kobbi88 - Kommentare
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Alle Kommentare von kobbi88
Meine Konfrontation mit dem gestrigen Tatort:
Ich, gestern, gegen 21:15. Meine DVD ist gerade vorbei, was tun, bis Bundesliga kommt? Hey, schalt doch mal kurz in den Tatort rein. So kompliziert sinse nicht, da kriegste schon noch was mit.
Hab ich gemacht. Da wird auch prompt der Kommissar niedergeschlagen. So weit so gut, passiert in vielen Krimis. Aber dann: Der Kommissar war in einer Art Traumsequenz mit verwabbelten Bildern als Rocker verkleidet und hat wirres Zeug gebrabbelt.
Danach ist der Kommissar wieder zu sich gekommen, hat ziemlich verstört geschaut und ist wortlos aus der Lagerhalle gegangen, zu einem Roller.
Ich hab genauso verstört geschaut und wortlos wieder umgeschaltet.
"Wie haben Sie mich dann erwischt?" - "Sie waren ... benachteiligt." - "Inwiefern benachteiligt?" - "Sie sind verrückt."
„Roter Drache“ spielt zeitlich vor „Das Schweigen der Lämmer“, auch wenn er erst später gedreht wurde. FBI-Agent Will Graham, der zuvor verantwortlich war, dass man Hannibal Lecter als kannibalistischen Serienmörder einsperren konnte (wie man in einer amüsanten ersten Szene erfährt), ist aus dem aktiven Polizeidienst ausgeschieden. Doch als ein neuer Serienmörder, „Zahnfee“ genannt, sein Unwesen treibt, soll Graham noch einmal reaktiviert werden. Und er soll sich dabei die Unterstützung Lecters bedienen. Doch der hat noch seine eigene Rechnung mit Graham offen.
Ja, die Story klingt nicht besonders außergewöhnlich, zumindest nicht, wenn man bereits den großen Bruder, „Das Schweigen der Lämmer“ kennt. Ja, über weite Teile ist dieser Thriller auch vorhersehbar. Und ja, manche Szenen könnten auf nicht wenige Menschen grotesk oder lächerlich wirken. Besonders wenn man die Lämmer im Hinterkopf hat. Und dennoch ist dieser Film ungemein spannend. Vom spektakulären Anfang bis zum Schluss, der einen noch mal richtig mitfiebern lässt.
Die Machart des Films reiht sich da wunderbar ein. Er ist nicht besonders innovativ gemacht, vielmehr scheint es, als habe Regisseur Brett Ratner (bekannt aus „Meisterwerken“ wie „Movie 43“ und „After the Sunset“, aber auch aus den „Rush Hour“-Filmen) das Handbuch gelesen, wie man einen spannenden und soliden Thriller macht. Nichts Außergewöhnliches in der Inszenierung, aber wenn ich mir seine Filmographie so ansehe, hat er diesen Film nicht mehr übertreffen können. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass diese Geschichte bereits von Michael Mann unter dem Titel „Blutmond“ in den Achtzigern verfilmt wurde, damals noch mit Brian Cox als Hannibal Lecter.
Okay, also die Story simpel aber ziemlich spannend, die Umsetzung solide, woher kommt dann die hohe Punktzahl (also, hoch im Vergleich zur Durchschnittsbewertung)?
Ganz klar, es sind die Schauspieler. Natürlich ist Anthony Hopkins in seiner Paraderolle als Hannibal Lecter wieder zu sehen. Man merkt zwar durchaus, dass er alt geworden ist, aber dennoch spielt er den Gourmet und diabolischen Serienkiller klasse. Sein Gegenpart auf Seiten des FBI ist Edward Norton, der mit seinen blond gefärbten Haaren zwar mehr wie ein Schuljunge aussieht, aber dennoch eine tolle Leistung bringt und es schauspielerisch locker mit Hopkins aufnehmen kann. Die für mich beste aus diesen tollen Darstellungen zeigt aber Ralph Fiennes, der hier den Serienkiller spielt. Er schafft es, den schmalen Grat zwischen brutalem Mörder, misshandeltem Kind und unsicherem Menschen perfekt rüberzubringen. Spielt mit Energie und von Macht und Kraft besessen, danach wieder unsicher, fast schon zerbrechlich. Er spielt sie alle an die Wand. Dazu runden Harvey Keitel als Grahams Vorgesetzter Jack Crawford, Mary-Louise Parker als Grahams Ehefrau, Emily Watson und Philip Seymour Hoffman (♥ oooh, nicht viele spielen einen arroganten, ekligen und schleimigen Journalisten so klasse wie er….sag ich als Fanboy) den All-Star-Cast grandios ab.
Für mich ist „Roter Drache“ insgesamt trotz einiger Mängel in der Story ein sehr spannender Thriller, der durch die Schauspielleistungen noch einmal richtig aufgewertet wird. Er kann zwar natürlich den schweigenden Lämmern nicht das Wasser reichen, ist aber auch andererseits wieder um Welten besser als „Hannibal“ und ich denke, vom erbärmlichen „Hannibal Rising“ brauchen wir erst gar nicht reden. Der wurde nämlich von mir wegen zunehmendem Hass auf die Macher abgebrochen mit dem Beschluss, dass es für mich nur drei Geschichten um Hannibal Lecter geben wird.
Und von diesen drei Geschichten ist „Roter Drache“ auf Platz 2.
[...]
Kubrick schafft mit seinem Film eine grandiose Satire auf den Kalten Krieg, auf die Problematik des atomaren Patts und auf die Unfähigkeit der Politiker in den beiden großen Lagern, richtig zu handeln und den Konflikt zu lösen.
[...]
