Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Kopfkino - Der Film.
Das wäre wohl der passende Titel für die französische Komödie 'Verliebt in meine Frau' gewesen; zumal der tatsächliche Titel ohnehin nicht wirklich passend erscheint. Zwei Paare treffen sich zum Essen, wobei einer der beiden Männer den Gastgebern seine neue (deutlich jüngere) Freundin vorstellt. Daniel, dem Gastgeber, geht dabei ein ums andere mal die Fantasie durch und es ist oftmals kaum noch (bzw. zumeist erst im Nachhinein) zu unterscheiden, was nun tatsächlich geschieht und was sich nur in der Welt der Träume abspielt. Daraus generiert sich - auch wenn es sich gefühlte fünfzig mal um denselben Stunt handelt - durchaus so manche komische Situation, allzu hohe Ansprüche sollte man jedoch nicht an diesen Film stellen.
Zur Kernbesetzung gehören unter anderem Daniel Ateuil und Gérard Depardieu, die schon für Filme wie '36 - Tödliche Rivalen' und 'Ein Mann sieht rosa' zusammen vor der Kamera standen. Der Vorwurf, das Drehbuch würde ein veraltetes Frauenbild transportieren, ist zwar nicht von der Hand zu weisen; mindestens ebensosehr macht es sich jedoch auch über sabbernde Männer jenseits der Midlife Crisis lustig, die jungen Frauen hinterherhecheln, die weit über ihrer eigentlichen Kragenweite liegen (wenn man die finanziellen Aspekte ausklammert). Somit werden werden hier gängige Klischees auf´s Korn genommen - wenn auch nicht gerade mit nennenswertem Fingerspitzengefühl. Allein schon die Tatsache, dass sich Regisseur Daniel Auteuil selbst in der Hauptrolle besetzt hat, impliziert mehr Ironie als das gesamte Drehbuch an sich...
-> Das Niveau fliegt hier nicht besonders hoch (auch wenn einem übertrieben peinliche Ausrutscher hier erspart bleiben), aber ein gewisser Unterhaltungswert ist zweifellos gegeben.
Gerade noch 6,5 Punkte.
Alles beim Alten. Crystal Lake ist und bleibt kein guter Platz zum Nacktbaden, Saufen und Rummachen... Zumindest nicht für lange Zeit. Recht schnell taucht (wie üblich) ein übel gelaunter Nachbar auf und räumt auf... :-) Jason fackelt nicht lange und spendiert gerne mal Freiflüge durch geschlossene Fenster...
Sowohl in Bezug auf das Drehbuch als auch in Hinblick auf die Inszenierung erscheint 'Das letzte Kapitel' ein wenig schludriger als seine Vorgänger, ist aber zumindest immer noch für gut genug für eine Sichtung. ^^
Im Großen und Ganzen ist alles beim Alten, aber zumindest ein paar Neuerungen gibt es doch: Die Nebenhandlung um die drei Rocker ist etwas cheesy, dafür ist das Final Girl mit allen Wassern gewaschen. Einen Nachfolger für Ralph sowie einen Tommy Chong Verschnitt gibt es auch...
Steve Miner ('H20') steigt nach einem Rückblick auf den Vorgängerfilm mehr oder weniger direkt in die Geschichte ein und präsentiert eine straff inszenierte Story, die zwar der aus dem ersten Teil stark ähnelt, aber (vielleicht auch dank ihrer kurzen Laufzeit) zu keiner Sekunde langweilig wirkt. Dabei trifft er einen perfekt passenden Erzählton und fängt die Geschehnisse stimmungsvoll ein, was auch den einen oder anderen Wackler in der Umsetzung (etwa bei der Beleuchtung) vergessen lässt. Im Prinzip wirken Filme wie dieser bis heute prägend für aktuellere Slasherfilme. Recht viel mehr konnte Miner hier auch gar nicht herausholen.
Fazit: Gut gealterter Slasher, der selbst mit 37 Jahren auf dem Buckel noch bestens zu unterhalten weiß.
Der Klassiker. Schnörkellos inszeniert und bis heute stilbildend für ein ganzes Subgenre. Immer wieder eine Sichtung wert.
++ Enthält SPOILER ++
Wie viel Nonkonformismus gestattet die Gesellschaft?
