Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] Trotz starker Besetzung und spannendender Thematik weiß „Downsizing“ leider nicht zu packen. Passend zum Filmtitel scheint die Spannungskurve insgesamt eher abzusinken als anzusteigen. Die Geschichte bietet clevere Satire, die zum Nachdenken anregt, eine Prise Witz und Herzlichkeit, ist aber zu wässrig, fast zäh erzählt. Was bleibt, ist viel verschenktes Potenzial.
[...] „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ ist eine gruselig-grimmige Fortsetzung mit alternativen Schauplätzen. Ansonsten bleibt alles beim Alten: Opulentes Popcorn-Kino mit Denkanstoß, nur nicht ganz so charmant wie das handgemachte und von Komponist John Williams veredelte Original aus den 90ern. Für den kommenden dritten Teil der neuen Trilogie wird noch mehr Kreativität gefragt sein.
„Augenblicke – Gesichter einer Reise“ lehrt, dass jeder Mensch eine Geschichte zu erzählen hat. Das ist nun wirklich keine neue Erkenntnis, und so besticht die Dokumentation vor allem durch den Charme des ungleichen Paares. Leichtfüßig und selbstironisch bewegen sich Varda und JR durch ihr Experiment, das unter den Augen des Publikums Form annimmt. Die riesigen fotografischen Ergebnisse sind in der Tat schön anzusehen. [...]
2016 mischte „Deadpool“ das Genre des Superheldenfilms gehörig auf und wurde mit sensationellen Umsätzen belohnt. In der von vornherein angekündigten Fortsetzung liefert „John Wick“-Regisseur David Leitch noch mehr von allem, was das Publikum an Teil 1 liebte. Ausgerechnet das ist das Problem von „Deadpool 2“ – der Überraschungseffekt ist verpufft, die Stilmittel wirken aufgewärmt. [...]
[...] Letzten Endes unterwirft sich „Die dunkelste Stunde“ dramaturgischen Regeln und erklärt Churchill zum Helden, der er wohl nur bedingt war. Doch dass Drehbuchautor Anthony McCarten („Die Entdeckung der Unendlichkeit“) eine emotionale, positive Abrundung anstrebt, ist völlig legitim. Wie kontrovers der Premierminister und seine Politik waren, scheint zur Genüge durch. Und selbst, wenn man vor den pathetischen Momenten zurückschreckt, bleibt ein entscheidendes Argument für den Film: Gary Oldman.
[...] „Solo: A Star Wars Story“ erfüllt die niedrigen Erwartungen an ein zeitgemäßes Bonusfilmchen im zunehmend abgeschmackten Franchise. Die Besetzung ist sympathisch und der Look wieder angenehm organisch. Komponist John Powell mixt ein paar nette neue Musikideen mit den altbekannten Motiven. Die Handlung vereint zahlreiche klassische Filmklischees und überträgt sie in eine flippige Science-Fiction-Welt – das war im Grunde schon immer das Konzept von „Star Wars“, nur mit etwas mehr Esprit. Gegen Ende verheddert sich der Plot in Wendungen und lässt dabei die Stringenz von „Rogue One“ vermissen. Ein annehmbarer Füller für eine Lücke, die keine war.
[...] „The Cleaners“ ist eine vielschichtige Dokumentation über eine versteckte Industrie, die nicht versteckt sein dürfte. Das Regiegespann präsentiert eine eindrucksvolle Recherchearbeit ästhetisch, bedrückend und mit vornehmer Zurückhaltung inszeniert. Es gelingt, den unheimlichen Druck der Säuberungsarbeit am Computer nachfühlbar zu machen, ohne allzu explizit zu werden. Im Vordergrund bleiben wichtige Fragen über die Auswirkungen von Social Media, die zu Diskussionen anregen und Augen öffnen.
[...] „Fikkefuchs“ ist eine wunderbar derbe und wahre Komödie von Männern über Männer für alle. Gerade in Zeiten neuer Frauenbewegungen und politischer Überkorrektheit ist dieser Film hochrelevant.
[...] Das Setting in Sacramento anno 2002 kommt nicht von ungefähr, denn daraus schöpft die Kalifornierin Gerwig reichlich eigene Erinnerungen an das Erwachsenwerden (wenn der Film auch nicht autobiografisch zu verstehen ist). „Lady Bird“ zeigt klar, dass die Regisseurin/Autorin weiß und fühlt, wovon sie erzählt. Der Film besticht durch Authentizität, vermischt mit gut getimter Situationskomik. Inszenatorisch bleibt „Lady Bird“ betont bodenständig, nur der Schnitt tut sich immer wieder als zackiges Stilmittel hervor, um den Unterhaltungsfaktor anzukurbeln. [...]
[...] „Avengers: Infinity War“ vereint rund zwei Dutzend beliebte Figuren aus dem Marvel Cinematic Universe schlüssig und gerecht, mit dem bewährten Mix aus Action, Humor und Drama sowie einem formidablen Bösewicht. Von allen bisherigen Avengers-Spektakeln ergibt sich dabei nicht das rundeste, nicht das spannendste, aber letztlich das am mutigsten erzählte und emotionalste.
