lieber_tee - Kommentare

Alle Kommentare von lieber_tee

  • Mich gruselt es immer wieder wenn Hr. Snyder versucht seine Film-Inhalte und Bilder zu begründen, zu reflektieren.

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    • Rapunzel, weil sie auf Bonding-Sex steht.
      http://www.geeknative.com/wp-content/uploads/2011/02/sex-tangled.jpg
      Ich nehme eine DVD für die einsamen Nächte...
      Das grimmig blickende Pferd lässt ebenfalls frei interpretierbaren Spielraum zu...:)

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      • über Ti West

        Eli Roth produzierte und Ti West inszenierte 2012 den Sekten-Horror-Film "The Sacrament".
        Bin gespannt. Will sehen.
        http://www.blairwitch.de/news/the-sacrament-erstes-poster-ti-west-film-45272/

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        • Da kommen ja gleich zwei aufwendige alttestamentarische Bibelfilme 2014 auf uns zu. Erst Aronofskys "Noah" und dann dieser hier. Ein neuer Trend? Zurück zu den alten Wurzeln von Geschichten? Die Antwort Hollywoods auf ideenlose Blockbusterflopps? Superhelden auf Retro?

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          • 7

            Ohne nach-laden, jeder Schuss ein Treffer. Nach-treten in Zeitlupe ist erlaubt, dazu fliegen die weißen Friedenstauben.
            Eindimensionaler Hirn-Aus und Knochenbrecher-An Actioner aus den 90ern. Vom Mozart der Zerstörung als bildgewalttätige Oper aus Entschleunigung, Bauchschüssen, akrobatischen Kampfsport und gegeelter Vokuhila-Frisur angelegt. Ein Ballett der ästhetisierten Gewalt, mit fester John-Woo-Handschrift in die scharfe Kurve gebracht, mit Vollblut auf die Birne gekloppt. Selten sah Slo-Mo so brachial gut aus.
            JCVD schlägt 'ne Klapperschlangen mit der Faust k.o, Arni ein Kamel.
            Was ist cooler?

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            • 4

              Und wieder ein Blockbustermillionengrab aus den USA.
              Einfallslos klotzt Regisseur Robert Schwentke (R.E.D) mit visuellen 3D-Bausteinen, pickt wie ein blindes Huhn im Genrefutter herum und findet manchmal ein kreatives Körnchen, ist aber die meiste Zeit damit beschäftigt enorme Produktionskosten ideenlos zu verbrennen. Die filmische Asche ruht in einer öden Urne, sie schnarcht unangetastet und in Frieden neben dem Man in Black.
              Ein zu oft erzählter Blondinenwitz wird zu Grabe getragen, keiner weint ihm eine Träne nach.
              Mittelmaß regiert mal wieder in Hollywood: Standardisierte Geschichten treffen auf halbgare Effekte mit durchschnittlichen Schauspielern. Jeff Bridges kopiert seine kernige True-Grit-Cowboy-Performance, Ryan Reynolds ist, höflich formuliert, körperlich anwesend.
              Buddy-Movie ohne Buddy und Bewegung. Comic-Verfilmung ohne Comic-Charme. Mutloser Stillstand.
              Die 130 Millionen Dollar hätten für den Weltfrieden gespendet werden können.
              Ebenso sinnlos.

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              • http://www.filmjunkies.de/news/top-schlimmsten-angewohnheiten-michael-52562.html
                Word!

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                • 7

                  Extra-breiter Exorzisten-Rip-Off Made in Italy aus den 70ern.
                  Sanft vertrödelnd gibt es operettenhafte Gestiken in einem theatralischen Diskurs über Wissenschaft und katholischen Glaube. Die weibliche, sexuelle Bedrohung verschluckt genussvoll den verzerrten Christus-Krötenkopf und kotzt schwallartig moralische Trivialitäten, Bösartigkeiten und grimmigen Humor ins Pustelgesicht.
                  Herz-erweichend veraltete Poltergeist-Besessenheit als gewaltiges Bild-Opus, in dem die Glocken des Trash-Himmels gewaltig bimmeln.
                  Halleluja.

