Gabe666 - Kommentare
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Alle Kommentare von Gabe666
"Living and dying, laughing and crying
Once you have seen it you will never be the same
Life in the fast lane is just how it seems
It's hard and it's heavy and dirty and mean
Motorbreath
It's how I live my life
I can't
Take it
Any other way
Motorbreath
The sign of living fast
It is
Going to
Take your breath away
Don't stop for nothing it's full speed or nothing
I am taking down you know whatever is in my way
Getting your kicks as you are shooting the line
Sending the shivers up and down my spine"
Metallica, "Motorbreath"
Der Songtext passt wirklich perfekt zum Film!
"Hesher" ist eine abgefahrene Mischung aus Drama und schwarzer Komödie, die ständig zwischen Komik und Ernst hin- und her changiert, danei allerdings nie unausgegoren wirkt und mit einem der wohl abgefahrensten Antihelden überhaupt aufwartet.
Joseph Gordon-Levitt ist klasse als abgefuckter, anarchischer Herumtreiber, der mit Fuck-Off-Attitüde durchs Leben rennt, praktisch ständig nur das tut und sagt, was ihm gerade in den Sinn kommt, egal, wie unangebracht es ist und sich von nichts und niemandem einschüchtern lässt. Dieser titelgebende Charakter trifft nun auf einen Jungen, der unter dem Tod seiner Mutter leidet und quartiert sich mal eben im Haus von dessen Familie ein. Mit seiner unkonventionellen Art bringt er das bis dato apathische Leben des Jungen und seines Vaters auf Trab und verschafft ihnen eine etwas andere Form der Trauerbewältigung.
Der Film lebt vor allem von den Schauspielleistungen. Joseph Gordon-Levitts furiose Darbietung hinterlässt wie gesagt einen bleibenden Eindruck. Aber auch die restlichen Darsteller sind sehr gut. Natalie Portman (die den Film auch mit produziert hat) in einer eher ungewohnten Rolle als frustrierte Supermarktkassiererin, die den Jungen zufällig rettet und von ihm angehimmelt wird, kann ebenso überzeugen wie der großartige Rainn Wilson (u.a. "The Office" (US), "Super") als sein Vater, der mit Abstand kaputteste Charakter des Films. Die altgediente Hollywood-Veteranin Piper Laurie (u.a. "Carrie") als gutmütige Großmutter liefert eine geradezu anrührende Darbietung. Am meisten beeindruckt hat mich aber Kinderdarsteller Devin Brochu, der die Wut und Trauer seines Charakters geradezu fühlbar macht. Von ihm wird man in Zukunft sicher noch Großes sehen, wenn er denn im Filmgeschäft bleibt.
Die Handlung des Films ist natürlich nicht sonderlich originell. Dass ein schräger Charakter einen Leidgeprüften aus seiner Misere zieht und ihm eine unkonventionelle und eher unfreiwillige Therapie gibt, war so schon öfter zu sehen. Hesher dürfte aber die mit Abstand extremste Form dieses Rollentypus darstellen. Seine destruktiven Aktionen und vor den Kopf stoßende Art mögen anfangs kontraproduktiv wirken, erfüllen aber letztlich ihren Zweck. Thema des Films ist, wie erwähnt, Verarbeitung von Trauer (wie im 3 Jahre später gedrehtem, diesem Film garnicht so unähnlichen, von mir zuletzt rezensierten "Metalhead"). Dies geschieht hier eben auf besonders ungewöhnliche Weise.
Die Botschaft von "Hesher" lautet jedenfalls, dass man seine Trauer nicht in sich hineinzufressen, sondern versuchen sollte seinem Leben wieder einen positiven Sinn zu geben, auch wenn man das nur durch Aggression erreicht. Man macht im Leben zwar oft negative Erfahrungen, sollte aber auch versuchen, einen Sinn darin zu finden.
Dem allgegenwärtigen Metal-Soundtrack kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die verwendeten Lieder fungieren als Unterstützung zu Heshers Aussagen und haben so eine narrative Funktion. Der Soundtrack setzt sich dabei fast ausschließlich aus Songs von Metallica zusammen (das eingangs zitierte "Motorbreath ist auch dabei), von denen Hesher offensichtlich großer Fan ist (was schon auf dem Cover prominent angekündigt wird, denn der Titel ist auf diesem im Stil des Logos der Band gehalten) und in einer Szene sogar einen Songtext (nämlich "Jump In The Fire") in die Realität umsetzt. Ausnahmen sind ein Lied von Motörhead und ein Klassiker aus den 50er Jahren, der während des Abspanns noch kurz zu hören ist. Wobei der Film auch ohne die dröhnenden Metalsongs, die gut zu den Gewaltausbrüchen passen, sehr eindringlich wirkt. Metallica sollen davon jedenfalls sehr angetan gewesen sein und die Verwendung ihres Logos vorbehaltlos gestattet haben. Angeblich auch, weil der Charakter des Hesher teilweise an ihren verstorbenen Bassisten Cliff Burton angelehnt sein soll.
Ob das nun der Wahrheit entspricht oder nicht, der Film ist jedenfalls mehr als gelungen. Dreckig, zynisch, abgefahren, gelegentlich recht brutal und doch sehr liebenswert. Genau die richtige Mischung aus Komik und Tragik. Das Schlussbild dürfte vielen ein dickes Grinsen aufs Gesicht zaubern. Und der Abspann mit den zahlreichen geschmacklosen krakeligen Zeichnungen, die auf Zitate oder Aktionen Heshers Bezug nehmen, ist ebenfalls herrlich. Passt perfekt zum Film und Heshers Art. Unverblümt und mitten in die Fresse rein. Manchmal geht's eben nicht anders.
Nicht für jeden was, aber wer es filmisch gerne nicht zimperlich mag, wird "Hesher" sicher was abgewinnen können. Man muss auch kein Metallica-Fan sein, um Spaß dran zu haben.
Eine der ganz wenigen ernsthaften filmischen Auseinandersetzungen mit der Metalszene. Und was für eine!
Metalfans werden in Filmen ja meist als leicht beschränkte Chaoten oder agressive Schläger dargestellt und treten, wenn schon, dann fast nur in Komödien in den Mittelpunkt, so wie im französischen "Happy Metal" von 2013, den ich zuletzt rezensiert habe. Er war zwar gut und auch die meisten anderen Filme, in denen die Musik einen größeren Stellenwert einnimmt, sind sehr unterhaltsam. Dennoch ermüdet diese immer gleiche Darstellung. Umso positiver, dass sich der im selben Jahr gedrehte "Metalhead" endlich auf eine andere, erfrischende Weise der Thematik näherte. Dabei kommt er aus einem Land, das wohl die wenigsten auf dem Schirm haben, wenn es um Filme geht: Island.
Passender könnte das Setting jedoch nicht gewählt sein. Bei "Metalhead" (oder "Málmhaus", wie er im Original heißt, was in etwa dasselbe bedeutet, denn in Island werden sämtliche Fremdwörter konsequent in die eigene Sprache übersetzt) handelt es sich um ein kraftvolles Drama um Erwachsenwerden und die Verarbeitung von Verlusten. Die trostlos wirkende, karge Landschaft unterstreicht dabei nur die im wahrsten Sinne des Wortes eisige Stimmung.
Hauptfigur ist das Mädchen Hera, deren älterer Bruder, ein Metalfan stirbt, als sie zwölf Jahre alt ist und die danach seine Person übernimmt. Sie zieht seine Jacke an, hört seine Musik, richtet auch ihr Zimmer wie seines ein und fängt an wie er Gitarre zu spielen. Gleichzeitig kapselt sie sich jedoch immer mehr von ihrer Umwelt ab. Als sie eine junge Frau ist, nimmt ihre Rebellion gegen die gesellschaftlichen Konventionen ihres Heimatdorfes immer destruktivere Züge an. Mit ihrer Familie gerät sie dabei immer heftiger aneinander, es wird jedoch nach und nach deutlich, dass dies vor allem daran liegt, dass weder sie noch ihre Eltern den Tod des Bruders wirklich verarbeitet haben. Im Laufe des Films wird sie einen Weg finden, ihre Trauer zu verarbeiten und in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Allerdings nicht ohne Opfer. Mehr soll hier nicht verraten werden.
Einen positiven Eindruck hinterlassen vor allem die Schauspieler. Vor allem Þorbjörg Helga Þorgilsdóttir in der Hauptrolle liefert eine starke Leistung ab und bringt die Wut und den Schmerz ihres Charakters eindrucksvoll zum Ausdruck. Im Laufe des Films wandelt sie sich von einer zornigen jungen Frau zu einer ausgeglichenen Person, die mit sich selbst im Reinen ist, und diese Entwicklung des Charakters ist sehr glaubhaft.
Eine besondere Rolle spielt natürlich auch der Soundtrack, wie es der Titel schon andeutet. Die aggressive Musik erscheint im Film vor allem als ein Mittel zur Trauerbewältigung. Wie sicher viele bestätigen können, eignen sich harte Riffs und schnelle Gitarrensoli sehr gut, um Frust abzubauen, seine Energie herauszulassen oder einfach den grauen Alltag etwas farbiger zu gestalten (was ja prinzipiell der Sinn von jeder Musik und auch generell jeder Kunstform ist). Metal hat hier eine heilende Kraft und verbindet am Ende, bei der emotionalen Darbietung des Titelsongs, die Menschen auch miteinander. Der Grund für Heras rebellische, provozierende Aktionen, die immer zerstörerischer werden, resultiert vor Allem aus gegenseitigen Missverständnissen, fehlender Toleranz und dem Totschweigen von Problemen. Die Musik bietet ihr ein Ventil für ihre Wut und eine Möglichkeit, ihre Probleme durch einen kreativen Schaffensprozess zu verarbeiten.
