LokisSon - Kommentare

Alle Kommentare von LokisSon

  • Allein die Anzahl an Votingmitglieder hat noch nichts mit Repräsentativität zu tun. Wobei sich ohnehin erst einmal die Frage stellen würde: repräsentativ für welche Grundgesamtheit?
    Hat man im Filmstudium keine Statistik? ;-)

    • Happy Birthday, Mr. Wood!
      In "Sin City" kaum zu toppen, aber auch in "Eternal Sunshine..." sehenswert :-)

      • 4 .5
        über Wigald

        Handwerklich ist der Kurzfilm von Modersohn gut gelungen. Die Kameraeinstellungen sind nett, das Sounddesign passend und die Kulissen harmonieren sehr schön mit der Geschichte. Zudem gibt Tom Schilling den schweigsamen, lebensmüden Poeten eindrucksvoll. Leider krankt das Drehbuch daran, dass es nichts zu sagen hat.

        Nichts, was man gesehen haben müsste, aber die 11 Minuten nehmen auch nicht viel Lebenszeit weg und könnten auch sinnloser verschwendet werden.

        • 7

          Weiter geht es in der Rubrik: Die besten Horrorfilme des vergangenen Jahrzehntes.

          Vorweg kann ich schon einmal sagen, dass dieser Film die Erwartungen wesentlich besser erfüllt, als der maßlos überschätzte "The Descent". Wobei das mit den Erwartungen ja immer so eine Sache ist. Bevorzugt gehe ich an Filme mit möglichst wenig Wissen heran und so hatte ich von "El Orfanato" weder eine Inhaltsangabe und noch nicht einmal einen Trailer gesehen. Nichtsdestotrotz erwartete ich mir ein etwas deftigeres Vergnügen, welches weder mit Schockmomenten noch mit Blut sparen wird. Es ist mir dabei wirklich ein Rätsel wie diese Erwartungshaltung entstehen konnte. Vielleicht liegt es einfach an der ansonsten vorherrschenden Horrorkost der letzten Dekade oder ich hatte irgendwann einmal etwas in diese Richtung aufgeschnappt. Wie auch immer sie zustande gekommen sein mag, letztlich zählt die Wirkung - und diese ließ mehr Spannung aufkommen, als eigentlich wirklich da war, denn die von mir erwarteten Momente des Horrors wollten und wollten einfach nicht kommen bzw. nur sehr sparsam gesät.

          Der Film ist viel mehr eine Mischung aus Geistergeschichte und Drama. Parallelen zu "The Others" sind offensichtlich, aber auch Versatzstücke aus Poltergeist sind nicht von der Hand zu weisen. Das Sounddesign erinnerte mich öfters mal an "Drag Me To Hell": es knarzt, quietscht, raschelt, poltert und klopft in einer unnatürlichen Lautstärke, dass es nur so eine Freude ist. Das ist alles nicht sonderlich originell, aber schlussendlich stimmt die Atmosphäre und das ist erst einmal die Hauptsache.
          Leider merkt man dem Film zwischenzeitlich auch an, dass es ihm etwas an Substanz fehlt und an der Grenze zwischen mitzitternder Empathie und Teilnahmslosigkeit wird leider hin und wieder gekratzt. Es ist dabei auch nicht hilfreich eben öfters mal das Gefühl zu haben dies schon einmal irgendwo anders gesehen zu haben - und manchmal leider auch schon weitaus besser, gerade wenn ich zum Beispiel an die grausame Séance denke.
          Davon abgesehen ist die Inszenierung aber intensiv genug, um am Ball zu bleiben, was durch die starke Leistung von Belén Rueda noch einmal unterstützt wird. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich der obligatorische Schlusstwist, der auch nichts neues bietet, aber den Film schön abrundet.

          Grundsätzlich lebt der Film von seiner Mutter-Sohn-Beziehung und hätte auch komplett ohne Geistergeschichte erzählt werden können, aber glücklicherweise behindern sich die Ebenen nicht gegenseitig und können ineinander verwoben ihre Wirkung gut entfalten.

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          • Sehr schöne Sache :-)
            ...auch wenn eine Trilogie vermehrt meinen Skeptizismus fördert.

