Gabe666 - Kommentare

Alle Kommentare von Gabe666

  • Interessante Geschichte. Ja, tatsächlich ist es bei nicht wenigen Filmen, die heute als Kultfilme oder Klassiker gelten, so, dass sie eher zufällig so geworden sind, wie man sie kennt. Einige der ikonischsten Rollen und Szenen kamen nicht selten eher spontan zustande.
    Übrigens war Bruce Willis auch nach der Änderung des Drehbuchs nicht die erste Wahl für die Rolle. Zuerst wurden u.a. Sylvester Stallone, Harrison Ford, Mel Gibson und Richard Gere (!) als John McClane in Betracht gezogen. Er hatte im Grunde schon ziemliches Glück.
    Das Buch klingt interessant. Lege ich mir sicher mal zu. Ist immer aufschlußreich, Hintergründe über einen bekannten Film zu erfahren.

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    • Gabe666 16.06.2016, 20:06 Geändert 20.06.2016, 16:38

      Immer her damit!!! Aber dann bitte wieder mit der originalen Mystique, Rebecca Romijn, die in den ersten drei Filmen ohnehin viel zu kurz kam und eine tolle Schauspielerin ist! Hat sie ja beispielsweise in "Femme Fatale" gezeigt. Den könnte man fast als inoffiziellen Mystique-Film bezeichnen, da ihr Charakter da ja der Mystique aus den Comics sehr nahe kommt.

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      • Kann hier den meisten nur zustimmen. An sich mag das Plakat vielleicht ungünstig gewählt sein, weil es an sich Gewalt zeigt und Kinder verunsichern könnte (woran sich ja auch der ursprüngliche Protest stieß).
        Aber von da aus die Verbindung zu häuslicher Gewalt zu ziehen, erscheint mir doch - gelinde gesagt - sehr weit hergeholt. Zudem wird hier letztlich auch nur der Fall Depp/Heard ausgeschlachtet und einseitig dazu Stellung bezogen.
        Komischer Artikel.

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        • Nette Idee, auch wenn er da sicher nicht der erste ist, der da drauf gekommen ist. Aber witzig, wie er die Szenen nachgestellt hat.
          Die meisten orte haben sich ja wirklich kaum verändert.

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          • Das sieht mal echt richtig interessant aus! Muss ich sehen!

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            • Also außerhalb der "Transformers"-Filme ist er echt nicht schlecht. Wenn er sich mal zurücknimmt und nicht in nerviges Overacting abgleitet, spielt er eigentlich ganz gut. Hätte nicht gedacht, dass er schon 30 ist. Er kann echt was. Und seine eigenartigen Aktionen der letzten Jahre sorgen immer wieder für Unterhaltungswert.
              Als Motivator ist er natürlich immer noch unschlagbar! :D

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              • Waaaah!! Musste ausgerechnet das Bild auf der Startseite sein?!
                Ich HASSE Clowns!
                Zum Thema: das Buch hab ich gelesen und finde es immer noch großartig. Kings bester Roman. Die Verfilmung schiebe ich - verständlicherweise - immer noch vor mir her.

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                • Also, wenn's um Sportfilme geht: bei mir auch "Cool Runnings", den man oben sieht (Kindheitserinnerungen!), "Voll auf die Nüsse" und "Space Jam" (auch wenn letzterer das nur im weitesten Sinne ist). Alle einfach herrlich!

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                  • Den Comic fand ich klasse. Das heißt, den einen Band, der hier in Deutschland erschienen ist. Mehr kam da nämlich bis jetzt noch nicht. Aber das, was bis jetzt erschien, ist wirklich gut geschrieben und tatsächlich nur für Erwachsene. Recht brutal, gesellschaftskritisch und dazu mit häufigem Durchbrechen der Vierten Wand. Als Serie würde ich das schon gerne sehen. Bendis ist ohnehin einer der besten Comicautoren.
                    Es erschien, wie hier schon angemerkt wurde, übrigens nicht direkt bei Marvel, sondern beim Imprint Icon. Mit dem Marveluniversum hat das nichts zu tun.

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                      Gabe666 12.06.2016, 23:58 Geändert 20.06.2016, 16:48

