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Alle Kommentare von Ich-Bin-Viele
Ich habe gute 30 Minuten gebraucht, um Doctor Sleep genießen zu können, ohne permanent an Kubricks Original zu denken. Die Filme haben stilistisch und charakterlich wirklich sehr wenig miteinander zu tun - wie zu erwarten war, und wie es eigentlich auch gut ist (ein echtes "Shining 2" hätte nur enttäuschen können). Stattdessen hat man hier einen wirklich guten Stephen King (!) Film, welcher Kubricks Shining ja nicht wirklich war. Extrem verspielt, viele skurrile Charaktere, spielt in seinem eigenen kleinen Universum - als solcher hat er mir gut gefallen. Stilistisch fühlt sich das mehr wie "Es" an (alte und neue Verfilumung) als wie Shining.
Irgendwie war das hier auch ein Vampirfilm - ich habe desöfteren an The Lost Boys denken müssen, welchen ich sehr liebe. Aber ich mochte auch, dass sich Doctor Sleep nicht vor Shining versteckt, und ganz explizit an die Schauplätze und Charaktere des alten Films anknüpft (obwohl er so anders ist). Als sowohl Kubrick-/Shining- wie auch Stephen King Fan gebe ich mich positiv überrascht.
Es ist buchstäblich Jahre her, dass ein Horrorfilm auf mich derart stark gewirkt hat. Stellenweise richtig richtig unangenehm - damit meine ich nicht nur den Horror, sondern auch das Psychodrama auf welchem der Horror gedeiht. Wenn man genug Horror gesehen hat in seinem Leben, dann durchschaut man schon während dem ersten Gucken von Hereditary, zumindest stellenweise, auf welche Art hier mit einem gespielt wird - aber das war völlig egal, weil es einfach _trotzdem_ so verstörend ist.
Warum war ich, als erfahrener Horror-Gourmand, diesem Film so schutzlos ausgeliefert? Schwer zu sagen - vielleicht weil ich von der ersten Filmhälfte so völlig überwältigt wurde. Ich habe einfach in keinster Weise vorhergesehen, wie genau die Dinge sich entfalten würden. Dann lagen meine Nerven plötzlich blank, aber ich hatte noch gute 100 Minuten Film vor mir. Heftig.
Nur gucken, wenn es euch alles in allem gut geht, bitte.
Wunderschön. Ich kann nicht richtig kommentieren, ich kann nur stammeln - weil man über mache Dinge halt nur stammeln kann. Ich habe diesen Film zum ersten Mal gesehen, da war ich vielleicht 7 Jahre alt. Daran erinnern kann ich micht nicht direkt; ich weiß nur, dass das so ist. Aber ich bin mir sicher, dass ich ihn schon damals irgendwie "verstanden" habe - in irgendeinem wichtigen Sinne des Wortes "verstanden".
Heute bin ich 30, und es könnte 20 Jahre her sein, dass ich E.T. zuletzt gesehen habe. Auch jetzt konnte ich den Film mühelos "verstehen" - in irgendeinem völlig anderen, aber genauso wichtigen Sinne des Worte "verstehen". Es ist so selten, dass ein Film von vorne bis hinten kein bisschen zynisch ist. E.T. hat nicht nur ein Happy End, er ist Happy von vorne bis hinten, so irgendwie, obwohl es desöfteren auch um Schmerzen geht ("ouch"). Für mich war das zentrale Thema Mitgefühl, Empathie, Fürsorge. Aber auch Wunder, Sehnsucht und Phantasie.
Es fühlt sich nicht nur gut an, E.T. zu sehen, es fühlt sich auch gut an, dass es E.T. gibt.
Nicht bahnbrechend, aber sehenswert. Es gibt so wenige Lovecraft-Verfilmungen - ehrlichgesagt ist dies hier die einzige, die ich überhaupt kenne. Aber das ist nicht schwer zu verstehen. Lovecraft arbeitet so viel mit dem Unaussprechlichen, dem Unbeschreiblichen, dass eine filmische Darstellung beinahe automatisch in ein Paradox verkommen muss. Zurückhaltung ist hier also etwas Gutes, und muss wesentlicher Bestandteil einer authentischen Verfilmung des "Dunwich Horrors" sein. Was resultiert ist ein etwas langsamer Film, selbst für das Jahre 1970.
