Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 1 .5

    Die jungen Leute offenbaren zwischen den Kreisch- und Rennszenen ihr wahres Ich, was platt und dümmlich und irre schlecht gespielt dargeboten wird, und die Damen müssen ihre Brüste freilegen (bei der Hauptdarstellerin soll das wohl ein Running Gag sein). Für die Bluthunde gibt es ordentlich eins mit der Kelle, Kopp ab, Messer in die Rübe und die zersägte Frau, aus der die Gedärme plumpsen. Arschbillig sieht das aus und soll wohl lustig sein. Es ist aber nur langweilig und dumm.

    • 1 .5

      Man muß Zuccon zugute halten, daß er zumindest versucht, das eine oder andere Bild zu finden, und daß er sogar zwei-drei Schocks aus der Kategorie "Buh!" ganz ordentlich verkauft. Bei der FSK sitzen neuerdings offenbar Gorebauern am Ruder, denn hier wird zwar nicht über Gebühr, aber für ne 16er doch recht zünftig gesplattert. Vor fünfzehn Jahren hätte die Jauche schon ab 18 Probleme gehabt. Das macht den "Film" nicht besser, wird aber wohl den einen oder anderen Horrorheini zur Ausleihe oder zum Kauf bewegen. Wie beim Porno scheint auch der Gruselfreak sich mittlerweile zu denken: Hauptsache billig sieht es aus.

      • 0 .5

        In THE PERFECT ASSISTANT gibt es keine Spannung, keinen Thrill, keine Höhe- oder Tiefpunkte, alles plätschert so vor sich hin, in einer Art und Weise, die so unauffällig und gleichförmig ist, daß man nebenbei putzen, Briefe schreiben, ein paar Games zocken, ein Buch lesen, ein Bad nehmen, kochen, essen und telefonieren könnte und trotzdem dem Film noch gerecht würde.

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        • 6 .5

          Die Bestie, das ist ein zombifizierter Eismann, und für eben jenen konnte der großartige William Forsythe gewonnen werden, der sowohl als geistig zurückgebliebener Clown wie als alptraumhafte Ätzfresse alle Register zieht. Er bildet das Zentrum einer rundum gelungenen, stimmungsvollen und spannenden Folge der MASTERS, die mit knackigen Dialogen und Konflikten die Spannung vorantreibt und nicht mit Gore-Exzessen. Die altmodisch morphenden zerlaufenden Gesichter der Eismannopfer machen jedenfalls nicht viel her: Die Bundeslade bleibt zu.

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          • 2

            Wie bei den MASTERS üblich wird diese für eine halbe Stunde gerade so taugliche Prämisse auf 60 Minuten ausgewalzt und gipfelt in einem gorigen, völlig weggetretenen Finale, das gern so verrückt wie Yuznas SOCIETY wäre. Als die kaputte Perückenbande von Saul Rubineks Mannen mit Maschinengewehren perforiert wird, verschenkt Medak den potenziell kathartischen Moment ins Off.

            Ein weiterer Tiefpunkt einer an Tiefpunkten reichen Serie...

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            • 3

              Poe, genervt durch allerlei Widrigkeiten, steigert sich hier in allerlei gewalttätige Halluzinatione hinein, bis die Schreibblockade bezwungen werden will. Da auch Gordon aufgefallen ist, daß man mit staubigen Sets und altertümlichen Kostümen die Gorehounds nicht vom Hocker haut, muß nun ausgerechnet ein Tuberkoloseanfall der hübschen Mrs. Poe als Befriedigungsakt für die Blutrunst herhalten. Viel mehr läuft dann auch nicht. Und Jeffrey Combs gibt dem Affen mal wieder viel zu viel Zucker. Wenn man den Mann nicht an den Zügeln hält, fängt er schnell an zu nerven, wie auch hier.

