GlorreicherHalunke - Kommentare
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Alle Kommentare von GlorreicherHalunke
"Black Mirror: Staffel 7 mit USS-Callister-Sequel für 2025 bestätigt"
6 Episoden
Link: https://www.serienjunkies.de/news/serien/black-mirror-staffel-mit-uss-callister-sequel-fuer-2025-bestaetigt-92892942.html
Gääähn...Was soll da noch kommen?
BACK TO OASIS: SPIELBERG KÜNDIGT "READY PLAYER TWO" AN!
Link: https://www.moviejones.de/news/news-back-to-oasis-spielberg-kuendigt-ready-player-two-an_48011.html
Muss man nicht verstehen!
"Während Rebel Moon Part 1 - Kind des Feuers und Rebel Moon Part 2 - Die Narbenmacherin mehrere Monate zwischen den Veröffentlichungen hatten, sollen die Langfassungen zeitgleich oder nur mit wenigen Tagen Versetzung auf Netflix angeboten werden. Na dann, wir sind gespannt!"
Link: https://www.moviejones.de/news/news-snyders-rebel-moon-wann-wie-womit-kommen-die-directors-cuts_48014.html
MQ geht immer.
"Margaret Qualley als Amanda Knox für [noch titellose] Hulu-Kurzserie besetzt
Die Schauspielerin (“Once Upon a Time in Hollywood”) verkörpert die 2007 zu Unrecht wegen Mordes angeklagte Journalistin in acht Episoden."
Link: https://www.blickpunktfilm.de/videos/streaming-margaret-qualley-als-amanda-knox-fuer-hulu-kurzserie-besetzt-61db13fbaf64010982e3ed6d19e2f3a1
Seitdem Otto Waalkes das Bundesverdienstkreuz bekommen hat, kann ich es nicht mehr ganz ernst nehmen (Kontakt"schuld").
"Gerade hat Filmemacher Daniel Harrich mit seinem ARD-Polit-Thriller "Am Abgrund" und seinen Dokumentationen über die Bestechung von EU-Ratsmitgliedern durch Aserbaidschan einen neuen Gesetzesentwurf gegen unzulässige Interessenwahrnehmung ausgelöst. Jetzt wird sein gesamtes investigatives Filmschaffen mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt."
Link: https://www.blickpunktfilm.de/tv/nach-ard-thementag-bundesverdienstkreuz-fuer-am-abgrund-filmemacher-daniel-harrich-d624fc680a947230c230b921eeb6da5a
"Die populäre US-Serie, die im Original „Little House on the Prairie“ heißt, feiert 50-jähriges Jubiläum und bildet einen der Schwerpunkte des Monte Carlo Television Festivals."
und zu einer ReUnion der Darsteller soll es dort dann auch kommen.
Link: https://www.blickpunktfilm.de/tv/tv-festival-monte-carlo-feiert-unsere-kleine-farm-062d2b697834b0174d182d947f1b121a
Ein Schritt nach dem anderen.
"Im November vergangenen Jahres hat FX eine dritte Staffel der im Januar sechsfach Emmy-prämierten Serie „The Bear“ angekündigt. Noch unbestätigten Gerüchten zufolge soll gleich im Anschluss daran eine vierte Staffel gedreht werden."
Link: https://www.blickpunktfilm.de/tv/direkt-nach-staffel-3-bericht-vierte-the-bear-staffel-in-planung-e69900882a947b01c5ccb39fdabb37c6
Na denne...
"Zusätzlich verzeichnete „Kung Fu Panda 4“ damit nach Angaben von Universal den besucherstärksten Previewtag [90.000 gelöste Tickets in Deutschland] des laufenden Jahres und den erfolgreichsten Previewtag eines Animationsfilms seit der Corona-Pandemie."
Link: https://www.blickpunktfilm.de/kino/kinostart-am-14-maerz-kung-fu-panda-4-bricht-in-deutschland-preview-rekorde-0593de6ad1b47293e95e70190bfce059
Haha! So habe ich das noch gar nicht betrachtet.
Gewissermaßen könnte man "Das Lehrerzimmer" als den französischsten aller jüngeren deutschen Filme lesen.
Wie dem auch sei: Die Franzosen fallen nicht darauf herein.
"Kinocharts Frankreich: „Das Lehrerzimmer“ startet auf Platz zwölf"
Link (paywall): https://www.blickpunktfilm.de/kino/boxoffice-kinocharts-frankreich-das-lehrerzimmer-startet-auf-platz-zwoelf-d2cc706927240cbb94caeb60179e581f
1 Jahr länger warten.
"Infolge der Streiks der US-Drehbuchautoren und -Schauspieler im vergangenen Jahr hat Warner des Start von Matt Reeves’ „The Batman“-Sequel um ein Jahr in den Oktober 2026 verschoben."
Link: https://www.blickpunktfilm.de/kino/infolge-der-streiks-the-batman-2-startet-ein-jahr-spaeter-ca3a092814d471eda95848898a7aaad8
P.S.: Obwohl MP schon darüber berichtet hat, wurde der Kinostart noch nicht aktualisiert :)
Was es nicht alles gibt...
