kobbi88 - Kommentare

Alle Kommentare von kobbi88

    • Außerdem: Schämpiäns Liig, FCB gegen FCB...
      ich bin ja eindeutig für den FCB ;)

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      • Ich kann mir nicht helfen, obwohl ich Nolan sehr mag freu ich mich leider so gar nicht auf diesen Film.

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        • Zwar hat er herzlich wenig mit Filmen zu tun, aber allein das Märchen von Radkäppchen und dem bösen Golf rechtfertigt eine eigene Seite für Willy Astor.

          http://www.youtube.com/watch?v=M7xf4duSB6M

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          • Ja, ja und nochmals ja. Bei einer so genial klingenden Story würde ich mich sehr freuen, wenn Scorsese so schnell wie möglich mit dem Projekt starten würde!

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              „Miller’s Crossing“ ist ein Gangsterdrama der Coen-Brüder, einer der ersten Filme des Duos. Hierin geht es um Tom, der im Machtkampf zweier Gangsterbosse um die Vorherrschaft plötzlich zwischen die Fronten gerät und für den sich dadurch seine eigene Lage immer weiter zuspitzt. So oder so ähnlich könnte man den Film vielleicht in einen Satz zusammenfassen, ohne dabei die ein oder andere Wendung zu verraten.
              Klingt irgendwie nur teilweise wie ein typischer Film von Joel und Ethan. Ist er auch nicht unbedingt.

              "Tommy! Hör auf Dein Herz!" - "Welches Herz?"

              Ja, viele Elemente eines aus heutiger Sicht typischen Coen-Films sind auch hier bereits vertreten. Es gibt in erster Linie einen tollen Gabriel Byrne in der Hauptrolle, dessen kalte, immergleiche Art zwar nicht unbedingt beeindrucken will oder ewig im Gedächtnis bleibt, dafür aber umso besser zu seiner Rolle und zur Geschichte passt. Dazu sind mit Albert Finney, Marcia Gay Harden und natürlich John Turturro und (in einer leider sehr kleinen Rolle mit nur zwei?? Kurzen Sequenzen) Steve Buscemi zahlreiche tolle Schauspieler im Cast. Auch die Musik ist wie gewohnt hervorragend in Szene gesetzt. Zwar nimmt sie nicht einen so großen oder wichtigen Teil ein, wie man es aus anderen Coen-Filmen kennt, aber dennoch ist sie mal wieder perfekt ausgewählt. Sie trägt außerdem sehr gut zur Gesamtatmosphäre bei. Zur Atmosphäre der 20er Jahre. Mit einigen Elementen des film noir, ohne dass „Miller’s Crossing“ zu einem reinen film noir wird. Daneben treten die typischen skurrilen Figuren auch hier wieder auf, wenn auch nicht so dominierend wie in anderen Werken.

              Eigentlich fehlt nur der Humor. Ja, ein wenig ist er schon vorhanden, durch die Figuren, durch zum Teil sehr zynische Dialoge. Aber nicht mal annähernd in dem Maß, wie es in den anderen Filmen umgesetzt wird. Die Geschichte ist sehr geradlinig erzählt, sehr ernst gehalten. Und dennoch ist sie wieder hochinteressant und (kann man da schon als Spoiler werten?) erst im Nachhinein wird man die komplette Geschichte richtig verstehen können. Für sich betrachtet ist die Geschichte für mich die mit Abstand beste, die die Coens je verfilmt haben. Die Gewalt wird phasenweise zwar etwas übertrieben dargestellt, aber trotzdem ziemlich rau und schnörkellos.

              Insgesamt ein starker und ziemlich ernster Film der Coen-Brüder, der nicht schlechter als andere Coen-Filme, aber anders ist als ein typischer Film des Bruderpaares, dennoch bereits viele coeneske Elemente enthält und vor allem durch seine coole Atmosphäre beeindrucken kann.

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              • Die Filmmusik hier darf einfach nicht fehlen (objektiv):
                http://www.youtube.com/watch?v=oag1Dfa1e_E

                Und die hier (subjektiv) auch nicht:
                http://www.youtube.com/watch?v=JRR6IZugcts

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                  [...]

                  Die Geschichte von „Gangs of New York“ wird oft als „dünn“ beschrieben und oberflächlich könnte man sie auch schnell zusammenfassen. Es ist die Geschichte von Amsterdam, dessen Vater von Bill „The Butcher“ Cutting getötet wurde. Dafür will er, jetzt als junger Mann, Rache. Und er will etwas gegen die Herrschaft des skrupellosen und grausamen Butchers tun. Aber diese Zusammenfassung würde diesem Film nicht gerecht werden. Denn sie ist viel mehr. So haben wir die echten historischen Hintergründe der „Draft Riots“ im Jahr 1863. Und wir haben neben der Geschichte über Rache auch die Geschichte von Macht und Vorherrschaft. Von Einfluss. Es geht um Freundschaft, Liebe und Verrat. Um Bürgerkrieg, um Politik, um Gewalt. Die Geschichte zeigt, dass man für seine Überzeugungen, dass man für seine Ideale und sein Glück kämpfen muss.

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                  Dass der Film keine Höchstwertung bekommt liegt für mich aber vor allem an einer Sache. Wie schon erwähnt, wirkt die Story für manche etwas dünn und zu lang. Ich sehe das nicht so, ganz im Gegenteil. Sie ist zu kurz! Das mag bei einer Laufzeit von über zweieinhalb Stunden zwar vielleicht etwas merkwürdig klingen, aber es ist so. Sie ist so voll mit spannenden Geschichten, mit interessanten Persönlichkeiten, über die ich so gerne mehr erfahren hätte. Und oft wird deren Einzelgeschichte auch begonnen, aber irgendwo verläuft sie dann meistens im Sand, bleibt leider zu oberflächlich. Ich habe einfach den Eindruck, dass Scorsese eigentlich noch viel mehr erzählen wollte. Aber um das angemessen für dieses wie ich finde epochale Historienwerk zu machen, hätte es mindestens noch ne halbe Stunde mehr gebraucht. Wahrscheinlich noch viel viel mehr. Wirklich schade.

                  [...]

