Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
John Landis' akribisch ausgestattete und sprachlich sehr genau nachempfundene Retro-Komödie wirkte zum Kinostart wie eine mittlere Katastrophe, entpuppt sich heute allerdings als sympathische Hommage an die 30er und 40er Jahre. Stallone ist amüsanter Mittelpunkt eines fähigen Ensembles von Charakterdarstellern - es macht Spaß, ihm zuzuschauen. Allerdings mangelt es dem Film ganz erheblich an Gags und Timing, was ihn mitunter fast schon beschämend bieder erscheinen lässt.
Klassischer Idiotenquatsch, in dem wirklich absolut gar nichts einen Sinn ergibt. Der himmelschreiende Blödsinn ist aber halbwegs ansprechend gemacht und weiß mit ganz ansehnlichen Effekten zu gefallen, so richtig zur Gaudi wird alledings nur der erste Auftritt des Trolls. Der Film leidet natürlich immens unter seinen schwachen Hauptdarstellern: Renner wirkt total verloren, und die enervierend ausdruckslose Tante Tutti bleibt auch in Leder heiß wie ein Roggenbrötchen. Die ideal besetzte Famke Janssen kann da noch einiges retten. Einen merkwürdigen Beigeschmack hinterlässt indes die inzestuöse Beziehung der Geschwister und der Cumshot-Fetisch des Regisseurs: So viel Blut spritzte lange nicht dekorativ in Frauen- und, oha, Kindergesichter.
Alles an BULLET TO THE HEAD ist erwartbar. Plot, Ablauf, teilweise sogar die Gags. Aber Walter Hill macht den Unterschied - der Film ist in quasi jeder Einstellung sofort als sein Werk identifizierbar. Die Hintergründe saufen immer noch entzückend ab, die Verdichtungszooms knallen wie bei keinem anderen. Die Action kann man unspektakulär finden, aber nur, weil sie nicht aufgeblasen ist - auf jeden Fall ist sie mit Vollspann inszeniert und herausragend montiert. Stallone gibt endlich mal nicht den Trauerkloß und findet in einem Jason Momoa unter Volldampf einen würdigen Gegner - was auch nötig ist, da die Bösewichte ansonsten (außer Christian Slater) zu schlapp sind und nicht fies genug für Slys Selbstjustiz. Was den Film allerdings mächtig nach unten zieht, ist die unterirdische Performance von Waschlappen Sung Kang. Schade. Dennoch: Der bisher vielleicht schönste Throwback-Actioner.
PARKER ist zwar weder eine ernstzunehmende Romanverfilmung noch der Neo-Noir, den sich Taylor Hackford selbst davon versprach, aber manchmal atmet der Film eine Ahnung von Geist der Filme von Don Siegel. Ein Antiheld, rücksichtslose Gangster und die Sucht nach Geld und Rache - alles von Hackford sicher in Szene gesetzt. Leider bewegt sich Statham keinen Jota aus seiner Komfortzone und auch die drei Stooges können als Böswatze nicht punkten. Die Rettung naht ausgerechnet in Form von Jenny from the Block, die mit Herz und Humor sehr einnehmend für eine gewisse Rührung sorgt. Insgesamt Standard, aber kein schlechter.
Der russische Komödienregisseur Maksim Korostyshevsky lässt keinen Zweifel daran, daß er diese abwegige B-Film-Prämisse nicht allzu ernst verstanden wissen will und inszeniert die Rödelbahn für Geldsäcke durchaus mit Witz. Als jedoch aus Spaß Ernst wird und die Millionärsgang in eine echte Schlacht verwickelt wird, verkommt der launige Baller-Ulk zum formelhaften, etwas drögen Geballer.
Mit Abstand schwächstes Griswold-Abenteuer, das die üblichen Standards mit beschämendem Slapstick anreichert. Eine bemerkenswert schlechte Regie setzt die meisten Gags in den Sand, allenfalls Wayne Newtons Gebalze um die tolle Beverly D'Angelo und das "Stein Schere Papier"-Casino wissen zu erheitern. Aber nicht besonders.
Wo issen das Gameplay? Cutscenes-Sammlung für männliche Jungfrauen.
Teil 5 war dann wohl doch eine Eintagsfliege, Nummer 6 knüpft leider nahtlos ans Niveau der vier Vorgänger an. Ein nicht mal mehr zweckmäßiger Plot mit unzähligen Rohrkrepierer-"Gags" serviert, dazu noch sagenhaft schlecht gespielt, insbesondere von Riesenbaby Diesel und Nulpe Walker. Selbst diese zwei Ulknudeln wirken aber noch wie Laurence Olivier und John Gielgud, sobald die Vollkatastrophe Gina Carano auf den Plan tritt: Der trutschigen Alten ist es nicht mal gegeben, überzeugend in der Gegend rumzustehen. Wen die Kamera so durcheinander bringt, soll sich doch bitte davon fernhalten.