Ein Vater haust mit seiner Tochter in den Wäldern. Der Staat ist nicht begeistert. Da spielt es auch keine Rolle, ob es den beiden gut geht oder nicht. Unterstützung bekommen die beiden natürlich nicht. Zumindest nicht in erkennbarer Form. Abgesehen von den Medikamenten, die Vater Will kostenfrei erhält. Ob sie ihm als Hilfe dienen, ihn ruhig stellen sollen oder ob es sich schlichtweg um eine Subventionsmaßnahme für die Pharmaindustrie handelt, bleibt der Vorstellungskraft des Zuschauers überlassen. Als den beiden dann tatsächlich Hilfe angeboten wird, handelt es sich dabei lediglich um Sachspenden und Gefälligkeiten, die das Sozialamt von hilfsbereiten Bürgern erhalten hat. Das triste Ende einer Karriere an der Waffe - im Dienste Amerikas...
Wills Tochter Tom gefällt es gut im Wald. Die nächste Station, ein kleines vom Sozialamt vermitteltes Häuschen in einer ländlichen Gegend, das ein Spender zur Verfügung gestellt hat, bereitet ihr zwar Unbehagen, aber auch damit möchte sie versuchen, sich zu arrangieren. Will zieht es erneut in die Ferne und so landen die beiden in einer Wohnwagensiedlung im Wald. Auch hier möchte Tom bleiben. Für sie scheint es einfach nur wichtig zu sein, Wurzeln zu schlagen. Für ihren Vater scheint ebendies unmöglich zu sein.
Debra Granik ('Winter's Bone') erzählt nicht einfach nur von White Trash, der sich daneben benimmt. Vielmehr folgt sie einer geschundenen Seele, die einem Versprechen ihres Landes gefolgt ist und kurz darauf sprichwörtlich im Regen stehen gelassen wurde. Schuldzuweisungen wie "Selbst Schuld" greifen hier aber deutlich zu kurz - zumal ja auch seine Tochter betroffen ist.
Mit erschreckender Kälte gehen in einer Szene die Behörden gegen eine von Obdachlosen errichtete Baracke vor. Vorgeblich vermutlich wegen bau- oder brandschutzrechtlicher Bedenken; aber Personen, die sich der Gesellschaft weitestgehend entziehen, werden eben auch als Gefahr wahrgenommen. Zu wenig Konsum. Zu wenig Teilhabe an elektronischer Kommunikation. Zu wenig Produktivität. Der schiere Albtraum einer immer durchsichtiger werdenden kapitalistischen Gesellschaft bekommt hier ein Gesicht.
Granik wirft hier die Frage auf, welches Maß an Nonkonformismus für eine Gesellschaft, aber auch für ihre Individuen, verträglich ist. Eine Antwort findet sie darauf nicht. Aber sie schafft es, die Frage deutlich einzukreisen und den Zuschauer zum Nachdenken zu bringen - und damit leistet sie weit mehr als manch anderer Regisseur in einer gesamten Filmreihe.
'Leave No Trace' vertieft konsequent die bereits in 'Captain Fantastic' und 'Schloss aus Glas' angerissene Thematik und denkt diese noch einen Schritt weiter. Während 'Schloss aus Glas' seinen Blick eher in die Zukunft richtet und sich mit den Auswirkungen auf die Kinder beschäftigt, nimmt Debra Granik vielmehr die Situation im Hier und Jetzt in den Fokus und skizziert diese ohne erhobenen Zeigefinger und unter Verzicht auf allzu plakative Thesen. Großes Kino!
Randbemerkung: Viele der Darsteller tragen im Film denselben Vornamen wie im realen Leben. Auch so macht Granik klar, dass ihr Topik weit stärker in den Alltag der Zuschauer hineinragen könnte, als es auf den ersten Blick scheint.
„Wir haben uns verirrt.“
- „Wohin wolltet ihr denn?“
„Ich glaube, das wussten wir selbst nicht.“
Die Welt ist verrückt geworden. Eli Roth dreht einen Familienfilm... ^^
Aber natürlich kommt er auch hier nicht ganz aus seiner Haut. Für die kleineren Zuschauer wird hier Horrorkino für Anfänger geboten (für die ganz, ganz Kleinen allerdings nicht geeignet) und die Erwachsenen bekommen hier in erster Linie eine Fantasy-Horror-Komödie. Und erstaunlicherweise funktioniert dieses Konzept sogar recht gut. Die Ausstattung ist wirklich sehenswert und bettet die (zugegeben etwas lausige) Geschichte in einen stilvollen Rahmen. Auf der Darstellerseite ist mit Jack Black, Kyle MacLachlan und Cate Blanchett ohnehin für große Namen gesorgt. Auf allzu grobe Geschmacklosigkeiten oder Provokationen verzichtet Roth dieses mal sogar weitgehend. Ganz ablassen von seiner Linie kann er aber natürlich trotzdem nicht und bietet auch einige Kuriositäten wie einen pflanzlichen Löwen mit Blätterdurchfall oder ein pinkelndes Baby mit dem erwachsenen Gesicht von [SPOILER: ---------------------- Jonathan (Jack Black) ---------------------- /SPOILER ENDE] auf.
