des Films.
Ich persönlich vermute, es ging Woody Allen auch darum, das Thema DAS DRAMA DES BEGABTEN KINDES (1979 erschienen, von Alice Miller) zu inszenieren. ZELIG beschreibt im Grunde die Persönlichkeitsstruktur von Menschen, die aus Anpassung ihren (lieblosen) Eltern gegenüber kein stabiles „Ich“ oder „Selbst“ entwickeln konnten, sondern eben ein sogenanntes „falsches selbst“ und zeitlebens auf der Suche nach Zugehörigkeit und Liebe sich an die (vermeintlichen) Bedürfnisse der anderen anpassen. Hinzu kommt, dass Woody Allen sich hier auch gekonnt über psychiatrische und psychoanalytische Experten lustig macht, die er so gelungen darstellt, dass ich vermuten muss, dass er zumindest in diese Kreise hinein geschnuppert haben oder sehr guten Berater vom Fach gehabt haben muss. Auch Zeligs psychotherapeutische Behandlung und die Gegenübertragung seiner Psychiaterin sind schlüssig dargestellt.
Fazit: Vermutlich ist das eher ein Film für Psychotherapeuten, für Woody Allen-Liebhaber und für Leute, die Einblicke in die Welt der psychoanalytischen Denkens haben (möchten), aber nicht so für das breite Publikum.
https://boxd.it/2suS8
Es handelt sich um ein spannendes Beziehungsdrama mit Thrilleranteilen ohne Slapstick oder Situationskomik. Da weder Woody Allen selbst mitspielt noch sein typischer, auch manchmal durch andere Schauspieler verkörperter Charakter dabei ist, gibt's keine philosophischen Abhandlungen über den (fehlenden) Sinn des Lebens.
Anfang Handlungsspoiler
Alles beginnt erst einmal harmlos. Ein attraktiver junger irischer Tennisspieler, Chris (Jonathan Rhys Meyers, „from Paris with love“) bekommt einen Job als Tennislehrer in einem chicen Londoner Club. Dort freundet er sich gleich mit seinem ersten Schüler, einem offensichtlich wohlhabenden jungen Mann, Tom (Matthew Goode) an. Dann lernt er zwei recht verschieden hübsche junge Frauen kennen: die brünette, überfürsorgliche und etwas naive Chloe (Emily Mortimer) ist die Schwester von Tom und die blonde, verführerische und aus armen Verhältnissen stammende Nola (Scarlett Johansson), die mit Tom, der sich schon bald als arrogantes und geringschätzendes A.... heraus stellt, verlobt ist. Chris beginnt ein Verhältnis mit Chloe, obwohl er eigentlich Nola begehrt. Die Beziehung zwischen Chris und Chloe ist unangenehm: Sie passen eigentlich nicht zusammen, versuchen sich gegenseitig zu manipulieren und man bekommt anfangs den Eindruck, dass er sie hasst. Es entwickelt sich bald eine spannungsreiche Situation, die immer weiter eskaliert, bis man es kaum noch aushalten kann.
Ende Handlungsspoiler
Die Dramaturgie finde ich fantastisch! Woody Allen schafft es ohne jede Action Spannung aufzubauen und die fiesen Beziehungsspielchen zwischen Chris und Chloe und der reichen Familie sind richtig gelungen. Bis zu „Match point“ spielen die meisten Filme von Woody Allen in den USA. „Match point“ ist quasi der Beginn von Woody Allens europäischer Phase und spielt ausschließlich in London.
Fazit: sehr spannendes, nervenaufreibendes Drama mit Londoner Kulisse und passender Musik.
Auch zu empfehlen für Leute, die sich fragen, was wohl in verheirateten Männern mit Geliebten vor sich gehen könnte. Ist jedenfalls eine mögliche Version so einer Geschichte. Das Ende ist folgerichtig und böse.
https://boxd.it/2suS8
Die jugendliche Winona Ryder als ketterauchende Taxifahrerin kommt schon mal recht gut, unabhängig davon ob man Jarmusch-fan ist oder nicht. Auch Gena Rowlands als Castingagentin mit einem der ersten Mobiltelefone hat mir gefallen.