Der in Schwarz-Weiß gedrehte Film hat schon fast Kammerspiel-Atmosphäre, zumindest beschränkt er sich auf nur wenige Räume und relative wenige handelnde Personen. Vollkommen überzeichnet und mit sprechenden Namen, dabei aber nie lächerlich, sondern mit ernstem Hintergrund und Anspielungen schafft es Kubrick, die Skurrilität, den Wahnsinn und den Einfluss von verrückten Zufällen auf die Spitze zu treiben. Legendär ist wohl der berühmte Ritt auf der Bombe, der mittlerweile schon oft adaptiert und parodiert wurde. Das beste daran aber: es erscheint alles absolut logisch. So skurril die Geschichte anmuten mag, so überzeichnet alles erscheinen mag, so real wirkt sie. Und genau das zeichnet eine gute Satire aus. Dass sie trotz aller Übertreibung so wirklich passieren könnte.
[...]
Sehr schöne Liste... aber du hast von Dark Knight Rises nichts erwartet? Gerade bei dem Film, wo eigentlich jeder viel zu viel erwartet hat?
Ich meine, auch ich mag den Film sehr gerne, aber meine Erwartungen waren trotzdem zuvor sehr hoch
Ich gestehe es:
Ich habe keine Hoffnung.
Die Blinden reden von einem Ausweg.
Ich sehe.
Wenn die Irrtümer verbraucht sind
Sitzt als letzter Gesellschafter
Uns das Nichts gegenüber.
--Bertolt Brecht—
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Ein Film über Leid.
Über die Qualen des Krieges.
Über das Leid der Menschen.
Über das Leid der zwei Kinder.
Ein Film, der deprimierend ist.
Den man sich nicht gerne ansieht.
Und den man sich noch weniger gerne ein zweites Mal ansehen will.
Ein Film, der ehrlich ist.
Der brutal ehrlich ist.
Ein Film der traurig macht.
Wütend.
Betroffen.
Ein Film, der mitnimmt.
Auf eine Achterbahn der Gefühle schickt, die am Ende aber noch nicht fertig gebaut ist.
Ein Film, der auch Hoffnung zeigt.
Freude.
Glück.
Familie.
Kraft.
Mut.
Und am Ende doch wieder nur unendliche Traurigkeit hervorruft, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit.
Aber dennoch ein bewegender Film für Liebe, für Frieden.
Und für Menschlichkeit.
Ein Mann erlebt ein und die selbe Zeitspanne immer wieder. Dieser Mann versucht nun, durch das Sammeln von Informationen diesen Ablauf zu verändern und gleichzeitig das Herz einer jungen Frau zu erobern. Und wenn möglich will er diese sich ständig wiederholende Zeitspanne endgültig verlassen.
Bill Murray und Andie MacDowell glänzen in den Hauptrollen dieser romantischen Komödie, in der der unsympathische und arrogante Wetterman von Channel…
Moment. Irgendwas stimmt doch nicht.
Oh klar, Film verwechselt!
Aber zumindest die Grundidee der beiden Filme ist ähnlich. Auch in „Source Code“ erlebt der Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal eine gewisse Zeit immer wieder. Allerdings nicht den berüchtigten Murmeltiertag, sondern nur 8 Minuten. Er befindet sich in einem Zug, der nach Ablauf dieser 8 Minuten explodiert. Der Mann, Colter Stevens, muss nun versuchen, den Bombenleger, der einen noch viel größeren Anschlag im Herzen Chicagos geplant hat, zu ermitteln.
Okay, so wirklich viel hat der Film jetzt nicht mehr mit „Und täglich grüßt das Murmeltier“ zu tun. Statt einer romantischen Komödie (ich mag das Wort RomCom nicht) ist „Source Code“ vielmehr ein actiongeladener Sci-Fi-Thriller, der mit der Zeitreisethematik und der Idee alternativer Realitäten spielt.
Er fängt auch sehr vielversprechend an, erzeugt Spannung, begleitet den toll aufgelegten Jake Gyllenhaal auf seiner Mission und zeigt, wie er immer mehr Verdächtige ausschließen kann und Indizien sammelt, die ihn auf die Spur des Attentäters führen sollen.
Leider lässt diese Spannung im Lauf des Films immer mehr nach. Da ist vielleicht auch einfach zu schnell klar, wie der Hase läuft. Außerdem wurde der Film immer, und ich bin kein Freund von diesem Begriff, der Film wurde immer unlogischer. Natürlich, könnte man jetzt sagen, Science-Fiction ist immer unlogisch. Zeitreisen sind immer unlogisch. Aber in manchen Filmen hat man es auch schon erlebt, dass wenigstens versucht wurde, gewisse Dinge zu erklären. Hier nicht. Irgendwann hieß es, dass der „Source Code“ sehr kompliziert sei. Und damit hat sich die Sache. Schade.
Diverse Nebenplots wurden aufgemacht, was dem Film meiner Meinung nach nicht gut tut. Er wollte alles sein. Spannender Thriller, cooler Actionfilm, mysteriöser Sci-Fi-Film, Liebesfilm, ein Familiendrama mit Vater-Sohn-Beziehung und ein klein bisschen Komödie (naja, wirklich nur ein kleines bisschen). Das war ein wenig zu viel, da hätte man es auf weniger beschränken können.
Da mir gerade auffällt, dass das alles ziemlich negativ klingt, möchte ich hier noch mal sagen, dass der Film beiweiten nicht so schlecht ist, wie es vielleicht rüberkommt. Im Gegenteil, er war gute Unterhaltung. Neben Jake Gyllenhaal sind die Rollen mit Michelle Monaghan, Jeffrey Wright und besonders der schwangeren Vera Farmiga sehr gut besetzt. Die Action- und Thrillersequenzen sind sehr schön in Szene gesetzt und auch die ominösen 8 Minuten sind immer wieder aufs Neue schön anzuschauen. Weil sie immer anders sind. Kleine, eigene Episoden, die sehr vom Wissen von Colter Stevens abhängen.
