GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • 9
    über Casino

    Ein Film wie eine Spielhölle.
    Quietschbunt, rasend schnell, und ständig kommt irgendwo eine Beschallung her, teils lässt es sich Scorsese nicht nehmen, zwei Lieder übereinander zu spielen in einem Film, der über 165 Minuten maximal eine Minute der Stille hat und bei dem man am Ende den Eindruck hat, das man auch in der doppelten Zeit nicht alle Lieder hätte spielen und alles erzählen können.
    Also tut der Meister das, was er am besten kann.
    Er verzichtet auf die Einhaltung der klassischen Drei-Akt-Struktur ohne das Pacing für den Auf- und Abstieg aus den Augen zu verlieren.

    Die Charaktereinführung der von Sharon Stone beinah in Perfektion gemimten Femme Fatale, die alle Männer, mit denen sie je Umgang hatte, erst in den siebten Himmel katapultiert und schließlich ruiniert, ist mir bei der erneuten Sichtung als vermutlich stärkster Frauenmoment in einem Scorsese-Streifen wichtig geworden.
    Wie sie erst auf einen blauen Überwachungsbildschirm die Aufmerksamkeit des Casinomanagers auf sich zieht, dann die Spielchips in die Höhe schmeißt und dabei „You´re the one“ schmettert - ein Bild für alles, was folgt. „Hure bleibt Hure“ wäre als Botschaft Scorseses zu weit gegriffen, aber die Nichtentwicklung des Charakters liegt in eben diesem begraben.
    Rothstein verliebt sich in ihr Wesen, genießt ihre Zärtlichkeit, ist aber gerade deswegen blind dafür, dass sie keinen Grund hat, ihn zu lieben - außer dem Geld. Und weil Rothstein in ihr alles andere als das Geld, das sonst seinen Lebensinhalt füllt, erkennt, kann er über diesen Umstand solange hinwegsehen, bis es merkliche Schwierigkeiten gibt.
    Er kennt ihren Charakter und er denkt, ihn ändern zu können.
    Diese Lebenslüge kostet ihn seinen Frieden und seine Freundschaft zu seinem Kumpel, der schließlich aufgrund der Affäre als letzter Tropfen im überlaufenden Fass dran glauben muss.

    Schade, dass ihr Zuhälter nicht durch Harvey Keitel verkörpert wurde. Aber der treue DeNiro ist da und der routiniert cholerisch aufspielende Pesci fehlt auch nicht.

    Im Gegensatz zu „Goodfellas“ erzählt „Casino“ eine Geschichte eines Mannes, der in das Verbrechen rutschte, ohne je darin zu versinken oder eine Glorie darin fand.
    Er wollte nur das machen, was er am besten konnte. Ein Casino zu leiten und die Betrüger hochzunehmen. Und da die hohen Bosse um seine grundsätzliche Bescheidenheit wussten, durfte er schließlich weiterleben, ohne ganz groß mitzumischen.
    Sein Kumpel, der Las Vegas übernehmen will, geht schließlich zu weit und wird erschossen. Wie in Goodfellas gehabt, nur dass er hier noch weiter geht.

    Die größte Parallele zu „Barry Lyndon“, der aus gutem Grund als Scorseses liebster Kubrick gilt, liegt ganz am Ende.
    Rothstein kehrt wieder zurück zu seinen kleinen Wetten wie es 200 Jahre zuvor Barry Lyndon tat.
    Und das war´s.

    6
    • 6 .5

      Mit der ersten Staffel dieser Ausnahmeserie konnte man noch nicht wirklich mit dem späteren Status rechnen.

      I. Vorrede

      Vielleicht war Breaking Bad neben GoT die letzte Serie, die noch wirklich „alle“ geschaut haben, bevor der Markt dank konkurrierender und auf Eigenproduktionen bedachter Streamingdienste den Markt zu stark diversifizierte.
      Die Netflix-Revolution, die einst als Erlösung vor den Cliffhangern und nervigen Wartezeiten galt, frisst längst ihre eigenen Kinder. Um nicht der Spoilergefahr anheim zu fallen und weil Abwesenheit von Social Media auch immer undenkbarer wird, muss man die neueste Staffel gleich am ersten Wochenende konsumieren und in zwei Wochen steht schon wieder das nächste große Ding an. Somit entspinnt sich kaum eine eigene Geschichte durch eigene Überlegungen, die uns gleichzeitig mehr an die Figuren schweißen; lieber noch das nächste Gerücht zur neuen Eventserie durchlesen.
      Bevor ich gänzlich abschweife, konzentriere ich mich lieber auf das Wesentliche.
      Figurenentwicklung. Nichts interessiert mich an Geschichten so sehr wie dieses Thema.

      II. Figurenentwicklung

      Und gerade beim Wiederschauen, wo einem das Ende schon geistig vor Augen steht, kann man gewisse Entscheidungen im Drehbuch einfach besser rezipieren.

