Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Für "Underworld: Aufstand der Lykaner" gilt im Prinzip dasselbe wie für "Ouija 2": Wenn in den Vorgängern der Großteil der ohnehin recht dünnen Story bereits massiv gespoilert wurde, macht ein Prequel eigentlich nur wenig Sinn. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, zu einem anderen Zeitpunkt in die Erzählung einzusteigen - und nicht gerade an dem Punkt, von dem aus der Fortgang der Handlung sowieso bereits hinlänglich bekannt ist. Wäre die Geschichte detailreicher, wäre es durchaus verständlich gewesen, daraus einen eigenen Film zu machen. So aber mutet es einfach nur wie eine ausgeschmückte Nacherzählung an. Für Fans der Reihe sicherlich interessant; für alle anderen wohl eher überflüssig.
Hat mir persönlich etwas besser gefallen als der Vorgänger. Vielleicht, weil man schon von vornherein in der Geschichte drin war. Bemerkenswert ist, wie wenig in der zweiten Hälfte gesprochen wird. Die erste Hälfte hingegen gestaltet sich enorm kurzweilig. Kommentar Ende. Schnell weiter zum dritten Teil...!
Müder Auftakt zur Vampir-Werwolf-Action-Reihe. Egal, welche Kategorie man heranzieht: Nichts an dem Film ist so richtig gut, allerdings ist auch nichts daran absolut schlecht. Die Story wirkt eher gewollt als gekonnt - legt aber zumindest auf passable Weise den Grundstein für die darauf folgenden Fortsetzungen bzw. Prequels. So leid es mir tut, aber das beste ist die Musik im Abspann, der v.a. durch Maynard James Keenan und Richard Patrick veredelt wird. Aber bei allem Gemecker: Es gibt unzählige schlechtere Filme. Insofern kann man "Underworld" zumindest Genrefans bedenkenlos empfehlen.
Gute SciFi- bzw. Mystery-Serie, die zunächst im Akte-X-Stil beginnt, im weiteren Verlauf auf schier unvorhersehbare Haken schlägt und regelrecht neue Erzählhorizonte öffnet. Es fällt schwer, einen ausführlicheren Kommentar darüber zu schreiben, ohne wesentliche Punkte der Handlung zu spoilern. Daher ist jetzt auch schon Schluss mit meinem Kommentar. :-)
Sehr gute Mini-Serie im bewährten David-Simon-Stil. Abweichend zu seinen bisherigen Produktionen ist "Show Me a Hero" aber nicht ganz so sehr einem pseudo-dokumentarischem Stil verhaftet. Es gibt ein wenig mehr aufwändige Kamerafahrten oder auch etwas öfter mal Musik aus dem Off (Springsteen!). Aber wie schon seine Vorgänger besticht auch dieses Projekt durch gute (namhafte) Darsteller und eine sehr genaue Beobachtungsgabe. Wer Simons andere Produktionen mochte, wird auch hiermit viel Spaß haben!
"Treme" lässt sich als Antwort auf "The Wire" begreifen. Während David Simon in seinem großen Baltimore-Epos das Hauptaugenmerk auf einen soziologischen Makrokosmos legt und Hoffnungslosigkeit die Szenerie regieren lässt, konzentriert man sich in "Treme" auf den Blick auf kleinere Einheiten (Nachbarschaft, Familie, Freundeskreis) und es überwiegt der Optimismus. Die Figuren suchen (und finden teilweise) ihr Heil im Zusammenhalt und in der Kultur (Blues, Mardi Gras etc.).
Manchmal zieht es sich ein wenig für ein paar Folgen, aber ähnlich wie bei "The Wire" ergibt sich erst im Laufe mehrerer Staffeln ein bemerkenswertes größeres Bild. Umgesetzt wird dies durch eine Vielzahl guter und prominenter Schauspieler (u.a. John Goodman, Melissa Leo, David Morse oder auch Clarke Peters und Wendell Pierce aus "The Wire" usw.). Btw. auch großes Lob für Lucia Micarelli!
Fachbegriffe und Slangausdrücke werden auch in "Treme" nicht weiter erklärt und müssen vom Zuschauer selbst erschlossen werden. Überhaupt wird hier ein eher intelligentes und aufmerksam, aber auch geduldiges Publikum vorausgesetzt.
Gerne mehr davon!