Betreffende Musik ist dazu sehr gut ausgesucht. Zu hören sind u.a. Lieder von Judas Priest, Riot, Lizzy Borden, Savatage, Sólstafir und Megadeth, teils von deren bekanntesten Alben. Außerdem spielt die Hauptfigur in einer Szene zu Beginn das eröffnende Gitarrensolo aus "Am I Evil?" von Diamond Head, das vor allem in der Coverversion von Metallica bekannt wurde, nach. Daneben ist auch ein düsterer klassischer Score zu hören, der Heras aufgewühltes Innenleben zum Ausdruck bringt. Und der zum Film geschriebene Titelsong ist richtig stark!
Dem Film ist auch positiv anzurechnen, dass er eben ein differenziertes Bild der Metalszene zeigt und deutlich macht, dass die Hörer - zu denen ich mich zähle - eben im Grunde völlig normale Menschen sind, denen eben vor allem die Musik etwas bedeutet.
„Metalhead“ ist so weitestgehend frei von Klischees und enthält dazu auch ungewöhnliche Elemente. So handelt es sich bei einem jungen Priester, der in Heras Heimatort kommt, beispielsweise nicht um jemanden, der die Musik als Teufelswerk abtut, sondern ebenfalls um einen Metalfan.
Thematisiert wird auch kurz der in den 90er Jahren ausgebrochene Aufruhr um den norwegischen Black Metal, denn angesiedelt ist der Film in jenem Jahrzehnt (im Begleittext heißt es: „Es ist das Jahr 1970 und als Black Sabbath ihr erstes Album aufnehmen, wird in einem tristen Dorf im isländischen Nirgendwo die kleine Hera geboren.“; auf Black Sabbath wird im Film allerdings überhaupt kein Bezug genommen). Genutzt wird dies für eine humoristische Szene, in der Hera ihre Eltern mit Corpsepaint schockiert.
Tatsächlich ist "Metalhead" trotz seiner insgesamt eher bedrückenden Inszenierung nicht arm an Humor, der immer mal wieder aufblitzt. Dies wirkt jedoch nie unpassend; auch das fröhliche Ende, bei dem ausgelassen zu Megadeth' "Symphony Of Destruction" getanzt wird und mit dem einiger hier eher Probleme hatten, wirkt als versöhnlicher Abschluss.
„Metalhead“ ist eine Charakterstudie, welche die Musik als wesentliches Element der Dramaturgie nutzt. Ein ernsthaftes Werk mit Anspruch. Toll gespielt, geschrieben und mit klasse Soundtrack, der hier mal wirklich eine große Rolle spielt. Sehr empfehlenswert. Nicht nur für Metalheads! :)
Eine sehr vergnügliche französische Komödie über den Wert der Freundschaft.
"Happy Metal", oder, wie er im Original heißt, "Pop Redemption" (was sollen nur immer diese dämlichen Titel?), ist in seiner Handlung zwar ziemlich klischeehaft und allzu vorhersehbar und es stört ebenfalls, dass die Macher offensichtlich keine großen Kenner der Metal-Szene sind, verschiedene Subgenres durcheinander werfen und auch das Hellfest als reines Black-Metal-Festival darstellen, was es eigentlich nicht ist. Aber die Gags zünden doch recht oft und die sympathischen Darsteller, welche offensichtlich mit viel Spaß bei der Sache waren, können überzeugen. Besonders Hauptdarsteller Julién Doré als fanatischer, aber auch ziemlich beschränkter Sänger der Band Dead MaKaBés, welcher die anderen Mitglieder mit seinen idiotischen Aktionen an den Rand der Verzweiflung bringt, ist klasse. Man kann es zwar schon kritisch sehen, dass er zuvor Gewinner der französischen Version von "Deutschland sucht den Superstar" war, den Metalhead nimmt man ihm aber tatsächlich ab. Richtig gut fand ich auch Audrey Fleurot (sah man in "Ziemlich Beste Freunde") als übereifrige Dorfpolizistin.
Für einen Metalfan ist es ja schon eher ärgerlich, dass von selbigem im Film eher wenig zu hören ist und sich eher auf normale Rockmusik konzentriert wird. Die vielen Anspielungen auf die Beatles (so wird das Cover ihres ersten Albums auf ziemlich witzige Weise nachgestellt und der Film ist in vier größere Kapitel aufgeteilt, die alle durch ein Zitat eines Mitglieds der Beatles eingeleitet werden) sind aber herrlich. Der Kulturschock der Black-Metal-Band, die auf einem Hippiefestival landet, ist schon ziemlich gut umgesetzt worden. Amüsant sind auch die zwischendurch gezeigten Interviews mit der fiktiven Metalikone Dozzy Cooper, wie man leicht erkennt, vom Namen her eine Anspielung auf Ozzy Osbourne und Alice Cooper und vom Aussehen her an Black-Metal-Bands angelehnt. Außerdem gibt's auch einen Wilhelmsschrei! :D
Man darf hier eben keine wirklich tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Musikstil erwarten, aber an sich bekommt man hier doch eine vergnügliche Komödie geboten, deren liebenswerte Charaktere einem mit der Zeit ans Herz wachsen und mit denen man ob ihrer ständigen Erfolglosigkeit Mitleid hat. Ganz ähnlich wie bei Spinal Tap.
Der coole animierte Abspann, unterlegt mit dem 2000 sehr erfolgreichen Rocksong "Bohemian Like You" von den Dandy Warhols (da hängen Kindheitserinnerungen dran!) weiß auch zu gefallen.
Insgesamt mehr als unterhaltsam. Auch wenn der Film weniger formelhaft und etwas respektvoller gegenüber der Metalszene hätte sein können.
Einfach zum Brüllen komisch!
"Tenacious D in: The Pick Of Destiny" (was soll dieser bescheuerte deutsche Titel?!) ist eine herrliche, abgefahrene Musical-Komödie mit hammergeilem Metal-Soundtrack, sehr amüsanten Gastauftritten und zwar oft schwachsinnigem, aber so gut wie immer funktionierendem Humor. Es handelt sich hierbei um die filmische Vorgeschichte zu einer Fernsehserie mit den beiden Hauptdarstellern, die von 1997 bis 2000 auf HBO lief. Viele Gags der Serie (die ich noch nicht kenne) werden im Film wieder aufgegriffen, bekannte Nebenfiguren aus dieser treten hier auf und es werden Anspielungen auf die Entwicklungen in dieser gemacht.
Aber auch, wenn man kein Insider ist und einem die titelgebende Band von Jack Black und seinem Freund Kyle Gass zuvor nichts sagte, hat man hier eine ganze Menge Spaß. Es wird die fiktive Entstehungsgeschichte von Tenacious D erzählt, mit zahlreichen Parodien auf bekannte Filme, Anspielungen auf berühmte Hard-Rock- und Metal-Interpreten und Fantasy-Elementen.
Der herrliche Soundtrack zum Film, welcher sich oft an Vorbildern wie AC/DC orientiert, stammt dabei auch komplett von Blacks und Gass' bereits 1994 gegründeter Band; das Soundtrackalbum ist zugleich ihr zweites Studioalbum. Für jeden Metalfan sind die Kompositionen und bescheuerten, aber einfallsreichen Texte sehr unterhaltsam.
Schauspielerisch sieht es hier dagegen eher durchwachsen aus. Die beiden Hauptdarsteller sind in der Hinsicht schon ziemliche Gegensätze. Gegenüber dem Energiebündel Black wirkt Kyle Gass eher blass. JR Reed als ihr einziger Fan Lee (der in dieser Rolle schon in der Serie zu sehen war und auch öfters mit ihnen in verschiedenen Rollen auftritt) ist auch nicht wirklich überzeugend.
Die zahlreichen Gastauftritte reißen es allerdings raus und sind mit das Witzigste am ganzen Film. Man sieht u.a. Ben Stiller als schrägen Gitarrenverkäufer, Tim Robbins als durchgeknallten Landstreicher, Amy Adams als begeisterte Zuschauerin eines Konzerts der Band in einer Traumszene, John C. Reilly als Sasquatch, Amy Poehler als genervte Bedienung einer Raststätte und den ehemaligen Nirvana-Drummer und Foo-Fighters-Frontmann Dave Grohl als Teufel. In der Anfangsszene treten sogar die beiden Rocklegenden Meat Loaf (der hier zum ersten Mal seit der "Rocky Horror Picture Show" wieder in einem Film singt) und Ronnie James Dio auf, die auch die besten Gesangsleistungen im Film zeigen. Insbesondere Dio stellt hier noch einmal eindrucksvoll unter Beweis, dass er einer der besten Metalsänger überhaupt war.
Der Tenacious-D-Film macht jedenfalls von Anfang bis Ende Laune. Herrliche Filmparodien (beispielsweise ziemlich früh auf "Clockwork Orange" und gegen Ende auf "Mission Impossible" und "Star Wars"), übersteigerte Metal-Klischees, kultige, absolut stupide Sprüche und herrliche Liedtexte sorgen dafür, dass einem nie langweilig wird. Wobei die auf der DVD enthaltenen herausgeschnittenen Szenen noch mehr Gags enthalten. So gibt es beispielsweise noch einen Kurzauftritt von Jason Segel und bei der recht aufwändigen Auto-Verfolgungsjagd gegen Ende wird deutlich, dass Kyle Gass dabei im Geist ein Konsolenspiel nachstellt (das ebenfalls herausgeschnitten wurde). Der Film hätte durchaus noch viel lustiger werden können, hält aber so schon eine Menge Brüller bereit.
Einfach klasse! Nicht nur für Metaller. Wer noch kein Fan der Band war, wird durch diesen Film mit Sicherheit einer.
Sehr unterhaltsame Musikkomödie mit toll aufgelegten Darstellern und einem klasse Soundtrack.
