luis345 - Kommentare
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„Star Wars: The Bad Batch“ ist im Geiste ein Nachfolger zur Erfolgsserie „The Clone Wars“. Der Animationsstil sowie der Charme bleiben erhalten und die Erzählung knüpft nach der finalen letzten Staffel des letzten Jahres sozusagen unmittelbar an die Klonkriege und damit den Sturz der Republik an. Einer der Überbleibsel ist das aus Staffel 7 bekannte Team der genetischen defekten Bad Batch, die sich dem aufsteigenden Imperium fügen sollen, aber natürlich ihren eigenen Idealen treu bleiben.
An der Erzählstruktur ändert sich dadurch nur grob etwas: Statt dem Anthologie-Charakter und den verschiedenen Handlungssträngen der Serie „The Clone Wars“ folgt man in dieser Serie durchgängig einer Gruppe. Dadurch erhält das Erzählte etwas mehr Stringenz, jedoch geht deswegen nicht das Prinzip von wöchentlichen Abenteuern verloren, die das Team vor immer wieder neue Herausforderungen stellt. Das funktioniert grundsätzlich sehr gut. Eine große überspannende Handlung entsteht dadurch, wie schon im Vorgänger, nur selten. Stattdessen entstehen viele kleine Abenteuer und Charaktermomente. Einige Filler-Folgen fallen angesichts des verfolgten Ansatzes weniger ins Gewicht und die Abwechslung aus verschiedenen kleinen Geschichten und immer neuen Schauplätzen macht „The Bad Batch“ zu einer schönen Fortsetzung.
Die Serie erweist sich als eine Art Zwischenstück zu „The Clone Wars“ und „Star Wars: Rebels“. Ein eingespieltes Team, wie aus „Rebels“ bekannt, kehrt zurück, während das gute Pacing, die actionreichen Abenteuer und die verschiedenen, kreativen Welten und Spezies an „The Clone Wars“ erinnern. Mit der Figur Omega wird zusätzlich ein neuer Charakter eingeführt, was anhand ihrer Funktion einmal mehr an „Rebels“, aber auch „The Mandalorian“ erinnert.
Hier fällt dem treuen Star-Wars-Zuschauer doch das eine oder andere Muster auf: Einmal mehr soll ein sehr junger, kleiner Charakter als narrative Schlüsselfigur der Serie zur Humanisierung und Emotionalisierung der Helden beitragen. Vorzugsweise sind diese Helden entmutigte Ex-Jedi, knallharte Kopfgeldjäger oder raubeinige Soldaten. Ob Lucasfilm, speziell der führende Kopf hinter diesen Serien, Dave Filoni, ihre kreativen Möglichkeiten damit nicht langsam aufgebraucht haben?
Dazu kommt dann auch der Fetch-Quest-Charakter der Episoden. Die Bad Batch setzen die Tradition fort und beschaffen sich bei einem bestimmten Quest-Geber wöchentlich Missionen, um Geld oder Ausrüstung zu erhalten. Besonders einfallsreich ist das nicht, stellt aber in fast jeder Folge den Grund dafür dar, auf den nächsten x-beliebigen Planeten zu fliegen und irgendwelche Personen zu retten. Bei „The Bad Batch“ passt dieses Prinzip als geistiger Nachfolger zu „The Clone Wars“ im Vergleich zu "The Mandalorian" zumindest etwas besser. Ein paar neue Ideen hätte das Star-Wars-Universum in Zukunft dennoch dringend nötig.
Ja, das sich spürbar wiederholende Prinzip ermüdet doch etwas, vor allem da es sich innerhalb der Narrative nicht auszahlt. „The Bad Batch“ bekommt mit der jungen Omega einen narrativen Überbau, der es dann aber nach der ersten Folge bei Andeutungen belässt. Die großen Erklärungen, Auflösungen oder erzählerischen Wendungen bleiben bis zur letzten Folge der 1. Staffel aus. Bis jetzt erfüllt Omega weniger einen „inner-universen“ Zweck, sondern bestätigt eindeutig das Erzählmuster der vorangegangenen Serien. Alleine konnten die Bad Batch scheinbar keine Serie stemmen. Und dann wäre ja auch die Spannung und die ewigen Cliffhanger bzw. Teaser für die nächsten Folgen und Staffeln ausgeblieben.
Im Grunde ist die Produktionsvorgeschichte der Serie ein weiterer ironischer Eintrag in Disneys Star-Wars-Handhabung: Nach der Übernahme wurde die laufende Serie „The Clone Wars“ zunächst im Übereifer abgesetzt. Jahre später entdeckte der Konzern angesichts seines startenden Streaming-Service Disney+ die Serie wieder und genehmigte Dave Filoni eine finale 12-teilige Staffel. Zur Überraschung von niemandem (außer Disney-Aktionären) war die Staffel schließlich derart erfolgreich, dass es schnell einer ebenbürtigen Fortführung des Konzepts bedurfte. Um Disney+ wöchentlich zu befüllen, wurden dafür dann die Bad-Batch-Truppe ausgewählt. Ob das angesichts der mittlerweile gefühlt hunderten Geschichte, die zwischen den Klonkriegen und dem originalen „Krieg der Sterne“ stattfinden, notwendig gewesen wäre, sei mal dahingestellt. Aber das Erbe von „The Clone Wars“ wird zumindest fortgesetzt. Ich schätze mal, auch mit Staffel 2 wird es das nicht gewesen sein und Disney plant bereits mit 3-5 Staffeln.
Und das schöner denn je. Wie bereits die 7. Staffel von „The Clone Wars“ unterstreicht auch diese Serie wieder, auf welchem „animatorischen“ Level das einst belächelte Projekt von George Lucas und Dave Filoni angekommen ist. Einige langeingesessenen Star-Wars-Fans (auch liebevoll OT-Bommer genannt) können mit dem Stil zwar aus unerfindlichen Gründen immer noch nichts anfangen und geben den Serien leider keine Chance, aber mittlerweile ist „The Bad Batch“ visuell das mit Abstand beeindruckendste und ansehnlichste, was momentan der westliche Animationsmarkt zu bieten hat.
Aber zurück zu Inhaltlichem. Ja, von der handlungsübergreifenden Geschichte sollte sich kein Zuschauer zu viel versprechen. Eine Auflösung rund um Omega bleibt uns die 1. Staffel schuldig und auch angesichts des sich abgespaltenen Charakters Crosshair bleibt das Finale vage. Dafür gelingt dem zweiteiligen Finale ein phasenweise schöner Schulterschluss zu „The Clone Wars“. Die Klonkriege finden nun tatsächlich und endgültig ihr symbolisches Ende. Hierdurch trifft die Serie, insbesondere bei den Clone-Wars-Fans, auf die richtigen emotionalen Töne. Lediglich die letzte Folge der Staffel ist dann erzählerisch äußerst dürftig geraten und begräbt die Hoffnungen, dass hinsichtlich Omega noch relevante Informationen preisgegeben werden.
So bleibt die Serie dann nach dem starken und vielversprechenden Start ein schöner „The Clone Wars“-Nachfolger, bestehend aus vielen Nebenmissionen und unterhaltsamen Einzelepisoden, aber für eine interessantere Narrative, die Folge 1 durchaus vorbereitet, reicht es im weiteren Verlauf nicht mehr. Hier verschenkt „The Bad Batch“ sein Potenzial.
Auch im Hinblick auf „Rebels“ und „The Mandalorian“ verfällt die Serie in alte Muster und vertraut ihren eigenen etablierten Charakteren nur selten an auf eigenen Beinen zu stehen. In fast jeder Folge muss dann doch wieder ein bekannter Clone-Wars- oder Rebels-Charakter eingebaut werden, um die Twitter-Ausschläge hochzuhalten. Dadurch verkommt die Serie leider teilweise zur Fanservice-Show – so wie viele Lucasfilm-Produkte unter Disneys Schirmherrschaft.
Darüber hinaus fehlt es „The Bad Batch“ an Highlights. Besonders in die Welt von Kamino und seinen Bewohnern hätte sich ein tieferer Einstieg gelohnt, um das Universum tatsächlich zu bereichern. Aber bis auf visuelle Andeutungen wird die Welt nur wenig genutzt. Nicht unerwartet ist daher der kurze Auftritt von Cad Bane, bekannt aus „The Clone Wars“, ein klarer Höhepunkt der 1. Staffel. Inszenatorisch gelingt der Serie hier eine ausgezeichnete Sequenz. Wenn sich Star Wars konsequent seinen Vorbildern bedient, dann wird es auch manchmal filmisch spannend.
Fazit: „The Bad Batch“ ist eine sehenswerte Fortführung der letztjährig beendeten Clone-Wars-Serie und ihr gelingt es über 16 Episode immer wieder schöne, kreative und actiongeladenen Abenteuer zu erzählen. Dafür mangelt es allerdings an narrativen Höhepunkten und nach dem starken Auftakt in Spielfilmlänge verläuft sich die etablierte Prämisse rund um die Figur Omega. Grundsätzlich behält sich die Serie dennoch die Stärken und den Charme von sieben Staffeln „The Clone Wars“ bei und übersetzt das Prinzip von wöchentlich neuen und interessanten Abenteuern in der Star-Wars-Galaxie. Ihr Potenzial hat „The Bad Batch“ noch lange nicht ausgeschöpft. Offen bleibt, ob der durch Disney forcierte Veröffentlichungsrhythmus, gestreckt auf über drei Monate, der Serie wirklich so guttut. Auch hinter die wiederholenden Konzepte (siehe „Rebels“ und „The Mandalorian“) sowie den überbeanspruchten Zeitraum innerhalb des Universums setzte ich für die Zukunft noch ein oder zwei Fragezeichen.
