Martin Canine - Kommentare

Alle Kommentare von Martin Canine

  • Achso, ich wusste garnicht, dass der abgesagt wurde :/
    Schade...

    • Kubricks Lolita ist quasi storylos...
      ...oder wird mit einem Wort oder einer Szene jemals eine intime Beziehung beschrieben?
      Dank des Hays Codes: nein.

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      • Frohe Sonnenfinsternis, mit diesem schönen Lied:
        https://m.youtube.com/watch?v=ztSy-6XAXYc

        • 8 .5
          über Misery

          Kann man von einer Antagonistin sprechen, wenn einem die Figur in mindestens 85% ihrer Auftritte noch sympathischer ist als der Protagonist?
          Wenn besagter "Schurke" die meiste Zeit über schrullig und nett erscheint und es Momente gibt, an dem man ihn am Liebsten mal ganz fest drücken will?
          Warum nehmen wir Annie Wilkes in "Misery" eindeutig als Bösewicht wahr, während andere Personen wie etwa Noodles aus 'Es war einmal in Amerika', die wir als Antihelden wahrnehmen, nahezu pausenlos brutal, skrupellos oder schlichtweg hassenswert agieren?
          Die Antwort liegt in der Erzählperspektive.
          In 'Amerika' steht besagte Figur ständig im Fokus, es ist quasi unmöglich, sich nicht irgendwie mit ihr zu identifizieren, wenngleich Noodles hochgradig kriminell und eigentlich verabscheuungswürdig ist. Obwohl Annie in "Misery" ständig zu sehen ist, sehen wir doch die meisten Momente - vor Allem die, in der Annies psychische Störung klar zum Vorschein kommt, aus der Sicht des Opfers.

          In "Misery" folgen wir dem erfolgreichen Schriftsteller Paul Sheldon, der vor Allem durch seine Misery-Romane bekannt ist. In den nächsten Tagen erscheint der letzte Band, in dem die Titelfigur sterben wird, nebenbei hat er bereits sein nächstes Werk fertiggestellt, ein Drama über einen Jugendlichen in den Slums. Während eines Schneesturms erleidet er einen Unfall, bei dem er von der Straße abkommt und außer Gefecht gesetzt wird. Die ehemalige Krankenschwester Annie rettet den Autor aus dem Autowrack und nimmt ihn bei sich auf, und beginnt, ihn gesund zu pflegen bis der Sturm nachlässt und er ins Krankenhaus gebracht werden kann.
          Annie ist ein großer Fan seiner Romane und freut sich riesig, als ihr Idol der scheinbar freundlichen, fürsorglichen Frau erlaubt, sein gerade fertig geschriebenes, neuestes Werk noch vor Veröffentlichung zu lesen. Bereits hier wirkt Annie erstmals sehr temperamentvoll, als sie die derbe Sprache des Buches kritisiert. Jedoch entschuldigt sie sich sofort für ihre aggressive Art. Doch dann kauft sie sich ein Exemplar des gerade erschienenen Misery-Buches...
          ...doch als sie das Ende erreicht, beginnt die Stimmung zu kippen - Wilkes sperrt Sheldon in ein Zimmer ein und zwingt ihn, dort einen weiteren Roman zu schreiben, indem Misery wieder aufsteht.

          Irgendetwas an Annie Wilkes verrät mir, dass sie manisch depressiv war oder immer noch ist.
          Zum Einen ist es eine Szene, in der sie eines Nachts aus ihrer kleinen Traumwelt aufwacht, und melancholisch meint, dass ihre Liebe sowieso nie erwidert wird. Sie wirkt nicht traurig, sondern einfach fix und fertig.
          Zum Anderen ihre Besessenheit von Misery. Vielleicht hat sich Wilkes in einer schweren Zeit an die Bücher geklammert und sich mit der Titelfigur identifiziert, und kann deren Tod nicht verarbeiten.
          Generell wirkt Wilkes sehr fröhlich, sorglos und sonderbar, aber in weiten Abständen sogar überaus liebenswert. Das sind die Momente, in denen ihre aggressive Ader nicht durchschlägt.
          Annie Wilkes, und das sind die Szenen, die sie zum Schurken machen, ist extrem labil, kann aus dem nichts heraus schreien, aggressiv werden, oder Selbstjustiz anwenden.
          Und trotzdem macht es sich der Film nicht so einfach, sie als schlichtweg böse zu zeigen. Für einen dermaßen auf Suspense ausgelegten, oftmals kammerspielartigen Thriller ist sie eine ungewöhnlich komplexe Figur.