                      Einfach nur ein geiler Film!
                      Bryan Singers bisher letzter "X-Men"-Film (mit vier Filmen innerhalb eines Superhelden-Franchise ist er damit auch Rekordhalter) kann mit dem Vorgänger zwar nicht mithalten, der eine doch weitaus komplexere Handlung und zudem auch originellere Ideen in den Kampfszenen hatte, und reicht mMn auch nicht an die ersten beiden heran, aber auch als viertbester der Reihe ist er immer noch eine Wucht. Singer weiß eben nach wie vor am besten, wie die Mutantenfamilie inszeniert werden muss.
                      "Apocalypse" dürfte mit der actionreichste Film des Franchise sein. Er basiert zumindest teilweise auf der bahnbrechenden Comicreihe "Age Of Apocalypse" aus den 90ern, eines der frühen Marvel-Mega-Crossover, die etwa seit 2005 ja mittlerweile jährlich stattfinden. Während dieses jedoch, wie die Comicvorlage zu "Days Of Future Past" von einer alternativen Realität handelte, ist die filmische Version ausschließlich in der im Vorgänger korrigierten Zeitlinie angesiedelt. Tatsächlich weist sie mehr Bezüge zu anderen Storys auf, in denen dieser Erzfeind der X-Men auftauchte.
                      Aber nun zum Film an sich: die Handlung ist hier eben vergleichsweise simpel. Im Grunde geht es wirklich nur darum, dass ein Oberbösewicht auftaucht und die Helden ihn bekämpfen. Allerdings ist diese sehr spannend umgesetzt und auch das Zwischenmensch- oder in dem Fall eher -mutantliche (^^) nimmt einen großen Raum ein. Es geht um Verlust, Familienbindungen, Rache und Loyalität.
                      Sicher sind einige Entwicklungen der Handlung fragwürdig.
                      [SPOILER: Dass Magneto eine Familie gründet, nur um diese dann wieder zu verlieren, war schon irgendwie zu viel des Guten. Dann die Zerstörung von Auschwitz - irgendwie schon etwas bedenklich, dass dieser Ort hier nur als Kulisse für eine Zerstörungsszene dient. Und auch, dass Havoc draufgeht, oder vielmehr, die Art, wie das geschieht, ist nicht unbedingt optimal gelöst. Der Charakter wird hier schon im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich verheizt.]
                      Auch muss man letztlich auch hier sagen, dass man sich, wie auch beim "Civil War" der Konkurrenz, davor scheut, richtig konsequent zu werden und vielleicht einen größeren Namen abtreten zu lassen.
                      Aber was an der Handlung nicht funktioniert, wird durch die tollen Schauspieler und vor allem die großartige Inszenierung aufgewogen. Singer weiß genau, wie er Emotionen beim Zuschauer hervorruft und nimmt seine Charaktere ernst.
                      Diese werden eben, wie erwähnt, von tollen Schauspielern verkörpert. Vom bewährten Cast aus den Vorgängern sind James McAvoy als Prof. X, Michael Fassbender als Magneto, Nicholas Hoult als Beast, Rose Byrne als Moira MacTaggert, Lucas Till als Havoc, Jennifer Lawrence als Mystique, Josh Helman als junger William Stryker, Evan Peters als Quicksilver und natürlich auch Hugh Jackman als Wolverine - wenn auch letzterer nur kurz - wieder dabei. Vor allem McAvoy, Fassbender und Lawrence zeigen hier herausragende Leistungen. Fassbender bringt den Schmerz und die Wut seines Charakters sehr glaubwürdig zum Ausdruck. Lawrence' Figur wird hier nun mehr und mehr zu einer Anführerin des Teams, was etwas ungewohnt in Bezug auf den Charakter ist, aber von ihr gut rübergebracht wird.
                      Auch die restlichen Schauspieler füllen ihre Charaktere mit Leben, so auch die neu hinzugekommenen. Als jüngere Versionen der altbekannten Teammitglieder Jean Grey, Cyclops und Nightcrawler sieht man hier den noch recht unbekannten Tye Sheridan (mittlerweile schon der dritte Darsteller der Rolle), die aus "Game Of Thrones" bekannte Sophie Turner und Kodi Smit-McPhee (u.a. "The Road", "Let Me In"). Mit den Darstellern der älteren Versionen ihrer Charaktere können sie es zwar nicht aufnehmen, sind aber doch würdige Nachfolger für diese. Wobei ich es bei Nightcrawler allerdings passender fände, wenn ihn mal wirklich ein deutscher Schauspieler verkörpern würde. Aber Smit-McPhee macht seine Sache hier auf jeden Fall auch ziemlich gut.
                      Der titelgebende Antagonist wird von Oscar Isaac verkörpert, welcher für solche Rollen ohnehin prädestiniert ist. Und sein Apocalypse ist ein wirklich ernst zunehmender, ungeheuer charismatischer Fiesling. Auch wenn Isaac unter dem Make-Up kaum zu erkennen ist, haucht er der Rolle doch Leben ein.
                      Seine Gefolgsleute, die vier Reiter, werden, neben Fassbender, von Olivia Munn, Ben Hardy und Alexandra Shipp verkörpert, wobei die letzteren beiden ebenfalls jüngere Versionen von aus den früheren Filmen schon bekannten Charakteren darstellen. Munn als Kämpferin Psylocke ist nicht schlecht, auch wenn ich in der Rolle viel lieber Jamie Chung gesehen hätte. Ben Hardy als Angel hat mit den coolsten Auftritt des ganzen Films (wozu ich später noch kommen werde), wirkt allerdings ansonsten eher blass. Alexandra Shipp als junge Storm interpretiert die Rolle ganz anders als es Halle Berry tat, als rebellische, punkige Kriegerin, deren Heldin noch dazu Mystique ist (auch eine interessante Interpretation des Charakters) macht sie ihre Sache auch ganz gut.
                      Tómas Lemarquis als schräger Schleuser Caliban und Lana Condor als Schülerin Jubilee (auch eine Rolle, in der Jamie Chung ziemlich gut gepasst hätte) werden hingegen ziemlich verschwendet.
                      Aber größtenteils kann man sich bei der Besetzung hier wieder überhaupt nicht beschweren, zumal auch jeder wichtige Charakter seinen großen Auftritt bekommt.
                      Da ist natürlich wieder Quicksilver zu nennen, der wie in "Days Of Future Past" auch hier wieder eine herrliche Zeitlupenszene bekam, die allein schon das Anschauen wert ist. Und zudem auch toll musikalisch untermalt wird.
                      Überhaupt - die Musik! Mit einer der besten Aspekte des Films, denn es ist wirklich genial, wie sie hier eingesetzt wird! Bei der Zeitlupenszene ertönt das altbekannte "Sweet Dreams (Are Made Of This)" von den Eurythmics und verleiht ihr einen spritzigen Rythmus. Aber das Coolste ist, wenn bei Angels Verwandlung "The Four Horsemen" von Metallica zu hören ist, ein Lied, das nicht nur mit einem der besten Metal-Riffs aufwartet, sondern auch textlich verdammt gut zur Szene und generell zum Film passt (es geht da ja schließlich um die Vier Reiter der Apokalypse) und zudem auch in dem Jahr erschien, in dem der Film spielt, nämlich 1983. Für diesen Einfall liebe ich Bryan Singer! Sollte er etwa auch Metal-Fan sein? Das macht ihn mir jedenfalls noch sympathischer! Diese Szene ist jedenfalls die mit Abstand coolste, die je in einem Superheldenfilm zu sehen - und hören - war! \m/ :D
                      Außerdem erklingt zweimal im Film auch ein Auszug aus Beethovens 7. Sinfonie, welcher den betreffenden Szenen noch mehr Dramatik verleiht (das ist schließlich auch eins der besten Stücke, die der Mann komponiert hat und schon in "Knowing" gut eingesetzt wurde - in dem Fall war es aber noch das beste am ganzen Film!). Dies fügt sich auch gut in die Reihe ein, denn schon im zweiten Teil wurde eine Actionszene von einem bedeutenden klassischen Werk untermalt, nämlich Mozarts "Requiem".
                      Und auch der für den Film komponierte Score von Singers Stammkomponisten und -cutter John Ottman kann sich wieder echt hören lassen. Beim cool gestalteten Vorspann orientiert er sich wieder an der Ouvertüre zum zweiten Teil, die schon in "Days Of Future Past" erneut erklang. Dieses Thema wird jetzt anscheinend zum Hauptthema der Reihe, was zu begrüßen ist, da es mit eine der stärksten Kompositionen im gesamten Franchise darstellt.
                      Zudem gefallen auch hier wieder die zeitgeschichtlichen Bezüge und popkulturellen Anspielungen. Befand man sich in "First Class" noch in den 60ern und in "Days Of Future Past" zu einem Großteil in den 70ern, so bilden nun die schrillen 80er Jahre die Kulisse (im nächsten Teil sollen es dann wohl die 90er werden; man arbeitet sich also immer ein Jahrzehnt weiter vorwärts). Neben den bereits erwähnten zeitgenössischen Liedern, die zu hören sind ("Sweet Dreams" kam ja auch um die Zeit raus), finden sich auch in der Ausstattung nette Anspielungen. So ist Quicksilver beispielsweise Fan von Pink Floyd und Rush (letztere übrigens auch eine Lieblingsband von Bryan Singer) und dann ist da natürlich noch die amüsante Szene, in der Cyclops, Jean Grey und Nightcrawler eine Kinovorstellung von "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" verlassen und meinen, der dritte Teil sei immer der schlechteste (soll sich das etwa auch auf ihr eigenes Franchise beziehen? ^^).
                      Auf die eigene Filmreihe wird tatsächlich ebenfalls Bezug genommen. So ist Jennifer Lawrence in der Szene, in der sie Nightcrawler aus dem Gladiatorenkäfig befreit, im selben Kleid zu sehen, das auch Rebecca Romijn, ihre Vorgängerin in der Rolle der Mystique, im zweiten Film trug, als sie in ihrer menschlichen Gestalt einen Wachmann in einer Bar verführte. Und am Ende führen McAvoy und Fassbender praktisch wortgetreu - sieht man von der deutschen Synchronisation ab - denselben Dialog, den man am Ende des allerersten Films von Patrick Stewart und Ian McKellen hörte und der auch im Trailer zum zweiten Film enthalten war. Womit sich sozusagen der Kreis schließt.
                      Und natürlich sind auch die Schauwerte des Films über jeden Zweifel erhaben. Die Actionszenen sind klasse, vor allem die Zerstörungen im Showdown haben es echt in sich und wenn Phönix erscheint, verschlägt es einem die Sprache. Das ist mal richtig gut eingesetztes CGI!
                      Aber auch handgemachte Action wird nicht wenig geboten, vor allem bei Wolverines Amoklauf. In dem Zusammenhang muss man auch sagen, dass der Film für sein PG13-Rating bzw. die deutsche Freigabe ab 12 Jahren doch recht brutal geriet. Vor allem im Prolog im antiken Ägypten kommen Kämpfer auf recht unappetitliche Weise ums Leben und wenn Wolverine ausrastet, spritzt schon nicht wenig Blut, auch wenn die Tötungen hauptsächlich im Off stattfinden. Ein R-Rating, bei dem man dann so richtig explizit hätte werden können, hätte ich zwar hier besser gefunden, dennoch lotet man die Grenzen schon ziemlich weit aus. Ist durchaus positiv zu sehen. Die familienfreundlichen Blockbuster trauen sich in den letzten Jahren wirklich immer mehr. Wobei das für die Reihe ohnehin schon von Anfang an kennzeichnend war. Die "X-Men"-Filme bewegten sich eigentlich schon beim ersten Film in der Grauzone zwischen FSK 12 und 16.
                      Jedenfalls hat mich auch der mittlerweile neunte filmische Beitrag zum "X-Men"-Franchise nicht enttäuschen können. Einige Charaktere wurden vielleicht nicht optimal umgesetzt und auch die Handlung hätte insgesamt besser umgesetzt werden können, aber was Effekte, Darsteller und Musik angeht, ist der Film wie auch der Vorgänger über jeden Zweifel erhaben. Action, Humor und Spannung sind wieder richtig gut ausbalanciert und auch emotionale Momente gibt es nicht zu wenig.
                      Dazu wird unterschwellig etwas Blasphemie verbreitet. Im Grunde wird hier doch ausgesagt, dass Götter sämtlicher Religionen nur Mutanten waren und die angeblichen Wunder auf das Konto von Superwesen gingen. Götter (auf den jüdischen bzw. christlichen Gott wird hier sogar indirekt Bezug genommen!) sind somit im Grunde eigentlich auch nur menschlich und werden zu Unrecht angebetet. So gibt es auch ein wenig, wenn auch nicht wirklich tiefsinnige, Religionskritik, die wohl wieder Konservative zu Tobsuchtsanfällen reizen wird. Gefällt mir! :D
                      Der viertbeste Film des Franchise und der bisher beste Film des Jahres! Singer kann es immer noch!
                      3D ist übrigens auch wieder nicht schlecht, allerdings kommt es praktisch nur in den computeranimierten Kamerafahrten, von denen es diesmal eher wenige gibt, richtig zur Geltung. Da hatte "Days Of Future Past" doch mehr zu bieten.