"366.825 Euro für 48 Kinostarts deutscher Filme im Ausland, so lautet die Bilanz der ersten Sitzung des German-Films-Vergabegremiums Distribution Support in diesem Jahr.
Die meisten Zuschüsse - sechs an der Zahl - gingen an Christian Petzolds „Roter Himmel [38.000 €]."
aufgeschlüsselt:
Polen: 7.000 Euro
Dänemark: 9.000 Euro
Norwegen: 10.000 Euro
Slowakei: 2.500 Euro
Ungarn: 5.000 Euro
Tschechien: 4.500 Euro
Arnie is back. Again.
Sein erster Film seit 2019.
Regie führt Adam Shankman, bekannt für Babynator, Hairspray und Im Dutzend billiger 2.
Link: https://www.blickpunktfilm.de/kino/als-weihnachtsmann-arnold-schwarzenegger-fuer-weihnachtskomoedie-the-man-with-the-bag-gecastet-6a0ab63b3624e47764116b0bcbc26c0d
Kino in Hof die zweite (und letzte...für dieses Jahr).
Dem Auslandsoscar zu verdanken ists, dass dieser Film in Hof nochmals? gezeigt wird; leider nicht im altehrwürdigem ScalaKino, sondern dem "großem" CentralKino.
Der kleine Kinosaal 6 ist gut gefüllt. Eine Zuschauerin hat eine mittelgroße Tüte Popcorn; alle anderen im Saal haben vorher von dem Film etwas mitbekommen und verzichten diesmal auf Süßigkeiten, soweit ich es überblicken konnte.
In keinem anderem Film wurde die Musik als durchgängiges Stilmittel so ausgereizt wie in diesem Film. Als Soundtrack legt man sich diese Untermalung nicht freiwillig auf. Bürokrat Höß seine Gattin "Königin von Auschwitz" Hedwig, deren Kinder, das Gesinde und eine Mauer, die sicher bald noch zuwächst.
Ein ambivalenter Film über eine eindeutige nicht in Worte zu kleidendes Menschheitsverbrechen. Nackt und bloß muss es sein, aber nicht in diesem Werk, welches sich so sowohl als MetaKommentar auf bisherige HolocaustFilme als auch als eine Pervertierung des Gleichnis vom Barmherzigen Samariter (Wer ist denn wirklich mein Nächster?) als auch als grundlegende Beschreibung des existenziellen Unbehagens in der Welt lesen lässt.
Der kunstvoll arbeitende Film erzählt seine Geschichte langsam, der große Twist wird schon von Anfang an weggenommen; der Zuschauer weiß, dass sich nichts ändern wird, niemand aufbegehren wird (oder doch?). Ist es das Mädchenhafte, in dem der Mut verborgen liegt? Des Jungen strammer Hand erhoben, der Bruder wiegelt ab...beinahe so routiniert wie sein bürokratischer Vater. Seine diktierten Sätze passen auf Anhieb.
Auch eine weitere feministische Note. "Operation Höß" - "Es ist ja dein Name, Darling."
Auch entscheidet die Mutter, dass sie in ihrem Paradies mit der Hölle nebenan ihren Lebensraum gefunden hat. Der Mann arbeitet also auswärts in Oranienburg ob des politischen Personalkarussell. Alles Routine. Alles abgesteckt.
Höß steht bei der Gala ganz oben und denkt darüber nach, wie er in dieser hohen Halle die Festgesellschaft vergasen könnte; stets ambitioniert, immer der Arbeit, dem großem Werk verbunden. Genauso wie man sich den idealen Mitarbeiter vorstellt.
In der interpretationsbedürftigen SchlussSzene sieht man Reinigungspersonal, in der Gedenkstätte "Auschwitz". Ganz routiniert gehen sie ihrer stupiden Arbeit nach; ggf. mehr im Geiste Höß als ihnen lieb und recht ist. Dort die Überbleibsel des Gräuels und da die Reinigungskräfte, die dem nichts entgegenzusetzen haben, als die Erinnerung daran frisch und transparent (Fensterputzen) zu halten. Ein noch niederschmetterndes Ende wäre gewesen, dass die Gedenkstätte ihre Pforten schließt, da sie keiner mehr besucht.
Nie wieder ist also nun jetzt. Fragt sich nur, wo, wer und was. Überall auf der Welt finden Verbrechen statt und überall auf der Welt schauen Menschen weg; das dumpfe Unbehagen bleibt und kann auch in der allerschönsten Stunde nicht überhört werden. Wenn man nur hinhören würde,...
Wann wolltest du dich das letzte Mal übergeben und konntest es nicht? Warum nicht?
"ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng"
Hey Blubber, mich hats mal wieder nach Hof verschlagen; und da bin ich in eine sog. Prosecco (vormals Lady´ s) Night im Central Kino gestolpert :D
"Trailer.
EliteSchülerin Jenna Ortega mit dem Schreiblehrer Martin Freeman.
Bei Ortega schwingt immer viel Melancholie mit - gefällt mir."
Ein gelungenes Regiedebüt.
