Framolf - Kommentare

Alle Kommentare von Framolf

  • 7 .5
    Framolf 30.08.2018, 23:22 Geändert 31.08.2018, 00:24

    Eigentlich wäre diese Episode fast besser in der 'Exorzist'-Reihe aufgehoben, die sich auch mit jeder Fortsetzung neu erfindet. Ein klein wenig blitzen auch Zwischentöne durch, die denen in Cronenbergs 'Videodrome' ähnlich sind. Wie dem auch sei, eine freche Abwechslung stellt dieser Film auch hier dar - auch wenn das von weiten Teilen des Publikums mit Buh-Rufen quittiert wird.

    Michael Myers hat Urlaub. Schade eigentlich. Es hätte richtig lustig werden können, wenn er in seiner Maske hypnotisiert wird. :-D

    Zehn Gründe, weshalb Halloween III deutlich besser ist als sein Ruf [bitte nicht allzu ernst nehmen ;-) ].

    - Der dritte Teil hat definitiv die coolste Musik am Start!

    - Die 3 bietet rein zahlenmäßig schon 50% mehr als die 2.

    - Der Fabrikbesitzer bringt hier den ultimativ bösen Halloweenscherz. :-)

    - Hier bekennt man sich ohne Wenn und Aber zum Trash.

    - Dick Warlock ist auch wieder mit dabei, dieses mal aber in einer anderen Rolle.

    - Das Flair ist stimmig, auch wenn es irgendwann ins Trashige abkippt. Die Eröffnungssequenz gestaltet sich gewohnt düster und unheilvoll, später wird es eher skurril und morbide.

    - Implizierte Konsum- und Medienkritik gibt es dieses mal umsonst mit dazu.

    - Halloween III kokettiert so übertrieben frech mit den technischen Errungenschaften der frühen 80er Jahre, sowie den sich am Horizont abzeichnenden Neuerungen, dass es rückwirkend schon wieder richtig Spaß macht.

    - Den Goreeffekten wohnt ein gewisser Charme inne.

    - Pyrotechnik zum Finale!!! :-)))

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    https://www.youtube.com/watch?v=W7-uC0LDllM

    13
    • 6 .5

      Atmosphärisch ganz großes Kino. Und auch in Sachen Spannungsaufbau überzeugt 'Halloween II - Das Grauen kehrt zurück' auf ganzer Linie. Dabei ist dieser Film auch noch recht passabel gealtert - auch wenn er vor zwanzig bis dreißig Jahren sicherlich nochmal deutlich höhere Wertungen eingefahren hätte.

      Auch wenn beliebte Filmreihen oftmals ein sehr dünnes Eis sind, was die Benennung von Unstimmigkeiten betrifft, wage ich mich trotzdem mal aus der Deckung:

      - Daumen hoch für Laurie, die selbst in sediertem Zustand unbreakable Michael noch entkommen kann.

      - Verwirrung um Michaels Alter. In der 'Nacht des Grauens' ist er 21 Jahre alt, aber die deutsche Synchro macht ihn um zehn Jahre älter - obwohl in einer benachbarten Szene nochmal vorgerechnet wird, dass seit seinem ersten Mord als Sechsjähriger 15 Jahre vergangen sind. Das Durcheinander perfekt macht dann der Abspann. Dort steht: "Michael Myers (age 23): Tony Moran". Diese Angabe bezieht sich auf das wiederverwendete Material aus dem ersten Teil (in dessen Abspann Michaels Alter ebenfalls mit 23 angegeben wurde).

      - Weshalb Michael im Rückblick zu Beginn des Filmes von einem anderen Balkon stürzt als im Erstling, bleibt ebenfalls unklar.

      - Das Wasser im Pool muss ja ganz schön heiß geworden sein in der kurzen Zeit. :-D

      Trotzdem steht unter dem Strich ein sehenswerter und atmosphärisch packender Streifen, der enorm viel für sein Subgenre - und auch weit darüber hinaus - bewirkt hat. Auch heute noch jederzeit eine Sichtung wert!

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      • 4 .5
        Framolf 30.08.2018, 05:50 Geändert 08.03.2019, 00:23

        Lange habe ich diesen Kommentar (der übrigens SPOILER enthält) vor mir hergeschoben. Aber pünktlich zum Kinostart kommt das Ding nun endlich:
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        Tinder war gestern. 'Safari' ist heute. So suggeriert es diese Komödie von Regisseur Rudi Gaul ('Das Hotelzimmer'). In 'Safari - Match Me If You Can' befinden sich mehrere (zumeist junge) Leute auf der Suche nach dem privaten Glück und gehen dabei vorrangig den Weg über die titelgebende App. (Nebenbei bemerkt: Auf reale Produkt- und Firmennamen aus der virtuellen Welt wird hier weitgehend verzichtet. Dafür findet das sonstige Product Placement in einigen Szenen umso aggressiver statt.)

