J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Da möchte ich mich zur Vorbereitung auf "Barbie" mit Greta Gerwigs früheren Werken beschäftigen und falle direkt auf die Nase.
In "Lady Bird" sehe ich eine Coming-of-Age-Dramödie, die in der Mittelmäßigkeit versinkt, zu klischeebeladen, zu betont quirky vorgetragen und zu viele Themen in sich vereinend (z.B. Sozialer Status, Depressionen, verheimlichte Homosexualität, Religiösität), von denen einige in den 90 Minuten Laufzeit deswegen nur angerissen werden können. Man hätte aus dem Film fast schon eine Serie machen können.
In erster Linie wird "Lady Bird" von seinem Cast getragen. Laurie Metcalf spielt phänomenal als Lady Birds Mutter, mit Saoirse Ronan, Lucas Hedges, Timothée Chalamet und Beanie Feldstein bekommen wir ein Who is who an talentierten Jungdarstellern der 2010er Jahre zu Gesicht, Stephen Henderson rundet die Sache als Leiter der Musical-AG ab.
The Oscar winning screenwriter of ‘Dune’ writes in an MS-DOS program
Das finde ich ja schon charmant^^
[...] Eric Roth writes everything using the 30-year-old software. “I work on an old computer program that’s not in existence anymore,” Roth said in an interview in 2014. “It’s half superstition and half fear of change.” Roth wrote the screenplay for Dune in 2018 and explained he was still using Movie Master on a Barstool Sports podcast in 2020. That means Dune was written in an MS-DOS program.
[...] Roth isn’t the only writer to use older programs to write in. George RR Martin has used the MS-DOS program WordStar to slowly write every single Game of Thrones book.
https://www.vice.com/en/article/wxdeay/the-dune-screenplay-was-written-in-ms-dos
Die nihilistische Babyflamme war mein Lieblingscharakter. Und natürlich Jack Black mit voller Leidenschaft sprechend und singend als Bowser.
Ansonsten handelt es sich hier nur um aus den Videospielen zusammengeschustertes und aneinandergereihtes Eye Candy, von einem Hauch an Story zusammengehalten. Das kann man sich echt sparen und lieber selbst zum Controller an der Konsole greifen.
James Cameron hat mit "Die Geister der Titanic" quasi aus den ersten paar Spielfilmminuten von "Titanic" eine Doku gedreht. Mit einem gleichen Schiff unter russischer Flagge, mit den gleichen U-Booten und mit den gleichen Leuten, die im Spielfilm noch fiktive Rollen ihrer selbst spielten. Zudem mit Bill Paxton, der den Schatzsucher spielte, und hier nun in der Doku als Erzähler und vor der Kamera bezogen auf Nervosität, Anspannung, Neugier und Faszination die Rolle des Zusehers einnimmt. Wenn es im U-Boot runter zur Titanic geht, man kann sich richtig in ihn einfühlen.
In 12 Expeditionen haben sie im August und September 2001 Stand damals teils noch nie dagewesene Außen- und Innenaufnahmen von der Titanic gemacht. Sie haben sogar extra einen großen Scheinwerfer vom Schiff runtergefahren, um bessere Lichtverhältnisse fürs Drehen zu haben. Auch die Aufnahmen vom Ein- und Ausheben der U-Boote im Wasser gestaltet sich als nervenaufreibend spektakulär, der Nordatlantik ist und bleibt ein Ozean.
Als die Terroranschläge vom 11. September geschahen, befand Cameron mit seinen Leuten gerade bei der Titanic. Als sie um 16 Uhr auftauchten, haben sie von der Schiffscrew erfahren, dass das WTC nicht mehr steht und 3000 Menschen gestorben sind. Gruselige Parallelen einschneidender Menschheitskatastrophen.
Zu sehen in der Prime-Flatrate oder auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=ZfEsb0rZX-c
Der Film war besser als gedacht, ein schönes Ende für Fords Indy mit tragischen Untertönen, ein Abschied und Altern in Würde. Ford harmoniert sehr gut mit Phoebe Waller-Bridge, ein tolles Duo wie Ford und LaBeouf in Teil 4.
