lieber_tee - Kommentare
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Alle Kommentare von lieber_tee
Der Witz-Hammer schlägt wieder zu..
Ein weiteres Thor-quel, dass sich selbst nicht sonderlich ernst nimmt. Diese als Mega-Blockbuster getarnte Sitcom wurde scheinbar nur zum alleinigen Zweck gemacht so viele blöde Gags wie möglich pro Minute einzufügen, mit dem plötzlich eingestreuten dramatischen und finsteren Tönen kann sie gar nix anfangen. Satt und laut, vollgepackt mit niedlichen Nebensächlichkeiten, gibt es die reine Kinder-Taikaka-Show, die irgendwie immer scheiße ist, aber zumindest mich mit seiner Gaga-Verspieltheit und Verarschung von klassischer Mythologie zum Lachen bringt. Figuren in Halloween-Kostümen blubbern durch eine bonbonfarbene Kaugummiblase, während Christian Bale krampfhaft einen auf Ingmar Bergman macht. Das ist alles so unfassbar doof, aber dieser absurde MCU-Rummel hat zumindest ein großes, alberne Herz.
Ein von 6 Ziegen gezogenes Raumschiff .
Die Reste eines Meisters.
Dario Argentos „Dark Glasses“ ist so was wie ein Friedensangebot für die cinephilen Fans, die es nicht fassen konnten, das ihr Gott möglicherweise mit „Dracula 3D“ filmisch gepfählt und blutleer ins Grab treten würde. Allerdings gehört dieses eigensinnige, seltsam geplottete Serienmörder-B-Movie trotzdem zu den vielen Enttäuschungen, die der Regisseur seit Jahrzehnten veröffentlicht. Denn das Ergebnis ist nicht sonderlich hochwertig oder gar clever.
Wohlwollend betrachtet hat Argento wieder einen psycho-sexuellen Giallo gedreht, der bewusst unwirklich und zusammenhanglos daherkommt, sich einer Traumlogik unterordnet. Wo eine (gesellschaftlich entwurzelte) Frau ebenso fetischisiert wie ständig von stumpfer und gekränkter Männlichkeit bedroht wird. Wo der Verlust des Augenlichtes zu Mütterlichkeit und weibliche Ermächtigung am Ende zu Einsamkeit führt. Erzählt und inszeniert ist das wie ein seniler Exzess aus bekannten Bildern und Motiven des Meisters. Wirklich kreative Szenen gibt es dabei kaum, das Verspielte ist verloren gegangen, Argento bedient sich nur noch bei sich selbst. Letztlich erinnert der Film daran wie viel besser dieser Filmemacher früher einmal war.
5 Pflegekräfte für sehbehinderte Menschen.
„Ein besonders ikonisches Poloch.“
„Der schlimmste Mensch der Welt“ ist vielleicht der beste Film, den Greta Gerwig und Noah Baumbach nie gemacht haben. Die bitter-süße, traurige, überaus witzige Charakterstudie einer jungen Frau, die glaubt eine Nebenrolle im eigenen Leben zu spielen, ist voll-gepackt mit frisch beobachteten intimen Momenten. Ohne zu viel Sentimentalität, mehr mit melancholischer Sehnsucht, beobachtet Joachim Trier das Verlieben und das Entlieben. Die vermeintlich ziellose und unentschlossene Selbstfindungsreise seiner Protagonistin ist gerade in seinen verunsicherten Gefühlen, widerspenstigen Energie und ironischen Humor so überzeugend, wird getragen von einer brillant glaubwürdigen Hauptdarstellerin.
Ein romantisches Drama für Leute, die romantische Dramen hassen.
7,5 mal Angst davor zu haben, wie ein Bambi auf Eis zu sein.
Der Bulle und der Maulwurf.