Der visuelle Wert stimmt, der Unterhaltungsfaktor weitgehend ebenso - auch wenn hier natürlich keine Bäume ausgerissen werden. Als kleiner Spaß für zwischendurch geht eine Sichtung aber durchaus in Ordnung.
Das Negative zuerst: Die Geschichte trägt an mehreren Stellen viel zu dick auf und kommt auch nicht wirklich innovativ daher.
Das fast schon surreale Setting kann sich aber durchaus sehen lassen und die Geschichte trägt ihr Herz am rechten Fleck. In einer rauen, unwirtlichen und stellenweise überlebensfeindlichen Umgebung müssen sich ein verletzter Jugendlicher und ein verletzter Wolf gemeinsam durchschlagen. Dass es das Drehbuch mit den Gesetzen der Natur und der Physik nicht immer ganz genau nimmt, mag zwar vielleicht manche Zuschauer verärgern, wirklich störend ist es aber nicht. Kümmert bei '300' (zurecht) schließlich auch niemanden. Allein schon das Setting und die Atmosphäre machen es schließlich von Anfang an klar, dass es sich hier eher um eine Fabel als um eine realitätsgetreue Schilderung handeln soll. Insofern ist hier alles im Lot.
Straff und kurzweilig wird die Reise der beiden ungleichen Gefährten in teils spektakulären Bildern erzählt.
--
Eigentlich wollte ich 'Alpha' gerade (trotz kleinerer Mängel) eine sehr ordentliche Punktzahl spendieren - bis ich auf die Vorwürfe gegen die Produktionsbedingungen aufmerksam wurde. Zum einen wird, wie auch hier von mp erwähnt, der Produktionsfirma die Tötung von fünf Bisons vorgeworfen. Zum anderen soll man bei den Dreharbeiten mit der Firma Birds & Animals Unlimited (BAU) zusammengearbeitet haben, welche im Verdacht steht, viele ihrer Tiere nicht artgerecht zu halten und ihnen wiederholt notwendige tierärztliche Behandlungen vorenthalten zu haben.
Da ich auf die Schnelle keine endgültigen und handfesten Beweise oder Gegenbeweise zu diesen Behauptungen finden konnte, verzichte ich vorerst auf eine Wertung.
Ich will hier keine Diskussion rund um PETA lostreten und verlinke daher einfach mal kommentarlos einen kurzen Artikel und einen kleinen Videoclip zu dieser Thematik. Als Basis für eine weitere Recherche sollte das reichen. ^^
https://www.tvspielfilm.de/news-und-specials/alpha-peta-ruft-zum-boykott-des-films-wegen-toter-bisons-auf,9519569,ApplicationArticle.html
https://www.youtube.com/watch?v=fnz_92ptqBo
Mini-Update nach kurzer Recherche: Die Herkunft der fünf Tiere war zunächst nicht zweifelsfrei nachvollziehbar, da einige Felder in den Dokumenten nicht ausgefüllt wurden. Im Raum stehen nun die Vorwürfe der Tierschützer auf der einen Seite und die trotzige Erwiderung des verantwortlichen "Tierbeschaffers" auf der anderen Seite, der lediglich sagt, er können mit seinen Tieren machen, was er wolle. Ein anderer Mitarbeiter der Produktionsfirma behauptet, die Tiere seien von einem Schlachthaus gekauft worden - was aber aufgrund lückenhaft ausgefüllter Papiere ebenfalls nicht belegbar ist.
Wie auch immer: Dass es Tiere in Hollywood oft schwer haben, ist keine neue Erkenntnis. Dass solche Vorfälle aber gehäuft in Filmen auftreten, die sich mit Tierliebe beschäftigen, ist dann doch etwas "unglücklich" (um es mal vorsichtig zu formulieren).
Wie man auch immer zu der Thematik steht: In diesem Film wurde so viel CGI eingesetzt, da wäre es auf eine Szene mehr oder weniger nicht angekommen. Die Produzenten hätten sich viel Ärger erspart und PETA hätte sich um andere Dinge kümmern können...
