Heng Snoup - Kommentare

Alle Kommentare von Heng Snoup

  • Heng Snoup 17.09.2022, 09:36 Geändert 17.09.2022, 09:37

    Die 4. Folge habe ich jetzt nach der hälfte erstmal ausgemacht. Nachdem die ersten beiden Folgen noch vielversprechend waren, muss ich leider sagen, dass die Serie einfach unglaublich langweilig ist, die Handlung keinen roten Faden hat und die Charaktere mich bisher immer noch nicht interessieren. Optisch zwar schön anzusehen (wenn auch etwas zu farbintensiv), aber inhaltlich echt schwach.

    Da bin ich froh das zeitgleich mit House of the Dragons eine Serie läuft, die inhaltlich was zu bieten hat.

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    • Im Vergleich zu House of the Dragon gibts hier definitiv mehr Spektakel und wirklich tolle Bilder. Allerdings weiß ich nach 2 Folgen immer noch nicht so ganz wohin die Geschichte hin will und die Charaktere haben mich größtenteils auch noch nicht ganz überzeugt. Da hat die HBO-Konkurrenz die Nase ganz klar vorne.
      Die ganze Diskussion um die krasse Wokeness im Vorfeld war sicherlich etwas überzogen, aber definitiv nicht Fehl am Platz. Massiv stören tut das nicht, allerdings frage ich mich schon warum es jetzt schwarze Hobbits, Elben und Zwerge gibt, wenn Tolkien sein Welt doch sehr detailliert beschrieben hat. Das hinterlässt irgendwie einen komischen Beigeschmack und ist eifnach unnötige politcal correctness. Insgesamt bin ich aber sehr gespannt auf die nächsten Folgen.

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      • Artikel über belanglosen RTL-Müll sind einer von vielen Gründen warum ich mich eigentlich nur noch zum bewerten der Filme auf Moviepilot verirre. Eigentlich weiß ich auch garn icht wieso ich diesen Kommentar schreibe, aber das wollte ich einfach mal rauslassen. Schade, dass hier immer mehr von solchen Schrott-News kommen, die mit dem Thema MOVIEpilot gar nichts zu tun haben.

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          Heng Snoup 07.02.2022, 22:00 Geändert 07.02.2022, 22:44

          Red Notice oder einfach der Prototyp Netflix Original.
          Was die immer an Müll-Filmen raushauen glaubt man mittlerweile selbst kaum noch.

          200 Millionen US-Dollar Budget, aber die Optik von nem Mid-Budget-Film. Blöd, wenn dann in jeder Szene CGI her muss. Ryan Reynolds labert wieder 2 Stunden nur dummen Scheiss und Dwayne Johnson glänzt mal wieder mit 2 Gesichtsausdrücken. Es wird von Szene zu Szene gehetzt, ohne irgendein Gespür für Tiefgang oder pacing. Wenn ihr denkt die Story ist nicht so der Knaller, wartet mal bis zum Schluss. Da musste ich dann tatsächlich lachen. Reines Comedy-Gold.

          Fazit: Ein typisches Netflix Original.

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            Heng Snoup 07.02.2022, 21:50 Geändert 07.02.2022, 22:13
            über Reacher

            Ich bin positiv überrascht!
            Den ersten Jack Reacher mit Tom Cruise mochte ich wirklich sehr, der zweite Teil war dann leider nicht mehr als ein solider B-Actioner. Tom Cruise ist zwar optisch ne absolute Fehlbesetzung als fast 2 Meter-Hühne, hat mir aber gut gefallen.

            Die Serie lehnt sich tatsächlich sehr nah an den ersten Band der Reacher-Reihe an. Die Handlung weicht nur in seltenen Fällen vom Buch ab und inszeniert einige Szenen genauso, wie ich sie mir damals beim lesen vorgestellt habe. Alan Ritchson würde ich hier glatt als optimale Besetzung bezeichnen. Was für ein Kasten! Total vollgejuiced, Arme wie ich Beine, blond und 2-Meter groß. So muss Jack Reacher aussehen. Gefreut hat mich auch, dass er die Rolle ähnlich wie im Buch spielt: manchmal sehr wortkarg, extrem analytisch und immer selbstsicher. Der Tom Cruise Reacher war da schon mehr klassicher Action-Held.

