Hueftgold - Kommentare
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Alle Kommentare von Hueftgold
Til Schweiger. Biercraft vom feinsten
Ganz böses Terrorkino, dass dem Subgenre der Home Invasion einen frisch Kick bringt. Immer wieder springt der Film zwischen Täter und Opferrolle hin und her, baut seine fiese Atmosphäre und seine effektiven Jump Scares nur aus realistischen Situationen und nicht aus überlauter Tonspur auf und bewirkt in seinen Momenten, in denen man selbst eine fallende Nadel im Film hören könnte, dass man als Zuschauer selbst versucht nicht zu atmen. Fede Alvarez beweist auch hier, dass er das Genre verstanden hat und bietet jede Menge Einfälle, die man so bisher noch nicht gesehen hat. Zwar kommt der Film nicht zum Ende, weswegen man viel früher mit dem Abspann rechnet und dadurch auch das Gefühl von einigen Längen bekommt, aber das ist zu verkraften, denn immerhin bekommt man einen der effektivsten Filme der jüngsten Zeit geboten.
[...] Gelegentlich verfängt sich Jordan Vogt-Roberts Film zu sehr in den standardisierten Indiemustern, gerade was Soundtrack und Bilder angeht, und schafft es nicht die Atmosphäre bis zum Schluss ausgewogen zu lassen. Im Gegenteil, um die Konsequenz aus den Taten zu ziehen und zum Abschluss zu kommen wird die Eskalation karikiert und die Stimmung nur für kurze Zeit ernst, um wirklich im Gedächtnis zu bleiben. Was jedoch bleibt ist ein wunderbarer Film über Freundschaft, den Unabhängigkeitsdrang von Jugendlichen und dem Stellenwert von Familie. Manchmal kommt das Erwachsensein früher als man denkt, das einzig, was für ein ganzes Leben hält, ist die Freundschaft.
Natürlich sind es nach "Das Bourne Ultimatum" große Fußabdrücke, in die getreten werden muss und gewiss schafft es Jason Bourne nicht, eine Show von gleicher Qualität abzuliefern. Die Geschichte ist erzählt, die Neuentdeckungen fungieren nur noch als Mittel zum Zweck (Vaterbeziehung, Anschlag etc.) und die neuen Charakteren sind bis auf Alicia allesamt blass, während Tommy Lee Jones aussieht, als hätte er in jeder Szene einen Schlaganfall. Wer allerdings dazu bereit ist, diesen Film als neuen Anfang zu sehen und die Vorabkriterien ruhen zu lassen, bekommt auch hier gelungene intensive Thrillerkost, die nicht nur Aktualität aufweisen kann, sondern auch wie üblich mit inszenatorisch astreiner dynamischer und kinetisch anziehender Spannungskurve erneut zu überzeugen weiß. Zur Belohnung gibt es zum Schluss eine tolle Verfolgungsjagd und einen bis zum Erbrechen zerschnippelten Faustkampf, mit denen sich hier leider auch das größte Defizit offenbart. Es ist nicht schlimm, auf knapp 2 Stunden dosierte Action einzusetzen, aber anders als in den Vorgängern wirkt die hier nicht dokumentarisch hektisch mit spürbaren Faustschlägen, sondern nach Taken Vorbild epileptisch aneinandergefeuert. Das Ende würde locker als Ende reichen, man riecht allerdings bereits die Sequels. Einen überdurchschnittlichen Thriller haben wir hier allerdings doch wieder bekommen!
Schade, wäre die Überleitung in den Abspann nur eine Minute früher gekommen, wäre das ein ganz fieses Ding geworden. Eine absolute Horrorvorstellung, in einem abgestürzten Tauchkäfig gefangen zu sein, während der Sauerstoff nur noch für eine Stunde reicht und blutrünstige Haie ständig versuchen den Käfig aufzubrechen. Für ein B-Movie kann "In the Deep" tolle Haieffekte präsentieren, hat die perfekte Dosis für die Attacken und setzt spannungstechnisch, besonders im Tiergenre kurzzeitig Maßstäbe, indem intensiv die ausweglose Situation der beiden Protagonistinnen im Käfig dargestellt wird. Zu schade nur, dass er, wie bereits erwähnt, das perfekte Ende gegen altbekanntes tauscht und mit blassen Charakteren arbeitet. Ansonsten wirklich guter Hai-Horror.