Die Idee, fünf Kurzfilme, die alle in derselben Nacht in einem Taxi in verschiedenen Metropolen spielen, gefällt mir. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass der Durchschnittszuschauer vielleicht irritiert wird, weil ihm eine durchgängige Handlung und vor allem Action fehlt. Das hat mir gerade gefallen. Es ist so, als ob man Ausschnitte aus dem Leben verschiedener Menschen miterlebt. In den Taxis begegnen sich unterschiedlichste liebevoll inszenierte Charaktere, die sonst keine Berührungspunkte hätten. Der New Yorker Taxifahrer ist ein Deutscher mit sprachlichen Defiziten, der sich weder auskennt, noch mit der Automatik des Autos zurechtkommt. Allerdings soll er angeblich aus Dresden stammen, ihm fehlt aber der entsprechende Dialekt - kleiner überflüssiger Fehler, man hätte ihn einfach aus Norddeutschland kommen lassen können.
Die Sequenzen in Paris, Rom und Helsinki sind in der jeweiligen Landessprache. Allein schon deshalb ist man gezwungen sich auf den Film zu konzentrieren. Mir tut das sehr gut, im Gegensatz zu vielen aktuellen Filmen, bei denen ich häufiger den Impuls kriege, noch etwas anderes zu machen, weil sie eben nicht fesselnd genug sind. Bzw. habe ich den Verdacht, dass heutzutage Filme häufig schon darauf angelegt sind, dass man ihnen nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit widmet, sondern nebenbei noch im Internet surft - schrecklich.
Wer „down by Law“ gesehen hat, freut sich sicherlich Roberto Benigni als römischen Taxifahrer wieder zu sehen.
„Night on earth“ lebt ausschließlich von den Menschen und den Dialogen. Für mich sehenswerter als die meisten Actionfilme.
Hatte mich eigentlich gefreut Keanu Reeves wieder zu sehen. In MATRIX fand ich ihn einfach toll! Außerdem spielt auch Dean Winters mit, den ich aus 30ROCK kenne, wo er recht gut einen völligen Pannetypen gespielt hatte. Und nach diesen wahnsinnig vielen begeisterten Kritiken war ich auf jeden Fall interessiert. Mein erstes Problem:
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
Die Grundlage des Films entbehrt jeder Logik - am Anfang wird John Wick von drei Buben bewusstlos geprügelt und dann bringen sie auch noch seinen süßen kleinen Hund um. Danach wird er zum Berserker und bringt alle andern um. Da hab ich mich schon gefragt, warum hat er sich nicht gleich gewehrt und auf sein Hündchen besser aufgepasst?
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Der Rest des Films ist halt Action. Irgendwo habe ich gelesen, dass John Wick der perfekte Rachegott sein soll. Aha.
Mich hat das Geschehen nicht in den Bann gezogen. Mir taten sich dagegen ein paar Fragen auf. Zum Beispiel, warum eigentlich die bösen Russen immer in der Kirche hausen? Gehört das heutzutage dazu, und dann kommt die Schießerei in der Kirche? Bei BANSHEE gibt's das auch und mindestens in noch einen Film der letzten Jahre (Titel vergessen da bedeutungslos). Dann doch immer noch lieber BANSHEE als JOHN WICK, das ist wenigstens zwischendurch auch mal mehr oder weniger unfreiwillig lustig. Öfter habe ich mich gefragt, wo eigentlich die Polizei bleibt, während John mit einer Riesen-Kanone ballernd durch New York spaziert. Ach ja und heutzutage tackert man sich seine Verletzungen gerne selbst zusammen, hab ich auch schon öfter gesehen. Gähn......
Reicht das, wenn einer auf dem Rachefeldzug durch die Gegend läuft und möglichst viele Leute erschossen werden, ohne schlüssige Geschichte? Oder was findet man an dem Film? Mir kam das Geschehen eindimensional vor, John Wick, ehemals böser Auftragskiller, dann guter Ehemann, dann armes Opfer von russischen Halunken, dann Rächer des armen Hündchens....
Und das wirklich allerdümmste fand ich den Schluss, da hab ich mich gefragt, ob der wohl für die weiblichen Fans gedacht ist? Damit die dann denken, uii wie süüüüß.... Da kann ich nur kotzen.
Ich vermute, das ist einer der Filme, die von einem Algorithmus entwickelt wurden. Künstlich und seelenlos von A-Z.