"Dabei wird das finstere Herz der Suicide Squad-Comics zugunsten von sympathischen Antiheld:innen statt unberechenbar-verstörenden Psychos geopfert."
Auch wenn James Gunn "The Suicide Squad" deutlich besser ist als sein Vorgänger, stimme ich diesem Satz doch besonders zu. Das war auch einer meiner Gedanken nach dem Kinogang: Niemand in diesem Film ist wirklich ein Schurke, sondern viel eher missverstandene Helden oder eben Antihelden. Das Suicide Squad müsste doch eigentlich aus rücksichtslosen Psychopathen und Mördern bestehen, aber stattdessen hat man das Gefühl, dass Batman 90% dieser "Schurken" zur Aufwärmübung nach dem Frühstück einbuchten würde. Fast jeden dieser Figuren müsste man ganz anders denken.
Und stattdessen spielt Gunn die bekannte Mischung aus spaßiger Action und einminütiger Sentimentalitäts-Momente ab, die man aus den Guardians-Filmen kennt, aber leider aufgrund der Figurenkonstellation weniger gut funktionieren. Obendrauf kommt das R-Rating und die berüchtigte kreative Freiheit. Ich sag mal so: Wie viel kreative Freiheit ist es tatsächlich, wenn man erlaubt bekommt 90% von Figuren umzubringen, von denen noch nie irgendein Mensch gehört hat? Hätte es ihm Marvel wirklich nicht erlaubt mit 20 nahezu unbekannte "Schurken" von 5000 Comic-Figuren aus der C- und D-Besetzung frei herumzuspielen? Selbst der verrückte Plot mit Charakteren wie Starro am Ende ist ja nicht mal mehr so bekloppt, wenn man bedenkt, dass die Guardians im zweiten Teil gegen einen verdammten Planeten gekämpft haben.
Insgesamt ehrlicher Artikel, den momentan im Hype natürlich niemand hören möchte.
In einer ironischen Weise schließt sich der Kreis, nachdem „Suicide Squad“ aus dem Jahr 2016 in der Postproduktion so zurechtgebogen wurde, dass er den MCU-Erfolg „Guardians of the Galaxy“ kopieren konnte. Und dann suchte sich Guardians-Regisseur James Gunn, nachdem er kurzzeitig von Disney gefeuert wurde und einen Blankocheck von Warner Bros erhalten hatte, ausgerechnet ein DC-Team aus: The Suicide Squad. Allerdings dieses Mal mit nahezu vollständiger kreativer Kontrolle, also im Prinzip die Antithese zu David Ayers zerstückelten Kritiker-Flop.
Der erste „Guardians of the Galaxy“ gehört für mich nach wie vor zu den besten Marvel-Filmen. Auch wenn ich seinerzeit von der Fortsetzung etwas unterwältigt gewesen bin, war ich natürlich dennoch sehr darauf gespannt, was James Gunn nun aus dem Suicide Squad machen durften. Nach dem Kinogang wurde mir schnell klar, dass ich an „The Suicide Squad“ viele Aspekte mag und ich Gunns neuesten Comic-Ausflug als insgesamt „gut“ betrachte, sich hinter jedem Lob jedoch auch immer ein „Aber“ verknüpfen ließe: Dieser Film ist gut, aber nicht so gut, wie ich mir erhofft hatte.
Der Guardians-Vergleich bietet sich natürlich an, auch wenn „The Suicide Squad“ keine einfache Kopie der Erfolgsformel ist. Dennoch, einige Elemente und James-Gunn-Merkmale überschneiden sich natürlich. Allein Bloodsport und King Shark sind das klare Äquivalent zu Star Lord und Groot/Drax. Der humorvolle Stil macht Spaß, aber die Gag-Dichte und Qualität sind mit den Guardians nicht auf einer Höhe. Das Einweben von Songs ist gelungen, aber nicht so präsent oder gar ein Highlight des Films. „The Suicide Squad“ gelingt es besser die humorvollen und ernsthaften Sequenzen auszubalancieren, als „Guardians of the Galaxy 2“, aber mittlerweile fast schon James-Gunn-typisch wirken die ernsten/emotionalen Momente halbherzig eingefügt und angetackert. Dieses Prinzip der „Emotionen auf Knopfdruck“, mal eben schnell die tragische Hintergrundgeschichte von Figur X erzählen, dann aber direkt wieder zur Action und dem Spaß, funktioniert für mich immer weniger.
Immerhin, Gunn löst sich auch hier davon, emotionale Szene ironisch aufbrechen zu müssen, aber die Fallhöhe und emotionale Bindung stellen solche kleinen Sequenzen für mich trotzdem nicht her. Dem Film gelingt es zwar sich glücklicherweise auf einige wenige Figuren des Squads zu konzentrieren und diese etwas auszuarbeiten, aber die teils sehr charmante Dynamik und Tiefe des Guardians-Teams wird dabei nicht erreicht. Die großen Charaktere erzählt Gunn hier nicht, sondern belässt es beim bekannten Genre 1 mal 1.
Dafür zeichnet „The Suicide Squad“ das Überraschungsmoment und die schöne Härte aus. Ja, hier darf die Geschichte durchaus frei drehen, blutig und konsequent sein, wenn auch nicht bis ins letzte Detail (die Post-Credit-Scene beweist dann doch wieder Mutlosigkeit). Bei all dem Lob von den Kritikern hat es mich auch überrascht, dass der Film erzählerisch im Mittelteil tatsächlich ein paar lahme Phasen und Leerlauf aufweist und trotz seiner soliden 132 Minuten Laufzeit vom Pacing her nicht immer ganz rund ist. Ein durchgängiges Witz- und Actionspektakel ist der Film nicht und einige Handlungsstränge wirken gar redundant und überflüssig, Stichwort: Harley Quinns Nebenmission.
Thematisch am interessantesten ist der Missionscharakter der Handlung und die Figur Peacemaker. Beides als kritischer Kommentar auf amerikanische Außenpolitik, vor allem die des 20. Jahrhunderts, zu verstehen, als die USA mit ihren berüchtigten „covert actions“ südamerikanische Staaten destabilisiert haben. Und Peacemaker ist darin sozusagen die ehrliche Version von Captain America, der jeden Menschen töten würde, solange es die „Freiheit“ Amerikas garantiert.
Fazit: Nicht nur anhand der kreativen Inszenierung ist spürbar, dass sich James Gunn endliche wieder austoben durfte. Aber insgesamt ist „The Suicide Squad“ aktuell doch klar der überbewerteste Film des Jahres, der nicht annähernd über all seinen MCU- und DCEU-Kollegen herausragt, wie es einige Kritiken nahelegen. Dafür fehlt die emotionale Tiefe, erzählerische Fallhöhe, interessantere Charaktere und doch irgendwie der eine oder andere Wow-Effekt. Blutige Action ist für mich mittlerweile auch kein Herausstellungsmerkmal mehr, nur weil alle MCU-Filme das nicht beinhalten dürfen. „The Suicide Squad“ ist ein sehr solider Comic-Film, die ganz große kreative Genre-Offenbarung ist dieser allerdings nicht.
Rest in Peace, Jonathan W. Rinzler.
Mit nur 58 Jahren ist der langjährige Lucasfilm-Mitarbeiter J. W. Rinzler an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Er wurde durch seine vielzähligen Making-of-Bücher bekannt, die bis heute zu den zentralen Quellen gehören, um sich über die Entstehung der Indiana-Jones- und Star-Wars-Filme zu informieren. Sein erstes Making-of-Buch entstand durch seine Anwesenheit am Set von "Episode III: Revenge of the Sith", ein Buch, welches auf den Tag genau die Produktion des Films mitverfolgt. Später schuf er die berühmten Making-of-Bücher zur Original-Trilogie und den Indiana-Jones-Filmen. Letztes Jahr veröffentlichte er seinen Fantasy-Roman "All Up", welches er noch vor ca. 12 Monaten nichtsahnend promotet hat, bis ihm schließlich Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium diagnostiziert wurde.
Einen Großteil über Star Wars habe ich nur durch seine Bücher gelernt. Über Jahre bildete er ein zentrales Bindeglied zwischen Lucasfilm und der treuen Fangemeinde dieser berühmten Filme. Mr. Rinzler ist viel zu früh gegangen, aber bleibt zumindest für mich eine absolute Legende des Star-Wars-Universums.
Remembering Jonathan Rinzler, bestselling author of ‘Star Wars’ books
https://www.berkeleyside.org/2021/08/04/jonathan-rinzler-obituary-making-of-star-wars-indiana-jones-author?fbclid=IwAR2xu_Ywa1YUy8LUY5Ie0jc-zxSZPohmIflqhjOIdZqZOCbMBU5DL8Y29PI
Die dritte MCU-Serie für Disney+ ist sowohl die im Vorfeld am schwierigsten einzuschätzende Serie gewesen, als auch im Nachhinein die am vielleicht schwersten zu bewertende. In noch keine neue MCU-Geschichte ging ich so blind und unwissend. „WandaVision“ war Mystery und Sitcom in einem, unerwartet und rätselhaft, aber vom Konzept her doch schnell auszumachen, wenn man die Protagonisten und ihre bisherige Geschichte verfolgt hat. „Falcon and the Winter Soldier“ schlug wieder die klassische MCU-Richtung ein und fand sich als Action-Thriller als geistiger Nachfolger der Captain-America-Trilogie wieder.