          Wie bei Glenn Close's Rolle in 'Eine verhängnisvolle Affäre' ist auch Kathy Bathes's in "Misery" eine Frau, der man eigentlich trotzdem ein Happy End im Leben wünscht, denn obwohl ihre Taten wahnsinnig und besessen sind, haben sie im Grunde am Meisten zu leiden, da sie unglücklich sind.
          Wir erfahren nicht viel darüber, warum Annie so geworden ist. Wir wissen nur, dass sie sehr weit in ihrer Vergangenheit - schon in ihrer Kindheit - bereits unter solchen Anfällen gelitten hat ("ich glaube, der Grund, warum ich als Kind nie sonderlich beliebt war, ist mein Temperament.").
          Sie ist über alle Maßen religiös und gläubig, vielleicht wurde sie hierzu gegen ihren Willen gedrängt, vielleicht waren ihre Eltern höchst konservativ, vielleicht haben sie sie in ihrer Persönlichkeit stark eingeschränkt.
          Wir können nur mutmaßen.

          Was wir jedoch sehen, ist eine Antagonistin in einem Thriller, die so gut wie keine Schwarz-Weiss-Zeichnung erfahren hat. Und die eine Unzahl an Szenen besitzt, in der man - bewusst - mit ihr mitfühlt. Dann gibt es diese Momente, in denen sie von Herzen glücklich ist und eine wahnsinnig positive Ausstrahlung aufweist. Man wünscht sich fast, dass es mehr davon in ihrem Leben gäbe. Und weniger Gewalt, weniger Wut, weniger Zwang, weniger Horror.
          Aber dann, auf der anderen Seite, wäre "Misery" ja auch nicht der spannende Thriller, der er ist.

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          • Die Coens und Spielberg... bin gespannt.

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            • Martin Canine 19.03.2015, 06:51 Geändert 19.03.2015, 22:05

              Daniel Craig sieht auf dem Poster total computeranimiert aus...

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              • 9 .5
                Martin Canine 18.03.2015, 12:41 Geändert 18.03.2015, 12:42

                (leichte SPOILER)

                Ich liebe es, wenn die Coen-Brüder Thriller drehen. Ich liebe ihre Filme generell, aber ihre Thriller haben nochmal etwas ganz Besonderes. Da sie sie mit derselben Art von Skurrilität erzählen wie ihre Komödien, nur eben auch mit der gewissen Ernsthaftigkeit und Spannung, die dieses Genre erfordert.
                Man nehme z.B. 'Fargo'. Ein Film, der uns in die eisigen Hinterlandschaften North Dakotas führt, und uns mit Leuten konfrontiert, die zu blöd sind, um eine Scheinentführung durchzuführen, was in Ketten sinnloser Gewalt endet. Es sind unbestreitbar merkwürdige Gestalten, aber das Ganze hat doch eine Menge echten Thrill, allerdings eben auf coensche Art und Weise.

                "No Country for Old Men" pustet diesen Schnee zur Gänze weg und ist in der brüllenden Hitze texanischen Ödlandes angesiedelt oder besser gesagt einer bizarren Gegend irgendwo zwischen Zivilisation und Wildnis.
                Inmitten dieser Ödnis ist Anton Chigurh mit seinem Schlachtschussapparat. Bar jeder Logik. Er ist einfach da. Und hat mal schnell ein paar Leichen und einen Koffer voller Geld dagelassen. Ein weiterer Mann, Llewlyn Moss, stolpert zufällig über besagte Überbleibsel und - da Gelegenheit ja Diebe macht - schnappt sich das Geld und macht sich daher zum Ziel für den gerade aus der U-Haft entkommenen Killer. Ein dritter Mann, Sheriff Ed Tom Bell, ist auf Chigurhs Fersen und hat allmählich die Schnauze voll von all diesen gewalttätigen Verbrechen, die dieses Land mittlerweile hervorbringt...