            Als Mischung zwischen Krimi und Action funktioniert die Serie insgesamt auch super. Der Plot bleibt interessant, allerdings wäre hier ne Folge weniger besser für die Laufzeit gewesen, und die Action ist erste Sahne. Hier gibts wirklich derbe auf die Fresse, inklusive gebrochenen Knochen. Die physische präsenz von Alan Ritchson zahlt sich hier voll aus, denn auch wenn die Action nicht so durchgeplant ist wie in der John Wick-Trilogie, wird hier nicht übertrieben viel zerschnitten, sondern immer gut draufgehalten. Die Kamera fängt das ein was tatsächlich am Set gemacht worden ist. Grüße gehen an dieser Stelle raus an alle Liam Neeson-Actioner der letzen Jahre ;)

            Ich bin doch sehr gespannt, ob da noch weitere Staffeln folgen. Material gibts auf jeden Fall genug.

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              The Expanse war für mich lange Zeit der Stern am Serien-Himmel, weil ganz besonders im Sci-Fi-Bereich wenig mit dieser Qualität zu finden ist. Das meiste ist irgendwas zwischen Gut und nicht gut. Die ersten 4 Staffeln waren wirklich absolut herausragendes Serien-Kino mit einer komplexen Geschichte, die sich in mehrere große Sub-Plots aufteilt und diese auch alle spannend erzählt. Die Konflikte zwischen Mars, Erde und dem Gürtel waren immer spannend, der Eye-Catcher war für mich aber immer das Protomolekül.
              Am Ende der 3. Staffel wurden soviele spannende Fragen dazu offen gelassen, in der 4. Staffel wenige beantwortet, dafür wieder andere aufgemacht und in Staffel 5 und leider auch in Staffel 6 ist alles rund um das Protomolekül nur noch Nebensache. Die ganzen Fragen dahinter werden leider nicht beantwortet. Hat mich das bei Lost irgendwie wenig gestört, schmerzt es bei The Expanse deutlich mehr. Gerade vor dem Hintergund, dass es keine weiteren Staffeln geben wird (die Bücher allerdings noch 3 weitere Bände umfassen), ist das defintiv enttäuschend.
              Schlecht ist Staffel 6 dennoch bei weitem nicht, denn Story und Inszenierung sind gewohnt gut, nur bleibt leider ein pfader Beigeschmack.

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                Kommt absolut nicht an Sons of Anarchy heran. Das muss Mayans MC zwar auch nicht, weil die Messlatte natürlich ziemlich hoch ist, aber trotzdem hab ich hier ein bisschen mehr erwartet, weil Kurt Sutter längst beweisen hat, dass er ein toller Drehbuchautor ist. Während der große Serien-Bruder einem eine gekonnte Symbiose aus Drama, Action und Krimi präsentiert, funktioniert hier vor allem der Drama-Part wenig. Während EZ ein durchaus gelunger Protagonist ist, wirkt vieles um ihn herum irgendwie konstruiert. Seine Ex ist mit dem Kartell-Boss verheiratet, der natürlich zufällig mit den Mayans zusammen arbeitet? Ja klar. Vieles hat einen leicht billigen Soap-Beigeschmack. Zudem bleiben die Mayans als Club irgendwie unter ihrem Potenzial und viele Member sind irgendwie nur Platzhalter. Die Action und der Crime-Part ist hingegen etwas besser gelungen, hat mich aber auch nicht vom Hocker gerissen. Wenn mit Sons of Anarchy nicht ein großer Bruder existieren würde, währe die Serie wahrscheinlich ziemlich untergegangen. Trotz allem bin ich halbwegs gespannt wie es in Staffel 4 weitergehen wird, weil die 3. Staffel tatsächlich ein sehr gutes Ende hatte.

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                  Heng Snoup 12.10.2021, 18:31 Geändert 12.10.2021, 18:31

                  Kann mich der überwiegend positiven Resonanz hier nicht anschließen. Squid Game macht zwar durchaus Spaß und einige Spiele sind definitiv spannend inszeniert, doch dem gegnüber stehen übertriebenes Overacting jenseits von Gut und Böse, teilweise Dialoge bei denen mir die Arschhaare ausfallen und flache Charaktere. Wirklich fesseln will das hier irgendwie nicht. Und das ist schade, denn das Setting gibt eigentlich viel her. Die Set-Pieces sehen größtenteils ziemlich cool aus und das Blut spritzt auch ziemlich derbe durch die Gegend. Verschenktes Potenzial trifft es hier wohl am besten.