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              • 6 .5

                Ausgerechnet der in Sachen Sexualität bislang kaum hervorgetretene Altmeister (oder auch Ex-Meister, wenn man ehrlich sein soll) präsentiert mit seiner zweiten MASTERS OF HORROR-Episode eine abartig brutale, rückhaltlos unsensible und geschmacklose Fingerübung auf der verstimmten Klaviatur eines prekären Themas.

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                • 6 .5

                  Obwohl Argento von Schauspielerregie nach wie vor keine Ahnung hat – insbesondere John Saxon läßt die Hosen runter – und seine Regie zwar kompetent, aber gesichtslos ausfällt, darf PELTS zu den gelungeneren Episoden der Reihe gezählt werden: Die Schuld und Sühne-Story erinnert an die guten alten TALES FROM THE CRYPT (hierzulande in den 90ern ausgerechnet unter dem Titel MASTERS OF HORROR erschienen) und wird humorfrei und düster erzählt. Mit seinen Splatterexzessen weiß Argento noch zu schocken – etwa das Ausweiden mit einer Schneiderschere, das Zunähen von Nase, Mund und Augen sowie, und da staunt man wirklich, das Absäbeln des eigenen Gesichts mit einer Bärenfalle – und erfüllt mit dieser Kompomißlosigkeit die Vorgaben einer rüden Spielart dessen, was hier verkauft werden soll und so selten geboten wird:
                  Horror.

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                  • 2

                    Immerhin wird einem ein Wiedersehen mit Fairuza Balk beschert, und mit Cohen-Veteran Michael Moriarty und dem smarten Warren Kole sind auch die zwei Killer gut besetzt. Aber PICK ME UP ist trotz routinierter Machart einfach zu spannungslos und seine Pointe zu billig, als daß er irgendwie im Gedächtnis bliebe.

                    • 4
                      über Jenifer

                      Erschreckenderweise macht Argento erstmals auf lustig. JENIFER hat nicht nur die größte Anzahl an Sexszenen in seinem Euvre vorzuweisen, sondern auch die meisten Gags - und zwar schlechte. Seine fernsehgerechte, einfallslose Inszenierung hat nichts zu bieten und orientiert sich auch an keiner Stelle am Stil Wrightsons. Und das nach der bislang schönsten Eröffnungsszene dieser Serie, die zwei Cops und eine nervende Fliege im Auto beobachtet - vielleicht eine Reminiszens an Argentos Brummerszene aus SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD, für uns eine weitere Träne der Wehmut, wenn wir sehen, wie Dario sich einen weiteren Nagel in den Sarg seiner Karriere haut.

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                      • 7 .5

                        Coscarelli schenkt dem ausgelutschten Genre und seiner überzeugenden Darstellerin Bree Turner die glaubwürdigste tragische Frauenfigur seit Jahren. Und seinem alten Kumpel Angus Scrimm, diesem wunderbaren Kavalier der alten Schule, gibt er als verrückter Geisel des Augenbohrers Raum für eine weitere große Schau dieses verkannten Charaktermimen.

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                        • 8
                          über Imprint

                          Für MASTERS OF HORROR hat sich der japanische Meister des Wahnsinns kein Schamhaar breit von seinem Kurs abbringen lassen. IMPRINT ist so gnadenlos geraten, daß man in den USA von der Ausstrahlung absehen mußte. Dabei gehört dieses einstündige Lehrstück in Sachen Schrecken zu den emotional tieferen Arbeiten des Regisseurs.

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                          • 3 .5

                            Der alte Spaßvogel Joe Dante hat mit BATMAN-Autor Sam Hamm die Gelegenheit genutzt, mit Episode 6 der MASTERS OF HORROR-Reihe seinem Unmut über die politische Situation Amerikas Luft zu machen. Doch sein Bush-Bashing ist genauso abgedroschen wie seine immergleichen In-Jokes (auf Grabsteinen stehen die Namen Romero und Tourneur, in Gottes Namen, wie platt geht's denn noch). Bis auf Jon Tenneys angenehm unterspielte Darstellung ist hier nichts pointiert, schon gar nicht Thea Gills total übersteuerte Hardlinerdomina Jane Cleaver.