Ich mochte insbesondere die detailverliebte Aufbereitung der westlich-esoterischen okkulten Rituale, und die vielen magischen Artefakte in dem wunderschönen Schloss des Beschwörers. Die psychedelischen Effekte, die den eintretenden Wahnsinn derer symbolisieren, die in den Lovecraft'schen Abgrund Blicken, sind ebenso gelungen (auch wenn man Vergleichbares schon besser umgesetzt gesehen hat). Die Kameraarbeit hat mich nicht umgehauen, aber hier bin ich auch kein Experte. Für mein Empfinden resultierte die Ästhetik des Filmes vor allem aus den sorgfältig konstruierten Kulissen. Die Musik empfand ich leider als eher unpassend, aber ich konnte mich daran gewöhnen.
Die Hauptfiguren sind allesamt kompetent besetzt. Insbesondere "der Magier" hat mir gut gefallen, er spielt genau richtig an der Schwelle zwischen unauffälligem "Normalbürger" und schrägem Kauz, dessen Eigentümlichkeiten umso offensichtlicher werden, je länger man ihn beobachtet.
Für Genrefans, Lovecraft-Interessierte und Liebhaber von 70er Filmen eine klare Empfehlung (ich befinde mich in der Schnittstelle all dieser Kategorien), für jeden sonst nur eine Empfehlung mit gewissem Vorbehalt. Falls jemand andere gute Lovecraft-Verfilmungen kennt, freue ich mich übrigens sehr über Vorschläge.
Ich habe viel gelacht. Und in keinster Weise habe ich abwertend gelacht oder den Film ausgelacht - ich habe mitgelacht. Arnie als Mr. Freeze hatte so irre viel Spaß, dass es einfach ansteckend war. Uma Thurman als Poison Ivy war attraktiv und verspielt, böse und smooth. Jeder Charakter ist natürlich eine knallbunte Karikatur - eine Comicfigur eben. Man versucht vergeblich nach psychologischer Tiefe, und die Story macht nur auf einer symbolhaften Ebene Sinn. Aber mir hat das gereicht, um bei Interesse zu bleiben.
Lob ohne Wenn und Aber für die knallbunte psychedelische Ästhetik, "überdreht" ist eine Untertreibung, und Alter, was steckt hier viel Kreativität drin. Eine Freude zum Zuschauen.
Selten, dass ich den allgemeinen Hass auf einen Film so wenig verstehe, wie hier. Ich kann mir nur vorstellen, dass sich hier mit der allgemeinen Erwartungshaltung verkalkuliert wurde. Die Menschheit wollte 1997 einen Film, der "Batman & Robin" nicht ist. Das hier hat mit "The Dark Knight" natürlich rein gar nichts zu tun. Das hier ist ein greller Fiebertraum, dramaturgisch und ästhetisch so comichaft, wie es werden kann.
Hier und da musste ich schonmal die Augen verdrehen. Suspension of disbelief wird einem manchmal schwer gemacht. Außerdem ist der Film ein bisschen gimmicky und halt durch und durch Hollywood (im Guten und Schlechten). Gelungener Fanservice für Gamer, teils aber zu plakativ und wirkt nicht immer authentisch. Die "The Shining"-Hommage hat mir allerdings viel Spaß gemacht. Viele Bilder, viel Wandlung, aber immer interessant und nie zu anstrengend, die Aufmerksamkeit wird im genau richtigen Maße strapaziert. Auch für Kinder geeignet und ich mag nunmal lieber Filme für Erwachsene. Kein schlechter Zeitvertreib, aber bestimmt kein zukünftiger Klassiker.
