Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
Mit ihrem ersten Langfilm wagen Juuso Laatio und Jukka Vidgren eine Komödie über Metal. So viel Potenzial der Kampf einer aufstrebenden Nischenband auch bieten mag, die Regisseure bleiben lieber an der Oberfläche. Statt einer liebevollen Parodie à la „This Is Spinal Tap“ ist „Heavy Trip“ vielmehr die finnische Antwort auf „Ballermann 6“. [...]
[...] Der für abgefahrene Musikvideos bekannte Regisseur präsentiert diesmal einen handwerklich bodenständigen Indie-Film, der nur gelegentlich von kreativen Montage-Ideen verfeinert wird. Einige humorvolle Momente bilden einen befremdlichen Kontrast zu der rigorosen Gewaltstudie. Abgesehen von dieser Unentschlossenheit im Ton ist „Lords of Chaos“ ein gelungenes Biopic, wenn nicht faktentreu, dann allemal einschneidend. Quasi der „Bohemian Rhapsody“ des Black Metal.
[...] „Green Book“ – lose basierend auf einer wahren Begebenheit – behandelt die Figuren naiv, ist unscheinbar inszeniert und generell frei von Originalität. Aber die starken Schauspieler sorgen für eine milde unterhaltsame, milde bewegende Dramödie on the Road, die niemandem wehtun will. Der Kompromissfilm unter den Nominierten für den Oscar 2019, und daher wohl auch der Sieger.
[...] „Bohemian Rhapsody“ verläuft zu perfekt und klischeebehaftet, um sich wirklich authentisch anzufühlen, aber die Umdichtung diverser Fakten macht den Film letztlich sehr kurzweilig, unterhaltsam und rührend. Ein glattgebügeltes, aber dafür ungemein effektives Biopic mit einem starken Hauptdarsteller und natürlich vielen unvergesslichen Songs für die Extraportion Nostalgie.
[...] Eine neue These zum Jagdverhalten der Predators bringt ein wenig Licht ins Dunkel; darüber hinaus ist „Predator – Upgrade“ nur eine weitere uninspirierte Monsterjagd. Shane Blacks Expertise für humorvolle Buddy-Dialoge tritt deutlich hervor, wirkt hier aber nicht immer organisch und rettet den Film auch nicht über den Durchschnitt.
[...] „1984“ ist eine erschütternde Zukunftsvision, die immer wieder eine reale Gegenwart streift. Der Film fasst noch einmal zusammen, was der Roman zum Ausdruck bringt und zeichnet eine gnadenlos triste Atmosphäre – das unausgesprochene Übel ist permanent spürbar. Eine gelungene, vorlangentreue filmische Übersetzung mit dezenter Vereinfachung und starkem Ensemble. Wer den Roman allerdings nicht kennt, sieht sich einer etwas kryptischen Erzählung gegenüber, und in bewegten Bildern wirkt die konsequente Kälte des Stoffs umso anstrengender.
[...] In der Handlung schlummert eine bissige Medien- und Politsatire im Stil von „1984“, doch „Running Man“ bleibt glatt und konzentriert sich lieber auf Gewaltspitzen. Ein bunter, teurer Reißer ohne eine einnehmende Atmosphäre und mit viel verschenktem Potenzial. Wer Schwarzenegger in einer Dystopie sehen möchte, sollte den drei Jahre später erschienenen „Total Recall“ vorziehen.
[...] Mit Jumpscares und verstörenden Bildern wird nicht gegeizt – im Horrorbegriff gibt sich die Serie weit moderner als die erste Adaption „Bis das Blut gefriert“, wo sich das Grauen nur im Kopf abspielt. Doch die Horrorelemente dienen stets der Charakterzeichnung. „Spuk in Hill House“ ist in erster Linie traurig und bewegend und nur nebenbei auch ein gruseliger Mindfuck. Eine clever verschachtelte, aber auch befriedigend aufgelöste Geschichte, die mit zehn rund einstündigen Folgen eine angemessene Länge hat. In einigen ausschweifenden Monologen und dem Finale streift die Serie auch den Kitsch, doch damit bleibt sie allemal mehr im Gedächtnis als unzählige austauschbare Spukhaus-Thriller der letzten Jahre.
[...] Schon die peinliche Eröffnungsszene – eine ‚Bandperformance‘ – etabliert das Niveau, auf dem Smith in den folgenden 80 Minuten die Lebenszeit seines Publikums verschwendet. „Yoga Hosers“ ist mit dem Feingefühl einer Abrissbirne erzählt, ohne sympathische Charaktere und eigentlich auch ohne Inhalt. Smith scheint alles vergessen beziehungsweise weggekifft zu haben, was er mal über Timing und schlüssige Dialoge wusste. Hätte er sich Mühe gegeben, ginge „Yoga Hosers“ vielleicht als Parodie der Generation Y durch, doch jegliche Hintergründigkeit wird von Klischees im Keim erstickt. [...]