            • 6
              LokisSon: 100 Years of Terror 20.01.2011, 22:56 Geändert 09.09.2015, 14:03

              Gemütlicher DVD-Abend mit einem der besten und innovativsten Horrorfilme der letzten Dekade. So oder ähnlich hätte das werden können, aber leider ist das ganze Unterfangen der Kategorie "zu früh gefreut" zuzuordnen.

              Dabei fängt das Spektakel noch ganz nett an. Ok, eigentlich fängt es damit an, dass mir erklärt wird, wen ich sympathisch zu finden habe und wen nicht. Dieser dilletantische Versuch schafft es dann aber leider doch nicht, dass ich der Protagonistin wünschen würde sie lebe happily ever after. Ok, danach kommen noch weitere und noch plattere Einführungen des anderen Schlachtviehs. An dieser Stelle ist übrigens schon klar welche Dame als erstes geht und welche zum Final Showdown dürfen. Die Schauspielerinnen passen sich übrigens wunderbar dem Drehbuch an und versuchen so wenig wie möglich aus den Rollen herauszuholen, was ihnen auch wunderbar gelingt.
              Aber gut jetzt wirklich zu einem positiven Punkt: Ich stehe auf dieses Höhlen-Setting - einmal von der schlussendlichen Inszenierung abgesehen. Ein wunderbarer Ausgangspunkt um Ängste freizusetzen. Ich muss auch sagen, ich habe wirklich mitgefiebert bei dem Durchkriechen sehr enger Durchgänge. Tja, leider ist das nur eine einzige Szene im ersten Drittel und somit auch der Höhepunkt der Spannung. Denn danach breitet sich gähnende Langeweile aus und daran können auch ein paar uninspiriert platzierte Schockeffekte nichts ändern.
              Nach dem sich die fröhliche Damentruppe verloren hat, irgendwo rumrennt und vorallem -schreit, bin ich größtenteils damit beschäftigt mir immernoch einzuprägen wer denn jetzt wer ist und mit wem was zu tun hat. Nicht, dass es mich ernsthaft interessieren würde, aber solange der Film sich im Leerlauf befindet, brauche ich eine Beschäftigung. Ahja, hin und wieder huschen Nacktmulle durch das Bild und töten oder werden getötet - und dies unter Einsatz grottenschlechter Gore-Effekte. Man traut sich garnicht hinzuschauen!

              [SPOILER ON]
              Was natürlich nie fehlen darf ist ein ordentlicher Twist!
              Und ich muss zugeben der hat definitiv was für sich. Mir zuerst ein so dermaßen grottenschlechtes Ende anzubieten, hat schon was hinterfotzig geniales. Die Message ist ja eindeutig: "Mecker nicht, es hätte noch viel schlimmer kommen können!" Ja, stimmt durchaus und deshalb werde ich mich hüten ein schlechtes Wort über den Twist zu verlieren!
              [SPOILER OFF]

              Hatte der Film eigentlich irgendeine Message?
              Menschen sind die wahren Monster? Schlechte Zeiten locken das Schlechteste aus den Menschen hervor? Verdrängung böse? Hände weg von meinem Mann, bitch?
              Ich tendiere zu nichts, was im RTL-Nachmittagsprogramm nicht auch enthalten wäre - wobei dieses Alternativprogramm wenigstens dem Prädikat Horror gerecht werden würde!

              EDIT:
              Anscheinend hatte ich gerade einen besonders schlechten Tag, denn so schlecht wie beschrieben ist "The Descent" bei Weitem nicht. Die Exposition würde zwar wirklich noch etwas mehr Substanz vertragen (was vor allem der psychologischen Ebene gut getan hätte) und das ganze Chase&Run ist mit etwas zu vielen billigen Jump Scares angereichert und wird mit der Zeit ermüdend, aber davon abgesehen und wenn man weiß worauf man sich einlässt ein überaus unterhaltsamer Horrorfilm.

              • Ich glaube 1 und 3 zu haben und damit auch das Lösungswort, aber beim Rest tappe ich sehr im Dunkeln...