        Ein vorgeblicher Pilot (Justus von Dohnányi), der sich recht schnell als Straßenbahnfahrer entpuppt, ist dabei ebenso involviert wie ein Youtube Sternchen (Elisa Schlott), das ihre Bekanntheit auf einem Vlog zur Suche nach Mr. Right, dem ersten und möglichst perfekten Mann in ihrem Leben aufbaut. Ein Herr, der sich für Kindergeburtstage als Clown buchen lässt (Sebastian Bezzel), sich aber stets als Schauspieler vorstellt, darf dabei ebensowenig fehlen wie die Mutter (Juliane Köhler) einer studierenden Tochter, die sich als deutlich jünger ausgibt oder wie ein Möchtegernfrauenheld (Max Mauff), der sein Alter im Profil deutlich nach oben korrigiert, um erfahrenere Damen kennenlernen zu können. Abgerundet wird dieses Figurensetting durch einen selbsternannten Pickup Artist (Patrick Abozen), der keinerlei Ahnung von gängigen Pickup-Theorien hat, sowie einer Frau (Friederike Kempter), die der Meinung ist, mit einer Wohnung, die sie sich nicht leisten kann, einen höheren sozialen Status vorgaukeln zu müssen , um bessere Chancen auf dem Singlemarkt zu haben.

        Müßig zu erwähnen, dass es keiner dieser Charaktere mit der Wahrheit sonderlich genau nimmt. Die allermeisten der hier genannten Charaktere sind innerlich völlig kaputt. Fast alle von ihnen sind zwar noch jung (zumindest mehr oder weniger), aber emotional ausgebrannt. Und sie alle stellen bei Benutzung der besagten App den Schein deutlich über das Sein. Wirkliche menschliche Nähe kommt dabei kaum vor, bzw. sie flackert immer wieder nur mal kurz auf. In den meisten Fällen bleibt es bei eher flüchtigen Bekanntschaften. Selbst unter Eheleuten und Familienmitgliedern regieren oftmals Desinteresse, Egoismus und Unverständnis, was in diesem Film treffend abgebildet wird. Nur leider gehen kritische Zwischentöne wie diese und der eine oder andere versteckte satirische Scherz in einem lauten Getöse von unzähligen oberflächlichen und ähnlich gestrickten Witzen regelrecht unter.

        Ein weiteres Problem dieses Filmes ist, dass er die Oberflächlichkeit der handelnden Figuren, die das Drehbuch scharf kritisiert, selbst an den Tag legt. Viele der Charaktere kommen bei ihren Reden über Name- und Begriffsdropping nicht hinaus. Der Pickup-Artist kokettiert mit Theorien, die noch nicht mal an der Oberfläche seines Metiers kratzen, und hält sich auch nicht an die drei von ihm selbst propagierten Regeln. Und ähnlich verhält es sich auch mit dem Drehbuch. Es zieht seine Charaktere, die gerne mit Blendwerk arbeiten, durch den Kakao, liefert aber selbst nicht den Tiefgang, den ein Episodenfilm mit dieser Thematik und diesem (durchaus gekonnt gewählten) Figurensetting hergeben könnte. Zwar steht außer Frage, dass dies nur schwerlich der Stoff für ganz großes Dramenkino sein könnte, aber deutlich mehr, als hier geboten wird, wäre mit Sicherheit herauszuholen gewesen.

        Dabei gibt sich diese Komödie vorgeblich frech und einigermaßen freizügig, ist aber letztlich dann doch erzreaktionär. Propagiert werden längerwährende Paarbeziehungen statt flüchtiger Abenteuer und eine Fokussierung auf das real life. Immer und immer wieder bemerken sich diverse Charaktere nicht, da sie durch ihre Smartphones abgelenkt sind. Die Geschichte um Life und Fanny spricht in dieser Hinsicht Bände. Die Art und Weise, auf die die einzelnen Episoden der Geschichte letztlich zusammenlaufen, wirkt am Ende dann aber doch etwas überkonstruiert.

        'Safari - Match Me If You Can' ist vom Grundgedanken her kein schlechter Film, es sind durchaus gute Ansätze vorhanden. Der hier angedachte Versuch einer Bestandsaufnahme kommunikationsbezogener Verhältnisse scheitert aber an seiner Oberflächlichkeit. Viele Figuren werden nur oberflächlich charakterisiert und auch auf diverse psychologische und kommunikationsbezogene Theorien und Herangehensweisen wird nur auf eher flachem Niveau und teilweise sehr vereinfachend eingegangen. Nicht, dass man viele dieser Ansätze im Film hätte verbalisieren müssen, aber man hätte sie in entsprechende Handlungsmuster umsetzen können, um diese eher seichte Geschichte mit dem nötigen Tiefgang (und letztlich auch mit mehr Glaubwürdigkeit) zu unterfüttern.

        So lautet die Moral dann letztlich auch, dass online viel Blendwerk im Spiel ist, während man sich im realen Leben ein viel genaueres Bild von seinem Gegenüber machen kann. So charmant eine Forderung nach digital detoxing auch klingen mag: Den Weg zu dieser Erkenntnis hätte man deutlich realitätsbezogener und nachdrücklicher formulieren können. So bleibt unter dem Strich eine Komödie, die qualitativ gerade noch zu unterem Durchschnitt gereicht.

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        • 6

          Es gibt schon so viele gute Kommentare zu 'Halloween', deshalb von mir nur ein paar lose Gedanken dazu:

          - Was bitte hat man sich beim Schnitt der 91-minütigen deutschen Kinofassung gedacht? Beide Loomis-Szenen sind im Prinzip elementar für die Handlung. Hätte man es nicht bei einer Kürzung der Anhörung belassen können, statt sie gleich komplett zu entfernen?

