Framolf - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+43 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+10 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+9 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
One Battle After Another123 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger111 Vormerkungen
-
Bring Her Back101 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch88 Vormerkungen
-
Caught Stealing65 Vormerkungen
Alle Kommentare von Framolf
Oscar Madness Film 385 (1 Auszeichnung, 7 weitere Nominierungen)
'A Star Is Born' vermengt die Themen Musik, Liebe, Karriere und Sucht zu einer Geschichte, die zwar mit vielen bemerkenswerten Momenten gespickt ist, im Ganzen aber über Klischees nicht wirklich hinauskommt.
Das Drehbuch bleibt leider zu weiten Teilen flach und spult uninspiriert die gängigen Klischees zu den Licht- und Schattenseiten des American Dreams ab. Gegen Ende des Filmes beklagt sich einer der Charaktere, dass das Publikum Jackson Maine nicht gut genug kennen würde. Aber letztlich trifft dies auch für die Zuschaer von 'A Star Is Born' zu. Zwar erfährt man diverse biographische Details von ihm und erlebt ihn in einigen Alltags- und Extremsituationen; wirklich nahe kommt man ihm jedoch nicht. Stefani Germanotta und vor allem Bradley Cooper sind zweifellos gut aufgelegt, trotzdem hält sich die Glaubwürdigkeit einiger Szenen schwer in Grenzen. Zu glatt sitzt beispielsweise einfach ein Duett, das zuvor nicht einmal einstudiert wurde - zumindest nicht in diesem Arrangement. Und zu reibungslos funktioniert Allys Wechsel zur modernen Popmusik - gefühlt nur wenige Augenblicke, nachdem sie erklärt hatte, sich selbst treu bleiben zu wollen. Für Jacksons Band interessiert sich der Film gar nicht erst. Offenbar gelten nur die Frontleute als echte Stars. So kommt es dann auch fast einer Demütigung gleich, als Jackson mal nur Gitarre spielen darf.
Was soll man nun als Zuschauer aus diesem Film mitnehmen? Dass Ruhm auch seine Schattenseiten hat? Dass es okay ist, sich notfalls zu verbiegen? Dass man seinen Traum leben soll?
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Dieser Film hat zweifellos seine Momente - sowohl in musikalischer Hinsicht als auch in Bezug auf die dramatischen Elemente. Mehr als ein Kratzen an der Oberfläche kommt dabei aber nur selten heraus. Leider. Schade, denn inhaltlich wäre mehr drin gewesen.
Gerade noch 6 Punkte.
Nachtrag: Die Jury der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sieht im (oscarnominierten) Drehbuch offenbar Qualitäten, die mir verborgen bleiben. Daher sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass meine Eindrücke stark subjektiv zu sein scheinen. Neben einer Reihe weiterer Nominierungen für Lady Gaga, Bradley Cooper, Sam Elliott, Kamera, Ton und in der Kategorie Bester Film wurde der Film in der Sparte Bester Song 2019 mit einem Oscar für den Beitrag 'Shallow' ausgezeichnet.
Auch wenn heute Freitag (der 12.) ist, haue ich mal einen Kommentar zum fünften Teil der Reihe raus. :-)
Schade um die Chance, die hier vertan wurde. Die Geschichte wird in einem neuen Umfeld fortgeführt und auch der Erzählton ändert sich deutlich. Soweit so gut. Aber mir persönlich sagt einfach die halbtrashige Charakterzeichnung diverser Figuren nicht zu. Trash: Gerne. Ernste Horrorfilme: Auch gut. Aber mit Konzepten, die auf halbem Weg stehen bleiben, habe ich so meine Mühe. Wer sich daran nicht stört, bekommt hier eine solide Fortsetzung, die zu neuen Wegen bereit ist.
Ob man 'Freitag der 13. - Ein neuer Anfang' weiterempfehlen kann? Schwierige Frage. Die Bewertungen hier drin gehen weit auseinander - und im Prinzip sind beide Seiten nachvollziehbar. Für mich war es unterer Durchschnitt, aber ich kann auch die vielen positiven und negativen Bewertungen durchaus nachvollziehen.
Für Eudora
Vorneweg: Den Film habe ich mir stilecht in Schwandorf angesehen, wo auch ein Großteil der Handlung spielt. Unweit vom dortigen Kino wurden viele der Szenen an den Originalschauplätzen gedreht, was einen wichtigen Baustein für das Erreichen eines hohen Grades an Authentizität darstellt. Auch das Bemühen der Darsteller, den Oberpfälzer Dialekt treffend wiederzugeben, ist in dieser Hinsicht bemerkenswert gut gelungen. Zwar verfallen der aus Österreich stammende Hauptdarsteller Johannes Zeiler oder der Niederbayer Johannes Herrschmann immer wieder in einen Nordoberpfälzer Dialekt, der sich leicht von dem in Schwandorf und Wackersdorf gesprochenen Akzent unterscheidet, aber im Großen und Ganzen machen die Darsteller ihre Arbeit mehr als gut und viele von ihnen kommen ihren Rollenvorbildern auch sehr, sehr nahe. Schade ist lediglich, dass einige maßgebliche Personen (wie etwa Schuierers Stellvertreter Dietmar Zierer) komplett ausgespart werden und dass die Handlung viel zu früh endet. Im Grunde genommen fühlt sich 'Wackersdorf' daher wie die erste Episode eines Zwei- oder gar Mehrteilers an, in der das Ringen des Protagonisten mit sich selbst und den (vermeintlichen) Fakten im Vordergrund steht. Gewürdigt wird dabei das hohe Maß an Eigeninitiative, das er dabei an den Tag legt - und sich somit von unzähligen Politikern abhebt, die ungefragt scheinbare "Informationen" übernehmen, die ihnen von Interessensvertretern zugespielt werden.