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                        Gabe666 12.06.2016, 16:44 Geändert 12.06.2016, 17:35

                        Vorweg: ich war selbst eine Zeit lang begeisterter Leser der Marvel-Comics und habe die Filme bis zum zweiten "Avengers" ebenfalls größtenteils begeistert aufgenommen. Auch wenn nicht jeder Soloausflug eines Helden überzeugen konnte, so handelte es sich dabei doch meist um adäquate Umsetzungen der Charaktere und Ereignisse in den Comics. Zudem war auch der schwächste Film immer noch bis zu einem gewissen Grad unterhaltsam. Dieser hier ist es definitiv auch. Nichts läge mir ferner, in den Tenor der hier vor allem in den News doch recht häufig anzutreffenden (insgesamt in der Community aber natürlich nach wie vor in der Unterzahl befindlichen) Kritiker einzustimmen, welche den Filmen Austauschbarkeit und Dummheit vorwerfen, sie gelegentlich sogar auf eine Stufe mit den fürchterlichen "Transformers"-Filmen stellen oder sogar darunter (was bisher definitiv auf KEINEN davon zutrifft!).
                        Dennoch macht sich auch bei mir langsam eine gewisse Ernüchterung breit. Es wiederholt sich mittlerweile doch. Die ständige Aufeinanderfolge Witz-Kampf-Witz-Kampf ermüdet irgendwie schon, zumal sich hier die originellen Ideen eher in Grenzen halten. Und was die Action betrifft, ist man da eigentlich auch beeindruckenderes gewohnt.
                        Und zuletzt wird das hier der Comic-Vorlage kaum gerecht. Das Marvel-Comic-Crossover "Civil War", erschienen im Jahr 2007, als ich damit anfing, die Comics zu lesen, war nicht nur umfangreicher, da viel mehr Helden auftraten (u.a. die Fantastic Four, einige Mitglieder der X-Men und sogar der Punisher, ganz zu schweigen von den vielen anderen Charakteren, die bisher noch überhaupt keinen Auftritt im Kino hatten), sondern zeitigte auch nachhaltige Folgen im Marvel-Universum, auch wenn diese etwa vier Jahre später dann leider rückgängig gemacht wurden (und da hörte ich dann auch auf, die Comics weiterzuverfolgen, lese mittlerweile höchstens vereinzelte Ausgaben der X-Men und Guardians Of The Galaxy). Allerdings muss man sagen, dass die Autoren sich da zeitweise eine radikale Konsequenz trauten und sogar einige wirklich große Namen sterben ließen.
                        Und hier? Ohne zuviel verraten zu wollen, aber geht irgendjemand davon aus, dass Iron Man oder Captain America draufgehen werden? Wenn bisher welche das Zeitliche segneten, dann waren das meist Bösewichte oder Nebenfiguren, die teils unglücklicherweise interessanter waren als die eigentlichen Hauptcharaktere (das mit Quicksilver im zweiten "Avengers"-Film war eine dumme Idee, auch wenn die "X-Men"-Version dieses Charakters cooler war - auf die ich heute übrigens noch in einer anderen Rezension eingehen werde ^^).
                        Eine positive Neuerung ist aber hier, dass die Helden hier, wie auch in DCs "Batman Vs. Superman" mit den Folgen ihres Handelns konfrontiert werden und verdeutlicht wird, dass es bei all den Zerstörungen, die sie immer verursachen, eben auch zu Kollateralschäden kommt. Zudem ist der Bösewicht hier mal jemand, der die Helden nicht mit Gewalt herausfordert, sondern stattdessen überlegt vorgeht und sie gegeneinander aufhetzt, somit der eigentliche Grund für den titelgebenden "Bürgerkrieg" (was das hier eigentlich überhaupt nicht ist, vor allem, wenn man die Comicvorlage zum Vergleich heranzieht!) ist.
                        Bei den Schauspielern kann man sich, wie sonst auch, im Grunde nicht beschweren. Chris Evans, Robert Downey Jr., Jeremy Renner, Scarlett Johansson, Paul Bettany und Elizabeth Olsen als "Kernhelden" machen ihre Sache gewohnt gut. Die im zweiten "Captain America"-Film hinzugekommenen Anthony Mackie, Emily VanCamp, Frank Grillo und Sebastian Stan sind auch wieder mit dabei, wobei mit Ausnahme von Grillo, dessen Charakter nur im Anfang Gegner auftaucht, jeder auch mehr Screentime bekam, vor allem Stan, dessen "Winter Soldier" hier weiter ausgebaut wird und der mit die beste darstellerische Leistung zeigt. Außerdem gibt's ein Wiedersehen mit Don Cheadle als "War Machine" aus den "Iron Man"-Filmen und William Hurt als General Ross, der bisher nur im "Incredible Hulk"-Film dabei war (und hier in der deutschen Synchronfassung eine andere Stimme bekam; Wolfang Condrus ist zwar auch einer meiner Lieblingssprecher, aber mir wäre doch Thomas Fritsch wie im "Hulk"-Film lieber gewesen, schon allein aus Gründen der Kontinuität).
                        Dann ist noch der bisher jüngste Held mit eigenem Film, Paul Rudd als Ant-Man dabei (dessen Film ich bisher leider immer noch nicht gesehen habe), der aber irgendwie nicht ro recht hier rein passen will.
                        Als Neuzugänge hat man hier Chadwick Boseman als Black Panther, "Bilbo" und "Watson" Martin Freeman als Agent Everett Ross, Tom Holland als Spider-Man und als deutschen Export, Daniel Brühl als erwähnten Bösewicht (tatsächlich wurde der Film übrigens mit nicht unbeträchtlicher deutscher Beteiligung inszeniert, denn zu einem großen Teil spielt er in Berlin und der große Kampf zwischen den beiden Heldengruppen findet am Flughafen Leipzig statt und wurde auch dort gedreht). Die ersteren beiden sind in Ordnung, letzterer zeigt ebenfalls eine der besten Leistungen des gesamten Casts, zumal sein nicht im eigentlichen Sinne bösartiger, sondern von Trauer und Verbitterung getriebener Charakter auch gut ausgearbeitet ist. Mit Spider-Man dagegen hab ich noch so meine Probleme. Tom Hollander als bisher jüngste filmische Version des Charakters mag den ursprünglichen Comics am nächsten kommen, wirkt aber im Vergleich zu beiden vorherigen Inkarnationen ziemlich flach. Und wie er andauernd im Kampf Witze reißt, will einfach nicht zur eigentlich düsteren Grundstimmung des Films passen. Marisa Tomei als verhältnismäßig junge Tante May wiederum ist mMn total fehlbesetzt. Aber vielleicht bin ich da auch einfach zu sehr von früheren Versionen des Charakters geprägt.
                        Aber um nochmal zum Humor des Films zu kommen: die Gags sind ja meist tatsächlich witzig, aber wollen in Anbetracht der eigentlich ernsten Thematik nicht so wirklich in den Film passen. Sogar Stan Lees Cameo zum Schluss wirkt in Abetracht der zuvor stattgefundenen Ereignisse, besonders des recht brutalen Showdowns, eher fehlplatziert.
                        Aber zum Showdown muss noch mal lobend erwähnt werden, dass der Kampf hier diesmal nicht zielführend ist und auch die Botschaft mitschwingt, dass Selbstjustiz nach einem Verlust alles nur noch schlimmer macht und zu einem Teufelskreis führt, weil nur erneute Rache von anderer Seite folgt. Einem der Charaktere gelingt es dann ja, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
                        Im Grunde ist das hier immer noch ein durchaus sehenswerter Actionfilm mit guten Kampfszenen, ordentlichen Effekten, mindestens soliden Schauspielleistungen und auch passender Musikuntermalung. Zudem ist auch der Abspann wieder originell gestaltet. So langsam nutzt sich die Marvelformel aber ab, zumal am Ende eben, wie erwähnt, wirklich tiefgehende Konsequenzen ausbleiben. So manche Szene passt auch irgendwie überhaupt nicht in den Film rein (vor allem das vollkommen lächerliche Hologramm vom jungen Tony Stark, der mit seinen Eltern spricht; was bitte sollte das?!) und hinsichtlich des Verhältnisses von Humor und Ernsthaftigkeit ist der Film nicht gut ausbalanciert. Von den Russo-Brüdern hätte ich nach dem richtig starken zweiten "Captain America"-Film echt mehr erwartet. Schade.
                        Spaß kann man hiermit zwar trotzdem noch haben, aber so langsam tendiere ich auch zu der Auffassung, dass das Marvel Cinematic Universe seinen Zenit nach Phase 2 überschritten hat. Vielleicht belehren mich die folgenden Filme noch eines besseren.
                        Das werden jetzt einige wohl nicht gerne lesen, aber im direkten Vergleich finde ich DCs Version vom Kampf der Superhelden besser, vor allem da in "Batman Vs. Superman" auch die Folgen der Zerstörungswut besser betont wurden. Eine originelle Idee, wie den Showdown des Vorgängerfilms aus Perspektive der Zivilisten zu erleben, die da ja nicht wirklich zu lachen haben, bekommt man hier leider nicht geboten.
                        Und das 3D ist wieder mal pure Abzocke. So langsam frage ich mich echt, ob ich Marvel in der Hinsicht überhaupt noch auf die Probe stellen soll und stattdessen lieber wie sonst auch mir die Filme in 2D anschauen. Denn von Tiefenwirkung war bei den Filmen dieses Studios im Kino bisher noch nie was zu spüren!