          - Noch stärker als in anderen Genres wird im Slasher-Bereich deutlich, wie sich die Struktur der Erzählungen gewandelt hat. 'Halloween' wird gekennzeichnet durch eine minimalistische Handlung ohne künstliche pseudo-intelligente Verkomplizierungen und eine Gliederung in ungewohnt lange Szenen und Sequenzen. John Carpenter nimmt sich viel Zeit, die einzelnen Stationen Michaels wiederzugeben und erreicht gerade durch diese bedachte Struktur eine Atmosphäre, die sich auch heute noch sehen lassen kann.

          - Das Halloween-Fest war in den Siebzigern ganz offenbar noch nicht ganz so derb durchkommerzialisiert wie in der Gegenwart - und im Großen und Ganzen geht das Treiben der Kinder und Jugendlichen ja noch recht gemächlich zu.

          - Es lässt sich erahnen, was David Lynch zu seinem Klangteppich für 'Twin Peaks' inspiriert hat.

          - Michael ist unkaputtbar.

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          • 7
            Framolf 29.08.2018, 23:25 Geändert 29.08.2018, 23:56

            Standesgemäße Fortsetzung der bisherigen drei Episoden - mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Machmal etwas trashig, aber immer skurril, humorvoll, kreativ, kurzweilig und mit den üblichen kauzigen Figuren ausgestattet. Seltsamerweise bestellt sich Franz mittlerweile aber nur noch zwei Leberkassemmeln beim Simmerl Metzger...

            In gewisser Hinsicht sticht dieses mal vor allem Ivana Barschl (gespielt von Lilith Stangenberg) aus dem Ensemble heraus. Sie erinnert mit ihrer Art zu spielen und zu sprechen fast ein wenig an eine moderne Version von Klaus Kinski. Das mag jetzt zwar vielleicht ein wenig zu viel der Ehre sein, aber ein wenig in diese Richtung geht ihre Darbietung durchaus.

            7 von 10 Stamperl Blutwurz beim Wolfinger Wirt.

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            • 6 .5
              Framolf 29.08.2018, 23:14 Geändert 29.08.2018, 23:55

              Und wieder eine gelungene Fortsetzung, die abgesehen von ein paar Trasheinlagen (wenn beispielsweise Eberhofer auf den Plattenspieler seines Vaters schießt) auf ganzer Linie zu überzeugen vermag. Dieses mal liegt eine Drohung gegen Eberhofers Vorgesetzten Moratschek vor, der daraufhin sogar erstmals grünes Licht für Ermittlungen gibt... Neu ist zudem, dass sich der Franz jetzt immer vier Leberkassemmeln (statt nur drei) holt und sich ausnahmsweise sogar mal für Susi frisiert hat. :-)

              Mit Max Mauff ('Sense8') trifft Hauptdarsteller Sebastian Bezzel auf einen Kollegen, mit dem er kurze Zeit später auch für 'Safari' vor der Kamera stand (auch wenn sie in letzterem Film nicht wirklich gemeinsame Szenen hatten). Max Mauff ist zwar weder in der imdb noch hier bei mp für 'Schweinskopf al dente' gelistet, aber das kommt ja öfter mal vor, dass beiden Portalen derselbe Fehler unterläuft... (*hust*)

              Fazit: Gelungene Fortsetzung der Lovestory zwischen dem Polizisten Franz Eberhofer und seinem ehemaligen Kollegen Rudi Birkenberger - so würde vermutlich zumindest letztgenannter diesen Film zusammenfassen. Sehr zu seinem Leidwesen scheint sich der Protagonist aber längst für die seine Herzensdame Susi entschieden zu haben. So kann´s laufen... :-)

              6,5 von 10 Runden um den Kreisverkehr.

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              • 7
                Framolf 29.08.2018, 04:19 Geändert 19.05.2019, 05:35

                ++ Enthält SPOILER ++

                Launige Fortsetzung des Erstlings von 2014. Ermittler Franz Eberhofer, der wohl schlechteste Polizist Bayerns, lässt sich zu allem Überfluss auch noch von einer Dame die Sinne vernebeln, was sich weder bei den Ermittlungen in einem Mordfall, noch bei seinem Verhältnis zu seiner On/Off Freundin Susi als hilfreich erweist. Sein Vorgesetzter will auch dieses mal statt diverser Morde im Umfeld einer einzigen Familie keinerlei Verbrechen erkennen und zeigt sich eher verärgert, dass durch Eberhofer in dem Fall überhaupt ermittelt wird.

                'Winterkartoffelknödel' wurde sichtlich aufwändiger produziert als sein Vorgängerfilm und auch in Sachen Humor und Originalität wird hier eine deutlich Schippe draufgelegt. Die finale Szene stellt in dieser Hinsicht nochmal einen wunderbaren "Rausschmeisser" dar. :-)))

                7/10 Leberkassemmeln.
                (De andern drei hod da Eberhofer Franz scho verputzt) ^^

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                • 6
                  Framolf 29.08.2018, 04:08 Geändert 27.01.2021, 07:43

                  Die niederbayerische Version der 'Rosenheim Cops'... Charmant und humorvoll wird hier ein Kriminalfall in Szene gesetzt, der simpler kaum sein könnte, aber dennoch äußerst kurzweilige Unterhaltung garantiert. Der leitende Ermittler Franz Eberhofer wird immer wieder von seinem Vorgesetzten eingebremst, für den scheinbar jeder Todesfall grundsätzlich ein Unfall oder Selbstmord ist... Eberhofer macht sich allerdings auch selbst das Leben schwer. Viele entscheidende Hinweise hätte er auch einfach bei seinen Freunden abfragen können - bzw. er tut es relativ spät dann auch. Aber letztlich steht hier sowieso vielmehr der Spaß an kleinen und großen Schrulligkeiten im Vordergrund.

