Johannes Jarchow - Kommentare

Alle Kommentare von Johannes Jarchow

  • 6

    Angenehm unspektakulär und wenig voyeuristisch erzähltes Psychogramm eines Kinder-Mörders, das einen rein deskriptiven Ansatz fährt und klassische Schlüsselszenen der Entwicklung und Erziehung aufzeigt. Hier überrascht gar nichts, alles wirkt eher distanziert, um nicht zu sagen leidenschaftslos.

    Bei der Darstellerleistung gibt es ein störendes Ungleichgewicht, ausgerechnet in der Hauptfigur selbst. Da haben wir auf der einen Seite Sebastian Urzendowsky, der den jungen Jürgen Bartsch sehr authentisch und überzeugend spielt. Die affektive Flachheit fügt sich schlüssig ins Bild. Auf der anderen Seite ist da Tobias Schenke als späterer, inhaftierter Bartsch. Sein Spiel ist von der Gleichgültigkeit dominiert, andere Stilmittel scheinen ihm nicht zur Verfügung zu stehen. Klare Fehlbesetzung.

    Bunnyfaktor: 0 (alles andere wäre hier unangemessen)

    • 7

      Ich protestiere entschieden gegen jede Verkitschung von Psychiatrie und dem DSM-IV-Störungskatalog! Davon abgesehen ist I'M A CYBORG BUT THAT'S OK aber eine Ansammlung von tollen Ideen und Charakteren, die mich milder stimmen. Ein wenig wie DIE FABELHAFTE WELT DER AMELIE in der Klappse. /schräg

      Bunnyfaktor: 6

      1
      • 5 .5

        Ich verstehe nicht, wie Filmemacher dazu verleitet werden, eine gute Idee überzustrapazieren. In der Kürze liegt die Würze. DMDDDZS ist nett und unterhaltsam und sympathisch, aber was hier auf strapaziöse 100 Minuten aufgeblasen wird, übersteigt das Maß meiner Geduld. Und ja, ich bin sehr ungeduldig. Ich kann es nicht leiden, wenn man meine Zeit verschwendet, indem man wiederholt und wiederholt und den Absprung verpasst, den Film würdevoll zuende zu bringen. DMDDDZS hat mindestens drei gute Gelegenheiten vertan, dies zu tun. Stattdessen wirrt es im letzten Drittel unlogisch und schlecht umgesetzt und vor allem völlig unnötig. Der Versuch, den Film weiter und weiter zu erhöhen, führt ins Gegenteil.

        Bunnyfaktor: überraschende 7 Punkte aufgrund einer einzigen Figur, in die ich mich prompt verliebt habe ;)

        1
        • Warum macht die eigentlich keine Filme mehr?

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          • 0
            über Blue

            Bei allem nötigen Respekt, aber das geht mal gar nicht. Das Konzept ist schlüssig, die Botschaft ist angekommen, aber: wenn ich HÖRspiele HÖREN will, HÖR ich mir ein HÖRspiel an. Ich mag HÖRspiele. Sehr sogar. Aber ein HÖRspiel als SpielFILM?! Ick glob, da hat eena den Schuss nich jehört! Scheiß artyfartyMüll! Hassfilm!

            Bunnyfaktor: 000000000000000000000000 (Rekord!)

            • 5 .5

              Man merkt dem Film an, dass er auf einem Theaterstück basiert. Die Filmadaption hat nicht wirklich funktioniert, vielmehr hat man die Limitierungen des Theaters in den Film übernommen. So wirken viele Szenen nicht besonders authentisch, sondern eben theatralisch überhöht und symbolhaft. Der Cast ist gut, die Story annehmbar. Kleines Highlight in der Synchronisation, die ingesamt solide ist: Katrin Fröhlich leiht der Nebenrolle Benita ihre ausdruckstarke Stimme.

              Bunnyfaktor: 6

              • 6 .5

                Typischer Vertreter des Neuen Queeren Films, Jan Krüger meets Wim Wenders. Es wird wenig geredet, viel angefasst (mehr noch geschlagen), schöne Männer werden schön in Szene gesetzt. Das homophile Publikum ist ja relativ leicht zu befriedigen.