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                        • 8 .5

                          Wer hätte das gedacht? Nach dem höchstens mittelmäßigen ersten "Captain America"-Film, der mit Fug und Recht zu den schwächsten Filmen des Marvel Cinematic Universe gezählt werden kann, ist der (wenn auch nicht direkte) Nachfolger einer der stärksten Superheldenfilme überhaupt.
                          Vielleicht auch, weil er sich, für sein Subgenre eher untypisch, nicht auf übermächtige Helden und deren Kämpfe fokussiert, sondern sich zu einem nicht unbeträchtlichen Teil dem Innenleben seines Protagonisten widmet, der sich in einer für ihn veränderten Welt zurechtfinden muss. Und zudem auch keiner der Superhelden ist, die direkt außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen wie beispielsweise Thor oder Hulk, sondern "lediglich" gesteigerte Kraft und Ausdauer. Auch die restlichen Helden und Schurken dieses Films sind keine "Übermenschen", wenn man so will, sondern greifen hauptsächlich auf technische Ergänzungen zurück. Dementsprechend fallen die Actionszenen hier auch wesentlich geerdeter aus. Auf CGI wurde tatsächlich eher weniger zurückgegriffen (hauptsächlich natürlich bei den Flugszenen mit Falcon und für die Kulissen), größtenteils sind es altmodische Person-Vs.-Person-Combats. Und die sind zudem erstklassig choreographiert und kommen richtig wuchtvoll rüber. So geht Actionkino!
                          Was ihn jedoch vor allem aus dem Superhelden-Einheitsbrei heraushebt ist seine Inszenierung, die sich eher an Verschwörungs- und Spionagethrillern der 70er Jahre orientiert. Natürlich wird im Showdown wieder reichlich in die Luft gejagt, aber hier steht vor allem auch die Spannung im Vordergrund. Einhergehend mit einer gewissen, wenn auch nicht tiefgehenden, Kritik an Überwachung.
                          Dies setzt sich auch in der Besetzung fort. Man hat hier nämlich sogar niemand Geringeren als Robert Redford verpflichten können, der damals in solchen Filmen zu sehen war, hier darstellerisch zwar nicht groß gefordert wird, dafür aber einen charismatischen Antagonisten abgibt.
                          Beim restlichen Cast kann man sich auch nicht beschweren. Chris Evans, Scarlett Johansson, Samuel L. Jackson und Cobie Smulders, die ja schon aus den vorhergehenden Marvel-Streifen bekannt sind, machen ihre Sache auch hier wieder gut. Vor allem Evans als Hauptcharakter gelingt es, dessen Entfremdung von der Welt gut rüberzubringen.
                          Aus dem ersten "Captain America"-Film sind Hayley Atwell, Toby Jones, Dominic Cooper und Sebastian Stan wieder mit dabei, abgesehen von letzterem aber nur in Kurzauftritten, wobei Atwell als gealterte Version ihres Charakters, von der der Protagonist Abschied nimmt, in einer besonders emotionalen Szene zu sehen ist. Vor allem Stan als im Original mit titelgebender Antagonist liefert hier eine wirklich eindringliche Leistung ab und verkörpert einen der interessantesten Charaktere des Marvel-Universums, auch wenn er hier quasi nur "angeteasert" wird, denn erst im bisher letzten "Civil War" bekommt die Figur des Winter Soldier viel Raum geboten. Er hat hier zwar noch nicht viel zu sagen, aber als Killermaschine wirkt er in den Kampfszenen durchaus respekteinflößend und die innere Aufgewühltheit seines Charakters nimmt man ihm besonders gegen Ende ab.
                          In weiteren Nebenrollen hat man noch Anthony Mackie als Captain Americas fliegender Sidekick Falcon, der auch in den weiteren Filmen noch Berücksichtigung findet, Emily VanCamp als unterstützende Agentin, der in "Civil war" ebenfalls noch eine größere Rolle zukommt, Frank Grillo und Maximiliano Hernández als weitere Bösewichte und eine weitere altgediente Hollywoodgröße ist hier mit Jenny Agutter (u.a. "Logan's Run", "American Werewolf") dabei, die hier eine Vertreterin des Weltsicherheitsrats spielt und im Showdown für eine große Überraschung sorgt. Ich verrate mal nichts. ^^
                          Was Effekte und Action angeht, ist der Film natürlich wieder über jeden Zweifel erhaben. Der Score von Henry Jackman untermalt das Geschehen auch passend, ist aber arm an wirklich memorablen Themen. Hätte besser sein können.
                          Insgesamt ist der Film aber wirklich verdammt gut gemacht. Größtenteils handgemachte Action, eine gut aufgebaute Paranoia-Atmosphäre, eine bis zum Ende aufrecht erhaltene Spannung und überdurchschnittlich gute Schauspielleistungen heben diesen Marvel-Beitrag weit über den Durchschnitt hinaus. Zudem wird auch das Zwischenmenschliche nicht vergessen. Für die bisherigen Marvel-Filme ist das hier sogar ungewohnt ernsthaft und düster. Der Humor wurde tatsächlich größtenteils zurückgefahren.
                          Hätte man von zwei Regisseuren, die zuvor nur im Komödien- und Fernsehbereich tätig waren, echt nicht gedacht. Irgendwie bereue ich es schon, dass ich mir den vor zwei Jahren nicht im Kino angesehen habe.

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                            Gabe666 11.06.2016, 19:10 Geändert 19.06.2016, 21:58
                            über Versus