In der Psychoanalyse sowie in einer Vielzahl an esoterischen Traditionen repräsentiert das Wasser das Unbewusste, das Seelische oder Emotionale. "The Shape of Water" exemplifiziert diese Symbolik auf eine unheimlich intensive und gekonnte Art. An der Oberfläche handelt es sich um ein in den frühen 1960ern angesetztes Fantasy-Drama, doch selbst dem unaufmerksamen Zuschauer kann kaum entgehen, dass der Film von einer Vielzahl an Interpretationsebenen durchdrungen ist; man mag die Symbolsprache vielleicht sogar als zu offensichtlich anprangern, aber Simplizität und Effektivität haben einander noch nie notwendigerweise ausgeschlossen. Ich empfand viele Szenen als geradezu poetisch.
Ein Hauptthema des Films ist verdrängtes wildes Verlangen; in einer Welt, die ausschließlich von asexuellen, homosexuellen oder bösartigen Männern besiedelt zu sein scheint, manifestiert sich im Fischwesen eine Paarung aus mystischer Heil- und Lebenskraft sowie ursprünglicher Wildheit und Maskulinität. Elisa, die stumme Hauptcharakterin, verbirgt hinter ihrer zarten Persona eine unbefriedigte Sinnlichkeit, welche sich schließlich auf das Fischwesen richtet - es ist, als wäre eines ihrer Traummotive, in all seiner Verdichtung und Entstellung, zum Leben erwacht. Die unwahrscheinliche Liebschaft zwischen Elisa und dem Fischwesen veranschaulicht das zweite große Leitmotiv des Films, nämlich Xenophobie. Niemand kommt daran vorbei von der erzählten Geschichte zumindest anfänglich ein bisschen abgestoßen zu sein, das Fischwesen ist schlicht zu animalisch und zu wenig Mensch - dieser Effekt ist geradezu genial, denn so kann man den Ekel vor dem "Anderen" in sich selbst beobachten, während man den im Film klar dargestellten Rassismus simultan strikt verurteilen will. Dies reißt mühelos einen inneren Dialog im Zuschauer an, den man vorsätzlich bearbeiten muss, um mit sich im Reinen zu sein. Dass das Thema "Angst vor dem Unbekannten" an einer mythologischen Figur veranschaulicht wird sorgt zudem dafür, dass einem bekannte oder unbekannte Befangenheiten, welche man als Zuschauer mit ins Kino nimmt, kaum in den Weg geraten können.
Nicht zuletzt war "The Shape of Water" sehr schön anzusehen. Regen, die Badewanne, der Industrietank des Wesens, überall wird mit Wasser gemalt; die Motive reichen von industriell-erdrückend bis hin zu romantisch-bittersüß. Ich habe mir Lovecrafts "Dagon" immer so vorgestellt, wie das Wesen im Film. Die schauspielerischen Leistungen waren rundum hervorragend, insbesondere die Protagonistin darf stolz darauf sein, einen Charakter glaubhaft zum Leben erweckt zu haben, der so viele Widersprüche in sich trägt (de facto stumm, aber unheimlich expressiv; zart, aber wild; zierlich und mutig).
Und all dies wird geradezu spielerisch vermittelt. Der Film erlaubt sich stilistische Ausreißer - man denke an die Szene, in der Elisa singt - die dennoch hervorragend funktionieren, die angenehm zum Ansehen sind und zugleich eine klare Bedeutung vermitteln. Auch die "eigentliche Story" um den kalten Krieg und Spionage usw. funktioniert einwandfrei und gibt dem Film nötige Struktur, ohne der zentralen Symbolsprache im Weg zu stehen.
Zum Nörgeln habe ich nur ganz unwesentliche Kleinigkeiten und das wäre auch völlig unkonstruktiv. Daher: Sehr gelungener Film, wenn der hier euch so gar nicht gefällt, können wir leider keine Freunde sein.