                Diesen klassischen Kriminalthrillerplot erzählen die Coen Brüder mithilfe einer Inszenierung, die man für gewöhnlich aus dem Westernkino kennt, vor Allem vom Italowestern: Weite Landschaftsaufnahmen, eine durch Licht und Farbe vermittelte Hitze, raue Umgangsformen, die schnelle Verwendung von Schusswaffen, jede Figur hat mit ihrem baldigen Tod zu rechnen, hartgesottene, aber völlig fertige Antihelden, Geld ist wichtiger als Gefühle, so gut wie jede Figur hat Dreck am Stecken.
                "No Country for Old Men" kommt, für die Coen-Brüder sehr untypisch, komplett ohne musikalische Untermalung aus. Erst im Abspann vernimmt man nach einigen Sekunden Stille allmählich lauter werden Rhythmen Carter Burwells. Atmosphäre wird hier ganz groß geschrieben. Rau, wild, unfreundlich.
                So möchte Sheriff Bell ein schlimmes Unglück verhindern, welches eintreten würde, sobald sich Moss und Chigurh erstmal gegenüberstehen.

                Doch wer ist dieser Anton Chigurh eigentlich?
                Oberflächlich betrachtet ist er ein Auftragskiller, angeheuert vom mexikanischen Kartell, um die Konkurrenz auszuschalten. Aber so einfach ist das nicht. Chigurh ist eine allgegenwärtige Bedrohung, eine Hand des Schicksals, ein ständiger Begleiter, wie auch der Tod - jemand, der sich holt, wessen Zeit abgelaufen ist. Er funktioniert anders als andere Bürger, obwohl er alles andere als dumm oder wahllos verrückt wirkt. Eher erscheint er als eine Art Todesengel, der auf die Erde gesandt wurde, um die Seelen zu holen, die auf der Erde nicht mehr weilen sollen. Er lässt es sich nicht nehmen, mit seinen Opfern - ohne deren Wissen - um deren Leben zu spielen. Eine Laplace-Münze soll darüber entscheiden, wer bleiben darf und wer gehen muss. Von Javier Bardem (der zu diesem Zeitpunkt kaum Englisch sprach und wohl auch sonst nicht unbedingt viele Qualifikationen für diese Rolle besaß) einschneidend in all seiner Erbarmungslosigkeit verkörpert wird Chigurh zu einer Jahrhundertfigur.

                Wie kann in einer Welt, in der man ständig vom möglichen Tod umringt ist, ständig um ein grausiges Ende bangen muss, als mitfühlender, zartbesaiteter und schwächlicher Bürger überleben? Llewlyn Moss geht recht erfolglos auf die Jagd, und auch sonst scheint er an der Anwendung von Gewalt nicht allzu viel Reizvolles zu finden, und geht daher auch ungeschickt bei selbiger vor.
                Leider ist er zur richtigen Zeit am falschen Ort, und trifft die falsche Entscheidung. Zweimal. Einmal, als er den Koffer mitnahm, und einmal, als er zurückkam, um den letzten Überlebenden zu helfen. Die Grenze von Texas und Mexiko ist undankbar und hart. Später bietet der schwerst verletzte Moss einem Jugendlichen 500 Dollar für dessen Jacke an. "Ich will zuerst das Geld in meinen Händen halten." Dann wird zwar die Jacke übergeben, doch als Moss auch um das Bier eines seiner Kumpel bittet, erwidert dieser nur: "Wieviel?"
                Es ist eine raue Welt. Niemand schenkt jemandem ein nettes Wort oder eine freundliche Geste... oder?
                Nach der eigentlichen Story wird ausgerechnet Chigurh noch in einen Autounfall verwickelt, bei dem er sich den Arm bricht.
                Zwei Jugendliche kommen an und fragen ihn, ob es ihm gut ginge.
                "Wieviel für deine Jacke?" fragt er, um sich mit dieser den Arm abzubinden. "Die geb ich Ihnen so."
                Liegt unter all diesem Dreck doch etwas an Güte versteckt?

