GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • 6 .5

    Ein gut gemachter Film, der sich auch 60 Jahre später sehen lassen kann, auch wenn er in meinen Augen kein Meisterwerk ist.

    Je mehr die Vögel auftraten, desto uninteressanter wurde es für mich.
    Und das liegt nicht etwa daran, dass mir die Effekte veraltet vorkamen. Nein, das finde ich mehr als anschaubar und die Mühen, die man sich dafür gemacht hat, müssen auch exorbitant gewesen sein.
    Für mich ist das Problem, das die Angriffe der Vögel die viel interessantere Handlung bis dahin erst unterbricht und dann völlig zum Erliegen bringt.

    Die Einführungsszene in dem Vogelgeschäft hat mich sofort in den Bann geschlagen und auch die Reise zum Dorf, die Vorstellung der Akteure.
    Und dann driftet der Film in einen "Monsterfilm" ab und es geht nur noch darum, warum und wann die Vögel wieder angreifen.
    Gemessen am vorher Gebotenen mit ausgefeilter Feder und exzellentem Schauspiel fast eine Beleidigung für die Intelligenz der Zuschauer.
    Aber vielleicht wollte das der Master of Suspense auch genau so haben; es wird schon seine Richtigkeit mit sich bringen.

    Der exzellenten Analyse von Wolfgang M. Schmidt verzeihe ich nicht, dass er nicht auf die zwei Papageien im goldenen Käfig eingegangen ist.

    6
    • 7

      Ich mag wohl generische Abenteuerfilme.
      Dieses Exemplar hat mich voll überzeugt.
      Gewiss findet sich darin wenig, was hängen bleiben wird, aber doch genug, um bei weiteren Teilen hellhörig zu werden.
      Die Action in diesem mehr als vorhersehbaren Film war gut bekömmlich und spannend inszeniert. Alicia Vikander überzeugt als titelgebende Tomb Raider (die aber diesmal eigentlich ein Grab beschützen möchte) auf Anhieb. Die übrigen Schauspieler sind mir zumindest nicht negativ aufgefallen, auch wenn ich bei W. Goggins gerne noch etwas mehr Overacting gesehen hätte ;).

      SPOILER
      Der Fakt, dass sie ihren Vater auch vor dem Grab hätte erschießen können, wird sicherlich von irgendeinem Honest Trailer durch den Kakao gezogen, aber stört mich zum Schluss auch gar nicht.
      Es ist eben nur ein Film. Ein Film, der mich über die komplette Laufzeit unterhalten hat. Und das ist ja schon mal was.

      11
      • Boogie Nights
        Aviator
        Dolemite is my Name
        Argo (fast)
        Once upon a tine in ... Hollywood

        4
        • 6 .5

          AAAAARGH!

          von 9.0 auf fade 6.5
          Hat mich bei der jetzigen dritten Sichtung absolut nicht abgeholt.
          Das ist nicht schön :(

          5
          • 8

            Ich habe wohl über die letzten Jahre ein Faible für die mäandernden Filme, in denen eigentlich nichts groß passiert entwickelt. Wer da noch Ideen hat, gern melden.

            Von 5.0 auf 8.0.
            Soll nach meiner Wertungsskale heißen: Von Film, mit dem ich nichts anfangen kann, zum Meisterwerk.

            Ich hatte einfach mal wieder Lust auf diesen Film. Ich weiß auch nicht, warum. An zwei, drei Einstellungen konnte ich mich noch erinnern. Mark Wahlbergs gigantischem Phallus und die vielen Poolszenen sowie die späteren Agentenfilme.
            Die Magie dieses Streifens muss mir damals entgangen sein. So hatte mich der Film bei der Zweitsichtung ab der Plansequenz der ersten Minuten in seinen Bann gezogen. Gelungene Charaktere, schöne Shots, launige Mucke, eine mäandernde Handlung, unvorhergesehene Wendungen, komplett unvorhergesehene Wendungen, die weder überhastet noch unpassend sind. Und eine unnachahmliche Atmosphäre in der Schmuddelecke.
            In formaler Hinsicht ein Film, der Goodfellas und Casinos in nicht viel nachsteht. Nur dass die Handlung im Gegensatz zu den vorgenannten Giganten des Films etwas dünn bleibt.
            PTA eifert Scorsese auch nicht in der Hinsicht nach, dass er eine klassische „Rise-und-Downfall“-Geschichte aufs Tablett serviert.
            Thematischer Schwerpunkt ist die Selbstfindung der Personen, die mit dem Pornomilieu hier und da verquickt sind. Zum Schluss bleiben nur Dirk Diggler und der Regisseur Jack Horner beim Porno. Alle anderen sind entweder ihrem ewigen Schicksal zugeführt oder haben einen behaglichen Platz auf Erden gefunden. Viele Träume sind erfüllt, einige Blasen geplatzt.

            Nur was bedeutet Heimat? Heimat bedeutet bei der Wiedervereinigung von Dirk Diggler und dem Regisseur die Einsicht, dass es gut miteinander war. Dass man einander unersetzbar war.
            Eine Lektion, die beide auf unterschiedliche Weisen lernen. Dirk Diggler stürzt nach seinem Bruch mit dem Studio völlig ab. Sein Versuch als Sänger ist angesichts des fehlenden Talentes eine vollkommen irre Aktion, die dann auch noch an der Finanzierung scheitert. Er endet da, wo er angefangen hat, allerdings 5 drogengeschädigte Gesundheitsstufen unter dem damaligen Strahlegesicht. Jack Horner findet auch ein neues Gesicht, das in den Nachfolgestreifen allerdings vulgär und abturnend auftritt. Nur mit Dirk Diggler konnte er seine Vision des Porno-Entertainment (Sie sollen auch noch sitzen bleiben, nachdem sie gespritzt haben, weil sie wissen wollen, wie es ausgeht) realisieren.

            Beim nächsten Mal werde ich verstärkt auf das Thema achten. FF.