Also ein guter Film, von dem ich einfach auch ein wenig enttäuscht bin. Enttäuscht, weil ich glaube, dass hier so viel mehr drin gewesen wäre und dieses Potential zu leichtfertig verschenkt wurde. So bleibt unterm Strich zumindest ein kurzweiliger und unterhaltsamer Film stehen, der seine Themen für mich leider etwas zu oberflächlich behandelt.
„Es ist natürlich allgemein bekannt, dass unüberlegtes Reden tödlich sein kann, aber das volle Ausmaß dieses Problems wird nicht immer erkannt.“
Ich könnte es aber trotzdem mal probieren. Oder nicht?
Marvin: "Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert."
Ach, ich machs trotzdem. Auch auf die Gefahr hin, dass ich nicht mehr lange unter den Lebenden weile.
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Durchgeknallt. Das ist er. Einfach durchgeknallt. Die Geschichte, die Inszenierung, die Charaktere, der ganze Film.
Die Story selbst ist finde ich schwierig auf einen Punkt zusammenzufassen. Werd ich jetzt auch nicht versuchen, kann man auch gar nicht. Ist das nun gut oder schlecht? Hm, für mich zumindest nicht so besonders gut. Ich bin mir nämlich nicht sicher, auf welches Ziel der Film hinaus will. Für mich fehlt ein roter Faden, fehlt ein gewisser Spannungsaufbau. Vielleicht liegts auch daran, dass ich einfach die Romanvorlage nicht kenne. Im Nachhinein wäre es womöglich hilfreich gewesen.
Was mich wieder besser stimmt ist der All-Star Cast, der am Film beteiligt ist. Neben den Stimmen von Helen Mirren und Alan Rickman als toller depressiver Computer Marvin (dargestellt von Warwick Davis) spielen auch Bill Nighy (wenigstens) und John Malkovich mit. Allerdings ist mir nicht klar geworden, was denn die Figur, die Malkovich darstellte, dem Film bringen sollte. Irgendwie überflüssig. Also, schon mal bei den Nebendarstellern grandiose Namen, aber auch in der Hauptdarstellerriege sind (mittlerweile) extrem bekannte Gesichter mit von der Partie. Zunächst haben wir Martin Freeman, der wieder mal einen total sympathischen, leicht ängstlichen und auch phasenweise trotteligen Kerl spielt. Mos Def ist okay, nervt aber ein bisschen und Zooey Deschanel ist süß, hat aber auch schon bessere Zeiten erlebt. Gekrönt wird dieses Ensemble aber vom für mich darstellerischen Höhepunkt des Films: Sam Rockwell. Den lässt man in diesem Film einfach mal machen. Einmal losgelassen ist er eine extrem durchgeknallte (schon wieder dieses Wort) Figur. Einem solchen Verrückten könnte ich stundenlang zusehen.
Positiv hervorzuheben sind die Effekte, die erstklassig sind und den Film optisch das gewisse Etwas geben.
Leider hab ich mir ein bisschen mehr typisch britischen Humor erhofft, etwas mehr Ironie. Das bietet der Film leider nicht, er ist ganz klar auf viiiieeel Slapstick ausgelegt. Mehr Variation, mehr Abwechslung wäre ganz nett gewesen.
Dafür sind hier auch viele Anspielungen auf Sci-Fi-Klassiker vorhanden. Zumindest hab ich sie (als kein wirklicher Fan von solchen Weltraumgeschichten) als solche aufgefasst. So ist der Computerroboter Marvin eine Parodie auf HAL 9000 (Kubrick) und nicht nur bei der ersten Szene von Nighy war ich an die Star Wars-Reihe erinnert.
Mit Abstand das beste, lustigste, genialste an dem Film, und das zieht den Film für mich noch mal ein gutes Stück nach oben, das ist der Erzähler Stephen Fry und die kleinen erklärenden Zwischensequenzen. Dadurch wird der Film mit seinen manchmal doch etwas an Reizüberflutung grenzenden Szenen wunderbar unterbrochen, gibt dem Zuschauer einerseits Zeit, sich kurz zu erholen, man erfährt so einiges über die unbekannten Begrifflichkeiten und oft sind sie in Kombination mit den Bildern einfach nur witzig (in diesem Zusammenhang: unbedingt den Abspann absitzen!!)
Insgesamt ist „Per Anhalter durch die Galaxis“ ein Film, der total durchgeknallt (hab ich dieses Wort eigentlich schon mal verwendet) daherkommt, leider ein bisschen zu sehr in der Slapstickecke bleibt, dafür aber durch gute Effekte, einen guten Cast (mit einem grandiosen Sam Rockwell) und einem verdammt coolen Erzähler aufwarten kann und so die Unübersichtlichkeit in der Story geschickt kaschieren kann.
Ich will gern mit etwas Positivem anfangen, mit dem mit Abstand positivsten Element des Films: Zach Braff. Der spielt seine Rolle als JD No. 2 wirklich gut. Dazu gibt es ein paar Szenen, die durchaus ein Schmunzeln hervorrufen.
Ja, leider wars das. Denn ansonsten hat der Film nicht sehr viel zu bieten. Okay, Amanda Peet sieht wunderbar aus, mit Brille vielleicht noch besser als ohne, aber sie fängt sehr schnell an zu nerven, genau wie der komplette übrige Cast. Jason Bateman ist extrem unsympathisch, was in diesem Film zwar an und für sich gut ist, aber leider ist sein Charakter genauso überzeichnet wie alle anderen auch. Und das nicht auf eine positive Art. Mir ist der Spaß sehr schnell vergangen. Und die Darsteller, egal ob Peet, Bateman, Charles Grodin, Mia Farrow (ja! DIE Mia Farrow) oder Amy Adams (toll gespielt) - alle nerven nach wenigen Minuten.
