luis345 - Kommentare

Alle Kommentare von luis345

  • Locker das größte Filmerlebnis des Jahres. Ich freue mich schon darauf, wie es James Cameron erneut allen beweisen wird. Man sollte ihn nie unterschätzen. Er ist einer der letzten großen Pioniere des Kinos.

    https://www.youtube.com/watch?v=DPbI27dbQsM

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      „The Northman“ ist erst Robert Eggers dritter Spielfilm, bei dem er sich einer Rachegeschichte zu Zeiten der Wikinger annimmt, welche lose auf der dänischen Sage über den Fürstensohn Amletus basiert. Dabei gelingt Eggers ein handwerklich und audiovisuell beeindruckender Film, der gleichsam möglichst historisch akkurate und mythologische Darstellungen der Wikinger miteinander vermischt. Selten fühlte sich die Epoche und das Volk so realistisch eingefangen; selbst die phasenweise sehr gute Vikings-Serie reicht da nicht heran.

      Inszenatorisch ist „The Northman“ in dieser Hinsicht vor allem geglückt, da er die Brutalität des Schlachtfelds, aber auch des damaligen Lebens an sich hervorragend wiedergibt. Einzig mit den mythologischen Aspekten der Geschichte muss man warm werden. Zudem wirken vermeintlich authentische Darstellungen der Wikinger-Kultur in wenigen Momenten unfreiwillig komisch. Und wenn ich schon bei der Kritik bin, dann könnte man dem Film auch durchaus vorwerfen etwas zu lang zu sein und sich im Mittelteil in nicht immer ganz so essenzielle Nebenschauplätze zu verlieren.

      Darüber hinaus jedoch liefert die Handlung eine großartige Rachegeschichte in Manier von Shakespeare. Denn obwohl „The Northman“ auf der besagten dänischen Sage basiert, nimmt sich Robert Eggers eher Shakespeares Neuinterpretation „Hamlet“ als Vorbild, welche wiederum auf jener dänischen Sage beruhte. Shakespeare ist deutlich stärker zu vernehmen, auch an „Macbeth“ dürften sich Kenner vielleicht hin und wieder erinnert fühlen. Die Tragödie des Protagonisten Amleth kulminiert in einen zutiefst rachsüchtigen sowie selbstzerstörerischen Akt, der ihm nahezu alles kostet, einzig, um sein selbstsüchtiges Ziel zu erreichen.

      „The Northman“ bietet darüber hinaus einige Parallelen zu den Werken der beiden Regiegrößen Akira Kurosawa und dem mehr noch mythologisch-philosophischen Shakespeare-Ansatz von George Lucas. In Eggers Film ist es eine Hexe, die Amleth auf sein Schicksal aufmerksam macht, seinen Vater zu rächen, was nicht nur an „Macbeth“ erinnert, sondern vor allem inszenatorisch an Kurosawas Macbeth-Adaption „Throne of Blood“. Auch dort ist es eine Hexe, die in ihrer kurzfristigen Erscheinung die Handlung in Gang setzt und so schnell sowie mysteriös verschwindet, wie sie aufgetaucht ist.

      Gegen Ende erliegt Amleth zudem der Illusion, sich für zwei Pfade entscheiden zu können, dem der Rache und dem des Glücks. Anstatt den vor ihn liegenden Pfad des Glücks zu wählen, kehrt er noch einmal um, um sein Rachewerk zu vollenden. Die darauffolgende finale Konfrontation findet schließlich inmitten der Lava eines gerade ausbrechenden Vulkans statt. Schwert an Schwert erfüllt Amleth zwar sein Schicksal, aber schließt damit auch gleichzeitig seinen Weg in die Selbstzerstörung ab.

      Die eruptiven Bilder erinnern dabei nicht nur an Kurosawas Film „Dreams“, sondern auch an die buchstäbliche Hölle von George Lucas‘ epischen Finale in „Revenge of the Sith“. Amleths vorige Wahl gleicht sich zudem mit Anakins Werdegang, welcher kurz vor seinem Untergang mehrfach vor die Möglichkeit gestellt wird, einen anderen Weg einzuschlagen. Stattdessen endet Amleth Reise im letzten und brutalsten Gewaltausbruch, der ihm nahezu alles nimmt, was ihm lieb ist.

      Einzig überraschend ist da nur, dass Eggers seine Interpretation von „Hamlet“ und den großen klassischen Tragödien auf einer halbwegs versöhnlichen Note enden lässt, erreicht Amleth doch ohne große Skrupel und Reue sein Ziel und erfüllt exakt sein aufgetragenes Schicksal. Zudem wirkt sich sein selbstzerstörerischer Akt nicht auf alle seine Umgebenen aus, sondern eben nur auf fast alle. Das lässt Amleths Handeln zum Schluss seltsam gerechtfertigt erscheinen. Es ist kein Happy End, aber leider auch kein konsequentes Ende nach Maßstab.

      Dennoch muss ich „The Northman“ zugestehen, dass es sich um eine hervorragende Verfilmung im Stile der besagten Vorlagengeber handelt. Viel besser ist das kaum umzusetzen und trotz kleiner Schwächen ist „The Northman“ schon jetzt einer der beeindruckendsten Kinofilme des Jahres.

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      • Interessante Kuriosität: In der Special Edition von Episode V von 1997 wurde seinerzeit die Audiospur verändert, als Luke Skywalker entgegen Darth Vaders Angebot in die Schlucht springt, indem Luke ein Schrei in den Mund gelegt wurde, während er fiel. Sieben Jahre lang mussten Fans mit dieser seltsamen Entscheidung leben, bis der besagte Schrei schließlich für den DVD-Release von 2004 wieder entfernt wurde. Seitdem wundern sich Zuschauer und Fans, wie es überhaupt zu dieser Änderung kommen konnte.

        Nun stellt sich heraus, dass dieser Schrei von Luke (bei dem es sich in Wahrheit um eine billige Kopie von Palaptines Todesschrei aus Episode VI handelte) im Jahr 1997 nicht von George Lucas, sondern von Ben Burtt hinzugefügt wurde. Offenbar vertraute Lucas ihm zu der Zeit vollständig die Überarbeitung des Tonmix an, ohne sich selbst damit zu beschäftigen. Als er sich den Film dann aber für den 2004-Release wieder vornahm und Matthew Wood ihm die Szene vorspielte, erinnerte er sich nicht daran, diese neue Szene jemals genehmigt zu haben. Folglich flog der ominöse Schrei von Luke wieder raus und verschwand.

        Quelle (ab ca. Minute 23):
        https://podcasts.apple.com/us/podcast/episode-308-the-special-edition-luke-scream-mystery/id1072656897?i=1000558697234

        Matthew Wood: „Ben Burtt put that in in 1997. George didn't recall approving it when I presented it to him in 2004, which was a much more thorough remaster than '97. So we took it out, thankfully.“

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          The Phantom Menace's Hidden Theme
          https://www.youtube.com/watch?v=mmsgiJCXA14

          Eines der zentralen Themen des Films: Dualität. Dass es als "hidden" bezeichnet wird, zeigt, wie missverstanden Episode 1 bis heute ist. Dennoch ein sehenswertes Video.

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          • Wenn er in der Obi-Wan-Serie völlig abwesend sein sollte, würde sich das in die vielen verpassten Chancen der jüngsten Star-Wars-Vergangenheit makellos einreihen. Liam Neeson bekundet jetzt schon seit Jahren Interesse. Am Serienformat wäre es da mit Sicherheit nicht gescheitert.

            https://www.moviepilot.de/news/star-wars-das-sagt-liam-neeson-zu-einer-moglichen-ruckkehr-als-qui-gon-jinn-1101842

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              luis345 16.04.2022, 19:05 Geändert 16.04.2022, 19:06

              Manchmal lohnt es sich, zu alten Kindheitsserien zurückzukehren, um unerwartet Neues in ihnen zu entdecken. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass „Yu-Gi-Oh! 5D's“ so eine Serie ist. Die alten Serien sind alle kurzweilige Unterhaltung und versuchten mal mehr und mal weniger glaubhaft eine halbwegs sinnvolle Geschichte rund um das Karten-Spiel zu erzählen. Die dritte Serie „Yu-Gi-Oh! 5D’s“ findet sich u.a. deswegen in vielen Rankings weit oben wieder, da sie – wenn man mal den Nostalgie-Bonus für das erste Abenteuer rund um Yugi Muto und Seto Kaiba abzieht – die spannendsten und komplexesten Figuren bietet. Ich bin früher eher mit der Serie „GX“ aufgewachsen und wurde seinerzeit mit den neuen Turboduellen in „5D’s“ nicht mehr wirklich warm.