Dieser 90Minüter kam mir vor wie ein 60Minüter und ich wurde in jeder Sekunde durch das fabelhafte Schauspiel aller Beteiligten, allen voran Jenna Ortega und Martin Freeman jeweils in ihren Paraderollen (08/15-Dude und Nymphe), als auch der verrucht-modern-viktorianischen Ausstattung unterhalten.
Die Explizität eines Nymphomaniacs wird freilich nicht erreicht, aber wer sich auch im Kino mit vorgelesener pornographisch-erotischer Literatur wohlfeil tun kann, der macht hier nichts falsch.
Klar könnte man es als dann wieder zu zahm und seicht verwerfen, aber in meinen Augen erzählt diese schwarze LiebesGroteske eine LolitaStory von dem (scheinbar) emanzipierten Teenie her; und nicht alles, auf dem das Label "Lolita" klebt, muss im Jahr 2024 zwingend "schocken".
Der Film geht in seinem Prolog jedoch auf Nummer sicher, als er die Protagonistin erzählen lässt, dass sie gerade 18 geworden sei und auch nicht mit dem Stilmittel der unzuverlässigen Erzählerin handelt; juristisch muss man also auf der sicheren Seite stehen. Ansonsten ist das pointierte Drehbuch von Vulgärausdrücken für alles rund um die TriebBefriedigung geprägt, was sich aber beinahe schon zu harmonisch in die Inszenierung mittels plakativ, aber effektiver Bildsprache einfügt (definitiv ein Film, den man als Teenie nicht mit den Eltern sehen möchte).
Ein, zwei intensiv erotische Szenen, bei denen man sich überhaupt nicht fremdschämen musste, waren auch dabei. Die drei Nebendarsteller waren auch unterhaltsam, ohne zwingend Tiefe vorweisen zu müssen.
Ein ungewöhnlicher Film über Liebe, Verlangen und Geilheit, der mit GenreGefälligkeiten bricht, ohne vollständig provokativ sein zu müssen.
Mir hats gefallen; zumindest heute - definieren würde ich mich darüber aber nicht ;)
Die erste Staffel war definitiv besser als die zweite, was für eine SitCom schon recht ungewöhnlich ist.
Gerade Boyles Attitüde, Jack in den Himmel zu loben, nervt und Captain Holt wird auch noch bessere Momente haben.
Rosa & Terry bleiben stabil und Hitchcock&Scully mausern sich langsam ins Ihnen gehörige Rampenlicht.
Ende der Staffel kommen sich Jake und Amy dann näher.
Tenacious D - Promo für den Film
Hit me Baby one more Time.
Ganz nett, aber nicht mehr.
Link: https://www.youtube.com/watch?v=_oYSiPBUuC8
Mittelmäßiger Katastrophenfilm, der sich mehr als viel zu dunkel abgefilmte SurvivalNummer entpuppt. Die Anfangsidee mit doppelten Spannungseffekt (Meteoriten und die Auswahl) sog mich direkt rein in diesen Film.
So sieht man nicht allzu viel von den Meteoriteneinschlägen. Dafür hat man viel zu dunkle gefilmte Szenen, in denen das Überleben der Protagonisten auf dem Spiel steht.
Das hat mich aber kaum gepackt, da > 99% der Bevölkerung ohnehin dem Tod ausgeliefert sind. Warum sollte ich da eine Katharsis verspüren, dass der solide schauspielernde Gerard Butler samt Weib und Kind gerettet werden, zum Schluss gar auf unglaubwürdige Art & Weise. Zieht man diesen emotionalen Kern, der in den guten Kritiken stets gelobt wird, ab, landet man eben eher im Mittelfeld. Der Film wird zudem aufgebläht durch eine Menge unsympathische Nebendarsteller, die alle ein abruptes Ende finden...
In puncto Gesellschaftskritik hat der thematisch ähnlich gelagerte "Don` t Look Up" die Nase weit vorn.
Und wenn ich einen solchen Film schaue, dann nerven mich Füllinhalte wie generische Eheprobleme und heilsam aufgelöste DaddyIssues nur noch; da gilt der alte Satz von Buster Keaton (paraphrasiert): Ich kann genauso gut ein Pferd wie eine Frau retten; das tut der Action keinen Abbruch und erspart mir viel Gezanke am Set."
Bezeichnenderweise funktioniert der Film gerade im PandemieJahr 2020 wohl unfreiwillig privatistisch. Wo Bruce Willis den Meteor noch die glühende Stirn bietet, gibt man sich hier einer gesellschaftlichen Fatalität hin; es gibt keinen Moses, keinen Messias, keinen Helden für die Menschheit mehr.
Das Ende ist besiegelt; Rettung gibt es nur in der Arche...äh im titelgebenden Grönland. Kein Aufbegehren gegen die Macht der Urgewalten, sondern ein beinah evolutionäres "survival of the fittest".