                • 6

                  Tja, das hätte ganz, ganz groß werden können, wenn da nicht die erste Hälfte des Films wäre: 08/15, klischeehaft und vor allem leider auch zu ernsthaft. Natürlich wäre es möglich diese (zudem zu lang geratene) Einleitung als Seitenhieb auf diverse Genrekost zu verstehen, was mir aber beim einfallslosen Abspulen von Genrekonventionen eine doch zu gnädige Interpretation wäre.
                  Danach werde ich allerdings jäh aus meiner Lethargie gerissen, denn spätestens wenn der Movie-Nerd mit Brain-Dead-T-Shirt entzwei gerissen wird, ist meine Konzentration wieder voll da - und das ist auch gut so!
                  Denn Wirkola serviert eine kurzweilige Schlachtplatte für alle die ihr Fleisch gern blutig haben. Dazu gibt es noch jede Menge skurriler Einfälle (mein Favorit: Flüchtige auf Baum; mehr soll nicht verraten werden) als Beilage mit köstlichen Sauce aus schwarzem Humor. Ich empfehle das Ganze im O-Ton: Norwegisch klingt einfach schön und rundet das Geschehen wunderbar ab.

                  Abzüge beim Ambiente und der Vorspeise, aber was bleibt ist ein durchaus unterhaltsamer Abend. Für Freunde des Splatters à la Evil Dead oder Brain Dead (welche definitiv großen Einfluss auf dieses Machwerk hatten) ab der Hälfte uneingeschränkt zu empfehlen.

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                  • Die CSU ist doch auch nur eine Satire auf die CDU...

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                    • Ganz klar Nausicaä!
                      Danach wird es allerdings knapp: Das Schloss im Himmel, Mononoke, Chihiro und Totoro teilen sich den zweiten Platz :-)

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                      • 7

                        Eine hübsche Japanerin in Schuluniform richtet ein Blutbad an. Was gibt es noch mehr zu sagen? Allein das überzeugt mich schon! Wenn dann auch noch eine Kettensäge, Special Underwear, Finger Food und weitere skurrile und originelle Einfälle dazu kommen, bin ich wunschlos glücklich.

                        Leider sind dann doch ein paar Längen vorhanden, aber im Großen und Ganzen ein wunderbar unterhaltsamer Trash-Splatter.

                        P.S.: Natürlich nur in der Unrated-Version konsumierbar. Was die Zensurbehörden in D wieder verbrochen haben, wäre eigentlich ein Job für Ami! Revenge!

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                        • 4 .5

                          Jet Li und Jacky Chan: was kann da noch schief gehen?

                          Leider sehr viel. Schon nach den ersten Minuten fühlt man sich wie in einem verfilmten Beat 'em Up. Ob Herr Boll wohl hier seine Finger im Spiel hatte? Die schlechten Omen häufen sich, als sich die Story plötzlich in "Die unendliche Geschichte" verlegt. Na gut, jetzt weiß ich wenigstens wie der Film ausgeht.
                          Was kommt dazwischen? Wahrscheinlich Karate Kid im Fantasy-Kleid.

                          An diesem Zeitpunkt hätte ich eigentlich auch ausschalten und mich wichtigeren Dingen wie Sozialraumtheorien, European Welfare Policies oder Programmanalysen zu wenden können. Habe ich natürlich nicht gemacht, weil auch ein schlechter Film noch wichtiger ist als das Studium!

                          Die Story hat man schon etliche Male gesehen und leider oft auch schon besser, die Charaktere sind schablonenhaft und die Dialoge albern.
                          Dennoch bleibt das ganze Unterfangen sympathisch, was zu einem großen Teil Li und Chan anzurechnen ist. Sogar die oberflächlichen Nebencharaktere haben mich über weite Strecken gut unterhalten. Und auch die Kämpfe sind gut choreographiert und machen Spaß.
                          Der Film hätte also durchaus unterhaltsam werden können, wenn er nicht die meiste Zeit schlicht und einfach langweilig wäre. Mehr Li, mehr Chan, mehr Martial Arts - aber so...

                          • Ich - Einfach unverbesserlich und Drachenzähmen leicht gemacht waren sehr unterhaltsam.
                            Mein bisheriges Highlight war Summer Wars, mir fehlen allerdings auch noch Toy Story 3, Mr. Fox, Mary & Max, Ponyo und The Illusionist.
                            Shrek wollte ich mir erst garnicht antun.

                            • Es fehlen definitiv "Tucker & Dale vs. Evil", "A Serbian Film" und "Rare Exports".