Johnny To's festlandchinesische Krimisaga „Drug War“ bekommt hier eine südkoreanische Action-Umarbeitung, angereichert mit einer Parade aus Charakterdarstellern, die köstlich übertriebene Figuren spielen. Regisseur Lee Hae-Young weicht mehrfach vom Ausgangsmaterial ab, strukturiert neu, entwickelt eine betont elegante und stylische Optik. Die Besessenheit eines Drogendetektivs einen rätselhaften Drogenboss zu fangen ist ein hinterlistiges Drama zwischen Informant und Polizisten, die beide mit ihrer eigenen inneren Leere kämpfen. Dabei benutzt der Filmemacher verschwenderisch typische Versatzstücke des Genres, ist brutal, verstörend und ungemein fesselnd. Trotz seiner düsteren Geschichte wird das überraschend locker erzählt, immer von chaotischer Gewalt unterbrochen. Starkes Korean Food.
7 obszöne Handzeichen in Gebärdensprache.
Kopfhörermomente ohne Popklischees.
Verzweifelte Teenager, die zwischen Neurosen, Erektionen und fast beiläufig wechselnden Identitäten schwanken, sind auf der Suche nach Zuneigung und gegenseitigen Rückversicherungen. Sie sind auf einem US-Militärstützpunkt im katholisch geprägten Italien gestrandet, der sich als stramm identitätspolitischer Vorposten amerikanischer Werte gibt. In diesem widersprüchlichen Mikrokosmos nimmt Autor und Filmemacher Luca Guadagnino die Rolle eines Beobachters ein, zeigt seine Figuren, ohne sie zu verurteilen. Er bleibt seinem expressiven Stil treu, verfeinert ihn sogar. Sein Coming-of-Age-Drama ist kaum Plot-orientiert. Mit ruhigen Flow, zwischen Nähe und Distanz, spielt er mit Erwartungen und Rollenzuschreibungen, mit Blicken und Gesten, die Raum für weitere Entwicklungen geben. Der Exzess bleibt dabei eine leere Geste, stattdessen tastet sich die Serie langsam an die jungen Menschen heran.
8 mal sich an den Wetterbericht für Chicago klammern.
Nur ein weiterer Geldraub von Disney.
Diese Spin-off-Show, die ursprünglich ein Film werden sollte, bevor sie durch die Produktionshölle ging, um in eine Serie umgewandelt zu werden, ist selbst als Nostalgiesperma unfruchtbar. Der Hardcore-Fan wird hart getroffen, aber wer eine gut erzählte und inszenierte Serie sehen will geht leer aus. Ewan McGregor auf Autopilot, eine nervige Kind-Leia, erschreckend unterdurchschnittlich von den Autoren geschrieben und bieder-orientierungslos in der Inszenierung, enthält „Obi“ keinerlei Nährwert für das Franchise, außer aufgewärmte Nostalgie. Der Star Wars – Hintergrundgeschichte wird nichts Zwingendes hinzugefügt. Wenn das Ganze nicht so uninteressant wäre, wäre es armselig und ärgerlich.
4 Lichtschwerter im Dunklen.
Ein eineinhalbstündiger Schlag in die Magengrube.
James Ashcroft hat mit „Coming Home in the Dark“ eine dunkle Kreatur erschaffen, die irgendwie losgelöst von der gewöhnlichen Welt, uns an vertraute Orte führt, die sich dann fremd anfühlen. Dieser unerbittliche Albtraum ist ein intimes, terrorgetriebenes Roadmovie. Mit kantiger Kinematographie fokussiert der Film das menschliche Drama fest im Scheinwerferlicht. Der scheinbar willkürliche Akt der Gewalt wird zu einer düstere Meditation über die zerstörerische Natur von Traumata, stellt Fragen zum Wesen der Schuld, die schonungslos beantwortet werden. Ein fieser und erschreckender Midnight Noir, der mich kalt erwischt hat.
7 Familienwanderungen.
Für Freunde der intellektuellen Unterforderung...
Hier gibt es nichts, was Liebhaber aus dem 80er und 90er Videotheken-Ramsch noch nicht kennen. Das Update der „Under Siege“-Blaupause bedient so ziemlich jedes Genre-Klischee, das man sich vorstellen kann. Schauspielerin Elsa Pataky kanalisiert dabei ungehemmt ihren inneren Steven Seagal, mit dem Ziel ultrarechtem Patriotismus die Fresse zu polieren und #MeToo für Blöde zu generieren.
