Johannes Jarchow - Kommentare

Alle Kommentare von Johannes Jarchow

  • 7
    Johannes Jarchow 06.09.2024, 23:54 Geändert 06.09.2024, 23:59

    QUEERfaktor.de: 3/10 -- Queer und feministisch sind wohl die größten Red Flags der Abgehängten, Besorgten, Talahons, Björnhöckes und toxischen "Männer" (im Sinne ihrer Stereotype, deswegen zwischen Gänsefüßen) - man braucht nicht gendern, sie haben [fast] alle einen Penis. Chantal scheißt ihnen regenbogenfarbene Einhornköttel in ihre enge Sicht auf das Leben, die Liebe, die Märchen und all das, was sie Weltbild nennen - Konstrukte aus dem letzten Jahrtausend. Ihre Märchen sind heteronormativ, cisgender, männlich und "weiß" im Sinne der Farbe im Spiegel. Zu 100 %. Es gibt keine Abweichung. Keine einzige lesbische Ritterin, die mit der Königin durchbrennt (es sei denn als Pornovariante – das ginge mehr als in Ordnung). Ein Safespace für die mit Heimweh in eine Zeit, die vorbei ist. Bad News: Das kriegt auch keine AfD und kein Trump zurückgedreht. Und kein Zuschauer lässt sich vom Gejammer auf moviepilot, IMDb & Co davon abhalten, ins Kino zu gehen. Go woke, go broke? You wish! Chantal ist mit fast 3 Mio. Besuchern der bislang erfolgreichste deutsche Film des Jahres. Bäm!

    Die Fakten mit SPOILERalarm. Der Prinz (Max von der Groeben), der Chantal als Dornröschen aus ihrem 100-jährigem Schlaf mit Küsschen erwecken soll, ist in den Stallburschen (Ben Felipe) verknallt. Und das gibt es im Märchenland nun mal (noch) nicht. Als die Prinzenmutter Prinz und Lover erwischt, beschuldigt sie Chantal der schwarzen Magie - sie soll auf dem Scheiterhaufen brennen, wie es sich für eine unanständige Hexe gehört. Dann passieren lustige Dinge, bevor wir auf ein pädagogisches Finale zusteuern, in dem Frauen Helden sein können und jede:r lieben können soll, wen er/sie (für they hat die Zeit nicht gereicht) liebt. Es ist halt ein Märchen, Happy Ende usw. usf.

    Ich hatte so gar keinen Bock auf Chantal und bin nur für die ehrenamtliche Recherche in die letzte Freiluftkino-Vorstellung 2024 gedackelt. Hat sich gelohnt. Heimlich queer hat sich einmal mehr als Qualitätsmerkmal bewährt. Ein bisschen zu gut gemeint das alles, waren die anderen Göthe-Komödien auch so bemüht?, aber schön schräg und drüber und komisch. Ein Märchen mit zwei Prinzen. Was will Mann mehr?

    4
    • 6 .5
      über Elefant

      ▶️ https://www.queermdb.de/film/elefant-2022/

      QUEERfaktor.de: 7 -- Es ist *die* Thematik des Films, aber in Sachen Emanzipation angestaubt und problematisch. Antiqueert.

      ELEFANT ist die tausendste Variante eines Coming-Outs in queerfeindlicher Umgebung, verbunden mit dem Höhenflug der (vermeintlich ersten) Liebe. Gut inszeniert, aber einfach nicht mehr meine Teetasse. Da muss schon noch ein bisschen mehr kommen. #müdi

      2
      • 6

        QUEERfaktor.de: 6 -- Mascha bekämpft ihre Trauer zum unerwarteten Tod ihres adonischen Lebensgefährten, indem sie sich in eine Bettgeschichte mit einer Frau, Tal, stürzt. Beide faszinieren sich gegenseitig mit ihren spröden, unverbindlichen Arten. Maschas bester Freund Cem hadert mit Verbindlichkeit - und heiratet dann seinen Konstantin.

        Ich hab wohl zuviel erwartet, oder irgendetwas. Für eine Romanverfilmung ziemlich vage und ideenlos. Gibt die Vorlage so wenig her? Aylin Tezel wirkt oft überfordert, aber ihrbezüglich habe ich nichts erwartet.

