kobbi88 - Kommentare
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Alle Kommentare von kobbi88
War es denn das Ziel, in der Rolle als Lincoln irgendeine Leichtigkeit rüberzubringen? Für mich kam es so rüber, als sollte seine Aufgabe eher ne schwere Last darstellen.
Oh wenn doch endlich September wär...
Ich würde die Entwicklung zwar nicht so extrem sehen wie Boyle, aber vom Grundtenor her hat er absolut recht!
Sergio Leones Dollar-Trilogie, letzter Teil:
Die ersten zwei Teile der Dollar-Trilogie sind absolviert. Nachdem mich „Für eine Handvoll Dollar“ etwas enttäuscht hat (aber auf immer noch hohem Niveau), so fand ich „Für ein paar Dollar mehr“ deutlich besser, runder, spannender, cooler und witziger.
Nun also der dritte Teil „Zwei glorreiche Halunken“. Platz 1 meiner Top-100-Filmliste und eine Vorhersage von sage und schreibe 9,1. So ne hohe Vorhersage hab ich selten. Aber damit sind auch hohe Erwartungen verbunden.
Tja, ein bisschen widersprüchlich ist der deutsche Titel schon. Denn streng genommen sind es eigentlich drei Halunken, wobei der eine eher ein Arsch ist :P.
Der Blonde/Blondie (The Good), gespielt von Clint Eastwood. Wie immer Zigarillo kauend, einigermaßen wortkarg und Augen wie ein Eisblock. Cool und lässig ohne Ende. Und am Ende steht er sogar noch mit seinem Poncho da.
Sentenza/Angel Eyes (The Bad), gespielt von Lee Van Cleef. Badass vom feinsten, Auftragsmörder, brutales Schwein, skrupellos.
Tuco (The Ugly), gespielt von Eli Wallach. Witzig, grob, ziemlich vulgär. Ein Plappermaul. Aber auch sehr sympathisch!
Leider ist der Film mit 3 Stunden dann doch ziemlich lang geraten. Hier hat Leone wohl seine Liebe zu ausufernden Stoffen und Erzählungen entdeckt. Nicht immer konnte der Film die Spannung hoch halten, ein wenig kürzer und straffer wäre nicht schlecht gewesen.
Denn die Geschichte an sich hätte man auch kürzer zeigen können.
1862, während des amerikanischen Bürgerkriegs, sind die beiden Halunken Blondie und Tuco (und insofern passt dann auch wieder der deutsche Titel) Partner. Blondie liefert den gesuchten Tuco ab und kassiert das Kopfgeld. Bei der Hinrichtung (Aufhängen) schießt Blondie das Seil durch und Tuco kann fliehen. Das machen sie immer wieder, doch eines Tages geht es fast schief und die Wege der beiden trennen sich. Doch sie müssen sich wieder zusammentun, da es nun darum geht, die veruntreute Regimentskasse mit 200000 Dollar aus einem Grab zu holen. Zwar versuchen sie sich gegenseitig auszutricksen, aber letztlich können sie nur gemeinsam an dieses Geld kommen. Aber da ist auch noch der dritte im Bunde, der Kopfgeldjäger Sentenza. Auch er will an das Geld kommen und schreckt dabei vor nichts zurück.
Die Geschichte selbst ist ne Mischung aus Western, Abenteuerfilm und Kriegsfilm. Es geht um Gier. Um Gut und Böse (wobei diese Moralvorstellungen doch ziemlich verschoben wurden). Und um Vertrauen.
Der Soundtrack von Dio Morricone ist wahnsinnig genial. Allein das immer wieder in verschiedenen Varianten auftretende Hauptthema ist mittlerweile schon längst in die Popkultur eingezogen. Fan-tas-tisch.