5 Knarren in Säure baden lassen.
Fast and Furiosaurus.
Manchmal lustig, meistens lausig und selten gut. Diese mittelmäßige Jurassic Park-Tribute- Show versucht größer, lauter und aufwändiger als ihre Vorgänger zu sein. Entstanden ist ein zermürbend langer und seelenlos seichter Film, der sich ausschließlich auf seinen bekannten Genpool ausruht. Mit der Idee, das die Saurier jetzt frei in unserer Welt leben, kann er überraschenderweise kaum etwas anfangen. Irgendwo zwischen James Bond mit Dinos, Nostalgie in den Dolomiten und Heuschrecken-Kapitalismus als Klimakrise gibt es schwindelerregende Effekthascherei. In seiner Gesamtheit fühlt sich der Film aber seltsam gleichgültig und aufgedunsen an. Zwar freut sich das Kind mit Dino-Bettwäsche in mir immer noch über solch einen geistlosen Bombast, letztlich ist „Jurassic World 3“ dann doch nur der beschämende Triumph der Gier eines Film-Unternehmens.
5 Dinos auf dem Schwarzmarkt kaufen.
Hau den Lukas in Südkorea.
Bösewichte sind böse, gute Kerle sind hart, harte Kerle erledigen böse Jungs. Sehr repetitiver, vorhersehbarer Actioner, der seine gewöhnliche Geschichte mit anständigen Tempo erzählt. Die Handlung verlässt sich auf die Stärke des bulligen Hauptdetektivs, dessen polizeiliche Herangehensweise ausschließlich aus herumlaufen und Leute verprügeln besteht. Als Standard-Machostreifen, in dem sich alles um den einzelnen starken Mann dreht und die Lösung von Konflikten nur daraus besteht, allen was in die Fresse zu hauen, grenzt der Film schon fast an eine Selbstparodie. Oder eher an einen Bud Spencer-Film in Chinatown im Overacting-Modus. Wenn nicht dieser düstere Grundton und die explizite Gewalt wäre... So ist „Outlaws“ eine krude Mischung aus lustiger Polizeigewalt mit Flachwitzen, Fäkalsprache und zynischer Brutalität geworden.
5 kugelsichere Westen gegen Messerstiche.
Ein Karneval aus brutalen Schießereien.
„Gunpowder Milkshake“ ist farbenfroh, neondurchflutet und karikaturartig. Der Film hat allerdings kaum eine eigene Persönlichkeit. Er wirft alles gegen die blutverschmierte Wand und hofft, dass irgendetwas daran kleben bleibt. Als feministischer „John Wick“-Film bietet er übertriebenes, zutiefst stilisiertes, von Kugeln durchfetztes Spektakel. Leider sind die Frauen hier keine Charaktere, um die man sich kümmern muss, sondern Requisiten, die ihren Waffenfetischismus frönen. Dieser Zuckerrausch aus Blut und Style bietet anständig choreographiertes Gewalt-Ballett, aber der letzte (originelle) Kick fehlt, weil jedes durch-komponierte Bild aufdringlich danach schreit unbedingt cool zu sein.
5 mal in Slow-Motion Männer zerstückeln.
Ebenso hypnotisierend wie schlockig.
Nunn hat diesen Film als Non-Stop-Single-Take-Belagerungserlebnis konzipiert. Mit stumpfer Klarsicht und konstanter Action kombiniert er fachmännisch lange Takes mit cleverer Kampfchoreografie. Wer ein Faible für taktisches Handeln in Videospielen und Paintball-Shows hat, in militärischen Schießbuden gerne auf Bösewichter ballert, der bekommt hier 90 Minuten adrenalingeladene Macho-Kost der B-Klasse. Schade, dass der Geschichte und den Charakteren kaum eine Unze an Tiefe gegeben wird und das ausgelutschte Terrorismus-Narrativ bedient werden muss.