„Loki“ hingegen konnte sich nach seinem billigen Ausscheiden aus „Avengers: Endgame“ in jeder erdenklichen Situation wiederfinden. Diese Serie hätte alle möglichen Wege einschlagen können. Am Ende überrascht „Loki“ womöglich jeden Zuschauer, weil sich der namensgebende Protagonist in einer kaum vorhersehbaren Lage wiederfindet. Es geht um Raum und Zeit, und nicht weniger als die gesamte Realität und letztlich auch Zukunft des MCUs. Somit ist „Loki“, gerade mit Blick aufs Staffelfinale, die seit langer Zeit wichtigste Geschichte für das Marvel-Universum, die überraschenderweise nicht im Kino stattfindet.
Denn eigentlich müsste ich diese Serie vehement ablehnen: Im Gegensatz zu den anderen beiden genannten Serie, handelt es sich bei „Loki“ um die erste ganz offensichtlich aus reinem Kalkül produzierte Disney+-Show. Diese Serie sollte es gar nicht geben, weil seine Figur nach jahrelanger Kinopräsenz und einem befriedigendem Handlungsbogen ihr berechtigtes Ende in „Infinity War“ erhalten hat. Aber Kevin Feige kann sich einfach nicht von dem hochbeliebten Gott des Schabernacks trennen und so sahen sich die Russo-Brüder gezwungen im Finale der Avengers noch eine billige Exit-Option für Loki einzubauen. Einer der vielen kleinen, qualvollen Momente dieses miserablen Films. Denn Figuren dürfen nach 10 Jahren nicht einfach mal auserzählt sein und sterben. Also was hat diese anknüpfende Serie jetzt noch zu erzählen, über einen Loki, der längst auserzählt war?
Auf den ersten Blick mehr als erwartet, auf den zweiten weniger als erhofft. „Loki“ steigt phasenweise durchaus tiefer in die Psyche des unglücklichen Gottes ein, aber erzählt dabei nicht immer so viel Neues, was uns die Filme über ihn nicht schon unterschwellig mitgeteilt hätten. Ein zweischneidiges Schwert ist dabei auch das Porträt des „alten“ Lokis: Ein Reiz der Serie ist es sicherlich gewesen, den rücksichtslosen und abgezockten Loki des ersten Avengers-Films wiederzuerhalten. Und obwohl dem die ersten 1-2 Folgen durchaus gerecht werden, findet sich seine Persönlichkeit doch recht schnell wieder an dem Punkt, an dem wir ihn in „Infinity War“ verlassen haben. Ein paar längere „Therapiesitzungen“ reichen dafür aus.
Dafür überzeugen die Ausrichtung und Umsetzung des Konzeptes mehr. „Loki“ erinnert mit seinem Mystery-Ansatz und den verschiedenen Schauplätzen wieder mehr an „WandaVision“. Das Setdesign ist nicht immer das üppigste, aber mit den verschiedenen Welten und Szenarien (abgeschiedenen von der Erde) kann „Loki“ einige hochwertige Szenerien bieten. Einhergehend mit der Geschichte ist das Konzept wieder unverbrauchter und kreativer als die letzten Filme und auch die konventionellere „Falcon and the Winter Soldier“-Serie. Dazu kommt eine solide Inszenierung mit einem coolen Soundtrack. Wie schon die beiden vorigen Serien hat auch „Loki“ den Vorteil des seriellen Prinzips durch Disney+: Die Autoren haben sichtbar mehr Freiheiten und Zeit; die Ideen sind verrückter und kreativer; die Geschichten weniger formelhaft und eindimensional.
„Loki“ beinhaltet nun sogar einen sichtbaren Metakommentar auf das MCU insgesamt. Die TVA-Organisation, in der sich Loki wiederfindet, beschreibt ein determiniertes Universum, mit nur einer korrekten Zeitlinie, während alle variierenden Linien und Lebewesen ausgelöscht oder verbannt werden. Im Grunde klingt das eigentlich ziemlich blöd, weil alle vorigen und kommenden Filmen damit ihrer restlichen Dramaturgie geraubt sind: Thanos konnte sowieso nie gewinnen, weil die einzig wahre Zeitlinie einen Sieg der Avengers determinierte. Wiederum beschreibt das ja exakt die Politik von Marvel unter Disney: In unserem Universum gibt es nie wahre Konsequenzen; die Guten gewinnen, die Bösen verlieren, alles ist vorherbestimmt und muss in den großen Kevin-Feige-Masterplan passen. Es gibt keine Ausreißer, keine allzu großen Veränderungen.
Die TVA ist im Prinzip wie der Marvel/Disney-Konzern. Loki durchbricht sozusagen die vierte Wand und landet vor dem Schreibtisch von Bob Iger. Jedes Wesen verliert hier seine Kräfte, selbst die einst mächtigen Infinity Steine sind nur noch nutzlose Buchbeschwerer. Dieser bürokratische Apparat, die ganze Maschinerie dahinter ist dabei so zutreffend umgesetzt, als würde Loki vor seinen eigenen Schöpfer treten: „Alles hat seinem vorherbestimmten Pfad zu folgen. Wer abweicht, wird ausgelöscht.“ Auch das Ende fügt sich passend ein, wenn Loki endlich auf die Autorität hinter der Autorität trifft. Es wird ihm keine Lösung angeboten. Entweder übernimmt er den ganzen Laden oder Chaos bricht aus (was letztendlich zu noch mehr zukünftigen Material, Varianten, Figuren, Filmen und Serie führt).
Fazit: „Loki“ ist verrückt, seltsam und wieder etwas Neues und das mag ich an der Serie und dem bisherigen Auftritt dieser drei Disney+-Serien. Dieses Mystery-Konzept und Prinzip hinter dem Spannungsbogen erinnert etwas zu stark an „WandaVision“, aber mit Witz und Ideenreichtum kann „Loki“ auf seine eigene Art glänzen.
Dabei ist die Handlung weniger greifbar. Inszenatorisch und erzählerisch ist das Gesamtpaket mehr als solide und die Serie dürfte vor allem für das zukünftige MCU deutlich entscheidender sein, als die beiden ausgebreiteten Origin-Geschichten von Wanda und Falcon. Letztlich fehlt der Serie jedoch der runde Abschluss, Loki wird als Figur zu wenig hinzugefügt, als dass er tatsächlich als Vehikel dieser Geschichte nachvollziehbar eingebaut ist und die Serie ruht sich zu sehr auf dem Mystery-Konzept und den minutenlangen Expositionen aus, die zwar das MCU voranbringen, aber weniger die Charaktere der Serie.
Mindestens drei dieser sechs Gründe würden auf jedes neues Star-Wars-Projekt zutreffen (es sei denn es hätte sich tatsächlich um Episode X gehandelt). Und Grund 1 und 4 stehe ich eher skeptisch gegenüber. Im Gegensatz zu den kommenden Serien scheint Lucasfilm hinsichtlich des Kinos überhaupt keine Idee für die Marke zu haben. Ich würde mich gerne auf eine neue Trilogie freuen, in der Old Republic oder sonst wo. Aber irgendeinen belanglosen Anthologie-Film brauche ich ehrlich gesagt nicht. Soll das der "Neustart" nach den Sequels sein?
Und leider befreit sich Lucasfilm dadurch eben nicht von alten Lasten: Es muss ja augenscheinlich doch wieder inzwischen der Original-Trilogie und/oder den Sequels stattfinden, wenn es um eine X-Wing-Fliegerstaffel geht. Wie wäre es nach sechs Jahren recycelten Planeten und Fahrzeugen mal mit irgendetwas... Neuem? Man sollte einfach mal 1000 Jahre in die Vergangenheit oder Zukunft springen. Dieser "Rogue Squadron" klingt für mich nach einem völlig planlosen Versuch irgendetwas ins Kino bringen zu müssen. Und das Konzept des Films finde ich dabei nicht mal interessant.
Leslye Headland’s favorite Star Wars is the Star Wars you make your own
https://www.avclub.com/leslye-headland-s-favorite-star-wars-is-the-star-wars-y-1847118044
Leslye Headland: "We’re all just following in George’s footsteps. He is such a deep worshiper of film, and not just the medium of film, but the history of film and the way film has been used, and all the different genres that he infused the original trilogy with is something that only he can do. He was such a believer of “film as tone poem,” that it only makes sense that people who are doing their own side stories or their own series or their own standalones. It makes sense that they’re kind of taking one aspect that he may have been interested in, or are taking inspiration from and infusing it into their particular content.
When you watch his original trilogy, you can kind of pick out all the different references, all the different things that he pulled from. And then there’s the kind of gestalt of how everything comes together and is so much greater than just the reference, which is what kind of ended up happening in the ’90s. There were all these references being made and recognized. It’s the same with being online—we’ve either seen a clip of it or we’ve seen the movie. Whereas, someone like George, he had to be a dogged admirer and ardent devotee to the art of cinema, in order to be cherry-picking the way that he did.
In a way, that’s why that ends up happening. I don’t know for sure, but if I had to take a guess as to why the standalones and the series ended up feeling like we’re going to move just into this particular space or we’re going to lean into this particular genre, which we know inspired George. And that goes for ideology as well. I mean, it’s funny, because a lot of the feedback that I’ll get—and I use the term feedback very lightly—but when I do go on social media, the feedback is “Don’t make Star Wars political.” I’m like, “George Lucas made it political. Those are political films.” War is, by nature, political. That’s just what’s up. It’s truly what he was interested in talking about and looking at and digging into. So it’s kind of impossible to tell a story within his universe that doesn’t have to do with something that has to be that the characters see externally reflected in whatever’s happening in the galaxy at that particular time period of when it takes place. You know? That’s another thing that we all kind of inherited from him as well, and hope to kind of keep reflecting in the work, hopefully."