                  Auch beim Buhlen um seine Herzensdame Susi erweist sich Eberhofer als eher unbeholfen. Aber gerade dieser Antiheld macht einen großen Teil des Charmes des Auftakts dieser Filmreihe aus. Aber gegen seinen Co-Ermittler Rudi Birkenberger wirkt selbst Eberhofer wie eine richtig coole Socke...

                  Man sieht der Produktion an, dass sie scheinbar zeit- und kosteneffizient gedreht werden musste. Immer wieder werden dieselben Charaktere an den selben Locations gezeigt, was sich naturgemäß relativ schnell und günstig drehen lässt. Einen großen Abbruch tut dies dem Vergnügen aber keineswegs. Auch wenn sich ein paar Goofs mit eingeschlichen haben, so ist dieser Film dennoch absolut sehenswert.

                  Unterhaltsamer Krimi mit schrulligen Figuren, der die Niederbayersiche Pampa erstaunlich treffend in Szene setzt.

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                  • 6
                    Framolf 28.08.2018, 21:18 Geändert 28.08.2018, 21:19

                    In Mike Newells Drama 'Deine Juliet', das im Original den deutlich skurrileren Namen 'The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society' trägt, geht eine Schriftstellerin auf einen Ausflug, der sich als Reise in ihr eigenes Inneres sowie als Reise in die jüngere Vergangenheit einer Nachkriegsgesellschaft erweist. Nach und nach geben die Kanalinsel Guernsey und ihre Bewohner diverse unbequeme Geheimnisse preis, über die nicht gerne gesprochene wird.

                    Lily James überzeugt dabei in ihrer Rolle als Schriftstellerin Juliet Ashton über weite Strecken und Michiel Huisman zeigt, dass er auch andere Rollen als den Krieger in 'Game of Thrones' oder den ehemaligen Drogenabhängigen in 'Treme' drauf hat. Zumindest in Hinblick auf Gestik und Körperhaltung hat er seine Rolle voll im Griff. Wirkliche Magie kommt zwischen den beiden - bei aller gebotenen Zurückhaltung - jedoch so gut wie nie auf. Die etwas kauzigen Nebenfiguren werden zum größten Teil mehr als solide von ihren jeweiligen Darstellern verkörpert.

                    ++ SPOILER ++

                    Das Ende gerät leider sehr klischeehaft, was diesem Film nicht unbedingt gut tut. Eine unerfüllte Liebe am Ende einer kurzen Urlaubsepisode dürfte womöglich weit aufwühlender (und auch realitätsnäher) wirken als das, was hier geboten wurde. Aber gut, die Autorin wollte es so und ein Teil des Publikums wird es ihr sicher auch danken. Auf viele andere Zuschauer dürfte die Geschichte einer jungen Frau, die sich binnen kürzester gleich zwei mal verlobt, aber auch etwas befremdlich wirken...

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                    • 6 .5
                      Framolf 28.08.2018, 04:39 Geändert 28.08.2018, 04:50

                      Durchgeknallter Endzeitfilm, der sich thematisch und stilistisch irgendwo zwischen 'The Walking Dead' (zumindest visuell), 'Mad Max', 'Purge' und diversen anderen dystopischen Produktionen bewegt. Dabei ist der ganze Film von einem höchst eigentümlichen Sinn für Humor durchzogen. Besonders die Charakterzeichnung zahlreicher Nebenfiguren ist regelrecht ins Karikaturenhafte übersteigert. Leider stellt sich dadurch immer wieder der Effekt ein, dass die gesamte Inszenierung hart an der Grenze zum Trashfilm entlangschlittert, jedoch immer wieder kurz vor dem Überschreiten dieser Trennlinie das Ruder in Richtung einer halbwegs ernsten Dystopie herumreißt.

                      Man kennt es ja: In einem postapokalyptischen Szenario in den USA herrscht pure Anarchie und viele Menschen geraten dadurch völlig außer Rand und Band. Die Gewalt läuft aus dem Ruder und kennt schier keine Grenzen mehr. Die letzten wenigen halbwegs friedfertigen Menschen scheinen zwischen den diversen dominierenden Kräften zermahlen zu werden. Mit etwas gutem Willen könnte man fast schon eine Satire auf bereits bestehende Zustände daraus konstruieren...

                      Eigentlich ist 'The Domestics' regelrecht prädestiniert dafür, reihenweise schlechte Bewertungen einzufahren. Punkten kann dieser Film jedoch durch eine solide Atmosphäre, einige skurrile Ideen, einen passablen Spannungsaufbau und seine Kurzweiligkeit. Es ist schwer zu sagen, für welche Zuschauergruppen dieser Film funktionieren wird und für welche nicht. Letztlich muss es wohl jeder für sich selbst herausfinden.