Der Pilot war sehr vielversprechend; leider zeigt sich recht schnell, dass Mr. Robot ein Frankensteins Monster zusammengeklaubt aus allen möglichen Franchises von Dexter, Fight Club über House of Cards ist (um nur einige zu nennen). Und dieses Monster macht manchmal Spaß, ist aber am Ende des Tages ziemlich hässlig. Besonders in der Mitte der Staffel wurde es meiner Meinung nach recht schlecht, gegen Ende hin dann ziemlich wirr. Dennoch zu jedem Zeitpunkt schaubar.
Man merkt, dass es sich hier um das Werk eines noch nicht so erfahrenen Regisseurs handelt, der sich (noch) nicht von seinen Inspirationen lösen kann, um einen eigenen Charakter zu entwickeln - daher verschwimmt hier ganz schnell die Grenze zwischen Hommage und Kopie und resultiert in einem ganz schönen Franchise-Bastard. Reinschauen schadet nicht, aber eine Empfehlung aussprechen würde ich auch nicht.
Jungs und Mädels, nicht immer alles so ernst nehmen! Alien vs. Predator ist eine Pausenhofphantasie, wie sie einem Gespräch zwischen zwei nerdigen verpickelten Teenies entspringen könnte und als solche funktioniert sie als unterhaltsamer Fanservice. Wer einen Vergleich mit "Alien" wagt (bei welchem es sich um einen meiner liebsten SciFi- / Horrorfilme überhaupt handelt), ist total auf dem falschen Gleis. Hier gibt es keine beklemmende Sterilität, sondern durch und durch Action, die vordergründig Spaß machen soll. Das bisschen Story, das es gibt, fand ich sogar recht sauber - zumindest wird erklärt, was zum Teufel hier eigentlich passiert und der Zuschauer wird nicht in einer frustrierenden Unwissenheit belassen. (Der große Story-Schwachpunkt, wenn man denn unbedingt so reden will, war wohl die ganze "Predator und Mensch verbünden sich"-Schose.)
In "Alien" wird der Xenomorph vordergründig im Dunklen belassen und das ist für diesen Film auch sehr gut so. Dennoch gibt es natürlich - in mir zumindest - das Bedürfnis, das Viech aus den Schatten hervorzulocken, es SEHEN zu dürfen und mit dem Tierchen auch stumpfen Action-SciFi-Schabernak zu treiben. Genau diesen Nerv kitzelt Alien vs. Predator. Wer nicht einfach mal abschalten und sich auf diesen Trip mitnehmen lassen kann - euer Verlust. Die durchgängig negativen Bewertungen sind jedoch völlig unnötig.
Spannendes post-apokalyptisches Ausgangsszenario, das durch unterentwickelte Charaktere, generische Handlung und einen Berg von Klischees völlig verschleudert wird. Kann durch gute Darsteller schlicht nicht gerettet werden. Fühlt sich vordergründig nach tonnenweise verschenktem Potenzial an und sorgte bei mir letztendlich für nichts als Frustration. Die wenigen interessanten Plotelemente und die Auseinandersetzung mit der vereisten Welt werden nicht elaboriert; stattdessen wird ein 08/15-Zombieunsinn mit lahmen Effekten und schon tausendmal gesehener Action abgespult. Alles in allem Zeitverschwendung.
Wer sich über Sexismus in einem Bond-Film von 1967 aufregt, ist wirklich selbst schuld. Dennoch fand ich die Frauenszenen in diesem Teil besonders geschmacklos und stumpf - ich weiß nicht, ob das an meiner Stimmung lag, oder ob dieser Bond wirklich heraussticht, was das betrifft. (Hab vor kurzem Dr. No und From Russia... nochmal geguckt und hatte kein derartiges Problem.)
Abgesehen davon schöner klassischer Bond mit dem (natürlich) besten Hauptdarsteller der Reihe, Sean Connery. Mit "Little Nellie" sowie besonders lebensbedrohlichen Zigaretten sind auch ein paar unterhaltsame Gimmicks dabei. Der Japan-Flair kommt zumeist richtig gut rüber und gibt dem Film eine nette Würze; Connery richtig schlecht als Japaner verkleidet sollte dann eher Humor sein, schätze ich. Mit Blofeld und dessen Basis im Vulkan findet man zudem einige zum Klassiker verkommene Stilelemente der Reihe wieder. Der Weltraumkram ist putzig und unterhaltsam, dabei bei weitem nicht so abgedreht, wie es in "Moonraker" noch werden soll...
