FlintPaper - Kommentare

Alle Kommentare von FlintPaper

  • 8 .5

    Ziemlich großartig. Ein Spanner geht rum und mordet. Und die Gesellschaft windet sich. Der Blick in den Spiegel scheint schrecklicher als das bevorstehende Ende. Karlheinz Böhm ist hier ein junger Gott. Die einzigartigen Bilder von Michael Powell ein Genuß. Die Dialoge gehen bis ins Mark. Subtiler, psychologischer Horror in Reinform, den damaligen Kritikern ein Dorn im Auge und den heutigen Slasher-Fans ein Rätsel. Raffiniert und zeitlos.

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    • 6 .5

      Schwülstige Vampir-Romanze aus den 80ern inklusive Tangerine Dreams Soundtrack. Fühlt sich an wie eine lauwarme Sommernacht und gibt inhaltlich auch kaum mehr her. Mit Lance Henriksen und Bill Paxton in Nebenrollen recht sympathisch besetzt, doch insgesamt leider weniger gut gespielt - vorallem auch von den anderen Darstellern. Abseits der Atmosphäre begeistert immerhin noch die brutale Sequenz in der Kneipe. Minuspunkte: Blut-Transfusionen und die moralische Parabel, die da mit drinsteckt. Trotzdem bedingt sehenswert und nicht ohne Grund ein kleiner Kultfilm.

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      • Oldboy wird Nummer 1, den kennen auch die meisten. Der eindrucksvollere Film ist jedoch JSA. Gewinnt natürlich nicht. Aber das macht nichts - sind alle klasse.

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        • 8

          Heiß, heiß, heiß. Barbara Stanwyck gibt eine Trickbetrügerin für die Ewigkeit und raubt Henry Fonda Sinn & Verstand. Und Geld. Äußerst unterhaltsame und exzellent gespielte Screwball-Comedy mit einer abwechslungsreichen Handlung und vielen, witzigen Momenten. Und im Herzen - Hochzeiten hin- oder her - lauert doch wieder der Optimismus für die Romantik und die große Liebe. Zeitlos, klassisch, gut.

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          • 6 .5
            über Stoker

            Subtile Spoiler enthalten: Von Park Chan-Wook geschickt inszenierter Adoleszenz-Fiebertraum mit Mia Wasikowska im Mittelpunkt als großes Fragezeichen. Eine merkwürdige Familie, ein verdrehter Thriller - wer spielt hier was? Äußerst verkünstelte Geschichte, leicht sexy, leicht wirr, es brodelt unter der Oberfläche. Zum Finale hin ernüchtert die doch relativ plumpe Auflösung. Das Mädchen ist emanzipiert, erwachsen, losgesagt von den ursprünglichen Grenzen, die Frauwerdung ist vollbracht, die Kinderschuhe abgelegt. Dem Scheriff gefällt das nicht. Netter Film, aber irgendwie daneben.

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            • 7 .5

              Eine der besseren Adaptionen der letzten Zeit. Flashpoint Paradox besticht durch einen abgedrehten sowie abwechslungsreichen Zeitreise-Plot inklusive fieser Parallelwelt. Das Ganze wird gewürzt mit deftigen Trick-Actionszenen. Persönlicher Höhepunkt: Aquaman und Wonder Woman als gemeine Diktatoren, welche aufgrund persönlicher Leidenschaften gerne mal ganze Zivilisationen plattmachen.

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              • 9

                Die Ehe ist überbewertet, gegenseitige Liebe jedoch nicht. Sturges inszeniert große, gesellschaftliche Themen als kurzweilige, romantische Komödie. In den 40ern hat das natürlich keinen interessiert, heutzutage scheint der Film jedoch zeitgemäßer denn je. Dazu ein Drehbuch, in dem alles am rechten Fleck sitzt - keine Sequenz scheint überflüssig, die Dialoge sind treffsicher und amüsant, ihre Figuren lebendig und glaubwürdig. Ein Film von beneidenswerter Stringenz.