(Dieser Kommentar bezieht sich auf den Director’s Cut mit dem alternativen Ende)
Für mich ist schwer nachvollziehbar, was Rob Zombie hier geritten hat. Nach seinem wuchtigen Reboot, das der Geschichte neue Facetten hinzufügt und erfrischend roh erzählt wurde, wirkt hier vieles auf mich einfach nur noch stumpf. Fast so, als hätte er seinem eigenen Ansatz die Seele geraubt.
Auf meiner Buddy-List reichen die Bewertungen von null bis zehn Punkten - das hat man nicht bei vielen Filmen. Mich hat diese Episode leider nicht besonders mitgenommen - in meinen Augen ist es die bisher schwächste der Reihe. Aber die vielen hohen Bewertungen hier drin legen den Schluss nahe, dass diese Fortsetzung schon irgendwelche Qualitäten haben muss, für die halt nicht jeder empfänglich ist. Zum Glück kommt bald ein neuer Film aus dieser Reihe - die Chancen stehen extrem hoch, dass mir dieser wieder besser gefallen wird als Rob Zombies zweiter Streich...
François Ozon taucht ab in die Abgründe der Psychologie. Aus der Tiefe des (Unter)Bewusstseins holt er eine Geschichte, die hoch hinaus will, in ihrer Zwillingthematik jedoch auch einige höchst abenteuerliche Theorien bemüht.
Die Bildsprache ist reich an Metaphern und weist dem aufmerksamen Zuschauer schon recht früh den Weg, was es mit der Geschichte auf sich haben könnte. Dennoch bleibt in Bezug auf ein paar einzelne Szenen der Verdacht, dass dieser Film entweder nicht so clever ist, wie er vorgibt zu sein, oder dass er so schlau ist, dass kaum noch jemand sämtliche Facetten entschlüsseln kann. Die Geschichte als im Ganze ist hierbei nicht das Problem, einige einzelne Aspekte hingegen sind nur schwer nachvollziehbar. Vielleicht müsste man dazu Psychologie studiert haben. Ich habe es nicht...
5,5/10 expliziten Nahaufnahmen.
Ruhiger und eher düsterer Thriller, der sich leider durch sein uninspiriertes und naives Ende letztlich selbst demontiert. François Cluzet liefert eine gewohnt ordentliche Leistung ab und taugt auch ein Stück weit als Indentifikationsfigur, indem er mehr oder weniger einen Durchschnittsbürger spielt, der ganz gewiss nicht dumm ist, aber trotzdem nicht so recht weiß, wie ihm geschieht. Verschiedene Leute flüstern ihm ein, sie - und nur sie - wären vertrauenswürdig. Und der von Cluzet verkörperte Duval findet sich schnell zwischen allen Stühlen wieder.
Der Score unterlegt nahezu die gesamte Laufzeit mit einem unheilvollen Klangteppich und trägt damit sehr zu einer passenden Atmosphäre bei. Schade nur, dass das lieblos vorgetragene Schlussdrittel nicht einmal ansatzweise mit dem Rest mithalten kann.
Science-Fiction-Action-Horror-Comedy-Edeltrash-Spektakel. Genauso doof wie diese Genrezuweisung klingt, ist dieser Film auch - aber er macht durchaus Spaß. :-)
[SPOILER]Menschen, die sich gegenseitig bekämpfen, bekriegen sich mit Aliens, die sich ebenfalls spinnefeind sind.[SPOILER ENDE]
'Upgrade' ist (fast komplett) sinnentleerter Edeltrash durch und durch, ist aber so kurzweilig inszeniert, dass man zumindest Genrefans nicht von einer Sichtung abraten möchte. Die Geschichte ist komplett an den Haaren herbeigezogen und die Animation der Alienhunde ist einfach nur ein schlechter Scherz (wobei deren Frisur schon legendär schrottig ist), aber zumindest auf der guilty pleasure Schiene funktioniert 'Upgrade' - nicht zuletzt wegen der flotten Inszenierung und der vielen bescheuerten Sprüche - dann doch recht gut. Regisseur Shane Black scheint sich dessen auch bewusst zu sein und lässt die Charaktere auf einer Meta-Ebene immer wieder Scherze über das 'Predator'-Franchise reißen. Obendrauf legt er noch ein wenig Zucker in Form einer kleinen Hommage an die alten Episoden und fertig ist 'Predator - Upgrade'.
Ein Teil der "alten" Fans wird sich wahrscheinlich entsetzt abwenden, aber rein auf der Unterhaltungsschiene funktioniert dieser Film durchaus. Und mal ehrlich: Bei einigen Comicverfilmungen hat man ähnliche Auswüchse wie hier - nur dass sie dort kaum jemanden stören.