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                  • 5

                    Das ist also der überraschend erfolgreiche Sommerblockbuster 2013.
                    Lobenswert erscheint zunächst, das der Film kein Reboot, Remake, Sequel, Buch-, Spiel- oder Comicverfilmung ist sondern auf eine Originalidee basiert. Leider ist dies seine größte Schwäche.
                    Alles ist in Bewegung, die Kamera und Story rast angetrieben von einem Ort zum anderen. Sieht wie ein prall gefüllter bunter Luftballon mir Geldregen aus. Das ist dringend notwendig, Stillstand würde hier bedeuten all die Löcher und faulen Zaubertricks sofort zu durchschauen.
                    Pures Blendwerk.
                    Immer einen Schritt voraus, die Intelligenz hinkt hinterher. Eine Hetzjagd nach vier Super-Robin-Hood-Gauner-Helden tanzt ihren trügerischen Twist. Schnell, hektisch, nicht zu verwirrend. So selbstgefällig die Gaukler den Zuschauer mit ihrer moralischen und spielerischen Überheblichkeit penetrant penetrieren, so wird der Betrachter auch gezielt verarscht.
                    Spätestens wenn sich das Ende als vermeintlich super-clevere Mega-Auflösung präsentiert wird der reizüberfütterte Zuschauer zum Trottel degradiert.
                    Doppelbödig ist an diesem Rache-Heist-Movie rein gar nichts.
                    Die mögliche Idee über (Kino-) Illusionen, ihre Wirkung und Funktionsweisen, zu erzählen wird verschenkt.
                    Hier ist alles Show, Fun, Tempo und fauler Budenzauber.
                    Willkommen im entleerten, modernem Unterhaltungskino, zur Verdummung und Ablenkung der Massen.
                    Vielleicht steckt hinter dieser Oberflächlichkeit Methode. Eine unbewusste Kritik an vergangene Kinomagie.
                    Ich glaub das nicht, für mich ist der Film eine überkandidelte, leidlich unterhaltsame Leistungsshow aus den glitzernden Elfenbeintürmen Hollywoods, die seine Zuschauer längst nicht mehr ernst nimmt.

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                    • 5 .5

                      Black Emanuelle # 05
                      Laura, die Weltenbürgerin des Geschlechtsverkehrs und investigativen Journalismus in einer Schmetterlingssammlung aus kannibalischen Brutalitäten.
                      Ihre freiheitsliebende, unabhängige Neugierde zu pittoresken Szenarien und ausgiebigem Rammeln führt sie in einen gut gepflegten botanischen Garten. Der gemächlicher Waldspaziergang durch drastische Gewaltexzesse und gesoftsextem Bumsen ist mit großen Augen für den schaulustigen Blick inszeniert. Hier ist das Treibhausklima noch wortwörtlich gemeint, "Wilde" werden hemmungslos sexualisiert und dämonisiert, Frauen gehen generell ohne Höschen ins Bett.
                      Im Fahrwasser des Kannibalen- und Erotikfilms der 70er möchte Black Emanuelle gerne an viele moralische Grenzen wackeln, bleibt aber dann doch nur in ihnen gefangen.

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                      • Sein neues Projekt "Big Eyes" klingt zumindest noch nicht so Mainstream-weichgespült.

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                        • 5 .5

                          Mal wieder macht Stumpfsinn krawallartigen Frohsinn.
                          Der 45 Mio Dollar teure Kino-Fortsetzungs-Flopp zu Emmerichs Überraschungserfolg sieht in seiner schnöden TV-Ästhetik aus wie ein Direkt-To-Video-Dünnbrettbohrer. Er hat zumindest ordentlichen Wumms und sehenswert choreographierte Fights.
                          Während ein spiel- und kampffreudiger van Damme mit vollem Körpereinsatz fahrradbebrillte Cyber-Soldaten ihren Chip weg-prügelt feiern die Pyrotechniker in der Werkshalle nebenan ihr explosives Barbecue. Dazu schräbbelt penetranter Metal, inhaltlich gibt es so rein gar nichts zu melden.
                          Das Hirn des Supercomputers wird ebenso wie das des Zuschauers aufs Minimum reduziert. Comichafte Selbstironie macht diesen Stuss mit einem Augenzwinkern erträglich.
                          Männer-Körperkino, das sich in seiner Schlichtheit sein T-Shirt vom Leib reißt um Muskeln zu zeigen. Die 90er komplett verpennt, in seiner Hilflosigkeit aber irgendwo sympathisch.