Regisseur Oliver Haffner hat sich (ebenso wie sein Hauptdarsteller) ganz offensichtlich akribisch auf dieses Projekt vorbereitet und aus den Namensnennungen im Abspann geht hervor, dass er sich auch an viele maßgebliche Zeitzeugen der damaligen Ereignisse gewandt haben muss. Auch die Ausstattung wirkt stimmig, was sogar so weit geht, dass in der Szene in der Hindenburg-Kampfbahn, dem Stadion des FC Schwandorf, die (eher verschwommen wahrnehmbaren) Werbetafeln im Hintergrund noch vierstellige Postleitzahlen aufweisen.
Rein thematisch werden zwar viele Aspekte der damaligen Geschehnisse weggelassen oder nur angedeutet, aber es ist klar erkennbar, was Haffner im Sinn hat: Eine Würdigung der menschlichen und politischen Beiträge Schuierers, die er dem Wirken diverser anderer Politiker entgegenstellt, deren Karrieren deutlich steiler verlaufen sind... Der im Film zwar nicht namentlich genannte, aber klar identifizierbare Peter Gauweiler zum Beispiel bietet in dieser Hinsicht den exakten Gegenpol zu Schuierer. Auch Wolfgang Schäuble, dem das Schlusswort im Abspann gehört, redet sich in einem O-Ton um Kopf und Kragen, was bei so manchen Zuschauer für mehr als nur ein schlichtes Kopfschütteln sorgen dürfte.
Zwar deckt 'Wackersdorf' nur die Anfangszeit der Widerstandsbewegung gegen die WAA ab und verabschiedet sich von der Leinwand, bevor die besonders alarmierenden Ereignisse ihren Lauf nehmen; jedoch gelingt es Oliver Haffner, die gezeigten Geschehnisse recht genau nachzuzeichnen und sie in ein sehr realitätsnahes Umfeld einzubetten. Die Einbeziehung fiktiver Elemente (wie etwa die Szene in der vermeintlich nahe gelegenen Ortschaft Sulzberg) stören das Gesamtbild nicht entscheidend und signalisieren in erster Linie, worauf das Drehbuch hinauswill bzw. wann es einen gewissen künstlerischen Freiraum nutzt.
Haffners 'Wackersdorf' trägt sein Herz am rechten Fleck, fängt die Umstände der aufkeimenden Widerstandsbewegung adäquat ein und verlässt sich auf einen versierten Score der Müncher Band 'Hochzeitskapelle', der eine passende Atmosphäre kreiert und kontinuierlich Spannung erzeugt.
-> Großes politisches Dramenkino aus Deutschland, das mit bemerkenswerter handwerklicher Qualität und einem tadellosen moralischen Kompass einen wichtigen Ausschnitt aus einer prominenten Episode der jüngeren deutschen Geschichte erzählt. Zwar wurde dieser besagte Ausschnitt (offenbar ganz bewusst) sehr eng gewählt, aber innerhalb seiner eigenen Vorgaben bewegt sich 'Wackersdorf' stilsicher und versiert. Klare Empfehlung für jeden, der sich bereits früher für die gezeigte Thematik interessiert hat, sowie für alle Zuschauer mit Interesse an politischen Stoffen.
Mag sein, dass bei meiner Bewertung etwas Befangenheit im Spiel ist und sie um einen Punkt zu hoch ausfällt. Dennoch bleibt für mich am Ende ein mehr als sehenswertes Stück Zeitgeschichte.
9,5 von 10 Flaschen Naabecker (statt Schmidt Bräu!!! ;-) ).
++ Enthält SPOILER ++
(Allerdings so wirr formuliert, dass sie kaum Schaden anrichten dürften. ^^)
Regisseurin Alice Rohrwacher liefert mit ihrem buchstäblich fabel-haften Autorenfilm-Drama 'Glücklich wie Lazzaro', das in Cannes mit dem Drehbuchpreis prämiert wurde, ein betörendes Werk, das ebenso kritisch wie auch kryptisch daherkommt.
Protagonist Lazzaro ist dabei so etwas wie die Manifestation der Menschlichkeit in einer weitgehend entmenschlichten Gesellschaft. Stets hilfsbereit, kaum nachtragend und ohne erkennbaren Argwohn meistert er die Tücken seines steinigen Alltags. Zunächst ausgenutzt von modernen Lohnsklaven, die ihrerseits selbst finanziell so kurz gehalten werden, dass es gerade noch so zum Überleben reicht, gerät er an den Sohn seiner skrupellosen "Arbeitgeberin" (die zwar Arbeit, aber kaum Lohn gibt) und lässt sich von diesem für einen doch recht zweifelhaften Plan einspannen. Fast schon lethargisch trägt er sein Schicksal und lässt sich in seinem friedfertigen Gemüt nicht beirren. Ob er dabei wirklich glücklich ist? Man weiß es nicht. So ergeben sich auch feine Unterschiede zwischen dem deutschen Titel und seinem italienischen Pendant 'Lazzaro felice'. Ob es auch andere schaffen werden, glücklich zu sein? Allenfalls, wenn wieder mehr Menschlichkeit in die Gesellschaft Einzug hält - so viel darf bereits vorab verraten werden.