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                    über Dune

                    Ich weiß gar nicht, was ich hier schreiben soll. Dune müsst ihr selbst erleben! Die Bilder, die Denis Villeneuve geschaffen hat und die Atmosphäre sind der absolute Wahnsinn.

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                      Heng Snoup 08.08.2021, 11:46 Geändert 09.08.2021, 23:32

                      Auf den ersten Blick ist Wrath of Man (oder deutsch mit dem super-ansprechenden Titel Cash Truck) ein klassicher Statham-Actioner der besseren Sorte. Jason Statham schlüpft hier wieder in die Rolle, die er in allen Filmen davor auch gespielt hat. Ich muss aber zugeben, dass mir Statham in diesen Rollen immer gut gefällt und seine Mimik ist mit 3 Gesichtausdrücken sogar ein Stück besser als die von The Rock. Hier wird einem schnörkellöse, brutale und richtig brachial inszenierte Action präsentiert. Was Wrath of Man insgesamt von anderen Vertretern des Genres abhebt ist die deutliche Handschrift von Guy Ritchie, der es schafft eine spannende und interessante Geschichte zu erzählen und Stathams Protagonist H eine nachvollziehbare Motivation für sein Handeln gibt. Im Vergleich zu Ritchies vorherigen Filmen fehlt hier größtenteils der typische Humor, wodruch Wrath of Man sich etwas mehr wie ein klassischer Action-Thriller anfühlt. Was mich auch echt gefreut hat, ist Josh Hartnett mal wieder auf der großen Leinwand zu sehen. Insgesamt auf jeden Fall eine Empfehlung!

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                        Heng Snoup 17.05.2021, 17:13 Geändert 17.05.2021, 17:15

                        Staffel 2 ist immer noch absolut sehenswert, hat mich aber nicht so gepacktwie Staffel 1.
                        Meine Favoriten: Snow in the Desert und Pop Squad
                        Bin gespannt auf die 3. Staffel.

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                          Netflix haut wieder einen Originals Film raus und ich frage mich erneut: Warum tue ich mir den Scheiss an?

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                            Heng Snoup 04.05.2021, 19:43 Geändert 04.05.2021, 23:40

                            70 % chance you gonna like this movie!

                            Holy Shit! Nach dem Slowburner Splatter-Western Bone Tomahawk und Brawl in Cell Block 99 (den ich leider immer noch nicht gesehen hab) präsentiert uns S. Craig Zahler mit seinem 3. Film Dragged Across Concrete ein Slowburn Etwaswenigersplatteraberimmernochviel Heist-Drama, in dem Vince Vaughn und Mel Gibson suspendierte Cops spielen, die gefühlt nur im Auto sitzen. Und das ist verdammt cool! Zahler versteht es einfach eine langsam erzählte Handlung mit spritzigen Dialogen spannend zu inszenieren. Für mich hat das irgendwie was von Tarantino, nur in langsamer und noch brutaler. Dabei ist das alles recht unspektakulär erzählt und trotzdem schafft es Zahler von Anfang bis Ende eine unglaublich starke Atmosphäre aufzubauen. Wie schon in seinem Erstlingswerk wird sehr viel Zeit für die Charaktereinführung benutzt, nur um gegen Ende einen höllischen Showdown hinzulegen, ganz ohne fette Action. Mit Gibson und Vaughn sind die Hauptrollen top besetzt, aber auch in den Nebenrollen sieht man viele bekannte Gesichter, z.B. Jennifer Carpenter, Michael Jai White und Thomas Kretschmann. Ich bin echt auf die nächsten Werke von Zahler gespannt und hoffe, dass er weiterhin seinen ganz eigenen Stil beibehält.

