lil.weeze - Kommentare
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Alle Kommentare von lil.weeze
Glücklicherweise entschied sich Don Cheadle bei seinem Biopic über Jazz-Legende Miles Davis dazu, kein weiteres, auf Fakten basierendes, um Authentizität bemühtes, Aufstieg-und-Fall-Biopic zu drehen, sondern versucht stattdessen, sich über eine fiktive Geschichte, unterstützt durch ein paar grobe Eckpfeiler in Form von Rückblicken, dem Phänomen Davis zu nähern. Wie nahe er dem Künstler damit kommt, kann ich als Nicht-Kenner nicht beurteilen, dass das ganze aber höchst unterhaltsam und für ein Regie-Debüt auch noch unglaublich stilsicher inszeniert ist, lässt sich nicht bestreiten.Tolle Bilder, großartige Musik und zwei großartige Performances von Cheadle als Miles Davis und McGregor als fiktiver (Pseudo-) Rolling Stone-Reporter lassen die 100 Minuten wie im Flug vergehen. Mein Interesse an der Person Davis und seiner Musik wurde definitiv geweckt.
Ein weiterer typischer Festivalfilm über einen libanesischen Flüchtling, der in Berlin, irgendwo zwischen seinem kriminellen Bruder und einem Motorradclub, versucht, sich selbst zu finden. Ein paar nette Momente gab es, aber wirklich neue Einblicke bzw. interessante Perspektiven sucht man vergebens. “Meteorstraße” hat mich jedenfalls ziemlich kalt gelassen.
Der Meister der Selbstdarstellung ist zurück und er ist einseitig, manipulativ und selektiv wie eh und je. Aber eben auch sehr unterhaltsam, teilweise brüllend komisch und manchmal sogar durchaus rührend. Dass “Where To Invade Next” ein sehr verzerrtes bzw. einseitiges Bild vom „Paradies Europa“ zeigt, dürfte jedem klar sein. Dass er mehr als einmal deutlich übers Ziel hinausschießt, auch. Der Grundgedanke, der hinter alldem steht, ist aber durchaus interessant.Und wenn Moore damit auch nur eine Handvoll US-Amerikaner dazu bewegen kann, über den Tellerrand zu schauen, hat er sein Ziel ja schon erreicht. Dass es dem Beschwerdeweltmeister Deutschland darüber hinaus durchaus auch mal ganz gut tut, sein Land aus einer anderen Perspektive zu sehen und zu realisieren, dass vielleicht doch nicht alles schlecht ist, schadet sicher auch nicht.
Anfangs überrascht die französisch-belgische Co-Produktion eines deutschen Regisseurs noch mit einigen wirklich witzigen und skurrilen Momenten und liebenswürdigen Charakteren, spätestens ab der Hälfte verliert sich der Film dann aber völlig und kann den anfänglichen Drive nicht aufrecht erhalten. Definitiv einer der schwächeren Kandidaten des bisherigen Festivals.
Das neue Feel-Good Movie von Thomas Vinterberg :) Kollektivet erzählt die Geschichte einer dänischen Kommune in den 70ern und ist dabei tatsächlich um einiges verträglicher als Vinterbergs Referenzfilme Das Fest oder Die Jagd. Wie nicht anders zu erwarten zeichnet er auch hier eine psychologisch ausgefeilte Studie über das Zusammenleben in einer Kommune, legt den Hauptfokus allerdings auf eine Dreiecksbeziehung zwischen Ulrich Thomsens Charakter, seiner Frau und seiner deutlich jüngeren Freundin. Gerade diese Dynamik wurde sehr gut eingefangen und vor allem das Porträt der zunehmend depressiv werdende Ehefrau war großartig. Im Großen und Ganzen vielleicht nicht ganz so eindringlich wie die o.g. Filme, wer aber auf die Filme von Vinterberg steht oder sich generell für die Thematik interessiert kann hier bedenkenlos zugreifen.
Valderama ist ein in allen Belangen typischer Festivalfilm über einen Jugendlichen Waisen, der ohne Papiere auf den Straßen Teherans zu überleben versucht. Wirklich falsch macht der Film dabei eigentlich nichts, er hat einen sympathischen Hauptdarsteller und bietet auch ein paar interessante Einblicke in die iranische Unterschicht. Wirklich packen konnte er mich aber auch nicht.
