Filmtoast - Kommentare

Alle Kommentare von Filmtoast

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    Das intensive Drogendrama ZeroZeroZero fesselt durch eine kinoreife Bildsprache, einer komplexen Erzählung und interessanten Figuren. Die Reise einer Fünf-Tonnen-Kokain-Lieferung auf ihrem Weg von Mexiko nach Italien sorgt für nichts mehr als Leid und Chaos bei allen Beteiligten, was ebenso kompromisslos wie authentisch geschildert wird. Als Fan von Sicario, Narcos, Gomorrha oder Autor Roberto Saviano sollte man sich das nicht entgehen lassen!

    Nachdem ZeroZeroZero seine Premiere bei den Filmfestspielen von Venedig 2019 hatte und sie bereits seit März bei Sky verfügbar ist, veröffentlicht Studiocanal sie nun aufgeteilt auf zwei Discs, wobei die zweite Disc die Extras enthält. Diese bestehen aus insgesamt etwa 17 Minuten Interview-Material mit der Filmcrew über Konzept, Dreharbeiten und Figuren der Serie.

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    • 10

      Es liegen nun schon einige Monate in diesem Serienjahr hinter uns. Bislang gab es den ein oder anderen Lichtblick, aber doch noch nicht die ganz große Perle. Mit Hollywood hat sich dies nun geändert. Die neue Ryan Murphy Show bei Netflix ist das erste große Highlight 2020.

      Ein gewisses Interesse an Zeitgeschichte vorausgesetzt, wird dem Zuschauer hier eine kurzweilige Zeitreise in ein gar nicht so anderes Hollywood ermöglicht. Herrlich ausufernde Dialogschlachten, liebevoll gezeichnete Charaktere und skurrile Situationen machen das Period Piece zur großen Empfehlung.

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      • 6
        über Vox Lux

        Vox Lux kann besonders durch seinen visuellen Stil punkten, da er wirklich gut aussieht. Hinzu kommen die ersten Minuten, die auf einen großartigen Film hoffen lassen, doch spätestens ab der Hälfte verliert die Handlung ihr Feuer und Stück für Stück auch das Interesse des Zuschauers. Brady Corbet hatte sichtlich große Ambitionen, schafft es jedoch nicht, diese zu einem runden Film zu vereinen. Vox Lux ist zwar einzigartig, doch leider auch kryptisch und alles in allem leider eher nichtssagend. Das macht ihn nicht zu einem schlechten Film, doch dafür leider auch zu einem enttäuschenden Erlebnis mit einem unbefriedigenden Ende, über das nicht einmal die talentierten Schauspieler hinwegtäuschen können.

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        • 6

          Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit versucht, sich als Historien-Epos mit Film-Größen wie Der Herr der Ringe oder Gladiator zu messen. Die Landschaftsaufnahmen sind gekonnt von der Kamera eingefangen, die Kostüme wirken authentisch und die Kampfszenen sind gelungen in Szene gesetzt. Die cineastische Darstellung osmanischer Geschichte mag für den ein oder anderen Zuschauer fremd und geheimnisvoll wirken; nicht zuletzt, weil der Antagonist des Films vermutlich als Vorlage für den weltberühmten Vampir Dracula herhielt. Aus jener Motivation des Geheimnisvollen holt Deliler seinen Unterhaltungswert. Das Werk wirkt wie eine fantasievolle und fiktionale Erzählung, eingebettet in realen Begebenheiten.

          Doch auch wenn Deliler – Sieben für die Gerechtigkeit kurzweilige Unterhaltung bietet, fehlt es dem Werk an Mehrwert. Es ist eben kein Game of Thrones und auch kein Der Herr der Ringe. Die Konkurrenz, in die das Werk tritt, ist einfach zu übermächtig. Zu sehr stechen negative Aspekte wie schlechte Computereffekte und dürftige Nebendarsteller hervor. So bleibt unter dem Strich ein unterhaltsamer Historien-Film aus einem Teil der Welt, der vielen Zuschauern fremd sein dürfte. Das Werk wird in naher Zukunft das Schicksal der Deliler teilen und in Vergessenheit geraten; nicht mehr, als eine Fußnote in der Geschichte…