5,5 mal nachladen.
Toxische Mütterlichkeit als Antagonismus.
Dieses Multiversum ist weit weniger verrückt als der Titel verspricht. Der Film schafft es allerdings das übliche Superheldenfutter mit Horror-Würze zu verfeinern. Natürlich bleibt das immer im Rahmen seiner Marvel-Blaupausen, damit sich das Geschäft weiterhin selbst erhält. Mit den üblichen Fanködern dargereicht, gibt es aber überraschend viele makabere Momente und visuell einfallsreiche Sequenzen. Hier ist der Fingerabdruck seines Regisseurs spürbar, hier ist überhaupt mal eine filmische Handschrift erkennbar. Denn Sam Raimi lebt oft seine verspielten und karnevalesken Anspielungen auf sein Horror-Kanon aus. Am Ende bleibt zwar erzählerisch ein chaotisches Durcheinander übrig, wo nur enzyklopädisches Wissen über Marvel-Einzelheiten vor Orientierungslosigkeit schützt, allerdings war ich schon überrascht, das „Strange 2“ etwas aus den Fugen geratene kommerzielle Kunst bietet, die druckvoll aus dem üblichen Brei heraus sticht.
6 mal mit den Armen vor dem Gesicht wedeln.
„Glaubst du wirklich, dass Männer aufhören, weil du sie nett fragst?“
Ein mörderisches Maskottchen jagt hormonelle Teenager in der High School. Dieser Slasher ist in seinen ersten 25 Minuten interessant, wenn er auf das Patriarchat und die damit verbundene toxische Männlichkeit in der Schule herab blickt. Der Rest des Films ist bestenfalls Malen nach Zahlen und im schlimmsten Fall unfreiwillige Komik. Er tut zu wenig, um das Genre zu untergraben oder zu bedienen. Die Killsequenzen sind begrenzt, stattdessen gibt es Seifenoper mit Eifersüchteleien, heimlichen Schwärmereien und etwas Ungehorsam. Die sterile Kinematografie fühlt sich theatralisch an, hat keinen herausragenden Stil. Nervenkitzel fehlt komplett.
4 mal sich eine Gebärmutter wachsen lassen.
Überraschungen auf der Speisekarte.
„Fresh“ ist so subtil wie ein Vorschlaghammer. Die Autorin Lauryn Kahn und die Regisseurin Mimi Cave entwickeln eine spielerische Dating-Satire zu einer provokativen Mahlzeit. Diese funktioniert besser als Empowerment-Fabel gegenüber giftige männliche Sexualität als ein wirklich packender Thriller. Wer Lust auf cleveren, kreativen Gore hat, auf eine verdreht komische Weise, wird auf seine Kosten kommen. Das Konzept des Final Girls wird zelebriert, stilvoll und elegant, wenn auch etwas belehrend.
7 Fleischbällchen mit Spagetti.
Das Leben ist ein Gefängnis, das Leben ist ein Casino.
Paul Schrader hat einen Großteil seiner Karriere damit verbracht, in die dunklen Abgründe bedrängter Männer zu schauen. Mit mulmige Dringlichkeit taucht er auch diesmal langsam in die Psyche einer gequälten Seele ein. Er erzählt ein archetypisches Rachedrama als Klagelied, als Meditation über Schuld und Vergebung. Dabei spielt er gerne mit Filmformen und Aussparungen. Oscar Isaac bietet dazu die entsprechend fein abgestimmte Leistung eines streng kontrollierten, äußerlich umgänglichen Charakter, der sich benimmt, als hätte er jeden Ehrgeiz aufgegeben. Wenn der Zuschauer die Scherben des kaputten, beschädigten Protagonisten anfängt zusammenzusetzen merkt er, dass Schrader im Herzen ein hoffnungsloser Romantiker ist.
7 "verbesserte Verhörtechniken".
Biolehrer vs. Aliens.