                            Herrlicher japanischer Splattertrash!
                            Dieses Frühwerk des mittlerweile auch in Amerika recht erfolgreichen japanischen Action- und Horrorfilmregisseurs Ryuhei Kitamura ist ein ambitioniertes Low-Budget-Projekt, das zwar nur eine rudimentäre Handlung besitzt, diese aber durch jede Menge abgefahrene Ideen ausgleichen kann. Durchaus vergleichbar mit anderen billig produzierten Debüts heute bekannter Filmemacher wie Peter Jackson und Sam Raimi, die den großen Studios damals zeigten, wie man auch ohne großes Budget aber dafür mit massig Herzblut einen unterhaltsamen Film fabrizieren kann. Und unterhaltsam ist der hier definitiv!
                            Der Titel ist quasi Programm. Völlig simpel, aber bringt es auf den Punkt. "Versus" heißt er, und gekämpft wird hier wirklich fast ohne Unterbrechung. Es wird geballert, geschlitzt und geköpft, dass es eine wahre Freude ist. So gut wie jeder der Handlungsträger geht hier drauf - um dann sofort von den Toten wieder aufzustehen und danach erneut ins Gras zu beißen. Dazu kommt es, weil der Handlungsort, ein magischer Wald, jeden dort Krepierten zu einem Zombie macht. Gleichzeitig tobt ein erbitterter Kampf zwischen zwei Kriegern, die über die Jahrhunderte ständig wiedergeboren werden und von denen einer versucht, die Weltherrschaft zu erlangen.
                            Soviel zur Handlung, die, wie gesagt, nicht gerade anspruchsvoll ist, allerdings ziemlich wirr und konfus erzählt wird. Man weiß einen Großteil des Films über nur soviel wie der Hauptcharakter und die beiden einzigen, die den Überblick haben, der Bösewicht und die Frau, um die die beiden kämpfen, drücken sich die meiste Zeit viel zu kryptisch aus. Die dümmlichen Dialoge sind wirklich eine der Schwachstellen des Films, denn sie wiederholen sich viel zu oft und die Charaktere reden meist aneinander vorbei. So hat man als Zuschauer oft keine Ahnung, was eigentlich gerade abgeht und die ganzen Hintergründe bleiben einem so bis zum Schluss verborgen. So wird der Film leider unnötig verkompliziert.
                            Aber die abgefahrenen Kampfszenen mit teils echt kreativen Kills entschädigen für vieles. Spätestens ab der Hälfte geht so richtig die Luzi ab. Das Geballere und Gekloppe nach "Matrix"-Art (mit einem wie da stilsicher im schwarzen Ledermantel rumlaufenden Protagonisten) paart sich dabei mit dem Setting und Splatter von "Evil Dead" vom bereits erwähnten Sam Raimi. Zudem erinnert die erste Wiederauferstehung des Protagonisten doch stark an "Highlander". Kitamura hat hier praktisch all seine Lieblingsfilme zusammen in einen Topf geworfen und umgerührt. So lässt sich der Film im Grunde auch am besten beschreiben: als Mischung aus "Matrix", "Tanz Der Teufel" und "Highlander".
                            Die Darsteller, welche offensichtlich viel Spaß beim Dreh hatten, tragen auch zum Unterhaltungswert bei. Die vier Yakuza, deren überdrehter, arroganter Anführer wirklich extremstes Overacting betreibt, bleiben auf jeden Fall im Gedächtnis. Hideo Sakaki und Tak Sakaguchi (welcher mit dieser Rolle zur Genreikone werden, in der Folge in so einigen weiteren vergleichbaren Filmen mitwirken und sogar selbst als Regisseur tätig werden sollte) als Schurke und Held verziehen dagegen nur selten eine Miene, bringen aber jede Menge Charisma mit und sind einfach verdammt coole Badasse. Und für besonders viele Lacher sorgen die beiden mies gelaunten Polizisten, von denen einer völlig übertriebene Waffengewalt einsetzt und der andere die ganze Zeit auf der Suche nach seiner fehlenden rechten Hand ist. Ihre dummen Sprüche gehören mit zu den Highlights des Films.
                            Man merkt schon, der Film ist sowieso nicht wirklich ernst gemeint. In den letzten Minuten hält er dann aber noch eine überraschende Wendung bereit, die die Sympathien bezüglich der Hauptcharaktere komplett umkehrt und auch so einiges Interpretationspotenzial bietet.
                            "Versus" ist jedenfalls eine originelle Mischung aus Action-, Fantasy- Horror- und (zum Schluss) auch Endzeitfilm, der mit seinen gut zwei Stunden Laufzeit zwar um etwa zwanzig Minuten zu lang ist, aber dafür mit jeder Menge Kreativität, liebenswert durchgeknallten Charakteren, ordentlich derben, hauptsächlich handgemachten Splattereffekten und dazu einem ziemlich coolen elektronischen Soundtrack aufwartet. Für 'nen Filmabend mit Kumpels genau das richtige.

                            "He! Was soll ich denn mit 'ner zweiten Linken?!" xD

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                            • Gabe666 06.06.2016, 23:59 Geändert 07.06.2016, 00:01

                              Hinzugekommen sind bei mir heute die Scores zu "X-Men" 3, 1 und dem ersten "Wolverine"-Film. Hab sie mir runtergeladen. Bin eben momentan im Mutantenfieber! :D

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                              • Gabe666 06.06.2016, 23:56 Geändert 08.06.2016, 23:10

                                Hätte ich diese Hausarbeit erst in diesem Semester geschrieben, hätte ich definitiv auch "X-Men: Apocalypse" hier nennen müssen! Warum?
                                Weil: https://www.youtube.com/watch?v=dNxJvdrbwlM :D
                                Habe heute den Film endlich auch gesehen. Geilste Szene, die je in einem Superheldenfilm zu sehen war!! \m/

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                                • Gabe666 04.06.2016, 22:51 Geändert 07.06.2016, 00:01

                                  Die Filmmusiken, die ich auf CD besitze, (wobei ich hier mal Soundtracks - Lieder von verschiedenen Interpreten, die im Film zu hören sind - und Scores - die zum Film komponierte Musik - nicht voneinander trenne) sind: "(T)Raumschiff Surprise - Periode I" (war mein erster), "From Dusk Till Dawn", "1492 - Die Eroberung Des Paradieses", "Star Wars Episode I", "Fluch Der Karibik" (bisher nur der erste), "Avatar", "James Bond" (Eine Zusammenstellung der Titelsongs von "Dr. No" bis "Casino Royale"), "Pan", "Pulp Fiction", "Pacific Rim", "Imaginaerum", "Der Herr Der Ringe" (alle drei, natürlich), "Suspiria", "X-Men: Days Of Future Past", "Die Tribute Von Panem" (Score und Soundtrack, bisher nur zum ersten), "Metalhead", "Sucker Punch", "Guardians Of The Galaxy" (auch Score und Soundtrack), "Fist Of Jesus", "Pan", "Inception", "Sin City 2"
                                  Und runtergeladen hab ich mir die kompletten Alben zu: "Batman Forever", "Blade Runner", "Katzenmenschen", "Dark City", "Spiel Mir Das Lied Vom Tod", "Hellraiser 1-3", "Sin City", "X-Men 2", "Fight Club", "X-Men: First Class", "Oldboy", "Das Fünfte Element", "The Crow 1 + 2" (Soundtrack und Score zum ersten Teil, bei zweitem nur Soundtrack)
                                  Außerdem einzelne Titel aus der Musik zu den Filmen: "Ghost Rider", "Die Mächte Des Wahnsinns", "Across The Universe", "Fright Night", "Highlander 2", "Bad Taste", "The Breakfast Club", "Machete", "Phantom-Kommando", dem ersten und dritten "Tetsuo"-Film, "Godzilla" (1998), "Tatsächlich... Liebe", "Highlander 2" und "Transformers 2".
                                  Wie man sieht, 'ne ziemlich bunte Mischung.

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                                  • Toller Kommentar zu einem sehr schönen Film! Deine Begeisterung ist wirklich spürbar, trotz der nicht unbedingt vielen Zeilen. Aber man muss ja auch nicht immer viel schreiben, um seine Empfindungen rüberzubringen. Schön geschrieben. :)

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                                    • 7 .5
                                      über Mirrors

                                      Ganz ordentlicher Horrorfilm, der aber Potenzial verschenkt.
                                      "Mirrors" ist das Remake des südkoreanischen Films "Into The Mirror" (den ich noch nicht gesehen habe), in dem noch Yoo Ji-tae aus "Oldboy" die Hauptrolle spielte. In der amerikanischen Version darf nun Kiefer Sutherland unter der Regie des Franzosen Alexandre Aja ran, welcher mit "The Hills Have Eyes" zuvor bereits ein sehr gelunges Remake eines Horrorklassikers abgeliefert hatte.
                                      Bei "Mirrors" ist das leider nur bedingt der Fall. Über weite Strecken ist er tatsächlich mehr ein Detektivkrimi als ein Horrorfilm, da die Nachforschungen von Sutherlands Charakter einen sehr großen Raum im Film einnehmen. Ärgerlich ist auch, dass schon in der Anfangsszene verraten wird, welche Gefahr von den titelgebenden Spiegeln ausgeht. So ist leider die Überraschung dahin.
                                      Womit der Film aber punkten kann, sind die doch teils recht atmosphärischen Nachtszenen im verlassenen Kaufhaus und vor allem die ziemlich drastischen Splattereffekte. Davon bleibt vor allem einer, die Unterkieferszene, definitiv noch lange danach im Gedächtnis. Nach dem beinharten "High Tension" und dem bereits erwähnten, ebenso wenig zimperlichen "The Hills Have Eyes" wollte Aja wohl seiner Linie treu bleiben und seiner Lust an derber Gewaltdarstellung weiter frönen. Nur ist "Mirrors" doch in der Hauptsache eher ein psychologischer Horrorfilm, und in der Hinsicht ist Aja weitaus weniger erfolgreich.
                                      Positiv zu erwähnen sind aber definitiv noch die Darsteller. Sutherland ist als ziemlich kaputter, versoffener Nachtwächter sehr gut und liefert eine richtiggehend intensive Darstellung ab, auch wenn er gegen Ende dann leider zu sehr in seine Rolle des Jack Bauer aus "24" zurückfällt. Paula Patton als seine Exfrau, die trotz anfänglicher Skepsis immer stärker in die schrecklichen Geschehnisse hineingezogen wird, spielt ebenfalls nicht schlecht (wie einigen vielleicht schon aufgefallen ist, bin ich gerade dabei, mehrere Filme mit ihr zu rezensieren; ich rüste mich gerade für "Warcraft", bin schon sehr gespannt darauf, sie da zu sehen! ^^).
                                      Und auch Amy Smart ist als Sutherlands Schwester, trotz ihres eher kleinen Parts, auch recht ordentlich. Und macht eben einen wirklich denkwürdigen Abgang.
                                      Der etwas zu actionbetonte Showdown, welcher, wie erwähnt, zu sehr an eine Folge "24" erinnert, stört zwar, aber immerhin wird's im letzten Drittel dann tatsächlich ziemlich spannend. Und das recht bittere Ende gefällt auch. Positiv hervorzuheben ist noch der originell gestaltete Vorspann und die eindringliche Filmmusik von Javier Navarrete (u.a. "Pans Labyrinth").
                                      Im Grunde ein durchaus solider Streifen, den man sich durchaus mal ansehen kann, bei dem aber letztlich nur eine Szene wirklich nachhallt. Nach "The Hills Have Eyes" hätte ich mir von Aja schon mehr erwartet. Leider ist das hier nur gehobenes Mittelmaß.
                                      Übrigens stimmt hier mal meine Vorhersage exakt mit meiner Bewertung überein. Kommt auch nicht oft vor.