"School Of Rock" ist, wie es der Titel schon sagt, eine Liebeserklärung an die Rockmusik und ganz auf seinen Hauptdarsteller Jack Black zugeschnitten. Seine überdrehte Art passt perfekt zur Rolle des erfolglosen Musikers und Herumtreibers Dewey, der seinen Traum auf unkonventionelle Weise wahr machen kann - indem er eine Schulklasse darin einbezieht. Die souveräne Regie von Richard Linklater, der die ideale Wahl für den Stoff darstellt, da er sich recht häufig in seinen Filmen der Jugend und Kindheit widmete, erdet das Ganze und lässt es nie in übertriebenen Klamauk ausarten.
Die hier wirklich großartige Leistung von Jack Black ist das Herzstück des Films, aber generell ist die Besetzung positiv hervorzuheben. Joan Cusack als steife Schuldirektorin, unter deren harter Schale natürlich ein weicher Kern steckt, ist ebenfalls sehr witzig. Ebenso wie Mike White, der auch das Drehbuch zum Film schrieb (was auch erklärt, warum es so gut zu Jack Black passt) als Blacks pragmatischer Kumpel und ehemaliger Bandkollege sowie Sarah Silverman als dessen herrschsüchtige Freundin.
Richtig gut sind aber auch die Kinderdarsteller, von denen die, welche im Film als Musiker auftreten, ihre Instrumente tatsächlich beherrschen und auch selbst spielten. Darstellerisch sind vor allem Joey Gaydos Jr. als schüchterner Gitarrist Zack, Aleisha Allen und Maryam Hassan als Sängerinnen und die damals noch ziemlich niedliche, zu dem Zeitpunkt gerade mal zehn Jahre alte (wie die Zeit vergeht!) Miranda Cosgrove sehr gut. Abgesehen von letzterer haben die meisten danach aber keine große Schauspielkarriere mehr verfolgt.
Und natürlich ist auch der Soundtrack hier klasse. Richtig harte Musik, für die Jack Blacks Herz eigentlich schlägt, ist hier zwar nicht zu hören, dafür eine ganze Menge Rock-Klassiker von u.a. The Who, The Doors, Cream, Led Zeppelin (da diese nur äußerst selten ihre Lieder für Filme zur Verfügung stellen, musste Jack Black wirklich darum betteln, den "Immigrant Song" hier verwenden zu dürfen), den Ramones, T.Rex, David Bowie, den Stooges, The Velvet Underground, Stevie Nicks, KISS und zumindest ein Lied einer Metal-Band, nämlich Metallica. Die zwei Songs der titelgebenden Schülerband, von denen einer ein Cover von AC/DCs "It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock 'n' Roll)" ist, sind aber auch richtig gelungen. Außerdem werden von jack Black mehrere berühmte Gitarrenriffs im Film kurz angespielt und seine vor Cusacks Charakter spontan dargebotene Ode an Mathe ist zum Schreien komisch.
Generell sitzen hier auch die meisten Gags. Der Film ist von Anfang bis Ende sehr spaßig. Außerdem transportiert er eine wertvolle Botschaft: dass es nie zu spät ist, seine Träume zu leben und dass man in seinem Musik(und generell Kunst-, wozu ich auch Filme und Videospiele zähle)geschmack nicht ignorant gegenüber früheren Werken zeigen und seinen Horizont erweitern sollte. Es mag im Film zwar stellenweise so rüberkommen, als wenn Blacks Charakter den Kindern seinen Musikgeschmack aufzwingen würde, ich nehme es aber eher so wahr, dass er ihnen die Augen öffnet und zeigt, dass es da noch viel mehr gibt, als nur das, was sie kennen. Zudem fördert er ihre Talente (die sich nicht nur auf die Musik beschränken), welche ihnen von ihren spießigen Eltern eingeschränkt werden und sorgt vor allem dafür, dass ihnen die Schule Spaß macht. So sollte Unterricht doch eigentlich immer sein!
Bleibt insgesamt ein sehr unterhaltsamer, wenn auch in seinem Handlungsverlauf hollywoodtypischer, aber nie ins Kitschige abdriftender, Musikfilm mit tollen Darstellern, treffenden Gags und klasse Soundtrack. Sein Alter von mittlerweile dreizehn Jahren (und wieder: wie die Zeit vergeht! Als er rauskam, hätte ich ihn damals gerne im Kino gesehen, kam aber leider nicht dazu) sieht man ihm nicht im mindesten an. Vermutlich ein künftiger Klassiker. Toll gemacht!
"Wayne's World 2" ist noch eine ganze Ecke überzeichneter als sein Vorgänger. Die popkulturellen Anspielungen sind hier noch zahlreicher, auch das Durchbrechen der Vierten Wand findet weit häufiger und in extremerer Form statt. Zudem werden hier auch viel häufiger bestimmte Werke direkt referenziert. So finden sich hier Parodien auf den "Doors"-Film, "Jurassic Park" und gegen Ende auch "Die Reifeprüfung" und "Thelma & Louise", auf Ersteren aber am häufigsten. "Jim Morrison" und ein halbnackter Indianer treten hier tatsächlich ziemlich oft in Traumsequenzen auf, vielleicht sogar etwas zu oft.
Man muss schon sagen, dass der zweite Teil etwas schwächer geriet, was vermutlich auch am Regiewechsel lag, denn Penelope Spheeris kam während der Dreharbeiten zum ersten Film mit Mike Myers nicht klar und weigerte sich daher, erneut auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen (versöhnte sich aber später wieder mit Myers). Diesen Posten besetzte nun Stephen Surjik, der sonst vor allem Fernsehserien dreht. Die Inszenierung war im ersten Teil schon ausbalancierter, ist hier aber immer noch gelungen.
Die meisten Darsteller aus dem ersten Teil sind dazu wieder dabei und hinterlassen erneut einen positiven Eindruck. Mike Myers, Tia Carrere und Dana Carvey kehren in ihren Rollen zurück und sind wieder mit genau so viel Spaß wie zuvor bei der Sache. Ed O'Neill und Chris Farley, die beide nur kleine Rollen im Vorgänger hatten, treten auch erneut auf. Im Fall des viel zu früh verstorbenen Farley, der im ersten Teil nur einen Kurzauftritt hatte, wurde sein Part hier außerdem stark erweitert, wobei er allerdings auch einen anderen Charakter darstellt.
Den meisten Spaß machen aber definitiv die Neuzugänge und noch zahlreicheren Gastauftritte. Rob Lowes Part wird hier von niemand Geringerem als Christopher Walken übernommen, der noch schmieriger rüberkommt. Ralph Brown als durchgeknallter Roadie-Chef ist auch klasse. Ebenso wie Kim Basinger als Garths neuer Love-Interest, die hier wohl auch ihre früheren Rollen als Femme Fatale parodiert. Und der altgediente James Hong als martial-arts-begabter Vater von Tia Carreres Charakter, der später in eindeutiger Weise synchronisiert wird, hat wohl die mit lustigste Rolle des Films. Den Großteil seiner beeindruckenden Stunts absolvierte er übrigens tatsächlich selbst!
Und dann treten eben noch extrem viele Stars in Cameos auf. So sieht man hier u.a. Heather Locklear, Talkmaster Jay Leno, Drew Marrymore, Harry Shearer, Rip Taylor und sogar Charlton Heston, der von Wayne als Ersatz für einen nicht überzeugenden Kleindarsteller angefordert wird. Einen kurzen Auftritt zu Beginn hat zudem der später als "Saul Goodman" bekannt gewordene Bob Odenkirk als einer von zwei Nerds, die Wayne und Garth im Backstage-Bereich eines Konzertes bedrängen.
Und eine Rocklegende ist diesmal auch wieder dabei; genauer, gleich eine ganze Band, die Mike Myers eigentlich schon beim ersten Teil dabei haben wollte, nämlich Aerosmith, die hier zu Anfang und am Ende auftreten. In dem Zusammenhang ist natürlich auch wieder der Soundtrack zu loben, der sich wieder aus vielen Hard-Rock-Titeln, darunter auch wieder so einigen Klassikern, zusammensetzt. Diesmal hört man neben den bereits erwähnten Aerosmith u.a. Joan Jett (und zwar ihren bekanntesten Hit "I Love Rock 'n' Roll"), Led Zeppelins Robert Plant (der hier ein Cover des Blues-Klassikers "Louie, Louie" interpretiert), die 4 Non Blondes, Bad Company und Norman Greenbaum (in diesem Fall seinen bekanntesten Hit "Spirit In The Sky", der ja auch vor zwei Jahren durch "Guardians Of The Galaxy" wieder etwas populärer wurde). Außerdem gibt es eine sehr witzige Szene, in der die beiden Hauptcharaktere und ihre Freunde in einem Schwulenclub auf der Flucht vor Walkens Charakter zu "Y.M.C.A." von den Village People tanzen. Einfach herrlich!
Wie erwähnt ist der zweite Teil allerdings dennoch schwächer als sein Vorgänger, da er teilweise etwas zu hektisch inszeniert ist. Besonders das Ende wirkt doch etwas überstürzt und lässt auch einige Plots ins Leere laufen (Basingers Charakter wird beispielsweise einfach fallen gelassen; zudem wäre eine letzte gemeinsame Szene mit allen wichtigen Figuren wie im ersten Film auch hier schön gewesen, immerhin stimmt die Öko-Botschaft am Schluss aber etwas versöhnlich). Und auch zündet hier nicht jeder Gag auf Anhieb, da manches dann doch etwas zu albern ist. Ebenso hätte man, wie erwähnt, "Jim Morrisons" Auftritte vielleicht etwas reduzieren können.
Insgesamt kann aber auch "Wayne's World" von Anfang bis Ende unterhalten. Eine in fast jeder Hinsicht konsequente Fortsetzung, stellenweise zwar etwas zu sehr drüber und noch stärker zeitgenössische Filme parodierend, aber nach wie vor sehr charmant, mit gut aufgelegten Schauspielern und tollem Soundtrack. Immer noch sehr empfehlenswert.
Einfach nur extrem witzig!