Aloys ist eine herrlich skurrile One-Man-Show von Georg Friedrich, den ich gerne öfters in einer Hauptrolle sehen würde. Dass er einen Film mit seiner außergewöhnlichen Präsenz mühelos alleine tragen kann, beweist er hier eindrucksvoll. Der Film nähert sich mit meditativer Ruhe einem zutiefst einsamen Mann, der sich weitestgehend von der Gesellschaft abgeschottet hat. Manchmal lustig, manchmal dramatisch und mit jeder Menge kleiner toller Ideen, konnte mich der Film durchgehend überzeugen.
Dank der Ballhaus-Hommage auf der Berlinale konnte ich Francis Ford Coppolas letzten großen Film endlich auch auf der großen Leinwand erleben. Bram Stoker’s Dracula ist ein Meisterwerk, ein Fiebertraum, der mich jedes Mal aufs neue komplett in seinen Bann zieht und noch lange nachwirkt. Er ist ein letztes Aufbäumen des Altmeisters Coppola, der hier nochmal alles an kreativer Energie hineinsteckte und mit einer in jeder Hinsicht überbordenden Inszenierung aufwartete. Jede Szene ist so voller liebevoller Details, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Dazu kommt, der alles andere als zurückhaltende Score, der einen förmlich in den Sessel presst. Der ganze Film hat einen sehr künstlichen Touch. Kulissen sind klar als solche erkennbar. Aber gerade das passt in meinen Augen perfekt zu einer Verfilmung Draculas. Es könnte genauso ein Bühnenstück sein. Besonders beeindruckend sind natürlich die (bis auf eine kleine Ausnahme) praktischen Effekte. Das ursprünglich zugeteilte Effekte-Team wollte Coppola anfangs davon übereugen, dass seine Wünsche nur mithilfe der zu der Zeit immer wichtiger werdenden digitalen Effekte umgesetzt werden könnten. Das imponierte Coppola zum Glück wenig und er ersetzte sie durch seinen Sohn Roman der zusammen mit einige Effekte-Größen der Branche nochmal die volle Bandbreite handgemachter Effekte auffuhr: Matte-Paintings, Minaturen, Projektionen und natürlich ein herausragendes Make-Up. Aber auch Michael Ballhaus, der den Film übrigens als eine seiner besten Arbeiten bezeichnet, trug mit einer Vielzahl von verschiedenen Stilmitteln maßgeblich zu der surreale Atmosphäre bei. Und dann ist da natürlich noch Gary Oldman, der den Grafen schlichtweg perfekt verkörpert und vergessen lässt, dass nicht bei allen Castingentscheidungen für den Film ein so glückliches Händchen bewiesen wurde. :)
La Route d’Istanbul zeigt die berührende und teilweise auch recht spannende Odyssee einer Mutter (großartig: Astrid Whettnall), die aus dem Nichts erfährt, dass ihre 19-jährige Tochter zum Islam konvertiert und auf dem Weg nach Syrien ist, um dort für den Dschihad zu kämpfen. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen auf die Mutter, die nach und nach herausfinden muss, dass ihre Tochter in einer Parallelwelt lebte und sich schlussendlich aufmacht sie aus den Wirren des Syrien-Konflikts nach Hause zu holen. Die für mich interessanteste Frage des Themas wird dabei aber leider größtenteils ignoriert: warum hat sich die Tochter überhaupt für diesen Weg entschieden? Warum schließen sich immer mehr, vor allem junge, Leute einer ihnen fremden fundamentalistischen Glaubensgemeinschaft an und ziehen im schlimmsten Fall sogar für sie in den Krieg? Eine einfache Antwort darauf gibt es natürlich nicht, der Film klammert die Frage aber beinahe komplett aus und verschenkt somit größtenteils sein durchaus interessantes Setting. Er hätte somit nämlich auch vor jedem anderen x-beliebigen Hintergrund spielen können (Tochter reißt aus, gerät auf die schiefe Bahn etc.), ohne dass sich für den Film größere Änderungen ergeben hätten. Nichtsdestotrotz ist La Route d’Istanbul ein durchaus sehenswertes Drama, das den Leidensweg der Mutter einfühlsam und stimmig erzählt.
Fängt sehr vielversprechend an, tolle Atmosphäre und toller Gabriel Byrne, entwickelt sich dann aber relativ schnell zu einem typischen Arnie-Actioner. Der Film ist durchweg unterhaltsam, hat sogar einige richtig coole Momente, gemessen an dem großartigen Einstieg, wäre hier aber noch deutlich mehr möglich gewesen.