        1
        • 7 .5
          Johannes Jarchow 29.08.2024, 15:37 Geändert 29.08.2024, 15:43

          QUEERfaktor.de: 7/10 -- Die Beziehung von Lou und Jackie ist das zentrale Thema des Films. Die Protagonistin Lou ist lesbisch und hat eine lästige Verehrerin, Daisy mit den gelben Junkie-Zähnen, deren aufdringliches Werben sie nachgibt, nur damit die Kuh nicht bei der Polizei aussagt. Jackie/Jack ist bi und hat vor Lou einen One Night Stand mit JJ.

          Ein sehr intensives, spannendes, originelles Thrillerdrama mit einer fantastischen und wunderschönen Kristen Stewart. Bei dem Cast und dem Trailer war abzusehen, dass es sich lohnt, dafür ins Freiluftkino zu gehen. Passende 27 Grad Celsius.

          P.S.: Imer Trailer sagt Jackie: Don't ever fall in love, ok? Das sagt sie im Film aber nicht zu Lou, sondern zu einem (ihrem?) Kind am Telefon. Nachdem sie für Lou über Leichen gegangen ist.

          5
            • über Son

              Vorgemerkt?

              • ?
                über Afraid

                Oha. Maximal geiler Trailer!

                1
                • 5 .5
                  über Cuckoo

                  Bin ich der einzige, der an Axl Rose denken muss?

                  1
                  • 7
                    Johannes Jarchow 26.08.2024, 21:41 Geändert 27.08.2024, 00:26

                    QUEERfaktor.de: 2.5 -- Der QUEERfaktor entfaltet sich erst am Ende der letzten Episode, drum

                    SPOILERalarm.

                    Schwesterchen Mimi erwischt ihren Bruder Julien, wie er mit ihrem Schwarm Laurier rummacht. Als auch Lauriers Eltern reinplatzen, erfindet Julien die schicksalshafte Coverstory, er hätte die Vergewaltigung seiner Schwester durch Laurier verhindert. Selbst wenn man die Zeit im Auge hat, 1991, ist das doch ne ziemlich verquirrlte Scheiße. Die beiden waren Feuer und Flamme füreinander und dann haut man sich dermaßen in die Pfanne? Ich bitte dich.

                    Als Dolan-Fan der zweiten Stunde bin ich wahnsinnig enttäuscht. Serien kann er nicht. Zum Glück bleibt es die einzige. Bis zur letzten Episode ist völlig unklar, um was das ganze Drama eigentlich gehen soll. Hier bleiben doch nur die Xavier-Dolan-Jünger bei der Stange. Es ist fantastisch inszeniert, aber die ganze Geschichte ist lächerlich.

                    Und wieso hat Elliot eine kerzengerade Narbe, wenn er sich einen kreisrunden Gegenstand gegen die Stirn donnert? Fünfzehn Mal!

                    Wieso möchte Mimi als Erwachsene Frau eine Vergewaltigung nachspielen, die es nie gegeben hat?

                    Wo ist Laurier?

                    Warum zur Hölle ist Julien (internalisiert) homophob? Es gibt nicht den leisesten Hinweis.

                    Ich bin ein wenig weniger deprimiert über Dolans Abgang. Sein Laurier ist seiner nicht würdig.

                    1
                    • 7
                      Johannes Jarchow 24.08.2024, 13:16 Geändert 29.09.2024, 23:19

                      Die Serie hat ein großes Problem. Die erste Episode macht keine Lust auf weitere und ist zu vage, man hat absolut keinen Plan, worum es gehen soll. Wüsste ich nicht, dass sie von der einzig wahren Liebe meines Lebens inszeniert wurde, wär schon Schicht im Schacht, bevor es losging.

                      P.S.: Mir ist nie aufgefallen, dass man Darstellern bei Sexszenen die Eier weggetapt. Schon affig, wie Körperteile selektiv tabuisiert werden. So letztes Jahrtausend. Ich kann ja noch verstehen, warum man Erektionen und Vaginas vermeidet, bitte informiert euch über den Unterschied von Vagina und Vulva, nur eine erschreckend kleine Minderheit verwendet die Begriffe korrekt, aber warum sind Hoden und weibliche Brustwarzen Teufelszeug?