                Über weite Strecken lebt REICH MIR DEINE HAND von der schönen Oberfläche, die, um das Klischee noch zu vertiefen, von einem der Zwillingsbrüder auch noch ständig hübsch auf Papier gebracht wird. Das macht leider ab und zu Langeweile. Dabei ist das Grundkonstrukt durchaus spannungsreich. Zwei Zwillingsbrüder schlagen sich per Anhalter von Irgendwo in Frankreich nach Irgendwo in Spanien durch, um bei der Beerdigung der Mutter dabei zu sein. Die beiden Hauptdarsteller Alexandre und Victor Carril machen ihren Job großartig. Man sieht so viel instinktives Vertrauen und eine ausgeprägte Hassliebe, die man als Zwilling wahrscheinlich gar nicht spielen muss. Die beiden sind in ihrem natürlichen Element: immer nah beieinander und dabei gleichzeitig oft weit voneinander entfernt. Immer wieder kommen Konflikte hoch, die zeigen, dass die Zeit reif ist, sich voneinander zu lösen, aus der Einheit des Zwillingsdaseins herauszutreten. Eine entscheidende Wendung bringt die Szene, als einer den anderen dabei erwischt, wie er Sex mit einem Jungen hat.

                Wer in REICH MIR DEINE HAND mehr sehen will, als gezeigt wird, der sollte besonders auf die Zugfahrt-Szene mit Katrin Saß achten. Diese öffnet einen neuen, wennauch nicht ganz schlüssigen Interpretationsraum.

                REICH MIT DEINE HAND vergeudet einiges Potential, weil er zu wenig verdichtet und zu sehr gefallen will. Hat aber dennoch mehr Tiefgang und Spannung als die meisten Roadmovies. Die größte Stärke liegt in seinen bestechend authentischen Hauptdarstellern und der ansprechenden Bildästhetik.

                Bunnyfaktor: 9

                • 7

                  Darf man eine Serie nach der ersten Folge schon bewerten? Darf man! Zumindest wenn sie so vielversprechend ist wie der Pilot von HAPPY ENDINGS. Mal ehrlich, in den ersten Folgen tun sich die meisten Serien noch schwer. AKTE X ist da eine Ausnahme, ALLY MCBEAL das Paradebeispiel der Regel. Der Pilot von ALLY MCBEAL ist richtig mies und hat mir der späteren Machart nichts zu tun.

                  HAPPY ENDINGS hat einen durch die Bank weg sympathischen Cast, übertreibt es nicht mit den Gags und verzichtet sogar, Halleluyah!, auf die eingespielten Lacher (oder meine Lach-Neuronen sind wegen WILLI & GRAZIE & KONSORTEN schon taub). Dass einer der Charaktere schwul und gleichzeitig fern jeder Klischeetunterei ist, macht es mir doppelt leicht, bei HAPPY ENDINGS dran zu bleiben. Schließlich munkelt man im Internet, dass die Serie immer besser wird. Ja, ich bin 26 und jüdisch!

                  Bunnyfaktor: 6,8

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                  • 5 .5

                    Ich hab eine Allergie gegen Klischeetucken mit histrionischem Auftreten, auch wenn das ganze im Umfeld einer schwarzhumorigen Posse stattfindet. Willem Dafoe wurde für seine Rolle als überdrehte Tunte mit flattrigen Händen und Hang zu Drama und Oper gefeiert und von aller Welt für sein Schauspieltalent gelobt. In Wirklichkeit hat er nur stupide die wenigen Regeln befolgt, die jede drittklassige Schauspielschule für solch eindimensional angelegte Figuren lehrt. Das ist in etwa so anspruchsvoll, wie ein Klischeebetrunkenen zu spielen.
                    Genau wie der schwuchtelige FBI-Agent sind auch alle anderen Figuren, das Setting, der Plot und die Takehomemessage flach wie Holland. Mir erschließt sich der Sinn solcher Gaunerkomödien, wie sie auch Guy Ritchie oder die Coens im Fließbandtakt auf die Menschheit loslassen. Mir fällt dazu nichts anderes ein, als mein oft herangezogenes Argument gebetsmühlenartig zu wiederholen: Es gibt Filme, die wirken, als seien sie das Produkt psychogener Substanzen und auch nur unter vorheriger Einnahme selbiger zu ertragen. Dabei bietet DER BLUTIGE PFAD GOTTES im Gegensatz zu THE BIG LEBOWSKI und Konsorten zumindest überzeugende Bild-Ton-Kompositionen. Und ab und zu fallen Sätze, die halbwegs für die vielen nichtssagenden Szenen entschädigen. Etwa wenn Rock zu seiner Freundin sagt: Ich kann nicht einmal ne Packung Zigaretten holen, ohne mindestens neun Typen zu treffen, die du gefickt hast.