Schwacher Film. Zum Glück habe ich einen Tag zuvor 'Office Christmas Party' gesehen, wodurch die Messlatte schon enorm niedrig lag... Wie auch immer: Naomi Watts macht es ordentlich und ich bin zumindest nicht eingeschlafen... Aber ernsthaft: Das wohl einzig positive an derart zusammengeklauten Filmen ist, dass sie durch das Zusammenschustern verschiedener Versatzstücke aus anderen (erfolgreicheren) Filmen zumindest an einer völligen Katastrophenwertung vorbeischlittern. Andererseits ist die zweite Hälfte derart abstrus, dass man sich gewünscht hätte, dass noch viel mehr bei (guten!) Produktionen abgekupfert worden wäre.
Naja, Genrefans mit eher niedrigen Erwartungen können ruhig mal eine Sichtung riskieren. 'Shut In' ist kein komplettes Desaster - aber zumindest recht nahe dran...
+++ ACHTUNG, DICKER SPOILER !!! +++
Allein der Filmtitel verrät eigentlich schon viel zu viel. Ansonsten: Dass man in 'Shut In' Filme wie 'Shining' zitiert, ist ja noch verständlich. Aber wenn die wichtigste Wendung aus 'Dumm und Dümmehr' übernommen ist (kein Witz!), sagt das nichts gutes über den Film aus...
Als kürzlich "Bad Santa 2" anlief, hätte ich nicht gedacht, dass in den wenigen verbleibenden Wochen des Jahres tatsächlich eine noch unlustigere US-Komödie in die Kinos kommen würde. "Office Christmas Party" ist zwar technisch etwas besser gemacht, kommt aber so extrem uninspiriert daher wie nur ganz wenige andere Kinofilme in diesem Jahr - und das will etwas heißen in einem Jahr, in dem eine Komödien-Gurke die nächste jagt. Einfallslosigkeit ist man mittlerweile ja gewohnt bei den allermeisten US-Komödien; aber so unlustig wie "Office Christmas Party" waren nur extrem wenige der anderen Beispiele.
Verkehrte Kinowelt 2016: Bei den "ernsten" Filmen waren ein paar derart albern, dass man nur noch darüber schmunzeln konnte. Bei einigen Komödien hingegen gab es wiederum überhaupt nichts zu lachen... Mal sehen, was 2017 so bringt.
Nicht ganz so schlecht, wie man es aufgrund der teils vernichtenden Kritiken befürchten musste. Ganz sicher auch kein komödiantisches Highlight - dazu krankt der Film viel zu sehr an seinem mageren Drehbuch und an seinen Figuren - aber letztlich auch nicht schlechter als ein Großteil der anderen deutschen Komödien in diesem Jahr. Eine Vielzahl der Gags versandet im Nirgendwo, aber hin und wieder kann man durchaus schmunzeln. Mehr durfte man eigentlich von vornherein nicht erwarten.
Sehr unterhaltsamer und detailverliebter Animationsfilm. Ob die Welt einen weiteren Film über einen Musikwettbewerb braucht, sei mal dahin gestellt, aber bei der Sichtung wird schnell klar, dass hier andere Dinge im Vordergrund stehen. Wohltuend ist dabei auch, dass die Produzenten nicht der Versuchung erlegen sind, hauptsächlich eine Coming-Of-Age-Geschichte oder einen Zweikampf zwischen zwei Kandidaten zu inszenieren. Vielmehr lässt sich "Sing" als eine Art Ensemble-Film begreifen, in den viele Figuren ihren Anteil mit einbringen dürfen. Auch wenn der windige Veranstalter Buster etwas im Vordergrund steht, so geht es doch stets um die gesamte Gruppe.
Großes Lob verdienen die Produzenten für die Animation der verschiedenen Tiere. Viele sorgen allein schon aufgrund ihres Aussehens für ein Schmunzeln. Besonders die Mimik diverser Figuren gestaltet sich erstaunlich ausdrucksvoll und verleiht der Inszenierung einen ganz eigenen Charme.
Für mich persönlich ist 'Sing' zusammen mit 'Kubo' das diesjährige Animationsfilm-Highlight - auch wenn Filme wie 'Zoomania' und 'Trolls' sicherlich auch nicht schlecht waren.
7 von 10 lustigen Schnecken auf dem Mikro für 'Sing'!
Hochwertige Serie. Zwar mit stark verengter Perspektive und mit deutlich weniger kritischen Zwischentönen als z.B. "Generation Kill", aber dennoch auf sehr hohem Niveau - v.a. schauspielerisch. Wobei man der Serie auch zugute halten muss, dass das Soldatenleben im 2. WK durchaus anders gewesen sein könnte als meinetwegen im Irak (bzgl. der Wahrnehmung des Kriegsalltags) - insofern gehen die Unterschiede schon in Ordnung.