      Die Figuren werden geduldig vorgestellt und auch nach Art und Ausmaß auf die kommenden Staffel in einem jeweils angemessenen Rahmen.
      Lediglich bei Jesse hätte man sich eine Charakterisierung außerhalb des Stereotyps des „verlorenen Sohnes“ gewünscht, aber im Hinblick darauf, dass er gar nicht so lange mitmachen sollte, ist das im Ergebnis verzeihbar.

      III. Drehbuch

      Auch der Rhythmus der Erzählung vermag nicht immer völlig zu überzeugen. In den ersten zwei Episoden wird ordentlich Gas gegeben, um im Mittelteil stark abzuflachen und dann in den letzten zwei Episoden das Geschäft richtig ins Rollen zu bringen.
      Doch bei einer so begrenzten Episodenanzahl ist auch das hinnehmbar.

      Den einzig groben Schnitzer im Drehbuch erkenne ich im Vorgriff auf die vorgebrachte Entschuldigung Walters, dass er das Geld der Familie Black nicht annehmen könne, da er eine Affäre mit der Frau gehabt hatte.
      Dies ist aus zwei Gründen unnötig.
      Einerseits wird dieser Fakt im Folgendem nie mehr aufgegriffen, zum anderen schmälert er die Aussage, dass Walt es nicht über sein rein stolzes Herz bringt, das Geld für seine Behandlung anzunehmen.

      Besonders hervorzuheben bleibt, dass die Serie auf das Stilmittel des klassischen Cliffhangers vollständig verzichtet, die bei anderen damals durchaus noch aktuellen Serien wie 24, Lost und Prison Break zum Standard gehörten.
      Am Ende der ersten Staffel ist auch einfach so klar, dass das noch nicht das Finale gewesen sein kann.
      Und schon allein durch diesen Kniff bleibt die Serie zwar freilich massenkompatibel und setzt gleichzeitig auf die Neugier der Zuschauer an den Figuren.

      IV. Inszenierung

      Die Inszenierung, die später ein Markenzeichen der Serie werden wird, ist im frühen Stadium noch nicht ganz sattelfest.
      Die Montagen erreichen noch nicht die Cinematographie der späteren Folgen und nicht jede musikalische Untermalung sitzt, insbesondere bei der Auswahl der untermalenden Lieder.

      V. Fazit
      Die Saat war gesät, aber die Früchte der Arbeit sollten erst später richtig aufgehen.

      4
      • 7

        Gewidmet Ihrer Majestät *frenzy_punk<3 zum Neujahrstag 2021.

        Guy Ritchie meldet sich endgültig in seinem Lieblingsmetier zurück.
        Aladdin war ungewohnt und Codename U.N.C.L.E. hat nach einem schwächeren zweiten Sherlock und einem ziemlich schwachen King Arthur auch schon nicht mehr richtig gut gezogen.

        Wann ist Guy Ritchie am besten?
        Ein paar überdrehte Figuren, überwiegend männlich (die weiblich besetzte Autowerkstatt kann da als absolut unnötiges Element nur Eigensatire sein), verrichten Ihre unübersichtliche Geschäfte in einer verwickelten und komplex dargestellten Geschichte und plappern dabei Ihre Dialoge herunter als wären es Dartpfeile, die vorliegend nicht immer Ihr Ziel treffen bzw. darüber hinausschießen.
        Noch dazu braucht Ritchie ein paar exzentrische Schauspieler, von denen wenigstens ein oder zwei genügend Schauspieltalent besitzt, dass es nicht zum Bauerntheater gerät.
        McConaughey kam also als Neuling im Bunde also wie gerufen.

        Schon jetzt ein paar Stunden nach der Sichtung könnte ich die Handlung nur noch in groben Zügen wiedergeben, aber Ritchie besitzt das Talent zwar eine kurzweilige Inszenierung mit stets ein paar frischen Ideen und immer noch funktionierenden Kalauern zu servieren, die uns aber gleichzeitig doch davon abhält, es nur beiläufig zu betrachten.
        Mich macht dabei stutzig, dass er sich auch noch 20 Jahre nach Snatch so von anderen Mainstream-Filmemachern abhebt.
        Auf die großen Themen des Lebens so wie auf gesellschaftskritische Inhalte muss man da schonmal verzichten können, was jedoch sehr belebend ist.

        Sollte man einen Guy Ritchie Film ernst nehmen? Auf keinen Fall.
        Sollte man länger darüber nachdenken? Lieber keine Logiklöcher suchen.
        Sollte man sich dabei nicht gut unterhalten fühlen? Aber hallo!

        Ich persönlich bin gespannt, wie die Dinger altern und ob er immer im Schatten Tarantinos stehen wird.

        5
        • 4 .5
          über Split

          Einfach langweilig. Nichtpackend.
          Toll gespielt, mau geschrieben, lau inszeniert.
          Da war mehr drin.

          5
          • 2

            Nicht noch ein Jahresrückblick.

            Altbekannte Witze, die dann auch noch ständig wiederholt werden.
            Kein frischer Wind, sondern ne ganz schlaffe Brise.