Der Film leidet einfach unter einem sehr schwachen Drehbuch. Er braucht eeeewig, um endlich mal in die Gänge zu kommen, was er, wenn man es genau nimmt, sowieso nicht schafft. Dazu sind die wenigen Lacher einfach zu wenig für eine Komödie. Das Ende kommt dann ebenfalls viel zu plötzlich, aus heiterem Himmel. Ganz so, als hätten die Macher gesagt: Gut, wir haben jetzt 80 Minuten im Kasten, lass uns dem Grauen ein Ende setzen.
Und wenn die Outtakes im Abspann als Höhepunkt des Films angesehen werden können, dann sagt das glaube ich sehr viel aus.
Dank Zach Braff (für den ich sehr großzügig meine Punkte vergebe) kann man „Dein Ex – Mein Albtraum“ wenigstens halbwegs ertragen. Aber selbst an einem verregnetem Sonntagnachmittag sollte man sich zweimal überlegen, ob man sich den Film wirklich antut. Denn eine gute Komödie sieht anders aus.
Eine Einheit amerikanischer Soldaten kommt nach Gefangennahme im Koreakrieg in die USA zurück. Einstimmig berichten die Soldaten, dass Raymond Shaw, Sohn einer machthungrigen Senatorengattin, die Truppe heldenhaft aus der Gefangenschaft befreien konnte. Shaw wird als Kriegsheld verehrt, seine Mutter will daraus politisch Kapital für ihren Ehemann schlagen.
Nur Major Ben Marco bekommt nach und nach durch merkwürdige Alpträume Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Heldengeschichte. In seinen Träumen sieht er nämlich, wie mit Shaw und allen anderen Soldaten durch Kommunisten eine Gehirnwäsche vollzogen wurde. Und Shaw zur willenlose Mordwaffe umfunktioniert wurde. Wahrheit oder nur Einbildung?
Gehirnmanipulation, Gedankenkontrolle, die Suche nach der perfekten Waffe.
In den 50ern bis in die 70er Jahre hinein war dies eine wichtige Aufgabe in der CIA. Im geheimen Projekt MK Ultra versuchten die Amerikaner mit verschiedensten Varianten, die Gedanken von Soldaten zu kontrollieren, feindlichen Gefangenen und Spionen im Kalten Krieg auch die letzten Informationen herauszuquetschen. Die CIA ging dabei mit sehr drastischen Mitteln vor, schreckte auch vor (wahrscheinlich! Letztlich wird es aber ungeklärt bleiben) Mord an eigenen Wissenschaftlern, die in diesem Projekt nicht mehr mitmachen wollten, nicht zurück. Die CIA wandte dabei Medikament- und Drogenexperimente an, Hypnose, Elektroschocktherapien und sogar Gehirnoperationen an. Auch Ärzte aus ehemaligen Konzentrationslagern wurden von der CIA angeworben. Und das alles für die Suche nach Kontrolle des menschlichen Willens, auf der Suche nach einer perfekten Tötungsmaschine. Und vor allem aus Angst, dass der Gegner, in der damaligen Zeit die UdSSR oder allgemein das kommunistische Lager, diese Waffe eher hatte als die USA.
Viele Filme haben sich mit diesem Thema direkt oder indirekt beschäftigt. „Shutter Island“, „Fletchers Visionen“ und natürlich auch „Einer flog über das Kuckucksnest“. „Botschafter der Angst“ oder im Original „The Manchurian Candidate“ greift ebenfalls dieses Thema auf. Er spielt mit der Angst der Amerikaner, dass Kommunisten, hier eben aus der Mandschurei, durch Gehirnmanipulation, schlussendlich durch Konditionierung, einen Killer in die USA schleusen, ohne dass dieser selbst weiß, dass er eine sehr gefährliche Mordwaffe ist.
Dies sind Hintergrund und Ausgangslage für John Frankenheimers spannenden Politthriller. Er greift diese Angst der Amerikaner und die gefährliche Grundsituation des Kalten Krieges geschickt auf, um diese Elemente für einen Thriller um Intrigen und Verschwörungen in der amerikanischen Politik umzufunktionieren. Dabei scheint der Film phasenweise schon satirischen Charakter zu erhalten. Dazu verwendet Frankenheimer zahlreiche Rückblenden und Traumsequenzen, die nach und nach immer mehr Licht in die verworrene und dunkle Geschichte bringen.
Die Geschichte alleine kann schon sehr gut fesseln, zu einem noch stärkeren Film wird sie aber durch die hervorragenden Darsteller. Laurence Harvey spielt den zurückhaltenden Raymond Shaw ausgezeichnet und auch Frank Sinatra mimt Major Marco klasse. Aber diese Leistungen werden von einer Frau in den Schatten gestellt: Angela Lansbury. Sie spielt die Mutter von Raymond und das mit einer Skrupellosigkeit, Machtbesessenheit, Bösartigkeit und Kälte, dass man diese Frau sofort hassen möchte. Hervorragend. Überragend. Selten etwas so perfekt Böses gesehen. Eine mehr als verdiente Oscar-Nominierung sprang dabei am Ende heraus.
Das Ende ist leider nicht so gut umgesetzt, wie es in Richard Condons Roman beschrieben wurde. (Wer gern Politsachen liest, dem sei das Buch empfohlen!)
Unterm Strich ein absolut spannender Politthriller mit sehr interessanter Geschichte (vor allem, wenn man die Hintergründe zu MK Ultra kennt) und hervorragenden Darstellern.
Achja, die Neuinterpretation von Jonathan Demme (mit Denzel Washington, Liev Schreiber und Meryl Streep) kann da nicht ganz bei der Frankenheimer-Verfilmung mithalten, ist aber durch eine interessante Umstrukturierung des Stoffes (Hintergrund des Irakkriegs statt Koreakrieg, Veränderung des großen Feindes von kommunistischen Staaten hin zum kapitalistischen Großunternehmen) ebenfalls ein durchaus sehenswerter Streifen.