Ich habe mir "Rom" seinerzeit im Nachgang zu "Spartacus" angeschaut (da ich damals gerade ja sowieso schon irgendwie in der Caesar-Pompeius-Thematik drin war) und wurde nicht enttäuscht. Die Serie besticht vor allem durch ihre großen Bemühungen um möglichst originalgetreue Requisiten, Kulissen, Masken, Frisuren, Kostüme usw. Aber auch die Geschichte an sich hat einiges zu bieten. Von der zeitlichen Struktur her hält sich "Rom" an kein allzu enges Konzept, was im Nachhinein nicht die schlechteste Entscheidung war. Trotz eines kleines dramaturgischen Hängers zwischendurch, wird das hohe Niveau über beide Staffeln hinweg gehalten. Mitunter ist die Erzählung wirklich sehr intensiv.
"Rom" ist auf jeden Fall eine Empfehlung für Historien-Fans wert!
"Six Feet Under" ist humorvoll, schräg, traurig, dramatisch, rauschhaft, spannend, deprimierend, manchmal etwas anstrengend und phasenweise sogar ein kleines bisschen langweilig - und was weiß ich noch alles - und versucht im Prinzip, die wesentlichen Facetten des echten Lebens abzubilden. Die Hauptthemen sind dabei Sexualität, Tod, Rausch, Freundschaft usw. Manchmal droht die Serie, etwas in Richtung Seifenoper abzukippen, aber ein gewisses Niveau wird eigentlich immer gewahrt! Der Cast wartet mit vielen großen Namen auf und bringt mitunter großartige Leistungen hervor (z.B. Frances Conroy und James Cromwell, um nur mal zwei hervorragende Darsteller zu nennen).
Abgerundet wird die Geschichte durch das wahrscheinlich ergreifendste Finale der Seriengeschichte. Ganz großes Kino bzw. Fernsehen...!
Großes SciFi-Kino mit einer (gewohnt) hervorragenden Amy Adams, einem cleveren Drehbuch und leichten Anleihen bei "Interstellar" und "Lost". Jóhann Jóhannsson steuert wie schon bei "Prisoners" und "Sicario" einen Score zu Villeneuves Film bei, der eine ganz besondere Atmosphäre und in den richtigen Momenten Spannung kreiert. Schade, dass Roger Deakins dieses mal nicht mit an Bord ist, aber auch Bradford Young steuert recht ordentliche Bilder bei. Auch von der linguistischen Seite her spielt sich der Film auf einem recht passablen Niveau ab.
Zur Handlung will ich mich dieses mal ausnahmsweise gar nicht weiter auslassen - ist ohnehin schon alles dazu gesagt. Wer hypnotische oder etwas nachdenklichere SciFi-Filme mag, bei denen es nicht nur um Action geht, sollte sich "Arrival" schleunigst ansehen - sofern er/sie das noch nicht getan hat! :-)
Eastwood wendet sich erneut seinem Lieblingsthema zu und dreht einen Film über einen Helden... Das Ergebnis ist kein ganz großes Meisterwerk, kann sich aber trotzdem sehen lassen. Dankenswerterweise wird nicht einfach nur die Geschichte um Flug 1549 nacherzählt, sondern es werden Sullenbergers und Skiles juristische Scherereien im Nachgang der prominenten Ereignisse in den Vordergrund gestellt. Zwei Männer, die in der Öffentlichkeit als Helden gelten, müssen sich mit einer Untersuchungskommission herumärgern, die ihnen nicht gerade wohlgesonnen ist... Das ist zwar nicht der Stoff für das ganz, ganz große Kino, aber für ein formidables Drama reicht es allemal. Die prominente Besetzung verleiht dieser Verfilmung den richtigen Schliff. "Sully" ist kein Meisterwerk, aber ein gutes Drama ist es durchaus.