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                          • 6

                            Black Emanuelle # 03
                            "Besser mal 'ne schnelle Nummer als tagelang Liebeskummer."
                            Gazellenhaft hopst Laura Gemser mit vollem Körpereinsatz durch die Betten der weiten Welt, für investigativen Journalismus und gierige Kino-Blicke. Zwischen Hörigkeit und selbstbewusst-überheblichem Sex gibt es Schenkeldruck, Zureiten und die Peitsche. Dekor-Frivolitäten werden mit geschwätzigen Kalenderweisheiten intellektualisiert, dazu bläst der Seventeen-Sound. Nymphomanisch-betriebsgeil wird an Penisbonbons in rosa gelutscht, mal soft-, mal hardcored. Bei fieberiger Dekadenz bekommen reiche Unsympathen einen steifen Hengst mit Handjob, Blümchensex, dickbärtige Schwänze und bemooste Mösen.
                            Die erste Stunde der wilden Lust ist nur das übliche, weichgezeichnete Sightseeing für Bahnhofkino-Voyeure, mit kurzem Sodomie-Einschlag.
                            Doch dann kippt der Rest überraschend in einen anderen Tonfall um.
                            Aus dem belanglosem Sexploitation-Fick wird ein grober Thriller mit antiamerikanischen Verschwörungstheorien. Mord wird zum Lustgefühl, Grausamkeit zu Erotik. Es gibt ultra-sadistisches Snuff-Film-Material zu sehen, dessen Realismus damals die Staatsanwaltschaft auf den Plan rief.
                            Wie eine drogeninduzierte Gewaltphantasie rauscht der Streifen durch Skandal, Sleaze und expliziten Brutalitäten um sich dann kurzerhand ins märchenhaft-romantische zu verziehen. Aber auch das promiskuitive Südsee-Paradies ist nur Schein, eine ironische Brechung des Vorangegangenem.
                            Emanuelle in America ist eine entmoralisierte Moralkeule zwischen Spießbürgertum, weiblicher Emanzipation und männlicher Machthaberei.
                            Ein unbewusst-intelligenter Beitrag zur Aufarbeitung von 70er Jahre Sexualneurosen oder
                            einfach nur ein Porno.

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                            • 5 .5

                              Attack the Block-Slasher, die Bedrohung kommt von außen.
                              Mit ein paar groben Pinselstrichen werden die Bewohner der letzten Etage eines Abriss-Hochhauses charakterisiert bevor sie dem hinterhältigem Sniper Preis gegeben werden. Gruppendynamisch sinnvoll rotten sich die Außenseiter zusammen um der tödlichen Mausefalle zu entkommen.
                              Nach einem kompromisslosem, verdammt bösartigen Beginn wird knallhartes, britisches Psycho-Terror-Kino erwartet. Die Idee dieser klaustrophobischen Ausgangssituation ist neu, aus der dann aber nur leider altbewährtes gemacht wird.
                              An den Schauspielern und der präzisen Regie liegt es nicht, dass der Film nicht so recht brennt. Es sind eher die drehbuchbedingten Durststrecken, das erliegen der Story und das dösige Ende, die den "Tower Block" nicht in die höheren Etagen des Spannungskinos steigen lässt.
                              Gute Idee, sorgfältiges Handwerk aber nur leicht gehobener Mittelmaß.

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                              • 7