              Das aber einmal akzeptiert, verbirgt sich in „5D’s“ noch so einiges mehr, was an einem als Kind oder Jugendlicher vorbeigeht: Die Serie enthält nicht zu übersehende System-, Gesellschafts- und Kapitalismuskritik. Veranschaulicht wird dies durch den Ort des Geschehens, der Stadt New Domino City sowie seinem verarmten Distrikt Satellite. Nur durch einen Kanal verbunden, gibt es für die Bürger von der Insel Satellite keine Möglichkeit des „Aufstiegs“ nach New Domino City.

              Auf der einen Seite blüht eine wunderschöne Stadt, welche ihre Bürger durch regelmäßig stattfindende Duelle unterhält, während auf der anderen Seite eine verarmte Bevölkerungsschicht jenen Wohlstand erarbeitet. Und daraus machen selbst die elitären Anführer von New Domino City keinen Hehl. Gleich in der zweiten Folge entsteht folgender Dialog zwischen dem Bösewichten Goodwin und seinem aus Satellite geflohenen Schützling Jack Atlas:

              Jack: „Ach, diese Aussicht. Einzigartig. Was macht es da schon aus, dass ich einige gute Bekannte hintergehen musste, um sie zu erlangen? Dabei ist es noch gar nicht lange her, dass ich in Satellite zusehen musste, wie ich einigermaßen durchkam. Na zum Glück ist dieser Albtraum vorbei. (…) Wenn es nach mir ginge, gäbe es dieses verflixte Satellite nicht mehr.“

              Goodwin: „Deine Abneigung ist verständlich. Dennoch spielt Satellite eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Jeder von uns muss seiner Bestimmung folgen. Die Leute aus Satellite sorgen dafür, dass es uns hier gut geht. Sie recyceln, was wir wegwerfen, nur so funktioniert unsere Stadt. Ohne Satellite könnte New Domino City gar nicht existieren. Doch zu arbeiten macht keinen Spaß. Aber wenn man bedenkt, wie nötig so etwas ist, kann man es ertragen.“

              Diese ganze Prämisse unterstützt „5D’s“ gleichermaßen visuell. Immer wieder werden die beiden Stadtteile New Domino City und Satellite direkt einander gegenübergestellt bzw. geschnitten. Auf der einen Seite gewinnt der neue Star Jack Atlas seine Turboduelle, während auf der anderen Seite der unglückliche Protagonist Yusei Fudo aus einem zerstörten Tunnel in Satellite gen Mondlicht schaut. Die „Blade-Runner-eske“ Ästhetik des Ganzen kommt dabei nicht von ungefähr und es ist sicherlich auch kein Zufall, dass die Hauptfigur Yusei Fudo auf einem roten Motorrad unterwegs ist („Akira“).

              Durchaus clever vermittelt die Serie dabei auch stets, dass nur den allerwenigstens der Sprung aus Satellite (Armut) nach New Domino City (Erfolg) gelingt. Jack Atlas schafft es durch puren Egoismus, mittels vernarrter Selbstverliebtheit, während Yusei Fudo es aus Willenskraft und der Hilfe seiner freiwillig zurückgelassenen Freunde schafft. Und dennoch schaffen es beide vor allem nur deswegen, weil es gewollt ist; weil Antagonist Goodwin und seine Machtelite es so einfädeln. Ohne jenes Angebot sowie aus der Not heraus, beide Protagonisten für ihre zukünftigen Pläne zu gewinnen und auszunutzen, wäre es nie dazu gekommen.

              Yusei: „Ich vertraue ihnen nicht. Sie wollen mich nur ausnutzen.“

              Goodwin: „Natürlich. Wir alle nutzen einander aus, darauf beruht jede Gesellschaft. Nimm zum Beispiel unsere Stadt. Satellite braucht den Müll von New Domino City, um Energie zu erzeugen, die wir wiederum nutzen.“

              Yusei: „Was wir brauchen, ist kein Müll, sondern Freiheit.“

              Goodwin: „Die kannst Du haben.“

              Wie viele dieser Anime von damals vermittelt „5D’s“ natürlich auch die klassischen Werte über Freundschaft sowie Zusammenhalt und begleitet die Hauptfigur Yusei Fudo auf seiner persönlichen Heldenreise. Zudem läuft es dann auch hier schnell darauf hinaus, dass die Duelle im Vordergrund stehen und sich eine übernatürliche und etwas quatschige Geschichte um die Pläne der Antagonisten ausgedacht wird. „Yu-Gi-Oh“ konnte wohl nie einfach nur eine simple Geschichte wie „Pokémon“ sein.

              Wobei zu sagen ist, dass selbst das in der ersten Staffel dominierende Meisterschaftsturnier im Sinne der Prämisse und des gesellschaftskritischen Ansatzes nicht zu unterschätzen ist. Denn auch hier setzt sich den systemischen Regeln nach nur einer durch, während das Spektakel von Antagonist Goodwin im Stile eines Arenaleiters begleitet und gelenkt wird (so etwas wie „Tribute von Panem“ oder „Squid Game“ lassen grüßen).

              Fazit: Unterschätze niemals die alten Kinderserien.

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                The Legend of Korra 10 Years Later
                https://www.ign.com/articles/the-legend-of-korra-10-years-later

                "We never wanted her to be a typical American cartoon character who is just perfect and perfectly likable."

                "By allowing Korra to be flawed, vulnerable, and weak at times, the show made her incredibly strong," adds supervising producer Lauren Montgomery. "A big misconception in animation and media these days is that a female character needs to be smarter and stronger than anyone else to be strong, and Korra's imperfection and character arc is what makes watching her rewarding."

                * sad modern Hollywood noises *

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                  Why AVATAR 2 Will be Special
                  https://www.youtube.com/watch?v=DPbI27dbQsM

                  (Mit u.a. George Lucas und der Frage, wie Visionäre des Kinos arbeiten.)

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                    • Die Verfolgungsjagd sah unschön aus. Da fehlte entweder die Zeit oder das Geld. Andere Disney+ Serien, wie z.B. "The Falcon and the Winter Soldier" hatten bereits gezeigt, dass das auch besser geht. Aber davon abgesehen war das ein sehr guter Start; vielleicht sogar der beste Pilot aller MCU-Serien bis jetzt.

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                        • Mein kleines Highlight: "Spider-Man: No Way Home" gewinnt noch nicht mal die Fan-Abstimmungen und verliert zweimal gegen Zack Synder den Public Vote xD

                          https://www.vanityfair.com/hollywood/2022/03/oscars-cheer-moment-fan-favorite-2022

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                          • Bester Film (10 Nominierungen erlaubt)
                            The Last Duel
                            Dune
                            Zack Synder’s Justice League

                            Beste Regie (10 Nominierungen erlaubt)
                            Ridley Scott (The Last Duel)
                            Denis Villeneuve (Dune)

                            Bestes Drehbuch (10 Nominierungen erlaubt)
                            Ben Affleck, Matt Damon, Nicole Holofcener (The Last Duel)
                            Denis Villeneuve, Eric Roth, Jon Spaiths (Dune)

                            Bester Darsteller (10 Nominierungen)
                            Adam Driver (The Last Duel)
                            Leonardo DiCaprio (Don’t Look Up)
                            Andrew Garfield (Spider-Man: No Way Home)
                            Kong (Godzilla vs. Kong)

                            Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
                            Jodie Comer (The Last Duel)

                            Beste Kamera (5 Nominierungen)
                            Dune
                            The Last Duel
                            James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben
                            West Side Story

                            Bester Soundtrack (5 Nominierungen)
                            Dune

                            Bester Song (5 Nominierungen)

                            Beste Effekte (5 Nominierungen)
                            Dune
                            Zack Synder’s Justice League
                            James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben
                            Godzilla vs. Kong

                            Beste Ausstattung/Kostüme/Kulissen (5 Nominierungen)
                            Dune
                            The Last Duel
                            West Side Story
                            Last Night in Soho

                            Schlechtester Film (5 Nominierungen)
                            Spider-Man: No Way Home
                            Red Notice

                            Beste Serie (5 Nominierungen)
                            WandaVision
                            Star Wars: Visionen
                            Arcane
                            Squid Game

                            Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)

                            Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)

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                              „Strange Magic“, ein Animationsfilm von Lucasfilm nach einer Geschichte von George Lucas, der seinerzeit an den Kinokassen brutal gefloppt ist und von nahezu allen Kritikern zerrissen wurde. Also im Grunde nichts Neues, da fast jedes Projekt von George Lucas, welches nicht mit „Star Wars“ betitelt ist, als gescheitert gilt. Es wundert nicht, dass er immer wieder zum Kultfranchise zurückgekehrt ist (bzw. zurückkehren musste) und sich schließlich irgendwann von all dem verabschiedet hat. Der Film „Strange Magic“ ist so ein weiterer, buchstäblich seltsamer Fall, denn es handelt sich um einen Animationsfilm, nach dem man schon gezielt suchen muss, um ihn überhaupt zu entdecken.