Optisch treibt Sergio Leone seinen Film ins Extreme. Gefühlte hunderttausend Großaufnahmen von Gesichtern werden neben Aufnahmen von kargen Landschaften gestellt. Und dann immer wieder diese Augen. Aber es passt. Es ist gut so. Wenn auch manchmal vielleicht ein bisschen zu viel. Die Gewalt wird weiterhin teilweise stilisiert und übertrieben. Und die heftigen Gewaltdarstellungen werden mit einem sanften, ruhigen Lied unterlegt. So als ob man die Gewalt anders nicht mehr ertragen könnte. Der Humor kommt meines Erachtens zwar nicht mehr so dominant daher wie im direkten Vorgänger, aber dennoch waren auch hier die Charaktere sehr schön überzeichnet. Und wieder gingen manchen Szenen wunderbar ins groteske hinein (schon wieder und immer wieder diese Hüte). Coole Sprüche sind natürlich auch hier wieder an der Tagesordnung.
Bis dahin kommt der Film für mich nicht ganz an „Für ein paar Dollar mehr“ heran.
Ja, aber das Beste hab ich noch gar nicht erwähnt: den Showdown
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber er ist noch besser als der Showdown aus „Für ein paar Dollar mehr“. Wachsame Augen. Nervöse Hände. Revolver. Ich starre gebannt auf den Bildschirm. Wieder Gesichter. Wieder Hände und Colts. Schnell geschnitten. Dazu wieder so eine kleine Melodie. Ich wage kaum zu atmen. Nur einzelne Töne. Augen. Revolver. Ein kurzer Blick nach links. Die Stimmung ist zum zerreißen gespannt, aber noch muss ich warten. Warten. Gesichter. Augen. Hände. Schweiß. Ein leichtes Zittern. Musik. Spannung. Augen. Revolver. Ich kann nicht mehr. Los, macht schon! Augen. Revolver. Wieder ein kleiner Blick nach links. Zähne werden kurz gezeigt. Augen. Spannung. Eine Hand wandert langsam zum Colt. Augen. Revolver. Augen. Revolver. Schweiß. Augen. Revolver. Augen. Und dann, ENDLICH, explodiert die Szene. Und ich gleich mit. Hammer. Genial. Der helle Wahnsinn. Genau für so etwas wurden Filme gemacht, wurde das Kino erfunden. Ist Sergio Leone geboren worden.
Als kleines Fazit: „Zwei glorreiche Halunken“ ist ein super Western, hat meine Erwartungen erfüllen können und ist trotz einer klar zu langen Laufzeit wegen des phänomenalen Showdowns auf einer Ebene mit „Für ein paar Dollar mehr“.
Der 5-jährige Koreaner Jung wird nach dem zweiten Koreakrieg zwischen Nord- und Südkoreavon einer belgischen Familie adoptiert. Er wächst gemeinsam mit den leiblichen Kindern des Ehepaares auf. Diese Kinder akzeptieren ihn sofort als einen von sich. Wie in jeder Familie gibt es Streit, Probleme aber auch viel Freude. Doch vor allem zu seiner Adoptivmutter kann er keine rechte Beziehung aufbauen. Er sieht anders aus, wird oft wegen seines anderen Aussehens gehänselt. Er fühlt sich nicht als Teil der Familie. Er fühlt sich nicht als Koreaner. Und auch nicht als Belgier. Er weiß nicht, wo er hin soll, wo er hingehört, flüchtet sich in seine Zeichnungen, die ihm Halt geben, und grübelt viel nach. Und diese Unsicherheit versucht er zu kompensieren, indem er durch Streiche und Fehlverhalten auf sich aufmerksam macht.
Dieser Animationsfilm aus dem Jahr 2012 besticht durch eine wunderbare Optik und schöne Musik. Thematisiert werden die Probleme, aber auch die zahlreichen Chancen, die eine Adoption bietet, sowhl für das adoptierte Kind, aber auch für Adoptivfamilien. Diese wahre, autobiographische Geschichte wird vom nun 44-jährigen Jung aus der Retrospektive erzählt, der sich auf der Suche nach seinen Wurzeln in Korea befindet und dabei die Geschichte seiner Jugend und Kindheit erzählt. Wie ein Dokumentarfilm aufgezogen verbindet „Hautfarbe: Honig“ dabei animierte und reale Elemente. Die Animationen sind von Zeichner Jung dabei seinen echten Familienfotos nachempfunden. Auch echte Familienvideos wurden in diese Animationsdoku integriert. Trotzdem schafft es der Film, auf Kitsch zu verzichten und stellt vor allem die inneren Probleme von Jung dar. Wer ist er? Wo kommt er her? Wo gehört er hin?