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                    "Als die das letzte Mal für einen Raumflug trainiert haben, hat man noch Autos mit Heckflossen gefahren."

                    Vor etwa 40 Jahren hatten vier Astronauten die Chance, in den Weltraum zu fliegen. Doch kurz vor dem Abflug scheiterte es. Doch jetzt gibt es ein Problem mit einem russischen Satelliten, der droht, in die Erdatmosphäre einzudringen. Da das Steuerungssystem so alt ist, dass es keiner der aktuellen Astronauten reparieren kann, eröffnet sich für das Team Daedalus doch noch die Chance, ins Weltall zu fliegen.

                    Ja, klar. Die Geschichte ist total unrealistisch. Na und? Es ist und bleibt trotzdem eine originelle Idee – wie oft sieht man schon ein paar Opas ins Weltall fliegen?
                    Das Problem ist nur, dass der Film ausgerechnet ab dem Flug ins All nicht mehr richtig ziehen kann. Solange sich der Film auf der Erde abspielt, kann man nicht meckern, da ist der Film eine richtig schöne Komödie. Mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern mogeln sich Frank und seine Jungs durch die verschiedenen Tests, die sie bei der NASA bestehen müssen. Die Darsteller haben großen Spaß. Und mir macht es Spaß, ihnen dabei zuzusehen.
                    Aber gerade als sich der Traum der vier älteren Herren erfüllt, da hört lässt der Film nach. Zwar sind die Bilder im All durchaus beeindruckend, aber die Geschichte kann einfach nicht mehr unterhalten. Die lustigen Sprüche werden weniger, die Stimmung wird ernster, fast schon ehrfürchtig (der Situation angemessen). Aber leider hört auch der Spaß auf. Und wo die Witzchen, die Sticheleien und Frotzeleien in der ersten Hälfte die unrealistische Geschichte gut überspielt haben, da wird nun die Sinnlosigkeit der (nun endgültig Abenteuer-)Story überdeutlich.
                    Schauspielerisch kann man den vier „alten Säcken“ überhaupt nichts vorwerfen. Natürlich, sind doch Eastwood, Garner, Sutherland und Jones allesamt Könner in ihrem Fach. Sie sind es, die die Gags ohne jegliche Allüren und extrem selbstironisch perfekt rüberbringen. Und auch James Cromwell und Marcia Gay Harden machen ihre Sache sehr gut. Ein bisschen nervig waren die beiden jungen Astronauten, die quasi als Ikarus zu Team Daedalus gesteckt wurden.

                    Der Film ist sicher kein Meisterwerk. Weder als Komödie, noch als Abenteuer- oder Sci-Fi-Film, auch nicht als Drama und nicht mal als Tragikomödie kann er vollends überzeugen. Er ist nicht Eastwoods bester Film. Nicht mal annähernd. Gut, aber das liegt auch daran, dass er so viele andere herausragende Filme als Regisseur gedreht hat. Und trotzdem: schlecht ist er noch lange nicht. Und wenn man über die maue Story hinwegsehen kann, dann kann der Film, vor allem im ersten Teil, ne Menge Spaß machen.

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                      Ein Wissenschaftler, der die Wahrheit sagen will. Ein Konzern, der dies verhindern will. Und ein Journalist, der niemals aufgibt. Dies alles vermixt in ein spannendes Politdrama von Michael Mann über die Tabakindustrie, die Praktiken im Journalismus, Einfluss, Macht, Ruhm, Geld, Familie, Lüge und Wahrheit.
                      Russell Crowe und Al Pacino spielen die Hauptrollen. Crowe als Wissenschaftler und fürsorglicher Familienvater, der schnell zum Spielball der Mächtigen wird. Ihm kann man die Nervosität, diese für ihn extrem bedrohliche Situation perfekt ansehen. Denn für ihn steht alles auf dem Spiel: Haus, Geld, Familie, Existenz. Al Pacino kommt für mich zwar nicht ganz an die Darstellung von Crowe heran, aber auch ist sehr überzeugend als Journalist, der stets der nächsten Story, der Wahrheit hinterherläuft. Der sich dabei von nichts und niemandem beeinflussen lassen will, der fast schon fanatisch nur nach einem strebt: der Wahrheit. Mit Christopher Plummer, Philip Baker Hall, Diane Venora und Michael Gambon ist der Film außerdem bis in die Nebenrollen exzellent besetzt.
                      Der Film selbst ist sehr ruhig gehalten, er nimmt sich viel Zeit, es gibt enorm viele Gespräche. Und trotzdem ist er von Beginn an extrem spannend, was sich bis zur letzten Minute halten kann. Die wahre Geschichte erscheint vielleicht nicht besonders spektakulär, vor allem aus heutiger Sicht, da jedem bewusst sein dürfte, dass Rauchen verdammt schädlich ist und Einflussnahme großer Konzerne quasi an der Tagesordnung stehen. Der Film kann deshalb für mich auch nicht unbedingt aufgrund der überragenden Thematik punkten (wobei ich diese trotzdem sehr interessant finde) oder wegen einzelner Szenen. Nein, er wird durch seine ganz besondere Atmosphäre zu etwas Besonderem. Großen Anteil hat daran auch die Kamera, die vor allem die Situationen der Figuren noch einmal herausragend unterstreicht.

                      Alles in allem nicht weniger als ein starker Film mit tollen Schauspielern, der die diversen Machenschaften in Politik und Journalismus sehr gut darstellt und den Zuschauer trotz langsamer Erzählweise durch eine spannende Atmosphäre fesseln kann.