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                      • 6
                        Framolf 28.08.2018, 04:27 Geändert 28.08.2018, 04:41

                        Boshaftes kleines Psychothriller-Kammerspiel nach altbewährtem Muster: Eine Gruppe von Leuten wird in einen Raum gesperrt und dazu gezwungen, Aufgaben zu erledigen, die ihnen gestellt werden. Wie auch in 'Experiment Killing Room', 'Headhunt', 'Exam - Tödliche Prüfung' und weiteren Genrebeiträgen wird von außen durch ein gesetztes Regelwerk und Sanktionen bei Verstößen ordentlich Öl ins Feuer gegossen, um eine entsprechende Dynamik in der Gruppe zu befeuern.

                        Der Cast rekrutiert sich vorrangig aus semi-bekannten Filmdarstellern wie June Squibb und etwas bekannteren Leuten wie Brittany Snow, Logan Miller und John Heard sowie aus einer ganzen Reihe von Schauspielern aus dem Seriensektor, die hier ihre bekannteren Rollen fortführen oder leicht variieren. Eddie Steeples (Crabman aus 'My Name Is Earl') mimt erneut den freundlichen Kumpeltyp, Jeffrey Combs (Weyoun, Brunt und auch Shran aus 'Star Trek') den verschlagenen Manipulateur, Robin Lord Taylor (Pinguin aus 'Gotham') den nervlich angeschlagenen Kriminellen und Lawrence Gilliard Jr. (D'Angelo aus 'The Wire' und Bob aus 'The Walking Dead') den Unscheinbaren. Darüber hinaus ist Sasha Grey mit am Start, die vielen Zuschauern sicherlich aus ihrem Haupt-Metier bekannt sein dürfte...

                        Im Vergleich zu den drei oben genannten Filmen kommt das Ende zu 'Would You Rather' weit zynischer daher, dafür gestaltet sich hier der Weg dorthin mitunter etwas holpriger als bei 'Exam'.

                        Unter dem Strich durchaus eine Sichtung wert.

                        Gerade noch 6 Punkte.

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                          Nachdenkliche und bisweilen besinnliche Reise eines alten Haudegen, der auf seine fortgeschrittenen Tage nachdenklich geworden zu sein scheint - oder nun zumindest diese Seite deutlicher zeigt. Mit dem Motorrad bricht Thomas (Terence Hill) nach Spanien auf, um dort in einer wüstenähnlichen Landschaft in Ruhe ein bestimmtes Buch, das ihm sehr am Herzen liegt, lesen zu können.

                          In vielen Szenen wirkt Terence Hills neuester Streich eher wie eine bessere Fernsehproduktion. Positiv: Viele kleine filmische Zitate aus einigen seiner "klassischen" Filme werten dieses Drama ganz klar auf, können es aber dennoch nicht über die Mittelmäßigkeit erheben. Natürlich werden Bohnen gefuttert, lockere Sprüche gerissen, altbekannte Posen nachgeahmt, typische Kulissen gezeigt und selbstverständlich gibt es auch eine zünftige Schlägerei. Jedoch regieren in erster Linie die eher nachdenklichen Töne - gelegentlich garniert mit einigen fast schon kryptischen philosophischen Zwischentönen. Stets schwingt eine gewisse Wehmut mit, die aber durchaus von einer ordentlichen Portion Optimismus begleitet wird.

                          Für Fans der alten Filme mit Terence Hill durchaus sehenswert. Jedoch lebt 'Mein Name ist Somebody - Zwei Fäuste kehren zurück' weit mehr vom Nostalgiebonus als von seiner Funktion als eigenständiger Film.

                          Vier Punkte für den Film und einen Bonuspunkt für den Nostalgiefaktur.

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                          • 6 .5
                            Framolf 27.08.2018, 03:53 Geändert 27.08.2018, 06:20

                            'The Equalizer 2' knüpft im Großen und Ganzen dort an, wo der Vorgänger aufgehört hat. Zwar wird hier inhaltlich (und im Verlauf des Filmes auch stilistisch) eine etwas andere Richtung eingeschlagen, aber der Zuschauer bekommt dennoch, was er erwarten durfte. Wie schon in der ersten Episode wechseln sich packende und eher schleppende Szenen munter ab und der Erzählton springt immer wieder zwischen den Genres Action, Thriller, Drama und Krimi hin und her. Das stürmische Finale ist zwar atmosphärisch packend, aber letztlich völlig over the top.

                            Fazit: Absolut angemessene und durchaus berechtigte Fortsetzung eines Thrillers, der zu weiten Teilen von einem starken Hauptdarsteller lebt, der hier aber nicht annähernd so stark gefordert wird in manchen seiner anderen Filme.

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                            • 5 .5
                              Framolf 27.08.2018, 03:40 Geändert 27.08.2018, 04:54

                              In 'Action Point' regiert typischer Johnny-Knoxville-Brachialhumor der Marke 'Jackass'. Im Grunde wird derselbe Gag geschätzte vierzig mal gespielt... Die rudimentäre Handlung dreht sich um einen heruntergekommen Freizeitpark mit stuntähnlichen "Attraktionen", in dem derbe Scherze getrieben werden. Klassiker wie ein Tritt in die Klöten, ein Bier trinkender Bär oder diverse Stürze dürfen bei dieser Orgie des Nihilismus natürlich nicht fehlen. Man mag das alles primitiv finden, aber immerhin ist diese Komödie - im Gegensatz zu vielen anderen US-Komödien - nicht mit ausgrenzenden Botschaften vergiftet worden. Es regiert einfach nur der derbe Klamauk und letztlich bekommt der Zuschauer genau das, was von Johnny Knoxville zu erwarten war: Eine Aneinanderreihung derber Scherze, die so flach wie nur möglich sind.