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            • 6 .5

              Eine kleine Idee, die so nicht in diesen 90-Minütiger passt.
              Die Atmosphäre ist vorhanden, aber es sie ist weder behaglich noch mitreißend noch anschwellend.
              Geschildert wird ein Patt in doppelter Hinsicht.
              Die titelgebende Petrunya findet als studierte Historikerin keinen adäquaten Job und auch ihr Versuch, sich als Sekretärin, ja gar Gespielin des Chefs der ortsansässigen Näherei zu verdingen, schlägt fehl. Sie lebt weiterhin bei ihren Eltern im nordmazedonischen Kaff. Weitere Hintergrundinfos werden nicht gegeben, was man jetzt gut oder eher schlecht finden kann, aber so nähert sich uns Petrunya als Überflüssige der Gesellschaft, die darüber hinaus mehr als 2mal im Film als hässlich bezeichnet wird.
              Hier muss ich einhaken. Ich finde die Schauspielerin in ihrer Rolle hochattraktiv. Einfach mein Typ. Brünett, Verschroben und ja - sehr eigenwillig und unangepasst. Auf die Frage, warum sie das Kreuz an sich genommen hat, wird sie später antworten, sie wisse es nicht. Ich kaufe es ihr ab.
              Ihre Lage als verzweifelt zu beschreiben, wäre zu dramatisiert. Es gleicht eher dem langsamen Tod eines nie sich entfaltenden Lebens. Alles war schon immer so, wie es ist.
              So springt sie. Nicht, weil ihr das maskuline Gebahren um die religiöse Feier, die dadurch zur Farce gerät, großartig stören würde. Und auch nicht, weil sie, deren sexuelle Annäherung an ihren Chef in spe mit deftigsten Worten abgelehnt wurde, Feministin wäre. Sie springt einfach, hat einmal im Leben Glück - und verbringt eine lange, wiederum demütigende Nacht in der Polizeiwache, wobei offen bleibt, für wen diese Posse unangenehmer war. Der Geistliche will keine Anzeige erstatten, weil er es nicht kann. Althergebrachte Grundsätze stellen keine Rechtsgrundlage dar. Die sehr religiös geprägte Polizei tut sich schwer mit einer letztgültigen Entscheidung.
              Petrunya bleibt stur und gibt das Kreuz zum Schluss doch als vermeintliche Siegerin dem Geistlichen zurück, da er und die Meute es wohl eher bräuchten als sie.

              Damit habe ich auf für mich ungewohnte Weise zum Ausdruck gebracht, warum mich der Film „trotz allem“ für sich gewinnen konnte.

              Die Reporterin empfand ich als absolut unnützen Ballast, den man einfach hätte streichen sollen. Wer braucht in einem solch simpel gestrickten Film noch einen Erklärbären?
              Aber klar, dann wäre der Film noch kürzer, aber wahrscheinlich auch eindrücklicher geworden.
              Die so frei geschaufelte Zeit hätte man mit tiefgründigen Diskussionen füllen können. Man schweigt sich stattdessen an, zergeht in Nicht-Gesprächen, wobei es doch so viel aufzugreifen gäbe. Der Kommentar zur Chinesischen Revolution bleibt nur angerissen. Ihre historischen Kenntnisse werden weiter nicht thematisiert.
              Ein Film der Kategorie: „Schade....eigentlich“.

              5
              • 7

                Die dritte Staffel steht in den inszenatorischen Feinheiten den beiden Vorgängerstaffeln in nichts nach.
                Ich habe die 6 Episoden am Stück durchgeschaut, während ich bei anderen Serien kaum mehr über die ersten Folge komme.

                Allerdings bemüht man sich zu sehr, den Geist der Harmonie beizubehalten, was die dramatischen Anteile durchaus entwertet.

                Alles in allem bleibt die Serie ein locker-leichtes Gericht ohne nennenswerten Nachgeschmack.
                Es reicht für einen einzigen tollen Binge.

                SPOILER

                Die Kurzweiligkeit der Serie gereicht ihr bei den Charakteren, die es nicht unbedingt gebraucht hätte, zum Fallstrick. So ist die Karriere von Mo´s Schwester als Influenzer zwar ein nettes Beiwerk, das die Handlung jedoch nicht voranbringt. Dans Preisgabe als onlyfans-Modell ist zwar ansprechend angelegt, verläuft dann letztlich aber im Sand.
                So gehen Folge für Folge wertvolle Minuten verloren, in denen man das Thema der Serie aus dem Blick verliert.
                Denn die in der Auftaktfolge dieser Staffel angelegte Idee ist mehr als fruchtbarer Boden für ein hinreißendes Finale. Moritz gelingt nichts mehr und er gerät immer mehr unter Druck seiner Arbeitgeber, die in meiner Top10 der schlechtesten Verbrecher stets sofort erscheinen würden.
                Anstatt Moritz entweder vollkommen scheitern zu lassen oder sich zu neuen heisenbergschen Finessen aufschwingen zu lassen, wählt man die denkbar schlechteste Variation.
                Die aus dieser Lage rettende Versöhnung zwischen Moritz und Lenny ist sowohl unrealistisch und passt sich als auch nicht in das Gesamtgefüge der Serie ein.

                Das „Opfer“ Moritz´, sich für alles allein vollkommen schuldig sprechen zu lassen, überzeugt auch nicht.
                Erstens ist „dein Freund und Helfer“ doch nicht so unbegabt, dass man ihm das einfach abnehmen würde. Eine Thematik, die man zumindest offen lässt, da die Gerichtsverhandlung ausgespart wird.
                Aber viel stärker wiegt der Aspekt, dass dieser letzte Schritt ein erzwungener ist und sich nicht aus der Souveränität des Charakters ergibt.
                Es wäre auch nicht so, dass es ein episches Eingeständnis in das Schicksal wäre, sondern eher eine Augenblickstat, die in ihrer Spontaneität persönlichkeitsfremd bzw. zumindest schlecht vorbereitet wirkt.