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                      • Was will se denn, sieht doch noch aus wie 39... und darauf kommts den Hollywood-Fritzen doch hauptsächlich an

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                          Mannomann, ich müsste es eigentlich wissen, dass man über die Hälfte aller Samuel L. Jackson-Filme lieber meiden sollte. Und dieser Film gehört ganz klar zu den erbärmlichsten.
                          Ein katastrophales Drehbuch, das weder eine vernünftige Geschichte, noch einigermaßen sinnvolle Dialoge enthält und schon gleich gar keine Spannung erzeugen kann. Und das Ende war irgendwie merkwürdig.
                          Dieser Müll ist dann garniert mit bekannten Schauspielern. Stellan Skarsgaard bleibt leider blass, Doug Hutchison ist erschreckend schwach und Milla Jovovich spielt im Rahmen ihrer Möglichkeiten (zumindest nach den mir bekannten Rollen). Und das ist ziemlich… ach, es ist totale kacke. Und optisch ist sie kein Deut besser. Nennt mich komisch, aber ich mags einfach nicht, wenn man jeden einzelnen Knochen sehen kann. Übrigens, wegen der Gleichberechtigung von Mann und Frau: alle anderen Darsteller können bei mir optisch genauso wenig punkten, überspitzt ausgedrückt ein Kabinett der Hässlichkeit. Am attraktivsten fand ich da noch Samuel L. Jackson ;).
                          Apropos, selbst mein heiß geliebter Sammy bringt nicht das, was er eigentlich leisten könnte. Zwar ist er vielleicht noch der einzige Lichtblick in diesem tristen Grau, aber gegen diesen Schwachsinn kann auch er nichts mehr ausrichten.
                          Und weil ich krampfhaft noch nach etwas Gutem gesucht habe: Die Musik (nicht die klassische Musik) war ganz cool gesetzt und ein bisschen zumindest hat es der Film geschafft, Elemente aus dem film noir einzugliedern.

                          Aber trotzdem: ohne Erwartungen in den Film gegangen und dennoch enttäuscht worden. Absolute Zeitverschwendung.

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                          • Shirtless Moment? Es gibt einen Preis für den besten Oben-Ohne-Auftritt und keine einzige Frau ist nominiert? Wo ist die Gleichstellung von Mann und Frau?
                            Schämt euch, MTV, das ist eine wirklich sehr rückständige Haltung.

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                              Enthält Spoiler

                              Gestern habe ich Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“ gesehen. Zum zweiten Mal. Beim ersten Mal, um das gleich mal vorweg zu nehmen und mich bei 80% aller Menschen, die diesen Kommentar lesen, unbeliebt zu machen: Es waren 4 Punkte. Ja, richtig gehört. 4!
                              Vielleicht war es eine ungünstige Situation, ich hab den damals aus der Videothek ausgeliehen, wollte die DVD noch am gleichen Tag zurückgeben und hab ihn deshalb überstürzt in den Player gelegt. Es war sauwarm, eigentlich hatte ich keine rechte Lust. Und das Ende vom Leid waren 4 Punkte. Mit der Zeit hab ich den Film als „mir egal“ abgetan und größtenteils wieder vergessen,

                              Aber eigentlich kanns das ja nicht gewesen sein, gerade einem solchen Film wie „2001“ muss man ne zweite Chance geben. Und nach diversen Unterhaltungen hier, auch über meine niedrige Bewertung (Grüße an Hfonda, Martin, Ben… und all die anderen), da hab ich in letzter Zeit sehr oft drüber nachgedacht. Gestern fühlte ich mich dann soweit. Immerhin wusste ich jetzt schon, worauf ich mich einlasse, hab mittlerweile einige andere Kubrick-Filme gesehen und für gut befunden. Und auch die Rahmenbedingungen stimmten.

                              Also, Film rein. Und siehe da, der schwarze Bildschirm: toll. Die Musik, baut sich auf, bringt ein kribbeliges Gefühl mit sich. Das MGM-Zeichen erscheint und danach ein wunderbares Bild von drei Planeten und dazu „Also sprach Zarathustra“. Ein grandioser Moment, für mich der beste Moment des ganzen Films. Fantastisch. Auch die Affen, der Knochen als Werkzeug, die Evolution hin zum Mensch. Sozialdarwinismus. Der Flug des Knochens in das Weltall, die Veränderung zum Raumschiff. Fantastische Bilder, wunderbar unterlegt mit Musik vom für mich größten Komponisten aller Zeiten (Johann Strauss Sohn). Bilder, die ihresgleichen suchen. Wo beim ersten Versuch nur die Frage stand, warum man das zeigt, sah ich nun die geniale Kraft der Bilder. Die Effekte, die noch heute von eigentlich keinen mir bekannten Bildern in einem Film übertroffen wurden. Fantastisch.

                              „Here you are, Sir, Main Level please“.
                              Diese ersten Worte in diesem Film, nach über 25 Minuten, mir kam es vor als hätte sie die freundliche junge Dame zu mir gesagt. Ich hab den Anfang überstanden und er war grandios. Und jetzt solls bitte so weiter gehen, zum Hauptteil. Die Bilder waren weiterhin stark und haben auch einen tollen Einblick gegeben, wie sich Kubrick in den Sechziger Jahren die Zukunft vorstellte. Die Kleinigkeiten haben mir gefallen. Ob es nun Möbel oder ein Videotelefonanruf war, es war auf jeden Fall beeindruckend. Und trotzdem begann meine Euphorie schon langsam zu bröckeln. Die Gespräche begannen. Und sie führten mich nirgendwo hin. Gut, aber die waren noch nicht so wichtig, darüber wollte ich hinweg sehen, kann sich ja noch zu etwas Sinnvollem entwickeln. Und das taten sie auch, denn es kamen wieder diese beeindruckenden Stellen, in denen nicht gesprochen wurde: Als die Astronauten auf den Monolith trafen, da war ich wieder ganz oben auf meinem Staunlevel. Ich verstand und verstehe zwar den Sinn bis jetzt nicht, aber es war eine unglaublich packende Szene. Im Hintergrund der sich immer weiter steigernde Chorgesang, irgendwie wie ein mittelalterlicher Klostergesang, dazu einigermaßen karge musikalische Begleitung. Grelle überdrehte Lichter, fantastische Bilder eben. Und im Zusammenspiel hatten sie eine fast schon hypnotische Wirkung auf mich. Ich war wieder voll da, mitten drin im Film. Das kleine Tief war überwunden.
                              Dann begann das dritte Kapitel, wir sind im Jahr 2001. Es sind hochinteressante Gespräche, die Mission der Astronauten wird vorgestellt. Und der Computer HAL 9000. Die Evolution, die mit den Affen vom Anfang begann, hat ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden: die Maschine. Der selbstdenkende Computer. Wieder wurden überragende Kameraeinstellungen verwendet, die Bildgewalt wieder hervorgerufen, das Spiel mit Licht, mit Farben, mit Technik und Physik. Und auch inhaltlich konnte man sich auf den Konflikt von Mensch gegen Maschine einstellen. Die Kälteschlafkammer wurde zum Sarg, der Kampf Technik vs. Mensch eskalierte. Und am Ende weiß man nicht mal mehr, wer die Maschine ist. Wer überlegen ist. Wer Emotionen und Gefühle hat. Das alles war weiterhin sehr gut.
                              Aber der Abstieg hat so langsam begonnen, denn der Film ermüdete mich trotz seiner spannenden Themen. Er zog sich. Es wurde zum Kampf, ich musste mich wieder und immer wieder zur Aufmerksamkeit zwingen. Aber bisher sind es trotzdem nur Kleinigkeiten. Bisher wäre der Film immer noch toll.