Richtig stark. "The Witch" ist nicht nur ein eindrucksvoller (subtiler) Horrorfilm, sondern funktioniert mindestens genauso gut in seiner Rolle als Portrait einer lang vergangenen Zeit. Die Stille und Rustikalität des Bauernhofes, die Armut und der Hunger, der religöse Wahn und Eifer - dies alles mischt sich mit der plötzlich fleischgewordenen peinigenden Mythologie der Hexen und des Teufelskultes. Zu jedem Zeitpunkt strahlt der Film vor allem Authentizität aus: Hier wird nicht versucht, die Sensibilitäten eines Publikums aus dem 21. Jahrhundert zu bedienen; die Angst, die man spürt, schaut man "The Witch", ist die des armen Bauernkindes, das sich vor den Hexen fürchtet, oder der Schrecken eines streng gläubigen Vaters, der seine Kinder an den Teufel verliert. Die fast unzugänglich gewordenen Ecken des eigenen Verstandes, in denen man noch an Übernatürliches glaubt, werden wachgekitzelt und man meint plötzlich (mit Entsetzen) zu verstehen, was es heißt, die eigene Seele an den Teufel zu verkaufen.
Hierfür braucht es nicht viele Bilder. Hier und da wird eine Sequenz von Abscheulichem gezeigt, gerade genug, um einen Stein ins Rollen zu bringen - der Rest der Dunkelheit entfaltet sich dann im eigenen Verstand. Dass dies funktioniert, ist für mich das wesentlichste Markenzeichen eines guten Horrorfilmes und etwas, das meine liebsten Filme des Genres gemeinsam haben. In genau dieser Verpackung habe ich dies noch nie derart effizient erlebt. Deshalb will ich jedem, der mit stillem und subtilem Horror etwas anfangen kann, "The Witch" ans Herz legen (hier gibt es weder Jumpscares noch Splatter!). Unbedingt Originalton gucken, denn die Wirkung des Filmes lebt von seiner Atmosphäre und der altenglisch angehauchte Dialekt trägt hierzu wesentlich bei. Aber in diesem Falle rate ich dringend zu Untertiteln, denn es ist schon manchmal schwer zu verstehen - aber es lohnt sich.
80er, destilliert und in Flaschen abefüllt; von den Frisuren hin zur Cheesieness, der Motorradgang und dem großartigen Soundtrack, der von Synthie-Pop hin zu einem prägnanten Doors-Cover reicht.
Keine Story, die Leben verändern wird, dafür viel Atmosphäre und Style - dazu sympathischer Humor und ein knackig-kurzes Format mit kompetent gesetzten Spannungsbögen. Dazu ein ganz sanfter makabrer Unterton, beschworen durch entführte Kinder, Mord und elendem Leid, das man in den Schatten der grellen lauten Vergnügungskultur erahnen muss.
Fun fact: Dieser Film war Teil des "Binding of Isaac"-ARG, das es zur Veröffentlichung von "Afterbirth" gab; Ed McMillen lebt in Santa Cruz, wo sich auch der gezeigte Vergnügungspark befindet, in dem er als Kind scheinbar gern mal abhing. Es ist nur ein Bauchgefühl, aber wer sich gern im Keller von Isaac herumtreibt, dem dürfte dieser Film eventuell auch gefallen.
Ich bin sicher, ich mochte "The Lost Boys" so gern, weil irgendetwas, das tief und unbewusst in mir schlummert, mit den Untertönen dieses Films resoniert. Aber ich kann das leider nicht besser erklären. Und worüber man nicht reden kann...