Man sieht endlich mal wieder coole, spannende und klassische Abenteueraction (wenn auch gut 20 Minuten zu lang), sowas vermisse ich heutzutage. Mangold hält sich hier schon stark an Spielberg, zudem ist es eine Wohltat, noch ein letztes Mal John Williams zu hören, seine klassischen Indy-Melodien.
Es geht unter Anderem um Archimedes und das antike Griechenland/Rom, da schlägt mein Herz mit Faible für die Antike direkt höher.
Mit den - ziemlich kompromisslosen - Nazis hat sich man des Weiteren genau die richtigen Schurken zum Abschluss ausgewählt, sie passen zu Indy einfach am besten, bekommen wieder schön auf die Fresse. Und für die Nazis hat man sich mit Mads Mikkelsen (eine Art fiktiver Wernher von Braun oder einer seiner Mitarbeiter), Boyd Holbrock und Thomas Kretschmann hat man sich genau die richtigen Schauspieler ausgesucht.
Unsere Faszination für den Orca-Aufstand hat etwas Trauriges
Die Orcas sind gerade komisch drauf. Vor der Küste Gibraltars hat eine Gruppe Orcas dieses Jahr mehrere Segelboote gerammt, mit den Zähnen ihre Ruder abgerupft und die Schiffe damit manövrierunfähig gemacht – einige sind durch die Schäden sogar gesunken. Andernorts tauchen die Tiere diesen Sommer in ungewöhnlich großer Zahl auf: sowohl im Westatlantik vor der Küste Nantuckets als auch im Ostpazifik vor Kalifornien. Und niemand weiß warum.
https://www.vice.com/de/article/m7bbnn/unsere-faszination-fur-den-orca-aufstand-hat-etwas-trauriges
Lohnt sich zum einmaligen Ansehen.
Mehr aber auch nicht in meinen Augen, dafür fällt der Film als Selbstfindungsdrama und RomCom dramturgisch zu standardisiert, als Erotikkomödie zu harmlos aus, auch weil der Erotikteil im Prinzip nur als Handlungsaufhänger verwendet und danach andere Wege beschritten werden.
"No Hard Feelings" lebt vor Allem von einer großartig und befreit aufspielenden Jennifer Lawrence und ihrer Chemie mit Andrew Barth Feldman als Leinwandpaar. Als angenehm gestaltet sich zudem Montauk als Handlungskulisse bzw. die sommerliche New-York-State-Küsten-Atmosphäre.
Errechne die Wahrscheinlichkeit, dass mit Jesse Plemons und Devin Harjes zwei Matt-Damon-Lookalikes existieren, die in einer TV-Serie einen Meth-Dealer spielen.
https://www.imdb.com/name/nm3236212/mediaviewer/rm1025815296/?ref_=nm_ov_ph
Ein präzises, zugleich beschwingtes und erschütterndes Jugenddrama über das Party-, Sex-, Liebes- und Gefühlsleben am College. Ein angenehmer Kontrast zu den diversen Jugend-Blödelkomödien (wertneutral gemeint), die Ende der 90er und Anfang der 2000er ihre Hochphase hatten.
Nach einem Roman von Bret Easton Ellis ("American Psycho"), bei einem der Hauptcharaktere handelt es sich um den kleinen Bruder von Patrick Bateman, geschrieben und in Szene gesetzt vom früheren Tarantino-Koautor Roger Avary, der sich hier stilistisch deutlich an "Pulp Fiction" orientiert.
Wenn man für die Rolle eines Tabakindustrie-Lobbyisten einen Schauspieler (Aaron Eckhart) castet, der wegen seiner Statue, seines Blondschopfs und gekleidet in Anzug bereits aussieht wie eine lebende Zigarette, dann macht man schonmal viel richtig.
Eine herausstechende und witzige Lektion über Lobbyarbeit und Argumentationstechnik.