                            • 5

                              Landis und sein Sohn Max, die auch das Drehbuch schrieben, hatten offenbar keine Ahnung, wie sie diese Geschichte zu einem befriedigenden Ende bringen sollten. DEER WOMAN hört einfach nur - nach einer recht langen Stunde - auf. Und mit Horror hat das alles nun wirklich rein gar nichts zu tun.

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                              • 7

                                Tobe, Du hast hier ein paar Bilder gefunden, bei denen jedem halbgebildeten Filmfreund die Augen leuchten. Sei es eine nächtliche Dialogszene mit langer Brennweite, die man sich als Standbild an die Wand hängen will, oder die Verbrennung von lebenden Leichen im Morgengrauen - DANCE OF THE DEAD packt einen an der Gurgel. Deine Regieleistung ist fast zu gut für die letztendlich nicht vollständig überzeugende Story, doch die sexy jungen Hauptdarsteller und ein entfesselter Englund bringen das Ding nach Hause. Sehenswert, auch wegen der stimmungsvollen, dissonanten Musik von "Smashing Pumpkin" Billy Corgan.

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                                • 4 .5

                                  Die Darstellung Giamattis, die gut ist, aber manchmal zu deutlich darauf hinweist, daß sie gut ist, soll zum Lachen einladen; man fragt sich dann irgendwann, warum man einem solchen Typ überhaupt zusehen soll. Die Szenen rund um Pekars kurzlebiges Engagement als regelmäßiger Gast David Lettermans zeigen Archivmaterial mit dem echten Pekar und dem echten Letterman; der Eklat jedoch, der die beiden auseinander brachte, wird mangels Bildmaterial vom Giamatti und einem "fake" Letterman dargestellt. Irgendwann stellt sich in den Hin und Her ein kompletter Verlust des Interesses ein.

                                  • 7

                                    THE AMERICAN NIGHTMARE ist eine gelungene Untersuchung der Verbindung von sozialen und politischen Phänomenen mit einem allzu oft unterschätzten Genre und ruft mit seinen zahlreichen Ausschnitten noch einmal in Erinnerung, wie unfaßbar intensiv diese Filme waren und auch heute noch sind.

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                                    • 4 .5

                                      Das ist alles – bis zum sehr schlappen Ende – ganz unterhaltsam und dank eines gewissen Sinns für Ironie auch nicht zu doof, aber blasse Kindergesichter, tote Haustiere und verschlossene Kleiderschranktüren sind so ungewöhnlich wie ein Essen bei McDonald's und werden auch ebenso anspruchsvoll serviert. Man hat diese Spukhaus-Stories schon viel zu oft gesehen, und nicht selten besser.

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                                      • 6

                                        Das Verhältnis von freiwilliger und unfreiwilliger Komik ist ausgeglichen, und das Tempo zieht ordentlich. Wenn Ice Cube einen Panzer über die Startbahn des Flugzeugträgers schießen läßt, kommt tatsächlich 007-Stimmung auf. Leider gibt Regisseur Lee Tamahori seinem Hang zu sackschlechten Digitaleffekten (in ALONG COMES A SPIDER und DIE ANOTHER DAY bot er schon Grauenhaftes) am Ende doch noch nach. Wenn Ice Cube mit einem Auto einem Hochgeschwindigkeitszug nachjagt, gibt sich Tamahori mit Special Effects auf "Geld zurück"-Niveau zufrieden. Und das nach 90 Minuten größtenteils "echter" Action. Schade.