Sogar Ian McShane, den ich ansonsten sehr schätze, wertet JOHN WICK für mich nicht auf.
Spielt in einer amerikanischen Großstadt, vermutlich in New York. Es geht um einen sympathischen Auftrags-Killer, Ghost Dog (Forest Whitaker), ein Tierfreund, der für die Mafia arbeitet. Er lebt zurück gezogen, züchtet Brieftauben und folgt den Grundsätzen eines Samuraibuchs „hagakure“.
Eines Tages ist ein Mafiaboss mit ihm unzufrieden und aus dem Jäger wird ein Gejagter.
Der Film hat ein gemächliches aber keineswegs langsames Tempo, er ist wie alle Jim Jarmusch Filme sehr atmosphärisch, die Typen sind echte Charaktere, ziemliche Vögel. Besonders der leise Humor hat mir gefallen.
Einer meiner Favoriten von Jarmusch, muss natürlich in der OV angeschaut werden, zum Teil mit Untertiteln, da auch französisch gesprochen wird.
Es handelt sich um Jarmusch' Variation eines Rachefeldzugs à la JOHN WICK, nur halt mit Niveau.
Wer mit den SOPRANOS (die übrigens auch 1999 gestartet haben) oder THE WIRE (keine Ahnung, ob es da überhaupt eine Verbindung gibt, die Serie kam mir nur irgendwie auch in dem Sinn) etwas anfangen kann, wird GHOST DOG lieben.
Es geht eigentlich nur um drei recht unterschiedliche Männer:
Anfang Handlungsspoiler
Jack, ein kleinkrimineller Zuhälter, dem ein Kollege eine Minderjährige quasi untergeschoben hat und Zack, ein gefeuerter DJ der den Auftrag angenommen hatte, für 1.000 € eine Leiche im Kofferraum seines Autos ans andere Ende der Stadt zu fahren, treffen in Untersuchungshaft in derselben Gefängniszelle aufeinander. Sie können sich nicht ausstehen. Dann kommt Roberto, ein italienischer Tourist, der extrem kommunikationsfreudig ist und nie seinen Schnabel halten kann. Zuerst sind die beiden anderen nur genervt von ihm, bis er dann aber eine Ausbruchsmöglichkeit entdeckt. Die 3 brechen gemeinsam aus und schlagen sich durch die Sümpfe von Louisiana. Dabei passieren ihnen alle möglichen Sachen, die teilweise schreiend komisch sind!
Ende Handlungsspoiler
Der gesamte Film ist in sw und man sollte (oder kann?) ihn sich nur im Original oder OmU ansehen. Sonst funktioniert er nicht.
Besetzung: Jack (John Lurie spielte auch schon in Jarmuschs „Stranger than Paradise“ mit), Zack (Tom Waits, eher bekannt für seine Musik, ob er ein guter Schauspieler ist kann ich nicht sagen, mir kommt es so vor, als ob er einfach sich selbst spielen würde. Die Rolle ist im quasi auf den Leib geschrieben) und Roberto (Roberto Benigni, ein toller Schauspieler, der in der Lage ist, sowohl urkomische Charaktere, als auch sehr dramatische Rollen zu spielen. Er wurde in Deutschland vermutlich bekannter durch „Das Leben ist schön“).
Was ist so toll an dem Film: Das italienische englisch von Roberto allein ist für sich schon köstlich! Sein selbst erdichtes Lied
"I scream(a), you scream(a) for ice cream(a)..." (hört sich bei ihm alles gleich an) ist mir noch Jahrzehnte später im Ohr!
Wie diese 3 sehr unterschiedlichen Charaktere irgendwie schauen, dass sie miteinander klar kommen, ist fantastisch. Und es gibt einfach total viel Situationskomik, ich litt mit ihnen und musste immer wieder schallend lachen. Es gibt wenige Filme, die es schaffen, mit einem vermutlich recht kleinen Budget durch Bilder und Musik eine intensive und eindringliche Atmosphäre zu kreieren und die ohne Gewalt oder Sex oder Action auskommen und dabei aber einfach genial sind. „Down by Law“ gehört definitiv dazu und wer den noch nicht gesehen hat, hat etwas verpasst! Neben „the Clerks“ einer meiner absoluten Lieblingsfilme.