The same procedure as every time... Es spukt im Haus und die Familie, die darin wohnt, findet kein Mittel dagegen. Wobei: In einer Sache unterscheidet sich dieser Film dann doch vom Rest. Der Geist fummelt und kuschelt recht gerne...
Punkten kann 'When the Lights Went Out' im Prinzip nur über ein recht passabel ausgestattetes Szenenbild, einen wirklich fast schon absurden Sinn für Humor und einen mehr oder weniger boshaften Schluss.
5 Punkte, die eher Richtung 5,5 als 4,5 tendieren.
++ SPOILER ++
Die etwas wirre Inszenierung ist zwar pure Absicht, da man als Zuschauer wohl einen Eindruck von der Gedankenwelt des Protagonisten bekommen soll, aber der finale Twist, auf den der Film von Anfang an hinarbeitet, ist eigentlich gar keiner, da mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin von Anfang an klar ist, was Sache ist...
Einzelne Szenen können sich absolut sehen lassen und erzeugen eine morbide Art von Spannung, aber das Gesamtpaket ist dann leider doch etwas dünn.
Letztlich leider nur Durchschnitt.
Eine nicht ganz neue - und vielleicht auch nicht in allen Belangen überzeugende - Prämisse wird hier in einer durch und durch ansprechenden Atmosphäre auf den Bildschirm gezaubert. Düster, ein wenig bedrückend und stets unterschwellig unheilvoll wird hier erzählt, wie der finanziell abgebrannte Ermittler John in einen neuen Fall eintaucht. Dabei ist die gesamte Erzählung stets durchzogenen von einem latent vorhandenen feinen Sinn für Humor. Mehr sollte man auch gar nicht wissen, wenn man mit der Sichtung dieses spanischen Science-Fiction-Psychothrillers beginnt.
++ (teils massive) SPOILER ++
Im Endeffekt hat diese Geschichte nicht nur einen doppelten, sondern sogar einen dreifachen Boden, was die Handlung betrifft. Wirklich schlauer ist man am Ende nicht, da durch den finalen Twist das allermeiste höchst spekulativ bleibt (Stichwort: Unzuverlässiges Erzählen). Genau das erhöht aber in gewisser Hinsicht den Reiz an dieser Geschichte sogar noch, da sich dadurch eine Vielzahl offener Fragen ergibt. An welchen Stellen hat Anna gelogen? Und wie verhält es sich in dieser Hinsicht mit John? Und ist möglicherweise auch Lundgren etwas entgangen? Was auf den ersten Blick nach einem Happy End aussieht, ist möglicherweise der Beginn einer noch viel größeren Katastrophe. Vielleicht aber auch nicht - wer weiß? Dazu müsste dann wohl eine noch zuverlässigere Technik erfunden werden...
Wunderschöne Bilder (wenn auch teilweise nicht ganz so fein gezeichnet wie etwa in 'Erinnerungen an Marnie'), eine ansprechende und spannende Geschichte sowie sehr kurzweilige Unterhaltung werden im Debüt von Studio Ponoc geboten. Gerade den Szenen in der Universität merkt man an, welch unfassbar große Anzahl an Einfällen den Autoren durch den Kopf gegangen sein muss. Die Kreativität sprudelt hier nur so heraus. An Magie im buchstäblichen Sinne wird nicht gespart, allerdings ist in Sachen Poesie bzw. Magie im übertragenen Sinne bei zukünftigen Produktionen dieses noch sehr jungen Studios noch etwas mehr herauszuholen. Das Potential dazu ist fraglos vorhanden. Schade, dass bei den deutschen Untertiteln mitunter etwas arg geschludert wurde (Komma-, Rechtschreib- und Grammatikfehler). Vielleicht wird da ja zur Heimkinoveröffentlichung noch nachgebessert
'Mary und die Blume der Hexen' ist ein guter Start in eine neue Ära, aber Luft nach oben ist noch fraglos vorhanden. Eingefleischte Anime-Fans werden auf meine Wertung sicher noch ein bis zwei Punkte drauflegen; für ein neues Genre-Highlight wird es aber wohl nicht reichen. Aber für den Anfang war das schon mal eine guter Start und ein vielversprechender Fingerzeig auf das, was noch alles folgen könnte.
Kurzweiliges Fantasyabenteuer in einem detailreich ausgestatteten Setting. Der Cast weist ein paar bekannte Namen auf und vereint sogar Ewan McGregor und Ewen Bremner aus 'Trainspotting' wieder... Die titelgebende Hauptrolle hat Regisseur Brian Singer mit Nicholas Hoult besetzt, den er kurz darauf auch zu den 'X-Men' geholt hat. Dankenswerterweise nimmt sich 'Jack and The Giants' selbst nicht übertrieben ernst, wodurch auch für ausreichend Auflockerung gesorgt ist.