KLEINER SPOILER
So werden die "Fähigen" wohl anhand eines Zufallsgenerators gerettet; ob dies die Reichen einschließt, bleibt unklar, aber wird definitiv nicht so inszeniert wie etwa bei "2012"; dennoch wäre hier Raum gewesen mit den BullShitJobs (Banker, Börsenheinis und auch Politiker) abzurechnen und auch festzustellen, dass es "ScheißJobs" in einen solchen Szenario wohl nur untergeordnet braucht; in diesem Sinne hätte man einen echten "HarteArbeiterFilm" drehen können. Im Fokus steht die Möglichkeit zum Wiederaufbau einer Zivilisation. Die Unterschicht wird dadurch abermals "wegrationalisiert" genauso wie die chronisch Kranken, was hart gesprochen eben der "ratio" entspricht; zumindest dem erste Teil des sozialistischen Leistungsprinzips "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!" wird man so in Teilen gerecht. Den Bedürfnissen kann man in einer solch existenziell-globalen Notlage unmöglich nahe kommen.
Dass man nach solch einen verheerenden Einschlag noch die Oper in Sydney erkennen würde und auch der Eifelturm nur halb eingeknickt ist, lassen wir mal als dichterische Freiheit durchgehen; alles in allem hätte es dieses destruktive Bilderbuchende aber auch nicht gebraucht.
SPOILER ENDE
An dem Sequel hätte ich dennoch Interesse; das liest sich dann schon mehr nach dem Setting von "The Book of Eli".
Ich werde diese Dokumentation nicht mit Punkten bewerten. Wie sollte man auch?
Formal gesehen gefällt mir der Einsatz punktueller Musik als auch der deutsche Synchronsprecher (Schlafzimmerstimme) nicht. Ich brauche keine unheimliche Musik, wenn sie die Leichensäcke in behelfsweisen Gräben schmeißen und kenne auch keinen, der das bräuchte. Da müssen die Bilder einfach für sich wirken, zumal der Erzähler ja so tut als würde er im historischem Präsens und nicht aus dem sicheren Schnittraum sprechen.
Man kann auch wieder lang und breit darüber streiten, was man als Journalist auf Kamera aufnehmen sollte und was nicht.
Aber all das wird so verschissen nichtig, wenn man sich den Aufnahmen aussetzt.
Unerträglich ist kein Wort dafür.
zu sehen hier bis 19.05.24: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzIwMjQtMDItMTlfMjItNTAtTUVa
Zurzeit diskutiert man über die Deutungshoheit über "The Zone of Interest".
"20 Tage in Mariupol" begibt sich mitten hinein in das menschliche Leid; keine weitere Deutung möglich. Aber die Frage, die "TZoI" stellt, scheint doch auch hier in der Luft zu liegen, da die Doku fast zu sehr darauf bemüht ist
Ergo auf die Frage, ob man Taurus liefern sollte oder nicht, schwirren in meinen Kopf so viele Gedanken, die ich hier nicht teilen werden, da hier Dilemmata in Dilemmatte verschränkt sind - wie so oft in der Geschichte, die schon immer auch von Dummheit und Grausamkeit geprägt (gewesen) ist.
Freilich könnte man eine solche Doku über so viele andere Kriege drehen.
Krieg schafft Leid. Unermesslich. Nicht in Worte zu fassen.
Wird auch diesmal eine antiautoritäre HippieBewegung entstehen oder framet man diese vorher als rechtsextreme Prepper?
"Filmt das, damit die ganze Welt dieses Chaos sieht." - so oder so ähnlich werden die Kameraleute gebeten.
Oh, wenn sich "die ganze Welt" nicht schon an das "ganze Chaos" gewöhnt hätte. Noch ein sinnloser Krieg mehr - und ganz böse, ja böse jenseits aller Zynik, gefragt: Wo war die Ukraine, als der Russe in Georgien und Syrien gezündelt hat? Hat man da auch gedacht, dass es einen selbst nicht träfe, so wie es jetzt Deutschland tut? ICH WEIß ES NICHT, aber die Frage soll doch noch erlaubt sein, oder? Freilich ist die Frage sinnlos, so wie alles an Sinn verliert, wenn das Leid den Glauben an etwas Transzendentes brutal erstickt.
Was soll man von solch einer Doku für sich mitnehmen? Vermutlich nicht viel, denn der egozentrische Medienkonsum zerschillt an dieser Doku. Man sieht wehrlose und verzweifelte Opfer beinah höherer Mächte jenseits von Naturgewalten; das Setting wäre nicht anders, wenn Außerirdische oder sonstwer die Bomben werfen würde.
"Sie schießen und ich laufe." - so fasst es ein älterer Herr, der wortwörtlich mit Sack und Pack durch Mariupol streunert.
Kein Mensch ist aber immer nur Opfer, wenngleich er es eine Zeitlang sein kann. Und erst recht kein Land oder sonstige Menschengruppe in Generationenabfolge. Aber darum geht es hier nicht.
Auch die im Lichte der Doku lächerliche Behauptung des russischen Staatsfernsehens, dass das alles inszenierter Informationsterrorismus gewesen wäre, wird kurz Raum gegeben.
"Krieg ist wie ein Röntgenbild. Es bringt das Innere nach Außen. Gute Menschen werden besser. Schlechte Menschen werden schlechter." - Nein, das klingt viel zu pauschal und was will man mit solch einer Binse auch bezwecken außer Schubladendenken? Und die Doku zeigt ja nur die Ausnahmesituation und nicht das gewöhnliche Leben zuvor.