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                • 3 .5

                  Schön blöd. Billig inszenierter Erdbeben-Flop mit hübscher Südamerika-Kulisse und einer halben Stunde unspektakulärer Party-Sequenzen als Vorgeschichte. Weil kein Geld für ordentliche Effekte da ist, gibt's alle paar Szenen einen dämlichen Twist oder zumindest den moralischen Zeigefinger. Günstige Splattereffekte deplazieren sich unnötigerweise auch noch im sowieso schon unschönen Gesamtbild. Spielt Eli Roth hier eigentlich ironisch? Wenn nicht, immerhin unfreiwillig komisch, aber das viel zu selten.

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                  • 7 .5

                    It's "still a true story"! Michael Bay inszeniert die grausige Begebenheit als äußerst grenzwertige Komödie. Im tatsächlichen Kontext der eigentlichen Geschichte wirken Verfilmung und Drehbuch jedoch absurd, ja geradezu asozial, Darsteller und Regie scheinen konstant auf Anabolika, respektlos wird sich an den wahren Beteiligten der Tragödie vergangen. Die Besetzung - besonders Wahlberg und Dwayne Johnson - scheint irgendwie perfekt, Michael Bays temporeicher, dramatischer Stil passt plötzlich wie die Faust auf's Auge. Dabei offenbart er jedoch weniger die ironische Dummheit der Hauptfiguren, sondern entblößt an der eigenen Intention vorbei noch viel mehr die eigene Arroganz und eine der hässlicheren Fratzen des amerikanischen Traumes. Ein unfreiwilliges Meisterwerk, prädestiniert für persönliche Hass-Film Top-Listen vielerorts.

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                    • 8 .5

                      Obsessive Katholiken, liebessüchtige Frauen, Vater und Sohn zwischen Beichtstuhl und Höschen-Fetischismus, die Einsamkeit, die Zweisamkeit, Liebe und Hass, Erektionen und Erektionsbrecher, Kapitel des Leids, Kapitel der Freude; Die schiere Masse an angeschnittenen Themen und die Art, wie Shion Sono sie zu einem - trotz der extremen Laufzeit - seltsamerweise kurzweiligen Theater-Spektakel in realen Kulissen verarbeitet, scheint einzigartig. Alle Minuspunkte, wie z.B. ein paar unnötige und dämliche CG-Effekte, verkommen bei soviel Esprit für Bild und Erzählung jedenfalls zur Nebensächlichkeit. Kurzweil in Langform, vorallem auch aufgrund der absurden, jedoch erfolgreichen Mixtur verschiedenster Inhalte.

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                      • 6 .5

                        Meisterwerk aus der Abteilung "Mein Budget reicht für die Kamera!". Low-Budget in Reinform, Abel Ferraras Debut - als Regisseur und Hauptdarsteller zugleich. Hat eine ziemlich fiese Atmosphäre und aufgrund der Soundeffekte ("This film should be played loud!") auch ein paar rabiate Gewaltszenen. Mit voranschreitender Laufzeit zieht sich das ziellose Filmchen jedoch ein wenig. Trotzdem kurios genug, um gesehen zu werden.

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                        • 6

                          Pubertärer Selbstfindungs-Trip, Party-Exzess und existenzialistisches Gebrabbel. Gewalt und Exzess als Befreiungsakt? Bedeutungsloses Filmchen ohne Sinn & Verstand, aber hypnotisch inszeniert und mit einigen einprägsamen Bildern in pinken Neonlichtfarben gesegnet. Atmosphärisch jedenfalls interessant, inhaltlich total plump, aber man kann ja nicht alles haben. Zu Beginn des Films zündet sich eine der Hauptfiguren die Bong an, während My Little Pony im Hintergrund läuft. Da war's ja immerhin schon ein halbes Meisterwerk.

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                          • 6 .5

                            Sympathisch besetzt und bis auf vereinzelte, doofe CG-Kulissen ebenso schön gemacht: Das Remake/Hommage zu Dark Shadows ist in jedem Fall eine gelungene und vereinzelt auch durchaus witzige Angelegenheit, dessen größter Fehler die relativ überraschungsarme Story-Entwicklung ist. So verliert der Film in der zweiten Hälfte fast völlig seine Zugkraft. Immerhin lässt sich das Finale dann aber nicht lumpen. Die anfänglichen Sympathien verspielt der Film auch nie. Zumindest nicht im O-Ton, welcher eine unbedingte Empfehlung ist, wenn man Spaß an der etwas zu routinierten Grusel-Komödie haben will.