            6
            • 3 .5

              Handwerklich top, inhaltlich Flop.
              Das war nichts und wird nie in Erinnerung bleiben.
              So kann NF langsam nicht mehr weitermachen.

              Gegen Dune wäre das dieses Jahr vollkommen abgesoffen, wage uch zu behaupten.

              So bleiben ein paar schöne Bilder und eine Schnittwunde im All.

              5
              • 10

                Gewidmet static zum 4. Advent 2020 A.D.

                Was man nicht fassen kann, das muss man umreißen.

                Reißendes Wasser. Tiefe Schluchten. Schneebedeckte Wälder. Gefrorene Seen. Wilde Natur. Dazwischen der Mensch.
                Sehnsucht. Bindung. Liebe. Familie. Geld. Arbeit. Ausbeutung.
                Dazwischen ein Unfall.
                Mitleid. Rationalisierung. Entscheidung. Täuschung.
                Dazwischen ein Mord.
                Auferstehung. Vagabundschaft. Wut. Zorn. Ärger.
                Dazwischen Überleben.
                Einkehr. Ruhe. Entrüstung. Aufrüstung.
                Zwischen zwei Menschen. Bis einer stirbt.
                Ernüchterung. Tränen. Reißendes Wasser in einem Gesicht.
                Nächstes Mal. Wieder nicht. Niemals. Aporie. Ewigkeit. Leid. Herrlichkeit.

                4
                • 7 .5
                  GlorreicherHalunke 13.12.2020, 21:38 Geändert 13.12.2020, 21:45

                  Gewidmet colorandi_causa zum 3. Advent 2020 A.D.

                  The Queen´s Gambit ist die Superheldenserie, auf die eigentlich keiner und doch alle gewartet haben.
                  Die Welt wird diesmal nicht gerettet. Und auch die Protagonistin durchlebt keinen expliziten Wandel. Oftmals wird der Erfolg dieses „Netflix-Boriginals“ (Danke an urstdertyp für diesen MashUp, wenngleich er ihn für „Mank“ verwendet) auf die opulente Hochglanzoptik sowie die Darstellerleistungen verbucht. Dass diese gleichwohl zum Erfolg beigetragen haben, steht außer Frage und bietet kaum Stoff für eine Kritik, die sich nicht den Twitterregularien unterwerfen möchte.

                  Doch schaut man sich wirklich 7 langweilige Folgen an - nur weil sie schön aussehen?
                  Ein Saal voller rauchender Eierköpfe, die über die heiligen Bretter gebeugt einen rein theoretischen Kampf ohne direkten Mehrwert für die menschliche Rasse ausfechten, mag Grund für Bewunderung liefern, nicht aber ohne jegliches Kopfschütteln. Und das Interesse des Massenpublikums sollte nach der langen Rochade alsbald abflachen.
                  Man könnte einwenden, dass aus Langeweile schon Verderblicheres entstanden ist.
                  Doch - und hier komme ich auf den Neologismus zurück - vielleicht möchte das Publikum neuerdings auch gelangweilt werden. Die tägliche Nachrichtenflut rund um Corona ist doch schon aufregend genug.
                  Jede Tätigkeit kann eine Kunst darstellen. Ein Meister lässt eine schwierige Sache bekanntlich immer ganz leicht aussehen. Und das ist zwar manchmal langweilig, aber immer schön anzusehen.
                  In diesem Rahmen wage es auch, die Behauptung aufzustellen, dass die Serie nur so gut funktioniert, weil eine Protagonistin porträtiert wird. Der männlichen Besetzung hätte es an dem nötigen Charme sowie an genuin weiblichen Eleganz und Schönheit gefehlt.
                  Da lasse ich mir genüsslich auch jede Form von diffamierender Kritik gefallen, weil jeder weiß - und das bestreitet auch nicht die Me2-Bewegung-, wer das schöne Geschlecht ist.
                  Schönheit hat immer - und hier sei ein Verweis auf Roy Black und Anita gesetzt - auch etwas mit dem Sein an sich zu tun. „Erkenne dich selbst“, das geht für mich Hand in Hand mit „Tu, was du bist.“ Nicht auf einer moralischen Ebene, sondern auf der Tätigkeitsebene, sollte dies als allgemeine Aufforderung zum Leben an sich verstanden werden. Und das Sein manifestiert sich in der Hingezogenheit zu Aktivitäten.
                  Ich kann persönlich nachvollziehen, wie man sich zu einem Schachbrett nahezu hingezogen fühlen kann; nur hatte ich leider vor dem Schachclub in der 7. Klasse keinen, der es mir beibringen wollte.
                  Und jeder hat etwas, wozu er sich hingezogen fühlt; schon seit Kindertagen. Viele haben es zu spät begriffen, einigen wurden große Steine in den Weg gelegt, wieder einige sind aus diversen Gründen gescheitert und andere haben den Ruf gehört, gehandelt und sind angekommen, nicht um die Welt zu retten, sondern um seinen Platz im Leben einzunehmen; und sei es hinter einem muffigen Schachbrett.
                  Und dieses Gefühl zu vermitteln, kann langweilig sein, sagt aber gleichzeitig viel aus und weckt die Begeisterung für das Leben. Mehr kann von einem menschlichen Werk nicht erwartet werden.