                Die letzte Einstellung, in der dann alle wohl vergnügt zusammen skypen, ist eine unnötige Farce, die man leider nicht einmal als Fiebertraum Moritz´ deuten kann.
                Das sich die Fortsetzung offen haltende „Ich hol dich da raus.“ lässt Lennys Charakter noch unglaubwürdiger erscheinen und mich etwas skeptisch werden, ob nach Breaking Bad nun auch noch Prison Break adaptiert werden soll.

                6
                • 7 .5

                  „Ist es so wie in House of Cards?“

                  Diese Frage liest man häufig bei politischen Interviews.
                  Was als sensationslüsterner und lockerer Einstieg in die Querelen der Poltik gemeint ist, wurde für mich immer zum Stolperstein, ohne dass sich mir der Grund dafür unmittelbar erschloss.

                  1.1 Warum wird die Frage verwendet?
                  „House of Cards“ hat es geschafft aus einer unbedeutend britischen Serie nach Buchvorlage einen Pfeiler in die bis dato und seit dato relativ unbesehenen Landschaft der Politserien zu rammen. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass nach dem für alle Beteiligten überraschenden Ende der Serie mit „Borgen“ eine dänische Serie von Netflix weitergeführt wird, die trotz der früheren Geburt als kleine Schwester im Geiste gelten darf.
                  Beau Willlimon, Berater von hochrangigen Politikern wie Hillary Clinton, wollte eine glaubwürdige Version der parlamentarischen Politik in Washington kreieren und ist daraufhin als Drehbuchschreiber und Showrunner der ersten vier Staffeln eingesetzt worden.

                  1.2 Was bleibt von „House of Cards“?
                  „House of Cards“ stand zumindest in den frühen Staffeln für eine gelungene Mixtur aus gut genug geschriebenen Drama, düster inszenierten Thriller, nahbarer Schauspielkunst und – Politikverdrossenheit.
                  An die Ränkespiele selbst, kann sich wohl kaum mehr einer erinnern, sehr wohl aber daran, dass es sie gab und Frank Underwood die meisten davon in seiner diabolisch-narzisstischen Art und Weise für sich gewonnen hat.

                  2. Warum funktioniert die Frage?
                  Ein oberbayerischer Polizist wird wohl kaum gefragt, ob sein Dienst dem hanebüchenen Alltag aus „Hubert mit (respektive: ohne) Staller“ oder dem Kino-Pendant der „Eberhoferkrimis“ gleicht (Am Rande: Die romantische Verklärung der oberbayrischen Provinz stößt einem Franken natürlich immer sehr sauer auf, aber nicht so, dass er sich der Magie vollends entziehen könnte. Wir alle brauchen Sehnsuchtsorte).
                  Zuvörderst liegt es also am selbst auferlegten Realismusanspruch, der dem Zuschauer durch die oben geschilderte Art und Weise der Inszenierung verdeutlicht wird.
                  So führt die dichterische Freiheit eben nicht dazu, dass die Realität verzerrt dargeboten wird, sondern dass die Botschaft umso klarer durchdringt.
                  Und diese Botschaft lautet: Politik ist verdorben und zum Schluss gewinnt immer die durchtriebenste Person, die bereit ist für die Macht alles außer sich selbst zu opfern.
                  Dass man auch als aktiver Hinterbänkler etwas für das Volk erreichen kann und die großen Ideen selten von den Politikern selbst geboren werden, wird dabei vollkommen außer Acht gelassen.
                  Der ganze politische Betrieb wird auf ein Schauspiel reduziert, das mehr einem Gladiatorenkampf („Are you not entertained?!“) gleicht als dem Ausdiskutieren von validen Ideen und Gegenentwürfen.
                  Richtlinienkompetenz hin und her; kein Politiker und kein Wähler kann in jedem Fachgebiet kundig sein.
                  Der Kampf „Mensch gegen Mensch“ zieht sich aber seit „Kain und Abel“ durch die Geschichte der Menschheit, ist unmittelbar verständlich und bedarf nicht großer Fachkunde, sondern reinem (A-)Sympathiereflex.
                  So spricht nichts dagegen, sich von Frank Underwood unterhalten zu lassen, aber würden wir uns auch gern von ihm regieren lassen?
                  Daher sollte ein mutiger Journalist die Frage stellen: „Werden wir von „Frank Underwood“ regiert?“ oder auch „Wer ist für Sie der „Frank Underwood“ der Berliner Szene?“
                  Doch wäre das doch alles zu konkret.
                  Der Vorteil der Frage liegt letztlich in seiner Unbestimmtheit. Schuld sind bekanntlich immer die anderen. Und ist das nicht die Lektion, die uns „House of Cards“ wenn nicht lehrte, dann zumindest verinnerlichen ließ?

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                  • Einige Kollegen auf meinem Dashboard waren ja hellauf begeistert von dieser Serie.

                    Mein Eindruck nach zwei Folgen:
                    Belangloses nerd-coming-of-age mit tw. unerträglichen Stereotypen.

                    Frage:
                    Wir das in dieser Hinsicht noch besser oder sollte ich lieber weiterziehen in der bunten Serienlandschaft?

                    3
                    • 5

                      Uninspiriert, aber in den meisten Sequenzen hat es mich einigermaßen gut unterhalten.

                      3
                      • 6 .5

                        Geheimtipp.

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                        • 3
                          GlorreicherHalunke 22.07.2021, 12:27 Geändert 22.07.2021, 12:28

                          Das einzig Positive: Margot Robbie

                          Die eigentlich tolle Musikauswahl ist zu diesem Machwerk mehr als peinlich.
                          Kirsche auf dem Haufen Hunde und so...

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                          • Vorhersage: 7.8
                            Tatsache: Abgebrochen.

                            Nein, ich muss keinem ach so selbstreflektierten Künstler bei seinen ach so augenzwinkernden Ergüssen über die ach so ungerechte Welt ertragen.

                            Die Welt wird nicht durch Comedy geheilt.