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                            • 6

                              Routinierter Heist-Thriller mit starker Drama-Komponente und Betonung auf die eigentlich völlig uninspirierten Figuren. Für einen derart überraschungsarmen Film einfach zu lang und schwerfällig. Abseits davon überzeugt jedoch Jeremy Renner als krimineller Psycho. Und sobald die Action losgeht, macht sich The Town auch nicht allzu schlecht. Als solider Genre-Beitrag durchaus zu gebrauchen. Ansonsten allerdings eher uninteressant.

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                              • 7

                                Leicht trippiger Psycho-Thriller mit Kunstraub-Kulisse und Hypnose-Action. Fantasievoller als Inception und ebenso erfolgreicher verschachtelt, bietet Trance die volle Laufzeit lang doppelbödiges Entertainment der Extraklasse. Die Musik dröhnt in den richtigen Momenten, die Bilder sitzen, die Darsteller allesamt top besetzt. Neben den originelleren After-Heist-Verschwörungen sind es vorallem die Ausrutscher in menschliche Geisteswelten - mit all ihren Ängsten und Sehnsüchten - die Trance herausragen lassen.

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                                • 8

                                  George Lucas frühes Meisterwerk. Dystopia par excellence. Menschen als Seriennummern, als Dienstboten, bloß nicht das Budget überschreiten! Exekutive als absonderliche Roboter-Gestalten, Menschen wie Maschinen. Alles ist eine Durchgangsstraße, alles andere Arbeitsplatz, die heimischen vier Wände mehr Verwahrungsstation inklusive ''Big Brother is watching you.". Sex ist Perversion. Robert Duvalls Odyssee aus der Maschine in die Freiheit. Der Sonne entgegegen. Oder was auch immer. Tolles Debut.

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                                  • 5 .5

                                    Stylo-Action, Slow-Mo, Kollateralschaden bei den Shoot-Outs, optisch sehr hübsch gemacht. Die Darsteller sind okay, James McAvoy kommt am Besten weg, Mark Strong etwas zu theatralisch - besonders zum Finale hin. Und überhaupt, der ganze Plot ist auch ziemlich konstruiert und manchmal sogar unfreiwillig komisch; Die unterkühlten, ernsten Bilder passen nicht zu der arg zurechtgelegten Story, welche zu Gunsten einiger sozialkritischer Aussagen und der Anprangerung von Korruption mal wieder jegliche Glaubwürdigkeit in den Wind schlägt. Oder anders gesagt: Action cool, aber kurz und unbefriedigend, inhaltlich interessant, aber mäßig umgesetzt. Kann man gucken, kann man lassen.

                                    • 10

                                      [...]Selbstmord. E-Mails von der Toten. Eintauchen ins "Wired". MJ12-Dokumente und Roswell-Aliens. Männer in schwarz. Die Schumann-Resonanz. Nach einer Weile sind Bett und Puppen völlig aus Lains Zimmer verschwunden, die Wände voller Kabel, überall summende Maschinen, literweise Kühlflüssigkeit, es bleibt kaum mehr Platz zum Atmen. Lains Wahrnehmung der Realität verschmiert, verschmilzt mit der virtuellen Welt, die Persönlichkeit des kleinen Mädchens mutiert. Was wartet am Ende ihrer Reise? Die Notwendigkeit menschlicher Nähe im digitalen Dystopia, die Definition des Ichs, Einsamkeit. Serial Experiments Lain ist ein psychologischer Horrortrip, einzigartig, realitätsrelevant und seiner Zeit immer noch ein klein wenig vorraus. Ein durch und durch gelungenes Experiment.[...]

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                                      • 6 .5

                                        Mit Sicherheit nicht so virtuos wie sein Vorgänger, aber dank der sehenswerten Effekte und dem furiosen Finale - Menschen werden wie Pappkartons durch die Gegend geschmissen - ein durchaus unterhaltsamer Horrorfilm. Ein noch relativ junger Eric Stoltz scheint fast perfekt in die Rolle des adoptierten Mutanten zu passen. Lee Richardson gibt den noch viel passenderen Antagonisten/Adoptivvater. Solide Genrekost.