Ein kleiner, charmanter Film, der nachdenklich macht. Und ein Votum für die Familie.
[...]
Vielleicht zum letzten Mal hat Steven Soderbergh gezeigt, dass er ein grundsätzlich guter Regisseur ist, der optisch ansprechende Filme machen kann und der auch versucht, relevante Themen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Medizin in seine FIlme zu packen. Doch einmal mehr hat er auch gezeigt, dass er mit zunehmender Laufzeit diese relevanten Themen nicht adäquat fortsetzen kann, mit Ausnahme von „Traffic“. Dass er zugunsten von Unterhaltung und Spannung leider immer mal wieder in die Belanglosigkeit driftet.
[...]
Sergio Leones Dollar-Trilogie, Zweiter Teil:
Nachdem ich von „Für eine Handvoll Dollar“ zwar leicht enttäuscht war, so war ich doch neugierig, wie die „Fortsetzung“ sein würde. In „Für ein paar Dollar mehr“ ist wieder Clint Eastwood der Protagonist. Wieder spielt er einen einsamen, relativ schweigsamen Fremden, hier "Monco" genannt. Mit ner gehörigen Portion zynischem Humor, großem Talent am Colt und mit seinen zusammengekniffenen Augen. Und natürlich hat er auch sein Zigarillo wieder so cool im Mund wie sonst keiner. Aber er kommt mir nicht mehr ganz so schweigsam vor, wie im ersten Film. Er wirkt auf mich etwas sympathischer, etwas nahbarer. Und das könnte daran liegen, dass ihm mit Colonel Mortimer ein gleichwertiges Pendant dazugestellt wurde, gespielt von Lee Van Cleef. Ein ehemaliger Offizier der Armee, der nun ebenfalls als Kopfgeldjäger sein Ding durchzieht. Auch er bringt ne Menge Ironie, ne Menge trockenen, dunklen Humor mit hinein, was dem Film meiner Ansicht nach wirklich gut tut. Und die Figur seines Colonel hat auch endlich mal ein bisschen mehr Tiefe. Eastwood und Van Cleef passen sehr gut zusammen und gemeinsam versuchen sie, das Kopfgeld für Indio und seine Bande zu kassieren. Im Gedächtnis bleibt auch der bucklige Klaus Kinski, dessen Rolle aber leider viel zu klein ausgefallen ist.
Der Film konnte mit seiner Geschichte bei mir mehr punkten als sein Vorgänger. Spannender, auch irgendwie runder. Und durch den vermehrten Humor konnten auch Phasen, die sich etwas zogen, leicht überbrückt werden. Die Figuren sind sehr, noch mehr überzeichnet. Manche Szenen wirken nahezu grotesk (Hutszene). Aber auch das hat mir hier enorm gefallen. Eine nahezu theatrale Darstellungsform (im abschätzigen Volksmund auch Overacting genannt) steht quasi an der Tagesordnung, ist aber wunderbar anzusehen.
Überhaupt ist die Atmosphäre wohl das Wichtigste am ganzen Film. Was mich im ersten Dollar-Teil noch einigermaßen kalt gelassen hat, war nun da. Und alles, was in "Für eine Handvoll Dollar" noch nicht ganz ausgegoren schien, war nun perfekt. Die Faszination an den Duellen. Großaufnahmen. Überhaupt stilistisch sehr gute Einstellungen. Freude an Gewalt. Eine Spannung, die sich vor allem im abschließenden Duell bis ins unermessliche aufbaut, bis sie dann endlich explodieren darf. Und dann auch wieder die Musik von Morricone, die mir als ganzes aber nicht so gut gefallen hat wie im Vorgänger. Es waren nicht immer so eingängige Melodien dabei. Vielmehr herrschten verschiedene Klänge vor, die die Atmosphäre in den einzelnen Szenen noch mehr unterstützten.