[...] Abstrakt und gleichzeitig unmittelbar sinniert „A Ghost Story“ über Vergänglichkeit, Verlust und das Loslassen. Ein wunderbar trauriger Film, der nie auf die Tränendrüse drückt, sondern mit leiser Poesie zu eigenen Gedanken anregt. Eine ausgefeilte, sehr stimmungsvolle Musikuntermalung fängt die stark entschleunigte Erzählweise auf. Alles passt zusammen, wenn man sich dem ungewöhnlichen Ansatz öffnet. Diese kleine Perle gerät hoffentlich nicht so schnell in Vergessenheit.
[...] Die Geschichte hätte zum einen aus den Augen einer konkreten Hauptfigur erzählt werden können, zum anderen gleichmäßig in verschiedene Episoden aufgeteilt, oder auch möglichst allumfassend-dokumentarisch. „Detroit“ schwimmt aber irgendwo zwischen all diesen Varianten. Ein relevanter Film, dessen Botschaft ankommt. Bigelow und ihr Autor haben die historisch nicht komplett rekonstruierbaren Ereignisse respektvoll und plausibel aufgefüllt. Aber der bessere Rassismus-Film der vergangenen Saison bleibt „Get Out“, obwohl dieser gänzlich fiktiv ist.
[...] Vordergründig klischeebehaftet, entpuppt sich „Ghostland“ als gelungene Genre-Hommage. Je weniger Handlungsdetails man im Vorfeld kennt, desto besser, nur zarte Gemüter sollten auf eine Belastungsprobe gefasst sein. Da er auf seine wesentliche Geschichte konzentriert bleibt und sexuelle Handlungen sowie extremen Splatter geschickt umgeht, konnte sich der Psycho-Horrortrip eine FSK-16-Einstufung ohne Kürzung ergaunern. Dennoch ist er einer der intensivsten, bösesten Filme des Jahres.
[...] Der titelgebende große Mann könnte auch der ‚Schwarze Mann‘ oder der ‚Bogey Man‘ sein – eine Kinderschreckfigur, aber auch ein Sündenbock-Konzept, mit dem der Film spielt. Was nicht heißt, dass es keine handfeste Action inklusive dunkler Gestalten zu sehen gibt. Laugier stellt ethische Fragen nach Gut und Böse und verpackt diese in eine herrlich wendungsreiche, unvorhersehbare Handlung. Er liefert sein bis dato komplexestes, unterhaltsamstes und rundestes Drehbuch ab. Jessica Biel („Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre“) hängt sich gewohnt motiviert in ihre Tour de Force. Daneben bleibt am stärksten Stephen McHattie („Shoot ´Em Up“) als Ermittler mit fast schon zu intensiver Mimik im Gedächtnis. [...]
[...] Der Film zerfällt in zwei Hälften – die erste besteht aus Vergeltung und mutet weniger innovativ an, die zweite hat einen spirituellen Anstrich und spaltet die Gemüter. Insgesamt fällt auf, dass Laugier nicht in einem Fluss erzählt, sondern eher Momente aneinanderreiht und dabei viele Auf- und Abblenden benötigt. Auch wenn es ein bewusstes Stilmittel sein mag, wirken seine Drehbuchkünste noch ausbaufähig. Nichtsdestotrotz gehen viele Momente durch Mark und Bein, was auch am passionierten Schauspiel sowie an den ausgezeichneten Makeup-Effekten liegt. „Martyrs“ ist eine unangenehm nachfühlbare, bitterböse Studie über Schmerz. Nicht die absolute Genre-Revolution, für die sie oft gehalten wird, aber ein selten intensives Horror-Erlebnis, das nachhallt.
[...] Sorgfältig durchkomponierte Kamerabewegungen und elegant-beklemmende Musik verleihen „Saint Ange“ eine bemerkenswerte Ästhetik. Damit wahrt Laugier auch eine subtile Spannung, während recht wenig passiert. Neben ein paar soliden Erschreck-Momenten konzentriert sich der Film vor allem auf Atmosphäre. Es ist hier allerdings ein schmaler Grat zwischen Suspense und Langeweile. Und wie in seinem folgenden Durchbruchsfilm lässt der Regisseur sein Publikum mit Fragen zurück. [...]
[...] „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ unterhält Jung und Alt mit einer tollen Grundidee und revolutionären Effekten. In der Idee steckt jedoch viel ungenutztes Potenzial. Als schwarze Mystery-Komödie für Erwachsene wäre der Film zwar längst nicht so profitabel, aber inhaltlich viel spannender gewesen, zur Not eben ohne Mickey und Bugs. Hier mangelte es an Konsequenz, was man dem Team um Regisseur Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“) angesichts des immensen Produktionsaufwands jedoch nicht verübeln kann. (Der Film „Cool World“ zeigte 1992 eine FSK-16-Version der Idee, war aber wiederum technisch klar unterlegen.) So bleibt vor allem die handwerkliche Komponente, durch die „Falsche Spiel“ mit Roger Rabbit in die Geschichte eingeht.