P.S. "Der Dokumentarfilm 20 Days in Mariupol bebildert (!) die Angriffe Russlands während der Invasion in der Ukraine." Gibt es dafür kein angemesseneres Verb?
P.P.S. FSK 12 - WTF!? also trotz zeitgeschichtlicher Bedeutung muss da ne FSK 16 aufwärts stehen. Spätestens bei der Szene mit dem Baby - um Himmels willen!
Dann wälze ich mich jetzt in mein weiches Bett.
Es wäre leicht, diesen Film schlecht zu finden.
Und es wäre noch leichter, dies in einen abgrundtiefen Verriss über diesen KatastrophenFilm (Erdbeben durch intensiven Erdbau) zu gießen.
Allein: so einfach ist es nicht bzw. fällt es mir eben nicht.
Die Grundidee in einer Gegend zu leben, wo ständig kleine unvorhersehbare Erdbeben passieren und auch der große Wumms nie ausgeschlossen werden kann, überzeugt als solcher.
Der Film tut so, als würde er auf wahren Begebenheiten beruhen. Und ganz so entfernt vom Gerüststurz und der Grundhandlung von Spidey ist man nicht; jedoch ist in der betroffenen schwedischen Stadt bisher noch kein Mensch bei einem solchem Erdbeben gestorben und die Umsiedlung ist auch schon längst im Gange. Der Film ist sich auch zu fein dazu, wenigstens am Ende in ein paar Texttafeln darauf hinzuweisen.
Und dass ein 90Minüter in Form eines Liebesdreieck und einer nie wirklich relevanten lesbischen Beziehung noch viel Leerlauf hat, ist eben auch dem wohl sehr beschränkten Budget, welches alles in die paarminütige KatastrophenSzene, die in Vergleich zu Blockbustern kraftlos wirkt und auch als solche kaum UnderdogCharme versprüht, floss, geschuldet.
Die Spannung kommt in den Momenten auf, die an EscapeRoomSzenarien erinnern; man muss akzeptieren können, dass nicht die Gefahr als solche, sondern die sich daraus ergebenden Szenarien, Mittelpunkt des Films sind. Zum Ende hin ist die Rettung der Kernfamilie eine Familienleistung, auch wenn das alt-patriarchale Opfer nicht fehlen darf.
Unterhaltungswert entfaltet der Film so nur an wenigen Stellen, aber diese hieven das Gesamtwerk zumindest in halbwegs akzeptable Fahrwasser.
Bezeichnenderweise hört der Film dann einfach auf.
Kleiner Kommi zu den Oscars 2024
World War II zieht eben immer noch am besten.
Nachdem es mit Dunkirk nicht ganz gereicht hat, hat man Nolan nun für seinen Oppie gewürdigt. Wer behauptet, dass dies ein stärkeres Werk als Inception oder Interstellar wäre, hätte wohl auch vorhergesehen, dass "Poor Things" mit 4 Trophäen gleich hinter Oppenheimer (7) landet.
Dass man Scorsese vollständig gesnubbed hat, ist genauso witzig, wie das man aus unerfindlichen Gründen nicht den BarbieBallermannHit "Im Just Ken(ough)", sondern das andere Chanson bedacht hat.
Mit Godzilla Minus One und dem neuen Ghibli hat man dann die OstFraktion auch befriedet.
Naja...mehr Getippsel ist die ganze Chose auch nicht wert...
Dieser Film wäre gern intelligenter als er dann wirklich ist.
Auf den ersten Blick wirkt es wie eine unterhaltsame Variante aus dem Grundkonzept aus "Mord im Orientkonzept", einer gehörigen Portion Coolness aus "Snatch"/Tarantino und der philosophischen Tiefe von "Magnolia".
Je länger der Film geht und sich die Gags und Handlungsabläufe wiederholen, desto mehr wird die Eindimensionalität deutlich.
Freilich macht es Spaß, sich anzusehen wie sich Brad Pitt in seinem 2. (oder 3.) Frühling durch die Gegend schnetzelt, wenngleich der Umgang mit menschlichen Leben wirklich jenseits vom Martialischem zu verorten ist. Der Film gibt vor, mit StarPower aufzutreten, aber außer Brad Pitt (und mit Abstrichen Aaron Tylor-Johnson) ist nicht wirklich aus der A-Reihe etwas zu sehen; alle anderen großen Namen sind mehr Cameos.
Nach 75 Minuten wäre es aber für meine Belange auch mal gut gewesen. Aber da tritt ja der eigentliche Bösewicht erst auf den Plan und verlängert den bunten Quark nochmals um 45 Minuten, ohne dass nochmals etwas wirklich Relevantes oder Sehenswertes passiert; richtig spannend war es ohnehin nicht und auch die Auflösung ist von einem Aha-Effekt verschont.
Die Action in den ersten 2/3 ist launig inszeniert und der Film nimmt sich auch nicht so ernst, auch wenn er wohl irgendetwas Wichtiges über das Leben an und für sich aussagen will, kämen ihn nicht die ständigen Morde, Slapstick und dummen Sprüche dazwischen.