Das isolierte Mädchen geht in die Wildnis, die Tabula Rasa wird durch äußere Einflüsse beschrieben und die Welt wahrgenommen. Coming of Age, Drama und Action verpackt in eine inszenatorische Wundertüte, die mit Kinetik, Dynamik und Gefühl nur so tobt und pulsierend am Leben gehalten wird durch ausgezeichnete Kameraarbeit in Kombination mit wummernden Beats der Chemical Brothers. Hanna ist technische Perfektion gepaart mit ruhiger Erzählung und das komplette Gegenteil von dem, was man erwartet. Ein ganz toller Film!
!Spoiler!
The Neon Demon oder auch "Wenn ein polarisierender Künstler eine extreme Folge Germanys Next Topmodel inszeniert". Dabei ist es nicht die audiovisuelle Ebene an der es mangelt, denn die Stroboskoplichter, die neon-(höhö)getränkten Szenerien und der wummernde Score von Cliff Martinezl funktionieren und schaffen es, dass der Film zumindest das Kinoticket wert ist, denn auf dem Röhrenfernseher von Omi darf man auch gerne auf Pro7 im Januar schalten und Heidi Klums Hungerhaken bei medialer Prostitution zusehen. Inhaltlich hat NWR nämlich nichts zu erzählen, Nein, er geilt sich an plattem Symbolismus und geilböckigen Männerfantasien auf und würzt diese mit innovativer Kritik am Modelsystem auf, hat man ja noch nirgends gesehen, außer in der Bildkolumne nach jeder Staffel GNTM. Um den skandalösen Status in Cannes auch erneut bestätigen zu können werden eben aufgrund mangelnder Befriedigung der Libido Leichen gebuttert und ausgekotzte Körperteile erneut konsumiert. Was als netter Konter beginnt, nach dem eigentlichen Höhepunkt immer noch einen draufzusetzen, zieht den ohnehin schon stagnierenden Slowburner beinahe in die Unerträglichkeit. Zu schade nur, dass selbst die mystische Präsenz von Elle Fanning nichts mehr an dem unvollständig narrierten Film retten kann, denn Zuschauer wollen noch durchaus erfahren warum Keanu Reeves in seiner Freizeit gerne minderjährige anglotzt und nachts deren Münder mit seinem Messerphallus penetriert. Ach nein, dieser Film ist ja von einem Künstler, also muss man das ja auch umfangreich interpretieren und selbst denken, damit auch der letzte selbsternannte Ultracineast genüsslich sein Lebenssekret auf die Leinwand ergießen darf
Ein echter Cineast, Seitenwechsel ist eben Ultrakunst
Bei 133! Minuten hat er ja genug Zeit, das Genre neu zu definieren.
Nachdem das X-Men Universum mit Days of Future Past erneuert wurde, spannt Bryan Singer seine Apocalypse Geschichte circa 10 Jahre nach den Vorfällen in Washington ein. Charles führt die Schule zusammen mit Hank, Eric lebt in Polen mit Frau und Kind. Besonders die Geschichte von Magneto bekommt hier großen Fokus und erschafft einen tragischen Charakter, um dessen Affekthandlung, das Anschließen an die Apocalypse Truppe, nachvollziehbar zu machen. In seiner langen, teilweise auch recht überambitionierten, Exposition, bekommt jeder Charakter seine eigenen Szenen mit guter Charaktertiefe, auch wenn einige leider nicht die Chance bekommen ihre schablonisierte Oberfläche auszubauen. In seiner Bildgewalt ist X-Men Aoocalypse überwältigend, sei es die tolle Eröffnungssequenz im alten Ägypten oder dem eskalierenden Finale, in seiner Gewaltdarstellung überraschend explizit und blutig und doch bekommt das Gefühl, dass das X-Men Universum kurze Zeit stagniert. Ein standardisierter Bösewicht mit großen Absichten aber kaum Präsenz oder Authentizität, der übliche Seitenwechsel von Magneto und natürlich der Sinneswandel am Ende und stellenweise wirkt es so, als würde Singer alles daran setzten, die Opulenz von Days of Future Past nochmals übertrumpfen zu wollen, denn spätestens wenn im Finale alle Register der Destruktion gezogen werden, mangelt es manchmal an Übersicht, die Inszenierung ist zu fokussiert auf optische Schönheiten anstelle vom Kampf der Schüler und Ernüchterung stellt sich ein, während Hugh Jackman den Fanservice bedient. Ansonsten ist Apocalypse jedoch ein gutes X-Men Abenteuer mit Tragik, Humor, angenehm dosierter Action und blassem Antagonisten. Manchmal etwas zu überambitioniert und zu unübersichtlich (Exposition), aber hartes, abwechslungsreiches Popcornkino, dass das Cap 3 Debakel angenehm ablöst. Und die QuickSilver Sequenz toppt alles. 7
Ein außergewöhnliches filmisches Experiment, bei dem der Zuschauer auf die oftmals distanzierte Kamera angewiesen ist und ohne Vorwarnung in die Spirale der Gewalt gezogen wird. Auf der Suche nach Akzeptanz schließt sich der taubstumme Sergey freiwillig menschlichen Abgründen an, und man selbst muss hilflos zusehen wie „The Tribe“ in seiner radikalen Stilistik mehrmals die subjektiven Grenzen austestet und sie strapaziert, während die Kamera starr und unspektakulär die anwidernden Bilder präsentiert. Die letzte halbe Stunde gleicht einer Mutprobe, Gewalt fungiert als einziges Lösungsmittel, Trieb und Gefühl entziehen das rationale Denkvermögen, mit geschlossenen Türen wird die Menschlichkeit zum Wohle der Befriedigung ausgesperrt. Ein einzigartiger schmutziger Dreckklumpen, der für Tage schwer im Magen liegt. Eine cineastische Grenzerfahrung, die manchmal in ihrer Schwere wunderschön ist.