Nach einer leichten Enttäuschung im ersten Dollar-Teil hat mich nun „Für ein paar Dollar mehr“, vielleicht auch aufgrund gesunkener Erwartungen, mit seiner Atmosphäre und den verstärkt auftretenden zynisch-humorigen Elementen umso mehr packen können. Endlich mal ein Italo-Western, der mich extrem überzeugt hat.
....das ist dann wohl einmal mehr der Inbegriff von Ideenreichtum. Wirklich originell. Ich freue mich auf die Teile 5 bis 10.
Chaplin ❤
Portman und Fassbender? Klasse! Vorgemerkt!
Da fällt mir ein: hab noch die Orson Welles-Version von Macbeth zu Hause rumliegen. Sollte ich mir vielleicht auch mal anschaun
He is Bad!
Jeff Bridges ist der abgehalfterte Country-Sänger Bad Blake. Rauchend. Saufend. Keine Familie, kein zu Hause. Auch körperlich ein ziemliches Wrack. Er tingelt von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt und spielt dort in billigen Kneipen oder auch mal auf einer Bowlingbahn (Wink mit dem Zaunpfahl!!) mit ihm unbekannten Musikern, teilweise vor sehr wenigen Zuschauern. Weil er nichts anderes hat. Dabei profitiert er von seinen Erfolgen von früher, als er mal ein paar Hits geschrieben hat. Scheinbar geht das alles sein restliches Leben so weiter. Doch dann lernt er die Journalistin Jean (Maggie Gyllenhaal) kennen und damit sollte sich sein Leben verändern.
Ohne Jeff Bridges wäre der Film wohl nur ein ganz netter Film, wie man ihn schon oft gesehen hat. Aber Bridges schafft es, so viele Facetten in den Charakter des Bad Blake zu legen. Am Anfang ist er noch überwiegend dudig, aber dann tritt er aus diesem Schema raus und ist einfach mal so eben alles. Er ist lakonisch, liebevoll, humorvoll, fürsorglich, traurig, egoistisch, arrogant, witzig, abgefuckt, romantisch, gefühlvoll, aufreißerisch, hoffend, sympathisch und auch ein bisschen arschlochig. Er spielt so viel in der einen Rolle, das kriegen andere in ihrer ganzen Karriere nicht im Ansatz hin! Er ist fantastisch. Der Oscar ist mal so was von verdient. Und wahrscheinlich passt auch auf keinen anderen Schauspieler diese Rolle besser als auf Bridges. Naja, vielleicht noch auf Tommy Lee Jones, aber nur mit Abstrichen ;) Die anderen Schauspieler (u.a. Maggie Gyllenhaal, Colin Farrell, Robert Duvall) sind auch gut, aber an den „Bad Dude“ kommen sie nicht heran.
Achja, bevor ichs vergesse: Der Soundtrack ist ne absolute Bombe, auch für nicht Country-Fans. Bridges und übrigens auch Farrell singen ihre Songs selbst. Und das kommt echt cool. Ich meine, es ist zwar gesangstechnisch nicht das beste was man je gehört hat, aber der Gesang und die Stimmen passen perfekt zur Musik. Was ich damit sagen will? Auch die Musik hebt den Film aus dem grauen Mittelmaß heraus.
Und die Kombination aus guten Schauspielern, einem alle anderen in den Schatten stellenden Jeff Bridges und der genialen Musik machen aus einer ganz guten Story einen echt starken Film.
Das war sie also. Die teuerste deutsche Produktion aller Zeiten. Was ich nicht alles über diesen Film gehört und gelesen habe. „Bester Film des Jahres“ war da dabei. „Lieblingsfilm“. Dann auch „schön anzusehen, aber leider belanglos“. Und „totaler Mist“, „überbewertet“ und „leider nur Mittelmaß“ war dabei. Kurz: Der Film ist einer, der extrem unterschiedlich aufgenommen wird. Also muss ich mir wohl selbst ein Bild davon machen. Ins Kino hat er mich zwar letztes Jahr nicht ziehen können, aber dann immerhin auf BluRay. Und auf einem doch relativ großem Bildschirm. Wenigstens das wollte ich dem Film zugestehen, denn wenn man eines einstimmig in allen Kommentaren und Kritiken hören konnte, dann war es eines: eine tolle Optik.