Als Satire hätte "Thank You For Smoking" gerne aber noch bissiger und schmerzhafter ausfallen können, gerade was die Auflösung am Schluss betrifft, welche den Film auf einer zu sanftmütigen Note ausklingen lässt.
Abseits davon ist es höchstbeeindruckend, welche Riege an Schauspielern hier für Jason Reitmans Regiedebut aufgefahren wird.
Staffel 2, die Staffel der fehlenden Konsequenzen und heiligen Protagonisten? Diese Staffel ist ein Meister darin, düstere bis harte Storypfade anzudeuten, nur um dann im letzten Moment davon abzuweichen.* Gerade das Staffelfinale hat mir die Stimmung diesbezüglich gehörig vermiest.
Naja, für das Mysterysetting werde ich dennoch weitersehen, vor Allem die Verquickung mit historischen Ereignissen (Yusuv al Zuras) finde ich aktuell sehr spannend.
Weiterhin hoffe ich, dass die Serie den Handlungsstrang mit den Militärexperimenten nicht aus den Augen verliert, ich hatte vor einiger Zeit in einem Review leider gelesen, dass "Manifest" gerne mal dazu neigt, Handlungsstränge ohne vernünftige Auflösung fallen zu lassen, wenn sie zur Spannungsgenerierung ausgedient haben.
* SPOILER:
NSA-Direktor Robert Vance ist in Staffel 1 doch nicht gestorben, Jared Vasquez´ nachvollziehbare Abwege zu den X-ern stellen sich als Undercovereinsatz heraus, TJ und Zeke sterben einen aufopferungsvollen Tod, nur dass der eine wie durch ein Wunder doch überlebt hat und der andere durch ein wortwörtliches Wunder erneut von den Toten erweckt wird.
Wolfgang Schmitts Review trifft in der ersten Hälfte auf meine vollste Zustimmung, in der zweiten Hälfte mal weniger mal mehr.
Wunderschön, aber: SPIDER MAN: ACROSS THE SPIDER-VERSE
https://www.youtube.com/watch?v=X2gAATwM-RI
Bitte ansehen
Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert
https://www.youtube.com/watch?v=9YLsMXyo3Uc
There must always be a Shark in Winterfell.
Der zweite Teil begeistert ebenso wie der erste Teil. Auf dem Papier einem "Everything Everywhere All at Once" tatsächlich sehr ähnlich, nur führt dies "Across the Spider-Verse" auf der Leinwand als charakternahes Drama wesentlich besser aus, gestaltet sich als Multiversums-Actionbenteuer ähnlich kreativ, aber vor Allem in ästhetischer Form und visuell reichhaltiger. Hier treten die Vorteile eines Animationsfilms zu Tage, auch "The Lego Movie" lässt grüßen. New York hat man noch nie zuvor so erlebt wie hier, besonders gefallen haben mir die Szenen, in denen die Stadtkulisse oder die Skyline als weitläufige Panoramahintergründe für familiäre oder romantische Charaktermomente verwendet werden.
"Across the Spider-Verse" begreift das Multiversum wie "EEAaO" metaphorisch als Internetwelt, zeichnet eine stark vom Internet, Big Data und Algorithmen dominierte Lebenswirklichkeit. Das Internet bietet Zugriff auf und Abtauchen in mannigfaltige Welten, Wege der individuellen Entfaltung. Schön und treffend wird die Spider-Man-bezogene Pop- und Memekultur eingearbeitet, werden diverse Cameos aufgefahren, werden nebenbei noch Doctor Strange und "Spider-Man: No Way Home" mit einem Metagag in die Pfanne gehauen, selbst das Sony-Productplacement fügt sich hier irgendwie ein. Eine aus der Sicht von Miles und Gwen erlebte Manigfaltigkeit, die fasziniert und gleichzeitig erschöpft.