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                              Heng Snoup 11.04.2021, 21:36 Geändert 21.04.2021, 17:40

                              In Gomorrha wird ein unglaublich authentisches Bild der Mafia in Neapel gezeichnet. Hier ist ein Menschenleben nicht viel wert und das macht die Serie einem auch sehr schnell klar. Die unterschiedlichen Mafia-Familien streben alle nach dem großen Geld, wodurch brutale Machtkämpfe um möglichst viel Territorium vorprogrammiert sind und ständig Feinde kaltblütig hingerichet werden. Abmachungen halten auch nicht lange, weil im Endeffekt niemand irgendwem vertraut. Die ganze Struktur des organisierten Verbrechens, vom Mafiaboss über kleine Soldaten bis hin zu lokalen Politikern wird hier sehr glaubwürdig und gradlinig dargestellt. Gomorrha ist auch durchweg top inszeniert und stark gespielt. Das Problem an der Sache ist aber, dass die Serie mit ihrer Authentizität steht und fällt. Denn so spannend und realitätsnah das alles ist, es fällt insgesamt schwer eine persönliche Bindung zu den Charakteren aufzubauen, weil hier wirklich alle einfach nur abgefuckte und ekelhafte Mörder sind. Ciro di Marzio, der noch am ehesten als "der" Protagonist zu bezeichnen ist, mag ab und zu sympathische Charakterzüge haben, insgesamt überwiegt aber nur die Abscheu. Sons of Anarchy hat diese inszenatorische Gradwanderung z.B. sehr gut hinbekommen: Schwerverbrecher für die man trotzdem irgendwo noch Sympathien hat, weil man neben dem kriminellen Geschäft eben auch sehr viel über das Familienleben erfährt. Gomorrha versucht erst gar nicht das persönliche Leben der Mafiosi an die große Glocke zu hängen. Große Gefühle gibts hier nicht. Und deshalb sollte man hier auch keine romantisierende Mafia-Erfahrung, wie man das aus Scorsese-Filmen kennt, erwarten. Dennoch ist Gomorrha nach 2. Staffeln eine absolut sehenswerte Serie und ich bin gespannt ob die Serie ihr gutes Niveau halten kann!

                              Update: Die 3. Staffel kann das Niveau leider nicht halten und kann mit den neu aufgemachten Handlungssträngen kaum fesseln. Bin daher erst mal raus.

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                                Geiler scheiss. Bin auf die nächsten Folgen gespannt.

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                                  Heng Snoup 27.03.2021, 11:53 Geändert 31.03.2022, 14:16
                                  über Vietnam

                                  Auch die gekürzte Fassung ist von vorne bis hinten eine unglaublich informative und auch spannende Doku, die sehr detailliert auf die Hintergründe und den zeitlichen Ablauf des Vietnamkrieges eingeht. Hier wird auch sehr gut deutlich, dass es im Krieg keine Gewinner, sondern nur Verlierer gibt.

                                  Ich würde hier eigentlich gerne 10 Punkte geben, aber letztendlich merkt man der gekürzten Fassung die Schnitte auch oft an, z.B. gibt es recht viele harte Cuts in denen sehr plötzlich Themen abgeschlossen und andere aufgemacht werden. Wie in vielen anderen Kommentaren bereits gesagt, werden einzelne Themengebiete, wie z.B. der us-amerikanische industrielle Militär- und Rüstungskomplex überhaupt nicht erwähnt. Ich weiß nicht genau wie viel detailierter die Uncut Version auf solche Themen eingeht, bei der ziemlich drastischen Laufzeitkürzung wird die Aufarbeitung wohl aber noch deutlich umfassender sein.

                                  Trotz allem auch cut absolut großartig. Zu sehen in der Arte Mediathek bis Ende April!

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                                  • Bin mal gespannt wie das in ein paar Jahren aussieht wenn Warner Bros. und Co. auch ihre eigenen Streamingplattformen veröffentlicht haben. Netflix Originals sind schon seit Jahren größtenteils langweilige Ware von der Stange. Wenn sich dieses veraltete TV-System dann auch noch durchsetzt bin ich als dauerhafter Abonnent raus. Netflix lohnt meiner Meinung noch eigentlich fast nur noch wegen externen Filmen und Serien.