Selten war ich nach einem Film derart ratlos, was ich von dem eben gesehenen halten soll. Im besten Fall war er stellenweise irgendwie interessant. Größtenteils empfand ich ihn jedoch als konfus, erzählerisch sprunghaft, teilweise ziemlich billig und vor allem extrem zäh. Vielleicht muss man in der Zeit aufgewachsen sein, vielleich muss man Bowie-Fan sein (der war übrigens tatsächlich sehr überzeugend), vielleicht muss man aber auch einfach nur diese Art von Kunstfilm mögen. Meins war es jedenfalls nicht.
Ziemlich lahmes und stellenweise auch recht absurdes Dschungelabenteuer voller billiger Sets (die sich aber zumindest mit ein paar schönen Naturaufnahmen abwechseln), Laserkanonen und einem sprechenden, Martini trinkenden, rauchenden, Fallschirm springenden (und vor allem Ernst gemeinten) Gorilla.
http://www.moviepilot.de/liste/personliche-tops-und-flops-2015-lil-weeze
Seichter aber durchaus sehr unterhaltsamer Provinzkrimi mit einem sympathischen Ermittlergespann und viel Lokalkolorit, der nicht nur einmal an die großartigen Brenner-Verfilmungen erinnert, ohne aber jemals deren Qualität zu erreichen.
Neben der unangenehmen Hochstilisierung eines Massenmörders zum unerschütterlichen Volkshelden ist es vor allem die AUSNAHMSLOS negative Darstellung der irakischen Bevölkerung als wilde Barbaren und somit die Rechtfertigung für das höchst fragwürdige Vorgehen des US-Militärs, die den Film zum absoluten Ärgernis macht. Aber selbst auf filmischer Ebene hat American Sniper kaum etwas zu bieten. Die Story ist oberflächlich und voller Klischees (man fragt sich warum andere PTBS-Patienten sich überhaupt so anstellen, kann man die Krankheit doch relativ einfach mit einem idyllischen Jagdausflug mit seinem Sohn und ein bisschen Zeit mit anderen Veteranen kurieren), lieblos inszeniert und über weite strecken absolut langweilig. Gut, zumindest Bradley Cooper macht seine Sache wirklich ordentlich.
Mir fällt auf Anhieb kein anderer Regisseur ein, der derartige Qualitäts-Schwankungen in seiner Filmographie zu bieten hat wie Isaac Florentine. Auf den großartigen Undisputed 2 folgten die Gurken The Shepherd und Ninja, auf den sehenswerten Undisputed 3 folgte der unterirdische Assassin's Bullet und auf den immerhin recht unterhaltsamen Ninja 2 folgt nun dieses Debakel, dass außer der ein oder anderen guten Kamphchoreographie wirklich überhaupt nichts zu bieten hat. Das ganze ist dermaßen billig und uninspiert inszeniert, man könnte es glatt für einen Youtube-Amateur-Film halten. Nicht mal Hardcore-Adkins Fans würde ich den Film empfehlen. Mal schauen ob der scheinbar bereits abgedrehte Undisputed IV das Ruder wieder in die andere Richtung reißt.
Nachdem der Server im IMAX bei Filmstart gleich zweimal abgeschmiert ist und ich beinahe einen Nerbenzusammenbruch erlitten habe, bin ich nun endlich in den Genuß des neuesten Eintrags in das Star Wars Universum gekommen. Monate des zwanghaften Ignorierens von Trailern, TV-Spots, Kritiken und Spoilern aller Art haben endlich ein Ende. Und was soll ich sagen, ich bin größtenteils sehr zufrieden mit dem Neustart der Kult-Saga. Der Look ist großartig, die Atmosphäre stimmt, die Action-Szenen sind spektakulär aber doch angenehm geerdet (Action Overkills wie beispielsweise im letzten Hobbit oder bei Man of Steel sucht man glücklicherweise vergebens), die alten Figuren wurden sinnvoll in die Handlung eingefügt und die neuen Figuren, allen voran Rey und Finn, sind interessant und passen perfekt in das Universum. Dazu kommt noch ein toller Humor und der wie immer geniale Score von John Williams. Leider hat man es aber, zumindest für meinen Geschmack, mit dem Fan-Service etwas übertrieben. Zum einen vermitteln die Story und die Figurenkonstellation eher den Eindruck eines Remakes bzw. eines Best of der originalen drei Teile anstatt eines Sequels, zum anderen vergeht kaum eine Szene, die sich nicht direkt oder indirekt auf die alten Filme bezieht, was für mich sehr oft eher erzwungen wirkte, als dass es sich organisch in die Handlung einfügte. Das nimmt dem Film seine Eigenständigkeit und hat bei mir teilweise verhindert, dass ich genauso tief in die Welt eintauchen konnte, wie eben noch bei den alten Teilen. Dazu kommt, dass sich der Film eher wie ein langes Intro anfühlt als wie ein abgeschlossener Film. Nichts desto trotz würde ich Star Wars VII als gelungenen und vor allem sehr unterhaltsamen Neustart bezeichnen, der weniger als eigenständiger Film, sondern als Brücke zu einer neuen Generation von Star Wars Filmen funktioniert. Wenn die Verantwortlichen bei Disney bei den kommenden Teilen etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit beweisen, erwarten uns sicher noch einige großartige Geschichten aus dem Star Wars Universum. Den Grundstein dafür hat Star Wars VII jedenfalls eindrucksvoll gelegt.