Miles und Gwen leben in einem Gefühlssturm, ihre erste Jugendliebe führt sie zueinander und steht ihnen im Weg, ihre jugendliche Rebellion gegen die (Ersatz-)Eltern misst sich mit dem kindlichen Drang nach Heimat und Schutz, der weiterhin bestehenden Liebe zu den Eltern. Die sorgenden Eltern auf der anderen Seite sehen sich mit dem Erwachsenwerden der Sprösslinge konfrontiert, müssen ihre Erziehung überdenken und neu justieren, ein neues Gleichgewicht zwischen gegebenen Freiheiten und Autorität finden. "Across the Spider-Verse" agiert hier sehr nahbar und menschlich.
Fühlen sich Miles und Gwen aufgrund ihrer Alter Egos als Metapher für die eigene Jugend und Gefühlswelt ohnehin schon nicht von ihren Eltern verstanden und haben große Schwierigkeiten, sich ihnen zu öffnen, vermengt sich dies seit "Into the Spider-Verse" noch mit dem Einfluss des Multiversums bzw. der Internetwelt, dessen Wesen und Mechanismen die Eltern noch weniger verstehen (können) als die Existenz der Alter Egos. Die Kluft zwischen den beiden Generationen wird größer, die Problematik wird durch den Einfluss des Multiversums katalysiert. Miles erschöpft und zerreißt es förmlich, sich selbst, seine Beziehung zu Gwen und sein merkwürdiges Verhalten seiner Mutter zu erklären, sieht sich förmlich gezwungen sich als Spider-Man zu offenbaren. "Wo bist du gewesen", fragt derweil Vater George Stacy nach mehrmonatiger Abwesenheit Gwens im Multiversum.
Mit dem Wissenschaftler "Spot", der nach der Explosion des Colliders in "Into the Spider-Verse" Dimensionslöcher erschaffen und zwischen den Welten hin- und herreisen kann, etabliert "Across the Spider-Verse" gleichzeitig das Multiversum als Antagonisten in personifizierter Form. Analog zum Internet als Resultat einer Wissenschaftsarbeit entstanden, wird er im Verlauf der Zeit immer mächtiger, je mehr er seine Kräfte begreift und die Energie des Multiversums in sich aufnimmt, bis er zu einer anscheinend allmächtigen, Existenzen vernichtenden Entität heranwächst.
Darüberhinaus entwerfen die Autoren mit der Spider-Society als Multiversums-Polizei inklusive Hauptquartier eine Instanz, die dem geneigten Science-Fiction-Fan konzeptuell bereits bestens als The Citadel aus der Serie "Rick and Morty" bekannt sein dürfte. "Across the Spider-Verse" verfolgt hier jedoch einen spannenden, speziell auf (Superhelden-)Franchising und unsere Lebenswirklichkeit bezogenen Ansatz. Die Spider-Society hat sich das Ziel gesetzt, den Kanon der einzelnen Spider-Man-Geschichten und des Multiversums aufrechtzuhalten und Anomalien auszumerzen. Individuelle Unterschiede seien erlaubt, aber das Grundgerüst aller Geschichten müsse identisch sein, ansonsten würde das Multiversum kollabieren, so behaupten sie.
Eine Diktatur der Konformität sozusagen, Superhelden-Geschichten und Franchise-Filme müssen sich trotz der Unterschiede im gleichen Rahmen abspielen, dasselbe lediglich in anderer Coleur, radikale und neue Denkansätze sind nicht erlaubt. Wir selbst leben im 21. Jahrhundert mittlerweile in einer Welt, die von Datenerfassung, Statistiken und Algorithmen dominiert wird, die vorherbestimmen und uns nach außen hin abschotten. Zielgerichtet wird auf Basis unserer Entscheidungen und unseres Verhaltens ausgewählt, welche Produkte, welche Neuigkeiten, welche Meinungen und welche Mitmenschen für uns relevant sind. Wenn die Menschen diesen Algorithmen keinen Einhalt gebieten, ihnen uneingeschränkt Kontrolle über ihr Leben gewähren, leben sie irgendwann nur noch in ihrer eigenen konformen Blase, in welcher stets der gleiche Film abspielt wird, graduell mit Unterschieden angereichert und dadurch überdeckt.
(Erde) 42, die Antwort auf die endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass "Beyond the Spider-Verse" die Qualität des Vorgängers tatsächlich auch hält und die Geschichte vernünftig zu Ende erzählt.