                              Aber jetzt kommt das Ende. Ich habe jetzt schon länger darüber nachgedacht. Ich weiß nicht, was Kubrick damit beabsichtigen wollte. Mit diesen Farben. Was sollte das? Ich frag mich hier nicht, was Kubrick mir sagen will, sondern eher, warum er solche komischen Bilder wählt. Zugegeben, wieder war da dieser geniale Chorgesang, aber er wollte mich nicht packen, nicht mehr so fesseln, wahrscheinlich, weil durch diese Bilder, durch diese merkwürdige Darstellung von was auch immer der Realitätsbezug fehlt. Und der ist mir sehr wichtig. Ich hab einen sehr weit gedehnten Realitätsbegriff, aber mit diesem „Bildschirmschoner-Farb-Wirrwarr“ kann ich nichts anfangen. Gar nichts.
                              Und alles was danach kam, dieses Ende. Vielleicht lags am Farbenwirrwarr, vielleicht an mir, aber ich hab keinen Zugang mehr gefunden. Alt, Jung. Sterben. Wiedergeburt. Assoziationen hab ich auch. Zeit. Das Altern. Oder ist dieses Ende nur ein Traum? Zumindest fehlt mir auch hier wieder jeder Realitätsbezug. Und jeglicher Sinn. Ich habe darüber nachgedacht. Und ja, Kubrick wollte keine Antworten geben, sondern dass man sich selbst Fragen stellt. Aber, und mir tut es schon richtig Leid, dass ich das so sagen muss, denn es macht mir den ganzen Film kaputt, das Ende ist für mich Schwachsinn. Ich krieg keinen Zugang, ich weiß nicht wie. Ich würde gerne, aber ich kriegs einfach nicht hin. Es bleibt nur eine Frage übrig. Und die lautet nicht „Was?“ oder „Wie?“. Sie lautet wieder: „Warum?“. Leider.

                              Naja, sehr lange Rede, ob Sinn drin ist soll jeder selbst entscheiden. Respekt für alle, die sich durch meinen Kommentar gequält haben, für die Länge ne fette Entschuldigung:
                              Audiovisuell über weite Strecken das noch heute unübertroffene Nonplusultra, genreübergreifend. Inhaltlich anfangs sehr stark. Aber mit zunehmender Dauer wird es einfach zu anstrengend, den Film anzusehen, da ist der Film zu langsam. Und das Ende ist für mich so schlimm, so schrecklich, dass ich mit viel Wohlwollen noch 7,5 Punkte spendieren kann. Mehr ist einfach nicht drin.

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                                Fact 372
                                “The trouble with nude dancing is that not everything stops when the music does.”

                                Wunderbarer, witziger, trauriger, ernster, melancholischer, fröhlicher Knet-Animations-Kurzfilm über das Leben an sich und den man sehr schnell ins Herz schließt.

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                                    Wieder so eine unwürdige Community-Wertung. Wenn ich raten müsste warum, dann würde ich tippen: Der Film ist schwarz-weiß. Und alt. Denn wie ich heute von einer Freundin gelernt habe, ist die Grenze zwischen neu (= sehenswert) und alt (=nicht sehenswert) irgendwo in der Mitte der Neunziger Jahre. Und das hat mich ziemlich traurig gemacht.

                                    Der Film selber zieht sich dann phasenweise ein wenig, ist aber dennoch spannend gemacht. Gegen die Schauspieler hab ich nichts einzuwenden, besonders angetan hats mir aber Robinson Stone, der die kleine Nebenrolle des Joey spielt, einen total verstörten Soldaten, der meist ziemlich teilnahmslos herumsitzt und auf einer Flöte spielt. Er hat einen so tollen Blick drauf. Finde ich.
                                    Gut, die Geschichte ist einfach erzählt: In einem Strafgefangenenlager der Deutschen im zweiten Weltkrieg versuchen Gefangene auszubrechen und andere Dinge gegen die Deutschen durchzuführen. Doch so ziemlich alles geht in die Hose. Ein Spitzel muss unter ihnen sein. Und der Verdacht fällt schnell auf den sich von den anderen abgrenzenden Sgt. Sefton (klasse: William Holden).
                                    Nicht umsonst erinnert der Film stark an die Serie „Ein Käfig voller Helden“. Beziehungsweise: Die Serie hat sicher den Film hier als großes Vorbild genommen.
                                    Natürlich ist es die Optik des Stalags, Schultz (Schuuuuuuuultz), aber auch der Humor. Mit dem kleinen Unterschied: wo in der Serie so gut wie nur Witze gemacht werden, kommen in „Stalag 17“ neben Blödeleien (vor allem durch zwei Gefangene) auch zahlreiche ernste und dramatische Situationen vor. Und nicht immer sind die Kriegsgefangenen die glorreichen Sieger.
                                    Achja, weil ichs für einen so unglaublich grandiosen Ohrwurm halte, also zumindest ich habs ständig im Ohr: http://www.youtube.com/watch?v=ecIVIFLo0uE
                                    Keine Ahnung, aber sicher ein Lied, das ziemlich häufig in Filmen verwendet wird. „Stirb Langsam – Jetzt erst recht“, „Der große Diktator“, „Dr. Seltsam“ und jetzt auch „Stalag 17“. Und ich freue mich jedes Mal wieder.