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                                        • 4

                                          Bill Murray, den ja plötzlich alle schon immer toll fanden (wo wart Ihr eigentlich zu Zeiten von THE RAZOR'S EDGE und MAD DOG AND GLORY?), trottet durch den Film in einer Rolle, die gänzlich ohne die Tiefe eines Bob Harris auskommen muß, und erzeugt seine Komik durch das Leid, das er darin empfindet, von all diesen Irren behelligt zu werden. Man wird allerdings den Eindruck nicht los, daß dieses Leid nicht nur in der Figur Zissou liegt. Anjelica Huston hat in Berlin verraten, sie habe THE LIFE AQUATIC beim ersten Sehen "nicht verstanden". Das ist sicherlich ein Problem mit den jungen und alten Regiestars des vermeintlich unabhängigen Kinos: Schauspieler sollten auch die Bücher von Anderson-, Altman- und Allen-Filmen erst einmal lesen, bevor sie aufgrund der Reputation der Regisseure blind zusagen. Unterm Strich bleibt THE LIFE AQUATIC ein weiterer Beweis dafür, daß "exzentrisch" nicht mit "lustig" gleichzusetzen ist.

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                                          • 3

                                            Der unter anderem vom Verbrecher McG produzierte Film hat nicht viel gekostet und hat seine Videobilder auch nur notdürftig farbkorrigiert. Hier und da kommt mal so etwas wie Atmosphäre auf, aber wer auf Sex und Gore steht, bekommt trotz attraktiver Damen von ersterem gar nichts und trotz "unrated"-Siegel von letzterem nur sehr wenig. Dann doch lieber selber an die Konsolen, was?

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                                            • 6

                                              Robert Rodriguez zementiert seinen Ruf als einfallsreicher und technisch versierter Filmemacher. Nach Ansicht von SIN CITY kann man kaum seiner These, es gebe keine Gründe für ihn, auf Film zu drehen, kaum widersprechen. Ich wage nicht zu vermuten, wie viele von uns dern Film gar nicht als digital erkannt hätten. Die mitunter aufkommende Leblosigkeit von SIN CITY begründet sich jedenfalls nicht im Formalen. Schon gar nicht in den schauspielerischen Leistungen. Nein, es ist die Strebsamkeit. Werktreue kann manchmal herzlos sein.

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                                              • 3
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                                                RED EYE sieht aus wie ein läppischer, jugendfreier Thriller aus den beginnenden 90ern und taugt allenfalls als Ablenkung auf Überseeflügen, wo die Jauche aber nicht laufen wird. Schauspielerisch ist auch nichts zu holen, die püppchenhafte McAdams leistet den Offenbarungseid und Jack Scalia hätte man für zwei Sätze auch nicht ausgraben müssen. Nur Cillian Murphy zieht sich mal wieder achtbar aus der Affäre mit seiner zweiten Psycho-Rolle nach BATMAN BEGINS; aber, wie meine Begleitung konstatierte, "was willste mit der Fresse auch sonst machen." Wes Craven: Wer dreimal daneben haut, ist raus. SCREAM 3, CURSED und jetzt die roten Eier. Meryl Streep, nimm schon mal die Beine in die Hand.

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                                                • 5 .5
                                                  über Ray

                                                  Man fragt sich am Ende, ob diese Geschichte nun wirklich so erzählenswert gewesen ist, was nicht zuletzt an der allzu flachen Auflösung liegt. Trotz der Leistung Jamie Foxx' und vielen gelungenen Aspekten will das Wort "Sehenswert" nicht aus den Tasten springen. Leider ist RAY schlußendlich zu durchschnittlich, zu formelhaft, zu bedeutungslos. Schlecht ist er nicht. Aber manchmal reicht das nicht.

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                                                    Jacksons Talent für das Epische wich selbst in seinem beeindruckenden RINGS-Kraftakt mitunter der Schwerfälligkeit, und die Geschichte des Riesenaffen braucht auch ganz sicher keine drei Stunden, um erzählt zu werden. Herz hat der Neuseeländer nur für seinen Kong, und das ist dem Film eher ab- als zuträglich. Eine Riesensause ist das, ein Kino der lautstarken, aber leider alles andere als sinnlichen Attraktionen. Wer hier noch etwas fühlen kann, hat auch schon Tränen in den Augen, wenn er seine Playstation anschaltet.

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