"The Night Of" bewegt sich zwischen Drama und Justizthriller und lässt sich irgendwo zwischen "Making A Murderer", "The Killing" und "Rectify" verorten. Dabei werden auf beeindruckende Weise diverse Missstände des US-Justizsystems (wie z. B. einseitige Ermittlungen, die "knapp oberhalb der Grenze des Legalen" durchgeführt werden) sichtbar gemacht - und zwar auf eine völlig selbstverständliche Art mit lakonischem Tonfall, was der Darstellung letztlich noch mehr Nachdruck verleiht. Durch die Etablierung diverser Leitmotive erhält die Erzählung einen fast schon literarischen Charakter. Auch wenn die Sache mit der Neurodermitis für meinen Geschmack etwas überstrapaziert wird (der Punkt, worauf die Macher hinauswollen, wäre auch so klar geworden), so geht die Botschaft der Erzählung doch klar über reine Kritik am Justizsystem hinaus. Schauspielerisch ist die Mini-Serie auf hohem Niveau (besonders Turturro) und auch die Autoren gingen absolut lehrbuchmäßig vor. Sie setzen im Prinzip alles um, was in der Theorie eine gute Geschichte ausmacht. Daumen hoch und 8,5 Katzen für "The Night Of"!
An sich ist 'Das Morgan Projekt' schon okay, aber die Handlung erinnert stark an Filme wie 'Splice' oder 'Ex Machina'. Somit kommt dieser Film leider einfach ein paar Jahre zu spät, um noch wirklich originell sein zu können. Dazu kommen ein paar böse Logiklöcher, die den Machern eigentlich hätten auffallen müssen. Ich muss zugeben, dass ich mich bei solchen Filmen immer einigermaßen schwer tue mit wortreichen Kommentaren. Für einen bösen Verriss ist 'Das Morgan Projekt' zu gut und für eine ausführliche Lobesarie zu schlecht.
Folglich 5 von 10 Kapuzenullis.
Die Story an sich hätte durchaus Potential, nur leider produzieren Drehbuch und Regie einen Patzer nach dem nächsten. Der Beginn des Films ist völlig zerfahren und unstrukturiert und am Spannungsaufbau hapert es über die komplette Spieldauer. Zudem hat man sich keinen Gefallen damit getan, diverse Nebenrollen mit Plastiknasen zu besetzen... Wie auch immer: Emily Blunt spielt ihren Part herausragend und schafft es, den Film deutlich höher zu heben, als er ohne sie wäre. Lob verdient die Idee, durch die Einbindung von Leitmotiven den literarischen Charakter der Vorlage zu bewahren - nur leider hängt alles ein wenig in der Luft.
"Girl on the Train" ist ein grundsolider Hybrid aus Thriller und Drama, wurde aber leider nicht der große Wurf, der es hätte werden können.
Spannende Serie mit einem furiosen Finale. Deutlich ruhiger inszeniert als "24" und man hat den Eindruck, dass auch ein wenig reflektierter mit der Thematik umgegangen wird - auch wenn hier natürlich ebenfalls einiges im Argen liegt. Natürlich ist nicht alles an der Serie perfekt, aber bei welcher Serie ist es das schon? Der Unterhaltungsfaktor stimmt, und damit wurde schon mal sehr vieles richtig gemacht! "I left my wallet in El Segundo" :-)
Spannende Serie mit einem großartigen (thematisch gegliederten) Score, der gegen Ende hin allerdings ein wenig die Luft ausgeht. Besonders die finale Episode dürfte zu den schwächsten Serienfinals der jüngeren Fernsehgeschichte zählen. Aber sei´s drum. Besonders in der OV macht diese Serie außerordentlich Spaß!
Lange ist´s her, deswegen nur ein paar kurze Zeilen von mir: Tolle Darsteller, eine ansprechende Handlung, ein hervorragendes (u.v.a. dreckiges) Setting und das alles in gewohnter HBO-Qualität. Bemerkenswert ist, dass die Figuren wirklich fluchen wie die Kesselflicker. Klar, im US-Pay-TV ist die Sprache gerne mal etwas derber, aber was hier geschimpft und geflucht wird, ist schon legendär. :-) Wer kann, sollte die Serie daher lieber im Original schauen - und wird dafür mit so manchem Schmunzeln entlohnt werden. In diesem Sinne: HANG DAI!
"Utopia" ist vielmehr ein Trip, ein Erlebnis, ein Gedankenexperiment, als einfach nur eine Serie. Von den knallbunten Farben über die schrägen Charaktere bis hin zu der wirklich unkonventionellen Handlung fühlt sich "Utopia" zumeist an wie ein böser Fiebertraum, der einen nicht mehr loslässt. Ich schaue wirklich viele Serien, aber mir ist nichts vergleichbares bekannt. Sicherlich nichts für einen 08/15-Zuschauer mit dem üblichen Massengeschmack. Aber für viele andere vielleicht ein Erlebnis, das sie so schnell nicht wieder vergessen werden. Ich bin wirklich froh, dass ich dieses Juwel sehen durfte!