Wenn ihr einer der Freaks seid, die nachts um 3 auf Wikipedia über Serienmörder lesen, seid ihr sicher auch schonmal irgendwie über den Eintrag "Aokigahara" gestolpert und gehört dann wahrscheinlich auch zur Zielgruppe dieses Filmes.
Man muss sich auf Horrorfilme immer einlassen, ganz ohne Ausnahme - wenn man mit einer "ich hab doch eh keine Angst!"-Attitüde rangeht oder einfach aus Pech die falsche Stimmung erwischt, dann wirken sie halt nicht. Mich hat der Film in der richtigen Laune erwischt und ich hatte Bock dran, ich empfand's als schöne Mischung aus Jumpscares und subtilem Horror, eingebettet in die suizidale Mythologie des Waldes. Von der ganzen Struktur her schon sehr nicht-innovativ, alles schonmal gesehen, keine Frage - auch sehr vorhersehbar, aber hat mir nicht den Spaß genommen. Hatte ja fix mit einem gewissen Plottwist gerechnet, der aber dann doch nicht kam...
Gerade seit Ewigkeiten mal wieder gesehen und ich bin absolut entzückt davon, was für eine fette Gänsehaut mir dieser Film auch nach so vielen Jahren und Sichtungen noch gibt. Bester Horrorfilm.
Wirklich unfassbar gute Serie, die rauschhafte Intimität auf eine der obskurtsten Arten darzustellen weiß, die mir je untergekommen ist. Wundervolle Ästhetik, wundervolle Stimmung, hat einfach voll und ganz meinen Geschmack getroffen, welches mich über die wenigen Kritikpunkte, die ich an der Serie habe, hinwegsehen ließ. Bezüglich Ende: Ich fand's super, aber für mich war sonnenklar, dass die beiden mausetot sind. Für mich war Will bis zum Schluss ambivalent und die beiden die Klippe hinunterzureißen war sein letzter Willensakt, Hannibal und sich selbst zum Stop zu bringen. Deshalb habe ich die Schlussszene mit Bedelia auch so verstanden, dass sie ihr Bein abgetrennt und aufgedeckt hat, um schließlich alleine auf Hannibal und Will zu warten, die aber schlicht nicht auftauchen. Dass die Szene ganz anders geplant war, wäre mir von selbst nie eingefallen.
Fühlt sich beeindruckend realistisch an, sowohl die Handlung wie auch die Charakterzeichnungen. Gleichzeitig irre spannend. Aber das war doch kein Staffelende! Also, das war nichtmal ein Cliffhanger; die Serie hat einfach aufgehört, wo noch eine Folge hätte kommen müssen, finde ich. ^^
Tatiana Maslany geht wirklich derart steil nach vorn, da kann ich wirklich nichts mehr hinzufügen - ganz unglaublich. Ich begrenze mich gerade ganz bewusst, mich weiter über sie auszulassen, weil's schon so oft hier geschrieben wurde. Sie alleine rechtfertigt es, dieser Serie eine Chance zu geben.
Ansonsten: spannender SciFi-Plot, wahnsinnig angenehm zum schauen, nicht so schmerzhaft und verzehrend, wie ein Breaking Bad oder Game of Thrones, aber dennoch so anspruchsvoll, dass es einen tief involviert. Zweite Staffel ist leider ein bisschen zu zerfahren, die Story wird schwerer nachvollziehbar, als nötig gewesen wäre; dennoch zu keinem Zeitpunkt so verworren, dass man abschalten will. Ich hoffe aber, die Autoren verpassen ihrer Kreativität in der nächsten Staffel einen ein wenig übersichtlicheren Rahmen - da mit dem Finale aber gar eine neue Tür aufgestoßen wurde, die eigentlich nur massive Implikationen haben kann, halte ich diese Erwartung für nicht sonderlich realistisch.
Egal, Daumen nach oben, ich freue mich auf mehr.