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                                      • 8
                                        über Bunraku

                                        Ein phantastischer Bilder- und Farbenrausch.
                                        "Bunraku" ist ein Werk, das so in der Filmgeschichte wohl einmalig ist. Ein wilder Genre- und Stilmix, der die verschiedensten Strömungen wild durcheinander wirft. Western trifft hier auf Eastern und Film Noir, angesiedelt in einer abgefahrenen Welt, die die ferne Zukunft darstellen soll, tatsächlich aber wie eine Mischung aus den verschiedensten Epochen wirkt. Das Ganze findet vor Pappkulissen oder Greenscreens statt und die Szenenübergänge haben es echt in sich: Landschaften werden da auf- und wieder zusammengefaltet, ganz wie bei einem Pop-Up-Buch, worauf sogar in einer Szene Bezug genommen wird. Und wie erwähnt, verändert sich auch andauernd der visuelle Stil des Films. So wird der Prolog als Puppentheater (eben das titelgebende japanische Bunraku, welches als maßgebliche Inspiration für den Film diente) dargestellt und eine Rückblende gar in Comicform visualisiert. Einige Actionszenen erinnern hingegen stark an Computerspiele (wie beispielsweise die Auto-Verfolgungsjagd, bei der sogar Geräusche erklingen, die an "Pinball" erinnern) und in seinem Aufbau ähnelt der Film ohnehin einem solchen. Die Protagonisten arbeiten sich sozusagen durch verschiedene Level mit Bossgegnern, denen sie sich immer auf eine andere Art stellen müssen. Die Kampfszenen sind dabei mal slapstickhaft, mal realistisch, einmal sogar akrobatisch und teils recht blutig inszeniert, auf jeden Fall aber ein Fest für die Augen. So wie auch das Szenenbild, das einen trotz der simplen Kulissen in seinen Bann schlägt, denn die expressive, farbenfrohe Beleuchtung, die bei keiner Szene identisch ist, sucht wirklich ihresgleichen. Ein wahrer Augenschmaus!
                                        Der beeindruckenden visuellen Inszenierung steht jedoch die Handlung gegenüber, die trotz der ausufernden Laufzeit von gut zwei Stunden äußerst dünn geraten ist. Es geht hier natürlich mal wieder um den altbekannten Konflikt Gut gegen Böse. Zwei gegensätzliche Helden müssen sich gegen einen Tyrannen zusammenraufen und am Ende ist Rache mal wieder das Hauptmotiv. Wobei die simple Handlung nicht unbedingt ein Problem darstellt (der Film ist ja sowieso eindeutig Style over Substance), sondern vielmehr die einfallslosen Dialoge, ungenügend charakterisierten Handlungsträger und auch einige redundante Handlungsszenen, die den Film eher ausbremsen. Dazu laufen auch einige Nebenplots ins Leere.
                                        Immerhin werden die Charaktere aber von guten Schauspielern verkörpert, die hier zwar keine herausragenden, aber doch immerhin soliden Leistungen abliefern. Die beiden schweigsamen Helden werden von Josh Hartnett (wann hat man den eigentlich zuletzt in einer richtigen Hauptrolle gesehen? Er macht sich mittlerweile leider ziemlich rar!) und dem hierzulande eher unbekannten japanischen Rockstar Gackt gut verkörpert, den Bösewicht gibt Ron Perlman, gewohnt charismatisch. Glänzen kann Woody Harrelson in einer skurrilen Rolle als Barkeeper, der die beiden Protagonisten zusammenbringt und in einer Szene zudem das Konzept des Films auf den Punkt bringt (er bastelt hier nämlich auch Pop-Up-Bücher). Kevin McKidd als Perlmans rechte Hand stiehlt diesem mit seiner aalglatten Art fast die Show und Demi Moore als Mätresse ist auch nicht schlecht, allerdings hat vor allem ihr Charakter kaum Profil bekommen und auch zu wenig Screentime. Dafür gibt es dann aber noch einen coolen Erzähler, der im O-Ton von Mike Patton, dem Sänger der Crossover-Band Faith No More, gesprochen wird, welcher sich seit einigen Jahren auch als Filmkomponist betätigt (in der deutschen Synchronfassung von Engelbert von Nordhausen, dem Stammsprecher von Samuel L. Jackson, der auch sehr gut passt). Er kommentiert die Handlung durchgehend und seine gelegentlich eingestreuten trockenen Sprüche lockern das Ganze zusätzlich auf.
                                        Punkten kann der Film auch mit einem tollen Soundtrack von Terence Blanchard, der zwischen Jazz, Rock und traditioneller japanischer Musik wechselt und das Geschehen passend untermalt. Die hauptsächlich für die Szenenübergänge eingesetzten CGI-Animationen sind dazu auch sehr gelungen.
                                        Wenn man sich nur bei der Handlung und den Charakteren mehr Mühe gegeben hätte! Zudem stört auch der Mangel an starken weiblichen Charakteren. Etwas mehr Frauenpower hätte dem Film gutgetan. Es ist schon schade, dass der Charakter von Emily Kaiho, die Gackts Cousine spielt, zur Damsel in distress degradiert wird und anscheinend nur im Film auftaucht, um von ihm gerettet zu werden, obwohl sie durchaus Talent in Sachen Martial Arts besitzt. Und Demi Moore wird, wie erwähnt, schlicht verheizt. Ihre Rolle hat mit der von Harrelson eine interessante Verbindung, allerdings verabschiedet sie sich dann im Showdown urplötzlich, bevor es richtig zu einer Begegnung der beiden kommen kann und ohne dass ihr Charakter irgendeine Entwicklung durchgemacht hat. Wozu war die Rolle dann eigentlich überhaupt gut?
                                        Bei der Armee, die den Helden im Showdown beisteht, sind zwar auch Frauen dabei, die laufen aber höchstens für ein paar Sekunden im Hintergrund durchs Bild und gehen größtenteils drauf. Sieht so Gleichberechtigung aus? Eher nicht.
                                        Aber ansonsten ist das Werk mehr als sehenswert. Die toll choreographierten Kampfszenen, beeindruckende Kameraarbeit, guten Schauspieler, beschwingte Filmmusik und vor allem die sensationelle, geradezu beispiellose Optik entschädigen für vieles. Zudem gibt es auch eine gute deutsche Synchro mit hochkarätigen Sprechern, wobei allerdings stört, dass nicht jeder Charakter, der im Original mit Akzent spricht, dies auch in der deutschen Fassung tut. Am O-Ton führt also auch hier wieder kein Weg vorbei.
                                        "Bunraku" sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben, allein schon wegen seiner Einmaligkeit. Vergleichen könnte man ihn in visueller Hinsicht höchstens mit "Sin City" oder "Sucker Punch", aber die beiden legten sich ja doch auf einen Stil fest und wechseln diesen nicht so oft und radikal, wie dieser es tut. Warum ist Autor und Regisseur Guy Moshe nur nach wie vor so unbekannt und warum war der Film kaum erfolgreich, ja, kam hierzulande nicht einmal ins Kino? Ganz ausgereift ist er vielleicht noch nicht, aber Potenzial für ein Meisterwerk und einen Kassenhit ist durchaus vorhanden. Das hier ist sozusagen ein Rohdiamant. Auf eine Fortsetzung hätte ich persönlich schon ziemlich Lust.