"Wayne's World", die Filmversion der gleichnamigen Sketchserie aus "Saturday Night Life", sollte Mike Myers seinen Durchbruch in Hollywood bescheren, ebenso wie seinen Co-Stars Tia Carrere und Dana Carvey. Der Film zeichnet sich durch seinen abgedrehten Humor aus, der vor vor selbstreferenziellen Bezügen und popkulturellen Anspielungen nur so überquillt. Alle paar Minuten wird die Vierte Wand durchbrochen und ständig bestimme Filmklischees, besonders in Bezug auf Liebesgeschichten, parodiert. Die eigentliche Handlung über die beiden Heavy-Metal-Freaks Wayne (Myers) und Garth (Carvey), die eine Fernsehshow in Waynes Keller drehen und von einem gierigen Produzenten (Rob Lowe) entdeckt und ausgebeutet werden, ist dabei ziemlich simpel, aber nur Mittel zum Zweck. Durch die ständigen abgedrehten Wendungen - was so weit geht, dass einem zum Schluss die Wahl zwischen zwei Enden gelassen wird - und Anspielungen wird der Film nie langweilig.
Die Darsteller sind auch nur zu loben. Myers und Carvey sorgen mit ihrem überdrehten Spiel für eine Menge Spaß, Rob Lowe ist als schmieriger, arroganter Produzent auch klasse. Sehr cool ist die wunderschöne Tia Carrere (von der nach der Wiederaufnahme ihrer Rolle in der Fortsetzung und einer Nebenrolle als Antagonistin in dem Arnie-Actionkracher "True Lies" im Anschluss danach leider nicht mehr viel Bedeutendes kam) als Waynes Angebetete, eine Rockmusikerin, die hier tatsächlich sämtliche von ihrem Charakter interpretierten Lieder (darunter Coverversionen von Klassikern wie Jimi Hendrix' "Fire" und Sweets "Ballroom Blitz") tatsächlich auch selbst sang.
In sehr amüsanten Nebenrollen sind zudem "Al Bundy" Ed O'Neill als zwielichtiger Barbesitzer, der ständig behauptet, er wäre ein Mörder, ohne dass ihm jemand glauben würde, und Lara Flynn Boyle als Waynes ihn stalkende Ex zu sehen. Für besonderen Unterhaltungswert sorgen dann noch die vielen Gastauftritte. Kurz zu sehen sind so u.a. Chris Farley, niemand Geringerer als Alice Cooper in einer der berühmtesten Szenen des Films ("Wir sind unwürdig!"), Meat Loaf und Robert Patrick, der seine eigene Rolle aus "Terminator 2", der nur ein Jahr zuvor im Kino gestartet war, parodierte.
Daneben bietet der Film auch viel für Fans der härteren Musik. Der Soundtrack ist echt klasse! Schon zu Beginn sieht man die Hauptcharaktere in einer weiteren berühmt gewordenen Szene lautstark den Text von Queens "Bohemian Rhapsody" mitsingen und exzessiv dazu headbangen. Neben den sehr guten Coverversionen, die im Film von Tia Carreres Band dargeboten werden, hört man u.a. noch die Red Hot Chili Peppers, Black Sabbath, Jimi Hendrix selbst, Soundgarden, Ugly Kid Joe, Eric Clapton und dann wäre da natürlich noch der Auftritt von Alice Cooper.
"Wayne's World" vermittelt dazu auch einen guten Eindruck vom Lebensgefühl und der Mode Anfang der 90er Jahre (auch schon wieder über 20 Jahre her; Junge, wie die Zeit vergeht!). Er ist einer DER Kultfilme dieser Zeit mit zahlreichen zitierwürdigen Sprüchen ("Schwiiing!"; das "Niicht!" am Ende eines Satzes hat er außerdem erfunden, nicht "Borat"!) und vielen legendär gewordenen Szenen (da wäre beispielsweise noch die, welche sich über Product Placement lustig macht, indem Wayne und Garth gegenüber Rob Lowes Charakter empört behaupten, dass sie sich nicht verkaufen würden, um aber im selben Moment lauter in den USA bekannte Produkte in die Kamera zu halten). Myers und der vormaligen Dokuregisseurin Penelope Spheeris (drehte zuvor die "The Decline Of Western Civilization"-Trilogie, deren zweiter Teil sich auch direkt mit Metal beschäftigte) ist hiermit ein richtiges Meisterwerk des Komödiengenres gelungen. Oft ziemlich sinnlos, aber so überdreht, dass es Spaß macht und dazu mit dem Herz am rechten Fleck. Und auch heute noch kein bisschen angestaubt. Kann man sich immer wieder ansehen!
Ganz interessanter Film über das Leben eines Rockstars, wie es der Titel schon sagt, der die 80er wieder aufleben lässt. "Rock Star" wurde inspiriert von der Karriere von Tim "Ripper" Owens, der anfangs in einer Judas-Priest-Coverband gespielt hatte, um dann nach dem vorläufigen Ausstieg von Rob Halford im Jahr 1997 überraschend als neuer Sänger in diese Band aufgenommen zu werden. Im Film wird dies nun auf eine fiktive Glam-Metal-Band, angelehnt an Europe und Bon Jovi, übertragen.
Mark Wahlberg, dessen Durchbruch in Hollywood damals noch garnicht so lange zurücklag und der im selben Jahr im kontroversen Remake von "Planet Der Affen" zu sehen war (wo er mir zum ersten Mal auffiel) ist hier nun als junger Fan einer Band zu sehen, dessen größter Traum wahr wird. Und obwohl er eigentlich szenefremd ist, seine Karriere Anfang der 90er gar als Hip-Hopper startete, gelingt es ihm, eine durchaus überzeugende Leistung abzuliefern. Den Rocker nimmt man ihm ab.
Die Besetzung ist allgemein zu loben. Jennifer Anniston ist als seine Freundin und Managerin seiner früheren Band ebenfalls nicht schlecht, ebenso wie Timothy Olyphant als deren Gitarrist und Freund Wahlbergs. Für Authentizität sorgt, dass zudem viele Rockmusiker in der Nebenbesetzung zu finden sind. Die fiktive Band Steel Dragon setzt sich neben den britischen Darstellern Jason Flemyng und Dominic West aus Jason Bonham (Sohn des 1980 verstorbenen Led-Zeppelin-Drummers John Bonham, den er 2007 beim Abschiedskonzert der Band ersetzte; spielte zudem u.a. bei UFO, Foreigner und Black Country Communion), Zakk Wylde von Ozzy Osbourne und Black Label Society und Jeff Pilson von Dokken und Foreigner zusammen. Auch Wahlbergs Coverband Blood Pollution besteht ansonsten aus - diesmal nicht ganz so bekannten - Musikern, nämlich Blas Elias von Slaughter, Nick Catanese (ebenfalls Black Label Society) und Brian Vander Ark von The Verve Pipe.
In weiteren Nebenrollen sieht man noch Dagmara Dominczyk als nymphomanische Geschäftsführerin von Steel Dragon und "Wurmschwanz" Timothy Spall als schmierigen Tourmanager. Letzterer liefert auch die mit Abstand beste Leistung ab. Außerdem gibt es gegen Ende einen netten Cameo von Myles Kennedy (Sänger von Alter Bridge und Slashs aktuellem Soloprojekt), der als einziger im Film tatsächlich selbst singt.
Die Geschichte des Films bietet an sich keine großen Überraschungen. Der junge, idealistische Protagonist lernt seine Idole kennen und muss schnell feststellen, dass diese kaum seinen Vorstellungen entsprechen; der Rauswurf ihres alten Sängers erinnert ihn sogar fatal an seinen eigenen aus der Coverband. Auf Tournee kann er dann überzeugen, macht jedoch auch schnell Bekanntschaft mit den Schattenseiten des Ruhms. Zudem fehlt ihm die Möglichkeit, sich selbst künstlerisch zu verwirklichen. Im Grunde wird hier eine altbekannte Geschichte vom Underdog, der seinen Platz in der Welt finden muss, erzählt; es ist fast auch ein Coming-Of-Age-Film. Vor allem gegen Ende wird er ziemlich dramatisch, tatsächlich überwiegen hier jedoch komödiantische Elemente, vor allem in Verbindung mit dem Rock 'n' Roll-Lebensstil und dem Tourzirkus, welcher allerdings nicht wirklich extrem ausfällt. Der Film traut sich nicht so recht, konsequent zu werden. Ein richtiger Konflikt fehlt, eigentlich wird auch kein Charakter moralisch verurteilt. Jeder hat hier eine weiße Weste. Zudem kommt der Höhepunkt des Films irgendwie etwas zu plötzlich; man hat den Eindruck, dass einige wichtige Storyentwicklungen fehlen. Offenbar wurde hier nicht wenig rausgeschnitten, was offensichtlich in Bezug auf den Trailer wird, der so einige Szenen zeigt, die im Film selbst dann nicht mehr zu sehen sind. Das Ende ist außerdem ein zu hollywoodtypisch verwässertes Happy-End.
Trotz dieser Kritikpunkte hinterlässt "Rock Star" insgesamt doch einen positiven Eindruck. Dank der souveränen Inszenierung von Stephen Herek (u.a. "Critters", "Bills und Ted's verrückte Reise durch die Zeit", "Mighty Ducks", "Die Drei Musketiere" (1993) und die Realfilm-Version von "101 Dalmatiner") und den gelungenen Gags unterhält er von Anfang bis Ende. Die authentisch wirkende, detailreiche Darstellung des Erscheinungsbilds und Lebensgefühls der Glam-Metal-Szene Mitte der 80er Jahre ist ebenfalls positiv hervorzuheben. Und zuletzt ist da der sehr gelungene, ziemlich coole Hard-Rock-Soundtrack, welcher auch gut in die Zeit passt. Zu hören sind u.a. Mötley Crüe, Bon Jovi, Ted Nugent, KISS, Def Leppard, Rainbow, The Verve Pipe und AC/DC (wobei deren im Film verwendetes Lied allerdings anachronistisch ist, denn es stammt vom Album "The Razor's Edge", das erst 1990 erschien; dies ist leider auch bei einigen anderen verwendeten Liedern der Fall) sowie die für den Film erfundene Band Steel Dragon, deren Lieder von Genregrößen wie u.a. Hitlieferant Desmond Child, ex-Van-Halen-Sänger Sammy Hagar und Marilyn-Manson-Gitarrist Twiggy Ramirez komponiert wurden. Flemyng und Wahlberg sangen ihre Lieder im Film dabei natürlich nicht selbst, ihre Singstimmen werden dafür von den Größen Miljenko Matijevic von Steelheart und Jeff Scott Soto (u.a. Yngwie Malmsteen und Journey) beigesteuert. Dass es sich bei den gezeigten Performances um Playback handelt, fällt jedoch nie auf.