-> Kurzweiliger Spaß mit einigen sonderbaren Charakteren und einer sehenswerten Ausstattung. Nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger.
...und schon wieder so ein Film mit gut eingefangener Atmosphäre, aber einem Schluss, der einen doch recht faden Beigeschmack hinterlässt. Irgendwie scheine ich in den letzten Wochen solche Filme regelrecht anzuziehen. Bedeutungsschwanger wird hier ein düsteres und bedrohliches Szenaria a la 'Angel Heart' aufgebaut, das gegen Ende dann aber mehr oder weniger in sich zusammensackt. Mag sein, dass auch dem hier präsentierten Schluss ein gewisser Schrecken innewohnt - wirklich passend erscheint er mir nicht.
'Regression' gleicht so gesehen einem Wanderweg, der an einigen sehenswerten Orten vorbeiführt, dessen Ziel aber eine Mülltonne ist. Selbst wenn darin ein paar wertvolle Dinge liegen sollten - irgendwie hat man es sich als Zuschauer zuvor anders erhofft...
Oscar Madness Film 252 (1 Nominierung)
Nur zwei Monate vor 'Christopher Robin' (Disney) startete 'Goodbye, Christopher Robin' (Fox) in den deutschen Kinos und man könnte meinen, beide wären schon ganz bewusst aufeinander abgestimmt worden. Während sich die zuerst erschienene Version auf die Kindheit von Christopher Robin fokussiert und die Geschichte von einem Jungen erzählt, dessen Vater ihm zwar ein großes Geschenk durch die Erschaffung einer wundervollen Fantasiewelt gemacht hat, ihm aber auch einen wesentlichen Teil derselben sowie seiner Unbeschwertheit geraubt hat, indem er ihn massiv für die Vermarktung seiner Werke einspannte, steht in der Disney-Verfilmung der erwachsen gewordene Christopher im Zentrum. Getrieben von einem sorgenvollen Berufsalltag hat er der Bezug zu seinem inneren Kind verloren und findet auch nur noch schwer Zugang zu seiner Frau und seiner Tochter. Winnie, Ferkel, Tigger und seine andere Freunde aus unbeschwerteren Kindertagen fungieren dabei als Manifestation seiner inneren Spielfreude, seiner Fantasie, seiner Unbeschwertheit und seines positiven Verhältnisses zu seiner natürlichen Umwelt. Dementsprechend schlimm ist es zu Beginn seiner Reise auch um den Hundertmorgenwald bestellt. Alles erscheint düster, die Gegend liegt in dichtem Nebel und die Tiere haben sich ängstlich verkrochen. Erst durch die Wiederentdeckung seiner Spielfreude stellt sich Besserung ein. Sowohl in seinem Inneren, als auch in seinem realen Leben. Zwar herrscht nun Chaos statt Ordnung, jedoch stellen sich wieder ein gewisser Seelenfrieden und ein deutlich verbesserter Bezug zu seiner Familie ein.
Disneys Verfilmung präsentiert sich weitab von den allermeisten anderen Produktionen dieses Studios in der jüngeren Vergangenheit. 'Christopher Robin' ist durchzogen von einer bittersüßen Melancholie, wird aber dennoch nie komplett trübsinnig. Dafür garantieren allein schon herrlich skurrilen Dialogzeilen seiner tierischen Freunde. Mit durchgängig weinerlicher Stimme steuert der durchgängig geradlinig und unkompliziert denkende Winnie so manchen heiteren (und gelegentlich auch hintergründigen Spruch) bei.
Die hier vermittelte Botschaft unterscheidet sich dabei signifikant von der, die in den allermeisten anderen Filmen dieses Studios vermittelt wurde. Statt des durchaus charmanten, aber zuletzt deutlich überstrapazierten "Glaub an dich selbst, auch wenn du anders bist als der Rest"-Credos, lautet die Moral hier, dass man sich nicht komplett von sich selbst und seiner Natur (sowohl im Sinne von Umwelt, als auch von seinen inneren Werten) entfremden sollte. Garniert wird diese Aussage von der These, dass es sich durchaus lohnen kann, nach unten nicht nur zu treten, sondern dass es oftmals auch Lösungen geben kann, von denen alle profitieren.