                  So ist der Schluss dieser Miniserie auch in diesem Sinne ganz konsequent. Sie spaziert durch den Park und stürzt sich in ihr Leben, soll heißen, in die nächste Partie.

                  4
                  • 6 .5

                    Wer auf 20/30er Jahre-Optik steht und auf ein tolles Schauspielerensemble und dafür auf ein raffiniertes Drehbuch verzichten kann, soll hier gerne zugreifen.

                    3
                    • 9

                      Gewidmet Iamthesword zum 2. Advent 2020 A.D.

                      Ich bin leider nicht dazu gekommen, den ganzen Film nochmal zu schauen. Deswegen greife ich die Unglücksszene auf, die mir am längsten im Gedächtnis geblieben ist.

                      Die Freude am Leben zu sein. Die Freude, ein Kind zum Lachen zu bringen. Die Freude, mit einem Kind zu lachen. Die Freude am Sein.
                      Die Freude getragen von dickem Eis, das halten sollte.
                      Du bist einen Moment unaufmerksam, weil du dem Ruf der Natur folgst. Salopp: Deine Blase am Waldrand entleerst. Um ein gutes Vorbild für den Jungen zu sein.
                      Der Junge bricht ins Eis an. Keiner weiß, wie, aber er bricht ein. Du drehst dich um, nachdem du dein Geschäft erledigt hast. Du siehst ihn nicht. Du rufst. Noch denkst du, dass er sich nur versteckt hat, dass er gleich lachend in deine Arme rennen wird. Du ihn hochwerfen wirst. Aber das stimmt nicht.
                      Du schaust auf den ruhigen See und siehst das Loch im Eis. Du denkst nicht mehr nach. Du rennst los, weil du instinktiv weißt, dass jede Sekunde zählt. Dass vielleicht nur eine Sekunde zwischen einem Lachen und einem weißen Sarg liegt. Deine eigene Sicherheit ist dir nun egal. Ausnahmezustand. Du rufst seinem Namen, greifst in das kalte Eis. Du spürst nichts außer Adrenalin, das durch deinen Körper pumpt. Du denkst nach. Wischst den Schnee weg. Hoffst ein Lebenszeichen wahrzunehmen. Du presst dein Ohr auf das Eis. Hektisch. Panisch. Ein Stück hilflos. Aber du hoffst noch. Und die Hoffnung lässt dich jetzt nicht aufgeben. Jetzt nicht. Nicht weiterdenken. Tu etwas. Du findest ihn nun. Kleine Arme in einer orangenen Jacke. Dazwischen 10 cm Eis. Du hast nichts außer deinem Körper. Du bist ein Sportler. An Extrembelastungen gewöhnt. Du holst aus zum Schlag und Haut prallt auf Eis. Das Eis verfärbt sich rot, aber es will nicht knacken. Du schlägst weiter. Einzige Chance. Es muss klappen. Du schlägst, schlägst und schlägst. Und dann. Endlich der erlösende Bruch durch das Eis. Doch die Rettung ist noch nicht geschafft. Du packst den hoffnungslosen Körper und ziehst es aus dem Eis. Du fühlst dich leer und noch lange nicht erleichtert. Du schleppst das Kind durch die anbrechende Nacht. Schließlich das Krankenhaus. Deine eigene Verletzungen sind dir egal.
                      Du sitzst am Krankenbett und übrig bleibt am Ende nur: Der Geschmack von Rost und Knochen.

                      7
                      • 5
                        über Mank

                        Typischer Kritikerliebling.
                        Mir fehlt ein bisschen der Drive und Spannung.
                        Filmtechnisch alles top.
                        Wird n paar Nominierungen geben.

                        4
                        • 10

                          Gewidmet sniesel zum 1. Advent 2020 A.D.

                          Es ist schon alles gesagt worden und leider auch schon von allen.
                          Daher ein hoffentlich unterhaltsamer Versuch einer erneuten Annäherung an das Thema „Goodfellas“.

                          Hey du, ja du. Hör mal zu.
                          Hast du auch schon von diesem seltsamen Typ aus unserer Nachbarschaft gehört?
                          Ich saß vor ein paar Jahren mit ihm beim Italiener unten an der Ecke. Der, der immer die ganzen alten Lieder aus den 50+60er spielt. Er hat Spaghetti mit Marinarasoße bestellt.
                          Danach ist er so ins Plaudern gekommen, was er nicht schon alles in seinem Leben erreicht hätte.
                          Mensch, ein echter Münchhausen ist das.
                          Er hat doch tatsächlich behauptet, dass er schon mit 11 Jahren die Autos der ranghöchsten Mafiabosse eingeparkt hätte. Kannste doch nicht glauben, oder?
                          Er wollte schon immer Gangster werden und hat von seinem angeblichen Leben fabuliert. Er hätte die Bullen, die Richter und die Staatsanwälte alle im Sack gehabt. Man hätte ihm gar nichts mehr anhaben können, wenn die Mafia nicht innerlich zerbrochen wäre und er zu viel gekokst hätte.
                          Er hätte sonst bei den besten Restaurants der City, auch wenn gar kein Platz mehr war, einen Tisch bekommen. Ganz vorne. Mitten durch den Raum hätte der Butler die Tische für ihn getragen, während der Starcomedian des Abends schon losgelegt hatte.
                          Seine Affären lagen ihm freitags zu Füßen. Seine Frau am Samstag.
                          An den restlichen Tagen hätte er erpresst, gestohlen, bedroht, verhandelt, bestochen und immer gewonnen.