"Rock Star" wird dank der guten Schauspielleistungen, flotten Inszenierung und dem wie erwähnt gelungenen Soundtrack nie langweilig. Die Gags zünden auch meist. Und die im Abspann gezeigten Outtakes (bei denen auch eine lustige Anspielung auf Wahlbergs Hip-Hop-Anfänge zu sehen ist) sorgen zum Schluss noch mal für eine Menge Spaß.
Obwohl das hier keine ganz runde Angelegenheit ist, kann man sich den Film doch immer mal wieder ansehen. Nicht nur für Hard-Rock- und Metal-Fans unterhaltsam.
Das ist sie: die Mutter aller Mockumentaries.
"This Is Spinal Tap", handelnd von der gleichnamigen fiktiven Band, schafft es wie kaum ein anderer Film, der vorgibt, eine Dokumentation zu sein, tatsächlich auf täuschende Weise wie eine zu wirken. Denn die Charaktere und ihre Äußerungen und Aktionen mögen zwar überspitzt sein, sind aber nie so übertrieben, dass es unglaubwürdig wäre (abgesehen von der Sache mit den explodierenden Drummern), da viele echte Rock- und Metal-Bands sich der Öffentlichkeit so oder so ähnlich tatsächlich präsentierten.
Spinal Tap sind dabei nicht irgendeine Band: sie veröffentlichten schon 9 Jahre vor Metallica ein "schwarzes Album" (wenn auch in ihrem Fall aus Zensurgründen), schrieben mit "Big Bottom" das wohl basslastigste Lied, das je veröffentlicht wurde, sie haben den wohl größten Mitglieder- (und speziell Drummer-)verschleiß überhaupt und sind die lauteste Band, die es gibt, denn ihre Verstärker gehen bis 11! :D
Die Bandgeschichte, ihre Musik und ihr Erscheinungsbild ist dabei aus den verschiedensten bekannten Interpreten zusammengesetzt. Am auffälligsten sind natürlich die Parallelen zu den Beatles: gegründet als eine der zahlreichen British Beat Bands Anfang der 60er (und waren gleich zu Anfang brutal ehrlich, denn bereits in ihrer ersten Single sangen sie geradeheraus: "Give Me Some Money"), um sich später der Hippieszene und dem Psychedelic Rock zuzuwenden. Außerdem hat auch hier eines der Mitglieder eine Freundin, die einen Keil in die Band treibt, so wie es damals angeblich Yoko Ono getan haben soll.
Parallelen lassen sich jedoch auch zu zahlreichen anderen Bands dieser Zeit wie den Rolling Stones, den Animals oder The Who herstellen und was die Entwicklung der Band ab den 70ern, in denen sie sich dem Hard Rock und Heavy Metal zuwandten, betrifft, lassen sich eindeutige Inspirationen von den Schöpfern dieser Musik herleiten: die Jazz-Komposition aus früheren Tagen der Band, die bei einem Konzert aufgrund der Abwesenheit des Leadgitarristen gespielt wird, verweist wohl auf Deep Purple und deren Stilmix zu Beginn ihrer Karriere, die irrsinnigen Gitarrensoli erinnern an Jimmy Page von Led Zeppelin.
Das optische Erscheinungsbild ist hingegen an die zur Entstehungszeit noch relativ jungen und angesagten Heavy und Glam Metal-Bands angelehnt. So gehen die dicken Spandexhosen und die Konzertposen auf Saxon zurück, welche der Darsteller Harry Shearer mit seiner Comedytruppe zuvor auf einer Tournee begleitete, und die Schminke passt auch zu Twisted Sister oder Mötley Crüe, genau wie die anzüglichen Liedtexte. Wohl eher zufällig ähnelt Leadgitarrist Nigel Tufnel (dargestellt von Christopher Guest) zudem Bruce Dickinson von Iron Maiden und Shearers Derek Smalls Lemmy von Motörhead (von denen wohl auch der Umlaut im Bandnamen übernommen wurde, welcher sich hier aber eigenartigerweise über einem Konsonanten befindet).
Auch auf konkrete Geschehnisse wird Bezug genommen, so auf die misslungene Bühnenshow von Black Sabbath (die nur ein Jahr zuvor tatsächlich ebenfalls Stonehenge auf die Bühne brachten und zur damaligen Zeit wohl die real existierende Version der Band waren, denn Anfang der 80er hatten sie auch mit ständigen Sängerwechseln zu kämpfen), welche hier im umgekehrten Maßstab nachgestellt wird, oder die Skandale in Bezug auf geschmacklose Albumcover, wie es beispielsweise bei Whitesnake und den Scorpions passierte. Auch, dass sich die Band vor einem Auftritt auf dem Weg zur Bühne verirrt, soll so schon tatsächlich vielen Musikern passiert sein (am prominentesten Ozzy Osbourne, der den Film auch, weil er ihn zu sehr an eigene Erlebnisse erinnerte, überhaupt nicht lustig fand).
Spinal Tap ist so ein Amalgam aus den Versatzstücken der verschiedensten wichtigen Interpreten nicht nur des Metals, sondern generell der Rockmusik und ist trotz all der haarsträubenden Anekdoten so wirklichkeitsnah, dass sich so gut wie jede Band - und praktisch auch fast sämtliche Interpreten anderer Musikrichtungen, sogar Techno, Pop oder Hip-Hop - zumindest ein Stück weit darin wieder erkennen können. Und tatsächlich fühlten sich zahlreiche Musiker und auch Produzenten, als sie den Film das erste Mal sahen, an ihre eigenen Erlebnisse erinnert (um nur ein paar Beispiele zu nennen: Dokken, Glenn Danzig und Aerosmith); als er erschien, hielten ihn sogar viele anfangs für eine echte Dokumentation. Bei den Testvorführungen sollen tatsächlich auch Reaktionen wie "Hättet ihr keinen Film über eine bessere Band machen können?" zurück gekommen sein!
In einer Doku auf der Special Edition zum 25jährigen Jubiläum des Films meinte auch ein interviewter Musiker, dass er mit der Zeit feststellt, dass sich seine eigene Band immer mehr in Spinal Tap verwandelt, eine Erfahrung, die wohl in gewissem Maße jeder Musiker irgendwann macht. Andere Bands, wie Anvil, die erklärte Fans des Films sind, und Manowar, scheinen sogar die reale Entsprechung Spinal Taps zu sein.
Verkörpert wird diese Band von fantastischen Schauspielern, die den ganzen Film über, trotz ihrer überzeichneten Charaktere, glaubhaft bleiben, was besonders dahingehend auch bemerkenswert ist, dass der Großteil des Films vor den Kameras improvisiert wurde. Die drei amerikanischen Komiker Michael McKean, Christopher Guest und Harry Shearer, welche die Kernbesetzung der Band, Gitarrist und Sänger David St. Hubbins, Leadgitarrist Nigel Tufnel und Bassist Derek Smalls darstellen, schaffen es nicht nur perfekt, einen britischen Akzent zu imitieren (so gut, dass sogar viele sie für Briten hielten, als sie den Film zum ersten Mal sahen), sondern schrieben und spielten auch sämtliche der im Film zu hörenden Lieder tatsächlich selbst (wobei die Konzerte im Film allerdings zu Playback performt wurden), weswegen es ihnen auch möglich war, die Band danach in der Realität weiter zu führen.
Regisseur Rob Reiner, der Sohn des bekannten Komödienregisseurs und -darstellers Carl Reiner (dürfte den meisten als Saul Bloom aus den "Ocean's Filmen" bekannt sein), tritt selbst als fiktiver Regisseur Marty DiBergi auf, der durch die Dokumentation führt, die Band interviewt und sich am Ende auch gezwungen sieht, in ihre Geschicke einzugreifen. Seine Rolle ist dabei an die Martin Scorseses in dessen eigener Doku über das letzte Konzert von The Band, "The Last Waltz", angelehnt. June Chadwick als David St. Hubbins' herrische Freundin Jeanine und Tony Hendra als gestresster Bandmanager Ian Faith sind auch klasse. In einer kleineren Nebenrolle sieht man dann noch die spätere "Nanny" Fran Drescher als eitle Vertreterin der Produktionsfirma Bobbi Flekman, welche sie übrigens in einer Folge eben jener Serie ebenfalls verkörpern sollte. Kurzauftritte absolvieren zudem damals noch kaum bekannte Hollywoodgrößen wie u.a. Billy Crystal, Anjelica Huston und Dana Carvey ("Wayne's World").