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                            • Ist bei den amish nocht jeder Fol der falsche? :DD

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                              • 5

                                Eine Sichtung aus Nostalgiegründen.
                                Nicht etwa, dass ich "Sharkboy und Lavagirl" an einem total versoffenen Abend genossen hätte und wenn doch, aus anderen Gründen als der Qualität des Filmes. Doch dafür fand ich als Kind die "SpyKids" recht unterhaltsam.

                                Höhere Ambitionen als durchschnittliche Unterhaltung hat sich auch dieser Streifen nicht gesetzt und das geht gerade in der ersten Hälfte gut auf.
                                Je näher man sich dem Endkampf nähert, desto schneller sinkt der Unterhaltungswert ins Bodenlose.

                                Wers nicht aus Nostalgiegründen schaut, tuts vielleicht für seinen Nachwuchs; und wer es gänzlich auslässt, macht auch nichts falsch.

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                                • 6 .5

                                  Was ist der Unterschied zwischen einem Buch und einem Film?
                                  Bei extremer Hitze hat kein Buch eine Chance, dafür aber einige Filme, für die man nie wirklich Interesse aufbringen konnte.

                                  Bei „Falling Down“ hatte ich zum ersten Mal - mir ist leider entfallen, wo - Kontakt mit der Phrase „kommt besonders gut an einem heißen Tag.“. Eine gute Empfehlung; schade nur, dass dieser Aspekt bei kaum einen Kritiker eine Rolle spielt, sofern es sich nicht auf die nie erklärte bzw. als selbsterklärend empfundene Plattitüde „Gut genug für einen verregneten Nachmittag“ reduziert. Klarstellend soll auch nicht der Eindruck der Forderung nach einer regelmäßigen Implementierung dieses Umstandes erweckt werden, aber wenn es passt, sollte man es doch im Hinterkopf haben.

                                  Und so lautet mein dazwischen verstreutes Fazit: Ein typischer Film, der an einem halb verdösten Nachmittag eines furchtbar heißen Tages den größten Spaß bereitet.
                                  Als melancholisch überhauchter Mensch widerstrebt es mir, Spaß an Durchschnittlichkeiten zu einem positiven Attribut zu erheben; doch wenn das Gehirn aufgrund der extraterrestrischen Strahlung zu Brei gerührt worden ist, bereitet solch ein Streifen auch keine weiteren Kopfschmerzen mehr. Es ist mehr die wohlige Form begleiteten Dösens, das seinen Blick nur halb über die Leinwand streifen lässt.

                                  Der Film wandert für mich auf dem schmalen Grad zwischen Anspruchslosigkeit und einem ausreichenden Unterhaltungsfaktor. Ein paar Stunden nach der Sichtung könnte ich die Handlung schon nur noch sehr fragmentarisch wiedergeben, aber die überwiegend stimmige Chemie zwischen der charmanten Emma Thompson und dem proletenhaft aufspielenden Chris Hemsworth hat mir gut gefallen, auch wenn meine Sympathien diesmal ganz bei der weiblichen Protagonistin waren. Geradeso als würde man auf seinen harmonisch spielenden Nachwuchs, der mit sich selbst beschäftigt ist, mit einem halben Auge aufpassen und immer wieder denselben Singsang der Stimmen vernehmen, deren Inhalt man zwar nicht richtig folgen kann, wofür das reine Klangmuster umso beruhigender wirkt. Etwas Hintergrundgeräusche von Denny Elfmann dazu und es passt vollends.

                                  Dem Film wird nun der Makel anhaften, dass ich ihn „nur“ gut fand, weil ich ihn an einem heißen Tag geschaut habe. Im eigentlichen weiß ich nicht, ob mir der Film nicht auch doch ganz gut gefallen hätte, wenn es nicht so heiß gewesen wäre.
                                  Andererseits kennt wohl jeder die Erfahrung, dass ein Film bei der erneuten Sichtung ganz anders wahrgenommen wird, was auch wieder an vielen Faktoren, die ineinander verschränkt sind und ein anderes Mal erörtert werden sollen, hängt.

                                  Die Trübung meines Urteilssinns nehme ich aufgrund der extremen Wetterlage als gegeben hin, jedoch schlug sich dies nicht zu meinen Ungunsten aus.
                                  Dem Genuss wurde durch die Vorentscheidung bei der Auswahl des Sichtungsmaterials der Weg bereitet. Ein komplexer Film hätte vielleicht eine höhere Wertung bekommen, doch hätte ich ihm gedanklich nicht folgen können. Und auch das obligatorische Schläfchen wäre dafür nicht drin gewesen.
                                  Außerdem ist mein Urteil in dieser Angelegenheit von solch untergeordneter Rolle, selbst für mich als einzigem, der sich wohl auch nie mehr damit auseinandersetzen wird.
                                  Doch darf ich dafür eine so relativ hohe Wertung abgeben; dafür dass ich Teile des Films verdösen konnte und gerade darin etwas Positives sehe?
                                  Das spricht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht für den Film, aber doch für die konkrete Sichtung und was beurteilen wir hier eigentlich, wenn wir einen Film bewerten? Prinzipiell nur die Wirkmächtigkeit der Sichtung. Und heute stand mir der Sinn nach aussageloser Unterhaltung und ich habe gewonnen bzw. wenigstens nicht verloren.

                                  Freilich werden Meisterwerke immer Meisterwerke bleiben, aber die kann man sich ja dann an den langen Herbstabenden mal wieder zu dem von der Sonne verschonten Gemüte führen.

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                                  • 7

                                    „Die Tochter“ ist eine Neuerung in der Nische der Liebes- und Scheidungsfilme, genauer gesagt die noch seltenere anzutreffende Erzählung des Wiederverliebens nach Trennung.

                                    In Liebesfilmen sind Kinder ohnehin fast nie Teil der Handlung, sieht man von Konsorten wie „Unser Daddy braucht ne Frau ab.“.