                              Gut fand ich diesen Film zwar nicht, aber zumindest sehr kurzweilig. Allerdings bin ich nicht stolz drauf. ;-)

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                                Framolf 25.08.2018, 05:13 Geändert 25.08.2018, 05:14

                                Düster, schnörkellos und grimmig. In einigen Punkten erinnert 'Slender Man' eher an Horrorklassiker wie 'Der Exorzist' als an moderne Teenie-Horror-Produktionen. Die Atmosphäre ist stimmig und wurde mit minimalistischen Mitteln inszeniert. Dabei wird das Publikum vor diversen Marotten bewahrt, an denen viele zeitgenössische Teenie-Horrorfilme kranken: Das schablonenhafte 08/15-Figurensetting (mit einer Blondine, einem Afroamerikaner, einer unscheinbaren Protagonistin usw.) oder den aufdringlichen Einsatz lahmer Popsongs sucht man hier dankenswerterweise weitgehend vergebens.

                                So gesehen hätte 'Slender Man' durchaus das Zeug zu einem halbwegs erwachsenen Genrevertreter - wäre da nur nicht das höchst banale, einfallslose und mitunter auch abstruse sowie stellenweise unlogische Drehbuch, an dem diese Produktion krankt. Die Geschichte wird ohne jegliche Struktur mehr oder weniger lakonisch herunter erzählt. Es wirkt fast ein wenig so, als wäre es dem Regisseur egal, ob das Publikum den Film gut findet oder nicht. Irgendwie eigenartig.

                                Die 2-Punkte-Wertungen hier bei mp sind in meinen Augen zu hart, da 'Slender Man' durchaus ein paar Qualitäten in die Waagschale werfen kann. Dass diese aber nicht für einen guten Film ausreichen, unterschreibe ich auch. Horrorfans können sich ja mal an einer Sichtung versuchen - alle andere sollten wahrscheinlich besser zu einem anderen Film greifen.

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                                  Framolf 22.08.2018, 04:05 Geändert 22.08.2018, 04:09

                                  'Vollblüter' präsentiert eine glänzende Oberfläche mit (zumeist wohlhabenden) Charakteren, die innerlich verfaulen - was auf die jugendlichen Figuren ebenso wie auf die erwachsenen zutrifft.

                                  Die gerissene, durchtriebene und manipulative Amanda beginnt mit der etwas naiv wirkenden Lily einen Plan zu entwickeln, der so gar nicht zu deren äußerem Schein zu passen scheint. Zwar dürfte so ziemlich jedem Zuschauer auf den ersten Blick auffallen, wie distanziert die beiden selbst im Umgang miteinander sind - der Sitzabstand zwischen den beiden oder die jeweilige Körperhaltung und auch die Mimik der beiden könnten deutlicher kaum sein, und auch kaum mehr Kälte ausstrahlen. Ihre Umwelt scheint aber nicht wirklich verwundert darüber zu sein. Womöglich waren auch genau diese Charakterzüge bei der Erziehung intendiert. Eine Szene, in der über die Aufnahme an einer bestimmten Bildungseinrichtung gesprochen wird, legt nahe, dass in dieser Hinsicht sogar noch eine weit deutlichere Entfremdung von einigen bestimmten menschlichen Wesenszügen beabsichtigt war - oder auch nicht; es bleibt ein wenig im Ungewissen.

                                  Anya Taylor-Joy spielt erneut die Rolle einer unterschätzten Jugendlichen, Olivia Cookes Part ähnelt stark ihrer Rolle aus 'The Limehouse Golem' - auch wenn sie dort eine etwas erwachsenere Figur verkörpert. Die eine gibt sich reserviert und unscheinbar, die andere gewissenlos und berechnend, aber etwas unachtsam. Paul Sparks (der Biographie-Autor aus 'House of Cards') darf hier einen noch größeren Unsympathen als die beiden Protagonistinnen geben und Anton Yelchin spielt in einer seiner letzten Rollen einen - ach, schaut es euch selbst an; ich will hier nicht unnötig spoilern. :-)

                                  'Vollblüter' trägt so manche Keimzelle zu bissiger satirischer Kritik in sich, belässt aber vieles bei Andeutungen und kryptischen Anklagen. Wirklich an die Substanz geht es aber nur selten.

                                  In visueller Hinsicht ist vieles auf Hochglanz getrimmt. Bei den Charakterzeichnungen ist das genaue Gegenteil der Fall. Manipulative, rücksichtslose und egoistische Charaktere heben (im sprichwörtlichen Sinne) ein Grab ums nächste aus. Ob für andere, oder letztlich doch für sich selbst, zeigt sich im Lauf des Filmes. Findet es am Besten selbst heraus. :-)

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                                  • 5 .5
                                    über Revenge

                                    Für einen Rape and Revenge Film visuell erstaunlich ambitioniert, ansonsten fügt 'Revenge' diesem Subgenre aber kaum etwa neues hinzu. Coralie Fargeat streut immer wieder kleiner Spielereien (wie etwa mit dem Apfel ein) und versucht damit, diesen Film auf ein etwas höheres Niveau als zahlreiche andere Genrevertreter zu heben. Der Rape-Teil fällt eher knapp aus und der Voyeurismus bedient sich nicht nur an der weiblichen Protagonistin, sondern auch an ihren männlichen Peinigern. Das war es dann aber auch schon mit Innovationen.