Und das stimmt natürlich. Optisch sind natürlich vor allem die Episoden in der Zukunft beeindruckend. Keine Frage, es sind imposante Bilder. Einmal die hoch technisierte Welt in Korea. Klar, wenn die Wachowski-Brüder/Geschwister (ich bin mir nicht sicher, wie da der aktuelle Stand ist) etwas können, dann ist es so etwas (auch wenn ich Matrix bisher immer noch nicht gesehen habe. Ja, sowas soll es auch geben). Und die zweite optisch beeindruckende Episode ist natürlich die Postapokalypse. Die Natur hat über die Technik des Menschen gesiegt und ist wieder in einen natürlichen, wilden Zustand zurückgekehrt. Back to the roots. Mit monumentalen Bergen, Ausblicken. Und optisch ist auch die dritte Wachowski-Episode, die Schiff-Geschichte, sehr schön. Das soll nicht heißen, dass die drei Episoden von Tom Tykwer eine schlechte Optik hätten, aber schon von den Möglichkeiten der Geschichten können sie einfach nicht so imposant und erinnerungswürdig sein.
Aber auch wenn Kulissen, CGI und Effekte wirklich allesamt klasse sind, so gehört für mich auch etwas anderes zur Optik, und das ist wie ein zweischneidiges Schwert: Maske und Kostüm: Einerseits gute Ideen, klasse (historische) Gewänder, Gesichtsbemalung toll, auch die einzelnen Accessoires passen sehr gut. Andererseits krieg ich das Kotzen (tut mir Leid für meine Ausdrucksweise), sobald Latex (oder was das ist) ins Spiel kommt. Entweder etwas stimmt nicht mit meinem ästhetischen Empfinden oder die Latex-Masken sehen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) verdammt schlecht aus. Keine Spur von Natürlichkeit. Egal ob es nun asiatische Masken in der Zukunft, die „geschlechtsumwandelnde“ Masken oder einfach nur Masken zum „Älter machen“ sind. Es sieht nicht gut aus. Ach was, es sieht schlecht aus. Es sieht sogar so schlecht aus, dass ich mich ständig fragen muss: Warum sieht das keiner, warum empfindet das keiner so wie ich? Warum sagen die Regisseure nichts, warum lassen die das zu? Aber da ich da anscheinend zur sehr kleinen Minderheit gehöre, denke ich mir wieder, dass vielleicht doch etwas mit meinem ästhetischen Empfinden nicht in Ordnung ist. Aber sie wollen und wollen mir nicht gefallen. Und wenn man sich dann tatsächlich ein bisschen an ein Latex-Gesicht gewöhnt hat, dann gibt’s nen Schnitt und die nächste Maske, die mir wieder nicht gefällt. Und so zieht sich das den ganzen Film durch!
Apropos: Natürlich muss man hier auch auf den Schnitt eingehen. Manchmal ist er durchaus passend. Vor allem, wenn zwischen zwei Episoden hin und her gesprungen wird. Ja, dann sieht man die thematischen Verbindungen, die thematischen Parallelen sehr gut. Durch Musik, durch Accessoires wird das unterstützt. Manchmal wird der Ton aus der einen Episode in die andere übernommen. Dann passt es, dann ist es perfekt. Aber das passiert nicht immer. Denn oft wird auch meiner Ansicht nach willkürlich von einer Episode in eine andere gesprungen. Wird ohne Zusammenhand plötzlich eine andere Episode gezeigt. So als ob die Macher gesehen haben: Oh, von dieser Geschichte haben wir noch ganz schön viele Minuten übrig, dann muss die halt jetzt mal reingeschnitten werden.