Überraschend intelligenter Kommentar von der Autorin hinter der kommenden Serie "The Acolyte". Dass man von einem kreativen Kopf eines kommenden Star-Wars-Produktes mal so etwas wie "tone poem" oder "the art of cinema" im Zusammenhang mit George Lucas' Star Wars liest, lässt positiv aufhorchen. Ob deswegen eine gute Serie dabei herauskommt, steht auf einem anderen Blatt, aber die Absätze beinhalten von der Anlage her schon mal deutlich geistreicheres als von J.J. Abrams oder Rian Johnson jemals zum Thema "Star Wars" geäußert wurde.
Dieser Schritt wird mehr mit den öffnenden Kinos zu tun haben, die in den USA (Kinostarts immer freitags) ab Juli vermutlich wöchentlich einen neuen Blockbuster zeigen werden können. Vor Netflix muss sich Disney+ nicht verstecken.
James Mangold ist gestern mit einigen "Fans" auf Twitter aneinandergeraten, die (teilweise auf falschen Informationen basierend) versucht haben Indy V zu verunglimpfen/ zu kritisieren, der sich gerade mal eine Woche in Produktion befindet. Mit dem einen oder anderen diskutiert er wohl immer noch.
https://cosmicbook.news/indiana-jones-5-director-james-mangold-responds-backlash
Hat mir Mangold gleich sympathisch gemacht, um ehrlich zu sein. Auf die Vorbehalte, Spielberg würde nicht Regie führen, Harrison Ford sei zu alt und der Film würde von Lucasfilm/Kathleen Kennedy produziert werden, antwortete er sinngemäß, man solle keinen Film vorverurteilen, von dem man weder das Skript gelesen hätte, noch sonst irgendetwas wüsste. Und noch einiges mehr.
Der Mythos wird seit Beginn des Spielfilms regelmäßig neu aufgelegt, aber für mich ist immer noch „König der Diebe“ die gelungenste und beste „Robin Hood“-Verfilmung. Die Mischung aus Action und Humor, die hervorragende Besetzung von Kevin Costner bis Alan Rickman und die durchgehend gelungene Umsetzung, aber auch Variation, der bekannten Schauplätze und Stationen dieser Geschichte tragen dazu bei. Dazu kommt der perfekte Score von Michael Kamen.
Bei so vielen Adaptionen ist es interessant, wie der Mythos immer wieder neu interpretiert wird und sich die Versionen gegenseitig beeinflussen. Den Abenteuer-Klassiker aus dem Jahr 1938 „Robin Hood, König der Vagabunden“ hätte ich gerne mehr gemocht, aber war mir dann insgesamt doch zu flach und altmodisch. Dennoch ist er als Ausgangspunkt aller nachfolgenden Verfilmungen nicht wegzudenken. Der Errol-Flynn-Klassiker orientierte sich bereits stark an einer Stummfilm-Version aus dem Jahr 1922.
Die Disney-Version der 70er orientierte sich optisch enorm an der 1938er-Verfilmung, kürzte die Geschichte jedoch hinsichtlich des Beginns und legte den Fokus stärker auf die Freundschaft zwischen Robin und John Little. Beide Verfilmungen klammern dafür den dritten Kreuzzug weitestgehend aus. König Richard ist zwar abwesend, aber Robin Hood hat mit den Kriegen wenig zu tun.
Dieser Aspekt wird jedoch in den moderneren Adaptionen stärker integriert, lediglich innerhalb der Handlung wird der Kreuzzug immer wieder neu platziert: In der hervorragenden Interpretation „Robin und Marian“ (1976) wird Robin erst nach seinen Abenteuern im Sherwood-Wald auf den Kreuzzug mit Richard geschickt; in den bekannteren, neueren Adaptionen – „König der Diebe“ (1991), Ridley Scotts „Robin Hood“ (2010) und der 2018er „Robin Hood“-Version – findet der Kreuzzug vor dem Kampf gegen Richards Bruder und/oder den Sheriff statt.
Jede Adaption variiert ihre Figuren und Schauplätze neu. Für gewöhnlich sind Prinz John und der Sheriff von Nottingham die zentralen Antagonisten, die sich in Abwesenheit von König Richard den Thron unter den Nagel reißen wollen. Was eigentlich alle Versionen gemein haben, ist der adlige Status von Robin Hood, der sich als treuer Untergebener Richards sieht und gegen John auflehnt. In den frühen Balladen des 15. Jahrhunderts war Robin Hood für lange Zeit ein einfacher Bauer bzw. Untertan; erst in den späteren Jahrhunderten wurde ihm der Adelsstatus dazu gedichtet, von nun als Robin von Locksley bekannt (Ridley Scotts Verfilmung greift diese Tatsache auf, indem Robin lediglich seinen Adelsstand vortäuscht und am Ende des Films wieder verliert). Dass er sein erbeutetes Geld den Armen spendet, ist übrigens ebenfalls eine spätere Erfindung.
Zu seinen engsten Freunden zählen John Little und Will Scarlet, wobei Letzterer in den moderneren Adaptionen eher vernachlässigt wird. In den meisten Verfilmungen wird John Little zu seinem besten Freund. Anders noch im Errol-Flynn-Klassiker, der John Little zu einer Randfigur macht, während Will von Beginn an Robins engster Begleiter ist. Was natürlich dazugehört, ist das berühmte Treffen zwischen Robin und John Little bei der Überquerung eines Flusses. Für gewöhnlich findet Robin Hood hier seinen Meister in Johns breiter Statur. Er wird von John ins Wasser geworfen. Für mich der Lieblingsmoment der Legende, der natürlich auch in „König der Diebe“ (1991) besonders gut geglückt ist.
Die Geschichte zwischen Lady Marian und Robin ähnelt sich in allen Versionen stark. Sie gehört dem Adelsstand an und ist die Cousine von König Richard. Robin und Marian kennen sich entweder schon seit der Kindheit oder treffen sich erst später durch die Raubzüge von Robin Hood. Komplettiert wird die Besetzung meist durch eine Dienerin von Marian, die z.B. in der 1938er-, der Disney- und der 1991-Verfilmung sehr präsent ist, aber in der Legende eigentlich nie erwähnt wurde. Hinzu kommen noch Bruder Tuck und Much, der Müllersohn, wobei Letzterer (bis auf die 1938er-Version) eher irrelevant bleibt.
Neben der Begegnung zwischen Robin und John Little zählt meist noch das Bogenschützen-Turnier zu den bekanntesten Stationen im Robin-Hood-Mythos. Während es in der Errol-Flynn-Version und Disney-Adaption sehr präsent ist, spielt das Turnier in „König der Diebe“ (1991) überraschenderweise keine Rolle. In der Regel zementiert das Turnier Robins Status als unangefochtener Bogenschütze, wohingegen die Waffengattung zwar in „König der Diebe“ sehr präsent ist (und Kevin Costner auch mal einen Pfeil spalten darf), aber nicht so zentral und überhöht wird, wie in anderen Verfilmungen.
Generell variiert die 1991-Adaption die Legende an mehreren Stellen geschickt: Prinz John wird aus der Handlung entfernt, während stattdessen der Sheriff zum Oberbösewicht befördert wird. Zwar ist der Sheriff der bekannteste Erzfeind von Robin Hood, aber in der Regel doch nur der Handlanger von Prinz John. Hier wird der Sheriff jedoch zum zentralen Intrigant, wohingegen Guy von Gisborne – z.B. in der Errol-Flynn-Version auch nur ein weiterer Gehilfe von Prinz John – zum Handlanger des Sheriffs ausgebaut wird.
Frei erfunden ist freilich Mortianna, die Hexe des Sheriffs, die der Verfilmung eine mythische und gruselige Note verleiht. Neu interpretiert wird auch die Rolle von Will Scarlet, der über weite Strecken zum inneren Feind Robins gemacht wird und sich später als der enttäuschte und vernachlässigte Halbbruder Robins herausstellt. Erzählerisch ist das eher eine schwächere Phase des Films.
Ebenfalls erfunden, ist natürlich auch die prominente Rolle von Morgan Freeman als Azeem, der hier sozusagen die Rolle von Will neben Robin einnimmt. Dieser Teil funktioniert besonders gut, weil dadurch der Kreuzzug jederzeit präsent bleibt und nicht nur ein Anhängsel zu Beginn des Films. Der Glaubenskonflikt und Rassismus gegenüber Azeem werden zwar lediglich angedeutet, aber gibt dem Film doch eine eigene Note. Ursprünglich schwebte noch ein anderer Konflikt über Robin und Prinz John: der „Klassenkampf“ zwischen normannischen Adligen und den Angelsachsen. Die Errol-Flynn-Verfilmung des Jahres 1938 spricht diesen Konflikt ganz konkret an, wohingegen fast alle späteren Adaptionen diesen Aspekt eher ignorieren (vielleicht auch, weil es historisch nicht ganz passt).