                                    In Scheidungsfilmen werden Kinder stereotyp, wenn sicherlich auch nicht ohne Grund, als Opfer der Entscheidungen ihrer Eltern porträtiert.
                                    Dass Opfer zu Täter werden können, wird mit diesem einfühlsamen und berührendem Drama eindrücklich demonstriert.

                                    SPOILER
                                    Doch zunächst muss ich auf meine Lieblingsszene in dem Film eingehen, die in der ganz ohne Worte klar wird, dass das Paar sich wieder angenähert hat.
                                    Das seit gut zwei Jahren getrennte Paar bricht in einen vermeintlich letzten Zweckurlaub in ihr Ferienhaus auf einer idyllischen Insel Griechenlands auf und möchte es vor dem anstehenden Verkauf noch selbst auf Vordermann bringen. Er schleift eine Tür zu neuem Glanz und sie schrubbt ein Gefäß aus. Was anfänglich als Disharmonie beginnt, bekommt einen auf Gegenseitigkeit beruhenden Klang, als die Frau sich dazu entscheidet die Geräusche der Arbeiten des Manns zu spiegeln. Daraus entsteht eine unverhohlen erotische Stimmung, die sich dann bald auch auf der Leinwand entlädt.

                                    Doch für die Tochter bedeutet dieser Schwenk nun eine missliebige Veränderung. Allzu sehr hatte sie sich doch daran gewöhnt, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Vater oder Mutter zu stehen; der Wettstreit um die Beliebtheit bei dem Kind verpufft ins Nichts.

                                    Die Tochter hat ihre missliche Lage mit der Kunst der Manipulation in eine für ihr Befinden Wohlfühlzone ausgebaut.
                                    Gleichzeitig versteht sie den Schmerz ihrer Eltern nicht, sondern nimmt nur wahr, dass sich dieser in Handlungen niederschlägt, die allein ihr zu Gute kommen.
                                    An einer Versöhnung hat sie gar kein Interesse. Wie sollte sie auch? Die, die sich fremden Entscheidungen ohnehin täglich beugen muss.

                                    Die Tochter sieht ihre Mutter nach der Versöhnung als größte Konkurrentin an, entfremdet sich gar so sehr, dass sie nicht mehr davon ausgeht, dass sie ihre wirkliche Mutter ist.
                                    Nur der Papa, ja der war ihr ja schon immer lieber, auch wenn sie selber nicht so genau weiß, warum. Es ist doch ein interessanter Fakt, das von Eltern zwar verlangt wird, dass sie ihre Kinder jeweils gleich lieben, von Kindern jedoch nie verlangt wird, dass sie ihre Elternteile gleich viel lieben.

                                    Das Ende ist sehr ambivalent. Die Gefühle füreinander sind zweifellos wieder da, doch die Tochter stört das Familienglück so sehr, dass nicht klar ist, ob sie wieder zusammenziehen werden.
                                    Das Wohl des Kindes stellt die Verhältnisse auf den Kopf.
                                    Fest steht nur: Richtig glücklich ist zum Schluss niemand. Der Schaden ist und war schon angerichtet. Der Täter-Opfer-Kreislauf längst nicht durchbrochen.

                                    Achso – und der dreiköpfige Cast spielt famos, allen voran Helena Zengel.

                                    5
                                    • 4 .5

                                      Ich habe nicht viel von der Verfilmung des Romans, den ich vor 8 Jahren just nach Erscheinen verschlungen habe, erwartet.
                                      Ein monumentales Werk, das mit seiner massiven Literarizität das Innenleben eines traumatisierten Charakters ausleuchtet, kann auf der Leinwand nicht durch bloßes Abfilmen der äußeren Ereignisse dieselbe Magie entfalten.

                                      Freilich sind die von Routinier Roger Deakins elegisch aufgenommenen Bilder, die von passenden Klängen untermalt werden, schön anzusehen; doch nur allzu selten gibt es die Momente, in denen der Zuschauer in die Handlung einsteigt. So sieht man eine Zusammenfassung des Buchs, ohne je dessen Tiefe zu erreichen.

                                      Zwei Punkte erschweren es für mich, diesem Werk ein wohlgesonnenes Urteil zu gewähren.

                                      Der Film verlässt sich nicht auf das erzählerische Potential der Romanvorlage.
                                      Im Buch explodiert die Bombe wortwörtlich gleich zu Beginn, während sie im Film bis zum Schluss nicht wirklich zünden will.
                                      So erzählt das Buch die Geschichte von Anfang bis Ende, während im Film hin- und hergesprungen wird und daraus sogar noch eine Minderung des Genusses resultiert.
                                      Denn durch dieses Stilmittel wird keine Spannung, die den Zuschauer mitfiebern lässt, sondern nur eine momentane Verwirrung erzeugt, die dann gleich wieder aufgelöst wird.
                                      So werden auch keine Interpretationsansätze ermöglicht, da sich die Geheimnisse immer nur auf der Ebene der Narration befinden, die einmal aufgelöst zwar für einen kurzen „Aha-Effekt“ sorgen, aber darüber hinaus nichts auszusagen wissen.
                                      So wäre es beispielsweise spannender gewesen, gemeinsam mit Theo auf die Suche nach der Klingel zu Hobies Werkstatt zu suchen, anstatt erst hinterher zu erfahren, warum er dort überhaupt geklingelt hat.

                                      In vielen Kritiken wurde moniert, dass der Film zu viele Handlungsstränge habe, die nur angerissen werden.
                                      Das ist zwar richtig, jedoch verkennt man so das eigentliche Problem des Films.
                                      So verschwendet der Film viel zu viel seiner üppigen Laufzeit in dem Wohngebiet am Rande der Wüste um Las Vegas, welches erzählerisch noch den geringsten Mehrwert liefert. Denn dass Theos Vater ein Lump ist, weiß der Zuschauer vom ersten Auftritt an, und auch der unkonventionelle Boris wäre schnell etabliert gewesen.
                                      Durch diese Entscheidung fühlen sich die restlichen Erzählstränge wie eine Bürde an, die der Film mit sich herum schleppt.
                                      So wird viel Potential hinsichtlich der Liebschaften und eigentlichen Sehnsüchte des Protagonisten liegen gelassen, um die Männerfreundschaft zwischen Theo und Boris zu etablieren, die jedoch kaum in Erinnerung bleibt.
                                      Diese Unausgewogenheit hätte durch eine Änderung des Erzählformats hin zu einer Mini-Serie mit 4-6 Episoden vermieden werden können.