In den letzten Tagen ist immer mal wieder "Der Herr der Ringe: Gollum" in meiner Social-Media- und News-Bubble aufgeploppt. Das Videospiel wird aktuell ultimativ verrissen und sieht im Promo-Material auch echt nicht gut aus, das hat mich alles bisher aber kaum tangiert, weil mich das Spiel ohnehin nicht interessiert und mir dessen Existenz bis vor wenigen Tagen auch gar nicht bewusst war.
Vorhin musste ich allerdings mit Erschrecken feststellen, dass es sich dabei um eine Entwicklung von Daedalic Entertainment handelt. Anfang bis Mitte der 2010er Jahre war ich sehr großer Fan ihrer Point-and-Click-Adventures, gefühlt haben sie von 2008 bis 2016 einen Hit nach dem nächsten entwickelt. Mit noch größerem Erschrecken musste ich feststellen, dass das Studio mittlerweile unter finanziellen Problemen leidet, die Belegschaft in den letzten sieben Jahren deutlich reduziert wurde und sogar Mitbegründer und Kreativkopf Jan "Poki" Müller-Michaelis seit 2020 nicht mehr im Studio arbeitet.
Dem Studio scheint es echt nicht gut zu gehen, seit 2018 hatten sei kein fertig entwickeltes Spiel mehr veröffentlicht und anscheinend alle Arbeit in "Der Herr der Ringe: Gollum" gesteckt. Im Gegensatz zu nischigen Point-and-Click-Adventures in der Vergangenheit haben sie sich nun einer großen Marke und einem massentauglicheren Action-Adventure zugewandt, welches man neben dem PC auch auf den Konsolen spielen kann.
2019 angekündigt, sollte es eigentlich 2021 erscheinen, wurde mehrfach verschoben und ist letztendlich nun vor elf Tagen am 25. Mai 2023 erschienen. Es scheint so, als habe sich das Studio mit so einem A-Titel hoffnungslos übernommen, sowohl was die Mitarbeiterkapazität als auch was die Kreativ- und Technikerfahrung mit Action-Adventures und der erstmals verwendeten Unreal Engine betrifft. Laut den Kritiken handelt es sich in allen Bereichen um eine mangelhafte bis ungenügende Entwicklung für die aktuelle Generation an Spieleplattformen
Die Mitarbeiter und Kreativschaffenden, von denen ich ausgehe, dass sie in den letzten vier Jahren ihre Bestes gegeben haben, tun mir leid. Außerdem finde ich es sehr schade, dass die goldenen Zeiten von Daedalic Entertainment längt vorbei zu sein scheinen.
Ich hatte eigentlich nicht vor, etwas zu "The Descendants" zu schreiben, wurde in einer PN aber nach meiner Meinung gefragt. In ein paar Sätzen hatte ich kurz meinen Eindruck geschildert und wenn ich den Text ohenhin schon verfasst habe, kann ich ihn auch veröffentlichen.
ich habe "The Descendants" als zu unfokussiert und konstruiert empfunden. Der Film startet mit dem spannenden Thema "Workoholic muss sich alleinerziehend auf einmal um die Kinder kümmern", zu dem dann noch das Thema "Verlust von Partner bzw. Elternteil" hinzukommt. Nebenher noch die Problematik mit dem Verkauf der Erbschaft. Anstatt dies alles aber zu vertiefen, geht es die ganze Zeit um die Suche nach dem Lover der Ehefrau / Mutter, der zufällig dann auch noch der Verantwortliche für den Kauf des Erbes ist.
Für ein Drama empfand ich den Film auch als zu kraftlos, ich hätte gerne mehr solcher Szenen gesehen wie die, in der die Tochter zum Weinen im Swimming Pool unter Wasser taucht, (auch) um sich dem Vater gegenüber nicht zu entblößen.
Das Hawaii-Setting war schön.