                          Nach ein, zwei weiteren Kurzen hat er auch von dem schlimmsten Tag seines Lebens geschwatzt. Nein, das war nicht der Tag, als seine Ehefrau ihm eine Waffe gleich frühs ins Gesicht gehalten hätte, sondern die Ermordung seines besten Freundes.
                          Er wäre ja schon vorher ins Schwitzen gekommen, als er eine Leiche, die auf die Impulsivität des besagten Kumpels zurückzuführen gewesen ist, verscharren musste. Bizarr. Vorher hätten sie noch kurz bei dessen Mutter für einen gediegenen Nachtschmaus vorbei geschaut.
                          Außerdem hätte er vorher auch mal einen Kellner beim Kartenspiel in den Fuß geschossen.
                          Kurzum: Die Mafia wollte ihn loshaben und gaukelte ihm die vollwertige Mitgliedschaft offen. Kugel durch den Kopf. Geschlossener Sarg. Ab dem Zeitpunkt sei es abwärts gegangen. Jeder hätte sich nur noch gegen jeden verschworen und schließlich habe er sich aller seiner Feinde entledigt und wollte nun ein ruhigeres Leben führen. Ja, genau, als ob ein Mafiosi je auf seinen Lebensstandard verzichten würde.
                          Sogar im Knast hätten sie besser gegessen, als es hier in der Gegend überhaupt möglich sei, hatte er dann noch behauptet.
                          Mensch, der ist ratzevoll nach Hause getorkelt. Dem kannste echt nichts glauben. Vielleicht gut genug fürs Kino, aber so ein Lurch soll Mafiaboss gewesen sein?

                          Ich hab ihn gestern erst wieder gesehen, wie er im Bademantel seinen gelieferten Fraß vor der Tür abgeholt hat und danach die Tür wieder zugeschmissen hat. Echt bedauerlich.

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                          • 0

                            Gesehen in der 180minütigen Langfassung.
                            Gesehen? Durchlitten!

                            Wie kann man eine so hypergenial gute Buchvorlage nur so verhunzen?
                            Das war gar nix.
                            Die ersten 100 Seiten des Buchs gibts in elend langen 100 Minuten Film; immerhin noch halbwegs getreu.
                            Die restlichen 600 Seiten werden in 80 umso peinlichere Minuten gepresst.

                            Und jetzt heißt es warten, ob Villeneuve knapp 40 Jahre nach diesem Schock ein anständiges SciFi-Epos auf die Leinwand wirft.

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                            • 8 .5
                              GlorreicherHalunke 19.11.2020, 10:22 Geändert 19.11.2020, 11:20

                              Addendum

                              SPOILER

                              Maude hat das KZ überlebt.
                              Eine unscheinbare Einstellung verrät uns dieses Geheimnis.
                              So subtil, dass es mir durch die Lappen gerutscht ist und erst durch ein Analysevideo aus YT ersichtlich wurde.

                              Das KZ bedeutet Leiden, Qual und Tod.
                              All die Themen, für die auch Harold sich in seiner morbiden Art interessiert.
                              Doch bietet eine Beerdigung eben ein schön gestalteter Rahmen für den tragischen Anlass, den Harold beinahe kunstvoll imitiert und so doch in seiner Tragweite nicht zu fassen bekommt.
                              Und wenn er seine Nase noch so tief in die Geschichtsbücher stecken würde; das Leiden kann nie nachvollzogen werden.

                              Maude hingegen hat das Grauen leibhaftig gesehen und hätte alles Recht, sich nur noch maßlos aufzuregen und in Depression zu verfallen.
                              Sie tut es aber nicht. Sie wählt das Leben.
                              Harold bemerkt das Tattoo und wandelt sich; nicht zuletzt aus Scham, die eine neue Ehrfurcht des Lebens gebiert.

                              Bei der nächsten Sichtung in ein paar Jahren kann es daher nur um die Frage gehen, ob ich noch höher werte oder gar das Herz zücke.

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                              • 8 .5

                                Wir alle hätten gerne eine Nachbarin wie Maude.

                                Menschlich. Unpathetisch. Schrullig.
                                Hal Ashby liefert Tiefsinn ohne Überforderung, fast spielerisch erobert seine Tragikomödie dank toller Kameraeinstellungen und -fahrten zuerst die Leinwand und dann unser Herz.
                                In den entscheidenden Szenen entfaltet sich das Geschehen in all seiner süßlichen Melancholie rein visuell - ganz ohne Worte.