Wenn die Autos fliegen, kommt natürlich wieder ordentlich gute Laune auf, auch wenn die mehrfach absolvierten übermenschlichen Sprünge durch die Lüfte für Afterjucken sorgen: Hier sind Superhelden am CGI-Himmel unterwegs. Dieses böse Versprechen löst die nächtliche Computerjagd auf der längsten Startbahn der Welt leider konsequent ein. Der dicke Starauftritt im Abspann zieht die Mundwinkel dann nochmal unverdient nach oben.
Enttäuschung.
Ein langweiliger, leerer Film, mit selbstbesoffenen Musikmontagen und flachen Ideen gespickt, um Bedeutung bemüht und doch nur platt und öde.
(...) Vorbei die Zeiten, in denen man Dich belächelte, als wärest Du der Lothar Matthäus des Actionfilms, nie wieder Nominerungen für die Goldene Himbeere. In SIX BULLETS zeigst Du erneut Deine schauspielerischen Stärken und zeichnest ein berührendes Bild des gebrochenen Helden, kämpfst gleichzeitig dennoch wie ein junger Gott und darfst am Ende endlich mal wieder lachen. (...)
Geschlechterkampf-Klamotte, die dank blendend aufgelegter Stars, gut gezeichneten Nebenfiguren und zahllosen zünftigen Gags immer noch bestens funktioniert. Wo Doris Days Verklemmtheit und ihr allzu augenrollendes Spiel anstrengt, rettet Rock Hudson mit seiner Rex Stetson-Performance wieder und wieder den Tag. Ein Vergnügen.
Dank Mick Garris' total trashiger Regie eine leider mißlungene Adaption eines okayen Stephen King-Romans. Brosnan ist sehr präsent, überzieht aber mangels Führung allzu oft. Einzig die stimmungsvollen Locations in Nova Scotia, das hier als Maine posiert, sorgen für ein heimeliges Gruselgefühl.
Zunächst noch durchaus spannendes und beklemmendes Minimalkammerspiel, das von Reynolds' beherztem Auftritt und gelegentlich aufblitzendem galligem Humor lebt. Sobald aber der Erklärbär sein faulig Haupt reckt, biegen sich die Balken und Cortes' Film erweist sich schlicht als Gimmick.
Leider recht dröges Joint Venture von Hammer und Roger Cormans AIP, dessen einziges Novum - das herzige Gefummel unter Ladies - heute auch nicht mehr für feuchte Hände sorgt. Erst gegen Ende, wenn der sträflich unterversorgte Peter Cushing wieder den Holzpfahl zückt, kommt etwas Stimmung auf. Die Filmmusik wühlt sich übrigens recht unverhohlen durch den "Psycho"-Score.
Was zunächst als gut gespielte Arbeitsplatzsatire mit damals dringlichem feministischen Unterton beginnt, wird zur fast unansehbaren Farce, die sich laut, schrill und ohne Timing über knapp zwei Stunden zieht. Schade um ein tolles Startrio, das NINE TO FIVE 1980 zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres an den US-Kassen gemacht hat. Hierzulande trotteten nur 300.000 Leute ins Kino, was man leider nur allzu gut verstehen kann.
Eine tiefsinnige Comicvorlage wird zum sympathischen Monsterschlock. Hat man diesen Schock erst einmal verwunden, kann man sich an diesem von Halbtalent Wes Craven gewohnt hakelig inszeniertem Bauerntheater sogar erfreuen: Louis Jourdan gibt einen herzhaft eitlen Bösewicht, Barbeau, Hess und Wise bringen die Genre-Credibility und die alte Klemmschwester Wes schenkt uns sogar ein paar Möpse. Besonders im letzten Drittel findet Craven das Surreale im Sujet und damit auch den einen oder anderen nachgerade poetischen Moment. Das lässt die zweifelhaften Kostüme fast vergessen.
Herausragend visualisierter Thriller mit ausgesucht schönen Bildern der Stadt San Francisco, der die Elemente des Rezessionsthrillers - wie THE STEPFATHER teilweise auch schon Jahre vorher - schon mal vorwegnimmt. Von Keaton und besonders dem dämonischen Keaton gut gespielt, mit einem Hans Zimmer-Score, den man sich sogar anhören kann. Gekonnte Unterhaltung von Könner Schlesinger, der allerdings nie so recht verständlich macht, was das Böse eigentlich will.