Genauso wie der Film manchmal ohne Zusammenhang in eine andere Episode springt, springe ich nun zu den Darstellern. Der Cast ist von den Namen her natürlich absolute Spitzenklasse. Ich muss sie nicht alle aufzählen, da kann man auch selbst nachsehen. Aber zwei Namen muss ich dann doch nennen, die für mich besonders aus den allesamt gut aufgelegten Darstellern herausragen. Das ist einerseits Jim Broadbent. Er rockt diesen Film. Er ist der absolute Oberhammer. Jede Szene mit ihm wird von ihm dominiert, schon nur durch seine Anwesenheit. Aber natürlich, von Mr. Broadbent bin ich nichts anderes gewohnt. Und ja, da kann auch ein Tom Hanks nicht dagegen anstinken.
Von Broadbent ist man eine solche Leistung also gewohnt. Aber ich hätte nie nie nie im Leben, und ich wiederhole es, nicht ein einziges mal gedacht, dass mir Hugh Grant in einem Film so extrem gefällt. Grant passt perfekt in jede einzelne Rolle und ich hab ihn nie so gut in einem Film gesehen. Vielleicht lags daran, dass ich keine Erwartungen an ihn hatte, aber er ist mir ebenfalls sehr positiv in Erinnerung geblieben.
Und zum Schluss (ne gute Überleitung fällt mir nicht ein) noch zu Inhalt und Thematik.
Ja, die Episoden hängen irgendwie zusammen. Durch die Musik, dann mal durch Kleidung oder andere kleine Elemente und natürlich durch die Themen Widerstand, Evolution, Sterben und Wiedergeburt (und wahrscheinlich noch einige mehr). Und einzeln für sich funktionieren die Episoden eigentlich auch echt gut, auch wenn sie vor Klischees fast überlaufen. Eigentlich wünschte ich mir, es würde nicht nur eine Episode bleiben, sondern man würde aus den Episoden einen kompletten Spielfilm machen.
Aber als kurze Episoden, vor allem so geschnitten, funktionieren sie nicht. Ohne Ziel läuft der FIlm so vpr sich dahin. Und auch zu den Charakteren habe ich nie so rechten Zugang bekommen (außer zum alten Buchverleger). Die Episoden haben mich nie erreicht, nie gepackt, gefesselt oder sonst was, obwohl ich immer gemerkt habe, dass da so viel Potenzial vorhanden ist. Tykwer und die Wachowskis wollten viel. Sie haben viel probiert, und das honoriere ich auch. Aber sie wollten zu viel. Sie haben so viel hineingesteckt. Humor, aber teilweise zu übertrieben. Gewalt, aber teilweise zu übertrieben. Drama, aber teilweise zu klischeehaft. Und zu übertrieben. Action, aber teilweise zu übertrieben. Too much in allen Punkten. Sie sind über das Ziel hinausgeschossen und haben, und das ist eigentlich das schlimmste, zumindest mich emotional nicht erreicht. Sie wollen einen Film für Hirn und Herz machen. Aber es blieb bei mir nur beim Hirn.
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Also, es ist bei weitem kein schlechter Film. Aber um nun zum endgültigen Schluss ein ausgelutschtes Bild zu bemühen: der Film ist wie ein riesiger Beutel voll Süßigkeiten. Wenn man nur ein paar Süßigkeiten isst, dann schmeckt es, man ist glücklich, fühlt sich klasse. Aber sobald man den ganzen Sack auf einmal futtert, kann einem sehr schnell schlecht davon werden.
Ein wohl dem, der auch viele Süßigkeiten gut verträgt.
Mintal.
Das hat ausgereicht, dass mir der Tatort gefallen hat.
Mintal.
Wie in Marek Mintal. Das Torphantom. Die Legende. Unsere Legende.
Eigentlich hätte der Film bei der Nennung dieses Namens vorbei sein können. Ich war glücklich. Mehr als glücklich. Jeder Clubberer ist wohl glücklich, wenn er diesen Namen hört. Der Tatort hätte ne 10 mit Herz bekommen und gut is.