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                                        • Hier nun mein dritter Blogartikel, bei dem es sich ebenfalls um eine Hausarbeit für ein Seminar an meiner Uni handelt. Diesmal in Form eines Essays zu einem Film. Thema des Seminars waren Horrorfilme und -serien, also genau mein Spezialgebiet. ;-D
                                          Der hier besprochene Film kann zu diesem Genre zwar nur bedingt gezählt werden, übte allerdings durchaus einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf es aus.
                                          Mit diesem Text bin ich durchaus zufrieden, empfehlen würde ich ihn aber vor allem Lesern, die den Film schon gesehen haben, denn ich gehe hier bei der Analyse ziemlich ins Detail.

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                                          • Kommt selten vor, aber hier bin ich mal vollkommen einer Meinung mit dem Autoren.
                                            "Avatar" war immens erfolgreich und begründete den 3D-Boom der letzten Jahre, aber Spuren in der Popkultur hat er - von ein paar vereinzelten Parodien abgesehen - nicht hinterlassen. Schade eigentlich. Man darf gespannt sein, wie James Cameron sein fiktives Universum mit den Fortsetzungen (auf die ich mich übrigens sehr freue) weiter ausbauen wird.
                                            Hab das gern gelesen. Eine differenzierte Herangehensweise ist immer gut.
                                            Hätte übrigens nicht von dir gedacht, dass du "Avatar" magst, Rajko. :)

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                                            • Cooler Film!
                                              Wie schon im Artikel erwähnt, weniger Superheldenfilm als vielmehr Hommage an Universals Monsterfilmklassiker. Hat eine schön düstere Atmosphäre, bietet aber auch reichlich Action. Und das gnadenlose Overacting nahezu sämtlicher Darsteller sorgt zusätzlich für Unterhaltungswert, ebenso wie die trashigen Spezialeffekte. Lohnt sich!
                                              Bis 2013 war der Film übrigens unsinnigerweise indiziert (wirklich brutal wird's da eigentlich nicht), ist seit 2013 aber ungeschnitten ab 16 (!) freigegeben. Und im Fernsehen läuft er jetzt auch ungeschnitten. Da sieht man wieder, wie sich die Maßstäbe ändern.

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                                              • Sagt mal, sterben uns jetzt die ganzen Synchrongrößen weg? Ich hoffe doch nicht!
                                                Ich muss leider sagen, dass er bei mir einen nicht ganz so großen Eindruck auf mich hinterließ wie der kürzlich verstorbene Arne Elsholtz. Von den Bud-Spencer-Filmen hab ich tatsächlich mehr mit der Stimme des schon 1990 verstorbenen Arnold Marquis gesehen. Aber als Gimli und Baumbart in "Herr Der Ringe" war er klasse! Und ein würdiger Ersatz für Klaus Höhne, der Dumbledore bis zum vierten "Harry Potter"-Film (also auch zwei Filmen, bei denen schon Michael Gambon die Rolle verkörperte) sprach und der 2006 - also zufällig vor fast genau zehn Jahren - aus dem Leben schied.
                                                Wirklich sehr schade. Er und seine unverkennbare Stimme werden aber nicht in Vergessenheit geraten!

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                                                  Gabe666 28.04.2016, 20:16 Geändert 28.04.2016, 20:58

                                                  Der hat aber mal richtig Spaß gemacht!
                                                  "Freaks Of Nature" ist eine extrem unterhaltsame Horrorkomödie, die Highschool-Coming-Of-Age- mit apokalyptischen Monster- und Zombiefilmen mixt und dabei Klischees beider Genres durch den Kakao zieht. Handlungsort ist die auf den ersten Blick idyllische Stadt Dillford, in der seit einigen Jahrzehnten Menschen, Vampire und Zombies weitestgehend friedlich miteinander zusammenleben. Allerdings hat jede Seite Ressentiments gegenüber den anderen und das ganze aufgestaute Misstrauen bricht sich schließlich Bahn, als plötzlich ein riesiges Alienraumschiff über der Stadt auftaucht. Alle Gruppen verdächtigen sich gegenseitig, mit den Außerirdischen unter einer Decke zu stecken (zumindest Menschen und Vampire tun das, die Zombies sind einfach nur sauer darüber, dass sie aufgrund der Ablenkung keine Gehirne zum Essen mehr kriegen und von den anderen ohnehin nur wie Müll behandelt werden), bevor es überhaupt irgendeinen Kontakt zu diesen gab und prompt bricht im beschaulichen Städtchen die Hölle los. Mittendrin versuchen die drei Teenager Dag (ein Mensch), Petra (ein Vampir) und Ned (ein Zombie), die zufällig aufeinandertreffen und sich von früher kennen, einen Ausweg aus diesem Schlamassel zu finden. Wozu sie sich erst einmal zusammenraufen müssen.
                                                  Das besonders originelle am Film ist, wie hier Highschool-Klischees auf die übernatürlichen Wesen übertragen werden. Vampire sind sozusagen die "angesagten, coolen" Kids, die von allen angehimmelt werden und bestimmen, wo's langgeht, Zombies sind Außenseiter, die mit Elektroschokhalsbändern ruhig gestellt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden und erinnern tatsächlich stark an geistig Behinderte (und haben mit ihrem ständigen Verlangen nach "Braiiins!" auch große Ähnlichkeit zu den Zombies aus "The Return Of The Living Dead"), die Menschen platzieren sich irgendwo dazwischen.
                                                  Auch wird das Rudeldenken von Menschen und Gruppenzwang aufs Korn genommen, denn jede Gruppe bildet sich was auf sich selbst ein und anstatt zusammenzuarbeiten, gehen sie lieber aufeinander los. Xenophobie spielt auch mit rein, denn die Aliens werden von ihnen automatisch als feindlich angesehen, obwohl sie noch keinerlei Kontakt zu ihnen hatten.
                                                  Für Unterhaltung sorgen auch die völlig überzeichneten Charaktere, die von gut aufgelegten Schauspielern verkörpert werden. Nicholas Braun als Hauptfigur Dag ist leider ziemlich blass, aber Mackenzie Davis, die mit ihrem Vampir-Makeup irgendwie Katy Perry und Zooey Deschanel ziemlich ähnlich sieht, und vor allem Newcomer Josh Fadem als zombiefizierter Streber Ned sind echt klasse. Für Lacher sorgen auch Joan Cusack und Bob Odenkirk als Dags dauerbekiffte Eltern, ebenso wie die ehemalige "Highschool Musical"-Trällerelse Vanessa Hudgens als seine Angebetete, die auch gerne mal einen durchzieht. Keegan-Michael Key als genervter Vampirlehrer liefert die mit überzogenste Leistung ab und Denis Leary als arroganter reichster Bewohner des Ortes, der sich anfangs aus dem Gemetzel heraushält, macht auch Spaß. Außerdem ist auch Patton Oswalt in einer kleinen Nebenrolle zu sehen; leider fiel sein Auftritt viel zu kurz aus.
                                                  Man muss zum Film leider sagen, dass sich die ersten 30 Minuten, in denen die Charaktere vorgestellt werden, doch ziemlich ziehen und die meisten Gags bis dahin eher nur für ein müdes Lächeln sorgen. Aber ab der Ankunft der Aliens nimmt der Film dann so richtig Fahrt auf, es gibt Action, dumme Sprüche und ordentlich Gesplatter. Wenn die drei Teenies dann alleine durch die Stadt streifen und sich gegenseitig ihre Nöte und Sorgen anvertrauen, wechselt der Film sogar teilweise das Genre und wird eher dramatisch. Diese Szenen sind tatsächlich garnicht so schlecht inszeniert und fügen sich auch gut in den Film ein, leider geht ihm dabei zwischendurch etwas die Luft aus. In den letzten 30 Minuten wird dann die Auflösung für die Alieninvasion geliefert und "Freaks Of Nature" bietet ein Gagfeuerwerk auf, das sich gewaschen hat. Da gibt's echt viele tolle Momente und eine weitere Enthüllung, die man irgendwo schon geahnt hat, aber dennoch cool rüberkommt und eine weitere übernatürliche Spezies einführt (ich werde es hier nicht verraten, aber die meisten werden es sich schon denken können). Das Ende selbst ist dann leider etwas zu klischeehaft geraten und bietet leider auch keinen ordentlichen Schlussgag, der Abspann, bei dem dann die Outtakes gezeigt werden, macht den Film aber gleich noch sympathischer.
                                                  "Freaks Of Nature" bietet größtenteils wirklich gute Unterhaltung, wobei er aber auch noch lustiger hätte sein können. Es gibt nämlich noch einen alternativen Anfang, der im Bonusmaterial der DVD und Blu-ray enthalten ist, die Gründe für die Anwesenheit der Untoten erklärt, die im Film selbst zu kurz kommen (da sind die Vampir und Zombies einfach da; zudem wird auch nicht erklärt, woher eigentlich das Blut und die Gehirne kommen, mit denen sie versorgt werden, mit Sicherheit aber von Tieren) und zudem eine herrliche Anspielung auf "Twilight" enthält. Eine weitere lustige Referenz aus einer entfernten Szene, die im Film selbst nicht zu sehen ist, kommt von Patton Oswalt, der Nicholas Braun fragt, ob es sich bei den Außerirdischen um Spielberg- oder Giger-Aliens handelt, wobei die es immerhin in die Outtakes während des Abspanns geschafft hat. Im Film selbst wäre sie aber besser aufgehoben gewesen.
                                                  Ach, und um die Frage zu beantworten: die Aliens entsprechen optisch letzteren und wecken in ihrem Auftreten Assoziationen an die aus "Krieg Der Welten", aber am Ende... den folgenden Absatz sollten die, die den Film noch nicht gesehen haben, überspringen!