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                                      • 5

                                        Genug ist genug!
                                        Wird Netflix zur Müllhalde Hollywoods? - oder: Warum Zack Snyder diesen Film in seiner Gänze nicht ernst meinen kann.

                                        Nachdem man sich letzte Woche den halbgaren „The Woman in the Window“ vom Konkurrenten Disney aufs Auge drücken hat lassen, kommt heute dieser Streifen dazu, in dem es Zack Snyder viel zu offensichtlich nicht gelingt, seine Klasse voll auszuspielen.
                                        Ich kann mir kein Szenario vorstellen, in dem ich den Film erneut schauen würde - Auszugsweise allenfalls.

                                        Gleichzeitig können wir es uns nicht erlauben, den von den Scheußlichkeiten dieses Films angewiderten Blick allzu schnell in ein vernichtendes Urteil zu gießen, denn worin wir den Filmemacher verurteilen, verurteilen wir uns selbst. Sind wir nicht selbst an der Misere Hollywoods Schuld und wem das kosmische Ausmaß zu episch ist, der möge die Frage auf den Diamanten, der da lautet: „Sind wir nicht selbst an unseren Sehgewohnheiten Schuld?“, eindampfen.
                                        Und welches Genre würde sich zu einer solchen Reflexion besser eignen als das als totgelaufen Beschrieene?

                                        SPOILER
                                        Aber eins nach dem anderen.
                                        Der Prolog und der Epilog sind das Highlight des Films.
                                        Snyder kommt hier mit ganz wenigen Worten aus. Prägnant führt er seine vermeintlichen Protagonisten ein. Ein frisch vermähltes Paar, das auf der Fahrt in den Sonnenuntergang auf dumme Gedanken und so vom Weg abkommt, um in einen Militärtransport mit geheimer und gefährlicher Fracht zu knallen. Sie starben als glückliche Leute!
                                        Ohne Umschweife ist man in der Geschichte drin, um nach dem Ausbruch des Zombievirus wieder herausgerissen zu werden, um sich dann durch eine Stunde uninspiriertes „Avengers, Assemble!“ zu kämpfen.
                                        Ich wage zu behaupten, dass Snyder das nicht als große Kunst verkaufen kann und will.
                                        Doch wer ernsthaft dafür argumentieren möchte, dass Snyder es nicht besser kann, muss mir dann noch ein, zwei Fragen beantworten.
                                        Und damit meine ich den beeindruckendsten Part. Die Montage zu „Viva Las Vegas.“ Mutig, Grell, visuell, dramatische Geschichten eingefangen in ein pappsüsses rosa Gewand, aus dem Blut und Gedärm spritzt und quillt. Die Hauptcharaktere werden bereits eingeführt, ohne dass nur ein Wort gesagt werden muss, beinah jede Bewegung entfaltet mehr Charakterisierung als die nächste holprige Stunde.
                                        Ich hatte dabei beinahe den Verdacht, der mittlerweile zum flehentlichen Wunsch ausgewachsen ist, dass Snyder blank zieht und eine Zombie-Action-Rock-Oper hinlegt. Sein persönliches „Fury Road“; eine Hommage an die Kraft der Bilder. Aber es bleibt bei den wenigen Momenten, die Snyder im Epilog abermals aufgreifen wird, auch wenn es dort nicht ganz so konsequent entfaltet wird.
                                        Das Rachemotiv des Oberzombies wird auch ohne Worte geschildert. Er sinnt auf Rache für seine ermordete Frau, die sein Kind austrug. Diese Geschichte entfaltet eine größere emotionale Wucht als das Vater-Tochter-Klischee. Und künftige Filmemacher könnten diesen Film als Lehrstück begreifen, in denen zwei Konflikte auf unterschiedliche Art und Weise porträtiert werden und ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen. Aber zu diesem Gedanken nach dem Abgrasen der technischen Kategorie.

                                        Die Schauspielerriege ist allenfalls in der B- und C-Klasse einzusortieren, was nicht weiter ins Gewicht fällt, da die porträtierten Charaktere schon im Drehbuch austauschbar wirken.
                                        Schweighöfer ist einer der peinlichsten comic relief-Charaktere der Filmgeschichte. Wer über diesen Charakter lacht, der verlacht den Schwächling jeder sozialen Gruppe und das ist furchtbar schade.

                                        Der Soudtrack Tom Holkenbergs aka Junkie XL kommt zu selten zur Geltung und wenn dann Anklänge an Fury Road. Man wird sich eher an die langsamen Interpretationen der Klassiker wie „Bad Moon Rising“ erinnern als an den eigentlichen Soundtrack.