                    Bunnyfaktor: 6,5

                    • 8 .5

                      I'm so in love with Jordan Catalano. Der ist so schön, dass es wehtut ihn anzusehen.

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                      • 5

                        Hier überzeugen nur einige Nebenrollen und die visuelle Umsetzung des SciFi-Drachens.

                        Bunnyfaktor: 7

                        • 8 .5

                          Mein lieber Herr Gesangsverein! I am overwhelmed! Unfuckingfassbar! Wer hätte gedacht, dass Disney aus einem eher fragwürdigen 80er SciFi-Tiefstapler so ein krasses Kaninchen aus dem Hut zaubern kann. Ich jedenfalls nicht. Deswegen habe ich damals gedacht, ich warte auf die DVD-Erscheinung. War ein großer, großer Fehler, wie ich heute weiß. Was gäbe ich drum, diesen genialen Effekt- und Plot-Reigen auf der großen 3D-Kinoleinwand zu sehen! Ich kann mich nicht erinnern, nach Matrix je wieder so einen visuellen Rausch erlebt zu haben. Best Utopia-Vision ever! Rockfuckingtonic!

                          Ich muss allerdings für diese bescheuerte Trickfigur CLU Punktabzug vornehmen. Entweder hätte man alle Programme animieren müssen oder keine. Das versaut leider einiges. Und es gibt leider einige Logikfehler, zum Beispiel wenn in der Schlussszene die Beiden auf einem Motorrad ohne Helm durch die Gegend heizen und die Haare so tun, als würde es keinen Wind geben.

                          Bunnyfaktor: 6,5

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                          • 6

                            Eine Body-Switch-Komödie, die endlich mal das wirklich interessante Experiment wagt, nämlich nicht bloß plötzlich alt zu werden oder tumb den Körper zu wechseln, sondern zwischen den Geschlechtern springt. Obwohl IT'S A BOY GIRL THING eine Menge alberner Scherze von American Pie und Konsorten wiederholt, hat die Komödie viele sehr sympathische Momente und hebt sich dann eben doch ab vom VerrücktnachMarrySpermaFickenBumsenBlasenEinerlei. Die beiden Hauptdarsteller machen ihre Sache nach den ersten Startschwierigkeiten überraschend gut.

                            Der von einer bekannten TV-Zeitschrift zum Mega-Flopp ausgerufene Film ist besser als sein Ruf, wennauch insgesamt eher die Geschlechtsstereotypen klischeemäßig durchgespielt werden. Ich wollte eigentlich nur kurz reinschauen, weil das Konzept viel versprach, und bin dann bis zum Schluss dran geblieben. Das ist ja immerhin das Zeichen, das er zu unterhalten weiß. Überdurchschnittlich!

                            Bunnyfaktor: 9

                            • Gabs denn HOMELAND schon im TV? Oder anders gefragt: gibt es schon eine deutsche Synchronisation? Allein schon wegen Claire Danes muss ich das sehen!

                              Ich ergänze: L Word. Nie geschaut, aber als schwules Mädchen muss ich darauf bestehen, dass das nicht unerwähnt bleibt. Aber offensichtlich ist nur Platz für eine queere Serie.

                              Queer As Folk ist ja Pflichtprogramm. Dessen Qualität kann ich kaum einschätzen, weil es vor allem den Geschlechtsorganen gefällt. Und die sind nie objektiv!

                              • ich mag, dassa unterwegs abgespeckt hat. aber die brille aufm kopp sieht lächerlich aus. :-P

                                • 2 .5

                                  Für Kinder sicherlich unterhaltsam. Ich bin leider zu alt und zu verbittert für diesen Scheiß. Man sollte sich nicht von den hohen Bewertungen an der Nase herumführen lassen. Die Story ist lausig.

                                  Bunnyfaktor: 6

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                                  • 8
                                    über Shame

                                    GROSSES Kino, wenn du verstehst, was ich meine.

                                    Bunnyfaktor: 9

                                    • ?

                                      Es lebe die neue digitale Vielfalt! Hoffentlich läuft der bald auf zdf.kultur!

                                      Music was my first love, and it will be my last: januswinter.de

                                      • 6

                                        Liebe moviepiloten! Das ist kein Science Fiction. Auch wenn Scientology auf einer Science Fiction Bibel beruht, ist das hier Realität. Leider. Bitte ändern!