Dementsprechend sehe ich "The Fall Guy" von David Leitch mit deutlich gesenkter Erwartungshaltung entgegen.
Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
Station 7/9: Chihiros Reise ins Zauberland
Erstsichtung: 24.04.2019
Bewertung: 7 (+ 1)
Diesen Ghibli hatte ich im Frühjahr 2019 für meine nunmehr längst Ex-Freundin gekauft und dann als allerersten Ghibli mit ihr angesehen.
Damals hat mir dieser OscarContender nicht gar prächtig gefallen; heute gefällt er mir (sehr)gut, wenngleich dieser Ghibli ganz anders ist als die restlichen Filme.
Mir gefällt, dass der Streifen keine typische Heldenreise beschreibt und die Protagonistin am Ende auch halbwegs ratlos von ihrem Aufenthalt im Zauberland zurückkehrt. Auch das Fehlen eines love interest hat hier nicht geschadet. Allerdings wird einiges in dem Streifen dann narrativ nicht richtig aufgelöst, aber so geht das nun mal zu im Ghiblis Zauberland.
Ergo ein Beitrag, der auf jeder GhibliReise schon ob seiner Andersartigkeit dennoch nicht fehlen sollte.
Als die Serie in Deutschland richtig durchstartete, war ich so in der 8./9. Klasse.
Neben "How i met your mother", "scrubs" und abstrichsweise dem verruchten "taahm" legte diese Serie den Grundstein dafür, konformistische Nerds plötzlich cool zu finden.
Inhaltlicher Natur wird der ewige britische Geheimtipp "The IT-Crowd" in diesem Metier qualitativ aber immer die Nase vorn haben.
Es dauerte dann noch ein paar Jahre, bis ich mir selbst ein Bild der beiden Serie machte, aber nunmehr ist das auch schon über 10 Jahre her.
Heute habe ich die letzten zwei Folgen dieser Ausnahmeserie gesehen.
Die Serie konnte nur so lange laufen, da man spätestens ab Staffel 6 einen inoffiziellen Reboot startete. Die ersten 5 Staffeln waren von verschrobenen Nerds und einer Blondine geprägt, die ab Staffel 6 durch weitere Frauenfiguren ergänzt wurden. Eine Änderung, die mir bis heute nicht gefallen hat. Staffel 7+8 habe ich dann tatsächlich als Bügelserie verkonsumiert, bevor es mir irgendwann Mitte der 9. Staffel zu dumm wurde. Um ein für allemal mit der Serie abschließen zu können, habe ich sie heute durch die Sichtung der finalen Doppelfolge ein für allemal erledigt.
Die letzten beiden Episoden sind an Lächerlichkeit nicht zu unterbieten und werden gerade dadurch zum perfekten Abschluss. Insbesondere die letzten 10 Minuten sind so hanebüchen, dass man fast abschalten möchte. Da reisen alle Freunde zusammen nach Stockholm, damit sich Ehepaar Cooper endlich den Nobelpreis abholen können und Sheldon verdirbt durch seine unnachahmlich dümmliche Art alles - und nein! ich kann ihm seine Behauptung "ich liebe euch alle auf meine Art" nicht abkaufen. Wer über 270 Folgen immer dieselben Fehler macht und dadurch noch an eine bildhübsche Frau gerät, der kann nicht in den letzten 3 Minute in einer Dankesrede alles gut machen. Ja, ich übertreibe und steigere mich dadurch zu sehr rein. Aber eine Serie, die nie auf Charakterentwicklung wert gelegt hat, hätte ein anderes Ende verdient.
Das titelgebende "Stockholm-Syndrom" trifft dann umso mehr die Freunde dieses "schrulligen" Professors. Obwohl er es verdient hätte, ist er doch eben so "schrullig", dass man ihn einfach mögen muss, weil "er meint es ja nur gut.". Ja, dann steht auch dazu und tut nicht so, als ob ihr über längste Strecken von ihm enttäuscht worden wäret. Und selbst die guten Absichten sind mehr behauptet als dass sie durch irgendetwas in der Serie untermauert würden; seine romantischen Momente mit der fabelhaften Amy werden allesamt der Lächerlichkeit preisgegeben.
Man deutet kurz ein düsteres Ende an, in dem Sheldon ohne seine Freunde und ohne seine Frau seinen Nobelpreis, den er stets als wichtigstes Ziel seines gesamten Lebens erachtete, entgegennehmen und sein restliches Leben in sozialer Isolation verbringen würde.
Freilich wählt man den kitschigen Weg und schafft es selbst durch diese Andeutung nicht ein Hauch von Ambiguität aufkommen zu lassen. So fühlt sich auch dieser Scheinkonflikt wie ein letzter Filler für eine Serie, die seit vielen Staffeln nichts mehr zu erzählen hatte, an.