                                        Das Drehbuch ist eine Katastrophe.
                                        Man kann es nicht anders ausdrücken. Anstatt sich auf Motive und Emotionen zu verlassen, strickt Snyder eine Geschichte, die nie wirklich Fahrt aufnimmt und auch bei den dämlichsten Wendungen keinerlei Spannung erzeugt.
                                        Da wird der Countdown plötztlich auf 100 Minuten herunter gedreht und 5 Minuten vor der Atombombe hat man noch Zeit durch ein Hochhaus mit hunderten Zimmern zu spazieren und die Tochter tatsächlich noch zu retten.
                                        15 Minuten davor hatte man noch Zeit, 200 Mio. Dollar in Scheinen aus einem Keller in den Helikopter zu bringen (Wie viel genau wiegt dieses Vermögen nochmal?).
                                        Und so geht es weiter und weiter. Auch das kann nicht Snyders Ernst gewesen sein.
                                        Woran sich das festmachen lässt?
                                        Ein Protagonist denkt laut darüber nach, ob sie nicht alle in einer Zeitschleife gefangen sind und immer wieder kämpfen, sterben und alles wieder von vorn anfängt. Ein geradezu archaisches Prinzip jeglichen Schaffensdrang und gleichzeitig spiegelt sich darin auch die heutige Erwartungshaltung des Publikums; es darf und kann keine „einfachen“ Filme mehr geben, die uns langweilen und nichts Neues erzählen.
                                        Und ab diesem Punkt hat der Film in mir ironischerweise tatsächlich eine Art Erwartungshaltung ausgelöst. Nein, das kann nicht alles sein. Der Regisseur führt uns doch die ganze Zeit an der Nase entlang. Die Überraschung liegt schlußendlich dann darin, dass es keine gibt. Snyder beugt sich dem genretypischen Schluss des „Etwas hat überlebt“ aka „Sequelteaser“ und stellt damit doch zugleich die Frage: Was, lieber Zuschauer, möchtest du als Nächstes sehen? Ich habe ja zwei Arten von Filmen in einem präsentiert.

                                        Ist es nun ein kreativer Ausverkauf oder ein gekonnter Seitenhieb auf wasauchimmer, der dadurch entsteht, dass Snyder sein Können nur noch anteasert?
                                        Wir können es nicht wissen, aber...

                                        Was sollen wir nun daraus lernen?
                                        Wir müssen auf die fehlende Überraschung zurückkommen.
                                        Snyder spielt mit dem Zuschauer. Er erlaubt sich einen Blick auf die Zuschauerbank.
                                        Anstatt ein dröhnendes „Unterhalte ich euch denn nicht?“, fordert er zur Reflexion darüber auf, was wir wirklich an diesem Film genießen konnten und wovon wir in Zukunft mehr sehen möchten und wovon wir endgültig genug gesehen haben.
                                        Und die Antwort darauf ist immer die Gleiche: Wir wollen mehr Bilder sehen und mehr Musik in unseren Ohren! Bleibt uns weg mit den generischen Dialogen! Nicht umsonst verjagt Fitzcaralldo auf dem gekenterten Kan mit Caruso die Flussgeister.

                                        Und so lautet meine These, dass der Stummfilm in den nächsten Jahren eine neue Interpretation erfahren wird. Eine dahingehende Interpretation, dass wir keine zweitklassigen Drehbuchautoren mehr brauchen werden, da eine Rückbesinnung auf das Wesen des Films als primär visuelles Medium, das durch die Filmmusik verstärkt bzw. kontrastiert wird, stattfinden wird.
                                        Viva Las Vegas!

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                                        • Auf ein Neues.
                                          Ich habe keinen Namen und es gibt mich doppelt, was ich aber erst am Ende erkenne.

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                                          • ah, da isse ja. hab jetzt tatsächlich nach "puttputt..." gesucht und geschaut, auf welchen Listen der vertreten ist. Klappt todsicher.

                                            Nun auf ein weiteres Jahr der Vorschläge.

                                            "Wer hat recht?"
                                            "Wer liebt, hat recht?"

                                            ja, es wird nicht gerade besser mit den Jahren.
                                            Irgendwie will mir nichts einfallen. Möopp.

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                                            • 4 .5

                                              Ich verstehe die hohen Wertungen überhaupt nicht.
                                              Die Optik und Darsteller kann man loben; das reicht mir aber nicht für 8 Episoda á 60 min.

                                              Ansonsten ist das für britische Verhältnisse wirklich eine eigenartige Produktion.
                                              Da ist man doch eher für kompaktere Formate bekannt.
                                              Es hätte auch mehr Sinn gemacht, die Serie als 2 Episoden á 90 Minuten anzulegen.
                                              Das Pacing ist quasi nicht vorhanden. In den ersten 4-6 Episoden wiederholt sich alles, ohne wirklich spannend zu sein. Die letzten zwei Episoden erzählen dann die Geschichte nach den Morden.

                                              Hätte ich mir den Eintrag in der Wikipedia davor durchgelesen, hätte ich es wohl auch nicht länger als 2 bis 3 Folgen angesehen.

                                              Auch auf der Meta-Ebene macht die Serie keinen Sinn.
                                              Es gilt zu vermuten, dass "Die Schlange" berühmt werden wollte, was ihm jetzt zu Lebzeiten dank dieser Produktion auch noch gelungen ist.

                                              Persönlich empfand ich den Charakter des Knippenberg als spannender.
                                              Vielleicht wäre eine Ansatz wie in Finchers "Zodiac" besser gewesen; man hätte "Die Schlange" dann auch gar nicht auftauchen lassen müssen und ihm so seinen verdienten Platz zugewiesen.
                                              Aber der gemeine Netflixkonsument will wohl leider "Blut" sehen.

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                                              • 4 .5

                                                Rasant und nicht nur mit der toll aufspielenden 7-fachen Noomi Rapace optisch ansprechend inszenierter Actionfilm, der aus seiner arg konstruierten Story nichts macht außer vorhersehbare Twists herunter zu spulen.
                                                Klassischer Fall von: Wenn das Setting spannender als der Inhalt ist.
                                                Und so etwas nervt mich persönlich ziemlich, was dann zu überaus harschen Wertungen führt.

                                                Bitte nicht falsch verstehen an dieser Stelle. Ich kann mich auch auf No-Brainer einlassen. Der Trailer zu FF9 hat mich diese Woche überzeugt.

                                                Ich habe dank des vorliegenden Werkes festgestellt, dass mich Hybrid-Produkte nerven. Diese Filme, die eine gesellschaftlich kritische Note enthalten möchten, ohne etwas Fundiertes beizutragen.

                                                Im Gegensatz dazu nehmen sich die rein auf Optik und Effekte getrimmte Produktionen einfach nicht ernst, was ich dann eher verschmerzen kann, da mein Gehirn ja gar nicht angesprochen wird.