Für besonderen Unterhaltungswert sorgen im Film natürlich die schrägen Dialoge, welche, wie erwähnt, größtenteils tatsächlich improvisiert wurden, ebenso die haarsträubenden Missgeschicke auf der Tour, bei denen man, trotz all der Komik, irgendwie doch Mitleid mit der Band hat, und die ebenso bescheuerten wie genialen Liedtexte (um mal aus "Big Bottom" zu zitieren: "The looser the waistband, the deeper the quicksand / Or, so I've read. / My baby fits me like a flesh tuxedo / I love to sink her with my pink torpedo." - Auf sowas muss man auch erstmal kommen! xDDD)
"This Is Spinal Tap" ist von Anfang bis Ende zum Schreien komisch, wird zum Ende hin, als sich das scheinbare Ende der Band abzeichnet, dann aber doch auch etwas traurig, da die Charaktere trotz all ihrer Macken und Starallüren (so beschwert sich Nigel Tufnel zu Beginn beispielsweise beim Manager über die Größe der Sandwichbrote, die sie während der Tour als Verpflegung bekommen) doch irgendwie liebenswert sind und man mit ihnen mitfühlt. Gleichzeitig ist er eben realitätsnah (abgesehen von den spontanen Explosionen) und auch als "echte" Dokumentation glaubhaft. Was pseudodokumentarische Filme betrifft, ist er damit eines der besten Werke des Subgenres.
Gleichzeitig sollte er auch einen nachhaltigen Einfluss auf die Popkultur zeitigen. Er begründete die Karriere von Rob Reiner (der danach zwar auch viele Komödien, wie den legendären "Harry & Sally", aber auch wesentlich ernstere Filme wie "Stand By Me" und "Misery", welche zu den besten Stephen-King-Verfilmungen gezählt werden, drehte), ebenso wie die der drei Hauptdarsteller. Christopher Guest sollte in Folge noch viele weitere Mockumentarys drehen, eine davon über eine weitere fiktive Band, die er mit McKean und Shearer darstellte, The Folksmen. Harry Shearer ist seit Anfang der 90er vor allem durch die "Simpsons" bekannt, bei denen er zahlreiche Charaktere spricht, und bei denen natürlich auch Spinal Tap einen Auftritt hatten.
Außerdem war es den drei Darstellern, wie erwähnt, auch möglich, die Band nach dem Film weiter zu führen, was sie für viele weitere amüsante Aktionen nutzte. Neben regulären Albenveröffentlichungen und vereinzelten Tourneen gaben sie beispielsweise auch immer mal wieder Interviews in character. 1992 erschien zudem zum zehnjährigen Jubiläum "The Return Of Spinal Tap", eine Mischung aus Konzertfilm und Mockumentary, bei dem man u.a. erfährt, dass die Band Marty DiBergis Werk als Rufschädigung betrachtet (was in gewisser Weise durchaus verständlich ist) und dessen Karriere danach im Sande verlief, obwohl er die Band durch das Zeigen ihrer Missgeschicke und Fehler doch nur menschlicher darstellen wollte. Außerdem sieht man die Mitglieder, wie sie ihren ursprünglichen Berufen nachgehen und man erfährt, was aus anderen Protagonisten des Films wurde; der Offizier, welcher die Band unklugerweise auf seine Armeebasis eingeladen hatte, machte sich damit beispielsweise ziemlich unbeliebt. Außerdem sieht man im Konzertteil des Films u.a. wie die Bühnenshow zu "Stonehenge" erneut misslingt, diesmal auf genau die gleiche Weise wie bei Black Sabbath.
"The Return Of Spinal Tap" (warum ist der hier eigentlich nicht gelistet?), kann somit als Fortsetzung zu "This Is Spinal Tap" gelten und ist zumindest zur Hälfte auch auf der 25th Anniversary Edition und der Blu-Ray enthalten. Ebenfalls auf dieser sind weitere witzige Specials enthalten, die im Laufe der Zeit im Zusammenhang mit der Band entstanden, wie Interviews mit zahlreichen bekannten Musikern, die Spinal Tap als maßgeblichen Einfluss nennen (beispielsweise behauptet Sting, für "Every Breath You Take" hätte er nur Spinal Taps "Sex Farm" rückwärts abgespielt, ein anderer nennt Nine Inch Nails als eine der Bands, die stark von ihnen beeinflusst wurden - wie man auf die Verbindung kommen kann, ist mir schleierhaft, denn musikalisch gibt es da ja kaum Gemeinsamkeiten!). Außerdem gab es im Jahr 2000 ein Konzert mit niemand Geringerem als Mick Fleetwood an den Drums, der dabei aus Sicherheitsgründen eine feuerfeste Weste tragen musste. 2007 traten sie bei "Live Earth" auf und spielten u.a. "Stonehenge", dessen Bühnenshow natürlich erneut daneben ging, diesmal wieder auf eine andere Weise, und "Big Bottom", bei dem sie von Bandmitgliedern von den Foo Fighters, Metallica, Bloc-Party und den Beastie Boys am Bass begleitet wurden - basslastiger geht's nicht! Und 2008 ließ sich Christopher Guest in seiner Rolle als Nigel Tufnel anlässlich einer BBC-Dokumentation zu Stonehenge interviewen und präsentierte dort seine wirren pseudowissenschaftlichen Theorien zu dieser Felsformation. Man lernte dabei u.a. dass Stonehenge von einem einzigen Mann namens Duncan erbaut wurde und es sich dabei um einen Verstärker handelt. Aber Aliens sind nicht dafür verantwortlich, die haben zwar die Pyramiden in Ägypten gebaut, aber nicht Stonehenge!!! ;-D
Man sieht, "This Is Spinal Tap" ist mehr als ein Film: er reflektiert über die Musik und ihre Fans, vollzieht die Entwicklung der Musik nach, liefert eine etwas übertriebene, aber dennoch glaubwürdige Darstellung des Alltags einer Band ab und übertrug sich schließlich auch zu einem Teil in die Wirklichkeit. Gleichzeitig wurde er zu einem Bestandteil der Popkultur und zur Blaupause für Filme, die den Anschein erwecken wollen, eine Abbildung der Wirklichkeit zu sein, tatsächlich jedoch echte Dokumentationen parodieren oder kritisieren (so nennen ihn beispielsweise Ricky Gervais und der spätere "Hobbit" Martin Freeman als maßgebliche Inspiration für ihre Serie "The Office", nach deren Vorbild auch hierzulande der kultige "Stromberg" entstand). Er ist eine Metapher für den Rock 'n' Roll schlechthin, eine präzise Beobachtung, wie Ideale unter dem Erfolgsdruck im Kapitalismus aufgerieben werden können und ein Statement, trotz all der Rückschläge, die man im Laufe der Zeit erleidet, seinen Traum dennoch zu verfolgen. Der Bandname ist dazu mittlerweile praktisch zum Synonym für den Irrsinn des Musikgeschäfts geworden. Wann immer einer Band etwas Haarsträubendes passiert, sie ein enttäuschendes Album veröffentlicht oder eigenartige Aussagen tätigt, kommt einem sofort Spinal Tap in den Sinn. Dies besonders im Falle der bereits erwähnten Anvil, die geradezu unheimliche Parallelen zu Spinal Tap aufweisen. Sacha Gervasis erfolgreiche Doku "Anvil! Die Geschichte einer Freundschaft" über ihr Comeback lehnte sich sogar bewusst an "This Is Spinal Tap" an. Das Leben imitierte sozusagen die Kunst.
Spinal Taps Einfluss ist daher kaum zu unterschätzen. Und das, obwohl man von den damaligen Dreharbeiten tatsächlich nur einen Bruchteil zu sehen bekam. Es wurde so viel Material gedreht, dass angeblich eine Vier-Stunden- und sogar eine Zehn-Stunden-Version des Films existieren sollen! Veröffentlicht wurde bisher immerhin eine weitere Stunde an Material, das auch von Interesse ist, denn altbekannte Szenen werden um weitere Pointen erweitert. So erfährt man beispielsweise, dass sich zu der im Film gezeigten erfolglosen Autogrammstunde tatsächlich ein Fan hinbequemte, dieser dann allerdings die mit schwarzem Filzstift geschriebenen Autogramme der Band auf seinem Exemplar des "schwarzen Albums" nicht erkennen kann. Oder, dass Davids Freundin Jeanine ihm einen bekannten jungen Gitarristen als Ersatz für den ausgestiegenen Nigel Tufnel vorstellt, sich dieser allerdings bei den Konzerten zu sehr in den Vordergrund drängt und David mit ihm daher nicht klar kommt (was auch wieder auf andere bekannte Bands verweist, in deren Biographie sich ähnliches ereignete, wie beispielsweise KISS). Ebenso wird in einer Szene deutlich, dass Jeanine auch Bobbi Flekman nicht leiden kann. Und in einer weiteren interessanten Szene offenbart Ian faith Marty DiBergi, dass sogar die Dokumentation möglicherweise nicht vollendet werden könne.
Eine Veröffentlichung des kompletten Materials wäre wirklich wünschenswert. Aber das letzte Wort ist in der Hinsicht sicher noch nicht gesprochen.
"This Is Spinal Tap" ist eine Liebeserklärung an die Musik im Allgemeinen und gleichzeitig eine extrem humorvolle Parodie auf den Showbiz. Für Metal- und Rockfans besonders unterhaltsam, aber wegen seiner im Grunde universalen Darstellung des Musikerlebens eigentlich für jeden zu empfehlen. Pflichtprogramm!
PS: nach meinem Besuch zweier Metalfestivals ist das jetzt, um gut eine Woche verspätet (ich fand leider nicht genug Zeit und mir fehlten Einfälle für angemessene Formulierungen), meine erste Rezension zu einem Film, in dem diese Musikrichtung eine Rolle spielt. In den nächsten Tagen werden noch so einige weitere Folgen. Seid gespannt! :) \m/
Morgen werde ich auf ein sehr bekanntes Metal-Festival fahren und nur ein paar Tage darauf auf ein weiteres der Schwarzen Szene (um genau zu sein: Wacken und M'era Luna).
Daher wird man in den nächsten 14 Tagen hier kaum was von mir lesen. Sobald ich wieder da bin, werde ich mich aber, passend dazu, einigen Filmen dieser Liste widmen. Ist schließlich nur konsequent. Kommentare von mir zu denen sind ohnehin schon lange überfällig! ^^
Da wären natürlich als erstes die Body-Horror-Remakes aus den 80er Jahren von Klassikern aus den 40ern und 50ern zu nennen, allen voran natürlich "The Thing", ebenso aber auch "Die Fliege", "Der Blob" und "Katzenmenschen". Toll ist auch Philip Kaufmans "Die Körperfresser Kommen". William Friedkins "Atemlos Vor Angst" von 1977, eine Neuverfilmung des französischen "Lohn Der Angst", fand ich diesem auch mindestens ebenbürtig.