                                                  [SPOILER: Tatsächlich verstecken sich ja in den bedrohlich aussehenden Rüstungen kleine Larven, die an Niedlichkeit jeden von Spielbergs putzigen Außerirdischen in den Schatten stellen.
                                                  Aber das Geilste ist echt der riesige Botschafter, zu dem sie sich zusammensetzen, der den Text von Billy Joels "We Didn't Start The Fire" zitiert und in der deutschen Synchro mit einem bayerischen Dialekt spricht (im O-Ton mit einem deutschen Akzent, und da wird er sogar von niemand geringerem als Werner Herzog vertont!). Ich konnte echt nicht mehr, als ich den gehört habe!]

                                                  Also die Aliens sorgen jedenfalls für den besten Gag des ganzen Films! Echt zum Schreien!
                                                  "Freaks Of Nature" ist jedenfalls eine äußerst spaßige Angelegenheit mit tollen Referenzen und originellen Neuinterpretationen von Horrorkreaturen (weitere ungewöhnliche Elemente sind, dass die Vampire in Blutwolken explodieren, wenn sie gepfält werden - weswegen da schon ordentlich gesplattert wird und das meiste ist löblicherweise handgemacht -, und dass die Zombies intelligenter werden, je länger ihre letzte Mahlzeit zurück liegt; andere Filme und Serien machen übrigens die gegenteilige Aussage, aktuell beispielsweise ""iZombie", beides sind interessante Interpretationen) und jongliert dabei gekonnt mit Klischees. In geselliger Runde macht er sicher noch mehr Spaß. Der ideale Partyfilm! Echt schade, dass er in den USA im Kino so unterging und hier nur Direct-to-DVD erschien.

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                                                    Gabe666 28.04.2016, 16:14 Geändert 16.05.2016, 12:44

                                                    Eine herrliche Science-Fiction-Komödie!
                                                    In jungen Jahren hab ich den Film, als er zum ersten Mal im Fernsehen lief und natürlich sofort auf Videokassette aufgenommen wurde - ja, das waren noch die glorreichen VHS-Zeiten! - ziemlich oft gesehen. Da ich in letzter Zeit so einige unterhaltsame, nicht wirklich ernst gemeinte, Creature-Features sah, welche ich kürzlich bewertet habe, kam mir auch dieser Film wieder in den Sinn. Auch wenn er, im Gegensatz zu diesen, recht hoch budgetiert war und wesentlich familienfreundlicher ausfiel.
                                                    "Evolution" ist zwar eben, wie erwähnt, sehr humorvoll gehalten, war aber ursprünglich als ernsthafter Sci-Fi-Film mit bedrohlichen Monstern gedacht; "Ghostbusters"-Regisseur Ivan Reitman entschloss sich jedoch, daraus eine Komödie zu machen und konnte den Autor des ursprünglichen Drehbuchs auch davon überzeugen. Und als Komödie funktioniert der Film tatsächlich gut, wenngleich die ernsthafte Herangehensweise sicher auch interessant gewesen wäre. Und gegen Ende finden sich hier ja auch noch solche Elemente, die ebenfalls sehr gut funktionieren.
                                                    Den Großteil jedoch gibt es Gags am laufenden Band, die oft auch ziemlich gut sitzen. Die Story um einen Meteorit, welcher außerirdische Einzeller in sich birgt, die sich mit rasender Geschwindigkeit zu komplexeren und immer gefährlicheren Lebensformen - eben im Sinne der titelgebenden Evolution - ist dazu ziemlich originell und durch den Humor wird ihr erst die richtige Würze verliehen. Auch wenn dieser manchmal etwas zu vulgär ausfällt.
                                                    Dazu hat man auch überzeugende Schauspieler, die sichtlich Spaß bei der Arbeit hatten. Den Hauptcharakter gibt "Akte X"-Mulder David Duchovny, der seine eigene Rolle aus dieser Serie aufs Korn nimmt. Orlando Jones als sein dauerquasselnder, hyperaktiver Partner sorgt mit seinen Sprüchen mit für die meisten Lacher ("Iiiiiirraaaa!!"; "Der Baum hatte Hunger!"; "Glückwunsch, es ist ein Junge!"), wobei sein Charakter im Grunde auch ebenso gut von Chris Tucker hätte verkörpert werden können, dem er zudem auch ziemlich ähnlich sieht (und was in der deutschen Synchro noch stärker zutage tritt, denn er hat auch dieselbe Synchronstimme). Am besten ist aber "Stifler" Seann William Scott als tollpatschiger Feuerwehranwärter, der mehr zufällig in die Alien-Invasion gerät und mit die lustigsten Sprüche raushaut ("Entdeckt? Der hat meinem Auto das Fliegen beigebracht!"; "Du hast nichts besseres verdient, du fetter Haufen Affenscheiße!") und auch herrlich bekloppte Aktionen tätigt, wie am Anfang eine Sexpuppe als Erste-Hilfe-Probanden zu zweckentfremden oder in einem verlassenen Kaufhaus sich ein Mikro zu schnappen und eine Gesangseinlage ("You are so beautiful" von Joe Cocker) zum Besten zu geben.
                                                    Dann sind da noch Julianne Moore, die hier einen ähnlichen Charakter wie im zweiten "Jurassic Park" verkörpert, dabei zwar unterfordert wirkt, aber mit sichtlich Spaß bei der Sache ist, und das "Arschloch vom Dienst" Ted Levine als fieser General. Und zuletzt sieht man in einer zwar leider recht kleinen, aber dafür auch sehr amüsanten Nebenrolle Dan Aykroyd als frustrierten Gouverneur. Alle sind hier toll und es macht echt Spaß, ihnen zuzusehen.
                                                    Besonders gefällt auch das originelle Creature-Design der Alienmonster. Von Riesenspinnen mit enormem Hinter(n)kopf über Flugsaurier bis hin zu blauen Menschenaffen - der Einfallsreichtum der Macher bei den Biestern ist echt beachtlich und sie können sich auch sehen lassen, obwohl die meisten aus dem Computer stammen.
                                                    Das massive Product Placement von Head & Shoulders, das im Showdown zum Einsatz kommt, ist natürlich kritisch zu sehen, allerdings wurde es hier immerhin sinnvoll in die Story eingebunden. Dass Anti-Schuppen-Shampoo Aliens zum Platzen bringt, ist zwar bekloppt, aber immerhin eine nachvollziehbare Rechtfertigung. Und dass am Ende sogar noch auf ironische Weise darauf Bezug genommen wird, indem die Hauptcharaktere in einem Spot auftreten und das Produkt damit bewerben, dass es gegen Schuppen und Aliens hilft, ist auch ein richtig origineller Einsatz von Schleich- oder in dem Fall besser offensichtlicher Werbung. Mich hat es übrigens ohnehin bis heute nicht dazu gebracht, mir das zu kaufen.
                                                    Bleibt unterm Strich ein sehr unterhaltsamer, gut getrickster Monsterfilm, dessen Gags zwar manchmal etwas zu sehr unter die Gürtellinie gehen, der aber insgesamt viel Spaß macht und mit gut aufgelegten Schauspielern punkten kann. Sehe ich mir immer noch gerne an.

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