                                    So, abschließend: Ich fand den Film mit seiner historischen Thematik sehr schön, aber ich könnte auch durchaus verstehen, wenn man sagt, die Geschichte ist nicht spannend genug (dafür gibt sie vielleicht nicht genug her) oder diese Mischung aus Humor und extrem ernster Lage sagt mir nicht zu. Selbst dass der Krieg auf zu leichte Schultern genommen wird wäre akzeptabel. Aber nicht: der Film ist schwarz-weiß und alt.

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                                      Daniel Brühl spielt Karl, einen sehr zurückhaltenden, stillen, ziemlich ernsten jungen Mann, frisch mit großartigen Leistungen von der Uni weg und hin in ein Versicherungsbüro. Für diese Firma soll er eine Autoüberführungsagentur überprüfen. Und dort trifft er Hans (Jürgen Vogel), der so ganz anders ist als er selbst. Weltoffen, für jeden Scheiß zu haben, eigentlich total verrückt, hat ne süße Freundin. Ja, und diese beiden grundverschiedenen Typen freunden sich so nach und nach an und Karl blüht dabei immer mehr auf.
                                      Die Chemie zwischen Brühl und Vogel stimmt, es macht einfach Spaß ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich immer mehr annähern und ausgeflippte Dinge machen. Besonders Jürgen Vogel finde ich hier ganz toll. Klar, liegt natürlich an der Rolle als ultrasympathischer Lebenskünstler, er spielt es aber auch so schön aufgekratzt. Und auch Brühl und Sabine Timoteo sind einfach so wunderbar sympathisch. Ach, einfach alle Schauspieler sind für ihre Rollen perfekt besetzt.
                                      Und der Film selbst? Der ist ne Mischung aus Komödie, Buddy-Movie, Drama und Coming-of-Age-Geschichte. Es geht um Glück. Oder besser die Suche nach Glück. Wann hat man Glück, wann ist man glücklich? Und es geht um Freundschaft. Später auch um Liebe.
                                      Und dies zeigt Regisseur Sebastian Schipper in meist sehr ruhigen, langsamen Bildern. Oft bei Nacht, mit vielen auffälligen Lichtspielereien. Witzig ist der Film, romantisch und auch melancholisch, auch dank der sehr schönen Musik.
                                      Insgesamt ein sehr schöner und ruhiger Film, der mir als positives Beispiel deutschen Films im Gedächtnis bleiben wird.

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                                        „Lüge und Wahrheit“. Da ist er mal wieder, der blöde deutsche Titel. Dabei ist der originale Titel um so viel besser. "Shattered Glass“. So schön doppeldeutig. Kreativ. Und auch in Deutschland dürfte doch, dank „Old Shatterhand“, das Verständnis für eigentlich niemanden ein Problem sein, oder?

                                        „Shattered Glass“ jedenfalls ist ein Film über den Fall des jungen Journalisten Stephen Glass (ha, auch ein bisschen doppeldeutig) und seine Zeit beim Magazin „The New Republic“, in dem er damit konfrontiert wird, seine Artikel gefälscht, erfunden zu haben. Mehr will ich auch gar nicht zur Story sagen, sonst könnte ich schon zu viel verraten. Aber erwähnenswert ist sicherlich noch, dass der Film auf einer wahren Geschichte beruht, sie sogar relativ detailgetreu nacherzählt.

                                        Kein Ahnung, warum dieser Film bei uns so unbekannt ist. An den Darstellern kann es zumindest nicht liegen. So viele bekannte Namen sind vertreten. Hayden Christensen, Peter Sarsgaard, Chloe Sevigny, Rosario Dawson, Steve Zahn, Melanie Lynskey und Hank Azaria. Ein Ensemble mit enorm vielen Gesichtern also, die man schon mal irgendwo gesehen hat. Bei manchen weiß man vielleicht nicht auf Anhieb wo, aber gesehen hat man sie. Und aus diesem Ensemble konnten die beiden Hauptdarsteller Christensen und Sarsgaard besonders herausragen. Vor allem von Christensen bin ich dabei extrem überrascht worden. Zum ersten Mal konnte ich ihm eine Rolle völlig abnehmen.

                                        Leider ist für meinen Geschmack ein bisschen früh ersichtlich, wie die Geschichte ausgehen wird, obwohl ich vor diesem Film von der wahren Geschichte noch nichts gehört hatte. Das war einerseits gut, andererseits aber auch schlecht.
                                        Gut, weil ich ständig auf die falsche Fährte geführt wurde. Ich habe versucht mitzurätseln, was als nächstes passieren könnte. Hab diverse Theorien aufgestellt. Und wurde dann meistens bei meinen detektivischen Überlegungen getäuscht. Eigentlich echt gut, so bin ich immer aktiv geblieben, wurde vom Film gefesselt und blieb immer bei der Stange.
                                        Tja, und schlecht war er aus dem gleichen Grund. Denn dadurch, dass meine Theorien sich alle schnell wieder erledigt hatten und der Film eigentlich ganz linear und überraschungsfrei ist, war ich am Ende auch ein klein wenig enttäuscht. Ich hab auf den kleinen Twist am Ende gewartet und der kam einfach nicht. So saß ich letztlich ungläubig vor dem Fernseher und dachte nur: kann das wirklich so gewesen sein? So? Wirklich? Ich hab nachgeschaut. Ja, tatsächlich. Genau so wars. Und somit kommt mir der Film, eigentlich auch die ganze (wahre) Geschichte auch ein klein wenig satirisch vor. Und ein bisschen hat auch die Rahmenhandlung, ein Auftritt von Stephen Glass vor einer Klasse, dazu beigetragen. Fand ich ein bisschen unnötig. Aber gut, es ist ja nur eine Rahmenhandlung. Die eigentliche Geschichte hat von vorn bis hinten einen hohen Spannungslevel, der einen auch gut unterhält. Und darum ist diese Thrillerdramasatire im Journalistenmilieu ein durchaus sehenswerter Film geworden.

                                        PS: Glaubt mir kein Wort. Prüft es selbst nach. Erst dann werdet ihr sicher sein, dass es stimmt. Oder auch nicht.