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          • 4
            über Judy

            Letzten Endes ist Judy ein recht ernüchterndes Biopic, das mich der Person Judy Garland recht wenig nahegebracht hat. Warum Judy Garland so viele Fans hatte, kann man bis zum Ende nicht eindeutig erkennen. Dabei setzt der Film mit seiner kurzen Einleitung einen sehr starken Startschuss und steigert die Erwartungen deutlich. Leider kann Judy zu nur wenigen Zeitpunkten diese Erwartungen erfüllen. Eigentlich immer nur in den Momenten, in denen ihre Vergangenheit beleuchtet wird und einige ihrer Verhaltensweisen erklärt werden, wie beispielsweise die Tablettensucht. Ein kurzer Anflug von Gänsehaut kommt erst gegen Ende, und ist auch mehr Kitsch als dass hierdurch das Ruder noch einmal herumgerissen wird. In Erinnerung wird Judy dank der Performance von Renée Zellweger dennoch bleiben, wenn auch nicht in besonders guter.

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            • 9

              Auch 20 Jahre später weiß Guy Ritchies Krimikomödie immer noch zu überzeugen. Die fantastischen Dialoge sowie die Art, wie sie in Szene gesetzt werden, sorgen nach wie vor für Lacher und definitiv keine Langeweile. Obwohl die zahlreichen Handlungsstränge für ein wenig Veriwrrung sorgen können und auch einige Kamereinstellungen eher schlecht gealtert sind, ist Snatch – Schweine und Diamanten eine der besten Gangster-Komödien aller Zeiten. Absolute Sehempfehlung für alle, die mit dem Genre auch nur das kleinste Bisschen anfangen können oder den Guy Ritchie vor Aladdin und King Arthur: Legend of the Sword kennenlernen wollen. Dass er Filme vom gleichen Schlag auch heute noch beherrscht, konnte er zuletzt ja mit The Gentlemen beweisen.

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              • 9

                Karim Aïnouz hat ein einzigartiges Melodram erschaffen, das einen authentischen Ansatz verfolgt und in seiner gesamten Lauflänge eine bedrückende Stimmung entwickelt, die spätestens im Finale für die ein oder andere Träne sorgen dürfte. Denn es ist eine schöne Geschichte über den Bund zweier Schwestern, die versuchen aus Ihrer gesellschaftlichen Rolle auszubrechen. Mit einem nahegehenden Schauspiel und wunderschönen Bildern entsteht so eine filmische Oper, die sowohl das Rio de Janeiro der 50er einfängt, als auch zeitgenössisch ist. Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão ist alles andere als glattgebügelt und effekthaschend. Er ist ruhig, bedacht und in seiner realistischen Schonungslosigkeit auch konsequent. Wenn die bekannten amerikanischen Melodramen wie ein Traum sind, dann ist dies wie die Realität, die einem nach dem Aufwachen wieder überrollt.

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                • 8

                  47 Ronin mag zwar an der Kinokasse ein Flop gewesen sein, aber eine filmische Katastrophe ist er keineswegs. Im Gegenteil weiß er sogar mit vielen tollen Aufnahmen und einem stimmigen Score zu überraschen und zu überzeugen. Sofern man keine Kenntnis über die wahre Legende der Ronin besitzt und sich auf das Thema ohne zu große Erwartungen einlässt, bietet das Action-Abenteuer große Popcorn-Unterhaltung. Die märchenhafte Einleitung des Films entführt direkt in die sagenhafte Erzählung von Ehre und Treue und weiß mit einem fabelhaften Hiroyuki Sanada schnell zu beeindrucken.

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                  • 5

                    Der Netflixfilm All Day and a Night ist leider nur ein weiterer, maximal durchschnittlicher Beitrag im Portfolio des Streaminganbieters. Dabei ist es der erste Gangsterfilm und damit ein lobenswerter Versuch, sich weiter in neuen Genres zu profilieren. Die großen Namen im Cast schaffen weder das Niveau zu heben, noch auch nur ansatzweise ihren Rollen etwas zu geben, was man nicht schon x-fach gesehen hat. Und der Hauptdarsteller ist schlichtweg nicht im Stande, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

                    Am Ende funktioniert der Film höchstens für Fans langsam vorgetragener Milieustudien mit gewisser Härte. Sowohl als Rapdrama, als auch als Knastfilm gibt es zu viele Vertreter, die diesen Titel von Netflix um Längen überbieten. Wer dennoch einen Film im Ghetto von Oakland sehen will, der vieles anders macht und dadurch eine absolute Empfehlung ist, sollte sich Blindspotting auf Amazon Prime ansehen.