Charlie Chaplin konnte einfach alles. Er spielte tragisch, ultrakomisch, ernst... Ich meine, er ist ein famoser Regisseur, ein genialer Schauspieler, ein Artist, ein Künstler, er war enorm an der Herstellung der Filmmusik beteiligt. Fantastisch. Er war sozialkritisch wie kaum ein anderer, hat (meiner Meinung nach) zeitlose Filme geschaffen. "Der große Diktator", "Lichter der Großstadt", "Moderne Zeiten", "Goldrausch"... Ich finde, jeder, der Filme mag, müsste sich diese grandiosen Meisterwerke zumindest ansehen. Diese Filme haben eine Perfektion, wie man sie nur selten sieht. In einer Zeit, wo das vielleicht noch nicht selbstverständlich war.
Für mich ist Charlie Chaplin der erste große Meister, der erste Weltstar des Kinos. Er wird die Zeiten überdauern. Und immer eine Legende bleiben!
Schöne Liste...
aber du solltest dir unbedingt mal den Film "The Mission" antun... die beste Filmmusik, die ich je gehört habe und KEINE richtigen Songs enthält (wie Pulp Fiction oder König der Löwen) und nebenbei auch noch ein richtig toller Film.
Was für ein Timing... weils so gut passt möchte ich doch gleich mal auf den heutigen Text im Speakers' Corner von Miss Kubelik verweisen!
Ne Mischung aus Gladiator und Herr der Ringe... das wäre ein wirklich grandioser Ansatz, am besten für eine neue Verfilmung der Odyssee
„Ich bin nicht notleidend, ich hab mir dieses Leben ausgesucht.“ – „Hier im Dreck?“ – „Hier im Dreck.“
Freiwillig eine tolle Zukunft aufgeben? Mit perfekten Noten an einer der besten Unis des Landes zu studieren? Und stattdessen in der Natur leben, ohne Dach über dem Kopf, mit dem Zufall als Begleiter? Für viele, auch für mich kaum vorstellbar. Aber Chris tut es einfach. Er braucht ein solches sicheres, materielles Leben nicht, er will es nicht. Er hat es einfach satt. Stattdessen begibt er sich auf einen Roadtrip durch die Vereinigten Staaten. Ohne Geld, ohne Auto, nur mit seinem Rucksack und einer großen Portion Lebensfreude. Emile Hirsch ist wohl perfekt in dieser Rolle. So sympathisch, so idealistisch. Er lebt den Aussteiger, füllt die Rolle perfekt aus. Auch die übrigen Schauspieler sind ideal ausgewählt worden. William Hurt und Marcia Gay Harden als Eltern, Vince Vaughn oder Kristen Stewart als zufällige Bekanntschaften auf seiner Reise. Besonders aber bleibt die Schwester von Chris in Erinnerung, gespielt von Jena Malone
"Es ist nicht wichtig stark zu sein, sondern sich stark zu fühlen."
Wie wahr. Und das zeigt dieser Film. Mit jeder einzelnen Szene zeigt er es. Man muss nichts sein, man muss nichts haben. Chris/Alex weiß das. Er gibt alles auf, er lässt alles zurück. Im Einklang mit der Natur, nur mit dem, was auf einen zukommt. Solange das eigene Gefühl stimmt ist es richtig. Solange die Freiheit vorhanden ist, alles zu tun, was man gerade machen will, frei von gesellschaftlichen Zwängen, frei von Regeln, frei von Abhängigkeiten.
„Findest du das nicht auch toll? Das hier ist die Natur!“
Die Naturaufnahmen sind beeindruckend. Ob es nun unter Wasser ist, Berggipfel, Würmer, Wassertropfen. Eis, wilde Tiere oder Wälder. Man kann sich nicht satt sehen an diesen prächtigen Bildern. Mal bombastisch, mal so klein. Und doch werden einem stets das Gewaltige und das Reine in den Bildern klar. Auch die große Gefahr, die in der Natur stets dabei ist. Genau wie im Leben.
Die größte Leistung vollzog neben Emile Hirsch aber Regisseur Sean Penn. Die ruhige Inszenierung, die schon bei seinem vorherigem Film „Das Versprechen“ sehr auffällig war, treibt er hier auf die Spitze. Er bringt zahlreiche Einstellungen von intensiven Naturbildern, eine Erzählweise mit Tagebucheinträgen, zwei Erzählern, Ausblicken und einzelnen Episoden. Das alles lässt den Zuschauer noch besser in den Film eintreten. Kombiniert mit der Musik, die melancholisch und wunderschön die Bilder untermalt, schickt Sean Penn den Zuschauer auch ein bisschen auf seinen eigenen Selbstfindungstrip. Auf die Suche nach der eigenen Freiheit. Und er ist einer der Filme, die länger im Gedächtnis hängen werden.
"Glück ist nur echt, wenn man es teilt!"
Aber „Into the Wild“ ist nicht nur eine Ode an die Freiheit und an die Natur. Der Film ist auch eine Dokumentation. Eine Dokumentation über Chris’ Suche nach Glück. Nach dem Glück, das er in der Gesellschaft scheinbar nicht finden kann, sodass er in der Natur lebt. Aber dies wiederum konfrontiert ihn mit der größten Gefahr, auf das er stoßen kann: Einsamkeit.
Abschließend muss ich aber sagen: was bringen schon all die, meine, Worte hier? Man muss von Worten, von diesen materiellen Dingen loslassen und diesen Film einfach selbst erleben.
Tribute von Panem: Hunger Games... wenn Philip Seymour Hoffman in einem Film dabei ist, dann steigt bei mir die Vorfreude rapide an!
Diese Nachrichtenagentur Reuters...tststs
So langsam krieg ich nen Ohrwurm :D
Entweder ich hab ihn übersehen oder ihr habt den König der Löwen vergessen!