                                    Das Wüstensetting wurde ansprechend in Szene gesetzt, wirkt aber auch der düsteren und zumeist dreckigen Atmosphäre zahlreicher anderer Rape and Revenge Filme entgegen. Ob man das mag, dürfte Geschmackssache sein.

                                    Die Darsteller füllen ihre Rollen mit Licht und Schatten aus, aber insgesamt ist in dieser Hinsicht alles im grünen Bereich.

                                    Letztlich nur ein weiterer Exploitationfilm; wenn auch ein sehr schicker.

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                                    • 5 .5

                                      Bei solchen Filmen weiß ich oft beim besten Willen nicht, was ich schreiben könnte, was auch nur halbwegs lesenswert ist. Die Geschichte hat man so oder so ähnlich schon unzählige male gesehen (abgesehen davon, dass die Protagonistin rein ins Haus will und nicht raus), die Handlung ist teilweise nur wenig plausibel und die Action ist solide inszeniert. Alles in allem ist 'Breaking In' gut genug, um diesen Film nicht verreißen zu müssen, aber auch viel zu belanglos, um ihn in irgendeiner Form loben zu können. Atmosphärisch okay. Und immerhin spielt ein Darsteller namens Mark Furze mit...

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                                      • 6 .5

                                        Ob Remakes wie dieses tatsächlich vonnöten sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber da sich sowohl diese Verfilmung, als auch der Klassiker aus den 70er Jahren auf dieselbe literarische Vorlage stützen (und sich die Verfilmung von 2017 nicht zwingend auf die Verfilmung von 1973 bezieht), empfiehlt es sich, beide getrennt zu betrachten.

                                        Erzählt wird eine Geschichte, die in manchen Punkten derart kurios anmutet, dass nicht immer ganz klar ist, welche Ereignisse sich nun tatsächlich zugetragen haben und welche frei erfunden sind. Immerhin haben derartige Stilisierungen die Wirkung, dass eigentlich nie Langeweile aufkommt.

                                        Die Darsteller erledigen ihre Parts grundsolide und Charlie Hunnam bekommt sogar ein kurzes Wiedersehen mit Tommy Flanagan, seinem langjährigen Serienkollegen aus 'Sons of Anarchy'. Auch ansonsten ist 'Papillon' in mehr oder weniger allen relevanten Bereichen handwerklich gut gelungen.

                                        Nicht die schlechteste Wahl für einen Filmabend - sofern man damit leben kann, dass es hier nicht allzu viel neues zu sehen gibt.

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                                        • 5

                                          Ein paar Menschen werden im Rahmen eines Experiments zusammen in einen überwachten Raum gesperrt und zur Beantwortung diverser Fragen gezwungen.

                                          'Experiment Killing Room' gibt vor, auf wahren Ereignisse zu beruhen. Auch wenn bei einer Thematik wie dieser per se schon viel Stochern im Nebel im Spiel ist, so ist durchaus vorstellbar, dass es zumindest ähnlich gelagerte Experimente mit einem ähnlich gelagerten Ziel wie hier gegeben haben könnte und womöglich immer noch gibt. So gesehen birgt dieser düstere Thriller durchaus eine gewisse Brisanz in sich. Der ständige Wechsel zwischen der Probanden- und der Beobachterebene geht aber klar auf Kosten eines noch konsequenteren Spannungsaufbaus und beraubt die Erzählung eines ihrer größten Trümpfe.

                                          Der Cast wartet mit einigen bekannten Gesichtern ab, wirklich viel abverlangt wird aber tendenziell eher den unbekannteren Darstellern - warum auch immer...

                                          Im Endeffekt leider nur Durchschnittsware.

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                                          • 4

                                            Communityschnitt: 6,1
                                            Meine Vorhersage: 4,0
                                            Tatsächliche Wertung: 4,0

                                            So langsam scheint mich der Algorhitmus zu kennen... :-)
                                            Auch wenn dieser Film hier reihenweise hohe Bewertungen einfährt: Irgendjemand muss ja den advocatus diaboli mimen. ;-)

                                            'Headhunt' beginnt betont trashig und endet letztlich auch so. Dieses Stilmittel raubt der Inszenierung einiges an Spannung, wird aber letztlich nicht konsequent genug umgesetzt, um durchgehend auch Komik zu erzeugen. Zwar sind einige satirische bissige Seitenhiebe unverkennbar, doch so richtig verfängt nur ein Teil von ihnen.

                                            Die Geschichte an sich ist schnell erzählt:

                                            ++ SPOILER ++

                                            Der Angeklagte aus einem Mordprozess sieht sich ungerecht behandelt, wähnt sich unschuldig und rächt sich nun an jenen, die zu seiner Verurteilung beigetragen haben, wobei er dann aber auf jeden Fall Blut an seinen Händen kleben hat... Dabei geriert er sich als Chef einer Büroabteilung.