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                    • 7

                      La Gomera ist ein kleiner, pfiffiger und sympathischer Indie-Film. Leider wird nicht jedes Potenzial voll ausgeschöpft und ausgerechnet der Hauptdarsteller schlurft wie ein Zombie gleichgültig durch die Gegend. Trotzdem bietet die Krimi-Komödie genug interessante Elemente, um den Zuschauer an der Stange zu halten.

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                      • 7

                        Wer in den letzten Jahren Das schönste Mädchen der Welt oder eben Love, Simon gemocht hat, kann mit Nur die halbe Geschichte eine weitere Coming of Age Story entdecken die perfekt für die heutigen Teenagerprobleme konzipiert ist. Man sollte keinen Kitsch und kein klassisches Happy End erwarten und auch mit der doch sehr speziellen Eigenart der Protagonistin muss man klar kommen. Manche ihrer Probleme sind dann doch sehr speziell, sodass eine direkte Identifikation mit ihr wohl nur wenigen gelingt. Mit ihr mitfühlen kann man jedoch sehr gut, auch wenn ihr Schicksal dem eigenen sehr fern ist. Lose angelehnt ist auch diese Geschichte an die klassische Cyrano de Bergerac Erzählung.

                        Der neueste Streich der Teenie-Offensive von Netflix ist vielleicht kein Paukenschlag. Dennoch ist Nur die halbe Geschichte eine klare Empfehlung, wenn man sich für etwas melancholische und doch optimistische Highschoolfilme, die eher kompakt erzählt werden, begeistern kann.

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                        • 7

                          Mit seinem inzwischen 96ten Spielfilm hält Takashi Miike weiter Kurs in den eher seichten Gewässern des Mainstream-Kinos. Er hat dabei seinen Trademarks noch nicht vollends Lebewohl gesagt, zügelt sich aber merklich dabei, ihnen allzu impulsiv nachzugeben. First Love erweist sich als spaßige, gelegentlich auch recht blutige Angelegenheit, die über fast zwei Stunden wirklich blendend unterhalten kann. Man muss auch nicht unbedingt Fan des Japaners sein, um hiermit eine gute Zeit zu haben. Manch einer wird vielleicht mit Wehmut auf die alte, die wilde Zeit des Takashi Miike zurückblicken. Doch auch Filme wie dieser, oder unkonventionelle und kontroverse Werke wie zuletzt Lesson of the Evil oder Yakuza Apocalypse: The Great War of the Underworld (2015) beweisen, dass der Kult-Regisseur noch lange nicht zum alten Eisen gehört und trotz seiner Mainstream-Filme nicht so angepasst ist, wie manch einer befürchtet.

                          • 7

                            Lost in London ist aus technischer Sicht gesehen ein einzigartiger Film, der allein für den Versuch einer positiven Erwähnung Wert ist. Das Unterfangen, einen Film in einer einzigen Szene einzufangen und diese live zu übertragen, ist nicht nur experimentell, sondern auch unterhaltsam. Doch dies nur bis zu einem gewissen Grad.

                            Zwar ist die schauspielerischer Leistung gut und das Drehbuch hat durchdachte Dialoge, aber nichtsdestotrotz ist Lost in London ein Film, den es in einem Atemzug zu schauen gilt. Es gibt keine Szenenwechsel, keine Auf- und Abblenden oder musikalische Untermalung; auf diese Machart muss sich der Zuschauer einstellen. Rund 100 Minuten begleitet er Woody Harrelson auf Schritt und Tritt, ohne Durchatmen zu können. Ein gelungenes Experiment mit geringem Inhalt; dennoch steht unter dem Strich ein (einmalig) sehenswerter Film…