In der Regel endet die Geschichte mit der Rückkehr von König Richard und der Heirat von Robin und Marian. Dieser Aspekt variieren in den Verfilmungen meistens nur gering: In der 1938-Version kehrt Richard zum Beispiel schon früh zurück und offenbart sich Robin, hält seine Identität aber aus Vorsicht lange Zeit geheim; und Ridley Scott änderte seine Geschichte 2010 so weit ab, dass Richard bereits zu Beginn auf der Heimreise von den Kreuzzügen stirbt und somit keine Rolle mehr bei den folgenden Robin-Hood-Abenteuern spielt (der Film stellt ohnehin eine ausgedachte Vorgeschichte der bekannten Legende dar).
Bezüglich der Heirat von Robin und Marian frage ich mich, ob sich „König der Diebe“ (1991) hier von der Disney-Verfilmung hat inspirieren lassen. Nicht nur stellt die Hochzeit in beiden Filmen die letzte Szene dar, sondern König Richard kehrt auch zu diesem Zeitpunkt zurück und erhält seinen einzigen kurzen Auftritt. Dabei sticht vor allem Schauspiel-Legende Sean Connery heraus, dessen Auftritt sich mir im Kontext erst spät erschlossen hat: Sean Connery spielte Robin Hood 1976 in „Robin und Marian“ selbst, eine Verfilmung, die eher unbekannt ist und unterschätzt wird.
Bei allen Variationen, die sich „König der Diebe“ herausnimmt, ist es vermutlich eine der Verfilmungen, die sich am weitesten vom Mythos entfernt. Aber letztendlich ist das ausgerechnet bei der Legende Robin Hoods nicht von großer Bedeutung, weil sich der Mythos seit dem 13. Jahrhundert über mehrere Jahrhunderte entwickelt hat und ausgeschmückt wurde.
Regisseur Kevin Reynolds und seine Autoren zogen die richtigen Schlüsse: Prinz John ist sowieso in keiner Verfilmung interessant. Der finale Kampf zwischen Robin und dem Sheriff ist das Highlight des 1938er-Klassikers, nicht Prinz John. So auch in „Robin und Marian“ (1976). Disneys Adaption weiß derweil nicht mehr mit ihm anzufangen, als Prinz John zum nicht ernstzunehmenden Comic-Relief zu machen.
Ähnliches gilt für Will Scarlet, der zwar in den aller frühsten Quellenzeugnissen bereits ein enger Begleiter Robins ist, viel mehr hat die Figur aber auch nicht zu bieten. Der Fokus wird meistens zu Recht auf John Little verschoben und auch wenn „König der Diebe“ mit der Neuinterpretation von Wills Figur keine erzählerische Glanzleistung geglückt ist, haben sie zumindest versucht, ihn auf irgendeine Weise interessant und relevant zu gestalten.
Ansonsten ist es der teils humoristische und im Wesentlichen modernere Ansatz des Films – welcher sich dennoch stets ernst nimmt –, der „Robin Hood – König der Diebe“ zu der inszenatorisch und narrativ besten Version des Mythos macht. Die darstellerischen Leistungen sind hervorragend und dem Film gelingt es mit wenigen Änderungen und Ergänzungen, wie z.B. der Figur Azeem, die Legende würdig auszuarbeiten.
Duncan: „Ich verfluche die Mauren und Sarazenen. Ohne diese gottlosen Strolche wäre Master Robin niemals fortgegangen. Woher stammt eigentlich der Name Azeem? Irisch? Walisisch?“
Azeem: „Maurisch.“
Nach einer Zweitsichtung auf 4K-Blu-Ray konnte mich Synders DCEU-Abschluss aus bestimmten Gründen deutlich mehr überzeugen. Vielleicht lag's am wuchtigen Dolby Atmos Sound oder dem endlich würdigen Bild nach dieser 720p Pixel-Suppe von Sky Cinema. Gerade das erste Drittel und das Finale erreichten mich emotional stärker. Der Soundtrack ist derweil einfach so herrlich wuchtig und Snyder reiht wirklich eine epische Szene nach der anderen aneinander. Meinen Kritikpunkten von vor drei Monaten stimme ich zwar weiterhin zu, aber als Fortführung der Snyder-Trilogie (bzw. abgebrochenen Pentalogie) ist das schon ein ziemlich rundes Ding geworden. Und das ist durchaus überraschend, wenn man das wenige Budget und die knappen Reshoots für die Postproduktion bedenkt.
Dennoch muss ich zugeben, dass mir einige Whedon-Ergänzungen sogar im Nachhinein gefehlt haben. Ein paar gute Charakter- und Interaktionsmomente fehlen dem Synder-Cut einfach, um das Team besser zusammenzuschweißen. Dazu zählen allein so Kleinigkeiten, wie ein Pep-Talk zwischen Batman und Flash ("Save one. Get in, get one out."), die romantischeren Momente zwischen Bruce und Diana oder das angesprochene moralische Dilemma hinsichtlich der Superman-Wiederbelebung (wie sie in Snyders Version einfach ohne Gewissensbisse Clark Kents Grab schänden, gehört zu den schwächsten Momenten des Films).
An seine früheren Actionmomente oder thematische Dichte kann Snyder zwar nicht anknüpfen, die Wiederkehr von Superman wirkt trotz vier Stunden irgendwie seltsam verkürzt und die Geschichte kann insgesamt auch nicht sonderlich überraschen. Aber die Ausmaße und das Epische funktionieren durchweg gut. Ich mag's, dass jeder Held einen Sinn in der Handlung hat und wichtige Momente erhält (das gelingt Marvel oftmals sogar weniger gut). Bei weitem nicht Snyders bester Film, aber trotz der Umstände ein dennoch echt gelungener Abschluss. Den geplanten zwei Fortsetzungen trauer ich allerdings weiterhin nach. Dieser Epilog sieht einfach zu episch aus...
Mal von 6,5 auf 7 Punkte angehoben.
Meine erste Kritik:
https://www.moviepilot.de/movies/zack-snyder-s-justice-league/kritik/2484575
Meiner Einschätzung nach eine sehr kleine Fan-Bewegung, die keine großen Erfolgsaussichten hat. Hier und da stolpert man mal über den Hashtag, aber im Vergleich zum Snyder-Cut ist das dann doch sehr vereinzelt. Zumal seit #ReleaseTheSynderCut ohnehin aus jeder Kleinigkeit eine "Bewegung" gemacht wird.
Gerade bezüglich "Solo" verblüfft mich der Hashtag, da es sich unter allen Disney-Star-Wars-Produktionen um den verschandelsten Film überhaupt handelt. Man kann das Ergebnis ja mögen, aber an einem #ReleaseTheLordandMillerCut sollte man doch eigentlich deutlich mehr interessiert sein. Von einem Film, der schon zu 80% abgedreht war, dann größtenteils neu gefilmt und von Lucasfilm in seine marktkonforme Form zurück gepresst wurde, möchte ich keine Fortsetzung haben. Dieser Film ist völlig zu Recht gefloppt und verdient ehrlicherweise gar keine Fortsetzung.
Chadwick Boseman in allen Ehren, aber ich hätte kein Problem damit gehabt, wenn man Black Panther neu besetzt hätte. Selbe Figur, neuer Schauspieler. Natürlich ist sein Tod sehr tragisch, aber gerade bei Comic-Verfilmungen sind Neubesetzungen nun wirklich Alltag. Zudem trat Black Panther in bis jetzt nur einem Solofilm auf; es ist nicht so, dass er wie Iron Man, Thor oder Captain America schon seit zehn Jahren im MCU aktiv ist. Ich glaube, so macht man es sich unnötig schwer. "Black Panther" oder Boseman sind keine Heiligen.
Ein vermutlich deutlich ehrlicherer Trailer im Vergleich zum "charakterzentrierten Horror"-Touch des Teasers zum ersten Film. Dadurch auch so viel belangloser und langweiliger. Ich hoffe diese Fortsetzung überrascht in gegenteilige Richtung - schwacher Trailer, guter Film - und Andy Serkis kann als Regisseur seine eigene Handschrift finden, anstatt ein konventionelles Sequel im Fahrwasser des Vorgängers abzuliefern. Mehr Blödel-Venom brauche ich nicht, aber gut, Sony wird schon wissen, welchen Weg sie bei einem Sequel zu einem überraschenden $800 Mio. Hit gehen sollten.
Auch wenn bei mir die Spannung lange raus ist, freue ich mich dennoch auf ein paar Titel. Mal sehen, was Raimi und Waititi mit Dr. Strange und Thor anstellen. Freue mich natürlich ebenso auf den Abschluss der Guardians-Trilogie. Nach den ordentlichen, durchaus kreativen Serien hoffe ich, dass Marvel im Kino wieder etwas mehr Experimentierfreude und Vielfalt zeigt.
Die (Unter)Titel der Filme sind leider größtenteils herrlich doof; ich weiß nicht ganz, warum Marvel sich damit so ein "Trash"-Image anheftet will ("Love and Thunder", ernsthaft?).
Und zu "Eternals": mit frischem Oscar und diversen Ankündigungen rund um praktische Sets, Action allá "The Revenant" etc. entsteht da gerade sehr viel Hype, weswegen ich dieses Mal wirklich bete, dass letztlich auch etwas dahinter steht. Wenn da am Ende wieder so eine Luftnummer wie "Black Panther" bei herauskommt (laut Kevin Feige ja Marvel's bis dato bester Film, lol), dann wäre ich sehr enttäuscht.
„The Falcon and the Winter Soldier“ ist die erste, direkte Fortsetzung zum Marvel-Universum, nachdem das Franchise nach „Endgame“ und „Far From Home“ eine ungewollte Pause eingelegt hat. Der ursprünglichen Planung nach sollte diese Serie vor „WandaVision“ und erst nach „Black Window“ starten. Es kam anders. Nun hat „WandaVision“ die 4. Phase des Universums offiziell eröffnet und dennoch sind es Falcon und Bucky, die nun richtig nach „Endgame“ einsteigen dürfen und das MCU weltpolitisch voranbringen.