In diesem Sinne darf dann auch die Episode nach dem Zeitsprung verstanden werden, als Lazzaro seine Gefährten lehrt, die Gaben der Natur zum Überleben zu nutzen - wodurch diese zumindest etwas weniger auf zwielichtige Methoden der Geldbeschaffung angewiesen sein werden.
Regelrecht poetisch wird es, als sich die Gruppe aus einer Kirche begibt und die Musik ihnen folgt. Diese verlässt regelrecht die Kirche, begleitet die geläuterten Armen und erfüllt die Straßen der Stadt. Und dennoch droht weiter Gefahr in Gestalt des metaphorischen Wolfes. Das Leben ist und bleibt ein Kampf um Gerechtigkeit, der durchaus auch mit den Mitteln der Menschlichkeit ausgefochten werden kann, so die These des Filmes. Oder etwas plakativer formuliert: Gut und Böse opponieren auch weiterhin - wobei es auch jeder der beiden Seiten freisteht, sich der Mittel der anderen Seite zu bedienen. So ist es dann auch kein Wunder, dass der Titelheld Tränen in den Augen trägt, kurz bevor er erstmals von seiner bisherigen Linie abweichen und Forderungen stellen wird.
Mit 'Glücklich wie Lazzaro' ist Alice Rohrwacher eine poetische Fabel gelungen, die als flammendes Plädoyer für mehr Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme verstanden werden darf. Mit den Mitteln des magischen Realismus wird hier eine Geschichte über das Wesen der Menschlichkeit und ein stetes Ringen um ein lebenswertes Leben erzählt. Ein großes Drama mit einer großen Botschaft, das sicher nicht jedermanns Sache sein wird, den Freunden gepflegter Dramenkunst aber sehr viel Genuss bescheren kann.
Ambitioniertes Projekt, das versiert umgesetzt wurde. Das Szenenbild wirkt hochwertig, die Dialoge geschliffen und auch die sonstige Ausstattung kann sich sehen lassen.
Brecht spricht nur in Aphorismen, die ihm tatsächlich auch zugeschrieben werden, wodurch sein Duktus (im Vergleich zu den anderen Akteuren) auch deutlich artifizieller wirkt. Auch sonst wendet sich das Drehbuch ganz klar an ein theateraffines Publikum, was Brechts (auch im Film geäußerter) Forderung nach einer Einbeziehung der alltäglichen Erfahrungen des Publikums allerdings entgegensteht. Während seine Zeitgenossen (und viele Nachgeborene) ihn auf das Zitat mit dem Fressen und der Moral herunterbrechen (und oftmals auch missverstehen), macht sich in Joachim Langs Film der gegenteilige Effekt breit. Zwar wird die Quintessenz seines Werkes vermutlich von den meisten Zuschauern verstanden werden, jedoch wird es gar nicht erst seinen Weg zu einem breiten Publikum finden.
Bezüglich der fiktiven Verfilmung ist zwar - auch unter der sorgsamen Einbeziehung des überlieferten Materials - auch eine ordentliche Portion Spekulation dabei, aber dieser Film erweckt stets den Eindruck, dass sich die Verantwortlichen sehr genau mit der Materie beschäftigt haben und deutlich erkennbar versucht haben, sie angemessen zu durchdringen. Vor allem die Art und Weise, wie der Schluss in die Gegenwart geholt wird, fühlt sich an wie ein Schlag in die Magengrube. Zwar werden hier keineswegs neue Erkenntnisse präsentiert, aber die fast schon teleologische Entwicklung zur derzeitigen Situation lässt einen dann doch etwas konsterniert zurück.
7 Punkte für den Film und einen halben Bonuspunkt für die akribische Arbeit und den kreativen Ansatz, die dahinterstecken.
Man merkt 'Venom' deutlich an, dass die Verfilmung nicht aus dem Hause Disney stammt.
++ SPOILER ++
Der Tod eines nahen Angehörigen bleibt ihm erspart und dem Zuschauer wird auch nicht die übliche Geschichte vom Außenseiter, der erst seinen eigenen Wert entdecken muss, kredenzt. Stattdessen ist bei Eddie Brock eher das Gegenteil der Fall: Ein zunächst tiefer Absturz nach anfänglich erfolgreichen Zeiten.
++ SPOILER ENDE ++
Die Verfilmung fängt verhältnismäßig erwachsen an, driftet in der zweiten Hälfte dann aber doch ein wenig in Richtung Komödie ab und endet in einem zwar relativ kurzen, aber dennoch etwas übertriebenen CGI-Finale.
Die Post Credit Scene ist zwar verhältnismäßig lang, letztlich aber - wie so viele andere aus dem Hause Marvel auch - nur als Werbung für einen der kommenden Filme konzipiert.
Ansonsten: Stan Lee ist auf den Hund gekommen. ^^
Besser als befürchtet, aber schwächer als es möglich gewesen wäre.
Eines steht jetzt schon fest: 'The Happytime Murders' wird sowohl Zehner- als auch Nullerwertungen hier drin einfahren, da es sicherlich eine Zielgruppe dafür gibt, aber auch genug Zuschauer die Nase rümpfen werden.