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                • Naja, es ist ein selbstauferlegtes Verbot und das finde ich durchaus vertretbar. Wenn ich nicht möchte, dass gewisse Inhalte nicht in meinen Filmen vorkommen, ist das keine Zensur, sondern Prinzipien. Was anderes wäre, wenn es generell heißen würde, man hätte Rauchen in Filmen zu streichen, das würde die Kunstfreiheit einschränken. Da hab ich mich auch dagegen ausgesprochen.

                  Übrigens darf Fuck bis zu viermal drin vorkommen, ist auch ziemlich sinnlos, wenn ihr mich fragt...

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                  • Oh Gott sind die Kostüme hässlich...
                    ...warum sind die Filme hier nicht vormerk-, bewert- oder kommentierbar?

                    • Niki de Saint Phalle - wer ist das Monster, du oder ich?

                      • Ich find s immer lustig wie alle von Nischen reden und jeder in meiner Schule Animes liebt...

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                        • 0
                          Martin Canine 17.03.2015, 14:39 Geändert 17.03.2015, 14:43

                          Entgegen den Kritikpunkten der Meisten stören mich an "Big Fat Important Movie", oder wie er im Original treffender heißt, "An American Carol" weder die Spoof Movie-typischen Gags (tatsächlich finde ich einige von diesen Parodien auf niedrigem Niveau recht in Ordnung), die in der Anfangssequenz sogar ganz gut zünden, noch die Zelebrierung von Amerika, meinen Standpunkt hierzu habe ich in meinem Kommentar zu 'Lone Survivor' bereits mehr als deutlich gemacht. Um kurz zusammenzufassen, was mich stört: der konsequente Angriff auf pazifistische, liberale, differenzierte und linksorientierte Ansichten und der freien Meinungsäußerungen.

                          "An American Carol" von David Zucker - ja, DEM David Zucker, der hinter Comedymeisterwerken wie 'Die nackte Kanone', 'Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug' und 'Kentucky Fried Movie' steckt und den besten 'Scary Movie'-Teil nach dem ersten (den dritten) hervorgebracht hat - beschreibt die Wandlung des linksradikalen, oscargekrönten Dokumentarfilmers Michael Malone in einen patriotischen Soldatenliebhaber, durch eine Reihe von Geistern wichtiger amerikanischer Persönlichkeit.
                          Normalerweise sind wir das - Gott sei Dank - andersherum gewohnt.
                          Stellt euch 'American History X' rückwärts vor, sodass Derek vom toleranten Mitbürger zum Nazi wird, oder 'Philadelphia', in dem ein liberaler Anwalt durch seine Erfahrungen mit einem Schwulen homophob wird.