Die Prämisse der Serie besteht strenggenommen auf einigen vereinzelten Szenen zwischen den Protagonisten innerhalb von „Civil War“. Davor und danach hatten die beiden kaum etwas miteinander zu tun. Das, was Sam und Bucky verbindet, ist ihr Verhältnis zu Steve Rogers alias Captain America. Und dennoch ist die Überführung einer Geschichte der beiden in eine 6-teilige Serie deutlich weniger naheliegend, als das Pärchen Wanda und Vision, die zuvor klar vernachlässigt wurden. Falcon und der Winter Soldier waren bis jetzt zwar ebenfalls die ewigen Sidekicks, aber als zentrale Elemente der Captain-America-Trilogie besaßen die beiden dennoch ein wenig mehr charakterliches Fleisch. Buckys Geschichte war sogar schon formal abgeschlossen.
„The Falcon and the Winter Soldier“ kommt nun trotzdem als spirituelle Fortsetzung der Avengers- und Captain-America-Filme und versucht Phase 4 erzählerisch voranzutreiben. Obgleich die Serie nicht an die Qualität der beiden letzten Captain-America-Filme heranreicht, bewegt sich das Gefilmte doch deutlich in den Wassern des von den Russo-Brüdern hinterlassenen Stils. Und man muss sagen – zum Glück. Rückblickend ist der offizielle Trailer zur Serie wohl einer der irreführendsten Vermarktungsversuche des MCUs, der eine komödiantische Bad-Boys/Buddy-Action-Einlage versprach (https://www.youtube.com/watch?v=IWBsDaFWyTE).
Nun lässt sich positiv berichten: Das ist „The Falcon and the Winter Soldier“ erfreulicherweise nicht geworden.
Die Serie bedient sich komplexerer Themen, nimmt seine Charaktere und Geschichten durchweg ernst und funktioniert überwiegend als würdige Avengers/Captain-America-Fortsetzung. Besonders die musikalischen Referenzen haben mir gefallen und wie es der Serie ab und zu gelingt mit Score und Inszenierung an die beiden Russo-Filme (d.h. Captain-America-Filme) zu erinnern. Qualitativ kommt die Serie letztlich zwar nicht an seine geistigen Vorgänger heran – ebenso wenig an „WandaVision“ –, aber nach längerer Marvel-Müdigkeit und den desaströsen MCU-Filmen aus 2019 kann man mit den ersten Disney+-Serien doch nur glücklich sein.
Vor allem filmisch ist diese Geschichte nicht so interessant und clever wie „WandaVision“. Es war zu erwarten, dass „The Falcon and the Winter Soldier“ wieder eine konventionellere, für MCU-Verhältnisse sehr klassische und vorhersehbare Richtung einschlägt. Und dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. „WandaVision“ ist einfach sehr smart gewesen. Was der neuen Marvel-Serie dennoch vorzuwerfen ist, ist, dass die Handlung bei all ihrer Geradlinigkeit zu keinem Zeitpunkt wirklich umhaut oder mitreißt. Die Geschichte ist gut genug, die Figuren werden anständig genutzt und weiterentwickelt, aber erzählerisch ist hier, bis auf Ausnahmen, nichts Überragendes zu erwarten.
Die Actionsequenzen sind in Ordnung, aber nach der furiosen Eröffnung in Folge 1 kommt dahingehend nicht mehr allzu viel. Das Finale ist für meinen Geschmack zu dunkel gehalten und obwohl sich die Serie bemüht die Action der Russos zu übernehmen und fortzuführen, fehlen den Kämpfen eindeutig die Wucht. Es wird dann doch lieber schnell geschnitten und den Choreografien fehlt die Qualität und Übersicht.
Auch der Handlung fehlt – besonders zum Ende kommend – phasenweise der Fokus. Mit der Rückkehr von Zemo, dem wiederkehrenden Supersoldaten-Serum und Buckys innerer Kampf gegen seine Vergangenheit gibt es einerseits Handlungsstränge, die manch einer womöglich für längst beendet hielt und lediglich aus den letzten Filmen übernommen und wiederverwertet werden. Zemo ist zwar dennoch ein Highlight (wenn nicht sogar das Highlight) der Serie mit seinem prominenten Auftritt in Folge 3 und 4, wodurch er sich kurzerhand zum neuen Fanliebling entpuppte und ihm nach seinem eher zweitrangigen Auftritt in „Civil War“ einige Facetten mehr zugesprochen werden konnten. Aber insgesamt hätte mit der Figur womöglich doch einiges mehr angestellt werden können.
Andererseits existieren mit John Walker als neuer Captain America und den Flag-Smashern zwei wesentlich wichtigere Handlungsebenen, die aber nie über ein ganz nettes Bedrohungsszenario hinauskommen und da doch aufs Ganze betrachtet deutlich mehr drin gewesen wäre. John Walker wird mit den ersten zwei Folgen sehr interessant eingeführt, aber nach dem „schockierenden“ Ende von Folge 4 rückt die Figur dann doch eher in den Hintergrund. Eine Auflösung seiner Geschichte bleibt uns die Serie schuldig. Im Finale der Serie verkommt er zum Anhängsel und droht sogar völlig an den Rand gedrängt zu werden, während sich das Ende schließlich nicht entscheiden kann, wer oder was John Walker denn nun eigentlich ist. Gut, böse, Antiheld? Fortsetzung folgt.
Übrig bleibt sein Verhältnis zu Sam und das im Vorfeld schon vermarktete Thema der „racial injustice“. Das mit Abstand interessanteste Konzept der Serie bleibt zunächst weitestgehend im Hintergrund und findet erstmals in Folge 2 seine Erwähnung. Glücklicherweise wird das Thema zwar in Folge 5 und 6 wieder aufgegriffen und bliebt ein zentraler Aspekt von Sams Entscheidung und Legitimation als neuer Captain America. Aber auch hier: Insgesamt fühlt sich das Thema unterentwickelt an und bis auf diese kleinen Reizpunkte vermute ich, dass es in Zukunft wieder irrelevant sein wird. Vermutlich darf man von Marvel/Disney nicht zu viel erwarten und dennoch wirkte der aufgebaute Diskurs verkürzt.
Derweil wieder positiv hervorzuheben, ist der Umgang der neusten Marvel-Serien mit dem Snap und den Folgen der letzten Kinofilme. „WandaVision“ konnte hier bereits Wiedergutmachung leisten und auch „The Falcon and the Winter Soldier“ gelingt es nun einen weiteren Blick auf die Menschen und ihre Probleme zu werfen. Es ist schön, dass Marvel dieses Thema nicht einfach blind abgehakt hat, nachdem „Endgame“ und „Far From Home“ doch herzlich egal waren, was die Ereignisse für die Welt bedeuten. Die Motive der bedrohlichen Flag-Smashers bleibt zwar trotzdem undurchsichtig und jede Folge musste ich mich daran erinnern, was nochmal genau deren Ziel ist. Dennoch ist das Erzählte dem gegenwärtigen Universum angemessen, wenngleich das „Writing“ gerne stärker und frischer hätte sein können.
Trotz der konventionellen Geschichte fällt auch bei „The Falcon and the Winter Soldier“ wieder auf, dass das ausschweifendere Serien-Format mehr kreative und unverbrauchte Ideen zulässt. Die bisherigen Serien sind zwar strenggenommen nur eine langgezogene Origin-Geschichte zweier neuer Avengers, aber ohne das Korsett des Blockbuster-Marktes dürfen diese Geschichten so viel ernster und entschlossener sein. Während „Endgame“ ein beleidigender Witz mit Überlänge war, sind Marvel’s Serien so viel angenehmer und konsequenter in ihrer Erzählweise und Inszenierung.
Fazit: „The Falcon and the Winter Soldier“ ist nicht so gut wie „WandaVision“, geschweige denn so gut wie „Winter Soldier“ oder „Civil War“ und erzählt weitestgehend eine konventionelle Geschichte, welcher es an filmischer Klarheit fehlt. Dafür überzeugt das Konzept der Serie, jede Folge funktioniert überdurchschnittlich gut, die Geschichte nimmt sich ernst, baut die Charaktere spürbar aus und kann dabei mit solider Action und spannenden, wenn auch unterentwickelten, Themen unterhalten. Die Serie sticht nicht heraus, aber bestätigt doch, dass Marvel mit seinen Disney+-Serien auf dem richtigen Weg ist.
Tatsächlich recht billig von Lionsgate verkauft, wenn man mit Blick auf Teil 1 bedenkt, dass die beiden Fortsetzungen locker 600 Mio. Dollar einspielen hätten können.
Zudem ein weiterer Beweis, dass Johnsons ominöse Star-Wars-Trilogie so schnell nicht kommt (wenn überhaupt).
"Red Tails" ist aufgrund vieler Faktoren gescheitert. Kein Studio wollte den Film haben; Lucas musste mal wieder selbst in die Tasche greifen. Das Hauptproblem war jedoch sicherlich das schwache Skript. Aber als Teil seiner Filmografie (wenn auch nur als Produzent) ist dieser Film deutlich wichtiger, als ihm zugestanden wird.
https://www.moviepilot.de/movies/red-tails-2/kritik/2393394
„Justice League Dark: Apokolips War“ ist der letzte Film in der DC Animated Movie Universe Reihe – oder kurz DCAMU –, welches 2013 mit Flashpoint gestartet ist. Die animierten DC-Filme bestehen schon seit 2007 und werden weiterhin fortgesetzt, aber zu einem zusammenhängenden Universum gehören jene 16 Filme, das mit „The Flashpoint Paradox“ startete und nun von dieser Justice-League-Verfilmung beendet worden ist.