„Tomorrow War“ ist eine aufgeblähten Leiche eines großen Blockbusters, der beim Streaming angespült wurde... Hier kämpfen fehlerhafte Menschen gegen Außerirdische. Während sie die gesamte Menschheit retten klären sie auch noch ihre familiären Entfremdungen. Die dämliche Zeitreise-Prämisse soll wohl einen fröhliche Spaß generieren, damit dieses Bildschirmerlebnis genug Spektakel bietet. Leider prasseln immer und immer wieder dieselben Klischees auf den Betrachter nieder, in diesem müden und übertrieben recycelten Sci-Fi-Durcheinander. Das ist Bedienungsanleitungskino. Die Bedrohung ist als Metapher für die Klimakrise gedacht, aber dieser Ansatz wird nie wirklich verfolgt. Auch ist Chris Pratt nie in der Lage, das facettenreiche Charaktergerüst zu liefern, das für eine tiefere emotionale Basis erforderlich ist. Ohne sein freches Grinsen scheint er nicht zu wissen, was er mit seinem Gesicht anfangen soll.
4 Stasiskammern mit Monstern.
Wenn Blicke untergraben und aufgespießt werden...
Ti Wests vielleicht etwas zu akademische und in überdeutliche Symbolik verfangene Herangehensweise einen verspielten, augenzwinkernden und abstoßenden Rückblick auf das Grindhouse-Kino der 70er zu generieren, bringt zwei Genres zusammen – Slasher und Pornografie – die schon immer nah beieinander lagen. Er benutzt die Lust an Sex und Blut um Voyeurismus mit dem Altern, der Kraft der Schönheit und dem, was passiert, wenn man diese Kraft verliert, zu verbinden. Dabei de-konstruiert er bewusst die moralischen Geschlechter- und Sexstereotypen, die die älteren Horrorfilme definiert haben.
7 nicht geladene Schrotflinten.
Fragmentiert und frenetisch ...
Ich wünschte, ich hätte den Film mehr gemocht... Hyperaktiv, atemlos und laut hauen die Regisseure einen irren Streifen heraus. Es gibt genug Ideen, um ein Dutzend Filme oder eine ausgewachsene TV-Serie zu befeuern, aber die Daniels haben das alles in bombastische, emotional erschöpfende 139 Minuten geschnürt, die entscheidende Mängel an Finesse im Geschichten-erzählen zeigen. Phasenweise ist die kreative Vielfalt beeindruckend, aber zunehmend wird das alles repetitiv und zum Ende hin unerträglich rührselig in seiner Idealisierung der Einheit der Familie. In seinem aufdringlichen Überwältigungsmodus unterscheidet er sich letztlich auch nicht von Marvel-Blockbustern.
5 Kung Fu Universen.
Wir ballern uns durch ein Labor voll mutierter Matschgesichter...
„Death Valley“ ist ein übelst generischer Billig-Monsterfilm. Irgendwo im Teutoburger Wald und im Keller meiner Berliner Altbauwohnung gedreht. Testosteron-getrieben versucht er das zu kaschieren, was ihm mit Drohnen-Aufnahmen und Unschärfen aber nur bedingt gelingt. Eine tragfähige Mischung aus Horror und Action ist dabei nicht entstanden. Sein Minimal-Plot ist banal, der Thrill ist repetitiv, die Schauspieler sind völlig unbegabt und das ganze militärische Gehabe nur lächerlich. Die handvoll handgefertigter Kreatureffekte retten den Film nicht.
4 flambierte Ungeheuer.
„Wer mich anlügt, der wird brennen!“
Seltsam minderwertige, kaum modernisierte Version von Stephen King's „Firestarter“. Mit apathischer Vorhersagbarkeit braucht der Film ewig um in Schwung zu kommen und kommt dann noch nicht mal in Schwung. Eine emotionale Dringlichkeit ist in diesem mutlosen Telekinese-Quatsch nicht zu spüren, untermauert wird das mit einer uninspirierten Regie. Das hölzernem Schauspiel, die schwerfällige Handlung und Geschwätzigkeit lassen einen einschlafen. Hätte gerne die Version von Faith Akin gesehen.