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                                        • 9

                                          Jeff Goldblums Tour de Force: Cronenbergs Body Horror ist und bleibt die Präferenz im Genre. Tatsächlich auch besser als das Original. Neben den großartigen Ekel-Effekten ist es vorallem die Metamorphose an sich, welche Cronenbergs Adaption so interessant macht. Brundle verwandelt sich vom jungfräulichen Nerd zum sexbesessenen Superman mit spitzen Borstenhaaren; Jegliches Risiko wird von da an leichtsinnig in den Wind geschlagen. Unter dem Ekelgewand versteckt: Ein Eifersuchtsdrama, in dem menschlicher Übermut und animalischer Trieb zu einer - im wahrsten Sinne des Wortes - gemeingefährlichen Mischung mutieren. Exzellent auf allen Ebenen.

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                                          • 6 .5

                                            Dokumentarfilm über den Mini-Hype rund um Troll 2. Teilweise interessant, teilweise durchaus sympathisch, manchmal leider auch traurig. Claudio Fragasso als mißverstandener Regisseur, der sein Werk durchaus ernst meinte, George Hardys als ahnungsloser Hauptdarsteller, der für kurze Zeit Ruhm & Gloria genießt und garnicht richtig versteht, warum; Nur um dann - beim nächstgrößten Schritt - wieder enttäuscht zu werden. Nicht gerade weltbewegendes Material, aber doch sehr menschlich und für Fans des eigentlichen Films durchaus sehenswert.

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                                            • 5

                                              Eine kleine Enttäuschung. Es gibt zwar ein paar lichte Momente (Kampf in den Bergen, Jonathan Pryce als Bad Guy), doch insgesamt hat die Fortsetzung ihr Potenzial verschenkt. Die Actionszenen verkommen nicht selten zur bloßen und nicht unbedingt guten Effekthascherei, einige Szenen wirken furchtbar gestelzt, es fliegt zwar ständig was in die Luft, doch der Druck fehlt eindeutig. Inhaltlich hätte ich mir nach dem Ende von Teil 1 auch etwas mehr gewünscht. Warum man zudem die Cast aus Teil 1 ausgetauscht hat, bleibt mir ein Rätsel - die war nämlich einfach mal besser und das trotz Dwayne Johnson als Neuzugang.

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                                              • 6 .5

                                                Der letzte Teil der Saga beginnt fast schon virtuos: In Zeitlupe zerschlägt eine leicht bekleidete Frau eine Fensterscheibe und flüchtet aus einem Sanatorium. Daraufhin beginnt eine relativ verstrickte Geschichte, die erst gegen Ende wirklich in Fahrt kommt. Dann aber so richtig. Wissenschaft als unmenschlicher Prozess, alle Beteiligten als Opfer. Auf eine "Fliege" wird diesmal verzichtet, dafür bietet Teil 3 ganz andere Grauslichkeiten. Abseits des ungewöhnlicheren Plots überzeugen vorallem Effekte und Regie. Gefiel mir besser als Teil 2 und ist auch weniger belanglos.

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                                                • 8

                                                  Völkermord in Rwanda. Verfilmung der General Dallaire Story. Die Menschlichkeit versagt. Es bleibt die Ohnmacht. Historisch akurat, eine grausige Aufzeichnung internationalen Versagens. Die fiese Wirklichkeit authentisch festgehalten. Dazu noch sauspannend. Nur der Soundtrack wird mir hier und da etwas zu emotional. Ansonsten exzellent.

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                                                  • 5

                                                    Nochmals in der Extended Version gesehen; Dadurch leider auch nicht besser geworden. Jon Favreau inszeniert den vermeintlichen Trash als durchweg ernstgemeinte Abenteuer-Geschichte, ohne Ironie, ohne Übertreibungen, sondern staubtrocken - wie einen Western halt. Da hilft es auch nichts, dass Cowboys & Aliens optisch einwandfrei und zugleich mit populären Darstellern gesegnet ist - der Film bleibt langweilig und überraschungsarm. Kochen nach Rezept - selbst das (wenige) Sci-Fi Design wirkt furchtbar uninteressant. Solider Langweiler für Sonnabende.

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