                          Es ist nicht der Patriotismus, der "An American Carol" in gewisser Weise gefährlich macht. Jeder hat das recht, auf sein Land stolz zu sein, und solange man auch andere Kulturen wertschätzt und in der Lage ist, differenziert zu denken, ist das ja auch vertretbar. Es ist zum Einen eine Mentalität, in der es als Pflicht angesehen wird, dass man selbst sich für sein Land ohne zu zögern aufopfert - das wird nicht a la 'American Dad' karikiert, sondern soll die Message des Films sein. Das finde ich nicht richtig. Aber okay, es ist die Meinung der Macher. Was ich aber noch schlimmer, und zwar wesentlich schlimmer finde, ist die Darstellung der linken Fraktion. Diese wird nicht nur als dumm, blind, verrückt oder leicht zu beeindrucken dargestellt, sondern sogar als schlichtweg falsch. Jeder, der Kritik an der aktuellen Lage Amerikas ausübt, wird in seiner Argumentation so stark überzeichnet und lächerlich dargestellt, dass man sie von Haus aus nicht ernstnehmen kann. Das ist eine ganz billige Masche, um dumme Zuschauer für einen rechten Lebensweg zu gewinnen. Kein politisch Linker, der noch ganz bei Trost ist, würde Krisengebiete als tolle Orte propagieren, und daneben das eigene Land niedermachen. Er würde das Krisengebiet als solches anerkennen, aber auch auf die Missstände im eigenen hinweisen. "An American Carol" macht es sich sehr einfach. Die eine Seite als logisch, schlau und positiv darstellen, die andere als minderbemittelt, radikal, und nur unter Verwendung nicht haltbarer Argumente. Auch Pazifisten sehen Terroristen als zu stoppende Gefahr, und wenn man nicht undifferenziert festgefahren ist, wird man auch bis zu einem gewissen Maß den Kampf gegen sie gutheißen. Es wirkt wie eine Karikatur, wenn Liberale und Pazifisten bei einem Angriff von sich geben, man solle einfach reden. Es gibt hier nur Pro oder Kontra, nichts dazwischen.
                          Bei der Parodie auf Moore werden einige wesentliche Aspekte vergessen oder absichtlich übersehen. Eigentlich hat man das Gefühl, die Macher hätten keinen seiner Filme gesehen und nur nachgeplappert, was seine (übrigens nicht nur amerikanischen) Gegner über ihn erzählen. Man wird selbst zu dem, was man hier der linken Seite vorwirft. Er möchte hier zum Beispiel den Independence Day abschaffen. Oder einen Film namens 'Fascist America' drehen. Und er sagt - ohne genaueres zu nennen - generell lieber die Unwahrheit. Der echte Michael Moore agiert anders: er filtert die Wahrheit, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Kann man ihm jetzt vorwerfen, aber er möchte ja etwas ändern. Er hasst Amerika nicht, sondern möchte nur die Umstände verbessern. So wie ein Haneke auch nicht anti-österreichisch oder anti-französisch ist. Was Moore macht, ist keine Verfälschung. Er zeigt aber nur das, was seiner Meinung nach schlecht läuft. Und was man ändern muss. Es würde die Wirkung verfehlen, wenn man auch zeigen würde, was gut läuft. Aber er verfälscht keine Tatsachen, anders als "An American Carol", der eine ganze politischer Denkweise ad absurdum führt.
                          Die schlauesten Worte stammen, obwohl ironisch gemeint, letztlich von einem Rosie O'Donnell Double in der Mitte des Films: "Wir sind nicht gegen die Truppen, sondern dagegen, dass sie jemanden töten. Radikales Christentum ist genauso gefährlich wie radikaler Islamismus!"
                          Leider wird die Aussage durch eine absurde Szene, in der ein Flugzeug mithilfe eines Holzkreuzes als Waffe gekidnappt wird, ins Lächerliche gezogen.

                          Radikalismus ist immer gefährlich. Und "An American Carol" ist radikal: kein Patriotismus ist schlecht, DU musst etwas für dein Land tun, nicht dafür zu kämpfen ist falsch, und jeder, der etwas anderes behauptet, ist schlecht. Das hat nichts mit der Frage Pro- oder Kontra-Amerika zu tun. Das hat mit der Meinungsäußerung und dem friedlichen zu tun. Was dieser Film macht, ist zu sagen: "Wir sind in unseren Ansichten überlegen und DU hast unrecht."
                          Am Liebsten wäre es ihm, das ganze Land solle sich freiwillig melden, und der Rest wird zwangsweise in den Krieg geschickt.
                          Und da ist es egal, wo das stattfindet, das fände ich in jedem Land schlimm.
                          Gott sei Dank ist der als Komödie und Parodie angelegte Film zu primitiv und zu sehr auf flache Gags bedacht, um diese Ansicht tatsächlich zu verbreiten.

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                            Yo, meine liebsten Moviepiloten!

                            Ein drittes und letztes Mal widmen sich der gute Troublemaker69 und meine Wenigkeit sich in unserer Kommentarreihe der Schauspiellegende James Dean, und somit auch seinem dritten und letzten Spielfilm.
                            Es waren 3 Filme voller großartiger Momente und vor Allem drei fabelhafte schauspielerische Darbietungen des Jungstars, die er uns hinterlassen hat. Wir können nur mutmaßen, wie seine Karriere noch hätte verlaufen können, und welche Rollen er verkörpert hätte, wäre er schon etwas älter gewesen. "...and the Oscar goes to... James Dean in 'The Godfather'!"
                            Letztlich aber sieht die Realität so aus, dass sich seine Werkschau auf 3 vollendete Spielfilme und einen im nachhinein makaberen Verkehrssicherheitsspot beschränkt.

                            #3 - Giganten

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                            (enthält leichte SPOILER)

                            Ich möchte diesen Kommentar nicht nur Hauptdarsteller Jimmy Dean, sondern auch Pedro dem Truthahn, und einer der merkwürdigsten Szenen des klassischen Kinos widmen.