Diese Botschaft mag altmodisch klingen, und vielleicht ist sie auch. Vielleicht ist sie aber auch zeitlos. Passend dazu wurde 'Christopher Robin' sehr klassisch inszeniert und erinnert mit seinen Arrangements immer wieder an die Magie der großen Studioklassiker vergangener Tage. In dieser Hinsicht richtet sich diese Verfilmung auch vornehmlich an ein erwachsenes Publikum. An jüngere Kinder dürfte dieser Film nur sehr bedingt adressiert sein - wenn überhaupt, dann an etwas "größere" Kinder (so ungefähr ab Grundschulalter); und vermutlich auch nicht an alle von ihnen... Einige Cineasten, die gerne auch mal ältere Filme sehen, dürften jedoch durchaus Spaß an dieser Rückkehr Disneys zu klassischeren Tagen haben.
In diesem Sinne: Vergesst über all euren Alltagssorgen nicht, zu leben und auch mal eurer Seele und euren Angehörigen etwas Gutes zu tun. Bei aller Planung: Letztlich leben wir doch stets im Hier und Jetzt.
Oder um es mit Christopher und Winnie zu sagen:
"Welchen Tag haben wir?"
- "Heute"
"Oh, heute ist mein Lieblingstag."
--------
Wer mit Filmen wie 'Goodbye, Christopher Robin' und 'Wo die wilden Kerle wohnen' zurecht kommt, ist hier genau richtig. Wer sich aber ein buntes und rasantes Abenteuer erhofft, wird wahrscheinlich bitter enttäuscht werden. 'Christopher Robin' ist eine unerwartete Nischenperle - jedoch nur für ein Nischenpublikum.
Nachtrag: Chris Lawrence, Michael Eames, Theo Jones und Chris Corbould wurden für ihre Arbeit an den visuellen Effekten 2019 für einen Oscar nominiert. Bei der Animation der tierischen Gefährten gelingt ihnen der Spagat zwischen der Wahrung eines Plüschtier-Charmes bei gleichzeitiger Vermittlung deren Gemütszustände. Durch minimalistisch zum Einsatz gebrachte mimische Regungen, noch mehr aber durch deren Gestik werden die Wesensmerkmale der einzelnen Charaktere sichtbar gemacht bzw. visuell verstärkt. Im Rahmen der Verleihung hatte das Team dennoch das Nachsehen gegenüber Paul Lambert, Ian Hunter, Tristan Myles und J. D. Schwalm (Aufbruch zum Mond).
Düsterer Krimi, der sich stilistisch gut an 'The Body' anschließt (auch wenn die beiden Geschichten natürlich unabhängig voneinander laufen). Das Ende ist fast ein wenig zu viel des Guten, aber der Weg dorthin ist enorm unterhaltsam und wurde versiert inszeniert.
++ SPOILER ++
Der Plan des Ehepaares war ja ganz schön auf Kante genäht. Wäre die Anwältin ein wenig früher aufgetaucht, wäre die ganze Mühe umsonst gewesen. :-)
Was für mich nicht ganz plausibel erschien, war die Geldübergabe und das zugehörige Telefonat. Und auch was die Gerichtsfestigkeit der gewonnenen Beweise betrifft, könnte es noch ein böses Erwachen geben. Aber das ist jetzt nicht als Kritik am Film gemeint. Es spiegelt ja nur Schwierigkeiten der Charaktere wider und keine Filmfehler oder dergleichen. Und es steht ja nirgendwo geschrieben, dass ein umgesetzter Plan bis ins allerletzte Detail perfekt sein muss. Also bitte nicht falsch verstehen. ;-)
++ SPOILER ENDE ++
Im direkten Vergleich hat mir 'The Body' zwar besser gefallen, aber auch 'Der unsichtbare Gast' ist absolut sehenswert.
Spanischer Thriller in bester Hitchcock-Manier. In düsterer Atmosphäre entfaltet sich ein kammerspielartiges Psychospiel zwischen mehreren Beteiligten. Der Score, die Kamera und die behutsame Montage erzeugen eine stimmige Atmosphäre und einen Rahmen für die gut aufgelegten Darsteller, der passender kaum sein könnte.
Mit Beschreibungen der Handlung halte ich mich ja sowieso immer so gut wie möglich zurück; aber hier verzichte ich mal (fast) komplett auf jeglichen Kommentar dazu. Lasst euch möglichst ungespoilert davon einfangen und lest vorher so wenig wie möglich darüber. :-)
Mag sein, dass das Ende ein wenig überkonstruiert wirkt - letztlich verleiht es dem Film dann aber doch eine besondere Note.