Ich hatte eigentlich einen langen und detaillierten Kommentar zu „Battle Royale“. Darin ging ich auf Kamera, Schauspieler, Gewalt, Zynismus, Musik und vieles anderes ein. Ja, lang wäre er geworden. Weil der Film so heftig ist, so zynisch (das Ende finde ich grandios, weil es so konsequent und damit so unendlich zynisch ist), weil der Film so viel aussagt. Über Gewalt, über Extremsituationen, über Sozialverhalten und vor allem über den Zuschauer, der sich diesen Film ansieht. Über seine Faszination. Darüber, wie der Zuschauer wie bei einer Real-Life-Gameshow, vielleicht wie bei Big Brother, zum Voyeur wird. Spaß an Gewalt kriegt, mit manchen Personen mitfiebert und hofft, dass seine Favoriten überleben. Und nicht die anderen. Ich hätte geschrieben, dass vielleicht 42 Schüler für einen solchen Film einfach zu viele waren, dass die Überzeichnung der Gewalt dem Film phasenweise geschadet hat und vieles mehr. Und dass der Film ein guter ist, weil er den Zuschauer auf so viele Weisen fesselt, unterhält, damit bloßstellt und damit wiederum auch kritisiert.
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Aber ich habs gelöscht und umgeschrieben. Auch wenn ich nicht sicher weiß, ob es das Richtige war. Ich hab einen gut strukturierten Kommentar gelöscht und schreib stattdessen nur Gedanken auf. Gedanken, die wahrscheinlich noch total verwirrend auf andere wirken werden. Aber eine Sache ging mir nicht aus dem Kopf, geht mir noch immer nicht aus dem Kopf. Es war eine Frage. Eine Frage, die ich nicht beantworten kann. „Was würde ich tun, wenn ich ein Schüler dieser Klasse wäre?“
Ich überlege jetzt schon ne ganze Zeit. Was hätte ich getan? Und ich kann es einfach nicht beantworten. Wäre ich ein Mörder? Würde ich meine Freunde töten, damit ich selbst überlebe? Oder würde ich das Mädchen beschützen, in das ich schon immer verknallt war? Und was passiert, wenn am Ende wirklich nur noch wir zwei übrig wären?
Es sind Fragen, die sich wohl jeder stellt, wenn er diesen Film sieht. Aber eine Antwort wird wohl niemand finden. Weil diese Situation einfach so extrem, so unvorstellbar ist. Zu unvorstellbar. Als Zuschauer kann man nicht verstehen, warum man seinen besten Freund umbringt. Oder warum man sein Leben für andere Menschen opfert. Oder aber man denkt sich, ja, klar hätte ich alle anderen umgebracht, wenn ich selbst dann überlebe. Aber ich finde, von außen kann man diese Frage nicht beantworten. Aber sie nagt, diese Frage. „Was hätte ich getan?“ Und gerade dass der Film diese Frage stellt, die man als Zuschauer nicht beantworten kann, gerade das ist seine größte Stärke. Man denkt nach, man muss nachdenken. Sich mit dieser Situation beschäftigen.
Aber keiner kriegt ne Antwort. Ich hab keine Antwort gefunden. Ich wollte wahrscheinlich auch gar keine Antwort finden. Aber die Frage steht weiter im Raum.
„Was hätte ich getan, wenn ich ein Schüler in dieser Klasse wäre.“
Ich glaube, diese Frage wird mich noch ne ganze Zeit beschäftigen.
Buona Sera, bonsoir und guten Abend.
Euer Chefkoch Kobbi begrüßt euch sehr herzlich zu seiner kleinen Kochschule. Da wir heute am Ende der diesjährigen Fastenzeit angelangt sind, beschäftigen wir uns mit der Krönung der Kochkunst, dem Dessert. Genauer: mit einer Leiche zum Dessert. Dieses Gericht gehört zur hohen Kunst der Parodien. Sie ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und wird dem ein oder anderen auf den Magen schlagen. Dennoch ist es für Gourmets ein wahres Fest.
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Zutatenliste:
- 1 Bund schmackhafte Schauspieler (u.a. Peter Sellers, Alec Guinness, Peter Falk, Maggie Smith, David Niven, Elsa Lanchester, Truman Capote)
- 2 Packungen verrückte Figuren (Parodien auf berühmte Romandetektive)
- 3 EL Skurrilität (Alternativ kann man hier auch Skurrilität und Absurdität zu gleichen Teilen mischen)
- 1/2 Liter Humor (Slapstick, Wortwitz, Parodie, sexuelle Anspielungen…)
- 1 Becher technische Spielereien
- 1 Stumme Köchin
- 1 Tafel Mordpläne
- 1 „Kuh-an-Wand“
- 1/8 Liter Spielfreude
- 1 Prise Sinnlosigkeit
- 1 Schuss Merkwürdigkeiten
- etwas Alkohol nach eigenem Gusto
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Zubereitung:
Zunächst wäscht man die Schauspieler und verteilt je eine Figur auf einen der Schauspieler. Besonders zu empfehlen sind dabei die Kombinationen David Niven & Dick Charleston und Alec Guinness & Jamessir Bensonmum. Die Kombination Peter Sellers & Sidney Wang zum Beispiel ist zwar vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem sehr schmackhaft. Diese Kombinationen werden mit Spielfreude eingestrichen, um für die besondere Würze dieser kleinen Päckchen zu garantieren. Anschließend gibt man die Päckchen in eine große Auflaufform.