Das Beste vorweg: Dieser Film ist recht kurzweilig und im Ansatz sogar recht originell. Nur leider spielt Brian Henson das satirische Potential seines Stoffes allenfalls in Andeutungen aus und ergeht sich lieber in einer Zote nach der anderen - fast so, als ob Fips Asmussen am Drehbuch mitgewirkt hätte. Schade nur, dass sich viele der Gags mehrfach wiederholen, während die Rassismus-Analogie nur unzureichend ausgeschöpft wird. Wirklich lachen konnte ich nur an einer Stelle - und da ging es bezeichnenderweise nicht um Pimmel oder Muschis, sondern um eine entlarvend geschmacklose Bemerkung eines Filmproduzenten (Stichwort: Aussicht auf den Pazifik). Für meinen Geschmack hätte man lieber mehr dieser garstigen gesellschaftlichen Seitenhiebe unterbringen sollen, als immer wieder dieselben Zoten verschieden zu formulieren (zum Beispiel über Connies Sexualleben oder die ihr zugeschriebene maskuline Aura).
Inhaltlich orientiert sich 'The Happytime Murders' am Film Noir und bewegt sich irgendwo zwischen 'The Nice Guys', 'Ted', 'Meet The Feebles' und 'Dampfnudelblues'... Kreative Bäume werden dabei ganz sicher nicht ausgerissen, aber die Atmosphäre ist okay, die Puppen werden versiert gespielt und einige Gags sorgen zumindest für leichtes Schmunzeln.
Für mich ist diese Mischung äußerst schwer zu bepunkten. Objektiv würde ich unter Würdigung der Puppenspielertricks wohl 5,5 Punkte geben, subjektiv wegen der Kurzweiligkeit aber noch den einen oder anderen Punkt obendrauf legen.
-> "Herkömmliche" Wertung: 5,5 Punkte.
Guilty Pleasure bzw. Trashwertung: 7 Punkte.
Keine Ahnung, welche ich einbuchen werde. Ich überlege es mir noch...
Bully kann also auch spannend, dramatisch und ernst (abgesehen von zwei kleinen Scherzen am Ende). Für den Zuschauer ist es jedenfalls sehr aufschlussreich, dabei zuzusehen, wie ein national prominenter Komödienregisseur seine dramatische Seite entdeckt und dabei eine ganz eigene Handschrift entwickelt. Zwar nimmt er auch noch ein paar Anleihen beim US-Kino - aber er pickt sich (im Vergleich zu manch anderem berühmten deutschen Schauspieler auf dem Regiestuhl...) eher die qualitativ gewinnbringenden Elemente heraus und wühlt nicht unnötig im Bodensatz der Unterhaltungskunst... Aber genug der Gehässigkeiten gegen Bullys Konkurrenz. ^^
Besonders der Score sorgt für fast durchgängige Spannung und Dramatik, aber auch in den Bereichen Beleuchtung und vor allem Ausstattung wird hervorragende Arbeit geleistet. Ein paar kleinere Wackler bei einigen ganz wenigen holprigen Einstellungen verzeiht man da gerne. Die Besetzung wirkt extrem stimmig und füllt ihre Rollen mehr als gut aus. Einige Beispiele: Emily Kusche deutet erneut an, dass von ihr in Zukunft noch einiges zu hören sein wird und Antje Traue (mit der Herbig in 'Vier gegen die Bank' vor der Kamera stand), steht ihre Nebenrolle um einiges besser als so manch anderer Part, den sie bisher bekleidet hat. Thomas Kretschmann überzeugt wiederum in einer Tommy-Lee-Jones-als-Samuel-Gerard-in-'Auf der Flucht'-Gedächtnisrolle. Und die Hauptdarsteller schultern ihre Rollen ohnehin mehr als zuverlässig.
Obwohl die Geschichte hinlänglich bekannt ist, gelingt es Herbig durch viele kleinere Handlungseinheiten und die entsprechenden Stilmittel, mehr oder weniger durchgängig Spannung aufzubauen. Stets schwebt die Bedrohung der Denunziation über den Köpfen der Charaktere. Niemandem können sie vorbehaltlos trauen. Einige Leute halten zwar dicht, aber die stetige Skepsis erweist sich als mehr als berechtigt und bewegt sich weitab jeglicher Paranoia. Im Endeffekt hätte dieser Stoff auch problemlos das Zeug zum Mehrteiler; aber auch die von Herbig vorgenommene Straffung hat durchaus ihren Charme.
-> Spannender Genrewechsel Herbigs, der für einen ersten Ausflug in neue Gefilde gelungener kaum ausfallen könnte. Nur das Foto mit Franz Josef Strauß im Abspann hätte er sich vielleicht sparen können - aber das ist jetzt eher meine private Meinung. ^^ Man darf gespannt sein, wie Herbigs kommende Filme wohl aussehen werden, und in welche Richtung sich sein Regiestil entwickeln wird.
'Offenes Geheimnis' von Regisseur Asghar Farhadi ('The Salesman', 'Nader und Simin') beginnt als lockeres Drama...
...und biegt dann urplötzlich in Richtung Krimi / Thriller ab. Alles weitere wäre schon zu viel gespoilert. Außer vielleicht: Die Auflösung deutet sich schon recht früh an - was aber letztlich weit seriöser wirkt, als so manche hilflos an den Haaren herbeigezogene Überraschung.
Mit Javier Bardem und Penélope Cruz sind zwei große Namen mit an Bord dieser spanischen Produktion. Flankiert werden sie unter anderem von Bárbara Lennie und Eduard Fernández, die schon in zahlreichen anderen Filmen gemeinsam vor der Kamera standen ('Obada', 'Die Haut, in der ich wohne', 'El Niño - Jagd vor Gibraltar').