                              • 2

                                "Mein Vater erzählte mir, dass sich Harrer wiederholt gerühmt hat, in der Reichspogromnacht 1938 die Grazer Synagoge angezündet zu haben."
                                (http://www.datum.at/0106/stories/1476613)

                                Langweiliger, geschichtsrevisionistischer Kitsch. 2 Punkte für die schönen Landschaftsaufnahmen.

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                                • 5

                                  5 Punkte für die Grundidee.
                                  Der Mockumentary-Part führt zwar gut in die Gegebenheiten ein, schafft es aber nicht die Story voranzutreiben, Spannung aufzubauen oder Charaktere authentisch einzuführen, sodass schnell Langeweile aufkommt.
                                  Das darauf aufbauende Action-Spektakel scheint nur dumm und dreist die Lücken im Drehbuch verstecken zu wollen. Da aber weder die Action sonderlich mitreißend ist, noch Charaktere entwickelt wurden mit denen man auch nur ein bisschen mitfühlen könnte, verschiebt sich die Konzentration vermehrt darauf Logiklöcher ausfindig zu machen. Dies würde sogar eine zweite Sichtung rechtfertigen, denn in einem Schwung kriegt man wohl garnicht alle Fehler mit, die sich hier tummeln.
                                  Dass der ganze Unsinn zum Schluss mit viel Pathos und etwas Schmalz nochmal durchgerührt wird, hilft leider auch nicht.

                                  • 2 .5

                                    Die Story ist sehr simpel gestrickt und hat auch keinerlei Ansprüche an den Zuschauer. Allerdings wird dies wohl auch niemand allen ernstes von diesem Film erwarten.
                                    Dies wäre dem Streifen also durchaus zu verzeihen, das Problem ist nur, er versagt auch als Actionkomödie auf ganzer Linie. Die meisten Witze zünden nicht und wirken eher albern (Brüller sind sowieso keine dabei) und die Action passt zu einem Disney-Sonntagsnachmittagsfilm.

                                    Was machen nun die SchauspielerInnen aus dieser tristen Lage?
                                    Seann William Scott kennt man aus American Pie (Stifler) und diese Rollen unterscheiden sich nicht großartig. Herr Scott bringt eine solide Leistung, aber an schauspielerischem Talent wird ihm hier auch nicht viel abverlangt. Johnny Knoxville versucht sich schon seit geraumer Zeit in der Filmbranche meistens in kleinen Nebenrollen und man muss auch Johnny attestieren, dass er seine Sache ganz gut hinter sich bringt. Obwohl das Zusammenspiel der zwei Protagonisten harmonisch über die Bühne geht, schaffen sie es durch zu hohen Prollfaktor bei mir leider nicht zu Sympathieträgern - von Identifikationspotential ganz zu schweigen.
                                    Burt Reynolds gelingt es aus seiner Rolle noch am Meisten heraus zu holen, wirklich unterhalten vermag leider auch das nicht.
                                    Ein paar Worte wird man noch über Jessica Simpson verlieren müssen, die hier ihr Kinodebut gab. Frau Simpsons Rolle ist es leicht bekleidet rum zu laufen und Männern den Kopf zu verdrehen. Da muss man sagen, jenseits von persönlichen ästhetischen Vorlieben, das macht sie wirklich recht gut. Problematisch wird es allerdings dann, wenn zum reinen Hübsch-Sein auch noch ein bisschen Mimik verlangt wird – man kann sich vorstellen, wie katastrophal das Ergebnis erst wird, wenn Dialoge ins Spiel kommen. Fazit: Talentfrei!

                                    Die SchauspielerInnen schaffen es also zumindest das niedrige Niveau des Films zu halten, mehr aber leider auch nicht.
                                    Unterm Strich bleiben somit eine handvoll Schmunzler und ein paar nette Verfolgungsjagden übrig, was eine kurze Zeit noch ganz unterhaltsam ist, aber bei einer Spielfilmlänge von über 100 Minuten einfach nur noch anstrengt.