                                Ein Found-Footage-Blog als gehostete, dramatisierte TV-Reportage über das schonungslose Aussterben einer kleinen US-Kleinstadt.
                                Es scheint dem 71jährigen(!) Regisseur Barry Levinson ein persönliches Anliegen zu sein einen pseudo-realistischen Tatsachenbericht über die ökologischen Missstände in Chesapeake Bay zu veröffentlichen, ein Gebiet nahe seines Heimatortes.
                                Er nutzt die vielfältigen modernen Informationsquellen dramaturgisch geschickt um ein authentisch wirkendes Tier-Seuchen-Katastrophen-Szenario zu entwickeln, das mit deutlichem Zeigefinger in die Wunde perverser Umweltverschmutzung bohrt. Fern jedem nervigem Wackelkamera-Gehopse entwickelt er ein bedrohliches (mediales) Endzeitszenario, erzählt viel über Vertuschung und Hinhalte-Mechanismen staatlicher Gewalt und bringt das ökologische Desaster, auf das wir uns möglicherweise zu bewegen, auf den Punkt.
                                Innovativ sieht anders aus, aber von dieser sorgfältigen Nutzung des Mockumentary-Stils als bösartigen Bio-Horrorfilm mit traditioneller Spannungskurve und klassischen Genre-Motiven kann sich mancher Filmemacher ein Brot abschneiden.
                                Fieser, kurzer und nachhaltiger Körperterror. Aus der Hüfte geschossen.
                                Anmerkung: Der Bezug zur Frontline-Doku "Poisoned Waters", die deutliche Anleihen zu Teilaspekten des Films aufzeigt ist mehr als empfehlenswert und gibt dem Film einen bitter-realistischen Bezug.
                                http://www.pbs.org/wgbh/pages/frontline/poisonedwaters/
                                http://en.wikipedia.org/wiki/Frontline_%28US_TV_series%29
                                http://en.wikipedia.org/wiki/Chesapeake_Bay

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                                • 5

                                  "Niemand will mit dir bumsen, nicht einmal ein Geist!"
                                  Eine halbe Stunde lang stecken 20jährige Menschen beiderlei Geschlechts in ihrer nicht überwundenen Pubertät fest, bevor sie endlich auf grimmige Art von ihrem Elend erlöst werden.
                                  Bastard aus Hexen-Fluch, Okkultismus und Besessenheit-Slasher mit Exorzismus- und Haunted-House-Anleihen.
                                  Alle christlich-moralischen Verwerflichkeiten wie Promiskuität , Dosenbier-Konsum und pinkfarbenen Hausanstrich werden postwendend vom Satan bestraft. Wenn der Tanz mit der Hexe als brutales Schlachtfest herüberkommt lacht das 80er Italo-Horror-Schmuddel-Herz. Stimmungsvoll wehen die Haare und Spinnenweben in gruftigen Geheimgängen, die schrecklich steif-debile Synchronisation passt sich perfekt dem Niveau der Schauspieler an. In Zeitlupe durch Glasscheiben zu springen sieht effektvoll aus, hat sich der Regisseur gedacht und zeigt es ein Dutzend mal. Am Ende gibt es Pille-Palle-Hokus-Pokus.
                                  Naja...
                                  Mit der Horrorkomödie von Larry Cohen hat dieser moralinsaure Hexen-Eintopf aus Blut und Schlichtheit nichts zu tun aber wenigstens stimmt der Body-Count.

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                                  • Deinen Gedankengang kann ich folgen, Sam.
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                                    Ich weiß nur nicht ob das dem Film, Filmemacher wirklich vorzuwerfen ist oder es der Unkenntnis der "breiten Masse" geschuldet ist.

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                                    • 7

                                      PAYBACK - Straight Up: Director`s Cut (2006)
                                      "Sie werden mich doch nicht umbringen?! - Nicht vor den Kindern hier."
                                      Die zweite Verfilmung des Hardboiled-Rache-Romans "The Hunter" (Donald E. Westlake) trifft ebenso wie die Erste (Point Blank, 1967 von John Boorman, mit Lee Marvin) den ruppig-trockenen Ton der literarischen Vorlage.
                                      Ein furchtlos-grimmig drein blickender Mel Gibson in seiner Paraderolle will sein Geld wieder haben und mordet sich dickköpfig und lebensmüde durch die Etagen eines Gangster-Syndikates.
                                      Die unmoralische Welt ist böse, voll ultraharter Männlichkeitsgesten, schlagenden und geschlagenen Nutten, feigen Sado-Maso-Arschlöchern und korrupt-gierigen Bullen. In kontrastreichen Bildern gibt es gewissenlosen Neo-Film-Noir, der allerdings auf die Dauer in seinen coolen Posen, gemächlichem Tempo ein wenig stecken bleibt und zeitweise an eine Gangster-Groteske erinnert.
                                      Ein skrupellos-überheblicher Antiheld träumt den egoistischen amerikanischen Pulp-Traum. Der ist bitter und zynisch.
                                      Nicht mal ein Hundeleben wert...
                                      Anmerkung:
                                      Der immense Unterschied zwischen den 3 Fassungen von "Payback" macht es notwendig diese isoliert zu betrachten.
                                      Die von den Major-Studios angefertigte 99er Kinofassung (ohne Zustimmung des Regisseurs Brian Helgeland) ist im Vergleich zu dem oben besprochenem Director's Cut noch humorvoller, verdaulicher und spektakulärer. Den Publikumserwartungen geschuldet gibt es erklärende Off-Komentare, mehr explosive Actionszenen und eine deutlich zugänglichere Hauptfigur. Die letzte halbe Stunde ist komplett anders, hat völlig andere Handlungsschlenker. Der DC dagegen ist geradliniger, kompromissloser und erheblich düsterer, nicht nur in seiner Farbgebung.
                                      Am interessantesten ist die ursprüngliche Fassung, die als inoffizieller Workprint in den USA existiert. Hier ist das Ende der deutlichste Abgesang auf alle Konventionen. Elliptisch schließt sich der Kreis, es gibt ein herrliches Anti-Happy-End, die Geschichte wird am schlüssigsten erzählt.
                                      Links:
                                      http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=3897
                                      http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=592&vid=160140
                                      http://de.wikipedia.org/wiki/Payback_%E2%80%93_Zahltag