Sehr eigenwillig inszenierte Mini-Serie mit einem feinen Gespür für Humor und einem - für Serienverhältnisse - wirklich ansprechendem Szenenbild und tollen Kostümen. Der kauzige Mr. Norrel sowie Mr. Strange (dem ich hier mit Absicht kein bestimmtes Attribut anhängen will, da er im Laufe der Handlung eine bemerkenswerte Entwicklung durchlebt und sich immer wieder ändert bzw. seinen Charakter neu definiert) treten teils als Gegenspieler, teils als Verbündete auf, was der Handlung immer wieder Schwung verleiht. Auch Figuren wie Childermass, Honeyfoot, Vinculus, Segundus oder Lady Pole wurden sehr ansprechend in Szene gesetzt. Da verzeiht man kleinere Schwächen sehr gerne!
"Vanished" war seinerzeit hochspannend. Mittlerweile hat man natürlich vieles davon bereits auch in einigen anderen Serien gesehen, aber zumindest eine Kuriosität (man könnte es fast schon einen "Tabubruch" nennen), die ich hier nicht weiter spoilern will, dürfte selbst heute noch Seltenheitswert haben. Thematisch sind die Überschneidung zu "Kidnapped - 13 Tage Hoffnung"", das damals zeitgleich lief, mehr als frappierend. Interessant ist jedoch, auf welch verschiedene Weise eine nahezu ähnliche Ausgangssituation in beiden Serien behandelt wurde.
Oscar Madness Film 29´3 (2 Nominierungen)
Bei dieser Thematik - und in Unkenntnis der Tatsache, dass Peter Berg Regie führt - könnte man womöglich ein eher Drama als einen Actionfilm erwarten. Doch als solcher funktioniert 'Deepwater Horizon' nur bedingt. Aber der Reihe nach:
Die erste Stunde gestaltet sich überraschend gut. Es wird ordentlich Spannung aufgebaut (auch und besonders über den Ton) und man bekommt eine grobe Einführung in die Thematik. Die BP-Leute kommen dabei deutlich schlechter weg, als es der Trailer befürchten ließ (in dem ja ausgerechnet John Malkovichs Lobgesänge auf den tollen Konzern mit seinen tollen Mitarbeitern und den noch tolleren ineinander greifenden Rädchen gezeigt wurde). Trotzdem wird allerhöchstens ein wenig an der Oberfläche gekratzt. Die zweite Hälfte, in der die Katastrophe mit voller Wucht durchschlägt, empfand ich persönlich als gähnend langweilig - just my two cents.
Wie auch immer: Ob sich diese Thematik nun wirklich für einen Actioner mit einem Superhelden im Zentrum eignet, sei mal dahingestellt. Trivialisierung und Personifizierung schön und gut, aber man kann es auch übertreiben. Normalerweise würde man zu diesem Thema eher ein Drama über die unzähligen Spätfolgen erwarten, die hier durch den schwer verletzten Vogel allenfalls angedeutet werden. Ansonsten kein Wort zu den verheerenden Umweltschäden, den vielen misslungenen Versuchen, die Katastrophe in den Griff zu bekommen, zu den finanziellen und konzerninternen Hintergründen, zu den Spätfolgen für die Natur und die betroffenen Menschen oder zu BPs Verhalten bei der Aufarbeitung des Unglücks und der Beseitigung der Schäden.
Stattdessen hat man sich lieber für eine schwülstige und actionlastige Inszenierung entschieden, bei der ein Familienvater im Stile von John McClane über die Bohrinsel tobt (einzig mit dem Unterschied, dass Williams eben Leben rettet statt sie auszulöschen). Man könnte den Produzenten jetzt zugute halten, dass sie auf diese Weise vielleicht Publikumsschichten für die Thematik gewinnen konnten, die sich nie und nimmer für ein Drama interssiert hätten. Aber um wirklich etwas bewirken zu können, war diese Verfilmung inhaltlich einfach zu dünn. Als reiner Actionfilm (ohne den historischen Hintergrund) ist 'Deepwater Horizon' allerdings annehmbar.
Nachtrag: In der Kategorien Bester Tonschnitt und Beste visuelle Effekte wurde 'Deepwater Horizon' für einen Oscar nominiert.