                              Ähnlich wie „Red Tails“ ist dieses Projekt kurz nach Veröffentlichung in der ewigen Versenkung verschwunden. Dieses Mal aber doch ganz klar zu Unrecht. Als eines der wenigen Animationsprojekte in der Geschichte von Lucasfilm, ist „Strange Magic“ zumindest rein technisch kein Film der Marke Pixar oder dergleichen. Ebenso ist die Geschichte nicht immer das, was man von einem Disney-Film (unter ihrem Banner erschien der Film im Jahr 2015) erwarten würde. Die Geschichte ist einerseits simple und gerade gegen Ende offensichtlich in ihrer Aussage (es steht sogar auf dem Plakat), andererseits nicht gerade konventionell erzählt und gespickt mit sehr eigenwilligen, gar hässlichen Designs.

                              Und getragen wird das Ganze von Charakteren, die auch noch alle 5-10 Minuten anfangen müssen zu singen. Gerader dieser Punkt nervt zumindest mich ganz subjektiv, umso typischer ist es, dass Lucas und das Produktionsteam sogar damit experimentierten, alle Dialoge des Films singen zu lassen. Ach ja, der gute George, immer noch ein Innovator, ein Künstler, der doch nur mit dem Medium Film experimentieren wollte, aber auf ewig missverstanden in seinem Handeln bleibt. Und so wird auch dieser Film nicht wertgeschätzt.

                              Simple und offensichtliche Aussagen, joa, das fasst eigentlich auch alle Disney und Pixars Filme der letzten zehn Jahre zusammen; Aussagen, die auch auf jeden Glückskeks passen würden. Technisch ist „Strange Magic“ etwas „rough“, aber wenigstens verfügt der Film über einen eigenständigen und originellen Stil. Es ist eben nicht der immer gleiche, teure und hochwertige, aber auch glatt geleckte und charakterlose „Look“ der üblichen Verdächtigen bestehend aus dem Hause Disney, Pixar, DreamWorks und Co. Und dabei übersehen die meisten Leute mal wieder genau den Punkt der Handlung oder bestätigen ihn gar.

                              Als sei es nicht der Sinn, dass die eine Hälfte der Kreaturen abstoßend aussehen. Selbst wenn man das der gesamten Animation vorwirft, bestätigt das den Film in seiner Botschaft. Sogar mit dem inflationär genutzten Einsatz von Songs gehen die Charaktere gegen Ende überraschend clever und auf einer Metaebene um. Dabei ist die Geschichte gleichzeitig so simple in ihren Aussagen, wie auch clever in ihrer Inszenierung: Die Geschichte erzählt von der Schönheit in jedem Lebewesen, welche man auf den ersten Blick nicht sieht und nicht erwartet zu sehen. „Strange Magic“ ist wie „Die Schöne und das Biest“ nur dass sich das Biest nie in einen schönen Mann verwandeln wird.

                              Im Grunde handelt es sich um eine Abwandlung eines Lehrstücks, welches George Lucas in „Star Wars“ immer wieder erzählt hat und worauf die Zuschauer immer wieder aufs Neue hereingefallen sind. Es ist die Yoda-Lektion. Ein Wesen, so klein, hässlich und unscheinbar, aber doch der größte Jedi-Meister aller Zeiten. Oder die Ewoks – süß wie nervig, tapfer wie unterschätzt, letztendlich jedoch diejenigen, die das große Imperium entscheidend schlagen. Oder Jar Jar Binks – ein hässlicher und nerviger Tollpatsch, aber auch ein treuer Begleiter, das Bindeglied zwischen den verfeindeten Naboo und Gungans und somit letztlich der entscheidende Faktor, der zur militärischen Niederlage der Handelsföderation beiträgt. Es ist immer dieselbe Lektion: Erkenne den Wert in den vermeintlich minderwertigen und andersartigen Dingen. „Strange Magic“ trägt diese Botschaft in sich. George Lucas fooled you once again.

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                              • luis345 19.03.2022, 15:43 Geändert 19.03.2022, 15:44

                                Man muss die Stadt Gotham als eigenen, in sich geschlossenen Kosmos verstehen, was noch nie sonderlich viel Sinn ergeben hat, aber eben fast immer so ist. Riddler geht es nur um Gotham, deswegen folgen ihm auch nur Bürger aus Gotham, eine Stadt, die maximal wenige Millionen Einwohner hat. Somit wäre es unsinnig, wenn ihm Millionen Radikale folgen würden, es sei denn ganz Gotham wäre Rechtsextrem. Gotham steht als Synonym für Amerika oder andere Länder.

                                Außerdem ist diese Gruppe, die sich im Film um Riddler schart, ja auch eine ganz spezifische Subkultur. Sozusagen die Radikalsten der Radikalen, die wirklich Umsturz-Fantasien haben und zu den Waffen greifen. Und genau die finden sich dann eben in irgendeiner Telegram-Gruppe mit wenigen Hundert Mitgliedern/Followern.

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                                  luis345 17.03.2022, 22:54 Geändert 17.03.2022, 22:55

                                  Ein mieser Abschluss für eine der schlechtesten Trilogien aller Zeiten. Wenn man keinerlei Erwartungen mehr hat und als gebeutelter Spider-Man Fan komplett desinteressiert an dieser Filmreihe ist und dennoch enttäuscht wird, dann handelt es sich um „Spider-Man: No Way Home“. Selbst die größten Fehlschläge des MCUs oder der neuen Star-Wars-Filme stellt dieser Film in den Schatten. So etwas wie „Avengers: Endgame“ war wenigstens noch ein unerwartbarer, aber eben enttäuschender Abschluss einer Reihe; ein kompletter filmischer Fehlschlag, der einzig noch durch seine Figuren getragen wurde, die man über so viele Jahre begleitet hat. Dieser Spider-Man-Film ist hingegen einfach nur noch eine erzählerische und inszenatorische Bankrotterklärung; ein filmischer Totalschaden auf allen Ebenen und eine so große Beleidigung für das Kino, sodass einem heute Scorseses Worte wie eine unterschätzte Vorhersage noch viel schlimmerer Zeiten vorkommen.

                                  Auf keinen Film bzw. Trilogie treffen all die Kritikpunkte über das MCU, die man über all die Jahre immer wieder vernommen hat, so gut zu, wie auf diese Spider-Man-Filme. Mit dieser Reihe hat man alles unterboten, was die Marvel Studios je produziert haben. Dieser dritte Teil ist nun die Krönung und so schlecht, dass man es nun fast als Beleidigung gegenüber jedem anderen Marvel-Film sieht, wenn dieser Nichtfilm mit all seinen Schwächen und Nervigkeiten auf eine Ebene mit dem Rest gestellt wird. Dieser Film ist gleichermaßen identitäts-, als auch seelenlos, der einem mit einer absoluten Nichtleistung aus ausgekotzten Bildern und sinnfrei verfassten Handlungen eine Erzählung präsentiert, aus der man dümmer herauskommt, als aus jedem Michael Bay oder Roland Emmerich Film.