Im Zentrum steht vor allem die Dynamik innerhalb der Familie, in der - rein gefühlt - jeder jeden verdächtigt.
++ Verklausulierter Spoiler ++
Am Ende wird es so manche Verlierer geben, die einen extrem hohen Preis zahlen müssen. Ob es Gewinner gibt, bleibt offen - ebenso wie die Frage, ob an die Stelle des bisherigen offenen Geheimnisses nun ein neues treten wird.
++ Spoiler Ende ++
-> Ruhiges, aber durchaus spannendes Kriminaldrama mit guter Besetzung und stilsicherer Inszenierung.
Heiterer Spaß für zwischendurch. Moviepilot Hardcoremodus vergleicht 'Hooten and the Lady' mit einem Schokoriegel und trifft es damit perfekt auf den Kopf! Man braucht den Schokoriegel nicht wirklich, er ist zuckersüß und nur wenig nahrhaft - aber der Genuss ist trotzdem da. :-))
Dabei wendet sich diese Serie ganz klar an ein Publikum, das schon in den 80er Jahren begeistert vor der Glotze hing. Thematisch an 'Indiana Jones' angelehnt, stilistisch und strukturell an 'Ein Colt für alle Fälle', 'Ein Trio mit vier Fäusten' und ähnlichen Produktionen.
Die Handlung ist komplett an den Haaren herbeigezogen, aber die Dialoge machen sehr vieles wieder wett. Schlagfertig, witzig und bisweilen auch absurd mogeln sich die beiden Protagonisten durch ihre Abenteuer. Manchmal mit mehr Glück als Verstand - dann aber auch wieder vom Pech verfolgt. Und im Prinzip stets eingebettet in knallbunte Bilder. Außer in Moskau vielleicht. Aber dort heißt es dann eben "Start wearing purple". xD
Schmalziger Titel, klischeehafter Ablauf der Handlung, aber dann ein unerwarteter Tonartwechsel in Richtung Melancholie.
'EIne Braut zum Verlieben', ein leises Roadmovie aus Zypern, das zu weiten Teilen vor dem Green Screen gedreht wurde, für zwei "halbe" Singles zusammen, die zu einer gemeinsamen Fahrt aufbrechen. Was äußerst klischeehaft beginnt, kriegt im weiteren Verlauf dann aber doch noch die Kurve in Richtung eines Dramas, das weit mehr zu sagen hat als nur "Ich liebe dich"...
Kleiner Geheimtipp aus einem kleinen Land, das bisher noch nicht allzu viele eigenständige Filme - abseits von Co-Produktionen mit anderen Ländern - auf den internationalen Markt gebracht hat. 'Eine Braut zum Verlieben' ist filmisches Understatement mit Charme!
Kopfkino - Der Film.
Das wäre wohl der passende Titel für die französische Komödie 'Verliebt in meine Frau' gewesen; zumal der tatsächliche Titel ohnehin nicht wirklich passend erscheint. Zwei Paare treffen sich zum Essen, wobei einer der beiden Männer den Gastgebern seine neue (deutlich jüngere) Freundin vorstellt. Daniel, dem Gastgeber, geht dabei ein ums andere mal die Fantasie durch und es ist oftmals kaum noch (bzw. zumeist erst im Nachhinein) zu unterscheiden, was nun tatsächlich geschieht und was sich nur in der Welt der Träume abspielt. Daraus generiert sich - auch wenn es sich gefühlte fünfzig mal um denselben Stunt handelt - durchaus so manche komische Situation, allzu hohe Ansprüche sollte man jedoch nicht an diesen Film stellen.
Zur Kernbesetzung gehören unter anderem Daniel Ateuil und Gérard Depardieu, die schon für Filme wie '36 - Tödliche Rivalen' und 'Ein Mann sieht rosa' zusammen vor der Kamera standen. Der Vorwurf, das Drehbuch würde ein veraltetes Frauenbild transportieren, ist zwar nicht von der Hand zu weisen; mindestens ebensosehr macht es sich jedoch auch über sabbernde Männer jenseits der Midlife Crisis lustig, die jungen Frauen hinterherhecheln, die weit über ihrer eigentlichen Kragenweite liegen (wenn man die finanziellen Aspekte ausklammert). Somit werden werden hier gängige Klischees auf´s Korn genommen - wenn auch nicht gerade mit nennenswertem Fingerspitzengefühl. Allein schon die Tatsache, dass sich Regisseur Daniel Auteuil selbst in der Hauptrolle besetzt hat, impliziert mehr Ironie als das gesamte Drehbuch an sich...
-> Das Niveau fliegt hier nicht besonders hoch (auch wenn einem übertrieben peinliche Ausrutscher hier erspart bleiben), aber ein gewisser Unterhaltungswert ist zweifellos gegeben.
Gerade noch 6,5 Punkte.
Alles beim Alten. Crystal Lake ist und bleibt kein guter Platz zum Nacktbaden, Saufen und Rummachen... Zumindest nicht für lange Zeit. Recht schnell taucht (wie üblich) ein übel gelaunter Nachbar auf und räumt auf... :-) Jason fackelt nicht lange und spendiert gerne mal Freiflüge durch geschlossene Fenster...
Sowohl in Bezug auf das Drehbuch als auch in Hinblick auf die Inszenierung erscheint 'Das letzte Kapitel' ein wenig schludriger als seine Vorgänger, ist aber zumindest immer noch für gut genug für eine Sichtung. ^^
Im Großen und Ganzen ist alles beim Alten, aber zumindest ein paar Neuerungen gibt es doch: Die Nebenhandlung um die drei Rocker ist etwas cheesy, dafür ist das Final Girl mit allen Wassern gewaschen. Einen Nachfolger für Ralph sowie einen Tommy Chong Verschnitt gibt es auch...