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                                      Heng Snoup 22.03.2021, 20:14 Geändert 22.03.2021, 20:15

                                      Unhinged ist zugleich fesselnd und unfassbar dämlich. Während Russel Crowe den namenlosen Psycho mit dickem Bauch überzeugend spielt und die Inszenierung von vorne bis hinten gelungen ist, gibt es es auch durchgehend unglaublich dumme Logiklücken und Plotholes. Gegen Ende hatte ich fast schon das Gefühl, die Polizei hat gar keinen Bock den Kerl festzunehmen.

                                      "Der Psycho-Killer, der wegen Mord gesucht wird, verfolgt uns gerade!"
                                      "Ne Sorry, alle Einheiten müssen zu einem großen Autounfall, gucken sie bitte selbst, wie sie mit dem Typen klarkommen."

                                      Das nenn ich vorbildliche Polizeiarbeit.

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                                      • Heng Snoup 16.03.2021, 12:44 Geändert 16.03.2021, 12:45

                                        Den Oscar für den besten Hauptdarsteller wünsche ich Riz Ahmed. Der hat sich in letzter Zeit zu einem meiner Lieblingsschauspieler hochgespielt. Fand ihn in Sound of Metal absolut genial!

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                                          Heng Snoup 25.02.2021, 22:07 Geändert 25.02.2021, 22:08

                                          Werde mit der Serie leider nicht so warm. Staffel 2 ist zwar besser als die ranzige 1. Staffel, weiß aber trotzdem zu keiner Zeit wirklich zu fesseln. Die Action ist zwar absolut solide (mehr aber auch nicht) inszeniert und die Chemie zwischen Sullivan Stapleton und Philip Winchester stimmt, abseits davon gibt es aber eklatante Schwächen. Die Story ist nicht der Rede wert und leider ziemlich sprunghaft erzählt. Die Nebencharaktere sind auch absolut austauschbar. Der Look der Serie ist meistens auch ziemlich B-Movie-like, denke aber mal, dass das Budget hier schuld ist. Wenn die 3. Staffel nicht direkt richtig losfeuert wars das auf jeden Fall mit Strike Back.

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                                            Heng Snoup 28.01.2021, 11:01 Geändert 29.01.2021, 23:07

                                            Die größte Stärke von Lovecraft Country ist definitiv das Setting in den 1950er Jahren, welches nicht nur optisch super eingefangen wurde, sondern sich thematisch auch sehr stark auf die damalige Rassentrennung und den damit einhergehenden Rassismus fokussiert. Die Serie ist deshelb im Kern auch weniger eine Horrorserie, sondern viel mehr eine sozial- und gesellschaftskritische Dramaserie, die die Rassenthematik mit viel Horror und Fantasy würzt. Zwar ist die Darstellung vielleicht ein wenig überspitzt, da wirklich jeder Weiße auf irgendeine Art und Weise ein Rassist ist, wirkt insgesamt jedoch sehr stimmig.

                                            Die Horrorelemente beschränken sich nicht nur auf Monster und brutale Splatteraction. Sie sind viel mehr ein Teil aus einer verborgenen Welt voller böser Magie, in welche die Protagonisten im Laufe der Serie immer tiefer hineingezogen werden. Hervor sticht hier vor allem die Kreativität, die gegen Ende fast schon absurde Züge annimmt, vielleicht auch nicht immer vollends überzeugt, aber immer unterhält. Im Gegensatz zu American Horror Story sind sowohl die Handlung, als auch die Horrorelemente deutlich glaubwürdiger in die Welt eingebunden und wirken nicht total deplatziert oder völlig an den Haaren herbeigezogen.

                                            Etwas durchwachsen ist die musikalische Untermalung, die prinzipiell zwar immer den Sound der 50er einfängt, teilweise aber auch einfach mal Hip Hop aus den 2010ern ist und irgendwie total fehl am Platz wirkt. Zudem ist es ab der Mitte der Serie zunehmend schwerer einen Roten Faden in der Haupthandlung zu finden, da ab hier einige Subplots viel Raum einnehmen, die scheinbar wenig mit der Haupthandlung zu tun haben.