Eigentlich handelt es sich bei "Minari" schon um ein sehenswertes Familiendrama über Immigration und die Schwierigkeiten des American Dreams. Auch wegen der sehr guten Schauspieler (Yoon Yeo-jeong, Steven Yeun, der kleine Alan Kim).
Das Ende hat mir aber gar nicht gefallen. (Spoiler.)
Es folgen zwei tragische Ereignisse aufeinander, was sich für mich mehr danach anfühlte, als wollte man zum Schluss noch eine große Dramatik in den Film schreiben. Des weiteren nimmt sich der Film die Zeit, die Mühen des Farmerlebens und das Streben nach Glück aufzuzeigen, letztendlich entscheiden über dieses Streben aber nicht die harten bis illusorischen Bedingungen des American Dreams sondern das persönliche Schicksal der Großmutter. Meiner Meinung nach ein zu lasches und einfaches Ende. Zudem behält am Ende schließlich noch der Typ mit der unwissenschaftlichen Wünschelrutenmethodik die Oberhand gegenüber den Immigraten, naja.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie glaubwürdig es ist, dass koreanische Immigranten Mitte der 1980er Jahre im ländlichen Arkansas von allen Menschen mit offenen Armen empfangen werden. Lee Isaac Chung hat "Minari" semiautobiographisch auf Basis seiner Kindheitserinnerungen geschrieben, vielleicht entspricht das ja tatsächlich der Wahrheit.
Phil Laude transferiert seine Künstlerfigur des Almans aus seinen Youtube-Clips in eine Serie für die ARD bzw. den SWR, er fungiert dabei als Drehbuchautor und Produzent. Ich bin positiv überrascht, wie gut das funktioniert.
Der spießige, regelbesessene und überkorrekte Lehrer Frank Stimpel wird nach einem rassistischen Spruch entlassen und muss seine Prüfung an einer städtischen Indexschule wiederholen, tritt dabei wegen seiner Art aber regelmäßig in Fetttnäpfchen und gerät in peinliche Situationen, wird dort mit zahlreichen Herausforderungen und Härtefällen konfrontiert.
Phil Laude beweist Talent für derbe, flache Witze und für Situationskomik, zu verstehen als Mischung aus "Stromberg" und einem besseren "Fack ju Göhte" behandelt "Almania" auf humorvolle, charmante aber auch dramatische Art das Schulleben der Schüler und der Lehrer, spielt dabei mit zahlreichen Klischees und hält den Alman-eigenen Fremdschämfaktor hoch.
Bisher wurde eine Staffel produziert, diese läuft in der ARD Mediathek.
https://www.ardmediathek.de/serie/almania/staffel-1/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9zZGIvc3RJZC8xMzA0/1
Eine Wohlfühltragikomödie über ungewollte Schwangerschaft in der Minderjährigkeit, Abtreibungsgedanken und Adoption, in der sich mit einer Heile-Welt-Attitüde sämtliche Probleme recht schnell von selbst lösen. Nett und süß, aber harmlos, zu viele poppige Indie-Eigenarten für meinen Geschmack, lieber hätte ich ein ernsthaftes Drama gesehen, welches sich kritisch mit der Thematik beschäftigt.
Eigentlich mag ich Jason Reitman ("Young Adult", "Tully"), von daher hatte ich große Hoffnungen in den Kritiker- und Publikumsliebling "Juno". Schade.
Trashmob 2
Ich würde "The Time Travelers" wegen seiner Billigproduktion gar nicht als Trash bezeichnen, vielmehr handelt es sich im Prinzip um eine als Spielfilm ausgelagerte Episode einer der damals so populären SciFi-Mysteryserien aus dem Fernsehen. Das Problem des Films sehe ich mehr darin, dass er nach der spannenden Exposition der Zeitreisethematik und der zeitgenössischen Urangst vor einem Atomkrieg narrativ stagniert und nur noch wenig zu bieten hat, ich habe mich beim Sehen dabei ertappt, wie ich an besser geschriebene und aussagekräftigere Werke wie den ein paar Jahre später erschienenen "Planet der Affen" denke.