Als wäre die Hölle direkt in den Fernseher gekrochen. Baskin ist hammerhartes Horrorkino, dass nach einer Viertelstunde den Wahnsinn in einer absolut tollen Atmosphäre auf den Zuschauer loslässt, einige wirklich ekelhafte Szenen bietet und dafür sorgt, dass man nach Abspann eigentlich duschen müsste, so bekotzt wird man. Die letzten 10 Minuten sind leider nicht ganz so dufte, aber anstatt einen lauten Jump Scare nach dem nächsten loszubrüllen, ist diese Huldigung an das Ekel und Terrorkino der 80er die schönste Liebeserklärung an das Genre und auch insgesamt einer der deftigsten Genrefilme der letzten Zeit! Erstaunlich stilsicher und wirklich richtig derbe. Toll
Jede einzige Kritikerlorbeere ist gerechtfertigt. The Witch ist schauriges Horrorkino, das großen Fokus auf seine Charaktere und deren Entwicklung legt und die zwischenmenschlichen Konflikte nach dem Vorbild von altertümlichen Ansichten wie ein tragisches Familiendrama inszeniert. Aufgebaut ohne Effekthascherei, entfaltet sich schnell eine unerträgliche Atmosphäre, die durch den Einsatz der klassischen Musik und der ruhigen Kameraarbeit an den Nerven zerrt. The Witch bleibt noch lange im Gedächtnis, verstört und fasziniert gleichzeitig und hat mit der Stallszene eine der unheimlichsten Szenen der letzten Jahre. Innovatives Kino mit starkem Ensemble, dass für Robert Eggers sicherlich einen Grundstein für eine vielversprechende Karriere markiert.
Was Karyn Kusama mit The Invitation geschaffen hat, ist nicht nur eine perfekte Gratwanderung zwischen Paranoia und Terror, sondern auch Suspense, auf den selbst Hitchcock stolz wäre. Auf langsame Narration gedrosselt, entdeckt der Zuschauer gleich dem Protagonisten das Geheimnis, welches sich glücklicherweise erst im eskalierenden Finale offenbart. Vorher werden falsche Fährten gelegt, die Inszenierung spielt mit Geräuschen, Schatten, Einbildungen? und halten die Spannung und Unbehaglichkeit auf hohem Niveau, bevor es im Finale zur Konfrontation kommt und der Thriller sein Gefilde in bestes Terrorkino wechselt. The Invitation funktioniert am besten, wenn man weder Inhalt noch Trailer kennt, denn wie sich das Grauen häppchenweise heranschleicht und mit solch einer effektiven Wirkung zuschlägt, hat man lange nicht mehr gesehen. Ein sich langsam aufbauender Thriller, der es wirklich in sich hat. Top
Hardcore ist nicht nur ein Wegweiser in der Inszenierung des Actionkinos, sondern zeitgleich auch die volle Ausschöpfung seines Namens. Knallhart auf Videospielgeschichte konzentriert, haut “Hardcore” dem Zuschauer einen wahrlich harten Brocken an Gewaltgeilheit, übertriebenen What the Fuck Momenten und eine lustvolle Zerstörung der Action-Setpieces um die Ohren. Nach kurzer Einleitung und der damit verbundenen Entführung von Henrys Flamme Estelle, braucht der Film jedoch um sich erstmal selbst zu finden. Das mangelt nicht an halsbrecherischen Stunts, sonder viel mehr an der Kinetik. Bis zum ersten Auftreten von Sharlto Copley (der hier wunderbar abgeht) sind die kurzen Actionszenen und besonders der Überblick etwas eingeschränkt und unstimmig, zumal man sich bewusst mit Exploitation zurück. Wenn dann in der ersten Verfolgungsjagd bei Stellung des Zieles wunderbar garstig der erste Kopf zu einer matschigen Pampe zerschossen wird, liefert Hardcore genau das, was wir sehen wollen.