Steve Miner ('H20') steigt nach einem Rückblick auf den Vorgängerfilm mehr oder weniger direkt in die Geschichte ein und präsentiert eine straff inszenierte Story, die zwar der aus dem ersten Teil stark ähnelt, aber (vielleicht auch dank ihrer kurzen Laufzeit) zu keiner Sekunde langweilig wirkt. Dabei trifft er einen perfekt passenden Erzählton und fängt die Geschehnisse stimmungsvoll ein, was auch den einen oder anderen Wackler in der Umsetzung (etwa bei der Beleuchtung) vergessen lässt. Im Prinzip wirken Filme wie dieser bis heute prägend für aktuellere Slasherfilme. Recht viel mehr konnte Miner hier auch gar nicht herausholen.
Fazit: Gut gealterter Slasher, der selbst mit 37 Jahren auf dem Buckel noch bestens zu unterhalten weiß.
Der Klassiker. Schnörkellos inszeniert und bis heute stilbildend für ein ganzes Subgenre. Immer wieder eine Sichtung wert.
++ Enthält SPOILER ++
Wie viel Nonkonformismus gestattet die Gesellschaft?
Ein Vater haust mit seiner Tochter in den Wäldern. Der Staat ist nicht begeistert. Da spielt es auch keine Rolle, ob es den beiden gut geht oder nicht. Unterstützung bekommen die beiden natürlich nicht. Zumindest nicht in erkennbarer Form. Abgesehen von den Medikamenten, die Vater Will kostenfrei erhält. Ob sie ihm als Hilfe dienen, ihn ruhig stellen sollen oder ob es sich schlichtweg um eine Subventionsmaßnahme für die Pharmaindustrie handelt, bleibt der Vorstellungskraft des Zuschauers überlassen. Als den beiden dann tatsächlich Hilfe angeboten wird, handelt es sich dabei lediglich um Sachspenden und Gefälligkeiten, die das Sozialamt von hilfsbereiten Bürgern erhalten hat. Das triste Ende einer Karriere an der Waffe - im Dienste Amerikas...
Wills Tochter Tom gefällt es gut im Wald. Die nächste Station, ein kleines vom Sozialamt vermitteltes Häuschen in einer ländlichen Gegend, das ein Spender zur Verfügung gestellt hat, bereitet ihr zwar Unbehagen, aber auch damit möchte sie versuchen, sich zu arrangieren. Will zieht es erneut in die Ferne und so landen die beiden in einer Wohnwagensiedlung im Wald. Auch hier möchte Tom bleiben. Für sie scheint es einfach nur wichtig zu sein, Wurzeln zu schlagen. Für ihren Vater scheint ebendies unmöglich zu sein.
Debra Granik ('Winter's Bone') erzählt nicht einfach nur von White Trash, der sich daneben benimmt. Vielmehr folgt sie einer geschundenen Seele, die einem Versprechen ihres Landes gefolgt ist und kurz darauf sprichwörtlich im Regen stehen gelassen wurde. Schuldzuweisungen wie "Selbst Schuld" greifen hier aber deutlich zu kurz - zumal ja auch seine Tochter betroffen ist.
Mit erschreckender Kälte gehen in einer Szene die Behörden gegen eine von Obdachlosen errichtete Baracke vor. Vorgeblich vermutlich wegen bau- oder brandschutzrechtlicher Bedenken; aber Personen, die sich der Gesellschaft weitestgehend entziehen, werden eben auch als Gefahr wahrgenommen. Zu wenig Konsum. Zu wenig Teilhabe an elektronischer Kommunikation. Zu wenig Produktivität. Der schiere Albtraum einer immer durchsichtiger werdenden kapitalistischen Gesellschaft bekommt hier ein Gesicht.
Granik wirft hier die Frage auf, welches Maß an Nonkonformismus für eine Gesellschaft, aber auch für ihre Individuen, verträglich ist. Eine Antwort findet sie darauf nicht. Aber sie schafft es, die Frage deutlich einzukreisen und den Zuschauer zum Nachdenken zu bringen - und damit leistet sie weit mehr als manch anderer Regisseur in einer gesamten Filmreihe.
'Leave No Trace' vertieft konsequent die bereits in 'Captain Fantastic' und 'Schloss aus Glas' angerissene Thematik und denkt diese noch einen Schritt weiter. Während 'Schloss aus Glas' seinen Blick eher in die Zukunft richtet und sich mit den Auswirkungen auf die Kinder beschäftigt, nimmt Debra Granik vielmehr die Situation im Hier und Jetzt in den Fokus und skizziert diese ohne erhobenen Zeigefinger und unter Verzicht auf allzu plakative Thesen. Großes Kino!
Randbemerkung: Viele der Darsteller tragen im Film denselben Vornamen wie im realen Leben. Auch so macht Granik klar, dass ihr Topik weit stärker in den Alltag der Zuschauer hineinragen könnte, als es auf den ersten Blick scheint.