Ich geh davon aus, dass ich's unter ein Recap nicht extra schreiben müsste, aber Spoiler:
Dass Gillian Anderson Hannibals Verbündeter sein soll hat mir gar nicht gefallen. Es hat einfach keinen Sinn gemacht, bzw. es wurde in den letzten zwei Staffeln durch NICHTS darauf hingedeutet. Genauso gut hätte man jeden anderen beliebigen Charakter aus der Serie nehmen und neben Hannibal ins Flugzeug setzen können, es hätte genauso viel oder wenig Sinn gemacht. Natürlich freuts mich, dass wir mehr von ihr zu sehen kriegen in Zukunft - storymäßig hat man sichs aber wirklich zu einfach gemacht, finde ich.
Folgende Kritik bezieht sich jetzt auf die letzten, sagen wir 3, Folgen: der Moment in dem Jack Crawford plötzlich anfängt Will zu glauben und Hannibal ins Visier zu nehmen, den hat man dramaturgisch einfach nicht adäquat eingefangen. Ja, mir ist klar, dass man Wills Köderspiel erst undurchsichtig darstellen wollte. Aber für mich fühlte sich der Sprung von "Will, Hannibal IST kein Mörder, du siehst Gespenster!" zu "Ich riskiere meine Karriere, um diesen Schweinskerl zu kriegen!" viel zu platt an, die Entwicklung wurde nicht spürbar genug gezeigt. Mir hat der Moment einer dramatischen "Demaskierung" völlig gefehlt - und warum WAR denn Jack sich plötzlich so sicher, dass Will recht hat? Nur weil er ihn zu Unrecht des Mordes beschuldigt hat...?
Außerdem ist es vollkommen möglich und es würde auch inhaltlich Sinn machen, jede einzelne der Figuren, die im Finale zum bluten gebracht wurden, leben zu lassen. Das Problem ist, dass die Situation wirklich zu 100% vage ist. Wir wissen gar nichts. Das Staffelfinale hat keinerlei Entscheidungen getroffen, sondern alle in die 3. Staffel verlegt.
Das klang jetzt alles furchtbar negativ. Dennoch hab ich die Staffel sehr genossen, solide 8 / 10. Vor allem die Ästhetik ist einfach genau mein Ding. Und die tollen Dialoge. Freue mich auf mehr.
Wenn ich ab und an "Bleeps" habe statt Schimpfworten, hab ich eine zensierte Fassung erwischt oder wurde die Serie so produziert? Ist mir jetzt besonders bei Staffel 2 aufgefallen.
Eine der besten Sitcoms. Alle bemerkenswerten Mäkel lassen sich auf Staffel 7 & 8 reduzieren, die waren einfach nicht gut, um so glücklicher bin ich, dass Staffel 9 nochmal echt cool wurde. Tolles Ende übrigens.
Ich mag Found-Footage-Filme eigentlich nie. Drum ist mein Glück, dass "Skinwalker Ranch" sich kaum anfühlt wie einer: die Kameraführung und der Schnitt sind so sauber und spielfilmmäßig, dass man, wären nicht die teils schlechte Qualität und das Ruckeln ab und an, meinen könnte, es sei ein "ganz normaler SciFi-Horrorfilm".
Genau das ist er sonst auch. Irre ausgelutschte Themen, Schauspieler von mittelmäßig schlecht bis mittelmäßig gut, der vereinzelte jump-scare. Ganz unterhaltsam war er schon, aber nichts zum nach Hause schreiben. Außerdem sehr kurz - in diesem Fall wieder etwas positives, denn 80 Minuten war dem Stoff, der hier präsentiert wird, gerade angemessen. Viel länger und es wäre wirklich ungenießbar geworden.
Ich mag den originalen Oldboy zwar, aber bin nicht so begeistert von ihm, wie viele andere. Den "Twist" gen Schluss fand ich richtig scheiße, und hier ist er nochmal gröber dämlich umgesetzt - das Ende gab und gibt mir einfach GAR nichts.