                      #freethebacon | MP: 7

                      1
                      • 8
                        Johannes Jarchow 23.08.2024, 13:59 Geändert 23.08.2024, 14:00

                        QUEERfaktor.de: 4/10 -- Wie üblich steigert die Serie ihren Queerfaktor mit jeder Staffel, in der letzten sind LGBTs überrepräsentiert und der Fokus liegt auf dem Lieblingsthema der besorgten Bürger: Gender (Non-binary, transgender).

                        Leider nimmt auch mit jeder Staffel die Qualität ein wenig weiter ab. Die erste ist fast perfekt (9), die letzte ein bisschen zu feelgood und nett (7). Nichtsdestotrotz ist SEX EDUCATION die beste Highschool-Serie, die ich kenne. Nicht mein Lieblingsgenre, erwachsene Probleme sind mir lieber.

                        2
                        • Der meist vorgeführte Kino-Film in seiner Startwoche. #lost

                          • Impro-Comedy, oje.

                            • über Horizon

                              Toxische Männlichkeit! Yeeha!

                              1
                              • 0

                                QUEERfaktor.de: 1 -- Eine der Freundinnen, Em, ist lesbisch und fängt im Hintergrund etwas mit ner Urlaubsbekanntschaft, Tomboy Paige, an. Aber viel sieht man dazu nicht.

                                Ich bin gerade angewidert und schockiert, wie der Film mit Vergewaltigung umgeht. Praktisch gar nicht. Es passiert und ist egal.

                                1
                                  • 3
                                    Johannes Jarchow 15.08.2024, 20:55 Geändert 15.08.2024, 20:56

                                    QUEERfaktor.de: 1 -- Der Film setzt ein Zeichen gegen die woke genetische Dispositionstheorie und macht eines von vier Geschwistern lesbisch. Sophie. Die smarteste und schönste von Ihnen. Im Gegensatz zu Schwester Billie ist sie Single und wird auch nicht vom Partner betrogen. Das könnt ihr euch jetzt selbst zurechtgendern. Nieder mit dem Patriachat!

                                    1
                                    • Ach, Schade, der Trailer sieht interessant aus: https://www.youtube.com/watch?v=_EJLNWEUxXk (Deutsche Synchro)

                                      • 6
                                        Johannes Jarchow 13.08.2024, 22:03 Geändert 13.08.2024, 22:19
                                        über Besties

                                        ▶️ https://www.queermdb.de/film/besties-2021/

                                        QUEERfaktor.de: 6 -- Klassisches Problem-Coming-of-Age-Queer-Cinema, welches Homosexualität als unsägliches, trauriges Dilemma inszeniert. Wenn sowas ausm Iran käme, würde ich applaudieren. Aber aus Frankreich? Naja, Frankreich. Koran-Parallelgesellschaft-Frankreich. So viel Selbst- und Fremdhass habe ich nicht erwartet. Ich bin zu alt und zu müde für son Scheiß.

                                        Danke RBB QUEER. In Zukunft gern mehr emanzipiertes LGBT-Kino, s'il vous plaît. Oder was aus Nigeria. Da gibt es jetzt sogar was: All the Colours of the World Are Between Black and White.

                                        • ?
                                          über Dìdi

                                          Warum schnappt sich eine fette Ratte wie Universal Pictures so einen Film, um ihn dann als OmU untergehen zu lassen?

                                          2
                                          • Alle moviepiloten hassen das Poster.

                                            1
                                            • 6

                                              QUEERfaktor.de: 0 = Heteronormative 💩

                                              Überlänge durch permanentes Regieversagen. An Timing und Essenz muss Karoline noch üben. Aber was ist mein Urteil schon wert angesichts der Milliardengewinne, die die Feelgood-Tragödie einsammelt. Hier werden alle Kalender-Lebensweisheiten im Akkord verjubelt und jegliche Dramatik löst sich am Ende in Wohlgefallen auf. Kauf ich nicht.

                                              2
                                              • 8
                                                Johannes Jarchow 09.08.2024, 01:36 Geändert 11.08.2024, 22:52

                                                QUEERfaktor.de: 3 (S01): Ich finde es ganz bezaubernd, und ich hasse dieses Wort, wie SEX EDUCATION mit seinen queeren Figuren umgeht, am bezauberndsten die Bromance von Otis und Eric. Ja, doch, ich hab ein paar Freudentränen vertropft, als die beiden beim Abschlussball zusammen getanzt haben. Eng. Vor klatschender Menge. So einen Sidekick hätte ich damals auch gern gehabt, um nicht allen viel zu lange vorspielen zu müssen, ich sei ein verdammter Hetero. Was für eine Vergeudung von Lebenszeit, was für eine beschissene Welt. So letztes Jahrtausend.