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                            • 9

                              Naked Lunch ist ein surreales Filmmonster, das sich an ein Nischenpublikum richtet. Mit seinen grotesken Kreaturen, ekelerregenden Spezialeffekten und der chaotischen Handlung voller irrationaler Geschehnisse kann er niemandem empfohlen werden, der auf der Suche nach leichter Unterhaltung ist. Weswegen es auch kaum überrascht, dass er an den Kinokassen floppte und sich erst über die Jahre zum Kultfilm entwickelte. Filmfans mit ausgefallenem Geschmack und Kenner von Cronenbergs und Burroughs’ Œuvre dürften an Naked Lunch jedoch ihre Freude haben. Wer sich auf diesen abgefahrenen Trip einlässt, wird mit einem hervorragend gespielten, inszenierten und extrem vielschichtigem Werk belohnt.

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                              • 5
                                über Hager

                                Hager ist in dieser Form insgesamt leider ein Film, der sein Potenzial nicht ausschöpfen kann. Er bietet zwar beeindruckende Bilder und atmosphärische Musik, seine Handlung ist aber unnötig verkompliziert und nicht gerade fesselnd. Das liegt teils auch an den nachlässig entwickelten Hauptfiguren, deren Schicksal einem als Zuschauer egaler nicht sein könnte. Schade, hier wäre mehr drin gewesen.

                                • 6

                                  Dem kanadischen Thriller gelingt es, die Essenz des Preppings innerhalb weniger als 90 Minuten einzufangen und dann die vermeintlich auf alles vorbereitete Gruppe bloßzustellen. Wenn man denkt, man könne sich für alle Szenarien vorbereiten und sei dann im Ernstfall 99% der Normalbevölkerung den entscheidenden Schritt voraus, sollte man auch innerhalb eines “Trainings” doch nicht sofort überreagieren, wenn etwas Ungeplantes passiert. Bis zum Untergang zeigt diese spontanen Reaktionen und potentiellen Konflikte in plausibler und nachvollziehbarer Weise.

                                  Auch die Actionszenen und Kämpfe sind realistisch, teils sogar schon recht hart. Leider ist die Distanz zu den Figuren etwas zu groß, um noch mehr mitzufiebern. Dennoch hat der Film genau die richtige Laufzeit, um das Spannungsniveau konstant oben zu halten. Sicherlich ist das Survival-Drama kein cineastisches Highlight, aber für einen adrenalinhaltigen Ausflug ins winterliche Kanada kann man getrost zugreifen!

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                                  • 5
                                    über Robo

                                    Insgesamt wird zu wenig Neues geboten, als dass Robo einen signifikanten Stempel in der Filmlandschaft hinterlassen würde. Dennoch ist er ein sehr kurzweiliger wie sympathischer Familienfilm. Wenn man sich nicht zu sehr von den Vergleichen und der Optik ablenken lässt, dann kann man mit ihm durchaus seinen Spaß haben. Gerade in Anbetracht dessen, dass es sich um eine russische Produktion handelt, möchte ich behaupten, dass diese gut gelungen ist.

                                    • 10

                                      Prinzessin Mononoke ist ein episches Fantasyspektakel – und gleichzeitig so viel mehr als das. Ein Film, der sich dem fragilen Verhältnis von Mensch und Tier, Natur und Technik widmet und sich dabei einer klaren Gut-Böse-Zuordnung verweigert. Während die Handlung an ein Märchen erinnert, sorgen die düstere Grundstimmung, die komplexe Charakterzeichnung und die blutigen Actionszenen für Ernsthaftigkeit. Die Freigabe ab 12 ist berechtigt. Zwar richtet sich der Film primär immer noch an ein junges Publikum, für die Kleinsten ist er allerdings nicht geeignet. Hayao Miyazaki hat seine Grundthemen hier mit am eindringlichsten umgesetzt. Deswegen und nicht zuletzt wegen zahlreicher emotionaler Momente ist Prinzessin Mononoke einer der besten Animationsfilme, die je erschienen sind.