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                                          Da hier schon viele geniale Kommentare (von DieFilmguckerin, Vincent_Vega, Mr. Pink…um nur mal einige wenige zu nennen) zu Billy Wilders Film „Sunset Boulevard“, in dem er meisterhaft Krimi, Thriller, Drama und Satire kombiniert, stehen, möchte ich eigentlich nur kurz auf einen Teil des Films eingehen: Norma Desmond, dargestellt von Gloria Swanson.

                                          Als einst großartige Schauspielerin, als Star der Stummfilmzeit wurde sie gefeiert. Scharen von Fans hatte sie, Verehrer. Mit den bekanntesten Regisseuren ihrer Zeit hat sie gearbeitet. Sie hatte alles: Schönheit, Macht, Geld, Erfolg.
                                          Doch ihre Karriere ging bergab. Nun lebt sie zurückgezogen in einer halb verfallenen Villa, zusammen mit ihrem Diener Max von Mayerling. Lediglich das Geld ist ihr geblieben. Und ihre Selbstbild, ihr Ego, ihre Allüren. Ihr Star-Sein.

                                          “I am big. It's the pictures that got small.”

                                          Sie sieht sich immer noch als den großen Star. Zu groß für die Filme. Zu berühmt. Sie braucht darum einen Film, der ihrer scheinbaren Größe würdig ist. Norma träumt noch immer davon, wieder ins große Scheinwerferlicht Hollywoods treten zu können. Und dies will sie mit Hilfe des Drehbuchautor Joe Gillis schaffen, der das von ihr verfasste Drehbuch bearbeiten soll.

                                          Ich persönlich bin einerseits von dieser Frau angewidert. Von ihrer Oberflächlichkeit, von ihrer Kurzsicht. Aber dennoch, sie hat was. Diese Figur ist gehört zu den besten und größten Figuren, die ich bisher in der Filmwelt sehen durfte. Irgendwie bin ich merkwürdig fasziniert von ihr. Wahrscheinlich genauso wie Joe Gillis.

                                          „Und an diesem Zauberfädchen,
                                          das sich nicht zerreißen lässt,
                                          hält das liebe, lose Mädchen
                                          mich so wider willen fest.
                                          Muss in ihrem Zauberkreise
                                          Leben nun auf ihre Weise.
                                          Die Verändrung, ach wie groß.
                                          Liebe! Liebe! Lass mich los.“
                                          (Goethe)

                                          Liebe ist es nun wohl eher nicht. Und trotzdem finde ich diese Strophe aus Goethes „Neue Liebe, neues Leben“ enorm passend für die Beziehung von Joe zu Norma. auch er findet diese Figur einerseits abstoßend oder zumindest nicht gerade attraktiv, andererseits ist er auf eine gewisse Art und Weise von ihr angezogen. Liebe ist es zwar sicher nicht. Zunächst ist es wohl nur ihr Geld, er will seine eigene Situation einfach verbessern, dann aber auch nach und nach vom opulenten Lebensstil. Und letztlich von ihrer Dominanz, Geradlinigkeit, ihrer opernhaften Theatralik. Er wird in ihren Bann gezogen. Als es ihm zu viel wird, da will er fliehen, will sein eigenes Leben leben. Auf seine Weise. Aber er kann es nicht. Sie hält ihn fest bei sich. Sie duldet es nicht, dass er sie wieder verlässt. Denn nur Norma bestimmt, wann er geht. Und ob er geht.

                                          Aber die Figur alleine wäre wahrscheinlich nur halb so grandios, wenn sie nicht von Gloria Swanson so perfekt verkörpert wird. Ach, was heißt verkörpert, die Schauspielerin verschmilzt quasi mit ihrer Figur. Wenn man so will eine Glorma.
                                          Swanson hat selbst erlebt, wie es Norma im Film erging. Auch sie war in der Stummfilmzeit ein gefeierter Star. Sie hat zwar den Übergang zum Tonfilm vielleicht noch einigermaßen meistern können, doch auch ihr Stern begann sehr schnell zu sinken. Erst durch die Rolle in Wilders Film konnte sie noch einmal zu großem Ruhm kommen. Ähnlich, wie es auch Norma mit ihrem Film schaffen wollte.
                                          Dass Swanson die Figur Norma Desmond vielleicht nicht nur spielte, meinte wohl auch Billy Wilder, der über Swanson sagte, dass sehr viel von Norma auch in ihr stecke. Nicht nur die Parallelen im Werdegang, auch das Verhalten der realen und der erfundenen Filmdiva gleicht sich sehr. Arroganz, Selbstverliebtheit. Denn Swanson sah es als überflüssig an, dass ein Star ihres Kalibers sich auch noch zu einem Vorsprechen herablassen sollte. Sie war größer als der Film. Der Film musste ihr entsprechen, nicht umgekehrt. “I am big. It's the pictures that got small.”
                                          Aber zum Glück hat Swanson es getan. Sie hat sich sozusagen gedemütigt. Ist von ihrem hohen Ross heruntergekommen. Für sich (Oscarnominierung) und auch für den gemeinen Filmfreund. Denn sie spielt Norma einfach toll.

                                          “We didn't need dialogue. We had faces!”

                                          Schon Mimik und Gestik sind phänomenal. So übertrieben, wie es nur ein Stummfilmstar machen könnte (oder Nic Cage), aber dabei so glaubwürdig, als erzähle Swanson von ihren eigenen Sehnsüchten, Hoffnungen, Wünschen. Man kann die Sehnsucht nach Ruhm in jeder Sekunde in ihren Augen lesen. Und ihre Leidenschaft für die Schauspielerei. Und schließlich auch der Wahnsinn, der nach und nach von ihr Besitz ergreift.
                                          Aber ihre Augen zeigen noch etwas anderes: Kälte und Kalkül. Sie beobachtet ganz genau und duldet dabei keinen Widerspruch. Sie ist es, die bestimmt. Sie hält jeden anderen in ihrem Zauberkreis. Joe. Auch Max. Und sie zeigt auch allen anderen, dass sie der Star ist. Sie steht im Mittelpunkt. Und sie würde alles dafür tun, wieder in der anerkannte Star zu sein und in der Öffentlichkeit zu stehen.