                                So hat Harold alles im Leben außer echt empfundener Freude.
                                Zwar bereitet ihm sein Hang zur Morbidität ein diebisches Vergnügen, aber außer der zunehmenden Ignoranz seines Umfelds für seine wahren Bedürfnisse erntet er nichts.
                                Seine Mutter strebt kurzerhand seine Vermählung ein.
                                Sein Onkel möchte ihn im „Krieg für den Frieden“ zum Mann machen.
                                Und sein Therapeut möchte wohl einfach nur aus ihm schlau werden.

                                Aber er besucht lieber die Beerdigungen fremder Leute. Ein Hobby, das er mit der knapp 80jährigen Maude teilt. Die schrullige, alte Dame mit schnattriger Eigenwilligkeit und allzeit findig-krimineller Energie, die sie für die gute Sache und nicht sich selbst einsetzt, ist in einer fragwürdigen Art einerseits fast penetrant gegenüber dem Tunichtgut, andererseits die Therapie, die Harold wirklich braucht, um - wenn schon nicht zu sich selbst - dann wenigstens zur Freude zu finden.

                                Trotz seiner knapp bemessenen Laufzeit geriert man sich in Repetitivität, ohne dabei je den Unterhaltungswert zu senken. So sind die vorgetäuschten Selbstmordversuche bei den Verkupplungsversuchungen freilich kein crescendo, aber doch jeder einzelne in seiner Originalität memorabel, ohne dabei jedoch das ganz große Bild zu suchen.
                                Letztlich störend dabei kann man die allzu dick aufgetragene Musik Cat Stevens empfunden werden, die für sich stehend sicher schon die ein oder andere Fahrt in einem Leichenwagen aufgewertet hat.

                                And if you want to live high, live high
                                And if you want to live low, live low
                                'Cause there's a million ways to go
                                You know that there are

                                Harold wird durch die kurze Zeit mit Maude zum Possibilisten.
                                Er überwindet seine todesgewandte Einstellung, behält sich jedoch die Lethargie bei.
                                Raus aus der Sackgasse und rauf auf den Kreisel, der in eine Millionen verschiedene Richtungen führen kann.

                                So entdeckt er seine Lebensfreude, ohne einen letztgültigen Sinn zu finden oder auch nur dazu verpflichtet zu sein.
                                Freude um der Freude willen.
                                Freude trotz Verlust deren, die ihm den Zugang zur Freude eröffnet.

                                Mauds Grab führt zur Auferstehung des wahren Harolds.
                                Er ist aufgebrochen, auf seine Weise.

                                8
                                • 3 .5

                                  Dieser Film ist kein Survival-Streifen.
                                  Dieser Film ist ein Liebesfilm mit dem - pun intended - größten Vorbau der Schmonzettengeschichte.

                                  Eine verlobte Frau tauscht ihren Antragsteller durch die neu empfundene Liebe zu der mit ihr die Notsituation durchlebten Mann, dessen Frau unter der Erde ruht, aus. Die Notsituation macht ca. 85 % des Films aus

                                  Ein Hund, der alles überlebt und immer wieder zurückkehrt, darf natürlich nicht fehlen, auch wenn nicht geklärt ist, wie der Hund den Absturz unangeschnallt überlebt haben soll, wenn schon der Pilot draufging, weil er einfach nicht zum Rest des Films gepasst hätte und - so viel haben wir aus Cats gelernt - Hunde nun mal keine Katzen (mit sieben Leben) sind, und seine Nahrungsaufnahmeszenen dem Schnitter zum Fraß vorgeworfen worden sein müssen.

                                  Wir beobachten von der heimeligen Gartenzwergidylle einen Kampf um das Überleben, der sich nie so richtig bedrohlich anfühlt, was zum einen daran liegt, dass jede größere Bedrohung konstruiert erscheint und innerhalb von 2 Filmminuten gelöst ist, und zum anderen daran, dass sie noch Proviant haben und der Schnee dafür sorgen sollte, dass sie nicht verdursten.

                                  Zudem wartet der Film noch mit einer unnötigen und unnötig zahmen Sexszene auf, ab der der Film für mich bis zum bitteren - man verzeih! - kitschigen Ende vollends gekippt ist.
                                  Die eben kritisierten Punkte hätte man locker wegstecken können, wenn der Film sich auf die Überlebensthematik konzentriert hätte und weiterhin schöne Naturaufnahmen geliefert hätte.
                                  Die Entscheidung, dass die Protagonisten sich der geschlechtlichen Verbundenheit hingeben, überzeugt nicht und auch die Art der Darstellung hätte man sich schenken sollen.
                                  Vor besagter Szene, geht die Frau dem Kerl an die Wäsche und die Kamera widmet sich dem knisternden und lodernden Kaminfeuer zu. Feurige Leidenschaft - wenigstens mal Bildsprache hier. Ok. Und Schnitt. Aufblende. Zwei übereinander geworfene Körper. Bildsprache - das war einmal.
                                  Offensichtlich wird hier die Trope aufgegriffen, dass die Angst vor dem Tod und Sex zwei eng miteinander verwobene existenzielle Thema sind, aber meine Damen und Herren, wenn das gezeigte Blümchenbeet alles ist, was Hollywood zum Thema „Ich habe gerade den letzten Sex meines unerwartet endenden Lebens“ ist, dann würde eine Abblende in ein Feuer die Gedankengärten des Zuschauers tatsächlich mehr anregen als diese eine Minute „Schieben und Keuchen“.