                                  An der „Spitze“ dieses Unfalls von Filmen steht der Regisseur Jon Watts, der sicherlich ein netter Mensch ist und abseits von Spider-Man auch einige guckbare Filme gedreht hat, der unter Sony und Marvel aber zu alldem wurde, was man den Regisseuren so vieler moderner Blockbuster oftmals vorwirft: Ein Auftragsregisseur, dem alle kreative Ambitionen genommen wurden und der ein Produkt auf die banalste aller Weisen herunterfilmt. So völlig befreit von Ideen und Identität fragt man sich, ob Jon Watts überhaupt jemals kreative Ansprüche hegte, so miserabel sind diese Filme inszeniert. Für die Drehbücher mag er ja nichts können, aber so unterirdisch, wie diese Aneinanderreihung von Bildern gedreht werden, fragt man sich, ob überhaupt ein Regisseur anwesend war. Dagegen wirkt selbst jeder neue, auf tausenden Daten, Auswertungen und Algorithmen basierende Netflix-Film, wie ein Werk mit Vision. Watts ist das beste Beispiel für einen Marionettenregisseur, der maximal dazu missbraucht wird, die Schauspieler halbwegs gut gelaunt durch diese Qual zu führen, während der halbe Film vermutlich von ILM stammt, welche die ganzen lieblosen CGI-Sequenzen beitragen, die einfach in viel zu kurzer Zeit und ohne Vision aus dem Rechner gekackt wurden.

                                  Entsetzt bin ich allerdings auch darüber, wie leicht ein Kevin Feige seine wohlbehüteten und dem Anschein nach penibel geplanten Figuren hergibt und sie von anderen Autoren und Regisseuren missbrauchen lässt. In all den Jahren MCU gibt es keine Figur, die so out-of-character agiert, wie Doctor Strange (ohnehin eine Figur, die es lange schwer in dieser Reihe hatte). In „Infinity War“ blühte er endlich zu jenem obersten Zauberer auf, der er immer sein sollte, um nun in „No Way Home“ zum dümmsten aller Anwesenden im Raum zurück degradiert zu werden. Die besagte Sequenz ist sogar noch schlechter, als sie schon im Trailer war, als Wong wenigstens noch mit etwas Rest-Würde seinen Freund am Zauberspruch hindern wollte. Im finalen Schnitt ist es Wong hingegen ebenso gleichgültig, was mit dem Universum passieren könnte, wie Doctor Strange.

                                  Obendrauf verliert Strange dann noch den Kampf gegen Spider-Man in seiner eigenen Spiegeldimension und wird das letzte Stück Ehre genommen, als sich die Autoren dafür entscheiden, dass Peters Freund einfach aus Laune heraus die Zauberei für sich entdeckt, für die Strange jahrelanges Training benötigte. Nichts an von dieser Dämlichkeit nimmt ihm übrigens Tom Hollands Peter Parker, der selbst nach zwei Soloabenteuern und zwei Avengers-Filmen seinen Status als schlechtester Spider-Man nochmal unterbieten kann, indem er so dümmlich handelt und reagiert, wie ein 8-jähriger. So selbstsüchtig, egozentrisch und rücksichtslos wie er sich verhält, klatscht man am Ende mehr in die Hände und jubelt vor Schadenfreude, als dass man auch nur ansatzweise Trauer empfindet, wenn er nach und nach alles verliert, was ihm lieb ist und er als einsames Nichts endet. Nun ist er endlich ein halbwegs akzeptierbarer Spider-Man, nachdem er Tante May verloren hat und alleine klarkommen muss… also nach fünf Filmen, und nachdem er bereits Onkel Ben verlor… und nachdem er bereits seinen Ersatzonkel Tony Stark verlor… also jetzt ist er wirklich Spider-Man… jetzt wo seine Trilogie zu Ende ist.

                                  Generell ergibt nichts an dieser Handlung irgendeinen Sinn und man sollte nicht auf die Idee kommen auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Peter möchte nicht, dass die Bösewichte wieder in ihr Universum kommen, damit sie nicht ihrem Schicksal, nämlich dem Tod zum Opfer fallen… dann „heilt“ Peter alle Bösewichte und sie werden trotzdem wieder in ihr Universum zurückgeschickt, was jetzt genau was an der ganzen Situation geändert hat? Jetzt stürzt Doc Oc eben „geheilt“ in den Fluss, Norman wird „geheilt“ aufgespießt und Elektro wird „geheilt“ von der Elektrizität des Umspannungswerkes pulverisiert. Und wenn nicht, wurden dann alle vorigen Filme in ihrer Handlung geändert und es ergibt damit gar keinen Sinn mehr, dass Peter 2 und Peter 3 dort sind, wo sie jetzt sind? Und warum mussten Lizard und Sandman überhaupt „geheilt“ werden, wenn ersterer das im jeweiligen Film doch ohnehin am Ende wurde und letzterer damals zu einem freundlichen Verbündeten wurde, der gar nicht „geheilt“ werden musste? Und dieser ganze hirnrissige „Plot“ findet seinen Ausgang im Handeln von den zwei dümmsten Superhelden aller Zeiten, die aus reiner Selbstüberschätzung das Multiversum destabilisieren, weil den Autoren nichts Besseres einfiel.

                                  Selbst auf simpelsten dramaturgischen Ebenen gelingt es den Autoren nicht eine halbwegs stringente und logische Geschichte zu etablieren, aufzubauen und dann halbwegs nachvollziehbar aufzulösen. Der Tod von Tante May funktioniert beispielsweise überhaupt nicht, nicht nur, weil May und Peter in diesen drei Filmen die schlechteste Beziehung hatten und nie miteinander funktionierten, sondern weil nie etwas dafür getan wird, dass dieser Tod auch nur ansatzweise vorbereitet wird. Sie läuft dreimal durchs Bild und ist eben anwesend, um dann plötzlich aus heiterem Himmel dem grünen Kobold zum Opfer zu fallen. Selbst nach drei Filmen kreiert dieses Ereignis kein bisschen Emotion, da es nie einen Aufbau dafür gab, da das Verhältnis der beiden ohnehin nahezu nicht existent war und es sich um die bei weiten mieseste May aller Spider-Man-Filme handelte. Da boten selbst die wenigen Momente zwischen Tobeys Peter und seinem Onkel mehr Gewicht und Emotion, als das. Und natürlich sind die Zeiten längst vorbei, als man noch mindestens einen ganzen Film auf genau so einen tragischen Tod hinarbeitete und die Beziehung zweier Personen genau darauf ausrichtete und es so schrieb, dass es am Ende maximal emotional war, siehe „The Amazing Spider-Man 2“.

                                  Genau diese Szene bringt mich zum nächsten Punkt: Inszenierung. Ich habe selten einen 200 Millionen US-Dollar teuren Film gesehen, der dermaßen hässlich aussieht und schlecht inszeniert ist. Die zwei einzigen gelungenen Sequenzen sind der Kampf zwischen Spidey und Norman im Hochhaus sowie das Ende bzw. die letzte Sequenz des Films. Alles dazwischen wirkt hingegen so dermaßen hingerotzt, dass einem die Augen schmerzen. Auch das liegt wohl wieder maßgeblich an Jon Watts, der es selbst mit drei verschiedenen Kameraleuten schafft (ja, alle drei Filme der Reihe besaßen tatsächlich immer einen anderen Kameramann) immer wieder aufs Neue zutiefst unästhetische und hässliche Bilder auf die Leinwand zu bringen.

                                  Eigentlich fängt es schon beim Drehbuch an: Die glorreiche Rückkehr der beiden alten Spider-Männer findet in irgendeinem Wohnraum statt, in dem Ned mal eben aus purem Zufall heraus zwei Portale öffnet, durch die dann Tobey Maguire und Andrew Garfield steigen. Die dürfen dann ihre Kräfte präsentieren, indem u.a. Andrew die Decke von Staub befreien darf. Wow, wie ungeil und maximal beschissen kann man eine Rückkehr eigentlich „zelebrieren“? Da haben also alle im Kino gekreischt, als Tobey völlig ausdruckslos und müde über ein Portal in eine fremde Wohnung trat und die Großmutter von Ned angrinste?