                                          Und in Bezug auf die Person der Norma Desmond ist diese letzte abschließende Szene für mich am beeindruckendsten. Sie zeigt alles, wofür Norma lebt, wofür sie isst, schläft, atmet:
                                          Zwischen zahlreichen Journalisten und ihren Kameras schreitet Norma Desmond die Treppe hinab, alle Blicke auf sie gerichtet. Sie selbst wandelt mit Schmuck und Tüchern langsam vorwärts, Schritt für Schritt. Ihr Gesicht schon fast zur Grimasse verzogen. Am Fuß der Treppe bleibt sie stehen. Hier fühlt sie sich zu Hause, hier ist sie daheim. Auf der großen Bühne, im Scheinwerferlicht. Hier ist sie sie selbst. „You see, this is my life! It always will be! Nothing else! Just us, the cameras, and those wonderful people out there in the dark!... All right, Mr. DeMille, I'm ready for my close-up.”

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                                            „Du erinnerst mich daran, dass gewonnenes Geld zweimal so süß ist wie verdientes.“

                                            Gleich mal vorweg: Ich habe die „Vorgeschichte“, also „Haie der Großstadt“ noch nicht gesehen. Eigentlich wollte ich die beiden Filme zusammen anschauen, aber als nun in meiner Videothek zufällig dieser Film vorhanden war, da musste ich diese Chance einfach nutzen – so oft kommen die älteren Filme da nicht mehr hinein. Aber ich gelobe hiermit, dass ich den Film ebenfall noch ansehen werde. Und dann kann dies auch noch Auswirkungen auf meine Bewertung hier haben.

                                            (INHALTSANGABE MIT ETWAS SPOILER)
                                            Also. In „Die Farbe des Geldes“ trifft man auf den ehemaligen Billardspieler Eddie Felson (Paul Newman). Als er auf den jungen und talentierten Vincent (Tom Cruise) aufmerksam wird, beschließt Eddie, Vincent zu fördern und ihn zu coachen. Doch nach einiger Zeit fängt Eddie selbst wieder mit dem Spielen an. Die unterschiedlichen Einstellungen von Eddie und Vincent führen aber dazu, dass sich ihre Wege wieder trennen – aber nicht für immer, denn schon bald sollten sie sich als Konkurrenten bei einem großen Turnier wiedersehen.
                                            (SPOILER ENDE)

                                            Schauspielerisch macht es Spaß, Tom Cruise und Mary Elizabeth Mastrantonio zuzusehen. Aber auch wenn er hier richtig gut spielt, es war trotzdem ne kleine Genugtuung, als Cruise mitten im Film einen Schlag zentral auf die Fresse bekam. Außerdem sind viele bekannte Gesichter in kleinen Rollen dabei: Forest Whitaker, John Turturro und Iggy Pop.
                                            Aber der Größte am Film ist eindeutig Paul Newman. Ich weiß (noch) nicht, wie er das erste Mal den schnellen Eddie gespielt hat, hier war er zumindest überragend. Er hat eine unglaubliche Präsenz. Wenn er auftritt, dann dominiert er die Szene und keiner kann gegen ihn anstinken.

                                            Ebenfalls richtig auffällig ist die Kameraführung. Lange Fahrten um Tische bringen eine unheimlich Dynamik ein, außerdem hab ich Billardspiele nie besser in Szene gesetzt gesehen. Okay, ich hab bisher auch noch nie nen Film über Billard gesehen, aber immerhin schon einige Poolmeisterschaften im DSF, zwischen Dart und Poker. Und trotzdem hat man das Gefühl, selbst am Tisch mit dabeizustehen. Etwas, was die TV-Meisterschaften nie vermitteln konnten. Allein schon die kurze Sequenz, vielleicht 5 Sekunden, die verschiedene Spieler beim Anstoß zeigt, ist toll. Kurze, schnelle Schnitte unterstützen die tolle Dynamik.
                                            Zudem kann der Film mit einem bunten Mischmasch an verschiedenen Musikstilen aufwarten. Swing wird von alten Southernrock-Klängen abgelöst. Und sogar Verdis Gefangenenchor aus der Oper Nabucco durfte nicht fehlen.

                                            Ich glaube aber, dass mir der Film noch besser gefallen hätte, wenn ich „Haie der Großsstadt“ davor gesehen hätte. Da waren einfach so viele Aussagen über Eddie, Anspielungen, die so für mich ein wenig im luftleeren Raum standen, die vielleicht das Handeln und die Person Eddies etwas besser noch erklärt hätten und mehr Tiefe gebracht hätten. Aber auch für sich alleine ist „Die Farbe des Geldes“ immer noch ein sehenswerter Film mit einem umwerfenden Paul Newman.

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                                            • Mensch, was war ich stolz, als ichs geschafft hab mit 13 die Kassette von "Scary Movie" auszuleihen. Die war ab 16 :)
                                              Da war ich fast so stolz, wie als ich den Windfisch besiegt habe. ;)

                                              Sehr sehr schöner Text.

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                                                Mein Museumskomödientag, Teil 2 (nur noch kurz und knackig)
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                                                „Bruchreif“. Was für ein bescheuerter Filmtitel. Im deutschen Fernsehen „Drei verliebte Diebe“. Auch nicht besser. Aber auch „The Maiden Heist“, also der Originaltitel, passt sich dem Film an. Der ruft nämlich ein Schmunzeln hervor. Ist er doch eine Anspielung auf das Gemälde „Die einsame Maid“ wie auch auf die noch jungfräulichen Diebe…also, es ist ihr erster Einbruch. Nicht das, was ihr schon wieder denkt.
                                                Die drei älteren Herren sind Wächter im Museum und wollen ihre Lieblingskunstobjekte retten, da sie an andere Museen ausgeliehen werden sollen. Der Plan ist also, diese Objekte zu stehlen und sie durch Kopien zu ersetzen. Aber natürlich kommen da einige Hindernisse auf die drei zu.
                                                Christopher Walken, Morgan Freeman und William H. Macy spielen die Hauptrollen in dieser Heistkomödie, sie haben aber extrem unter einer mauen Story und vor allem einer schwachen Umsetzung zu leiden. Zwar kann der Film durch eine ganz nette Planung des Raubes punkten und auch leidlich unterhalten, auch Marcia Gay Harden als Ehefrau von Walkens Figur macht durchaus Spaß, mehr war da dann aber auch wieder nicht. Es schadet sicher nicht, wenn man sich diesen Film mal gesehen hat, aber sein Leben hat man dadurch auch nur mit einer Durchschnittskomödie bereichert. Schade eigentlich, gerade bei Walken, Freeman und Macy war doch irgendwie mehr drin gewesen.