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                                    • 7
                                      LokisSon: 100 Years of Terror 29.12.2010, 19:22 Geändert 01.11.2015, 12:28

                                      Trick 'r Treat ist eine sehr ambivalente Angelegenheit. Die Kurzgeschichten sind gekonnt verwoben und haben mich auch prima unterhalten. Dabei wird nicht viel wert auf Hintergründe oder Handlungslogiken der AkteurInnen gelegt, was aber nicht so sehr ins Gewicht fällt, da der Film eine gute, gruselige Atmosphäre aufbaut. Soweit ein schöner, kurzweiliger Halloween-Film.
                                      Ein weiterer großer Pluspunkt wäre die Auseinandersetzung mit den Ursprüngen der Brauchtüme rund um Halloween - was von den Machern leider nicht konsequent zu Ende gedacht wurde, sodass ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Es reicht eben nicht kurz in 3 Sätzen Samhain (=keltisches Totenfest auf dem Halloween basiert) zu erläutern, um danach wieder Urban Myths zu zelebrieren. Hier scheint es mir, als ob man zu viel reinpacken wollte und schlussendlich all dem nicht gerecht werden konnte.
                                      Dies wäre noch zu verschmerzen, wenn auch das verschenkte Potential weh tut. Wirklich problematisch ist die Hauptfigur Sam, die die Geschichten zusammenhält und mit dem Sack überm Kopf durchaus Gruselpotential hat. Ohne zu viel verraten zu wollen, wird dieses Potential zum Ende komplett verschenkt und die gesamte aufgebaute Atmosphäre zerstört - Schade!

                                      __________

                                      EDIT: +1,5 Punkte
                                      Die letzte Episode um Sam ist zwar nach wie vor eine Katastrophe, aber davon abgesehen sehe ich den Film inzwischen wesentlich wohlwollender. Insbesondere die Verknüpfung zwischen Samhain und Urban Myths ist nett gemacht und das verknüpfte Storytelling echt schön.

                                      • 2 .5

                                        Wie ein ABBA-Song: Seicht, belanglos und über weite Strecken sogar etwas dämlich.
                                        Was bei ABBA bei 2-3 Minuten noch ganz catchy sein kann, nervt auf knapp 2h aber nur noch.

                                        • Rare Exports kann ich allen nur empfehlen. Sehr unterhaltsam.

                                          Die Anderen sehen allerdings auch sehr vielversprechend aus :-)

                                          • 1

                                            Man könnte dem Film nachsehen, dass das Drehbuch so dünn ist, dass man wohl genauso gut ohne hätte drehen können. Die Vorhersehbarkeit ist kaum zu übertreffen, eine Charakterzeichnung kaum vorhanden und damit einhergehend die Beweggründe der AkteurInnen oft absolut undurchschaubar. Dazu kommen noch logische Mängel, wenn sich z.B. der verfolgte Protagonist (Angehöriger eines friedlich im Wald lebenden Maya-Stammes) in Echtzeit bewegt, aber die Verfolger (Sadistische, andere Stämme versklavende Mayas aus der Stadt) nur in Zeitlupe. Ein gewisser Vorteil muss er ja haben, wenn er es schon nicht schafft, sich auf mehreren tausend Quadratmetern mit einiger Zeit Vorsprung so zu verstecken, dass er nicht gefunden wird. Man könnte meinen es gäbe eine vorgegebene Linie auf der man sich durch den Dschungel bewegen muss. Viele Probleme, die zumindest durch eine flotte Inszenierung in netter Optik etwas ausgeglichen wird.

                                            Der Film will allerdings kein gemeiner, fiktionaler Action-Reißer sein, sondern scheint nach Historizität zu streben. Nun bin ich des alten Maya-Dialektes, der zur Anwendung kommt, nicht mächtig, aber sofern man dem Maya-Forscher Nikolai Grube trauen darf, so ist die im Film vorgetragene Sprache für Muttlersprachler absolut unverständlich. Daneben verwundert es auch sehr, dass bei astronomisch bewanderten Eliten bei einer Sonnenfinsternis doch etwas Hektik ausbricht. Ich denke es ist unnötig hier weiter in die Tiefe zu gehen, denn das Gibsons Apocalypto wenig mit den Maya zu tun hat, liegt auf der Hand. Dies wäre keine große Sache, wenn der Film seine Fiktionalität offen zugeben würde, so ist dies allerdings sehr ärgerlich.