                                  Was die Rückkehr der alten Spideys zumindest zeigt bzw. bestätigt: Andrew Garfield war von allen dreien klar der beste Spider-Man und Peter Parker. Man merkt ihm zumindest an, wie sehr er die Rolle geliebt hat und dass er auf ironische Weise Spaß hat. Dahingegen wirkt Tobey etwas müde, stellt sich auch 15 Jahre später nicht wirklich als großer Schauspieler heraus und spielt einfach die Grütze herunter, die man ihm für zehn Säcke Geld angeboten hat. Tobey hatte immer das Glück unter Sam Raimi in den besten Filmen mitgespielt zu haben und hatte den Vorteil, dass er nun mal „der Erste“ war. Der beste Spider-Man war er deswegen aber lange nicht. Wenn auch nahe dran an Andrew und immer noch meilenweit besser als alles, was Tom Holland darstellen soll.

                                  In der letzten Stunde von „No Way Home“ fühlt sich schließlich jede Szene der drei Spideys wie ein SNL-Sketch oder billiges Fan-Film-Projekt an, so minderwertig und einfallslos fühlen sich die Gespräche der drei an. Eine richtige Atmosphäre in einem richtigen und ernstzunehmenden Film kommt dabei nie auf. Stattdessen zählen Tobey und Andrew einfach zu 90 Prozent die Ereignisse ihrer Filme auf, damit jeder Fan im Kino für jede erkannte Referenz mal kurz kreischen kann. Zugeben muss man zumindest, dass die alten Spideys durch dieses Ereignis eine Art Abschluss gegönnt bekommen, den sie in ihrer jeweiligen Filmreihe nie erhalten durften. Das täuscht aber leider nicht darüber hinweg, wie ohne jedes Gefühl oder Sinn für Chemie der Figuren die Szenen abgefilmt werden. Wenn es sich nicht um SNL-Sketch-Niveau handelt, könnte man glatt denken, es handelt sich um Deleted Scenes oder einstudierte Witzeleien für den Gag Reel. Wer wollte es nach dem Treffen aller drei Spider-Männer nicht sehen, wie sie über die selbstproduzierten Spinnennetze von Tobey philosophieren? Oder Peter 2 Peter 3 den Rücken einrenkt? Oder alle Peters innerhalb von einer Minute ein Gegenmittel für fünf Bösewichte herstellen, was alles umwirft und widerlegt, was man in den vorigen Filmen gesehen hat?

                                  Abgerundet wird das Ganze dann durch die schlechteste Action, die ich je in einer Comicverfilmung erlebt habe. Inszenatorisch wieder maximal unterwältigend, unästhetisch und komplett im grauen CGI-Sumpf der Dunkelheit gehalten. Wie peinlich schlecht es einfach aussieht, wenn alle Peters gemeinsam schwingen und zusammenarbeiten… so in dunkel Grau, mit ganz viel herumwirbelnden Sand, damit die Bilder noch matschiger aussehen. Untermalt mit dem miesesten aller MCU-Scores, dem neuen Tom Holland Spider-Man Theme, welches so generisch, austauschbar und langweilig klingt, dass alle andere MCU-Themes auf einmal wie Balsam für die Ohren erklingen. Einfach nur traurig, wie wenig Mühe sich hier gegeben wird, von der Inszenierung, den Effekten bis zur tonalen Untermalung. Ach ja, und man sollte natürlich nicht glauben, dass die alten, cooleren Themes der anderen Spider-Männer gespielt werden. Ne ne, die klingen nur an einer Stelle für jeweils zwei Sekunden an, um ansonsten vom gewohnten Geplärre des neuen Soundtracks über Bord geworfen zu werden. Also selbst in Fanservice-Fragen scheitert diese Nichtleistung von Film.

                                  Symptomatisch für die unterirdische Inszenierung lässt sich eine Szene heranziehen: Als Andrew Garfields Spider-Man seine Art von „Redemption“ erhält und die MJ von Tom Holland auffängt (gleichzeitig untergräbt das natürlich einmal mehr jeden Charaktermoment von Tom Hollands Peter, aber was solls. Fanservice!). Als Vergleich lässt sich hier natürlich die von Marc Webb inszenierte Todessequenz von Gwen Stacy aus „The Amazing Spider-Man 2“ heranziehen: emotional, spannungsgeladen, ruhig, mit Bedeutung, mit Wucht, mit Konsequenz, mit Gewicht. In Zeitlupe streckt sich Peter Parkers Netz wie eine Hand aus, welche verzweifelt versucht seine große Liebe Gwen vor dem sicheren Tod zu retten, nur um mit ansehen zu müssen, wie er daran um nur wenige Zentimeter scheitert und er sein Ein und Alles in den Armen verliert.

                                  Demgegenüber steht „No Way Home“: MJ fällt kurzzeitig in Zeitlupe herunter, Tom springt ihr hinterher und wird von Norman abgefangen; das sieht Andrew und springt wie in einem schlechten Fan-Film ganz erschrocken hinter MJ her; Schnitt – er erreicht sie innerhalb von wenigen Millisekunden, obwohl MJ bereits mindestens die Hälfte der Strecke gefallen ist, und fängt sie kurz vor dem Boden auf. Alles ist innerhalb von fünf Sekunden vorbei, weil der Film natürlich keine Zeit für echte Inszenierung oder Emotionen hat und schnell zur nächsten Szene hetzen muss. Also die „Redemption“ für Andrew ist inszenatorisch in allen Belangen schlechter und fauler umgesetzt und ergibt rein physikalisch nicht mal Sinn, vor allem nicht, wenn man die Szene mit ihrem Vorbild vergleicht. In wenigen schnelle Schnitten, aus grau-dunkel zermatschten Bildern, ist alles innerhalb weniger Sekunden vorbei, ohne auch nur ansatzweise an die besagte Referenz heranzureichen. Traurig. Einfach nur traurig.

                                  Fazit: Ein absolutes Elend. Der Tiefpunkt des Kinos.

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                                  • Sie hat recht. Sie weiß es von Dave Filoni. Und er hat es von George Lucas.

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                                    • Dieser Musikmix ist schon fast dreist. Aber immer her damit. Die LKW-Ladung Prequel-Fanservice lass ich jetzt auch noch über mich ergehen.

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                                        luis345 08.03.2022, 20:01 Geändert 08.03.2022, 20:09

                                        Aufgrund meiner Sympathie für die Videospiel-Reihe, aber auch aus Langeweile heraus, habe ich mir die Uncharted-Verfilmung doch noch aus minimalem Interesse angesehen. Zudem erhielt der Film von den Zuschauern ganz passable Wertungen, besitzt auf Rotten Tomatoes sogar einen Audience-Score von 90 Prozent. Dennoch ist dieser Film leider genau das geworden, was ich befürchtet habe: Ein überwiegend langweiliger, zahnlos und glattgebügelter, schlecht inszenierter Abenteuerfilm.

                                        Anhand der Trailer war bereits erkennbar, wie sehr sich „Uncharted“ an den einzelnen Action-Set-Pieces der Videospiele bedient. Ich bin jedoch überrascht davon, wie sehr die Verfilmung inhaltlich und dramaturgisch einem der Videospiel-Teile ähnelt, nämlich im Wesentlichen „Uncharted 4: A Thief’s End“. Dieser Film ist ungefähr zu 80 Prozent eine abgewandelte Nacherzählung dieses Videospiels. Großzügig dazu gemischt wurden Versatzstücke aus „Uncharted 3: Drake’s Deception“, wozu vor allem das Konzept eines jungen Nathan Drakes zählen, der zu Beginn seinen Kumpanen Sully kennenlernt, sowie die übernommene Actionsequenz in bzw. außerhalb eines Frachtflugzeuges.

                                        Zusammengedampft wurde das Ganze dann auf einen knapp zweistündigen Film, der enttäuschenderweise deutlich schlechter erzählt sowie inszeniert ist und fast alle spaßigen Elemente eines Uncharted-Spiels vermissen lässt. Die Actionszenen des Films sind durchweg enttäuschend. Einzig die angesprochene Flugzeug-Sequenz schafft es ansatzweise, die Spannung, die Raffinesse und den Spaß der Videospielvorlage zu transportieren. Darüber hinaus inszeniert Ruben Fleischer hier aber mit großem Desinteresse und keinerlei Gespür für Pacing, Choreografie und wenigstens ein bisschen Härte eine mittelmäßige Sequenz nach der anderen ab.