Aufgrund der Kohärenz dieser Filmauswahl und dem ganz ansprechenden Stil verfolge ich die Reihe schon seit ein paar Jahren. Besonders die ersten Filme gefielen mir recht gut. Zwischenzeitlich gab es mit den „Teen Titans“ oder „Constantine“ auch mal Teile, die mir weniger zusagten, aber insgesamt hat die Reihe immer für konstant solide Animationsfilme des DC-Universums gesorgt.
„Apokolips War“ bildet nun einen zufriedenstellenden, wenn auch nicht perfekten Abschluss. In den 90 Minuten wirkt die Handlung mit all ihren Charakteren und ihrer ambitionierten Geschichte etwas überfrachtet. Einen Blick wert ist der Film (bzw. mehrere Filme dieser Reihe) aber auch, wenn man mal eine alternative und nicht ganz unähnliche Variante des DCEUs des Kinos sehen möchte. Sicherlich der Comicvorlage, aber definitiv auch der Inszenierung geschuldet, fand ich mich doch jetzt mehrfach an Zack Synders Storyline und Vision erinnert. „The Death of Superman“, „Reign of the Supermen“ und „Justice League: War“ spiegeln über weite Teile die Handlung von Batman v Superman und Snyders gerade erst erschienenen Justice League wider.
„Justice League Dark: Apokolips War“ ist nun das, was in abgewandelter Form Justice League 2 und 3 hätten sein können, sozusagen Synders Knightmare-Vision und die Befreiung daraus in einem Film. Dazu kommen eine Brutalität und Düsternis in der Inszenierung, die sich nicht nur von den meisten animierten Vorgängern abhebt, sondern sicherlich auch Snyders Ansatz um mindestens einen Level übersteigt. Helden und Bösewichte werden hier im Minutentakt blutspritzend hingerichtet, während die Atmosphäre fast durchgehend einem verdammt trostlosen Albtraum gleicht. Das Finale endet zwar hoffnungsvoll und bittersüß, aber der charakterliche Aufbau fehlte ein wenig, um es wirklich emotional werden zu lassen.
Dennoch gelingt es dem kurzweiligen Film alle nennenswerten Storylines der vorangegangenen Filme zu einem gelungenen Ende zu führen. „Apokolips War“ ist nicht der beste Film des DCAMU, aber für jeden Fan des Genres und der Vorlagen ist die Reihe mit diesem Abschluss definitiv einen Blick wert.
https://en.wikipedia.org/wiki/DC_Animated_Movie_Universe
https://www.moviepilot.de/liste/dc-animated-movie-universe-luis345
Zack Snyder’s Justice League ist eindeutig und offensichtlich besser als Whedons Version aus dem Jahr 2017. Snyder’s endlich vollendeter Cut ist jedoch auch nicht so gut, wie ich es mir erhofft habe. Der Film kann thematisch keine klaren Schwerpunkte setzen und ist inszenatorisch nicht so dicht und brachial wie seine beiden Vorgänger-Filme. Hinzu kommt eine Handlung, die – dann doch zu meiner Überraschung – deutlich mehr gemein mit der Kinoversion hat, als ich dachte. Hier hat Joss Whedon seinerzeit gar nicht so viel dazu gedichtet, wie erwartet. Whedon hat nicht absichtlich eine Avengers-Kopie geschrieben, das war Justice League strukturell schon von Anfang an. Die Geschichte läuft letztlich aufs Selbe hinaus.
Dazu kommen aber natürlich trotzdem wesentliche Unterschiede: das hässliche Color Grading, die forcierten Witze, die auffällig nachgedrehten Superman-Szenen – all das entfällt. Stattdessen kommen die Charaktere, insbesondere Cyborg, nun deutlich mehr zur Geltung und erhalten viel mehr Raum (was Snyders Schwäche im Charakterzeichnen nicht wettmacht); die Geschichte kann atmen und erhält ein angenehmes Pacing (die vier Stunden fühlen sich tatsächlich selten zu lang an); und Synders alte Stärken in Sachen Action, Inszenierung und Bildgewalt kehren selbstverständlich zurück. Und dennoch ist die Handlung nicht nur sehr ähnlich geblieben, sondern Snyder bleibt insgesamt hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Vermutlich wurde sein Cut mittlerweile zu sehr als eine gänzlich neue Erfahrung gehyped, die es sicherlich auch ist, aber wer zuvor nicht den direkten Vergleich zu der 2017er Variante zieht, der findet voraussichtlich gar nicht mal so viel Neues. Klar, Cyborg ist nun der Kern des Films und generell erhalten die meisten Figuren mehr Szenen und Hintergründe. So zum Beispiel auch Flash. Aber dadurch wird Justice League kein hochwertiges Charakterdrama. Charaktere bleiben nach wie vor Snyders Schwäche und das merkt man hier umso mehr zwischen den Helden. Dabei fallen besonders Superman und Batman ab. Ersterer ist gefühlt sogar weniger im Film als in Whedons Version (besonders für das Finale hat Whedon sehr viel nachgedreht, was bei Snyder fehlt), letzterer funktioniert nur noch als Stichwortgeber und versucht ansonsten verzweifelt mitzuhalten. Hier ist wenig vom Badass-Batman oder von Supermans Präsenz aus „Batman v Superman“ übriggeblieben.
Stattdessen glänzen eher die anderen. Wonder Woman hat mit Abstand die meisten und besten Actionsequenzen. Bezüglich Flash entfallen Whedons wirklich teils schlechte und nervige Witze, wodurch er aber kein ernster Charakter wird. Der Comic Relief bleibt er weiterhin, was aber jetzt durch mehrere und bedeutendere Szenen für den Charakter und die Handlung ausgeschmückt wird.
Hinter seinen Möglichkeiten bleibt Synders Vision aber auch bei der Inszenierung und allgemeinen thematischen Dichte. Vermutlich hatte Warner Bros. schon im Vorfeld deutlich mehr in Snyders Vision eingegriffen (oder er ist einfach nicht der beste Kandidat für Team-up Filme). Denn im Vergleich mit „Batman v Superman“ und phasenweise „Man of Steel“ ist diese Justice League nicht ansatzweise so stilsicher und dramatisch gefilmt. Justice League sollte zwar schon immer weniger düster sein, aber richtige Ideen und Arcs für Charaktere entfalten sich deswegen nicht. Besonders für Batman und Superman ist das Schade, die hier kaum mehr miteinander interagieren dürfen und sich ihr Konflikt im Zuge der unmittelbaren Steppenwolf-Bedrohung weitestgehend in Luft auflöst. Hier besaß der Whedon-Cut tatsächlich ein paar wenige, gute Charaktermomente.
Und auch inszenatorisch darf man von Synder keine Wunder erwarten. Zwar inszeniert er bspw. Wonder Woman viel cooler, als es „Wonder Woman 1984“ auch nur im Ansatz gelingt, dafür gibt es aber auch keine Actionszene die an Batmans Lagerhaus Szene, das epische Opening von „Man of Steel“ oder dem Batman vs. Superman Kampf heranreicht. Als erster von ursprünglich drei geplanten Teilen hätte sich Snyder sicherlich noch so einiges aufbewahrt; dynamischer, wuchtiger und spannender hat er in den beiden Vorgängern trotzdem inszeniert. Im Übrigen fehlte hier in der Whedon-Version auch nichts. Klar, einige Actionszenen waren gekürzt oder leicht anders geschnitten, aber mit völlig neuen Action-Elementen und Action-Setpieces muss man beim Snyder-Cut nicht rechnen.
Somit ist dieser „Justice League“ letztlich ein weit besserer, ausgearbeiteter Film als die Kinoversion. Wer „Man of Steel“ oder „Batman v Superman“ mochte, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Dennoch ist „Justice League“ bei weitem nicht Snyders bester DCEU-Film. Man muss seine Vision von Superman nicht mögen, aber „Man of Steel“ funktionierte thematisch sehr gut und besaß klare Motive. Ähnliches gilt für „Batman v Superman“, der in seinem Ultimate Cut so viel besser funktioniert als im zugesprochen wird. Gerade Batman fand ich unter Snyders Ausführung genial. „Justice League“ fehlt vieles davon; es ist wenig Batman und noch weniger Superman; es ist viel solide Superhelden-Unterhaltung, ohne dabei charakterlich oder visuell zu glänzen. Die Handlung ist immer noch mittelmäßig (vor allem alles rund um Supermans Wiederbelebung ist herrlich doof). Aber wer weiß, was nach diesem ersten Teil einer geplanten Trilogie noch alles gekommen wäre. Womöglich müsste man „Justice League“ mehr als Auftakt einer nie vollendeten Trilogie werten, anstatt als einen Abschluss der zwei vorigen Kinofilme.
https://www.vanityfair.com/hollywood/2021/02/the-true-story-of-justice-league-snyder-cut
https://www.vanityfair.com/hollywood/2021/03/zack-snynder-justice-league-ending-explained
Ein sehr ausführliches, aktuelles Video, welches noch viel detailgetreuer nachzeichnet, wieso die dargestellten "Tatsachen" im Original-Video falsch sind. Sehr sehenswert:
How "How Star Wars was saved in the edit" was saved in the edit (sort of, but not really)
https://www.youtube.com/watch?v=olqVGz6mOVE
"Mit einem aufdringlichen Stilmittel-Feuerwerk, das Voice-over-Erklärungen, ständig wechselnde Bildformate und Kameralinsen, Texttafeln und Endlos-Zeitlupen mit klassischer Musik aneinanderklatscht, ist für subtile, nachdenkliche Töne in der eigentlich geerdeten Geschichte kein Platz."