-> Großartige und atmosphärisch ansprechende Unterhaltung in einem unverbrauchten Umfeld. Top!
Oscar Madness Film 245 (1 Nominierung)
In dieser Fortsetzung wird zuverlässig geliefert: Die Geschichte dieser Fortsetzung wird rasant erzählt, ist gewohnt hochwertig animiert und vermag kleine wie große Zuschauer gut zu unterhalten. Ein paar Scherze wie der 'Outer Limits'-Gag richten sich ausdrücklich an ein erwachsenes Publikum, aber auch für Kinder ist in dieser Hinsicht bestens gesorgt. Für den Comedyfaktor ist in allererster Linie Baby Jack-Jack zuständig - und das funktioniert absolut prächtig. Sein Kampf mit dem Waschbären trägt fast schon epische Züge. :-)
Die vermittelte Botschaft hinsichtlich des Wirkens von reichen Industriellen auf die Politik wird kurz vor Ende vorsichtshalber nochmal mit einer entsprechenden Aussage von Violet aufgefangen. Die wahren Motive des Widersachers bleiben jedoch weitgehend nebulös.
Fazit: Kurzweiliges Vergnügen für ein breit gefächertes Publikum. Eingefleischte Fans der ersten Episode werden vermutlich sogar noch deutlich mehr Spaß daran haben als ich.
Nachtrag: Gewürdigt wurden die bei der Produktion von 'Die Unglaublichen 2' erbrachten Leistungen in Form einer Oscarnominierung im Jahr 2019. Im Rahmen der Verleihung musste man sich jedoch dem deutlich ambitionierteren - und letztlich sogar durchaus stilprägenden - Ansatz von Sonys 'Spider-Man: A New Universe' geschlagen geben.
Oscar Madness Film 248 (1 Auszeichnung)
Man kann von Disney oder Pixar halten was man will, aber kaum jemand dürfte bestreiten, dass Pixar im Bereich der Kurzfilme hervorragende Arbeit abliefert. Technisch versiert, pfiffig, witzig, charmant und mit einem Augenzwinkern erzählt - und so gut wie immer mit einer kleinen, aber feinen Botschaft versehen. Dasselbe gilt auch für 'Bao', einen Kurzfilm, der für kleinere Kinder eher schwer zu verstehen sein dürfte.
++ SPOILER ++
Hier geht es - etwas abstrakt und verklausuliert erzählt - um die Beziehung von Eltern zu ihrem Nachwuchs im Allgemeinen, um das Umsorgen und Behüten der Nachkommen und um den richtigen Zeitpunkt, loszulassen.
++ SPOILER ENDE ++
Diese Geschichte wird hier enorm gewitzt und wirklich kreativ präsentiert. Mehr sollte man auch besser nicht dazu sagen. Im Prinzip habe ich innerhalb des Spoilers ohnehin schon viel zu viel preisgegeben. :-)
Fazit: Klare Empfehlung!
Nachtrag: 2019 wurde 'Bao' mit einem Oscar für den besten animierten Kurzfilm ausgezeichnet.
Gute Darsteller, gute Kamera, guter Score, gutes Setting und dadurch eine passende düstere Atmosphäre, doch die Handlung kommt leider etwas dünn daher. 'Der Name der Rose' trifft auf 'Exorzist: Der Anfang' und fertig ist die Geschichte. Da wäre deutlich mehr drin gewesen.
'The Nun' bietet durchaus ordentliche Unterhaltung, mehr als eine 08/15 Geschichte sollte man sich aber nicht erwarten.
++ Leichte SPOILER ++
Ein weiteres Juwel deutscher Filmkunst... Die lausigen Gags und die grenzwertigen Darbietungen der Darsteller sind eine Sache; aber der Handlungsaufbau fühlt sich an wie (Achtung, legendäres Wortspiel im FickSie-Style!) ein Tritt in die i-er. Die Idee, Fixi als eine Art Karikatur von Jessy zu konzipieren, ist ja noch ganz nett. Die Szene, in der der Streit zwischen den beiden Freunden ausbricht, wirkt jedoch maximal unbeholfen. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Die Punkte gibt für die Kurzweiligkeit und die zwar simple, aber charmante Botschaft, dass man nie vergessen sollte, wer die wahren Freunde sind und dass man die Leute nach ihrem Verhalten statt ihrem Aussehen und Reichtum beurteilen sollte. Damit ist das Niveau hier immerhin noch deutlich höher als bei manch anderer Komödie, die deutlich erfolgreicher ist. Traurig, aber wahr. Daher im Zweifelsfall lieber FickSie/Fixi als Fack Ju...