                                        Die Frotzeleien und die Dynamik zwischen Nate und Sully wollen zudem ebenfalls kaum funktionieren. Kein Gag zündet und ein Gefühl von Team oder gar einer oberflächlichen Vater-Sohn-Beziehung kommt überhaupt nicht auf. Stattdessen hat man Mark Wahlbergs Sully zu einem gierigen und arschigen Nebencharakter geschrieben, der zwar eine nachvollziehbare Entwicklung durchmacht, jedoch von Nate mehr verachtet, als nur im Ansatz gemocht wird.

                                        Die Geschichte verläuft damit so unspektakulär wie austauschbar und entspricht weitestgehend „Uncharted 4“: Nates Motivation ergibt sich aus seinem verschollenen Bruder heraus, der im Film nach einer Intro-Sequenz aber nie mehr auftaucht; Henry Everys Schatz wurde durch Ferdinand Magellans Schatz ersetzt; eine Antagonistin heißt Braddock, die fast 1 zu 1 Nadine Ross entspricht; die zentralen Stationen bestehen aus einer Auktion, Rätselraten in einer spanischen Kirche und einem Actionfinale auf zwei alten Seeschiffen bei einer tropischen Insel.

                                        Hinzu kommt dann noch Chloe Frazer, die in der Hauptreihe vor allem aus „Uncharted 2: Among Thieves“ bekannt ist. Das Actionfinale des Films kommt als einziges so nicht in den Spielen vor, jedoch entkräftet das nicht die Tatsache, dass es sich vordergründig um einen müden Abklatsch handelt, der nie an die erzählerische Klasse oder die einnehmende Inszenierung der Videospielvorlage heranreicht.

                                        Der Film zeigt sich gegenüber den Videospielen oder gar geistigen Vorlagen, wie der Indiana-Jones-Reihe, gänzlich kanten-, identitätslos und auf möglichst kinderfreundliche Unterhaltung getrimmt. Tom Hollands Nathan darf nur einmal gegen Ende überhaupt eine Schusswaffe in die Hand nehmen und kurzzeitig benutzen. Aber mit wuchtigen Actionsequenzen oder gar einer fraglichen moralischen Rolle des Protagonisten wird hier nie gearbeitet.

                                        Ohnehin wirkt die Verfilmung letztlich mehr wie ein langer Teaser zu einer hoffentlich besseren Fortsetzung, die sich nicht mal im Angesicht ihrer Mittelmäßigkeit traut „all in“ zu gehen: Wenn man schon so viele Kulissen und Handlungselemente übernimmt, warum dann auch nicht die mitreißenden Actionsequenzen und ihre Härte?

                                        Darüber hinaus darf man von einer Videospielverfilmung, die sich derart „treu“ ihrer Vorlage ergibt, anscheinend nicht erwarten, dass man dann wenigstens einen Großteil des großartigen Soundtracks gleich dazu erhält. Stattdessen ersetzt der Komponist ihn weitestgehend mit einem generischen 0815-Soundtrack, der maximal zu einer kurzen Hommage des legendären Nathan-Drake-Themes bereit ist. In der Post-Credit-Szene erscheinen Tom Holland und Mark Wahlberg schließlich endlich in ihren klassischen Outfits und Erscheinungsbilder der Videospiele, wobei man sich dann als Fan fragt: „Warum nicht genau das direkt für diesen Film?“

                                        Somit verkommt diese Videospielverfilmung, wie bereits so viele andere, als billige Kopie des Originals, welche den tollen Spielen nicht im Entferntesten gerecht wird und sogar an elementaren Grundlagen und einer niedrigen Erwartungshaltung scheitert. „Uncharted“ ist einfach ein unnötiger und langweiliger Film oder auch: Wenn Du „Uncharted 4: A Thief’s End“ auf Wish bestellst.

                                        Erstkommentar bzw. Einschätzung zum Film:
                                        https://www.moviepilot.de/movies/uncharted/kritik/2560927

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                                          Bei „The Batman“ kommt im Grunde genau das heraus, was die Trailer und die Aussagen Matt Reeves versprachen: Ein düsterer Film Noir und „Detective“-Batman-Film, der sich ganz der Figur widmet und dabei eindrucksvoll erzählt, wie auch inszeniert ist. Ist der Film ein Meisterwerk geworden? Das neue Nonplusultra der Comicverfilmungen? Nein, das nicht. An „The Dark Knight“ reicht Reeves nicht heran, aber als erster Teil einer voraussichtlichen Trilogie und als willkommene Abwechslung im so häufig gleichförmigen Blockbuster-Brei ist diese Interpretation Batmans mehr als gelungen.

                                          Es ist schon bizarr, dass so ein Film heutzutage überhaupt noch existieren kann und ausgerechnet von Warner Bros. durchgewunken wurde. Klar, es ist immer noch Batman. Aber dafür knapp drei Stunden lang, zählt sich zu keinem bestehenden Universum und verfolgt einen erzählerischen Stil, der so gar nicht zum bekannten Comic-Mix der letzten Jahre passt.

                                          Das Studio, welches Zack Synders Vision noch hart bekämpfte, „Batman v Superman“ gerade nicht eine dreistündige Laufzeit erlaubte und „Justice League“ auf zwei Stunden verstümmeln ließ. Warner Bros. scheint nach den Höhen und Tiefen ihres DCEUs wieder mehr zu riskieren. „Joker“, „The Suicide Squad“ und jetzt „The Batman“, der nach jüngsten Zahlen mit seinem 200 Millionen USD Budget alles andere als billig war („Joker“ war ja zumindest noch ein Schnäppchen).

                                          Dabei entsteht ein Film, der erzählerisch und inszenatorisch allemal heraussticht und mit seinem Stil eine ganz eigene Sprache besitzt. Echte Abwechslung, nicht nur behauptete. Dabei ging „The Batman“ ursprünglich aus Ben Afflecks „The Batman“ hervor. Affleck stieg komplett aus, Matt Reeves warf das Skript über Bord und als einziges Überbleibsel blieb der Titel: „The Batman“.

                                          Aber was erzählt man jetzt? Schon wieder ein neuer Batman, schon wieder ein neuer Darsteller, eine neue Interpretation und eine „neue“ Geschichte, die sich irgendwie unterscheiden und von den älteren Filmen abheben muss, aber dennoch im Kern Batman sein soll. Die Lösung ist ein ähnlicher Kniff, den bereits das MCU und Sony mit Spider-Man anwandten: Weg mit der Origin-Story, nicht nochmal der Tod von Thomas und Martha Wayne. Dafür ein jünger, unerfahrener Batman; jemand, der schon zwei Jahre „im Amt“ ist, aber noch viel zu lernen hat.

                                          Dadurch setzt „The Batman“ in gewisser Hinsicht etwas Vorwissen voraus. Der Zuschauer muss es Batman von Anfang an abkaufen, wie sehr er unter dem Tod seiner Eltern leidet, ohne es je zu sehen zu bekommen. Das gelingt Matt Reeves einerseits deutlich besser als Marvel, so reflektiert sich das Trauma von Bruce Wayne an mehreren Stellen in einem kleinen Jungen, der zu Beginn des Films ebenfalls ein Elternteil verliert. Clever.

                                          Andererseits fehlt der Handlung dadurch in Teilen die dramaturgische und emotionale Fallhöhe. Am stärksten ist das bei der Beziehung zwischen Bruce und Alfred zu spüren, deren kompliziertes Verhältnis aufgrund des mangelnden Aufbaus zu keinem greifbaren „Payoff“ führt (ohnehin handelt es sich um einen Handlungsstrang, der in einer Fortsetzung oder gar in einem dritten Teil besser aufgehoben wäre; dann, wenn die Verknüpfung des Zuschauers auch mitgewachsen ist).

                                          Grundsätzlich ist Reeves Ansatz stilistisch und auch in ihrer Geschichte weitestgehend über jedwede Kritik erhaben. Es gäbe hier und dort kleinere Kritikpunkte anzumerken, die dem großen Ganzen aber kaum schaden (Warum ist Batman z.B. noch unerfahren, aber seine Rüstung blockt bereits jedweden Angriff ab, sodass Batman selbst sein Gesicht in eine Explosion halten kann, ohne Schaden zu nehmen? Warum muss Gotham wieder, ähnlich bereits bei Nolan, so komischen geografischen Logiken unterliegen, die auf echte Städte niemals zutreffen würden? Warum muss der fast in sich perfekte „Standalone“-Film am Ende doch wieder eine Fortsetzung andeuten?).