[...] Ein Skandal um vergiftetes Trinkwasser in Flint, Michigan – Moores Heimatstaat – nimmt einen großen Teil der Doku ein, hätte einen eigenen Film verdient und hat auch nur am Rande mit Donald Trump zu tun. Hier offenbart sich die größte Schwäche an „Fahrenheit 11/9“: Moore erzählt durcheinander, setzt willkürlich wirkende Schwerpunkte und behält keinen roten Faden. Die zahlreichen Stimmen wirken ungeordnet, ein niederschmetternder und ein hoffnungsvoller Tonfall wechseln sich ab und bei alledem fällt es schwer, über zwei Stunden am Ball zu bleiben. Michael Moore scheint sein eigenes Anliegen zu verwässern. Und doch bleibt er einer der unterhaltsamsten, wenn nicht wichtigsten Krawallmacher Hollywoods.
[...] Letzten Endes verwundert es doch nicht, dass Hollywood sich vorrangig für „Apollo 13“ (1996) interessierte, denn jene missglückte Mond-Mission gibt dramaturgisch mehr her. „Aufbruch zum Mond“ seziert Armstrongs Verlust der Tochter, um für einen dramatischen Unterbau zu sorgen, doch die Handlung kommuniziert kein klares Ziel und lässt das Publikum etwas verloren zurück. Es bleibt ein betont psychologisches, betont unpatriotisches Historiendrama mit spannenden, wenn nicht fragwürdigen inszenatorischen Entscheidungen.
[...] „Roma“ begleitet einfühlsam das Schicksal vernachlässigter Frauen, geschickt eingebettet in politische Unruhen der damaligen Zeit. Das Drama bleibt erzählerisch unspektakulär, aber authentisch und ist zweifellos einer der visuell schönsten, poetischsten Filme des Jahres.
[...] „Auslöschung“ vereint zahlreiche Elemente des Science-Fiction-Genres – „Predator“ trifft auf Andrei Tarkowskis „Stalker“, abgeschmeckt mit einer Prise „Arrival“ – und schafft doch etwas Neues. Der Horror über Mensch und Natur kombiniert Anspruch stimmig mit deftigen Gewaltmomenten. Leider verliert sich der Film zeitweise in meditativen Szenarien, was ihn etwas zäh und anstrengend werden lässt. Doch Alex Garland steht nach wie vor für selten kreative Genrebeiträge, die sich lohnen.
[...] „Mission: Impossible – Fallout“ wird in zahlreichen Kritiken als bester Teil der Reihe gefeiert, und tatsächlich verdient er diese Bezeichnung. Jedoch nur, weil er sich so emotional vor den Charakteren verbeugt, die man über die Jahre liebgewann. Der Rest ist schlichtweg gutes, handfestes Actionkino, wie es den „Mission: Impossible“-Abenteuern schon öfter gelang.
[...] Ob elegant choreografiert in der Wiener Opener, atemlos knapp unter Wasser oder rasant auf dem Motorrad – „Rogue Nation“ punktet mit mehreren markanten Actionsequenzen, belebt vom mittlerweile eingespielten Team aus Cruise, Simon Pegg, Jeremy Renner sowie dem etwas aus der Form geratenen Ving Rhames. Paula Patton als Agent Jane Carter fehlt leider, doch dafür stößt mit der Schwedin Rebecca Ferguson („Hercules“) alias Ilsa Faust die wohl spannendste Frauenfigur der bisherigen Saga hinzu. Auch der Schurke, herrlich schmierig gespielt von Sean Harris („Prometheus – Dunkle Zeichen“), hinterlässt einen starken Eindruck. [...]
[...] Der eigentlich auf Animationsfilme spezialisierte Regisseur Brad Bird („Ratatouille“) präsentiert schnörkellos-schick aussehendes Popcorn-Kino. „Phantom Protokoll“ ist stimmig, witzig und spannend, als wäre die „Mission: Impossible“-Reihe bisher ein pubertierender Teenager gewesen, der sich nun selbst gefunden hat.
[...] J. J. Abrams bietet satte, routinierte Action, ohne dem Genre oder der Filmreihe etwas Neues hinzuzufügen. Kein Moment bleibt ästhetisch so im Gedächtnis wie der Zug-Showdown von Teil 1 oder das Sportwagen-Ballett in Teil 2. Aber da „Mission: Impossible 3“ erzählerisch klarer und dafür zwischenmenschlich packender ausfällt, mausert er sich sogar zum gelungensten Teil der bisherigen Saga. Selbst der Quatsch mit den Masken wirkt diesmal fast nachvollziehbar.
[...] Der frisch engagierte Regisseur John Woo („Hard Boiled“, „Im Körper des Feindes“) frönt seiner Vorliebe für Zeitlupen und Retro-Kamerazooms. Das macht „Mission: Impossible 2“ stylisch-schön anzusehen, doch gegen Ende schaukelt Woo sich hoch zu einem überdrehten und haarsträubend dämlichen Action-Kitsch-Spektakel, das die eigentliche Handlung aus dem Fokus verliert. Was von der Handlung im Gedächtnis bleibt, sind unverzeihliche Plottwists mittels ‚täuschend echter Masken‘. Dass Hauptdarstellerin Thandie Newton („Interview mit einem Vampir“) schlichtweg umwerfend in Szene gesetzt ist, kann den Film auch nicht retten. [...]