Klar hat man es hier mit der Beschneidung der Bond-Charakteristika etwas zu gut gemeint und auch die Story ist mehr als unausgegoren. Zumindest ist dieser Bond aber eine nachvollziehbare und konsequente Weiterführung von Casino Royale. Das ist zwar alles andere als perfekt, mir aber trotzdem noch deutlich lieber als ihn, nach der mehr als notwendigen Frischzellenkur in Casino Royale, in Spectre plötzlich doch wieder in das altbackene Bond-Korsett zu zwängen. Ein Korsett, das Craig einfach nicht steht. Craig ist kein Roger Moore und auch kein Pierce Brosnan (zum Glück). Daniel Craigs Bond ist ruppiger und gnadenloser als die bisherigen Bonds, dabei auf seine EIGENE Art aber trotzdem cool und charmant. Gefallen hat mir hier außerdem, dass man die Beziehung zwischen Bond und M, eines der besten Attribute der Craig-Ära, weiter ausgebaut hat. Was Ein Quantum Trost dann letztendlich aber wirklich sehenswert macht, ist die Action. Mit Ausnahme des deutlich als CGI erkennbaren Flugzeug-Stunts gegen Ende und dem ein oder anderen Schnitt zu viel ist diese nämlich großartig geraten. Allein die anfängliche Verfolgungsjagd verschlägt mir jedes Mal den Atem. Für Bond-Puristen ist der Film sicherlich nichts, als straighter Actioner ist er aber durchaus zu gebrauchen!
Leichte Spoiler
Malen nach Zahlen. Dieser Satz kam mir während des Films immer wieder in den Sinn. Es scheint, als hätte sich die Drehbuchautoren vor Beginn nochmal alle bisheringe Teile angeschaut und sich aus jedem die ikonischsten Momente herausgepickt. Es gibt einen Zweikampf im Zug, eine Verfolgungsjagd im Schnee, einen Kampf im Hubschrauber, Mr. Jinx erinnert an eine Mischung aus Oddjob und dem Beißer und es wird Bonds ikonischster Widersacher aus der Mottenkiste ausgebraben und ihm die wohl langweiligste Background-Geschichte seit langem verpasst. All diese Versatzstücke werden in ständig wechselnden Locations aneinandergereiht, ohne aber ein homogenes Ganzes zu ergeben. Dazu kommt, dass die Action-Szenen merkwürdig austauschbar geraten sind, angeführt von der wohl uninspiriertesten Auto-Verfolungsjagd der ganzen Reihe. Die 300 Mio Dollar Budget kann man höchstens in der imposanten Eingangsszene erahnen. Visuelle Höhepunkte wie die Parkour-Verfolgung in Casino Royale, der Zweikampf im Hochhaus oder das gesamte Finale von Skyfall sucht man jedenfalls vergebens.
Größtes Problem ist aber eindeutig die Story, die mehr als zäh ausgefallen ist und für zweieinhalb Stunden Film nicht mal annähernd genug hergibt. Sobald Christoph Waltz‘ Charakter vorgestellt wurde, plätschert der Film nur noch so vor sich hin. Die Idee alle bisheringe Craig-Bonds zusammenzuführen ist zwar einerseits nicht uninteressant, andererseits war ich aber froh, dass sich die bisherigen Teile von den Super-Schurkenorganisationen seiner Vorgänger loslösten und eher geerdete Widersacher mit nachvollziehbarer Motivation boten. Da ist Blofeld, zumindest für mich, wieder ein Schritt in die falsche Richtung. Am faulsten waren die Drehbuchautoren allerdings bei der Liebesgeschichte mit Madeleine Swann. Diese kommt nämlich aus dem Nichts und bleibt im Grunde pure Behauptung. Die fehlende Chemie zwischen den Beiden ist da tatsächlich noch das geringste Problem. Nichts desto trotz gab es natürlich auch positive Aspekte: die Eröffnungssequenz ist visuell sehr beeindruckend, die Einführung von Christoph Waltz war großartig und der Kampf im Zug mitreißend. Zusätzlich durfte Bond mal wieder ein paar richtig gute One-Liner raushauen. Das reicht aber leider nicht für einen richtig guten Film und so gibt es von mir 5 sehr wohlwollende Punkte.