[...] „The Square“ zeigt ein soziales Klima, das bedenkliche Entwicklungen vollzogen hat und stellt viele Fragen über zwischenmenschliche Dynamiken, mal in höchst unangenehmen, mal in urkomischen Momenten – oder beides zugleich. Brillante Szenen wie der One-Night-Stand oder die Affenperformance ragen heraus, aber der subtile, unvorhersehbare Irrsinn, der sich durch die Handlung zieht, bleibt über mehr als zwei Stunden interessant. „The Square“ ist eine kreative, gut nachfühlbare und witzige Milieustudie, gefilmt in eleganter Zurückhaltung; ein leises Highlight.
[...] „Black Panther“ ist solides Superhelden-Getöse in exotischer Hülle, mit Anleihen von „James Bond“, „Der König der Löwen“ und „Hamlet“. Die politische Symbolik macht den Film sicherlich relevanter, aber nicht automatisch unterhaltsamer als den Großteil der Marvel-Produktionen. [...]
[...] Nachdem „Thor – The Dark Kingdom“ noch mit Gags in einem düsteren Grundton experimentierte, geht „Tag der Entscheidung“ als waschechte Komödie durch. Hier stellt sich die Frage, ob das MCU allmählich zu seiner eigenen Parodie verkommt. Vielleicht, aber es werden bestimmt auch wieder ernstere Einträge folgen. „Tag der Entscheidung“ ist derweil ein Partyfilm, und das ist auch gut so. Der hohe Unterhaltungsfaktor ergibt sich nicht nur aus den lustigen Sprüchen (ein Großteil soll improvisiert gewesen sein), sondern generell durch die Fanservice-Attitüde, die sich durch den ganzen Film zieht. [...]
[...] Die aus angenehm wenigen Episoden bestehenden Staffeln funktionieren (bewusst) wie ein langer Film und kommen weitestgehend ohne experimentelle Ausschweifungen und Füllmaterial aus. Unterm Strich haben die Duffer Brothers an alles gedacht, um ihre Serie goutieren zu lassen. Bei einer so massiven Bedienung der Nostalgie-Keule stellt sich nur noch die Frage nach der Eigenleistung und Originalität. Heruntergebrochen auf die einzelnen Zutaten bietet „Stranger Things“ nur Altbekanntes aus dem Kino. Der springende Punkt ist die charmante, hochwertige Präsentation, mit beeindruckend authentischem 80er-Jahre-Look und intelligenten, liebenswerten Charakteren.
[...] Die Regie-Brüder Peter und Michael Spierig („Daybreakers“) sind neu im „Saw“-Universum und inszenieren ihren Beitrag mit Thriller-Schwerpunkt, weg vom Splatter- und Gore-Gelage. Crewmitglieder sprechen mehr oder weniger nachvollziehbar von einer Hommage an „Sieben“. Drastische Gewaltspitzen sind zur Genüge enthalten, nur eben nicht so exzessiv wie in den Vorgängern. Gleichzeitig öffnet sich der Raum: Die brandneue, austauschbare Besetzung darf sich in größeren, unterschiedlicheren Schauplätzen bewegen. Beim Erzähltempo geben sich die Spierigs etwas gemäßigter und bauen auf einen ästhetischen Look. Mit anderen Worten: „Jigsaw“ tut beim Ansehen weniger weh als die Vorgänger und ist im Allgemeinen etwas langweilig. [...]
[...] „Call Me by Your Name“ ist eine ungewöhnliche, alles andere als straff inszenierte, doch dafür wunderbar natürlich gespielte und zart rührende Liebesgeschichte, die den Zauber eines idyllischen Sommerurlaubs atmet. Ferien haben und Verliebtsein kann sich anfühlen, wie in einer eigenen Welt fernab des Alltags zu leben, was Guadagnino durch das nostalgische 80er-Jahre-Setting noch verstärkt. Letzten Endes ist „Call Me by Your Name“ auch eine Hommage an die Schönen Künste, das ‚dolce vita‘ im einstigen Italien und liberale Familien. Beinahe pathetisch-liberal, aber schön.
[...] „Die Verlegerin“ ist ein nettes Loblied auf die Pressefreiheit und trifft damit den Nerv der Gegenwart, in der sich Geschichte wiederholt, mit ‚Fake News‘-Debatten und angeklagten Reportern. Steven Spielberg setzt auf routinierte Star-Power, lockert den trockenen Inhalt mit geschmeidigen Kamerafahrten auf und schafft eine kleine Spannungsspitze im letzten Drittel. Solides Geschichtskino.
[...] „Shape of Water“ ist ein Baukasten des Wohlfühlkinos, zum naiven Liebhaben und Schmunzeln, gut gespielt, stark inszeniert, gespickt mit einer Prise Brutalität, um von Erwachsenen ernstgenommen zu werden. Del Toro spendet willkommenen Trost in Zeiten der Sexskandale und ein freundliches Nicken zur aktuellen Diversitätsbewegung. Wer sich in der Filmgeschichte auskennt und mehr als Balsam für die Seele erwartet, dem bleibt der Regisseur seine einstige visionäre Schöpfungskraft schuldig.