Danach vermengt man den Humor mit der zuvor in kleine Teile zerlegten stummen Köchin, bis es zu einer sämigen Flüssigkeit geworden ist. Diese Soße wird nun um die Schauspieler-Päckchen gegossen. Dabei ist darauf zu achten, dass sich die einzelnen Bestandteile des Humors in der Form gleichmäßig verteilen und die Päckchen nicht übersteigen. Bei 180 Grad kommt die Form nun für gut 15 Minuten in den Ofen
Währenddessen können wir uns den übrigen Bestandteilen dieses Desserts widmen. Dafür muss zunächst die Kuh-an-Wand gehäutet, von den Augen befreit und zu guter letzt in Scheiben geschnitten werden. Die Hälfte der Scheiben muss man nun in die zuvor geschmolzene Tafel Mordpläne tauchen. Vorsicht, sehr heiß!
Nun sind auch unsere schmackhaften Päckchen fertig. Je nach Kombination kann dabei ein belgisches, chinesisches, japanisches, britisches oder amerikanisches Aroma entstehen. Diese Päckchen nehmen wir nun aus der Soße heraus und lassen sie ein paar Minuten abkühlen.
Währenddessen wird die übrige Soße mit einem Becher technischer Spielereien gebunden und mit der Sinnlosigkeit, den Merkwürdigkeiten und der Skurrilität abgeschmeckt. Wer Skurrilität nicht mag, kann alternativ auch Absurdität verwenden.
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Anrichten:
Auf je zwei verschiedene Scheiben „Kuh-an-Wand“ (eingetaucht und uneingetaucht) wird das Schauspielerpäckchen in die Mitte des Tellers gestellt. Anschließend wird die nun dickflüssige Soße großzügig um dieses Gebilde verteilt. Wer möchte, kann das ganze noch mit ein wenig geriebener Auflösung bestreuen, was aber nicht unbedingt nötig ist.
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Getränketipp: „Eine Leiche zum Dessert“ genießt man am besten mit ausgewählten Spirituosen seiner Wahl.
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Ich hoffe, euch hat das Rezept gefallen und ich habe euch ein wenig das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen können. Viel Spaß beim Nachkochen.
In diesem Sinne: Guten Appetit!
Egal ob fett oder magersüchtig: diese Animation sieht einfach nur schrecklich aus!! Ich will, dass das aufhört! Liebe Animationsserienmacher, lasst die Finger von den alten Dingen! Erfindet neue Serienfiguren, die dürft ihr gerne so gestalten wie ihr wollt. Aber verunstaltet nicht Maja, Wickie, Pumuckl und Co!
Also, mir wäre Felicity Jones am liebsten...optisch jetzt... über die schauspielerische Qualität kann ich nichts aussagen... wie bei den meisten anderen Kandidatinnen auch ;)
Aber bitte sagt mir, dass ihr Filme, die nachträglich ein zweites Mal mit einer 3D-Konvertierung veröffentlicht wurden, nicht auch in die Liste aufgenommen habt. Ich könnte es nicht ertragen, wenn "Der König der Löwen 3D" vor "Der König der Löwen" zu finden ist. Und wenn am Ende auch noch die 3D-Version insgesamt gewinnen sollte. Das wäre zu viel.
Wie nahe doch überragende Schauspielkunst und totale Fehlbesetzung manchmal zusammen liegen, zeigt dieser Film eindrucksvoll.
Auf der einen Seite Gary Oldman. Majestätisch, grausam, erotisch, liebevoll, brutal, verzweifelt, unheimlich. Da zeigt sich einmal mehr der Meister bei seiner Arbeit. Und auf der anderen Seite: Keanu Reeves. Überfordert, tapsig, unglaubwürdig, grausam (lustig, dass man diese Wort so schön unterschiedlich interpretieren kann).
Der übrige Cast mit Anthony Hopkins über Winona Ryder, Tom Waits, Richard E. Grant bis hin zur absolut heißen Sadie Frost ist wieder toll. Vor allem Hopkins als Abraham Van Helsing kann es schauspielerisch fast mit Oldman aufnehmen, aber eben nur fast. ;)
Die Geschichte ist adäquat umgesetzt, vielleicht besser als jede andere Dracula-Geschichte, vor allem genauer, auch wenn mit der Einführung der Figur „Elisabeta“ wirklich extrem in Bram Stokers Geschichte eingegriffen wurde. Das tut dem Film aber enorm gut, verleiht dieser Eingriff dem Grafen doch zusätzliche Tiefe und erklärt sein Handeln. Es macht ihn fast menschlich. Und damit wird er für mich auch klar zum positiven Helden der Geschichte. Ich war nicht für den alten Kauz Van Helsing (Hopkins), nicht für den blassen Jonathan Harker (Reeves) und auch nicht für Mina (Ryder). Ein bisschen natürlich für Lucy (Frost) und und Renfield (herrlich verrückt: Tom Waits). Aber mein Herz galt dem melancholisch-grausamen Prinz Vlad Dracul a.k.a. Graf Dracula.
Von den übrigen Mitteln konnten für mich vor allem die hervorragenden und opulenten Kostüme Punkten, die Kamera (mit einigen ungewöhnlichen Einstellungen), und natürlich Maske. Alleine Gary Oldmans Aussehen als alter Graf ist fantastisch. Auch, wenn sie optisch ein bisschen an Darth Sidious erinnert. Die Musik ist mir auch irgendwo her bekannt vorgekommen, ich komm nur nicht drauf, woher. Aber dafür unterstreicht sie die düstere, unheimlich Atmosphäre umso besser.
Für mich ist dieser Film von Coppola ein leider viel zu wenig gewürdigtes, aber tolles, melancholisches, düsteres, grausames, erotisches und phasenweise sehr blutiges Meisterwerk mit ein paar kleinen Schockmomenten und einem entfesselt aufspielenden Gary Oldman. Ein großer Film und der vielleicht beste Vampirfilm aller Zeiten.
Clint Eastwood!