                                  Natürlich genießt der Gentleman und schweigt hernach, auch als er ihren Mann am Krankenbett sieht. Er schweigt zu sehr, bis er von ihr mit der Tatsache konfrontiert wird, dass sie doch nicht geheiratet hat. Ihr Mann, der sich in seinem Herzen vorgenommen hatte, sie nicht aufzugeben, auch wenn sie als nicht mehr dieselbe Frau zurückkehrt, wie er ihr behutsam sagt.

                                  Doch die blonde Frau, das ewige Luder seit Eva, ist zwar gesund zurückgekehrt, aber sie ist nicht mehr dieselbe.
                                  Anstatt sich zu fragen, wie klein doch die Liebe zu ihren Erwählten und Versprochenen sein muss, wenn sie ihn aufzugeben gedenkt, folgert sie aus ihren Gefühlen, dass die Liebe zu dem neuen Mann doch noch größer sein müsste.

                                  Und dieser Trugschluss wird als Auslöser für das HappyEnd, das nach dem Abschied die beiden Charaktere in die gegensätzliche Richtung laufen lässt und shot-to-shot das Offensichtliche in Szene setzt und schließlich in der Umkehr zueinander und gemeinsamer Umarmung herrscht.
                                  Eros hat wieder gesiegt. Ich tue das, worauf ich Lust habe. Was interessieren mich meine Versprechen von gestern? Der Verlobte hat eben Pech gehabt. Sein Kampf wird nicht gezeigt.
                                  Und mit Eros darf nicht diskutiert werden. Die Liebe ist da, weil ich sie fühle.
                                  Das Schmachten, Trachten und Kämpfen in der Beziehung selbst, wird wie so oft nicht gezeigt.

                                  Zum Schluss bleiben so beide Kämpfe nur angedeutet und werden nicht wirklich durchlitten.
                                  Der Film versagt in seiner Überlebensthematik.
                                  Der Film versagt vollständig in seiner Liebesthematik.

                                  Was bleibt, sind Naturaufnahmen, die in einer Dokumentation besser untergebracht gewesen wären.

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                                  • GlorreicherHalunke 02.11.2020, 10:13 Geändert 02.11.2020, 10:13
                                    über MUBI

                                    Oktober
                                    Spielfilme: 5 (58)
                                    Kurzfilme: 0 (14)
                                    Dokumentationen: 0 (6)

                                    • 2 .5

                                      Es ist schon alles gesagt worden, wenn auch nicht von allen.

                                      Ich bin sicherlich nicht der beste Ansprechpartner für Horrorfilme, doch kann ich ein unnötiges Remake dennoch erkennen. Man soll ja auch kein Schreiner sein müssen, um feststellen zu können, dass der Tisch wackelt.
                                      Und hier wackelt es gewaltig.

                                      Der Reihe nach.
                                      Horror ist ein Genre, das mir missfällt. Das belegen auch die Zahlen aus meinem IMDB-Account (155 Wertungen mit durchschnittlich 5,28 ganz am Ende der Nahrungskette). Dazu muss ich aber auch zugeben, dass mir noch viele Klassiker des Genre fehlen, was ich durch die jahreszeitliche Stimmung dieses Wochenende etwas ändern wollte.

                                      Die ersten beiden Teile der Reihe haben mich vollkommen überzeugt, ohne dass ich zu Höchstwertungen greifen muss.
                                      Sanguis Bibimus.
                                      Horror lebt von Atmosphäre. Der elegische Soundtrack ummalt das Bühnenbild, in dem die Schauspieler sich konzentriert vortasten.
                                      Die Dialoge werden langsam und eindringlich gesprochen, ohne pathetisch zu wirken.
                                      Je langsamer sich der Grusel so entfaltet, desto besser. Die Schnitte sind wohl überlegt.
                                      Corpus Edimus.
                                      Die eigentliche Handlung - und das war ein wirklich neuer Aspekt für mich - tritt in den Hintergrund.
                                      Ich hätte stundenlang dabei zu sehen können, wie die Charaktere taktieren und doch dem Unvermeidlichen nicht entkommen können.
                                      Tolle Corpus Satani!