                                          Spannender ist eigentlich, wie Batman dieses Mal als Figur, als selbsternannter Rächer und gleichzeitig Hoffnungsschimmer für Gotham interpretiert wird. In der Hinsicht lässt sich „The Batman“ stark mit „Joker“ vergleichen, die beide zwar viel für ihren Protagonisten übrighaben, was Charakterentwicklung und Handlung angehen, aber auf gesellschaftspolitische Fragen kaum Antworten finden, ja sogar in Ansätzen problematisch sind („Joker“ deutlich mehr, der auch insgesamt der klar schwächere Film ist).

                                          Beide Filme ähneln sich bereits in ihrem visuellen Stil und in dem, für das sie insgesamt im aktuellen Blockbuster-Kino stehen. Beide präsentieren ein zutiefst heruntergekommenes und deprimierendes Bild einer Stadt, welche in Kriminalität erstickt und kaum mehr zu retten scheint. Beide sind inszenatorisch und visuell einzigartig und beeindruckend, aber ihre Geschichte fühlt sich selbst manchmal cleverer als sie in Wirklichkeit ist (für „Joker“ trifft das deutlich mehr zu; für „The Batman“ trifft das zumindest in Teilen auf Riddlers Schnitzeljagd zu). Auch inhaltlich gibt es grundlegende Parallelen, z.B. der Fokus auf Väter und der Figur Thomas Wayne im Speziellen, die mehr oder weniger von ihren geglaubten Idealen entmystifiziert wird.

                                          Letztlich stand bei der Figur Batman in den letzten Jahrzehnten aber auch häufig im Vordergrund, wofür diese Figur eigentlich steht. Welche Weltsicht besitzt Batman, für wen kämpft er in Wirklichkeit und welche Methoden wendet er dafür an? Sowohl „Joker“, als auch „The Batman“ greifen ganz stark die aktuelle gesellschaftspolitische Lage der Vereinigten Staaten auf. Beide zeichnen das Bild einer verdorbenen Gesellschaft und üben dabei vor allem Kritik am bestehenden Establishment.

                                          Der Bösewicht Riddler gleicht hier in vielen Belangen dem Joker: Gesellschaftliche Umstände haben ihm zu dem gemacht, der er heute ist. Während die Politiker und Wohlhabenden Veränderung versprochen haben, ist in Wahrheit gar nichts geschehen und so erhebt sich nach und nach eine zurückgelassene, abgehängte und wütende Bürgerbewegung. „Joker“ vermittelte hier ein problematisches Bild, da er die Schuld für Jokers Taten einzig bei der Gesellschaft und letztlich den heuchelnden Politikern sah, somit die Taten einzelner und sich zusammenraufender Extremer rechtfertigte und für angemessen hielt.

                                          „The Batman“ ist weniger problematisch und explizit, aber verweigert sich dafür auch einer konkreten Aussage und Antwort auf dieses Problem. Reeves Drehbuch spricht die Problematiken an, aber lässt sie überwiegend stehen und lässt vor allem Batmans Rolle darin weitestgehend offen. Batman bleibt in seiner Anlage eine neokonservative Figur, die zwar am Ende lernt, dass Hoffnung und Vorbildsein auch ganz sinnvoll ist, aber an der Lösung aller kriminellen Probleme, nämlich dem zu Brei schlagen aller Verbrecher, festhält.

                                          „The Batman“ ist dadurch nicht durchgehend „konservativ“ oder gar „rechtskonservativ“, immerhin stoppt er die buchstäblich rechtsextremen Auswüchse des Riddlers. Zudem spricht der Film an, dass Bruce Wayne alias Batman aufgrund seines Reichtums und Einfluss immer privilegiert war und er sich nicht zu sehr bemitleiden sollte, wie andere an gleicher Stelle (aka dem Riddler).

                                          Bezeichnend für das Dilemma der Figur ist aber dafür ein Dialog im Film, als die Bürgermeister-Kandidatin Bruce Wayne darauf anspricht, dass sie seine wohltätigen Bemühungen und Möglichkeiten vermisst. Bruce, völlig desinteressiert am Gespräch, watscht die zukünftige Bürgermeisterin geradezu ab, bleibt allein auf seinen Fall fokussiert und bis zum Ende im Glauben, dass er nur genügend Kriminelle vermöbeln muss, dann werden sich die Probleme der Stadt schon lösen.

                                          Somit fällt „The Batman“ in die Falle, in die auch so viele andere Superheldenfilme der letzten Jahre tappen: Man kritisiert aktuelle und reale Zustände, schafft dafür einen Bösewicht, der im Kern recht hat, aber aufgrund seiner verbrecherischen Methoden aufgehalten werden muss und dadurch der Status Quo letztendlich doch wiederhergestellt wird. Dadurch ist „The Batman“ zwar einer der besten Filme über Batman, der sich rein inszenatorisch und erzählerisch von allen anderen abhebt, jedoch in seinen übergreifenden Aussagen und Thematiken schweigsam, konventionell und ohne konkrete Lösungsansätze zeigt.

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                                            Alan Ladd Jr., ‘Star Wars’ Savior and Oscar Winner for ‘Braveheart,’ Dies at 84
                                            https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/alan-ladd-jr-dead-star-wars-braveheart-dies-1235102885/

                                            Der Filmproduzent Alan Ladd Jr. starb gestern im Kreise seiner Familie mit 84 Jahren. Er machte sich in den vergangenen Jahrzehnten unter 20th Century Fox als Produzent von viele Filme einen Namen, gilt aber bis heute vor allem als Wegbereiter sowie "Retter" einer ganz besonderen Filmreihe: Star Wars.

                                            Es brauchte damals das Vertrauen und den Glauben eines ganz bestimmten Filmproduzenten, der es George Lucas ermöglichte "Star Wars" zu verfilmen, was seinerzeit aus einem Skript bestand, welches für die meisten unlogisch und unverständlich war. Alan Ladd Jr. war dieser Produzent. Er glaubte nicht an Produkte, sondern an Filmemacher und ihre Visionen.

                                            Er war es auch, der für Lucas in die Bresche sprang, als die Produktion des Films von zahllosen Problemen geplagt war und das Budget überschritt. Ohne die Rückendeckung durch "Laddie" hätte Star Wars noch während der Produktion scheitern können. Somit war Alan Ladd Jr. ein ganz entscheidender Baustein in der Entstehung und des Erfolgs von Star Wars.

                                            “Laddie loved film and believed in filmmakers. He was one of the few executives who bet on the person rather than the project. Without Laddie there would be no Star Wars. He didn’t understand what Star Wars was about, but he believed in me and supported my vision. Quiet and thoughtful, he had an independent spirit that gave so many storytellers a chance. He stood up to the studios and went with his gut instinct. Laddie took a great personal and professional risk on Star Wars, and on me, and for that I will be forever grateful.” - George Lucas.

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                                            • Problematisch ist, dass dies die meisten Fans, zumindest wenn man sich auf den bekannten Plattformen umsieht, leider überhaupt nicht so sehen. Bei der Sequel-Trilogie wurde noch schnell und recht einstimmig eingesehen, dass vieles davon uninspirierter Fanservice-Unsinn war.

                                              Seit The Mandalorian stehen die Ausläufer auf Disney+ aber leider unter dem heiligen Stern der beiden Messiasse Jon Favreau und Dave Filoni, die gerade als die Retter und Söhne des heiligen George Lucas gefeiert werden und nichts falsch machen können. Dass sie hingegen fast genauso wie ein J.J. Abrams alles in Fanservice ertränken, interessiert nicht mehr.

                                              Zwar finde ich, dass The Mandalorian nach wie vor einen Vertrauensvorschuss verdient, man erinnere sich an Serien wie Rebels und The Clone Wars, die unter Dave Filoni von Staffel zu Staffel deutlich besser wurden, aber leider hat gerade Boba Fett eindrucksvoll gezeigt, was auch für ein erzählerischer Unfug aus der Feder von Favreau und Co. stammen kann.