                                                Doch ich habe ein Problem mit Filmen, die immer wieder kurz interessante Plotpoints aufblitzen lassen, um dann wieder zum nächsten Actionpiece zu wechseln.

                                                SPOILER

                                                Das fängt schon bei der Prämisse an.
                                                Durch das genmanipulierte Essen treten Mehrlingsgeburten häufiger auf. Kann ich schlucken.
                                                Die Regierung erlässt zur Schonung der Ressourcen eine Ein-Kind-Politik. Die restlichen Kinder werden in den Cyo-Schlaf geschickt. Es wird nicht erklärt, wie sichergestellt wird, dass das kein Kückenschreddern ist, was dann gegen Ende des Films erst herauskommt.
                                                Und da fängt es auch schon an. Kann ich einfach nicht schlucken.
                                                Wenn das der große Twist am Ende sein soll...

                                                Alles in allem wird die Welt auch nur andeutungsweise erklärt.

                                                Und auch die Motivationen der Handelnden sind mir bis zum Ende schleierhaft geblieben.
                                                Ich habe nicht richtig verstanden, warum der Großvater die Kinder beschützt hat, da zu keinem Zeitpunkt deutlich wurde, dass er von der Massenvernichtung wusste. Somit handelt er egoistisch.
                                                Und wie soll man Essen für 7 Personen ranschaffen, wenn man nur ein Gehalt hat, und der Rest der Truppe die Wohnung ja nicht verlassen kann?
                                                Wie soll man sich einen Job zu 5. oder 6. teilen.
                                                Und überhaupt: Ist das nicht ungerecht, wenn eine Person immer am Sonntag heraus kann und so gar nicht arbeiten kann?
                                                Wenn solche elementaren Fragen nicht geklärt werden, sinkt für mich der Unterhaltungswelt einer solchen Dystopie rapide.

                                                Auch die Motivation Mondays war nicht deutlich genug herausgearbeitet und rein tatsächlich hätte das Ganze doch geräuschloser über die Bühne gehen können, wenn man nur 10 Minuten in die Planung gesteckt hätte.

                                                Am Schluss wird dann die Frage gestellt, die der Film m.E. beantworten hätte sollen.
                                                Die abgekanzelte Präsidentin stellt die richtige Frage: Wie soll man die Mehrlingsgeburten zulassen und die Welt gleichzeitig retten?
                                                Das wird uns ein anderer Film erklären müssen.

                                                8
                                                • 5

                                                  SPOILER
                                                  Ich bin kein Zombie-Fan.

                                                  Aber da ich dieses Jahr um "Army of the Dead" nicht herum kommen möchte, durfte natürlich auch der Schwank nicht fehlen.

                                                  Das Intro ist wirklich genial, danach wird es mir zu seicht.
                                                  Wenn man doch schon Neuerungen ins Genre bringt dann nicht so halbherzig.
                                                  In 95 % der Fälle spielt es ja gar keine Rolle, ob die Zombies jetzt rennen oder schlurfen.

                                                  Am gelungensten empfand ich dann noch fie Montage, in der gezeigt wurde, wie sich die einzelnen Charaktere mit der neuen Realität abfinden.
                                                  Die kurze Srquenz hat mehr ausgesagt als die bemühten Tropen und vorhersehbaren Twists (Zonbiebaby - wow^^).

                                                  Der Preus für die dämlichste Dialogzeile des Jahres geht an: "Wir müssen jetzt irgendetwas tun."
                                                  Ich weiß jetzt leider nicht aus dem FF, ob Shaun if the Dead sich darüver listig gemacht hat.

                                                  Fazit: kann man mal so runterlaufen lassen ohne allzu stark mitzufiebern.
                                                  Am Ende sind ja eh alle tot.
                                                  Ein hoffnungsloser Streifen. Wers braucht.

                                                  Falls ich mal ne Liste "Schach im Film" anlege, denke ich hoffentlich noch dran.

                                                  6
                                                  • 6 .5

                                                    Rewatch. Von 8 auf 6,5.

                                                    SPOILER
                                                    Das Ende ist jetzt wahrlich nicht der krönende Abschluss einer ansonsten ganz ok´en, wenn auch insgesamt hanebüchenen und etwas zu lang geratenen Hetzjagd mit einem überaus starkem Michael Douglas, der in der Blüte seines Schaffens stand.
                                                    Da hat Fight Club und Se7en einfach besser geliefert.

                                                    Der Film kommt der "Truman Show" und "Matrix" zwar zuvor, aber erreicht deren Kultstatus nicht.
                                                    Fincher beweist durch die Wahl seines Stoffes allerdings, dass er einen Riecher für den Zeitgeist hatte, was man ihm bei "Mank" nun gar nicht unterstellen mag.
                                                    "Verblendung" und "Gone Girl" wiederholen vieles, was er mit "Zodiac" eigentlich schon ziemlich abgeschlossen hatte.

                                                    "Benjamin Button" und "Social Network" fallen aus seinem sonstigem Schema völlig heraus. Da hätte ich gelegentlich auch mal wieder Lust auf einen Rewatch.

                                                    Aber zurück zum Film:
                                                    So wird doch keiner zu einem besseren Menschen.
                                                    Eine Traumatisierung über Tage oder gar Wochen steckt doch keiner achselzuckend weg.
                                                    Auch wenn man von diesem Punkt absieht, stellt sich für mich am Ende auch keine Katharsis ein, was nicht zuletzt an der mangelnden Charakterisierung zu Beginn liegt.
                                                    Und die Wendung, dass er zum Schluss anstatt mit seiner Ex-Frau dann mit der blonden Dame anbandelt - völlig verfehlt.

                                                    Kurzum: Ein spannender Thriller, der einen bei Laune hält, aber der jetzt nicht groß nachwirken wird.

                                                    ABER: Hach, was waren das noch Zeiten, als nicht an jeden Film ein Sequel angehängt werden müsste. Heute hätte man die Szene am Ende sicher so gedreht, dass man doch nicht ganz wüsste, ob das Spiel wirklich vorbei ist...

                                                    7