Wie ich diese Art von Horrorfilmen hasse: Filme, deren Geschichte nur deshalb funktioniert, weil die Protagonisten immer genau die Entscheidung treffen, die in der jeweiligen Situation am dämlichsten ist und sich entgegen jeglicher Logig/Vernunft verhält. Nicht nur einmal musste ich an Scary Movie denken. Der angeborene Überlebensinstinkt scheint jedenfalls nicht vorhanden zu sein. Ich schwinge bei Filmen nur ungern die Realismus-Keule, wenn sich aber alle Personen dermaßen dämlich verhalten, dass man sich irgendwann sogar dabei ertappt mit den Antagonisten mitzufiebern, nur um der Misere ein Ende zu setzen, dann hat der Film eindeutig etwas falsch gemacht. Das ist in diesem Fall besonders schade, da er für einen Horrorfilm wirklich gute Darsteller bietet, die ihre Sache auch mehr als ordentlich machen. Besonders interessant ist hier übrigens noch, dass einige tatsächlich eine gewisse Sozialkritik in dem Film entdeckt haben möchten. Eden Lake ist genauso sozialkritisch wie beispielsweise ein Rambo 4. Er bedient sich oberflächlich eines ernsten Themas und schlachtet es genremäßig aus. Mit Sozialkritik hat das wirklich überhaupt nichts zu tun.
Auf keine Serie habe ich mich mehr gefreut, als auf Narcos. Umso ernüchternder ist leider das Ergebnis. Konnte Regisseur José Padilha mit den beiden Tropa de Elite Filmen noch perfekt Spannung und Bildung verbinden, ist Narcos größtenteils spannungsarmes herunterbeten und nachstellen der wichtigsten Lebensstationen Pablos und des Kriegs gegen die Drogen. Das ist interessant, kann man aber genauso gut bei Wikipedia oder in diversen Sachbüchern nachlesen. In einer fiktiven Serie (und darauf weisen die Macher deutlich hin) erwarte ich, dass sie über die bloßen Fakten hinausgeht, die Personen beleuchtet und hinterfragt. In Narcos wird den Figuren aber leider kaum Freiraum geboten, Spannung kommt somit so gut wie nie auf. Am ärgerlichsten ist allerdings die Besetzung Wagner Mouras als Pablo Escobar. Der Mann der in Tropa de Elite noch mehr als glänzte, tut zwar alles um Pablo in Gestik und Mimik zu immitieren, kann aber leider nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass er kein Spanisch spricht und seine Dialoge mehr schlecht als recht auswendig gelernt aufsagt. Das ist derart auffällig, dass es einen jedes mal wenn er den Mund aufmacht, komplett aus dem Geschehen herausreisst. Als Kolumbianer ist er in etwa so glaubwürdig wie Arnold Schwarzenegger als US-Amerikaner. Was Padilha dazu bewegt hat ausgerechnet die wichtigste Figur der Serie mit einem Nicht-Muttersprachler zu besetzen, werde ich wohl nie verstehen. Abgesehen davon kann die Serie aber zumindest mit einem gelungenen Lokalkolorit Kolumbiens und der USA der 1970er und 1980er Jahre aufwarten und hat auch die ein oder andere gute Szene zu bieten.
Stung, da ein (Semi-)deutscher Genrefilm!
Ja, ja, früher war alles besser. Gähn..
Die Geschichte von Andreas Marquardt hätte definitv das Zeug zu einer interessanten Doku oder einem guten Spielfilm. Mit Härte, der qualitatitv irgendwo zwischen Exklusiv - Die Reportage und Berlin Tag & Nacht liegt, wurde das Ziel jedoch nicht mal ansatzweise erreicht. Jedes Mal wenn auch nur kurz Interesse für das Geschehen aufkommt, reißen einen die völlig theatralischen, klischeebeladenen und unfreiwillig komischen Spielfilm-Szenen wieder raus. Über die Person Marquardt erfährt man somit, abgesehen von ein paar Off-Kommentaren, wenig. Wo epdFilm "eine psychologisch dichte Studie über Missbrauch und Unterwerfung" gefunden haben will (siehe weiter unten), leuchtet mir jedenfallls nicht ein. Oberflächlicher hätte man das Thema nämlich nicht behandeln können.
Coole Liste! Ich würde noch Mud beisteuern. (DeWitt, Arkansas)