Genau diese Spielereien und das Ausnutzen visueller Möglichkeiten hebt den Film von "Endgame" und den meisten anderen MCU-Filmen ab. Für mich hat sich "Cherry" viel eher wie ein Versuch der Russo-Brüder angefühlt, sich von den Marvelproduktionen zu entfernen und mit besonders vielen stilistischen Mitteln etwas beweisen zu wollen. Gebraucht hat es das in diesem Umfang sicherlich nicht, aber der Film ist meiner Meinung nach aus anderen Gründen "überladen". Das liegt viel mehr an der umfangreichen Geschichte und einem Buch, welches mit seinen sechs Überkapiteln kaum in eine harmonische Erzählung zu integrieren ist. Hier wechseln die Genres und Schauplätze so stark, dass die biografische Handlung als Mini-Serie sicherlich besser funktioniert hätte.
https://twitter.com/rewritingripley/status/1370065099713486849
Eine spannende Analyse darüber, wie die Star-Wars-Community in den letzten Jahren durch neue Rechte Strömungen unterwandert wurde. Besonders nach dem Kinostart von „The Last Jedi“ entstanden auf Twitter und YouTube Kanäle sowie Netzwerke, die ihr Geld mit dem Schüren von Hass und Propaganda verdienen, zur Spaltung der Community beitragen und vermutlich zu dem geführt haben, was sich „The Rise of Skywalker“ nennt. Möglich gemacht wird das durch die Logiken der sozialen Netzwerke, die zu diesem Aufschwung beitragen. Die Medien befeuern das und obwohl es sich nur um wenige lautstarke Fans handelt (wie schon zu den Zeiten der Prequels) entsteht das Bild von einer „gespaltenen“ sowie „toxischen“ Community, auf die Lucasfilm und die Medien hereinfallen. Auch ich würde mich zu den gemäßigten Fans zählen, die in 2018 definitiv für eine bestimmte Zeit in diesen Strudel geraten sind.
Aber nach fast vollständigem Lesen des Artikels gibt es auch ein paar Kritikpunkte meinerseits. Zum einen bedient sich die Autorin einigen nicht ganz schlüssigen Analysemethoden, wenn sie bspw. anhand von Wörtern (wie „like“) die allgemeine Stimmung zu den Sequels, speziell „The Last Jedi“, ableiten möchte (ganz abgesehen von der Tatsache, dass Twitter nicht annähernd die Gesellschaft widerspiegelt). In dem Fall kommt sie zu einer weitestgehend positiven Einschätzung, wobei ich mich fragte, ob ein Tweet mit „like“ nicht auch mit „I don’t“ hätte beginnen können. Zum anderen verfällt der Artikel dieses offensichtlich linksliberalen Mediums in die beliebte Falle jedwede Kritik an Disneys Star Wars als „Alt-Right“ abzustempeln bzw. in automatisch sexistisch oder rassistisch motiviert umzudeuten. Nach seinen Ausführungen ist jeder kritische/polemische YouTuber den neuen Rechten zuzuordnen und das wird auch nur unzureichend belegt (wenn überhaupt). Ich mag die Charaktere Rose und Holdo nicht, aber deswegen ist man nicht gleich sexistisch. Ich mag so gut wie keinen Charakter aus dem Film. Kritik kann auch legitim sein.
Dennoch ist diese Analyse definitiv das Lesen wert und gibt einige interessante Einblicke in die Entwicklungen der letzten Jahre:
https://rewritingripley.medium.com/in-plain-sight-how-white-supremacy-misogyny-and-hate-targeted-the-star-wars-sequel-trilogy-and-2fd0be4b242
„Robin und Marian“ ist eine eher unbekanntere und enorm unterbewertete Herangehensweise an den Robin-Hood-Mythos. Ich bin zufällig auf den Film gestoßen und war anhand der Prämisse sofort interessiert. Als Dekonstruktion und Abgesang auf den Helden ist das womöglich die interessanteste und thematisch tiefsinnigste Verfilmung dieser Legende.
Die Geschichte wirft einen Blick auf das Leben Robins, Jahrzehnte nach seinen berüchtigten Taten bei Nottingham und des Sherwood Waldes. Nach 20 mehr oder weniger vergeudeten Jahren auf Kreuzzug für Richard Löwenherz kehren Robin und sein bester Freund Little John nach England zurück. Er ist ein gebrochener Mann und in Nottingham hat sich unter der immer noch gleichen Herrschaft des Sheriffs nichts Wesentliches geändert. Marian ist aus Enttäuschung und Kummer ins Kloster gegangen. Im Grunde liest sich das schon wie eine Adaption nach dem Vorbilde „Logan“ oder „The Dark Knight Returns“ – der legendäre Held kehrt im hohen Alter nochmal zurück und bestreitet desillusioniert sein letztes Abenteuer.
Aber „Robin und Marian“ ist weder so düster, noch so schwermütig wie die bekannten Genre-Verwandten. Der gewählte Ansatz ist nostalgisch und melancholisch, verbunden mit einer gesunden Portion Ironie. An seine alten Zeiten erinnert und nach seiner Wiedervereinigung mit bekannten Weggefährten, fühlt sich Robin nochmal dazu ermutigt es sich selbst und allen anderen zu beweisen. Er ist längst zum Mythos geworden. Und das hält ihn nicht davon ab seine in die Jahre gekommenen Knochen nochmal aufzuraffen. Das wird immer wieder herrlich ironisch aufgebrochen, indem Sean Connery als Robin sichtlich bemüht ist mit den Schergen des Sheriffs Schritt halten zu können. Währenddessen will sich Marian, gespielt von Audrey Hepburn, auch gar nicht mehr von ihm retten lassen.
Zeitgleich entsteht zwischen Robin und dem Sheriff ein fast brüderlicher Kampf. Beide schätzen und respektieren sich irgendwo. Und obwohl der Sheriff nun all seine Tricks kennt (und Robin fast schon der Tradition wegen auch all diese Tricks anwendet), sieht er sich am Ende doch wieder vom Stolz gepackt und lässt sich trotz seiner klaren Überlegenheit auf ein letztes persönliches Duell mit ihm ein. Der nostalgische anmutende Score tut sein übriges, wenn Robin seine alten Freunde wieder trifft, erneut im Sherwood Wald unterwegs ist und sein altes, nun zerfallenes Lager entdeckt. Derweil ist Marian sichtlich im Konflikt mit sich. Aus Ablehnung entsteht jedoch trotzdem wieder das alte Feuer und wie in den guten, letztlich verlorenen Zeiten sammeln sich die Diebe und Rebellen vereint unter Robin im tiefen Wald.
Das Ende ist dann ebenfalls konsequent gelöst. Der Sheriff verspielt seinen sicheren Sieg durch seinen Stolz; Marian findet zurück zur Vernunft und wird sich der unrealistischen Situation bewusst; und Robin glaubt an sich und seine Heldentaten (fast) bis zum Schluss. Als Held will er für seine Mitmenschen erneut einstehen bis ihn Marian schließlich drastisch auf den Boden der Tatsachen zurückweist. Die Zeit Robin Hoods ist vorbei, aber der Mythos lebt weiter.
Bester Film (10 Nominierungen)
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Jojo Rabbit
1917
The New Mutants
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Beste Regie (10 Nominierungen)
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Taika Waititi (Jojo Rabbit)
Sam Mendes (1917)
Christopher Nolan (Tenet)
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Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
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Taika Waititi (Jojo Rabbit)
Josh Boone, Kante Gwaltney (The New Mutants)
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Bester Darsteller (10 Nominierungen)
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Gary Oldman (Mank)
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Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
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Scarlett Johansson (Jojo Rabbit)
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Kreativster/Ambitioniertester Film (5 Nominierungen)
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Der schwarze Diamant
Tenet
Mank
1917
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Bester Independentfilm (5 Nominierungen)
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Der schwarze Diamant
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Bester Animationsfilm (5 Nominierungen)
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Onward
Um ein Schnurrhaar
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Bestes Design (5 Nominierungen)
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Onward
1917
Knives Out
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Bester Ton (5 Nominierungen)
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Tenet
1917
Weathering with you
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Beste Musik (5 Nominierungen)
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Ludwig Göransson (Tenet)
Radwimps (Weathering with you)
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Bester Song (5 Nominierungen)
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Bester Schnitt (5 Nominierungen)
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1917
Tenet
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Beste Effekte (5 Nominierungen)
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1917
Tenet
The New Mutants
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Beste Kamera (5 Nominierungen)
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Roger Deakins (1917)
Hoyte Van Hoytema (Tenet)
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Schlechtester Film (5 Nominierungen)
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Sonic the Hedgehog
Enola Holmes
Mulan
The Gentlemen
Soul
Beste Serie (5 Nominierungen)
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The Boys (Staffel 2)
Star Wars: The Clone Wars (Staffel 7)
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Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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Karl Urban (The Boys)
Anthony Starr (The Boys)
Pedro Pascal (The Mandalorian)
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Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
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Aya Cash (The Boys)
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