Am allermeisten stört, dass die Serie kein vernünftiges Abschlussbild findet. Schon der Schnitt zuvor von der kotzenden Penny hin zu der Blitzverleihung des Nobelpreises ist eine recht appetitliche Angelegenheit und zeugt von mangelnder Planung. So sitzen die Freunde am Ende ohne jeden Zusammenhang wie eh und je da, mampfen Asia-Frass und eine melancholische Stimme singt den Introsong langsam zu entsprechenden Gitarrengedudel. Ja, wow! Da hatte der Writers Room nochmal so richtig viel Kreativität im Frühstück. In Friends wurde wenigstens noch die Bude leergeräumt und der letzte Kaffee bleibt nur angekündigt. Warum etwas zeigen, was die Fans ohnehin immer im Gedächtnis abgespeichert haben werden.
TBBT war somit eine Serie, die heimlich, still und leise auslief und auch noch weiter lief, als gar nichts mehr drin war.
Wo scrubs mit Staffel 8 ein emotionales Feuerwerk zündete und himym zumindest mit der letzten Staffel/Episode etwas wagte, passiert bei TBBT nichts Entscheidendes mehr, einfach, weil es nie um etwas ging und man die Serie 7 Staffeln länger als ihr gut getan hätte hat laufen lassen.
Ähnlich wie bei scrubs werde ich als offiziellen Kanon nur die ersten 5 Staffeln in Erinnerung behalten und so tun, als hätte es alles andere nicht gegeben; so leid es mir auch um Amy tut.
6-teilige schwedische Miniserie, die man lieber um 2, 3 Folgen hätte kürzen sollen; ggf. wäre ein 2stündiger Film auch ausreichend genug gewesen, um pointiert zu bleiben.
Die 1. Episode gelingt grandios in ihrer Figurenvorstellung sowie des Grundkonfliktes.
Die mittleren 4 Episoden tümpeln so vor sich her und aus der angelegten Krimihandlung wird ein verkapptes Drama, das sich nie ganz entfalten kann.
Die abschließende Episode zeigt ein oftmals gezeigtes Dilemma auf.
Im Fokus steht Stella, die als junger Teenie vergewaltigt wird, wobei sich hier früh Nuancen zeigen. Habe ich vorher Vergewaltigung mit rabiater Gewaltanwendung verbunden,... . So küsst sie ihren Trainer, welcher sich dadurch zu weiteren Handlungen animiert fühlt, bis er auf ihr liegt und sie "nein" sagt, auch noch, als er längst in ihr ist. Wie sich das als Frau anfühlt; das verdrängt Stella, da ihre Mutter als Staatsanwältin weiß, dass eine Anklage kaum zu einer Verurteilung führen würde. Doch familienintern wird die Untat totgeschwiegen; auch von ihrem Vater, dem Pfarrer.
milde SPOILER
Ein paar Jahre später trifft sie mit 19 einen charismatisch-reichen Kerl, etwa 10-15 Jahre älter als sie. Als Zuschauer bekommt man ein dumpfes Gefühl, welches sich in den nächsten Episoden erhärtet. Am Ende der Episode wird Stella in U-Haft gebracht; sie hätte diesen Kerl umgebracht.
Die nächsten Episoden ist von einer eisern schweigenden Stella geprägt; bildhübsch sitzt sie in ihrer Zelle, selbst der Wärter entwickelt (väterlich/brüderlich) Gefühle zu ihr und auch mit ihrer Psychologin wird sie warm.
Ihr Vater glaubt an ihre Unschuld und geht in seinen Eigenermittlungen zu weit, während die Mutter daran werkelt. das Verfahren formal scheitern zu lassen.
SPOILER zum Ende
Das Ende lässt etwas ratlos zurück. Die Anklage wird vom Gericht abgewiesen, da auch ihre beste Freundin als Täterin in Frage kam. Prozessual lässt das etwas unbefriedigend zurück; da hätte man noch etwas mehr Informationen einbringen können; denn warum wird dann nicht Stellas beste Freundin angeklagt - Ich kann mir nicht vorstellen, dass man realiter so einfach aus der Nummer herauskommt; zumal die Freundin vorher bei der polizeilichen Vernehmung etwas anderes zu Protokoll gegeben hatte.
Erst in der letzten Einstellung sieht man, dass sie den Kerl tatsächlich umgebracht hat, nachdem sie ihn dabei erwischte, wie er ihre beste Freundin vergewaltigte; dass er diese noch unter Drogen gesetzt hatte, war ihr da noch nicht mal richtig klar. Perfide wird die Szenerie dadurch, dass sie ihn erst mit Pfefferspray außer Gefecht setzt und er die beiden jungen Damen auf offener Straße mit Messer verfolgt, welches ihn bei einem Sturz aus der Hand gleitet. Die Damen wären also in relativer Sicherheit gewesen, wenn sie einfach weitergerannt wäre. Warum Stella dann zurück geht und ihm mehrfach in den Oberkörper sticht, bleibt offen.