Als hätte Nicolas Winding Refn einen John Hughes-Film gedreht. RISKY BUSINESS ist eine Augenweide, bei der das gewagte Konzept, die Traumvorstellung eines Teenagers auch als Traum zu inszenieren, visuell und akustisch - ausnahmsweise sind Tangerine Dream nicht wegzudenken - hundertprozentig aufgeht. Das geht allerdings auf Kosten des Unterhaltungswerts, die Sorgen des jungen Cruise haben keine Relevanz und auch sein Megawatt-Charisma trägt nicht den ganzen Film. Zur Rettung eilt Rebecca De Mornay, die einen mal wieder aus den Schuhen haut. Ein orgineller Film, das ist schon was.
Ein rauschendes Seefest auf einem klapprigen Schlachtschiff wird zum Psychogramm einer verlorenen Seele - ganz großes Kino mit Glanzleistungen von Bogart, Johnson, MacMurray und Ferrer, an dem allenfalls Max Steiners Tschingderassaflöt-Musik ein wenig nervt. Unvergeßlich die Sequenz nach der Gerichtsverhandlung, in der ein angetrunkener Jose Ferrer den wahren Antagonisten dieser maritimen Affäre identifiziert.
In den 90ern gab es eine inoffizielle Verdoofungsversion namens CRIMSON TIDE. Die hat weh getan.
Der lebensmüde Intellektuelle und der kernige Haudrauf - ein Duell, das keines ist in diesem metaphorischen Kammerspiel um Liebe, Gewalt und kaputte Träume. Die Todessehnsucht gerät zur noblen Tat und alte Werte alter Säcke erweisen sich als überholter Müll von gestern. Ein fantastischer Film, in dem das moderne Spiel von Bette Davis und Bogart sie wie Schauspieler von übermorgen aussehen lässt; ein Film voller Witz und Weisheit, anrührend, melodramatisch bis zur letzten Konsequenz und unglaublich gut gealtert.
Die reizvolle Prämisse findet sich wieder in der bewusst unspektakulären Machart, die die Bedrohung in der Ruhe sucht und nicht, wie so viele aktuelle amerikanische Horrorfilme, im Schockgetöse einer hyperaktiven Tonspur. Leider verbringen die Protagonisten den restlichen Film ausschließlich damit, im Dunkeln herumzutappen, bis wenig angsteinflössende Gummimutanten ihrer habhaft werden.
Dicke, straffe Actionsause, die straight und konsequent auf einen viehischen Showdown hin arbeitet, der ziemlich Dampf macht. Arnie hat sich schauspielerisch wieder auf das Niveau seiner Anfangstage runterregiert und stakst ziemlich steif daher, wird aber mit Wumme in der Hand ganz schnell wieder zu Schwarzenegger. Natürlich schmerzt das unglückliche Casting (Stormare, Guzman, Knoxville - urgh) ebenso wie der dankenswerterweise nicht allzu oft auftretende Idiotenhumor (Knoxville), aber diese Kröte schluckt man angesichts der von Kim Jee-Woon mit dem ihm eigenen knallbunten Flair inszenierten Äktschn durchaus bereitwillig. Da Forest Whitaker sogar die handelsüblichen Laberhänger in der FBI-Schaltzentrale mit Leben füllt, entwickelt THE LAST STAND in der Tat richtiggehend Spannung. Und deswegen ist das auch der bisher beste Actionfilm des Jahres.
Trotz ansprechender Besetzung und kompetenter Regie ein recht fader THE HAND THAT ROCKS THE CRADLE-Klon, der die Demontage Russells zu kurz und die Balz Liottas zu lang begleitet. Am Ende ist natürlich alles wie immer, da gab es bessere Rip-Offs.
Etwas brav und ohne doppelten Boden inszenierter Crowd Pleaser, der dennoch sehr effektiv seinen Spannungsbogen aufbaut und Rebecca De Mornay die Rolle ihres Lebens schenkt. Überhaupt sind Sciorra und McCoy als Ehepaar so fad und spießig gezeichnet, daß man bald gewillt ist, die Seiten zu wechseln. In einer flamboyanten Nebenrolle glänzt dazu eine junge Julianne Moore, die allzu früh ins Glas beißt.
Auf schlechten Kameras häßlich gedreht und dank räudigsten Tonaufnahmen manchmal kaum zu verstehen, dazu noch mit unzähligen Dopplungen über die Runden gerettet - nicht gerade das Werk eines großen Filmemachers. Dennoch mitunter hochinteressant und nah, besonders, wenn der Film nicht die Luxussorgen von Jerry Seinfeld dokumentiert, sondern den von Ehrgeiz und Hybris zerfressenen jungen Kollegen Orny Adams begleitet, an dem man den Abstieg zum Arschloch unverstellt beobachten kann. Leider verliert COMEDIAN schon zwanzig Minuten vorm Ende komplett das Interesse an Adams, er ward nicht mehr gesehen.