                                      Das 1:1 Remake erzählt die Handlung routiniert herunter mit nur marginalen Änderungen, die noch nicht mal die Entwicklung der Auswertung von Kameraaufnahmen antizipieren und gerade mal einen Mord etwas anders zeigen.
                                      Der Soundtrack wummert und ächzt ohne irgendeine Stimmung zu erzeugen, die mich hereinzieht.
                                      Was waren das für Bilder, als Damien beinah minutenlang mit seinem Dreirad im Kreis fuhr und dann der schreckliche Befehl der Haushaltshilfe erging.
                                      Im Affenhaus kommen Scheiben fast zu Bruch und doch war die einfache Fahrt durch den Tierpark, bei dem die Affen gereizt auf das Auto stiegen, wirkungsvoller.

                                      Ein Hoch auf gut gemachten alten Horror, der auch ohne Blut zu überzeugen weiß.

                                      Ich werde künftig anders an Horrorfilme herangehen und möglicherweise auch an das Medium Film im Allgemeinen.
                                      Ave!

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                                      • 7

                                        SPOILER

                                        A story about love. Love that never ends.

                                        Die Frau stirbt zum Schluss auf der Bühne, die Zuschauer klatschen.
                                        Der Bösewicht obverliert.
                                        Die Liebe siegt.
                                        Die Schreibmaschine rattert.
                                        Der Künstler...bleibt hungrig.

                                        Die Schauwerte dieses melodramatischen Musicals bleiben bestehen.
                                        Wie später beim Gatsby nimmt Luhrmann anachronistische Musikstücke, die er vorliegend neu intoniert, was meist genial aufgeht.

                                        Ein mitreißender, wilder und bunter Ritt, der die Schattenseite des Lebens mit ganz viel Pathos übergießt anstatt die Dinge wirklich in ein rechtes Licht rückt und sich mit dem Thema "Liebe" in aller Ernsthaftigkeit auseinandersetzt anstatt dem Publikum zwei Stunden Sentimentalität liefert, die im Alltag allenfalls als Traum und nicht als Grundlage für eine tatsächlich funktionierende Beziehung zu dienen vermag.

                                        Und warum "in aller Liebe" liebt Hollywood den Antagonismus zwischen den feschen Habenichts und der "sicheren, aber drögen und egoistischen Bank"?
                                        Man sollte doch annehmen, dass Selbstbewusstsein aus Sicherheit wächst und nicht umgekehrt.

                                        Also jo, ich könnte das Ding an der Wand zerdrücken, aber es hilft alles nichts. Musik und Optik waren TOP.

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                                        • 9
                                          GlorreicherHalunke 24.10.2020, 21:12 Geändert 24.10.2020, 21:22

                                          Netflix hat sich eine Perle gekauft.

                                          Packendes Justizdrama nach wahrer Begebenheit, das mit geschliffenen Dialogen, die von brillianten Schauspielern vorgetragen werden, über die gesamte Lauflänge rundum begeistert, wenn man sich vom Pathos einfangen lassen und auf wirkliche inhaltliche Tiefe verzichten kann.

                                          Der Objektivist in mir vergibt 7.5 Sterne, aber ich mag Justizstreifen einfach sehr.

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                                          • 4
                                            über Kadaver

                                            Optik gut.
                                            Schauspieler ertragbar.
                                            Drehbuch grottig.

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                                            • 7 .5
                                              GlorreicherHalunke 20.10.2020, 07:40 Geändert 20.10.2020, 07:40

                                              Wertung nach Staffel 1:
                                              Zu Beginn meines Serienschauens hätte mir diese Serie sicherlich viel besser gefallen.

                                              Es ist eine extrem gute Polit-Serie, je nach Betrachtungsweise auch besser als House of Cards mit Kevin Spacey.
                                              So geht es in fast jeder Folge um konkrete politische Inhalte, die meistens in ein Dilemma münden, aus der sich die Protagonistin durch harte Entscheidungen befreien muss.
                                              Die Charakterentwicklung ist auch sehr statisch und daher nur mäßig interessant.

                                              Dieses Formelhafte (im Ablauf und bei der Charakterzeichnung) und die Tatsache, dass die Folgen mit knapp einer Stunde leichte Überlänge hat, lässt die Serie für mich nicht aus dem guten Mittelfeld der Bügelserien entsteigen.

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                                              • 4 .5

                                                Belangloser NS-Spionagestreifen mit viel nackter Haut, aber nichts weiter darunter aks win halbwegs toller Liebesdialog.
                                                Nicht alles, was Mubi bringt, glänzt.

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                                                • 5 .5

                                                  Spannender Thrill, wenn man weder über die Motive, Handlungselemente und die Moral der Heschicht nachdenkt.
                                                  Nach einem holprogen Start merkt man dem Film seine Überlange nicht wirklich an. Schauspielerisches Niveau: vorhanden.

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                                                  • 7 .5

                                                    Hätte Corona ein Jahr vorher zugeschlagen, wäre das fatal für diesen Streifen gewesen.
                                                    Wenn man James Bond bis ins Nimmerland verschiebt, hätte man hier auch kräftig am Terminrad gedreht.

                                                    Andere Frage:
                                                    Werden Marvelfilme nach "Corona" wieder erblühen oder werden sie nicht mehr so populär sein?

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