3 Katzen grillen.
Das Finale hat die Aufgabe, die Trilogie mit einem Höhepunkt zu beenden und gleichzeitig jeden Handlungsstrang der beiden vorherigen Einträge zufriedenstellend zu verbinden.
Während die ersten beiden Teile eine klare Hommage an Genrefilme waren, ist dieser letzte Film nur ein Durcheinander, in dem viel zu viel passiert und viel zu wenig über den Zusammenhalt des Projekts nachgedacht wird. Uneben, an allen Nähten knarrend. Der anfängliche atmosphärische Folk-Horror wird mit dem Holzhammer zusammen gekloppt, zügellose Popkultur-Referenzen als Hexensabbat. Um die Trilogie effektiv abzuschließen, müssen wir ab der Mitte des Films plötzlich ins Jahr 1994 zurückkehren. Die Situationen und Sequenzen in der „Gegenwart“ fühlen sich aber albern und aufgebläht an und finden einen kaum brauchbaren Abschluss.
Abgesehen von seinen (Genre-) Ambitionen ist diese Trilogie eher mau.
4 mal Tod durch erhängen.
Direkt an den ersten Teil anknüpfend, führt uns „1978“ in die Zeit der späten 70er zurück, um die Geschichte von der Hexe Sarah Fier fortzusetzen.
Gruppentherapiesitzungen für Retro-Horror-Fans.
Netflix will hier den lukrativen Young-Adult-Markt im Stranger-Things-Fahrwasser abgreifen und greift mit seiner Teenager-haften Nostalgie ins Kommerz-Klo. Der Film kämpft mit den gleichen Problemen, die sein Vorgänger auch schon hatte. Ungleichmäßiges Tempo, deutlich zu lang und geschwätzig. Seifenoper-Intrigen treffen auf eine schlichte Mythologie. Das reizvolle Potenzial als moderner Sommercamp-Slasher-Klassiker wird wenig ausschöpft, eher verprügelt.
Lieber 4 (alte) Romane von Stephen King lesen...
Leigh Janiaks Fear Street -Trilogie soll ein Horror-Event auf Netflix sein, inspiriert von den mittelmäßigen Romanen von RL Stine. Die drei Filme handeln von einer Hexe, die 1666 von den Einwohnern von Shadyside hingerichtet wurde, aber nicht bevor sie einen Fluch über die Stadt entfesseln konnte, der sie zu einer Zukunft voller Tod und Elend verdammte – im Gegensatz zu ihrem wohlhabenden Rivalenviertel Sunnyside.
"1994" ist eine Hommage an „Scream“, gefüttert mit den Grundnahrungsmittel des Slasher-Genres. Unter Einbeziehung des Young Adult-Netflix-Algorithmus versucht der Film schwungvoll Horror zu generieren, leidet aber unter Tempoproblemen und seinen hauchdünnen Charakteren. Grusel ist hier generisch und repetitiv, gefüllt mit popkulturellem Schnickschnack und einem schrecklich aufdringlichen Soundtrack damit Millennials das cool finden. Visuell sieht das was hier 90er sein soll eher nach 80er aus.
4 Masken und Messer.
Digitaler Cousin zweiten Grades von Graf Dracula.
Puh, schon wieder Fledermäuse... Dieser öde und generische Frankenstein-Dracula-Jekyll & Hyde-Mashup von Marvel ist wohl die Vorstellung, wenn ein fettes Studio einen Horrorfilter über eine Anti-Helden-Geschichte legt. Entstanden ist ein zahnloser und anämischer Film, der die unterste Messlatte einer Comic-Adaption bedient. Hier gibt es nichts, was nicht schon einmal gezeigt wurde. Die visuellen Effekte sind ermüdend-überladen, die gotische Düsternis konnte „Underworld“ schon vor 20 Jahren besser. Mit dem zwiespältigen Charakter Morbius kann der Film kaum etwas anfangen.
Wegwerf-Film.
4 mal in Fledermaus-Scheiße begraben.