Ein in mörderischen Tempo festgehaltenen Verfolgungsjagd mit sich immer steigernder Action und Gewalt. Reisetabletten einpacken, in der Exposition an den Look gewöhnen, mit dem Humor und der extremen Gewalt anfreunden und sich auf Wahnwitz einstellen. Danach könnte man glatt meinen, man pisst Red Bull[...].
Offenbar hängen viel zu viele Leute an dem epischen Konstrukt von Christopher Nolan und kreiden destruktive Überladenheit an, während sie bei den unübersichtlichen Kämpfen der Schablonenavengers in durchnässten Windeln ausharren müssen, da Marvel auf dem Produkt steht. Da hat der Zack Snyder gelernt, dass man ein Monstrum von Film aufstellen , indem man die Action häppchenweise dosiert und den Konflikt beider Parteien nicht nur in stumpfes Gedrosche konvertiert. Der Film interessiert sich nämlich für seine Protagonisten, stellt Batman als fragilen (Anti-)helfen dar und lässt ihn in erschreckender hassgetriebener Brutalität handeln, während Superman probieren muss die Sympathie nach der Metropolit Katastrophe wiederzugewinnen. Getrieben durch ganz eigenwilligen Stil, wird ein neues Universum aufgebaut, fernab der epischen Narration eines Christopher Nolan, was gut ist. Snyders Version ist ein ausgelassener harter Superheldenfilm, der sich durch visuelle Opulenz erzählt und nebenbei als Prolog der Justice League fungiert, in seiner Action (bis zum Finale) wirklich bodenständig ist, und sich nicht an einer vorgeschriebenen Zielgruppe orientiert. Hier ist ein Film ohne Studiovorgabe entstanden, ein sicherlich vollgepacktes Projekt in das jedoch viel Herzblut investiert wurde, um die Wunschvorstellung zu visualisieren und inszenieren. Ein ruppiger Fiebertraum mit Eiern in der Hose. Einer der besten Superheldenfilme der letzten Zeit? Glückwunsch Herr Snyder, es ist ihnen gelungen.
Was nach einem flotten Western mit leichtem Home Invasion Touch klingt, ist eigentlich ein dialogreduziertes Drama, dass visuell umwerfend gestaltet ist und in seiner rohen Kompromisslosigkeit für wahres Erstaunen sorgt. Stilsicher inszeniert mit tollen Dialogen fokussiert sich “The Keeping Room” eher auf die Beziehung der drei Frauen und beginnt beinahe wie eine Tragödie, dessen Bewältigung erst die beiden Männer ins Spiel bringt. Gerade durch seine Authentizität, die sich nicht nur durch die Vergangenheit der Akteure ausdrückt, fesselt dieser Film auf ganzer linie und lässt die 94 Minuten wie im Flug vergehen. Doch man sollte mit Bedacht an diesen Film treten, denn nicht nur ungewohnter Ausgelassenheit könnten sich Barrieren zwischen Medium und Zuschauer bilden. Das Geschehen ist fast einhundertprozentig auf Dialoge runtergeschraubt, hat lange Totaleinstellungen in der Kamera um die tollen Bilder zu zelebrieren und hat seinen eigentlichen Höhepunkt, den Überlebenskampf auf engstem Raum, schon lange vor dem Abspann. Wer sich in den ersten Minuten jedoch an dieses Prozedere gewöhnt, wird mit einem einzigartigen Film belohnt, der weder Visualität noch Dialog zu stark nutzt, um andere offensichtliche Mängeln zu verdecken. The Keeping Room ist vom Aufbau zwar äußerst formal, in seiner Inszenierung jedoch so eigenständig und ausgelassen, dass man über dieses Manko gerne hinwegsehen darf. Visuelle Dominanz trifft auch Dialoge, während sich der Hof langsam blutrot färbt und die Körper dreckig animalisch ums Überleben kämpfen. Umwerfend!