„Wir haben uns verirrt.“
- „Wohin wolltet ihr denn?“
„Ich glaube, das wussten wir selbst nicht.“
Die Welt ist verrückt geworden. Eli Roth dreht einen Familienfilm... ^^
Aber natürlich kommt er auch hier nicht ganz aus seiner Haut. Für die kleineren Zuschauer wird hier Horrorkino für Anfänger geboten (für die ganz, ganz Kleinen allerdings nicht geeignet) und die Erwachsenen bekommen hier in erster Linie eine Fantasy-Horror-Komödie. Und erstaunlicherweise funktioniert dieses Konzept sogar recht gut. Die Ausstattung ist wirklich sehenswert und bettet die (zugegeben etwas lausige) Geschichte in einen stilvollen Rahmen. Auf der Darstellerseite ist mit Jack Black, Kyle MacLachlan und Cate Blanchett ohnehin für große Namen gesorgt. Auf allzu grobe Geschmacklosigkeiten oder Provokationen verzichtet Roth dieses mal sogar weitgehend. Ganz ablassen von seiner Linie kann er aber natürlich trotzdem nicht und bietet auch einige Kuriositäten wie einen pflanzlichen Löwen mit Blätterdurchfall oder ein pinkelndes Baby mit dem erwachsenen Gesicht von [SPOILER: ---------------------- Jonathan (Jack Black) ---------------------- /SPOILER ENDE] auf.
Der visuelle Wert stimmt, der Unterhaltungsfaktor weitgehend ebenso - auch wenn hier natürlich keine Bäume ausgerissen werden. Als kleiner Spaß für zwischendurch geht eine Sichtung aber durchaus in Ordnung.
Das Negative zuerst: Die Geschichte trägt an mehreren Stellen viel zu dick auf und kommt auch nicht wirklich innovativ daher.
Das fast schon surreale Setting kann sich aber durchaus sehen lassen und die Geschichte trägt ihr Herz am rechten Fleck. In einer rauen, unwirtlichen und stellenweise überlebensfeindlichen Umgebung müssen sich ein verletzter Jugendlicher und ein verletzter Wolf gemeinsam durchschlagen. Dass es das Drehbuch mit den Gesetzen der Natur und der Physik nicht immer ganz genau nimmt, mag zwar vielleicht manche Zuschauer verärgern, wirklich störend ist es aber nicht. Kümmert bei '300' (zurecht) schließlich auch niemanden. Allein schon das Setting und die Atmosphäre machen es schließlich von Anfang an klar, dass es sich hier eher um eine Fabel als um eine realitätsgetreue Schilderung handeln soll. Insofern ist hier alles im Lot.
Straff und kurzweilig wird die Reise der beiden ungleichen Gefährten in teils spektakulären Bildern erzählt.
--
Eigentlich wollte ich 'Alpha' gerade (trotz kleinerer Mängel) eine sehr ordentliche Punktzahl spendieren - bis ich auf die Vorwürfe gegen die Produktionsbedingungen aufmerksam wurde. Zum einen wird, wie auch hier von mp erwähnt, der Produktionsfirma die Tötung von fünf Bisons vorgeworfen. Zum anderen soll man bei den Dreharbeiten mit der Firma Birds & Animals Unlimited (BAU) zusammengearbeitet haben, welche im Verdacht steht, viele ihrer Tiere nicht artgerecht zu halten und ihnen wiederholt notwendige tierärztliche Behandlungen vorenthalten zu haben.
Da ich auf die Schnelle keine endgültigen und handfesten Beweise oder Gegenbeweise zu diesen Behauptungen finden konnte, verzichte ich vorerst auf eine Wertung.
Ich will hier keine Diskussion rund um PETA lostreten und verlinke daher einfach mal kommentarlos einen kurzen Artikel und einen kleinen Videoclip zu dieser Thematik. Als Basis für eine weitere Recherche sollte das reichen. ^^
https://www.tvspielfilm.de/news-und-specials/alpha-peta-ruft-zum-boykott-des-films-wegen-toter-bisons-auf,9519569,ApplicationArticle.html
https://www.youtube.com/watch?v=fnz_92ptqBo
Mini-Update nach kurzer Recherche: Die Herkunft der fünf Tiere war zunächst nicht zweifelsfrei nachvollziehbar, da einige Felder in den Dokumenten nicht ausgefüllt wurden. Im Raum stehen nun die Vorwürfe der Tierschützer auf der einen Seite und die trotzige Erwiderung des verantwortlichen "Tierbeschaffers" auf der anderen Seite, der lediglich sagt, er können mit seinen Tieren machen, was er wolle. Ein anderer Mitarbeiter der Produktionsfirma behauptet, die Tiere seien von einem Schlachthaus gekauft worden - was aber aufgrund lückenhaft ausgefüllter Papiere ebenfalls nicht belegbar ist.
Wie auch immer: Dass es Tiere in Hollywood oft schwer haben, ist keine neue Erkenntnis. Dass solche Vorfälle aber gehäuft in Filmen auftreten, die sich mit Tierliebe beschäftigen, ist dann doch etwas "unglücklich" (um es mal vorsichtig zu formulieren).
Wie man auch immer zu der Thematik steht: In diesem Film wurde so viel CGI eingesetzt, da wäre es auf eine Szene mehr oder weniger nicht angekommen. Die Produzenten hätten sich viel Ärger erspart und PETA hätte sich um andere Dinge kümmern können...
(Dieser Kommentar bezieht sich auf den Director’s Cut mit dem alternativen Ende)
Für mich ist schwer nachvollziehbar, was Rob Zombie hier geritten hat. Nach seinem wuchtigen Reboot, das der Geschichte neue Facetten hinzufügt und erfrischend roh erzählt wurde, wirkt hier vieles auf mich einfach nur noch stumpf. Fast so, als hätte er seinem eigenen Ansatz die Seele geraubt.