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                                                  Mein Museumskomödientag. Teil 1 (lang und ausgedehnt)
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                                                  Für mich sind Ben Stiller-Filme ne totale Wundertüte. Mal spielt er in richtig tollen Komödien, genau nach meinem Geschmack, dann ist er wieder in der größten Grütze dabei.
                                                  Wenn ich „Nachts im Museum“ in diese zwei Kategorien einordnen müsste, dann gehört er für mich zur guten Gruppe.
                                                  Klar, er hat keine originelle Story. Ein Kinderfilm, kann man schon fast sagen.
                                                  Und trotzdem mag ich ihn. Ich bin in der Hinsicht leider zu sehr Kind geblieben. Oder besser gesagt: zum Glück!
                                                  An was liegts denn?
                                                  Die Grundgeschichte hat man schon hundertmal gesehen. Ein sympathischer Loser will nach der Scheidung von seiner Ehefrau seinen Sohn mit seinem tollen Leben beeindrucken, auch wenn es eigentlich gar nicht so toll ist. Und natürlich ist er in ein süßes Mädel verliebt, weiß aber nicht, wie er ihr Herz gewinnen kann. Hier haben wir als Variante, dass im Museum, in dem unser Loser als Nachtwächter arbeitet, nachts die Exponate zum Leben erwachen und die Gänge und Ausstellungsräume unsicher machen. Unser Loser muss sich natürlich mit allerlei lustigen und merkwürdigen Dingen herumschlagen. Anfangs ist er überfordert, mit der Zeit wachsen ihm die witzigen Figuren, sein Job und die junge Frau aber ans Herz. Doch plötzlich muss er sich mit Einbrechern herumschlagen, die den magischen Stein stehlen wollen, der die Exponate zum Leben erweckt…
                                                  Eine Standardgeschichte, bei der versucht wurde, mit fantastischen und lustigen Elementen ein bisschen Würze hineinzubringen. Mehr ist es nicht. Die Witze zünden dabei nicht immer, oft sind die Gags auch total blöd. Das Drehbuch fordert die Schauspieler wohl auch nicht so richtig.

                                                  Warum gibt dieser kindische Kobbi also der an sich nur durchschnittlichen Komödie nun eine so gute Wertung, also zumindest verhältnismäßig gut?
                                                  Nun, mir hat der Film erst mal richtig großen Spaß gemacht. Und ich hab ihn nicht nur einmal gesehen, sondern kann ihn immer wieder anschauen. Und vor allem WILL ich ihn auch immer wieder ansehen. Wenn das nicht schon mal ein gutes Argument ist ;)
                                                  Okay, dann sind da noch die Schauspieler. Ben Stiller ist diese Verlierer-Rolle einfach auf den Leib geschnitten. Die kann er gut spielen. Da machen ihm nicht viele was vor.
                                                  Carla Gugino ist optisch klasse, Owen Wilson und Steve Coogan haben nur Sch…Kacka im Hirn, sind aber so toll überdreht, dass es riesigen Spaß macht. Dann die drei Einbrecher, der animierte Affe, der Dino, die Hunnen und die Steinzeitmenschen…
                                                  Aber am tollsten finde ich Robin Williams als Teddy Roosevelt. Ein charismatischer Anführer (Oh Käptn, mein Käptn), der aber auch mit seinen eigenen Problemchen zu kämpfen hat. Das Spiel von Williams ist zwar nicht außergewöhnlich, aber er ist verdammt witzig. KEIN Schauspieler auf der Welt, nicht ein einziger kann eine witzige und tragische Figur gleichzeitig so toll darstellen, einfach, indem er da ist. Sozusagen der Über-Ben-Stiller. Williams schüttelt das aus dem Ärmel und dazu ist er einfach ein so sympathischer Kerl. Ich liebe es, diesem Mann einfach nur zuzusehen. Egal wann, egal wo. Der kann drehen was er will, egal ob Drama, Komödie oder Thriller, egal ob tolle Filme oder Mist (was ja leider viel zu häufig vorkommt), ich verzeihe ihm jeden einzelnen Müll-Film. Er wertet für mich JEDEN Film auf. Und diesen Film ebenso.
                                                  Und drittens: es geht um Geschichte. Ich mag das, ich finde Geschichte klasse. Klar, es geht nur seeeeeehr oberflächlich um Geschichte. Aber so viele tolle Epochen wurden hier vereint, oft auch sehr liebevoll zum Leben werweckt. Und durch die Museumsatmosphäre und durch die Kostüme der Darsteller (Römer, Ägypter und vieles mehr) hat auch hier der Film ein klein bisschen dazu gewonnen.

                                                  So. Viele Worte. Hätte ich auch kürzer machen können. Hätte. Ich hätte dann lediglich geschrieben: „Nachts im Museum“ ist eine nette Geschichtskomödie mit einem eher durchschnittlichen Drehbuch und nicht immer zündenden Gags, die aber vor allem den kindlichen Gemütern unter uns großen Spaß bereiten kann (wenn man es denn zulässt). Und außerdem ist Robin Williams dabei.

                                                  Hab ich aber nicht.

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                                                    All-Time Classic! Tarantinos bester Film, mein zweitliebster Tarantino (nach RESERVOIR DOGS), wahnsinnig gutes Drehbuch (für das er im Gegensatz zu DJANGO UNCHAINED zurecht den Oscar erhalten hat), hervorragender Soundtrack, kultige Charaktere, Sprüche und Szenen, die mittlerweile in die Popkultur eingegangen sind ("This is a tasty burger") ...

                                                    ...und in Anlehnung an den Kommentar von GRAND unter mir: Pulp Fiction für alle Franken und die, dies mal werden wollen ;)

                                                    http://www.youtube.com/watch?v=6Rab0ooHGLo

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