                                              Star Wars ist als Marke wohl einfach zu groß und furchteinflößend. Eigentlich ist diese Entwicklung ja logisch, denn wer will es J.J. Abrams oder allen Rian Johnson Nachfolgern verdenken, lieber permanent auf Nummer sicher zu gehen, nachdem die Prequels und später Episode 8 in Grund und Boden gehasst und durchs gesamte Internet gepeitscht wurden? Niemand will sich das antun.

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                                              • Ah, yes, Filmmusik, Ton und Schnitt. Also das, was einen Film zu 90 Prozent ausmacht.

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                                                  Als Uncharted-Spieler und Fan der Reihe ist mir diese Verfilmung ehrlich gesagt ziemlich egal. Nachdem der Film nun nach Jahren der Produktionshölle endlich das Licht der Welt erblickt, kann man doch schon sehr schnell ausmachen, was diese Verfilmung im Kern ist: Ein schneller „Cashgrab“ seitens Sony, der sich wahllos ein paar ikonische Videospielmomente aus nostalgischen Gründen zusammenklaut (anstatt neue zu erfinden?) und eine kaum mitreißende oder wenigstens kompetent gefilmte Geschichte eines jungen Nathan Drake erzählt. Da hab ich doch in den letzten Tagen lieber nochmal „Uncharted 4: A Thief’s End“ in der aufpolierten PS5-Fassung gespielt, welches nach wie vor ein hervorragendes Videospiel ist. Auch nach fast sechs Jahren sehen die Zwischensequenzen immer noch überragend schön aus. Bis ins kleinste Detail hat das Studio Naughty Dog hier damals eine wahres, filmreifes Erlebnis abgeliefert.

                                                  Klar, die Uncharted-Spiele waren nie eine Reihe, die durch eine besonders gute Handlung geglänzt hat. Sogar muss man mit Abstand zugeben, dass die ersten drei Teile handlungstechnisch ziemlich simpel aufgebaut sind und eher die filmreifen Sequenzen in Erinnerung blieben, anstatt irgendetwas von der Geschichte. Die Reihe wurde zwar von Spiel zu Spiel besser, und gerade Teil 4 ist echt sehenswert, aber mehr als eine nette Schießbude war zumindest der Beginn der Reihe nicht. Für bessere Drehbücher wäre daher eine Kinoverfilmung durchaus denkbar gewesen, wohingegen es inszenatorisch schon immer fragwürdig blieb, was ein Spielfilm hier erreichen, ergänzen oder gar übertreffen möchte. Mit Ruben Fleischer hat sich Sony so ihren Standardregisseur geholt, der als einziges nicht abgesprungen ist und einfach alles geforderte für das Studio emotionslos herunterfilmt.

                                                  Die Besetzung ist mir derweil überraschend gleichgültig: ein junger Nathan Drake, warum nicht? Selbst Mark Wahlberg als Sully finde ich jetzt auf den ersten Blick nicht furchtbar. Aber man spürt leider schon anhand der Trailer, dass diese Verfilmung nichts Erwähnenswertes zur Reihe hinzufügen wird. Warum dann nicht lieber die teils fantastischen Videospiele erneut anpacken? Anhand des Promo-Materials merkt man schon, was falsch lief bzw. wie man so eine Videospielverfilmung falsch angehen kann:

                                                  Tom Holland and ‘Uncharted’ Creators Discuss Making the Movie | Creator to Creator
                                                  https://www.youtube.com/watch?v=vTQk2H0_qxA

                                                  Ich frage mich: Reden Darsteller und Regisseur mit Neil Druckmann gerade zum ersten Mal? Zuerst weiß Ruben Fleischer nicht mal, aus welchem Teil welche Sequenz stammt. Danach muss er Tom Holland mitteilen, dass er eine extra von ihm aus den Spielen übernommene Szene gestrichen hat. Und dann sind alle überrascht, dass Druckmann davon erzählt, wie häufig seine Darsteller ihre Dialoge beim Dreh improvisiert haben. Joa, sowas wäre vielleicht vorm Drehbeginn eine nette Information gewesen, um dem Geist der Spiele näher kommen zu können. Sicher ist zumindest, dass der Film als einer der vielen Videospielverfilmungen, wenn auch nicht als Vollkatastrophe, in nur eine Kategorie der Geschichte eingehen wird: Hat niemand gebraucht.

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                                                  • Es ist schon interessant, was für einem Hass diese neue HDR-Serie gleich ausgesetzt ist. Die Fans machen ihrer weltweiten Community und Zuschauerschaft ja alle Ehre; vielleicht können sie bald Star-Wars-Fans mit einem noch mieseren Image ablösen...

                                                    Es wäre mal aufschlussreich, woher dieser automatische Abwehrreflex tatsächlich kommt. Denn ich kann mir kaum vorstellen, dass die meisten anhand eines einminütigen Teasers schon abzuleiten meinen, wie eine acht Folgen lange erste Staffel am Ende aussehen wird. Liegt es am Techgiganten Amazon und Jeff Bezos, den man einfach zu hassen hat?

                                                    Im Grunde scheint sich hier generell eine große Heuchelei zu verstecken; insbesondere in anderen Kommentarspalten des Internets kommt ja mehr der innewohnende Rassismus einiger Leute hervor, als echte Kritik, die sich dann hinter Scheinargumente verstecken, dass Tolkiens Welt nicht so aussehen würde. Die Serie hält sich etwa nicht exakt an die Bücher? Hm, also genau so, wie sich Peter Jackson in vielen Bereichen nicht an die Bücher gehalten hat?

                                                    Natürlich hat jeder "Fan" vergessen, dass die Herr-der-Ringe-Filme oftmals enorm von der Vorlage abweichen. Und auch, dass das bis heute viele Puristen der Bücher nicht mögen; und auch, dass Jacksons Interpretation sogar in Teilen den zentralen Kern Tolkiens Werk verfehlte, sogar so weit, dass Tolkiens Sohn selbst rein gar nichts mit den Filmen anfangen konnte. Ob die neue Serie also jetzt an schwarzen Elben oder einer Galadriel in Rüstung scheitern wird? Ich habe meine Zweifel.

                                                    Genauso wenig wird die Serie an dem Einsatz digitaler Effekte oder einem "cleaneren Look" scheitern. Es wird wohl eine ewige Diskussion bleiben, aber nein, CGI entscheidet nicht darüber, ob ein Film oder Serie gut oder schlecht wird. Hat es noch nie und wird es nie. CGI ist ein filmisches Werkzeug, wie jedes andere. Natürlich kann es mal besser oder schlechter eingesetzt werden, aber die Qualität einer Handlung und die Charaktere wird es nie beeinflussen.

                                                    Und soweit ich diesen Mini-Teaser beurteilen kann, sieht das noch nicht mal ansatzweise nach einem "CGI-Overload" aus. Es gibt zwar immer diese Leute, die schon einen Anfall bekommen, wenn etwas auch nur annähernd nach Greenscreen aussieht, aber so etwas ist einfach nicht ernstzunehmen, wenn man keine Ahnung davon hat, wie solche Shots in Wirklichkeit erst entstehen und wie sie auch früher entstanden sind.

                                                    Peter Jacksons Trilogie besaß im Übrigen nicht einfach nur ein bisschen CGI, das wäre eine Untertreibung. Die Herr-der-Ringe-Filme nutzten massiv die digitale Technologie. Ohne sie wären die Filme gar nicht erst möglich gewesen. "Die Rückkehr des Königs" wird mit seiner enormen Anzahl von 1500 VFX-Shots kaum von einer anderen Film-Produktion der 2000er überboten, so massiv setzte man CGI ein.

                                                    Das sind natürlich längst vergessene Zahlen, ansonsten würde fast jedwede moderne CGI-Kritik sofort in seine Einzelteile zerfallen. Im Übrigen entscheidet die Technik auch nicht zwangsläufig über die Ästhetik und das Aussehen eines Films oder einer Serie. Dabei handelt es sich um rein kreative Entscheidungen, da es heutzutage alle digitalen (!) Möglichkeiten gibt, um einen Film (ironischerweise) weniger "clean" und digital aussehen zu lassen. Aber diesen Reflex des Losheulens werden "Film-Nerds" wohl nie verlieren, wenn in ihrem Lieblingsfranchise auch nur ansatzweise etwas "dIgItAl" und "nAcH cGi" aussieht.

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