Interessante Randnotiz: Bei "The Time Travelers" handelt es sich um einen der ersten US-amerikanischen Filme des Kameramannes und späteren Oscar-Preisträgers Vilmos Zsigmond nach dessen Flucht aus Ungarn.
Was ein Rewatch nach ca. 15 Jahren nicht alles bewirken kann, ich gehe von 5,5 auf 10 von 10 Punkten hoch. Der Trailer zu Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon" hat für mich vorgestern endlich den Ausschlag zum Retwach gegeben.
Von Anfang bis Ende und in jedem filmischen Teilbereich meisterhaft, das reift auch noch nach, wenn man sich nach dem Sehen nochmal gedanklich mit dem Werk beschäftigt und dadurch manche Ereignisse besser einordnen kann.
Paul Thomas Andersn zeichnet hier auf persönlicher Ebene ein Bild der Genese der modernen USA, ein Ringen um die Macht über die Gesellschaft zwischen Religion, Familie und Landwirtschaft auf der einen Seite, sowe Kapitalismus und Industrialisierung auf der anderen Seite, begleitet von Liberalisierungsprozessen. Der Wilde Westen und die egalitäre Pionierzeit atmen ihre letzten Atemzüge, wenige Pioniere haben ihr Glück gefunden und zu Reichtum und/oder einem Unternehmen verdelt, die restlichen Pioniere sitzen verbittert auf ihrem kargen Boden, lassen sich mehr und mehr auf die Heilsversprechen von Kapitalismus und Industrie ein und sehen in ihm eine erträglichere Zukunft. Hier kulminieren deren Vor- und Nachteile.
Die Auseinandersetzung zwischen einer alten und einer neuen Weltanschauung, zwischen altem und neuem Glauben, bereits im Intro wird der spätere H.W. Plainview metaphorisch mit Erdöl getauft. Sowohl Daniel Plainview als auch Eli Sunday agieren dabei als Priester und (falsche) Propheten, beide bauen dem Volk einen Tempel und stellen eine Erlösung in Aussicht, beide agieren wie Anderson selbst quasi als Regisseure ihrer eigenen Welt. Für Daniel kommt das Geschäft einer Religion gleich und für Eli die Religion einem Geschäft, Daniel tauft Eli gewaltsam und demütigend in einer Erdölpfütze, Eli tauft Daniel gewaltsam und demütigend in der Kirche mit Wasser. Sie sind Brüder im Geiste, "There Will Be Blood" lässt sich von daher als neuzeitliche Version der biblischen "Kai und Abel"-Erzählung verstehen.
Ferner scheint es so, als habe sich der Monolith aus "2001" verflüssigt, um den Menschen in Form von Erdöl technischen Fortschritt zu ermöglichen und sie in eine neue - zweifellos ambivalente - Zeit zu führen. Allein das für sich stehende und herausragende Intro weist mit seinen kargen Wüsten- und Hügellandschaften, seinen wortkargen Individuen und seiner unbehaglichen Musikatmosphäre bereits klare Parallelen auf.
"There Will Be Blood", das sind 158 Minuten, die ich mir immer wieder ansehen könnte. Ein Film, der in den Bestenlisten der 2000er Jahre oder des bisherigen 21. Jahrhunderts ganz weit oben anzusiedeln ist.
McDonagh steht sich auch in seinem vierten Spielfilm mit seinem albernen und makaberen Humor leider wieder selbst im Weg, schade um den eigentlich sehenswerten Film mit seinen verhandelten Themen (habe gerade nicht die Muße, die Stärken zu erläutern, lässt sich in diversen anderen Reviews nachlesen). Wobei ich mich schwer damit tue, wie McDonagh den irischen Bürgerkrieg 1923 als Sinnlosigkeit entpolitisiert, das können dann wahrscheinlich auch nur Leute behaupten, die wie in "Banshees" auf einer abgelegenen Insel leben und deren Lebensinhalt daraus besteht, zu Hause oder im Pub Bier zu trinken oder Geige zu spielen.