                                            Unerträglich wird es allerdings, wenn die Rettung des Protagonisten direkt mit dem Erscheinen der spanischen Conquista zusammenhängt und suggeriert wird, dass zum erlösenden Zusammenbruch des sadistischen Terrorregimes ebenfalls eine Verbindung besteht.
                                            Mir ist zusätzlich negativ aufgefallen, was aber mit Gibsons antisemitischen Tiraden zu tun haben könnte, dass die verkommenen Maya-Stadtbewohner (Sodom und Gomorra lässt grüßen), sich als das auserwählte Volk Gottes bezeichnen und schlussendlich wohl von den guten, christlichen Konquistadoren bekehrt oder umgebracht werden.
                                            Gibson zeichnet schließlich die Mayas als ein primitives, sich gegenseitig zerfleischendes Volk, dass über die Conquista eigentlich froh sein müsste, was für mich zu einer absoluten Unkonsumierbarkeit dieses Werks führt.

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                                            • Ich gebe zum ersten Mal W.O. - nicht den Hauch einer Ahnung :-(

                                              • Also beim Start mit Strauss' "Also sprach Zarathustra" dachte ich mir schon, das wird wohl an Peinlichkeit kaum zu überbieten sein, aber lockte dann doch noch ein paar Schmunzler hervor. Könnte ganz nett werden.

                                                • 7

                                                  "NAUGHTY!"

                                                  Man muss wohl eine gewisse Affinität zu Slashern mitbringen, um diesem Film etwas abgewinnen zu können, denn im Grunde folgt er fast ausschließlich den Gesetzen seines Genres. Die Morde sind dabei nicht übermäßig blutig (bei Gorehounds wird sich Langeweile breit machen), aber dafür doch recht kreativ in Szene gesetzt. Und Scream-Queen Linnea Quigley darf dabei am Schönsten sterben. Dementsprechend machen auch die Schauspieler ihren Job auf Genre-Niveau - nicht bestechend, aber auch nicht nervig.
                                                  Es gibt allerdings zwei Punkte, die den Film sehenswert machen:
                                                  1. Wie mein Vorredner schon sagte, wird dem Hintergrund des Killers sehr viel Platz eingeräumt. Im Gegensatz zu anderen Vertretern dieser Filmgattung, bei denen oftmals nur kurz im Intro das Motiv des Killers erklärt wird. Es tut dem Film wirklich gut, dass hier eine breite Identifikationsplattform geschaffen wird. Dadurch, dass das Opfer dann zum Killer wird und nur "naughty kids" abschlachtet, verstärkt sich dies noch einmal. Es entwickelt sich dadurch, auch wenn der Film nach dieser Einführung alles andere als innovativ ist, eine Eigendynamik, die dem Streifen eine gewisse Spannung verleiht.
                                                  2. Der Film ist mit schwarzem Humor der feinsten Sorte durchgezogen. Ich könnte jetzt einige Beispiele nennen, aber ich will nicht spoilern. Wenn ihr den Film seht, werdet ihr wissen, was ich meine.

                                                  Der perfekte Film, um in Weihnachtsstimmung zu kommen!

                                                  "You better watch out, you better not cry,
                                                  You better not pout, and I'm telling you why:
                                                  Santa Claus is coming to town.

                                                  He's making a list, he's checking it twice
                                                  He's gonna find out who's naugty or nice
                                                  Santa Claus is coming to town!"

                                                  2
                                                  • 9

                                                    Mit Fantasia hat die Disney Company wohl ihr bisher bestes Werk geschaffen.
                                                    Man könnte dem Film dabei durchaus ein paar Längen oder eine nicht tragbare Verkitschung Beethovens vorwerfen. Dies wiegt aber in meinen Augen alles nicht so schwer, dass diese wunderschöne Verschmelzung klassischer Musik (Bach, Tschaikowski, Dukas, Strawinski, Beethoven, Ponchielli, Mussorski, Schubert) mit Zeichentrick gröbere Kratzer abkriegen würde.
                                                    Es dürfte dabei dem subjektiven Empfinden zuzurechnen sein, ob man nun mit klassischer Musik untermalten Zeichentrick sieht oder mittels Zeichentrick visualisierte Musik. Ich habe es sehr genossen die Ebenen häufig zu wechseln und mich mal mehr visuell oder mal mehr akustisch führen zu lassen.
                                                    Es ist sehr bedauerlich, dass dieses mutige Experiment Walt Disneys scheiterte und ihn von weiteren solch mutigen Höhenflügen abhielt. Wäre interessant zu wissen, was aus der Disney Company geworden wäre, hätte dieser Film an den Kassen abgeräumt. Das Haus mit der Maus würde definitiv anders aussehen...

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