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                                              Heng Snoup 27.11.2020, 22:10 Geändert 27.11.2020, 22:16

                                              Vor Einer woche war es wieder so weit. Zum zweiten mal flackert der Abspann der letzten Folge von Sons of Anarchy über den Bildschirm und zum zweiten mal muss ich die ein oder andere Träne verdrücken. Das Serienfinale muss man erstmal sacken lassen. Und das liegt vor allem an dem unglaublich guten Writing von Kurt Sutter. Die Sons of Anarchy werden eben nicht nur als Schwerverbrecher, die Vergewaltigern die Eier abschneiden oder haufenweise Konkurenten im Ganggeschäft über den Haufen schießen, dargestellt, sondern auch als Menschen. Menschen die Sorgen und Probleme haben und eigentlich nur versuchen in diesem kriminellen Milieu zu überleben. Die Geschichte um SAMCRO ist dabei unglaublich fesselnd erzählt. In den sieben Staffeln passiert unglaublich viel und dennoch geht es im Kern immer um die selben zentralen Themen: Loyalität und Verrat, Familie und Überleben. Dabei wechselt die Serie fließend zwischen Action, Drama und Krimi ohne dabei einen roten Faden zu verlieren. Die Action ist immer flott inszeniert und vor allem extrem brutal. Sons of Anarchy ist definitiv was für Hartgesottene. Gerade ab der 4. Staffel nimmt die Gewaltdarstellung sehr explizite Züge an. Da werden Körper von Minen zerfetzt oder von Kreissägen zerstückelt und Schusswechsel werden sowieso immer ultrablutig inszeniert. Gleichzeitig sieht das aber alles fast immer sehr schön handgemacht aus. Der Drama-Part dreht sich um die Beziehungen der Clubmember untereinander, aber auch zu vielen Außenstehenden. Im Vordergrund steht hier Jax Teller, verkörpert von Charlie Hunnam, der eigentlich ein besseres Leben für sich und seine Familie will, dem Strudel der Gewalt aber nicht zu entkommen scheint.
                                              Besonders hervorheben muss ich auf jeden Fall noch die Staffelfinale und den Soundtrack. Wirklich jedes Staffelfinale ist absolutes Gold. Und der Soundtrack ist mit das beste überhaupt!
                                              Von den ganzen geilen Serien, die ich bisher geschaut habe, ist das hier definitiv die #1.

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                                                  Heng Snoup 06.09.2020, 00:51 Geändert 06.09.2020, 00:52
                                                  über Venom

                                                  Ich will eigentlich nicht sagen, dass Venom ein schlechter Film ist, denn stellenweise ist er zumindest ein wenig unterhaltsam, aber mir fällt sonst absolut nichts Positives ein. Selbst das CGI sieht vereinzelt echt mies aus. Tom Hardy kann aus seiner flach geschrieben Rolle leider nicht viel raus holen und die Action ist Durchschnittsware. Die 112 Minuten Laufzeit sind auch ein kleiner Scherz: Nach Knapp 90 Minuten gehts schon mit dem Abspann los, der dann noch 2 mal kurz unterbrochen wird. Einmal für nen Teaser zum Sequel und einmal für Spider-Man: A New Universe (Warum auch immer). Hier wurde in Anbetracht der Comic-Vorlage echt viel Potenzial verschenkt.

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                                                    Heng Snoup 17.08.2020, 13:13 Geändert 17.08.2020, 13:14

                                                    Raman Raghav 2.0 ist eine zu tiefst verstörende und ekelhafte Reise in das versiffte Mumbai. Wir begleiten 2 Stunden lang den Serienmörder Ramanna, der überragend von Nawazuddin Siddiqui gespielt wird, bei seinen kaltblütigen Morden und seinen Gegenpart, den korrupten Cop Rhagavan, der ihm auf den Fersen ist. Sympathieträger sucht man hier vergeblich. Rhagavan ist das Gegenteil von einem Vorzeigepolizist: schwer Kokainabhängig, gewalttätig und scheisst auf alles und jeden. Letztendlich versucht er auch nur im dreckigen Mumbai zu überleben.
                                                    Mit Gewalt wird hier nicht gespart, der Fokus liegt aber viel mehr auf der Psyche eines gefühlskalten Mörders und zeigt sehr detailliert, was ihn zu seinen Taten bewegt, anstatt Gewaltexzess an Gewaltexzess zu hängen.
                                                    Kein schöner Film, aber ein sehr guter!

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