Ferner würde ich sagen, dass "Banshees" mehr wie eine Kurzgeschichte wirkt, die man auf 120 Minuten aufgebläht hat, den Film hätte man locker um 30 Minuten kürzen können. Und allgemein mehr wie eine Fingerübung, weder McDonagh als Autor noch die Schauspieler laufen hier im Vergleich mit früheren Werken zu Hochtouren auf.
Andererseits mochte ich die irischen Eigenheiten der Charaktere sehr, den Dialekt und das Kulturelle, die Sticheleien gegen Protestanten und Engländer. In einem Alternativuniversum existiert eine irische Version von "Asterix und Obelix" mit Colin Farrell und Brendan Gleeson in den beiden Hauptrollen.
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https://www.youtube.com/watch?v=rLATO8tYNxc
Wolfgang M. Schmitt mal anders. Oder auch nicht :D
"GotG Vol. 3" ist der Film, der "Endgame" hätte sein sollen. Ein nahezu perfekter und runder Abschluss für die Reihe, für die Geschichte, für den Cast und für die Charaktere. Top 3 im MCU nach dem ersten "GotG" und "Thor: Ragnarok".
Dank James Gunns Talent für Albernheit, Trashigkeit und Situationskomik inklusive eines Hauchs von Douglas Adams´ Anhalter-Romanen zündet der Humor wie gewohnt (ein paar Peinlichkeiten sind zu verschmerzen), die haptischen, ansehnlich choreographierten und jeden Charakter einbindenden Actionsequenzen fetzen und machen Bock. Diese Art der Actionkomödie kombiniert Gunn mehr noch als in den beiden Vorgängern mit einer dramatischen, berührenden und erschütternden Heldenreise über die Erfahrung und Verarbeitung von Kindesmissbrauch sowie über die positiven Werte von (Ersatz-)Familienbindungen. Die distanzierte Beziehung zwischen der alternativen Gamora und den Guardians (innig hingegen jene zu den Ravagers), die Integration des unreifen und ungeholfenen Adam Warlock, Rocket Racoons tragische Originstory - vor dem Abschluss schlägt Gunn den Bogen erst einmal weit zurück und fängt mit seiner Teambildung im Prinzip nochmal von vorne an, innerhalb der immer größer werdenden, schauspielerischen wie fiktiven Truppe herrscht eine unglaubliche Harmonie und Dynamik. Als Antagonist steht den Guardians dabei mit dem High Evolutionary ein szientistisch-faschistoider Evoutionsbiologe und Genetiker gegenüber, bedrohlich in Szene gesetzt und fantastisch gespielt von Chukwudi Iwuji, das Ausmaß seiner Taten entfaltet sich in schrecklicher und grausamer Gänze.
James Gunn scheint diesmal auch noch größere kreative Freiheiten genossen zu haben als zuvor, in Tradition seiner früheren Filme und seiner Troma-Herkunft reizt er die Grenzen eines PG13-Blockbusters gehörig aus und konfrontiert das MCU-Publikum mit mehreren fiesen und abstoßenden Body-Horror-, Splatter- und Gorespitzen, welche die narrativen Themen visuell unterstützen. Wenn in der Rezeption explizit darauf hingewiesen wird, dass ein MCU-Film nicht für Kinder geeignet ist, dann macht dieser Film schon etwas anders und unterläuft die Regeln des Franchises.
Negatives:
SPOILER
Rockets Storyarc folgt dem Women-in-Refrigerators-Syndrom, das hätte James Gunn schon eleganter oder anders schreiben können.
Wenn man schon Todesszenen andeutet, dann sollte man zumindest eine davon auch umsetzen. Der schwerverletzte Drax während des Orgocorp-Gefechts, Rockets Nahtoderfahrung zwischen Diesseits und Jenseits kurz vor dem Herzstillstand, Peter Quill erfroren im Weltraum nach der Rettung seines Walkmans. Für Peter Quill wäre es, auch im Bezug auf James Gunns Humorverständnis, sogar ein passender Abgang gewesen. Und mal ernsthaft, selten fällt die Tatsache einer Wiederbelebung in Filmen dämlicher aus als hier.