Auf meiner Buddy-List reichen die Bewertungen von null bis zehn Punkten - das hat man nicht bei vielen Filmen. Mich hat diese Episode leider nicht besonders mitgenommen - in meinen Augen ist es die bisher schwächste der Reihe. Aber die vielen hohen Bewertungen hier drin legen den Schluss nahe, dass diese Fortsetzung schon irgendwelche Qualitäten haben muss, für die halt nicht jeder empfänglich ist. Zum Glück kommt bald ein neuer Film aus dieser Reihe - die Chancen stehen extrem hoch, dass mir dieser wieder besser gefallen wird als Rob Zombies zweiter Streich...
François Ozon taucht ab in die Abgründe der Psychologie. Aus der Tiefe des (Unter)Bewusstseins holt er eine Geschichte, die hoch hinaus will, in ihrer Zwillingthematik jedoch auch einige höchst abenteuerliche Theorien bemüht.
Die Bildsprache ist reich an Metaphern und weist dem aufmerksamen Zuschauer schon recht früh den Weg, was es mit der Geschichte auf sich haben könnte. Dennoch bleibt in Bezug auf ein paar einzelne Szenen der Verdacht, dass dieser Film entweder nicht so clever ist, wie er vorgibt zu sein, oder dass er so schlau ist, dass kaum noch jemand sämtliche Facetten entschlüsseln kann. Die Geschichte als im Ganze ist hierbei nicht das Problem, einige einzelne Aspekte hingegen sind nur schwer nachvollziehbar. Vielleicht müsste man dazu Psychologie studiert haben. Ich habe es nicht...
5,5/10 expliziten Nahaufnahmen.
Ruhiger und eher düsterer Thriller, der sich leider durch sein uninspiriertes und naives Ende letztlich selbst demontiert. François Cluzet liefert eine gewohnt ordentliche Leistung ab und taugt auch ein Stück weit als Indentifikationsfigur, indem er mehr oder weniger einen Durchschnittsbürger spielt, der ganz gewiss nicht dumm ist, aber trotzdem nicht so recht weiß, wie ihm geschieht. Verschiedene Leute flüstern ihm ein, sie - und nur sie - wären vertrauenswürdig. Und der von Cluzet verkörperte Duval findet sich schnell zwischen allen Stühlen wieder.
Der Score unterlegt nahezu die gesamte Laufzeit mit einem unheilvollen Klangteppich und trägt damit sehr zu einer passenden Atmosphäre bei. Schade nur, dass das lieblos vorgetragene Schlussdrittel nicht einmal ansatzweise mit dem Rest mithalten kann.
Science-Fiction-Action-Horror-Comedy-Edeltrash-Spektakel. Genauso doof wie diese Genrezuweisung klingt, ist dieser Film auch - aber er macht durchaus Spaß. :-)
[SPOILER]Menschen, die sich gegenseitig bekämpfen, bekriegen sich mit Aliens, die sich ebenfalls spinnefeind sind.[SPOILER ENDE]
'Upgrade' ist (fast komplett) sinnentleerter Edeltrash durch und durch, ist aber so kurzweilig inszeniert, dass man zumindest Genrefans nicht von einer Sichtung abraten möchte. Die Geschichte ist komplett an den Haaren herbeigezogen und die Animation der Alienhunde ist einfach nur ein schlechter Scherz (wobei deren Frisur schon legendär schrottig ist), aber zumindest auf der guilty pleasure Schiene funktioniert 'Upgrade' - nicht zuletzt wegen der flotten Inszenierung und der vielen bescheuerten Sprüche - dann doch recht gut. Regisseur Shane Black scheint sich dessen auch bewusst zu sein und lässt die Charaktere auf einer Meta-Ebene immer wieder Scherze über das 'Predator'-Franchise reißen. Obendrauf legt er noch ein wenig Zucker in Form einer kleinen Hommage an die alten Episoden und fertig ist 'Predator - Upgrade'.
Ein Teil der "alten" Fans wird sich wahrscheinlich entsetzt abwenden, aber rein auf der Unterhaltungsschiene funktioniert dieser Film durchaus. Und mal ehrlich: Bei einigen Comicverfilmungen hat man ähnliche Auswüchse wie hier - nur dass sie dort kaum jemanden stören.
The same procedure as every time... Es spukt im Haus und die Familie, die darin wohnt, findet kein Mittel dagegen. Wobei: In einer Sache unterscheidet sich dieser Film dann doch vom Rest. Der Geist fummelt und kuschelt recht gerne...
Punkten kann 'When the Lights Went Out' im Prinzip nur über ein recht passabel ausgestattetes Szenenbild, einen wirklich fast schon absurden Sinn für Humor und einen mehr oder weniger boshaften Schluss.
5 Punkte, die eher Richtung 5,5 als 4,5 tendieren.
++ SPOILER ++
Die etwas wirre Inszenierung ist zwar pure Absicht, da man als Zuschauer wohl einen Eindruck von der Gedankenwelt des Protagonisten bekommen soll, aber der finale Twist, auf den der Film von Anfang an hinarbeitet, ist eigentlich gar keiner, da mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin von Anfang an klar ist, was Sache ist...
Einzelne Szenen können sich absolut sehen lassen und erzeugen eine morbide Art von Spannung, aber das Gesamtpaket ist dann leider doch etwas dünn.
Letztlich leider nur Durchschnitt.