[Nebenbei und weils grade passt: perfekter Kurzfilm: http://www.youtube.com/watch?v=zyWIeoggghc und zwar von 1:56 bis 2:18]
Hab den Film aber dann doch noch zu Ende geschaut. Ging ja noch ca. 85 Minuten. Und es hat sich gelohnt. Okay, ein bisschen hatte ich den Eindruck, dass man Hamburg zu sehr verghettoisieren wollte. Und die Milchtüte als Running Gag war auch irgendwie...gewöhnungsbedürftig.
Wotan Wilke Möhring ist aber ein sympathischer Kommmissar, seine Kollegin ist zum Ende hin auch immer besser angekommen und vor allem Bernhard Schütz hat mir sehr gut gefallen. Ob die Figuren alle so toll sind, genügend Tiefe haben und ob das auch schauspielerisch so richtig gut war - na, ich weiß nicht. Auch die Ermittlungen beruhten alle zu sehr auf dem Prinzip Zufall und die Auflösung war ein bisschen zu früh klar. Dennoch war der Tatort spannend und vor allem auch sehr intensiv. Vielleicht auch, weil der Fall und die Ermittlungen immer wieder in den Hintergrund gestellt wurden.
Übrigens: ein paar Szenen ("Bürgerwehr") erinnern mich an "M" und "Blinde Wut" von Fritz Lang. Ein ganz kleines bisschen. Zumindest hatte ich diesen Gedanken im Kopf. Und auch das hat mir den Film sympathisch gemacht.
Zusammengefasst war dieser Tatort zwar sicher nicht der beste aller Zeiten, aber trotzdem solide Krimiunterhaltung. Und wegen dem netten Wotan, meinen persönlichen Fritz-Lang-Assoziationen und vor allem MMMMMMMMMMMINTAL ❤ kriegt "Feuerteufel" noch mal nen kleinen punktemäßigen Bonus dazu!
Das hat doch alles einen ganz anderen Grund.
Jake ist mittlerweile schon so alt geworden, dass man in nicht mehr richtig als "half" ansehen kann. Er ist schon zu sehr ein mehr oder weniger "vollwertiger Mann " geworden. Also müsste man die Serie in "Three Men" umbenennen. DAS wiederum wollten die Macher aber nicht, also haben sie die Rolle und die Screentime von Jake einfach halbiert.
Und, tadaaaa, schon haben wir wieder "Two and a Half Men" ;)
Sehr sehr schöne Antworten, Martin :)
Ich.
Macht. Besitz.
Wahrheit? Lüge? Einbildung?
esonpyHHypnose
Psyche. Gewalt? Psychische Gewalt.
Liebe. Erinnerung?
Perf…
Verstörend. Anziehend.
Kunst.
…ektion.
Perfektion.
Surreal.
Gegenwart? Vergangenheit? Zukunft?
„Ein Jahr ist nicht lang“ – „Nein, für mich ist es nichts.“
Du.
Hass.
Marionette?
Furcht. Flucht. Faszination.
Angst. Verdrängung?
Erinnerung. Wiederholung. Erinnerung. Wiederholung. Erinnerung.
Glauben. Vertrauen. Verstehen?
Liebe.
„Alle Zimmer gleichen sich. Aber dieses Zimmer glich keinem anderen.“
Prachtvoll.
Fließend. Stockend.
(Dis-)Harmonisch.
Realität? Traum?
Meisterwerk?
Poesie.
Erinnerung.
"Auf den ersten Blick schien es unmöglich, sich darin verlieren zu können. Auf den ersten Blick."
Letztes Jahr in Marienbad.
Wir.
Beginn.
genial :)
Eigentlich hab ich rein gar nichts gegen Matthias Schweighöfer. Ich finde auch, dass er durchaus ein guter Schauspieler ist, auch wenn mir die Filme, in denen er in der letzten Zeit vermehrt spielt, nicht zusagen. Aber nach dieser Dankesrede beim Deutschen Filmpreis ist er bei mir unten durch.
sehr schön :D
“I'm a Catholic, I don't want to hurt anybody.”
[...]