                                            ++ SPOILER ENDE ++

                                            Wie diese Prämisse schon zeigt, darf hier ein durch und durch überzeichneter Plot mit ebenso überzeichneten Figuren erwartet werden. Offenbar wurde damit auch bei vielen Zuschauern ein Nerv getroffen. Bei mir jedoch eher nicht. Aber macht euch am besten selbst ein Bild. :-)

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                                            • 8
                                              Framolf 14.08.2018, 02:37 Geändert 14.08.2018, 02:39

                                              ++ Enthält Mini-Spoiler ++

                                              Hybrid aus Drama und Thriller, der sich mehr oder weniger komplett auf den Desktops diverser Geräte des Protagonisten und seiner Tochter abspielt (Ausnahme: Die Verhörszene). Im Vergleich zu 'Unknown User' erweist sich die hier erzählte Geschichte als deutlich bodenständiger und letztlich auch spannender. Zwar werden die Nerven des Zuschauers mitunter auch durch die teils exzessiven Einblendung unzähliger Firmenlogos beansprucht, jedoch trägt auch die Erzählung an sich einen guten Teil zu durchaus spannender Unterhaltung bei.

                                              Lobenswerterweise wird bei der Auflösung nicht der deus ex machina bemüht, sondern es werden nur jene Teile zusammengesetzt, die zuvor bereits offen auf dem Tisch lagen.

                                              Ganz nebenbei zieht am Rande des Geschehens sogar noch eine Alien-Invasion herauf, aber das ist eine andere Geschichte... (*)

                                              John Cho ('Harold & Kumar') bastelt indessen weiter fleißig an seinem Imagewandel und ist mittlerweile in der Vaterrolle einer jugendlichen Tochter angekommen.

                                              'Searching' ist unter dem Strich ein Drama, das im weiteren Verlauf immer weiter Richtung Thriller zieht und trotz (oder gerade wegen?) des selbst auferlegten limiting factors prächtig funktioniert - wozu jedoch auch die Musik aus dem Off zu guten Teilen beiträgt. Wer sich also gerne auf eher abseitige Inszenierungen einlässt und dabei über den einen oder anderen kleineren Mangel hinwegsehen kann, sollte sich 'Searching' nicht entgehen lassen.

                                              ----
                                              (*) Wer sich jetzt fragt, was dieser Verweis hier soll, möge bitte auf die Easter Eggs achten, die hier einen kleinen Gag mitschwingen lassen. ;-)

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                                              • 5 .5

                                                Stimmungsvolle Atmosphäre und eine relativ spannungsgeladene Prämisse, andererseits größtenteils limitierte Darsteller und ein finaler Twist, den man nicht zwingend gut finden muss...

                                                'Truth or Dare' ist ein Horrorthriller, bei dem die Betonung ganz klar auf "Thriller" liegt. Im Vergleich zum gleichnamigen Horror-Hokus-Pokus-Teeniefilm aus dem Jahr 2018 deutlich besser geerdet und weniger abgehoben.

                                                Für einen B-Movie Abend durchaus okay, mehr aber nicht.

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                                                • 4 .5
                                                  über Meg

                                                  Lange Jahre hat Asylum schamlos bei den großen Studios abgekupfert oder Tierhorrortrash gedreht. Jetzt hat Warner Bros. den Spieß umgedreht und ein Drehbuch verfilmt, das sie ganz offensichtlich aus dem Müllcontainer von Asylum gefischt haben. Da Dwayne Johnson gerade mit dem Dreh der Premium-Produktion 'Skyscraper' beschäftigt war, musste eben die nicht minder talentierte Schauspielikone Jason Statham herhalten - was vermutlich wiederum bei Dolph Lundgren für Enttäuschung gesorgt haben dürfte... :-)

                                                  Wie auch immer: Der überfinanzierte Actiontrash 'Meg' nimmt sich selbst nicht ganz so ernst und gestaltet sich recht kurzweilig - was ihn dann auch vor dem Abdriften in eine so richtig schlechte Wertung rettet. Und gerade zu Beginn des Filmes werden auch einige ansprechende 3D-Bilder geboten. Andererseits fragt man sich bei manchen Dialogen, ob sie nun ernst gemeint oder tatsächlich etwas selbstironisch sein sollen. Man fährt besser damit, wenn man es sportlich sieht und vorsichtshalber mal letzteres annimmt...

                                                  Für Actionjunkies und Trashfans okay. Immerhin.

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                                                  • 5 .5

                                                    ++ Leichte SPOILER ++

                                                    Recht unterhaltsamer Zeitschleifenfilm, der aber deutlich unter seinen Möglichkeiten bleibt. Die Geschichte ist deutlich weniger komplex als bei manch anderen Genrevertretern. Die etwas trashigen Einlagen in der "Außenwelt" suggerieren, dass es dort noch verrückter zugeht als in der kleinen Welt der drei Betroffenen in der Hütte. Sie nehmen der Geschichte aber auch etwas von ihrer Glaubwürdigkeit (sofern man bei einer solchen Story überhaupt davon sprechen kann).

                                                    Für eine einmalige Sichtung ganz okay, für eine Zweitsichtung würde ich aber defintiv eher zu 'Triangle' greifen.

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