In Zeiten höchster Terrorgefahr wirkt es wie aus einem Paralleluniversum entstanden, wenn Leute aus dem Land der wedelnden Stars and Stripes Banner zu Terroristen sagen, dass sie sich zurück nach Fuck Youkistan verpissen sollen, während die Ein Mann Armee mit Aimbot bewaffnet die äußerlichen Duplikate der bösen Terroristen weggeballert. Im abgestürzten Helikopter sagt die Sterbende mit ihrem letzten Atemzug nicht etwa, dass der letzte Gruß ihren verbleibenden Kindern gilt oder dass der Mann, der vermutlich schon Kuchen für die Wiederkehr beim amerikanischen Bäcker seines Vertrauens kauft, wissen sollte, dass er unmenschlich geliebt wurde. Nein, der letzte Atemzug gilt der Parole "Alle Wichser umzubringen". Angetrieben von Raserei (wie können die blöden Terroristen auch ausgerechnet nur die Schwarze umbringen), ballert sich der Red Bull pissende Gerard Butler durch den Film, verstümmelt auf extremste Art und Weise die gefährlichen Buben, während diese vergessen haben, ordentliches Zielwasser zu trinken. Macht ja nichts, ist ja auch viel geiler wenn die Amerikaner in allem einfach besser sind. Wenn zum Schluss der edle Präsident selbst die MP5 in die Hand nimmt und nach Tortur und fast Exekution endlich wieder ein Lächeln auf den Lippen trägt und er im Hass am liebsten selbst eine Grenzmauer zu Mexiko bauen würde, dreht sich selbst das täuschend echte Merkel Duplikat, Agnes Bruckner tot auf dem Asphalt vor der Westminster Abbey um und schämt sich, im wahrsten Sinne, in Grund und Boden. Ein Film, bei dem man die Nahrung der letzten 10 Jahre einfach direkt auf die Leinwand kotzen möchte.
Ganz großes Buh.
Gott sei Dank kein Sly
Die Frisur ist immer noch besser als der Gesang von Sam Smith
Immer wenn er singt stirbt irgendwo ein Robbenbaby. Und meine Eier
Extremkino in überwältigende Cinematografie gepackt vom letztjährigen Oscargewinner Alejandro González Iñárritu. Ein wortkarger, narrativ einfach gestrickter Überlebenskampf der an die Substanz geht und von vielen aufgrund seiner augenscheinlich fehlenden Substanz kritisiert wurde. Viel zu erzählen hat "The Revenant" nicht, doch weiß er die Geschichte mit der visuell überbordenden Bildsprache eines Emmanuel Lubezkis zu erzählen, die mit einer dreckig blutbesudelten Wirkung auf den Zuschauer einschlagen. The Revenant ist ein Film, aus Schweiß, Blut und Raserei geschaffen, dessen Inszenierung stilsicher zwischen knüppelhartem Überlebenskampf und Momenten der Stille und Melancholie wechselt, in seinen Gewaltakten an den Omaha-Beach aus Saving Private Ryan erinnert, es in einem Kampf mit einem Bären schafft mit seiner dreckigen Brutalität zum "Nicht-Hinsehen" zu animieren und mit leichtem Esoterik-Ausflügen Zeit zum erholen lässt. Was an inhaltlicher Leere anzukreiden ist wird durch spürbare Inszenierung ersetzt und ergeben ein Erlebnis, dessen Wirkung auf größter Leinwand einlädt, den Schmerz selbst zu spüren. "The Revenant" ist ein kräftezehrendes Werk in ungeschliffenen Bildern durchflutet von Rotz, Blut und Schmutz. Ein Film an dessen Ende man selbst Erlösung gefunden hat und bereit ist, mit dem letztem Atemzug die Vergangenheit abzuschließen. The Revenant ist Kino.
(...) Die potenzielle Zielgruppe wird befriedigt, jeden anderen erwartet ein temporeiches Abenteuer, dass null Wert auf seine Charaktere und deren Entwicklung gibt und sich lieber an puren Oberflächenreizen befriedigt, anstatt an die Substanz zu gehen. Sicherlich sind die Spezialeffekte, Kulissen und Inszenierung auf hochwertigem Niveau und zusätzlich gibt es etliche Beispiele für schlechtere Young Adult Buchverfilmungen (Die Mockingjay Debakel), aber ein guter Film ist Maze Runner 2 nicht geworden. Er suhlt sich dafür viel zu sehr im Durchschnitt, findet seinen richtigen Flow nicht, versucht ausgerechnet im traditionellen Finale Tiefe aufzubauen, während er vorher mit purer Freude Charaktere sterben lässt. Maze Runner 2 ist ein optisch und inszenatorisch einwandfreier Film, ansonsten kann er daneben allerdings nichts bieten, um sich vom Durchschnitt abzuheben und, was am wichtigsten ist, in Erinnerung zu bleiben.
Ich habe keine Ahnung von der Craft. Wenn die allerdings so aussieht, finde ich das nicht so schlimm