                                        Mich hat der Film nicht überzeugt. Aber für den guten Willen gibt es trotzdem eine 3+.

                                        • 3 .5

                                          Der zweite Teil war wenigstens noch visuell ansprechend. Der hier ist miserabel und absolut sinnfrei. Und verunglimpft den CUBE-Mythos.

                                          Bunnyfaktor: 5 (Zachary Bennett)

                                          • 8 .5
                                            über Cube

                                            Geniale Analogie auf das Leben, das Universum und allem. Die Antwort ist diesmal nicht 240, aber mindestens genauso nihilistisch. Der Würfel ist: sinn-, grund- und nutzlos. Die Hölle sind die Anderen. Auf dieser Grundthese von Sartre beruht das ganze Konzept. Der Fingerzeig auf die Hölle außerhalb des Würfels, der "menschliche Stumpfsinn", hätte für meinen Geschmack zwischen den Zeilen bleiben sollen.

                                            ***ACHTUNG SPOILER***

                                            Der desillusionierte, verbitterte Architekt David Worth hätte sich nicht gegen die Flucht aus dem CUBE entscheiden brauchen. Dafür gab es vorher genug Hinweise. Erst recht hätte er nicht sterben brauchen. Der Nachteil eines Drehbuchs, an dem vier Autoren arbeiten, ist eben der, dass jegliche Spannung ausagiert wird. Bis nichts mehr bleibt als fünf Tote und der Gang des einzigen Überlebenden in das hyperreale Licht. Der Würfel an sich ist ausreichend konzeptartig und künstlich, das muss nicht auch noch die Handlung sein. Dem Zuschauer wird es viel zu leicht gemacht, sich befriedigt zu distanzieren. Dafür und für die eine und andere redundante Ablenkung vom Würfels Kern die Punktabzüge.

                                            ***SPOILER ENDE***

                                            Es hätte ein großer Wurf werden können. Viel Potenzial wurde genutzt, einiges verschenkt. Zieht man die klassischen Genreelemente ab, bleibt ein anregender Diskurs über die Mutter aller Fragen: Wo bin ich und wenn nein was soll das eigentlich?

                                            Bunnyfaktor: 6

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                                            • 5 .5

                                              Unwürdiger Franchise-Nachklapp von Lionsgate, die ja auch das Ausschlachten von SAW nicht lassen können, wobei SAW keinen derartigen Qualitätsabfall vorzuweisen hat.

                                              Es gibt ein paar wirklich amüsante Anekdoten, die aber das ansonsten fade Drehbuch bestenfalls erträglich machen. Wenn eine demente Oma gefragt wird, warum sie denn hier sei (gemeint ist: im Hypercube) und sie darauf antwortet: "Oh mein Gott, ich war noch nie besonders gut in Philosophie." Dann schimmert ein wenig der metaphysischen Genialität des ersten Teils durch.

                                              Ansonsten haben Sean Hood (Drehbuch) und Andrzej Sekula (Regie) CUBE nichts hinzuzufügen als eine konfuse weitere Dimension und ein paar mehr Opfer. Die schlichte Motivation dahinter wird leider nur allzu schnell deutlich. Money makes the world go round. Und so ist HYPERCUBE ausgerechnet die Verkörperung des menschlichen Stumpfsinns, der in CUBE kritisiert wird. Ironie ist, wenn man trotzdem lacht.

                                              Bunnyfaktor: 2

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                                              • "Stop-Loss, von den Kritikern gefeiert als Film einer neuen Generation, darf in keiner DVD-Sammlung fehlen!"

                                                Hallo?! Seit wann stehen bei den Filmpiloten persönliche Befindlichkeiten in den Inhaltsangaben? Kommt man sich ja vor wie bei einer Tupper- und Rheumadeckenparty im Altenheim auf HSE24.

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                                                • Sex mit Matthias Koeberlin auf Krankenschein!

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                                                    Eine vielversprechende Idee, die leider sehr plump, wirr und mit einer Menge Logikfehlern umgesetzt wurde. Der grundlegendste steckt bereits in der Zukunftsvision an sich: Wozu braucht man überhaupt ein physisches Surrogat, wenn sowieso alles virtuell abläuft? Wozu braucht man Autos, wenn das Surrogat so schnell wie ein Auto laufen kann? Wozu braucht man ein üppiges Budget, wenn im Resultat so eine lahme Ente steht?

                                                    Bunnyfaktor: 7 (was nur logisch ist;-)