Bei neueren Remakes haben mir vor allem die zu "The Hills Have Eyes", "Dawn Of The Dead", "The Crazies" und "Evil Dead" gefallen. Auch das von "Carrie" fand ich nicht schlecht.
Das waren jetzt hauptsächlich Filme aus dem Horrorgenre. Um noch ein paar andere zu nennen (bei denen ich das Original, wie bei den meisten anderen auch, noch überhaupt nicht kenne): "The Italian Job", "Ocean's Eleven", "Planet Der Affen" (ja, wirklich!), "Godzilla" (1998 und der von 2014 war auch nicht übel), "King Kong" (2005), "Verblendung" (einzige Ausnahme, die schwedische Version finde ich hier dazu besser), "Die Mumie", "Der Manchurian Kandidat".
Ansonsten muss ich gestehen, dass ich viele der anderen hier oft genannten noch garnicht gesehen habe.
Aber man merkt deutlich, dass Remakes eben nicht per se etwas schlechtes sind. Wird sich dem ursprünglichen Stoff auf originelle Weise genähert, kann ein mindestens genauso gelungenes Werk dabei herauskommen.
Toller Schauspieler, dem leider nie so recht der große Durchbruch gelang, trotz zwei ikonischer Rollen in den 80ern.
Seine beste ist natürlich die des Dwayne Hicks in "Aliens". Er verkörperte eben keine übermenschlichen Muskelprotze, sondern geerdete Helden, deren körperliche Fähigkeiten eher begrenzt waren und die einen Kampf eher durch Taktik gewannen. Für so etwas war damals wohl im Kino die Zeit schlicht noch nicht reif.
Auch als Bösewicht konnte er aber überzeugen, beispielsweise in "The Abyss", ebenfalls von Cameron, und "The Art Of War" mit Wesley Snipes. Seitdem ist er leider in den Direct-to-DVD-Sektor abgerutscht. Hat schon in 'ner Menge Schrott mitgewirkt (letztes Beispiel: "Scorpion King 4"), aber die meisten Filme wertet er schon mit seiner Mitwirkung etwas auf.
Zwischendurch spielt er ja auch durchaus interessantere Rollen. Sehr gut war er beispielsweise als väterlicher Hausmeister in "The Divide" und als Anne Hathaways Vater in "Havoc" (auch wenn er in dem nicht viel Screentime hatte). Und sein kurzzeitiges Leinwand-Comeback in Robert Rodriguez' "Planet Terror" war verdammt cool.
Ein richtiges Comeback würde ich ihm schon wünschen. Und eine Rückkehr in seine neben Kyle Reese wohl bekannteste Rolle nach über 30 Jahren wäre wirklich was Tolles. Auch wenn ich "Alien 3", 4 und "Prometheus" bei weitem nicht schlecht fand, hätte mir doch eine andere Entwicklung der Geschichte besser gefallen. Dass die Charaktere Hicks, Newt und Bishop einfach aus der Reihe entfernt wurden, ärgert mich bis heute. Denn sie hatten noch so einiges an Potenzial.
Herzlichen Glückwunsch, Michael Biehn! Und möge dir hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft der lange verdiente Erfolg endlich vergönnt sein!
Die Serie, mit der Shiri Appleby ein fulminantes Comeback gelang. Mittlerweile hat sie sogar schon selbst eine Folge der Serie inszeniert. Und ist wieder ein größerer Name in Hollywood geworden, nachdem es nach "Life Unexpected" wieder ruhiger um sie geworden war.
Eine meiner Lieblingsschauspielerinnen und vor allem dank ihr bin ich auf die Serie aufmerksam geworden. Aber schon allein aufgrund ihrer Thematik ist die sehr interessant. Ein richtig zynischer, satirischer Blick hinter die Kulissen der menschenverachtenden Reality-Formate, die ja mehrheitlich aus den USA stammen, war mehr als überfällig! Das ist Qualitätsfernsehen - obwohl es sich mit seinem Gegenteil beschäftigt. ^^
Alter Schwede! ^^
Wusste garnicht, dass so viele in der Familie im Filmgeschäft tätig sind. Mir waren bis jetzt auch nur (natürlich) Vater Stellan und der älteste Sohn Alexander bekannt. Die beiden find ich aber großartig, vor allem Stellan, der ja schon recht lange in Hollywood erfolgreich ist, dadurch allerdings nicht abgehoben und auch nach wie vor immer wieder mal in kleineren europäischen Produktionen zu sehen ist. Sehr vielseitiger Charakterdarsteller, den ich sehr gerne sehe.
Alexander ist mir natürlich durch "True Blood" aufgefallen und Bösewichte kann der natürlich sehr gut verkörpern. So wie es momentan aussieht, hat er wohl eine ziemlich steile Karriere vor sich. Man wird sicher noch viel von ihm sehen.
Und die anderen Brüder etablieren sich langsam auch, vor allem Bill. Den könnte man glatt für eine jüngere Version von Alexander halten, so ähnlich sieht der dem.
Hatte ihn mal abonniert und regelmäßig geschaut, weil er recht sympathisch rüberkam (tut er eigentlich immer noch) und es schaffte, Neuigkeiten aus den Nachrichten ziemlich kurzweilig rüberzubringen, aber mit der Zeit merkt man doch, dass er hauptsächlich auf reißerische Themen setzt und selten wirklich differenziert. BILD-Journalismus ist das zwar noch nicht, aber doch ziemlich oberflächlich. Immerhin sorgt er oft dafür, dass es zu Diskussionen unter seinen Videos kommt und macht auch mal auf durchaus wichtige Themen aufmerksam. Mit seiner Art, die News zu präsentieren komme ich aber mittlerweile nicht mehr klar.
Der Filmcheck war aber doch ziemlich nett. Waren zwar hauptsächlich neue Titel dabei und ihm unterläuft auch ein Fehler (Carpenters "The Thing" war schon ein Remake, der Film von 2011 - den ich übrigens garnicht so schlecht fand - ein Prequel zu diesem), aber er begründet seine Meinung gut und es sind jetzt auch nicht ausschließlich die total bekannten üblichen Verdächtigen dabei, sondern auch ein paar eher unbekanntere.
Ich hätte ja gedacht, dass er sich noch über die "Star Wars"-Prequels auslässt, da er ja auch in seinen Videos oft betont, wie sehr er die hasst, aber glücklicherweise tut er das hier nicht. Vielleicht wurde das auch nur nicht gefilmt.
Auch wenn man mit seinem Filmgeschmack nicht immer übereinstimmt und seine Videos eher auch nicht so das Wahre sind - im Grunde ist er immer noch ein sehr sympathischer Typ. Mag ihn eigentlich.
Sehr aufschlussreicher und interessanter Überblick über das "Tarzan"-Franchise. Ist ja wirklich sehr umfangreich!
Ich persönlich kenne ja nur die Disney-Filmversion und eine Folge der Serie, außerdem hab ich irgendwann einen älteren Realfilm, ich glaube aus den 70ern, mal im Fernsehen gesehen, aber das ist schon ewig her. Ansonsten kenne ich natürlich auch eine Menge Parodien auf den Charakter, denn dafür eignet er sich ja irgendwie auch perfekt.
Und ja, heute ist der Stoff schon eher problematisch. Wenn die afrikanischen Ureinwohner nicht wie in den Disney-Versionen ausgeklammert werden, scheint nach wie vor ein rassistischer Subtext durch. Die neue Adaption schreckt mich aber auch vor allem deswegen ab, weil sie den Trailern nach zu urteilen nur ein weiteres seelenloses Effektgewitter ohne wirkliche Eigenständigkeit ist. Trotz der gut gewählten Schauspieler.
Ansonsten interessiert mich "Greystoke" sehr. Muss den endlich mal sehen.
Der war richtig gut! Tolles Schauspielkino mit detailreicher Ausstattung, herrlichen Kostümen und coolem Soundtrack ("Live And Let Die"!). Lässt die 70er Jahre wieder aufleben. Hat sich für mich im Kino damals echt gelohnt.
Von den 90er-Jahre-Serien nur "Ducktales", "Gargoyles" und die "Große Pause"?! Also das ist doch enttäuschend!
Die Disney-Serien der 90er waren mit die besten! Vor allem auch zeichnerisch! Kann meinem Vorposter nur zustimmen. Ich vermisse hier so viel! Vielleicht spielt da ziemlich viel Nostalgie mit rein, aber das, was heute im Kinderfernsehen läuft, hat nicht ansatzweise den Charme der 90er Jahre!
In "Kingsman" gab sie auf jeden Fall eine erntszunehmende Antagonistin ab. Und dass sie als Tänzerin anfing, merkte man ihrer Rolle auch an.
Interessante Fakten. Das mit dem Alien-Namen, der von Jennifer Lawrence abgeleitet ist, ist ziemlich amüsant (ich hätte ja eher gedacht, dass der Charakter von Mystique und nicht Lawrence' Rolle aus "Winter's Bone" inspiriert ist - da war sie ja noch keine Kämpferin; zumindest im physischen Sinne).
Auf den neuen "Star Trek"-Film bin ich schon sehr gespannt. Mal sehen, wie sie in einer Rolle mit mehr Screentime ist. Von Sofia Boutella werden wir in Zukunft mit Sicherheit noch oft hören.
Das ist echt toll! Da geht einem doch das Herz auf!
Tolle Schauspielerin! Hübsch und auch durchaus talentiert.