Ansonsten klappt die Amerikanisierung des Flairs ganz gut. Natürlich geht damit viel von genau dem Charakter flöten, der den originalen Oldboy definiert hat, aber es braucht ja auch kein Mensch zwei Mal exakt denselben Film; für mich hat das schon gepasst. Lediglich die Kampfszenen, welche für mich in ihrer Überspitztheit nur im Kontext einer Martial-Arts-Ästhetik Sinn ergaben, wirken ziemlich fehl am Platz. Die modernen Gimmicks wie Smartphones sind leider nichts als schale Zierde und wirken wie ein lauwarmer Versuch, den Film zeitgemäßer zu machen (ganz genau wie auch beim Carrie-Remake).
Die Szenen, die man als "neu" bezeichnen kann, sind im besten Fall unnötig und im schlechtesten Fall schädlich. Oldboy (2013) ist wiedermal ein unnötiges Remake, das weder den Mut hat schonungslos zu innovieren, noch die Kompetenz um sonderlich viel vom ursprünglichen Reiz des Originals einzufangen.
Schräger Film. Es ist ganz schwierig, groß über ihn zu schreiben, ohne DEN "Twist" des Filmes zu erwähnen, und obwohl er sehr früh offenbart wird, sollte jeder Zuschauer selbst erleben dürfen, wie genau sich diese Story entfaltet. Einige Momente sind sogar richtig gut, fahren einem wirklich durchs Mark - insgesamt hat man es aber mit einem recht durchwachsenen Werk zu tun. Ich mochte die "Dialog-Rohdaten" total gern! Sehr wortgewandt, teils fast poetisch, aber nicht immer den Figuren oder Handlungen angemessen. Mein größter Kritikpunkt ist aber das Ende, das hab ich schlicht zu erzwungen bedeutungsschwanger gefunden, und desto neutraler man es betrachtet, desto schlechter wird es - genießbar ist es nur dann, wenn die Stimmung, auf die einen der Film mitnimmt, reichlich überschwappt. Dennoch war hier viel Gutes zu finden, auch darstellerisch sehr kompetent. Wenn mich aber das nächste mal jemand fragt, welche Filme ich in letzter Zeit so gesehen habe, und ob ich davon etwas empfehlen kann, dann wird "The Truth About Emanuel" wohl eher nicht Erwähnung finden.
Langsam aber sicher habe ich den Eindruck, dass wie gut ein Woody-Allen-Film mir gefällt, nur sehr wenig mit dem Film per se zu tun hat - sondern viel mehr mit der Stimmung, in der ich bin, wenn ich ihn einlege. Natürlich, das ist bei jedem Film ein wichtiger Faktor; aber nirgends sonst verhält sich mein Gefühlspegel derart erratisch, wie wenn konfrontiert mit der Filmographie Woody Allens.
Nachdem mich "To Rome With Love" ziemlich verzauberte, war ich die meiste Zeit beim Schauen von "Blue Jasmine" sehr gefühlsneutral, die Irritation der Hauptcharaktere kam zwar bei mir an, nicht aber der Aberwitz, der in der Liebe steckt, nicht die rauschhafte Intimität oder die Suche danach. "Funke einfach nicht übergesprungen", mehr Worte muss man darüber glaube ich nicht verlieren. "Leider", kann ich da nur sagen, sind doch die Zwischenmenschlichkeiten DAS bestimmende Element aller Woody-Allen-Filme, die ich kenne.
Die schauspielerische Leistung gefiel mir gut, aber warum hier jemand von Oscar spricht, kann ich nicht ganz begreifen - aber ich denke dieses Urteil fügt sich gut zusammen mit dem Gesamterlebnis, das "Blue Jasmine" für mich nunmal darstellte.
Man spürt jedenfalls sofort, wer hier auf dem Regiestuhl saß; meinem Eindruck nach ist der Film die konsequente Fortführung von Filmen wie "To Rome With Love" oder "Midnight in Paris", auch wenn man für das neuste Werk den Ozean wieder überquert hat ("this place feels so European!"). Eine so markante Handschrift haben nicht viele Regisseure, und ich will mir immer Mühe geben, sie wertzuschätzen. Heute hat es leider nicht so ganz geklappt.