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                                        Das Woman-in-Prison-Genre ist noch nicht alt, da gibt es 1974 den ersten Film der es bewusst auflöst, in seine Einzelteile ad absurdum führt.
                                        Mitbegründer der sleazig-sadistischen Knast-Phantasien Roger Corman lässt den Debütfilmer Jonathan Demme frei. Wohl wissend das dieser seine Schwerpunkte woanders setzen wird.
                                        Das offensichtliche und sperrige Ziel ist es einerseits die potentiell männlich-voyeuristischen Bedürfnisse nach Sex, Gewalt und Action zu befriedigen, im Rahmen eines Exploitation-Movies. Es gibt nackte Frauen, Catchen in der Dusche, Knallereien und eine Vergewaltigung zu sehen.
                                        Anderseits dreht der Regisseur gerne den Spaß um, ironisiert oder zerstört den schweinischen Spieß beim Betrachter. Phallische, surreale Traum-Sexszenen betonen und verstärken diese Distanzierung. Theatersequenzen spielen mit den Geschlechteridentitäten, führen sie ins Absurde.
                                        Zu der melancholischen Hillbilly Musik von John Cale (Velvet Underground) wird nicht der dreckige Blues sondern die Kritik am Patriarch, an staatlichen Machtmissbrauch gespielt. Geballte Zuchthaus-Frauen-Power ist hier eine Reflexion über starke Weiblichkeit, Feminismus und revolutionärem 70er Jahre Gedankengut.
                                        "Caged Heat", die gezielte Lobotomie eines verruchtem Genres zwischen Parodie, Bedürfnisbefriedigung und Dekonstruktion.

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                                        • Walken ist eine echt coole Sau:
                                          http://www.youtube.com/watch?v=OLUGBujl2-0
                                          Grandios!

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                                          • 5
                                            über McBain

                                            Ernüchterte Helden des Vietnamkrieges bekommen im Revolution verklärtem Kolumbien die Möglichkeit ihren damaligen Krieg doch noch zu gewinnen.
                                            Früh 90er Actionheuler, der vergangenen Kriegs- und Söldner-Heulern gnadenlos nach heult.
                                            Hier zeigen knallharte Typen mit Herz am richtigen Fleck wie ein geknechtetes Volk vom Elend befreit werden kann. Die schlichte Befreiungsbotschaft und das Zelebrieren von Kriegsfilmästhetik für eine gute Sache.
                                            Wenn spätestens ein Kampfjet-Pilot mit finalem Kopfschuss aus dem Nachbarflugzeug erlegt wird und der Bananenrepublik-Diktator zu einer Karikatur seiner selbst verkommt ist offensichtlich, das James Glickenhaus' Oberstübchen durchgebrannt ist und Unsinn die Macht hat.
                                            Das aufwendige Budget und die zahlreichen Blutbeutel explodieren ordentlich in Zeitlupe, während Christopher Walken teilnahmslos durch die Szenerie walked und grenzenlos naiver Das-Volk-ist-die-Macht-Rhetorik andächtig lauscht.
                                            Actionfeuerwerk ohne einen Funken von Verstand.