Sie fiel mir erstmals bewusst in "Avatar" auf (wo auch sonst? ^^), einer meiner absoluten Lieblingsfilme, tatsächlich kannte ich sie aber schon vorher, und zwar aus "Fluch der Karibik" (warum war sie eigentlich in den Fortsetzungen nicht mehr dabei?). In "Guardians Of The Galaxy" und der "Star Trek"-Neuauflage war sie auch klasse. Science-Fiction-Filme scheinen ihr ja zu liegen. Aber auch abseits großer Franchises ist sie nicht schlecht. Dass sie einen Actionfilm alleine tragen kann, hat sie mit "Colombiana" bewiesen (den fand ich tatsächlich garnicht so übel) und ihre Rollen in den Komödien "Guess Who?" und "Sterben Will Gelernt Sein" sowie "Terminal", "The Losers" (wieder ein Actionfilm) und dem Thriller "8 Blickwinkel" waren auch nicht schlecht. Mehr kenne ich von ihr leider noch nicht.
Freue mich schon auf ihre kommenden Auftritte in den Franchise-Fortsetzungen, aber so richtig interessant sind die anderen Projekte. Danke für diesen Überblick!
Cooler Typ! Sehe ich echt gerne. Ein sehr vielseitiger Schauspieler mit einer bisher wirklich beeindruckenden Bandbreite an unterschiedlichen Rollen, der so gut wie jeden Film mit seiner Präsenz aufwertet.
Mir fiel er wohl erstmals in "Money Train" auf, einen richtig starken Eindruck hinterließ er aber definitiv in "Natural Born Killers" (ist wohl auch meine Lieblingsrolle von ihm). In Nebenrollen sieht man ihn ja recht oft. Da gefiel er mir besonders in den "Hunger Games"-Filmen, "Zombieland", "7 Psychos" und "No Country For Old Men" (auch, wenn er in letzterem gegenüber den anderen hochkarätigen Darstellern, vor allem Javier Bardem, schon fast unterging - sein Auftritt hätte durchaus größer sein können!).
Er meistert sowohl komödiantische als auch ernste Rollen, kann sowohl vertrauenerweckend als auch furchteinflößend rüberkommen. Sehr talentierter Mann, von dem man sicher noch viel großes zu sehen bekommen wird.
Nachträglich alles Gute! :)
Juhu, ein neuer Fragebogen! Und dann noch von Martin! :)
Wieder sehr schöne Antworten. Deine erste erinnert mich gleich daran, dass ich immer noch zu wenige Ghibli-Filme kenne.
Und deine zweite bezieht sich am Anfang auf meine Antwort auf dieselbe Frage vom letzten Fragebogen, oder? Um das nochmal klarzustellen: ich hab das nicht wirklich ernst gemeint. Ist mir ehrlich gesagt auch zuwider, wenn andere hier verlangen, dass bestimmte Schauspieler/Regisseure Berufsverbot erhalten sollten, nur weil ihnen ihre Werke nicht gefallen. Sowas ist ja letztlich immer subjektiv, auch wenn die Mehrheit das genauso sieht.
Nur bei Friedberg und Seltzer... da ist es wirklich extrem schwer, in deren Filmen auch nur die geringste Daseinsberechtigung zu finden. Sorry.
Dein eigentlicher Vorschlag gefällt mir aber. Ich finde es echt schade, dass die Wachowskis in letzter Zeit so wenig Erfolg hatten. Bis jetzt hat mir jeder ihrer Filme gefallen (ja, jeder!). Sie haben definitiv eine blühende Fantasie und von der will ich auch noch mehr auf der Leinwand sehen.
Ein "König der Löwen"-Spinoff mit den Hyänen fänd ich auch cool. Als Kind waren das ohnehin meine Lieblingsfiguren (damals fand ich die Bösen generell cooler als die Guten, in so gut wie jedem Film und jeder Serie, die ich gesehen habe und hab sie immer angefeuert :D). Und auch wenn im ersten Teil beim Aufmarsch der Hyänen Naziästhetik eingesetzt wird, muss man rückblickend dennoch sagen, dass ihre Rebellion unter der Führung von Scar ihre Gründe hatte. Denn wenn Mufasa sie nicht aus dem Geweihten Land verbannt hätte, wäre es dazu garnicht erst gekommen (und in Wirklichkeit sind Löwen und Hyänen ja ohnehin keine wirklichen Feinde; da beschränken sich Auseinandersetzungen ja in der Regel nur darauf, wer als Erster ein totes Beutetier fressen darf).
"Fear & Loathing in Las Vegas" fand ich eigentlich schon ziemlich lustig. Der Film soll meiner Ansicht nach nichts anderes machen als einen Drogenrausch zu visualisieren. Und die dämlichen Aktionen und Fantasien der beiden Chaoten sind teils echt zum Brüllen komisch. Kann aber auch verstehen, wenn man damit nichts anfangen kann. Ist schon ziemlich schräg, der Film.
Von den Klassikern, die noch auf deiner Watchlist stehen, hab ich übrigens auch eine Menge noch nicht gesehen. Immerhin einen konnte ich aber mittlerweile davon streichen: erst kürzlich hab ich mir "Die durch die Hölle gehen" angesehen und ja, der ist sehr zu empfehlen. Ganz großes Schauspielkino!
Ein bisschen geschockt bin ich aber schon, dass du "Aladdin" noch nicht kennst!
Zur Filmsammlung: also ich kauf mir Filme schon lieber auf Blu-Rays, da zum Einen das Bild meist besser ist und sie zum Anderen weitaus mehr Speicherplatz als eine DVD haben und auf ihnen daher auch meist mehr Extras und/oder mehrere verschiedene Fassungen des Films drauf sind. Einen HD-Fernseher habe ich auch und da merkt man dann schon den Unterschied. Den Wechsel befürworte ich daher schon.
Etwas schade find ich's aber irgendwie auch, dass es keine VHS-Player und -Kassetten mehr gibt. Allein der Nostalgie willen.
Ausgefallene Fanartikel besitze ich, außer ein paar Postern, leider keine. Bin in der Hinsicht jetzt aber auch kein großer Sammler.
Und dein Traumkino hört sich echt toll an! Das würde ich gern mal besuchen. Da fällt mir ein: die Frage wollte ich auch noch beantworten... naja, beim nächsten Mal.
Na, welcher wohl? Natürlich der erste "Independence Day"! Von Anfang bis Ende extrem unterhaltsam, mit sehr sympathischen Charakteren und richtig gut gemachter Action. Außerdem hängen da bei mir Kindheitserinnerungen dran. Hab den garantiert an die zwanzig Mal auf Video gesehen und kann ihn auswendig mitsprechen. Heute immer noch der perfekte Blockbuster. Da verzeiht man auch gern den übertriebenen Pathos, der einen mittlerweile eher peinlich berührt zurücklässt.
Richtig großartig fand ich auch seinen "Godzilla" (als einer der wenigen) und "The Day After Tomorrow". Beides ebenfalls sehr gut inszenierte Action- bzw. Katastrophenfilme mit wieder recht sympathischen Charakteren, sehr guten Effekten und einem Hammer-Score. Besonders bei dem von TDAT krieg ich immer Gänsehaut.
Sehr gut waren auch der erste "Universal Soldier" (sehr unterhaltsamer und für seine Verhätnisse ziemlich brutaler Actionfilm, in dem Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren erstmals aufeinander trafen) und "Stargate", aus dem später ganze drei Serien entstanden, welche mir ebenfalls sehr gefallen, auch wenn sie in eine ganz andere Richtung als der Film gingen und nicht mehr unter Mitwirkung Emmerichs entstanden. Ursprünglich hatte er ja eine Trilogie geplant, allerdings wurde da letztlich nichts draus. Dank ihm entstand so aber auch das dritte große Science-Fiction-Franchise mit "Star" im Titel, welches zwar bei weitem nicht den gleichen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad wie die beiden anderen erreichte, durch das Richard Dean Anderson aber seine zweite ikonische Rolle nach MacGyver bekam und das mit das faszinierendste fiktive Universum hat. Schau ich immer noch sehr gerne.
"Der Patriot" war noch ganz in Ordnung. Handwerklich top und auch die Schauspieler sind klasse, aber die Geschichtsverfälschung und der hier wirklich extrem übersteigerte Pathos und Patriotismus sind schon eher bedenklich. Der lässt mich eher zwiespältig zurück.
"10.000 B.C." und "2012" sind dann nur noch höchstens mittelmäßig. Beide fürchterlich klischeehaft, mit teilweise extrem albernen Dialogen und eher schlechten Schauspielleistungen. Da begann sein Niedergang.
Seine letzten drei Filme hab ich noch nicht gesehen, zumindest "Anonymus" wirkt aber recht reizvoll. Bei "White House Down" hat mich schon der Trailer abgeschreckt. Ich weiß noch nicht, ob ich mir seine Fortsetzung zu "Independence Day" noch ansehen soll. Sieht auch nicht gerade berauschend aus.
Ist mir ganz neu, dass Jackie Earle Haley für seine Rolle im "Nightmare"-Remake gehasst werden würde. In so gut wie jeder Rezension, die ich bisher dazu gelesen habe, ist er als einer der positiven Aspekte des Films genannt worden. Wenn die Leute den Film (den ich noch nicht gesehen habe, genau wie das Original - Schande über mich!) schlecht finden, dann sicher nicht wegen ihm!
Ich kenne ihn natürlich vor allem aus "Watchmen" und da war er großartig! In "Shutter Island" ebenso, wobei mir, bis ich diesen Artikel gelesen habe, garnicht aufgefallen ist, dass das er war! Hat sich optisch einfach zu stark von Rorschach unterschieden (den man einen Großteil des Films ohnehin nur maskiert sieht), aber als George Noyce hat er ebenfalls ziemlichen Eindruck auf mich gemacht.
Toller Schauspieler jedenfalls, den ich sehr gerne sehe! Herzlichen Glückwunsch! Und er spielt auch in "Preacher" mit? Jetzt ist die Serie für mich natürlich noch vielversprechender geworden!