Die Tragweite dieses Freispruchs gewinnt an erzählerischem Gewicht durch das genervte Aufschauen der Stinkstiefel-Staatsanwälten, die auf Biegen und Brechen eine Verurteilung sehen möchte, auf die Bemerkung hin, dass Vergewaltigung kaum verfolgt und verurteilt wird. Durch diese Metaparallelisierung zwischen den beiden Freisprüchen wird die Frage, ob nun strafrechtlich unverfolgte Vergewaltigung oder prozessual ausgehebelte Verurteilung des Mords an einen Vergewaltiger durch ein ehemaliges Vergewaltigungsopfer das schlimmere Übel der Welt ist, in den Raum gestellt. Die Frage gewinnt dadurch, dass Stella auch nicht ganz freiwilligen oder je nach Lesart unfreiwilligen Sex mit ihrem späteren Opfer hatte. Und überhaupt: Wer hat mehr gelitten? Der nach Aufmerksam gierende und seine Partnerinnen kontrollierende übergriffige Mann oder die ein Leben lang an den Folgen der Vergewaltigung lebenden Frau? Diese Fragen lassen sich nicht wie theoretisch-philosophische Probleme wegwischen, da sie wohl tagtäglich Teil unserer Weltgemeinschaft sind. Eine angezündete Kerze in fernen Ländern kann das in ein fast zu schönes Sinnbild dieser grausamen Aporie gießen. Der Rest ist Schweigen. Leider.
Zum Weltfrauentag ist sogar der Drache weiblich.
"Trailer: Kann NF tatsächlich angestaubte Epik?"
Unerwartete Antwort: Ja.
Disclaimer: Freilich wird das Produktionsniveau einer LotR-Trilogie nicht erreicht, aber mir hat es völlig ausgereicht um in diese Märchen-/Mythenwelt einzutauchen.
Erläuterung: Die Geschichte wandelt auf ausgetretenen Pfaden, ganz so wie es im Epik-Märchen-Genre sein muss, wenngleich zum Schluss eine erwartbar feministische Neuerung eingeführt wird (siehe Spoilerbereich).
Als Konglomerat aus Drache und Theseus-Minotaurus findet diese "(Wo)Man vs. Beast Geschichte" vor einer prächtigen CGI-Kulisse statt und auch die dunklen Aufnahmen im Berg sind sehr gelungen!
Wie der mittlere Hobbit stellt sich auch bei diesem FantasyFest ein VideoSpielFeeling ein und man fiebert schnell mit der isolierten Protagonistin wie in Prey (Predator 2022) mit; die generischen Spannungselemente sind gelungen und passen zum Rhythmus des Films.
SPOILER: Zum Schluss versöhnt sich die geschundene Protagonistin mit der Drachin.
Übersehen werden darf hier nicht, dass die Versöhnung sich nicht auf alle Personen erstreckt; so wird das böse Königshaus für deren Schandtaten mit Tod durch Feuer bestraft, was im erstem Atemzug eine Katharsis auslöst und doch bei näherer Überlegung konträr zu dem eingeführten Versöhnungsgedanken steht. Der Film entzieht sich nicht dem mythischen schwarz-weiß-Denken; der Kniff besteht einzig und allein darin, dass sowohl die Drachin als auch ihr jeweiliges Opfer nur Spielfiguren des eigentlichen Bösen sind. So wirft das Königshaus von Zeit zu Zeit eine frisch blutsvermählte Prinzessin in den Berg, um den Zorn der Drachin zu besänftigen, da diese davon ausgeht, die Nachkommen des Königshauses zu töten. Dereinst hatte der König ihre 3 Drachenbabys in sinnloser Gewalt geopfert.
Diese Geschichte bricht also mit dem klassisch-patriarchalem Narrativ vom Drachentöter als Sinnbild für die Bastion gegen das UrBöse. Man dekonstruiert die Trope, dass die Drachen böse und das wehrlose weibliche Opfer so wehrlos ist.
Warum die Prinzessin mit ihrer neuen lebenden Kriegswaffe nicht einfach in die Heimat zurückziehen und das Böse verschonen kann, verrät der Film nicht.
Man entledigt sich so nicht dem mythischen Ballast, dass es etwas Böses geben muss, welches bestraft und ausgetilgt werden muss. Dass alle Menschen nicht Brüder wurden, ist hinlänglich bewiesen; dass sie "Schwestern" werden ist ebenso wenig absehbar.
So wird die Verzweiflung des Königshauses, das sich auch nicht anders zu helfen weiß als ständig neue junge Frauen und deren Familien hinters Licht zu führen, nicht näher betrachtet (wobei hier eine Logiklücke ist, warum sich diese Masche nicht rumspricht). Somit wäre die Deutung, dass die Frauen mehr Feingespür als die Männer haben, nur behauptet, da die TäterInnen dafür zu generisch-böse gezeichnet werden.
Der Film gießt die Gegenwartsdebatte um den Feminismus somit in hübsche Bilder, ohne ihr eine neue Idee hinzuzufügen. Das Patriarchat ist wegdiskutiert und -demonstriert. Nun herrscht ein gewisser Stillstand. Die Männer sind eingeschüchtert, die Frauen, die nun jeder Rolle gerecht werden sollen, überfordert. Im Film bleibt die Protagonistin folglich zunächst mit Mutter, Schwester und Drachin alleine bei der Rückreise in die Heimat, welche ein neues Oberhaupt benötigen wird, da der Vater bei dem Versuch seine Tochter zu retten einen unrühmlichen Tod gestorben ist, ohne zum Helden zu werden.
Und wie die neue real-feministische (Außen)Politik insgesamt aussähen sollte, müsste ein Sequel beantworten.