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                                              Was tun, wenn sexuelle Frustration in einer heterosexuellen Partnerschaft herrscht? Wenn bei erotischen Striptease im Club die gleichgeschlechtliche Neugierde geweckt wird?
                                              Der Therapeut empfiehlt einen neuen Partner zu suchen. Aber der hat keine Ahnung...
                                              In der Türkei, bei Strand und Meer rauschen die lesbischen Phantasien durch den Kopf. Da kann man(n) noch so viel zwischen Todestrieb und Lebenstrieb herum-interpretieren, die begehrlichen, herein-gezoomten Blicke auf den weiblichen Körper existieren, können nicht ignoriert werden.
                                              In einer sonnen-durchfluteten Urlaubsphantasie werden "dunkle" Geheimnisse und Gelüste entdeckt. Der weibliche Orgasmus mit einer Frau als vampirischer Biss. Was hat das mit dem Dracula-Mythos zu tun? Narrativ erklärt das Regisseur Jess Franco kaum, eher als fiebernder Albtraum aus Voyeurismus, Sehnsucht und Erlösung. Okkultismus und transzendente Spiritualität bekommt eine sexualisierte Note, monogame Liebe ist nur noch ein absurdes Konstrukt.
                                              Oh, sweet-sleazy-seventeens , mit ihren offenherzigen Befreiungsversuchen... Zur Hammondorgel vergangener Zeiten wird die sexuelle Befreiung zelebriert. Lesbischer Sex als Draculas tragisches Erbe.
                                              Zwischen experimenteller Feingeistigkeit und platter Softcore-Erotik gibt es einen berauschenden Bilderfluss. Die hedonistische Selbstbefreiung aus den Fesseln der bürgerlichen Moral ist letztlich dann doch nur die Verirrung des weiblichem Geschlechts.
                                              Wer psychedelische Hirnficks a la Jean Rolin mag und nackte Frauen zu cooler Musik räkeln sehen will kommt auf seine Kosten.
                                              Bei mir wurde die Sehnsucht nach einen weiteren Urlaub am Bosporus geweckt...

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                                              • "Bei The Panopticon handelt es sich erfrischenderweise um kein Sequel, Prequel oder die Adaption eines Romans, sondern um eine originäre Geschichte."
                                                Ich finde es traurig und treffend das diese Information (heut' zu Tage) extra erwähnt werden muss...

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                                                  Artifizielle Wundertüte erster Güte.
                                                  Ein filmisches Kreuzworträtsel für Augen, Ohr und Hirnschmalz.
                                                  Unter dem Motto je mehr Wendungen, um so mehr Doppeldeutigkeiten. Endlose Ebenen-Vervielfachung.
                                                  Es scheint oftmals als ob der Film von Allem zu viel haben will, so weit geht er mit seinen Anspielungen, Twists und der Suche nach Wahrheit. Die Sinnentleertheit droht.
                                                  Die Geschichte entwickelt einen hypnotischen Flow, vorausgesetzt der Betrachter ist bereit dem über-konstruiertem Amnesie-Labyrinth, ständig wechselndem Tonfall und Öffnen verschiedenster Genre-Schubladen zu folgen.
                                                  Wirklich tiefsinnig oder nachhaltig wird es allerdings kaum. Regisseur Danny Boyle bleibt auf seiner bewährten schick-gestylten Oberfläche. Im selben Maß wie hier die Figuren manipuliert werden, wird der Zuschauer getäuscht.
                                                  Er zeigt aber auch wie nicht-lineares Erzählkino neugierig machen kann.
                                                  Trügerischer Film-Neon-Noir mit Femme Fatale in Trance ohne Scharmhaare.
                                                  Olympische Kopfkino, im wahrsten Sinne des Wortes.

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                                                    Grelle Tour de Farce durchs Eheglück als Frischzellen-Kur für das Franchise. Der brutale Rosenkrieg zwischen Serienkiller hat Sinn für schwarze Romantik. Etwas überkandidelt wird eine anspruchslos-ironische Road-Movie-Reise durch Klassiker des Horrorgenres angetreten.
                                                    Grotesker Honeymoon-Unsinn, der in seiner Überspanntheit und Ausgelassenheit für blutig-böse Heiterkeit sorgt.

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