Neeeein, nicht der überragende Regisseur und (meiner Meinung nach) leidlich gute Schauspieler. Ich meine den Song von den Gorillaz. Der wird in diesem Film nämlich nach knapp 5 Minuten gespielt. Was er mit dem Film zu tun hat? Keine Ahnung, aber der Song ist cool. Warum ich das schreibe? Nun ja, über den Film ist es schwierig, besonders viel zu schreiben. Eigentlich ist er sehr durchschnittlich, aber ich versuche es trotzdem mal.
Klar, ich könnte jetzt auf die schauspielerischen Leistungen eingehen, denn Sean Penn und Naomi Watts spielen (gewohnt) klasse. Watts passt zudem auch optisch hervorragend auf die Rolle der Valerie Plame. Die beiden sind auch die große Stärke des Films.
Ich könnte auch auf die Machart eingehen. Die ist solide. Gut ist der Einbau von originalen Medienausschnitten, auch wenn man dazu George W. Bush ertragen muss. Manchmal ist die Machart aber negativ auf. Vor allem die Kamera ist mir nicht besonders positiv in Erinnerung. Zu oft habe ich mich darüber aufgeregt, dass die Bilder total verwackelt sind, fast so, als ob ein Hobbyfilmer mit seinem Camcorder gefilmt hat. Hin und her, Köpfe der sprechenden Personen halb abgeschnitten. Wenn im Haus der Hauptdarsteller gefilmt wird, dann kann man das ja noch akzeptieren (Homevideo-Style), aber wenn es immer so gemacht wird, in fast jeder Szene, dann nervt es mich schon ein wenig.
Und die Story haut ebenfalls keinen aus den Socken. Natürlich, vom Prinzip her ist es eine hochinteressante Geschichte, vor allem, da sie ja die tatsächliche „Plame-Affäre“ behandelt, die sehr große Ausmaße erreicht hat. Aber leider wurde sie sehr stockend und unzureichend erzählt, fast schon langweilig. Besonders in der ersten Stunde wirkt der Film wie eine Dokumentation des US-amerikanischen Gefühls nach dem Anschlag auf das World-Trade-Center. Und das ist leider extrem ermüdend. Die Schlussphase zieht den Film wie ich finde wieder etwas nach oben, aber Spannung sucht man auch hier eher vergeblich. Auch Emotionen werden immer wieder, vor allem in den privaten Auseinandersetzungen, sehr schön gezeigt, aber auch nicht so, dass man so richtig mitgenommen wäre.
Was allerdings wiederum sehr gut gemacht wurde, ist einerseits die Verbindung von Beruf und dessen Auswirkungen auf das Privatleben der beiden Hauptpersonen, andererseits aber auch die Rolle von Politik und Medien, die das Leben der Protagonisten extrem, ähem, beeinflussen.
Thematisch ist der Film wirklich brisant, aber die Umsetzung schafft es, diese Brisanz wegzuwischen. Leider. „Fair Game“ ist zwar noch lange kein schlechter Film, aber für einen Thriller nicht spannend genug, für ein Familiendrama nicht emotional genug, für eine Dokumentation nicht sachlich genug und deshalb für einen sehr guten Film einfach nicht gut genug.
„Wenn du berühmt werden willst, dann denk dir was aus, womit man Blut aus Autositzen rauskriegt. Aus so einer Idee kannst du bares Geld machen.“
-John Travolta in „Hairspray“-
Dieses Filmmusical hat mich extrem überrascht. Klar, die Story ist einfach. Nichts Besonderes. Ein bisschen American Dream, ein bisschen Rassismuskritik, ein bisschen swingin’ Sixties. Aber die Story ist eigentlich auch nicht wichtig. Wichtig sind viele andere Dinge:
Erstens: die Darsteller. Ob Christopher Walken, Michelle Pfeiffer, diese quietschfidele Nikki Blonsky, Queen Latifah, Jerry Stiller und all die anderen, sie alle machen einen grandiosen Job. Und alle Figuren sind so extrem überzeichnet, dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Aber am fantastischsten ist John Travolta. Nö, nicht als Tänzer, wie in vielen anderen Filmen, sondern als extrem übergewichtige Mutter (!!!) der Hauptfigur. Einfach nur zum Brüllen.
Zweitens: die Musik. Auch wenn es nicht unbedingt meine Musikrichtung ist, die Lieder machen so extrem Spaß. Rock’n’Roll, Gospelsongs, Musicalnummern, Balladen. Wirklich toll. Dazu fast nur tolle Stimmen und coole Tanzmoves (die mir in diesem Stil hundertmal besser gefallen als Tanzbewegungen zu Hip-Hop-Klängen).
Drittens: Kostüme, Frisuren, Feeling: ebenfalls so herrlich übertrieben, ebenfalls perfekt.
Viertens, und wohl der Hauptgrund für meine Wertung: die Energie. Der Film bläst einen förmlich um. Fantastisch, wie herrlich überdreht alle Darsteller sind. Man merkt ihnen den Spaß am Spiel, den Spaß an diesem Film in jeder Sekunde und in jeder Pore an. Und keiner hält sich zurück, der Regisseur lässt alle (natürlich auch gewollt) gewähren. Ein maßloses Overacting-Spektakel. Grandios. Vor allem Nikki Blonsky. Wenn man sie sieht, dann erwartet man alles, nur nicht das. Wahnsinn, was für ein Energiebündel (und ich denke, selten ist dieses Wort mehr angebracht als hier). Die Musik reißt einen ebenso mit, irgendwie will man am liebsten mittanzen!
Wer diesen Film ernst nimmt, der ist selbst Schuld. Der Film ist ein musikalisches Märchen, ein Sixties-Spektakel, eine knallbunte und total überzeichnete Overacting-Orgie, eine verdammt lustige Komödie und einfach grandiose Unterhaltung. Und ich glaube, er zaubert jedem ein Lächeln ins Gesicht, denn: „Wenn wir kein Lächeln in Ihr Gesicht zaubern können, ist Ihre Haut zu straff.“