                                                SPOILERalarm
                                                QUEERfaktor.de: 4 (S02): Otis macht Ola pansexuell, Ola kommt nach einigem Hickhack mit meiner Lieblingsfigur zusammen, Lily, Eric erfährt, wie man anständig den Hof gemacht bekommt, dass Rahim trotzdem nicht der richtige ist und Loser Adam ist Schuld, sein Coming-Out als bi während des Schulmusical dito. Nur die beiden Hetero-Pflaumen Maev und Otis bleiben allein.

                                                Ich hab sie alle gesehen und kann das beurteilen: SEX EDUCATION ist Highschool-Dramedy auf einem anderen Level. Da kommt nichts ran. Wird schwer, das Level zu halten. Aber ich bin guter Dinge.

                                                Und: Ich LIEBE Gillian Anderson. Sie ist heißer als Mulder und hat mehr Talent. Und sie hat eine seltene Superheld:Innenpower: Sie ist bi. Die stärkste Superkraft von allen. Liebe, Liebe, Liebe. Bin neidisch. Aber ich kann nicht klagen. Meine Therapeutin lobt die Stabilität in meinem Leben. Eine permanente Beziehungskrise. Lieber toxisch als allein.

                                                Sex- und Beziehungsratschläge verkaufe ich fürn Zehner die Stunde. Pfennig. Mehr ist es echt nicht wert. Eure Erika Drücke-Berger --

                                                MP S01: 9, S02: 8.25

                                                1
                                                • 5
                                                  Johannes Jarchow 07.08.2024, 22:35 Geändert 07.08.2024, 22:38

                                                  QUEERfaktor.de: 1.5 -- Alis verklemmter Assistent Brandon wird in der ersten Szene geoutet, erfährt durch Alis Gedankenleserei, dass ihr Kollege Danny n verkappter Homo ist, der heimlich auf ihn steht, und es gibt paar Schwulenwitze, bei dem zB der Lover einer Freundin mit dem Freund eines Freundes Bumsiblasi gespielt hat. Unterm Strich: gayfriendly, aber kein Brüller.

                                                  • 7 .5

                                                    QUEERfaktor.de: 1 -- Stephen Fry spielt den auf eine verschämte, nervig-implizite Art geouteten Comedian Gordon Deitrich. Evey entdeckt als entfernt schwul deutbare Fotografien an der Wand. Gordon faselt daraufhin etwas davon, dass man von ihm erwarten würde, attraktive Damen einzuladen, obwohl sein "Appetit eher unkonventionellerer Kost gilt." Wenn das rauskäme, hätte er keinen Job und keine Wohnung mehr und das ganze Versteckspiel hätte dazu geführt, dass er den Appetit verloren hätte. I mean: WHAT THE HELL? Die queeren Wachowski-Schwestern tun hier alles, damit besorgte Hetero-Dullies das "Coming-Out" missverstehen können. So letztes Jahrtausend.

                                                    Bei der zweiten queeren Storyline sieht es anders aus. Es geht um Lesben. V WIE VENDETTA richtet sich offensichtlich an ein männliches Publikum, das mit knutschenden Frauen kein Problem hat. Eher im Gegenteil. Quellenbeleg: Pornhub.
                                                    V jubelt Evey die tragische Geschichte der Schauspielerin Valerie Page unter. Sie liest sie auf Klopapier in einer Gefängniszelle. Die erste Freundin hat nur experimentiert, das Coming-Out bei den Eltern war ein Disaster, bei einem Dreh lernt sie die Liebe ihres Lebens kennen und möchte nach ihr nie wieder eine andere küssen. Hormone, man kennt das. Natürlich geht das schief, das System wird homofeindlich und verfolgt Schwule und Lesben wie Terroristen. Alle sterben. Faschismus. Kennt man aus Filmen.

                                                    Ich muss sagen, dass ich die Superhelden-Dystopie nicht mehr so gefühlt habe wie bei den Erstsichtung. Vielleicht liegt es an meiner Anhedonie, also bleibt die Bewertung gleich.

                                                    Die Idee ist gut, die Welt noch nicht bereit.

                                                    1