[...] Die Kultszene, in der Hunt im Hochsicherheitsraum am Seil hängt bildet das klare Herzstück von „Mission: Impossible“ und ist wunderbar spannend inszeniert. Am Ende spendiert Regisseur Brian De Palma („Dressed to Kill“, „Scarface“) noch einen starken Showdown auf Zugschienen.
Abgesehen von ein paar spektakulären Momenten ist „Mission: Impossible“ zäh und vor allem konfus erzählt. Ein eher anstrengender Spionage-Thriller voller alberner Wendungen.
[...] „Spider-Man“ bietet ein Spektakel für Groß und Klein; Witz und ernste Töne sind gekonnt ausbalanciert. Fans werden obendrein mit kleinen Querverweisen auf Comics und Spidey-Filme belohnt. Ein cooler Soundtrack und prominente Stimmen à la Nicolas Cage veredeln die fantastische Optik. Dem Diversitätsanspruch des modernen Kinos in puncto Geschlecht und Rasse kommt „Spider-Man: A New Universe“ auf alle Fälle nach, fast schon überdeutlich und bemüht. Der zwangsläufige Preis für die hohe Rasanz mit all den Heldinnen und Helden ist eine Handlung, der es ein wenig an Struktur, Tiefe und einem ausgereiften Bösewicht mangelt. Nichtsdestotrotz ist „Spider-Man: A New Universe“ einer der besten Animationsfilme des Jahres und der beste Spider-Man-Film seit „Spider-Man 2“ von 2004.
[...] Malerische Landschaftsaufnahmen treffen auf stylische Schnitte; alte Rituale treffen auf Smartphone-Chats – „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ vereint Tradition mit Moderne, handwerklich wie inhaltlich. Dabei vermischen sich diverse Subgenres zu einem witzigen, ergreifenden sowie wendungsreichen Abenteuer von bestechender Schönheit. Etwas Kitsch und das eine oder andere Loch im Plot seien dem Regisseur/Autor verziehen. Hollywood hat bereits angeklopft und will ein Live-Action-Remake realisieren, was nicht zwingend eine gute Idee ist, aber das große Potenzial der Geschichte auch außerhalb der Anime-Fangemeinde unterstreicht.
[...] Im Schlussakt präsentiert der Film eine kontroverse Idee, die ihn zum einen spannender macht und zum Denken anregt, andererseits auch riskiert, den Draht zum Publikum zu verlieren. Bis dorthin ist „Tully“ eine angenehm unaufgeregt, fokussiert und menschlich erzählte Dramödie über ein Thema, das in dieser Konsequenz selten behandelt wird.
[...] „Schneeflöckchen“ ist ein herrlich frecher, clever ausgetüftelter Genre-Mix, der die festgefahrenen Mechanismen der deutschen Filmindustrie aufzubrechen wagt. Ein teils chaotischer Schnitt und etwaige Ungereimtheiten werden leicht verschmerzt, denn der Unterhaltungsfaktor ist hoch. Nur Crowdfunding machte das Projekt möglich, dabei wirkt das Endprodukt, als hätte es ein Millionenbudget gehabt – Talent und Herzblut sei Dank.
[...] Handwerklich zeigt sich die Staffel verhältnismäßig schnörkellos, abgesehen von verwirrenden Zeitsprüngen, doch der Plot hat es in sich. „Cult“ spinnt eigentlich nur weiter, was bereits Realität ist und schöpft aus den düstersten Kapiteln jüngerer Geschichte. Zugegeben: Unter den zahlreichen Twists und atemlosen Charakterentwicklungen leidet die Glaubwürdigkeit stark, aber langweilig wird es dabei nicht. Ein greifbares Grauen über Macht, Manipulation und Feminismus, das für Zündstoff sorgt. Eine der besten Staffeln.
[...] Für Regisseur David Gordon Green („Ananas Express“) ist es die erste Horror-Arbeit, und statt dem Film eine eigene Handschrift aufzudrücken, zitiert er lieber immer wieder das Original. Das ist unspektakulär, hat aber auch den Vorteil, dass „Halloween“ keinem Erklärungsdrang verfällt, sondern die rätselhafte Aura das Michael Myers wahrt. Am unheimlichsten ist schließlich, was man nicht erklären kann. Jamie Lee Curtis kehrt in ihrer Kultrolle souverän zurück, begleitet von Filmtochter Judy Greer („Jurassic World“) und Newcomerin Andi Matichak als Enkelin. Die Dialoge und Figurenzeichnungen bewegen sich auf mäßigem Niveau, doch am Ende entsteht ein interessantes Bild dreier Generationen, die sich ihre Traumata vererben. „Halloween“ illustriert, wie Geschichte sich wiederholt, wenn man nicht zuhört und wirkt dabei im Jahre 2018 fast schon politisch. [...]