Die Inszenierung Sidney Lumets, der mir mit jedem einzelnen Film noch mehr und mehr ans Herz wächst, ist einfach nur perfekt. Von der ersten Minute an ist ein unheimliches Spannungslevel vorhanden. Als Zuschauer ist man schon nach wenigen Momenten mitten drin im geschehen. Man leidet und hofft mit den Protagonisten. Man lacht über groteske Situationen. Man kann die Mischung aus Euphorie und bedrückender Stimmung förmlich fühlen, genau wie die Hitze (den Spruch mit dem „Mitschwitzen“ lass ich hier mal außen vor, auch wenn er absolut zutrifft ;) ). Wenn man übrigens bedenkt, dass der Film aber bei so kalten Temperaturen gedreht wurde, dass man bei Außenszenen eigentlich sogar den Atem der Schauspieler sehen konnte, ist diese Leistung noch einmal höher einzuschätzen. Musik gibt’s keine. Überhaupt keine (außer dem Song von Elton John am Anfang und ein wenig Gedudel aus dem Radio). Es sind nur diverse Geräusche zu hören. Und die bringen noch mehr Beklemmung und auch noch mehr Spannung.
[...]
Sergio Leones Dollar-Trilogie, erster Teil:
Ich habe ne Vorhersage von 8,5. Nun, das finde ich ist dieser Film nicht ganz Wert.
Ja, er ist nicht schlecht.
Klar, man muss Sergio Leone und dem Film dankbar sein. Dieser Film hat quasi ein ganzes Genre begründet, den Italo- oder Spaghetti-Western.
Und ja, dank dieses Films ist Clint Eastwood zum Star geworden. Er wird zwar wohl nie zu meinen Lieblingsschauspielern gehören, aber dafür ist er mir umso lieber als Regisseur. Tja, und ohne diesen Film hätte er wohl nie so geniale Filme machen können, wie er es getan hat.
Hier ist Eastwood zwar nur Schauspieler. Aber er spielt so lässig, so passend, so verdammt cool. Wenn seine blauen Augen zusammengekniffen unter seinem Hut hervorblicken, ne Zigarillo im Mund. Er passt einfach wie die Faust aufs Auge. Die Story ist eigentlich auch echt gut, coole Dialoge, (für damalige Verhältnisse) recht rücksichtslose Gewalt. Richtig männlich kommt der Film rüber. (Wou wou wou wou).
Was aber ehrlich überragend ist, das ist der Soundtrack. Klar, könnte man jetzt sagen, is ja auch Ennio Morricone. Aber der hier gehört für mich eindeutig zu seinen Top 5. Und schon dafür hat sich der Film mehr als gelohnt.
[Einschub: meine Top 5 Morricone-Soundtracks
1 = The Mission
Lange nichts
2 = Zwei glorreiche Halunken (Film noch nicht gesehen, aber Soundtrack ist genial)
3 = Der Zauber von Malèna
4 = Für eine Handvoll Dollar
5 = Days of Heaven]
Aber letztlich bin ich nie so richtig warm geworden mit diesem Film. Eigentlich bisher mit dem ganzen Genre nicht. Wahrscheinlich, weil ich zu sehr mit Winnetou, Shatter- und Surehand auf der einen, John Wayne auf der anderen Seite aufgewachsen bin. Ich mag also die romantisierend-verfälschenden Western, gemischt mit ner Portion wayneschem knurrigem Humor ;)
Und das ist dieser Film, sind diese Western mit ihrer knallharten, ehrlichen Art nicht.
Also, lange Rede, kurzer Sinn: Auch wenn „Für eine Handvoll Dollar“ ein wichtiger Film ist und auch sicher kein schlechter, so richtig umgehaun hat er mich nicht. Eher so ein bisschen angestupst. Und er hat mich neugierig gemacht auf weitere Spaghetti-Western.
Gwyneth Paltrow sieht zwar besser aus als jemals zuvor, aber die schönste? Nö.
Mein Gehirn jubelt gerade... am Ende hat es also doch noch triumphiert :P
Wäre nicht Natalie Portman zu sehen, dann wäre mir dieser Trailer herzlich egal.