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                                      • 8

                                        Ron Howard inszeniert ein mitreißendes Porträt über Pavarotti als einen der größten Künstler unserer Zeit – teils sehr persönlich, teils etwas zu oberflächlich, aber immer unterhaltsam. Pavarottis schelmisches Grinsen und die zahlreichen Anekdoten sorgen für Witz, sein Gesang für Gänsehaut. Hier gilt tatsächlich: Nessun dorma – niemand schlafe!

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                                          In seiner spekulativen Aneinanderreihung von Sex und Gewalt ist Foxy Brown natürlich Exploitation-Kino, das eher niedere Instinkte anspricht. Und man kann nicht abstreiten, dass der Film ab und an einen unangenehm rassistischen Unterton pflegt. Der wird dann aber auch schon dermaßen offensiv ausgespielt, dass es schon wieder lustig ist. Es wirkt eben sehr unbeholfen und roh. Mit ein wenig gesundem Abstand kann man sehr viel Spaß mit Pam Grier als Rächerin haben. Als Blaxploitation- und 70s-Fan macht man hier eh nicht viel verkehrt. Die Defizite der Blu-ray in Bezug auf Bild und Ton sollte man allerdings in seine Überlegungen mit einbeziehen.

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                                          • 8

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                                            • 5
                                              über Sergio

                                              Im Endeffekt hinterlässt Sergio einen äußerst geteilten Eindruck. Einerseits weckt der Film das Interesse, sich näher mit der realen Person auseinanderzusetzen und gibt nie gesehene Einblicke in einen Beruf, unter dem sich die meisten wohl nicht wirklich etwas vorstellen können. Doch andererseits verspielt die Biografie die Chance, noch intensiver, aussagekräftiger und interessanter zu sein, indem der vorhersehbaren Liebesbeziehung zu viel Zeit eingeräumt wird, sodass die Errungenschaften de Mellos fast nebensächlich erscheinen.

                                              Filmisch kann Sergio so leider nicht vollends überzeugen. Diejenigen, die sich ausgiebig für das bewegte Leben der Titelfigur interessieren, sollten wohl eher einen Blick in die Dokumentation werfen, die interessanterweise vom selben Regisseur gedreht wurde. Als Alternative bietet sich außerdem die Buchvorlage von Samantha Power an.

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                                              • 7

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                                                  Die Abenteuerserie hat viele positive Aspekte, die dazu einladen, ihr eine Chance zu geben, auch wenn man glaubt, es braucht wirklich nicht schon wieder ein weiteres Teenie-Drama. Die Hauptfiguren sind toll gespielt und haben einiges Appeal, um die neuen “Marissa Coopers” und “Ryan Atwoods” zu werden: Identifikationsfiguren für die modernen Teenager. Auch die Schatzsuche ist mitreißend, die Bilder fantastisch und die Musik stimmig.

                                                  Outer Banks wird sicherlich nicht für mutige Erzählweise oder innovative Plottwists zu feiern sein. Aber wenn einem die Klassiker wie Dawson’s Creek inzwischen nicht mehr zeitgemäß erscheinen, kann man hier eine neue Interpretation der zeitlosen Fragen von Heranwachsenden entdecken. Und wenn man sich an den Stränden von Malibu und Miami auch satt gesehen hat, so entdeckt man hier zusätzlich noch eine unbekanntere Gegend in North Carolina womöglich als kommendes Reiseziel.

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                                                    Als Wohlfühl-Film ist The Peanut Butter Falcon recht charmant, doch geht leider bei jeder Entscheidung auf Nummer Sicher. Dadurch verpassen Tyler Nilson und Michael Schwartz die Chance, eine wirklich große Geschichte zu erzählen. Deswegen bleibt nach dem sehr plötzlichen Ende leider eine leichte Ernüchterung zurück. Dennoch ist es ein Film, der unterhält und besonders in Bezug auf Trisomie 21 eine schöne “Du kannst es schaffen”-Botschaft vermittelt. Der Film gewinnt sehr stark durch das Zusammenspiel von Shia LaBeouf und Zack Gottsagen, während die talentierte Dakota Johnson vergleichsweise abfällt. Alles in einem ist es ein netter kleiner Film, der sich deutlich mehr trauen könnte, doch dank der Schauspieler ziemlich unterhaltsam ist.

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