                            "Giganten" hat seinen Platz in der Filmgeschichte nachträglich vor Allem dadurch, Deans letzte Filmrolle zu beinhalten, weshalb er trotz formeller und inhaltlicher Differenz gerne als dritter Teil einer Trilogie betrachter wird, wenngleich außer besagtem Darsteller absolut keine Gemeinsamkeiten bestehen.
                            Selbst dessen Rolle unterscheidet sich radikal: verkörperte er sowohl in 'Jenseits von Eden' als auch in '...denn sie wissen nicht, was sie tun' einen missverstandenen Sohn, der durch familiäre Probleme zum Außenseiter wird, ist er hier ein ehemaliger Mitarbeiter des eigentlichen Protagonisten, der zufällig binnen kurzer Zeit an Unmengen von Geld kommt und zu dessen Rivalen heranwächst.

                            "Giganten" ist aus heutiger Sicht vor Allem deswegen interessant, da man hier sehen kann, in welche Richtung Dean hätte gehen können, wo er nun schon etwas bekannter war. Er beweist hiermit, dass er nicht nur diese eine Rolle des rebellischen Jugendlichen beherrscht, sondern auch noch weitere Charakterrollen erstklassig spielen konnte und selbst in einer Nebenrolle - und selbst, wenn die Academy dies anders sieht, Dean ist nur die zweitwichtigste Figur - alle gegen die Wand spielte. Man konnte hier erahnen, dass als seine Paraderolle zwar immer der ungestüme Jugendliche gelten würde, er aber auch eine Vielzahl an anderen, komplexen Figuren darstellen hätte können.
                            Die Überpräsenz dieser äußeren Umstände setzt sich oft über den Film hinweg, und sorgen dafür, dass unser Hauptaugenmerk vor Allem auf einem Schauspieler liegen.

                            Bei "Giganten" handelt es sich um ein etwa dreistündiges Südstaatenepos über die Konflikte eines Ehepaars mit unterschiedlichen Wertevorstellungen.
                            Der Mann, brillant gespielt von Rock Hudson, ist ein traditioneller und konservativer Texaner, seine Frau, eine überraschend zarte Darbietung von Elizabeth Taylor, hingegen ist offen und fürsorglich.
                            Beide haben ihre Einstellungen zum Leben, die, auch wenn sie es vor der Hochzeit nicht ahnen, sehr weit auseinandertreiben.
                            So behandelt Hudson seine mexikanischen Arbeiter gefühlskalt als pure Arbeitskräfte, um deren Umstände er sich nicht zu sorgen hat, während Taylor sich bemüht, sie, sofern in ihrer Macht, aus ihren leider dreckigen Bedingungen herauszuholen oder sie zumindest mit dem Nötigsten für ihre Gesundheit zu versorgen.
                            Jahre verstreichen.
                            Die Kindererziehung ist wohl die heftigste Szene im Film und ein Moment, an dem man sich eigentlich nur mehr wünscht, Taylor würde Hudson mit Einrichtungsgegenständen ins Koma schlagen. Hier wird ein Kleinkind gegen seinen Willen mehrmals aufs Pferd gesetzt und mit aller Kraft zum Reiten gezwungen, weil Männer das nunmal so tun und er eines Tages so werden soll wie sein Vater.
                            Und dann ist da eben Deans Figur, die doch recht sympathisch wirkt...
                            Und noch mehr Jahre verstreichen.
                            Und irgendwo dazwischen hat sich die Lage geändert. Weil sich die Leute ändern. Nun ist Dean ein neureicher Wichser geworden, der Hudsons Sohn wegen seiner Ehe zu einer Mexikanerin verspottet und Hudson derjenige, der für sie eintritt.
                            Was ist passiert? Finanzieller Reichtum und Familie prägen beide das Denken. Hudson lernt durch seine Familie neues Denken kennen, Dean durch Moneten.

                            "Giganten" ist ein Film über viele Figuren, viele Konstellationen, viele Ereignisse, viele Einstellungen, viele Probleme, viele Aussagen. Manchmal zu viele, um sie in einem einzigen Film gebührend zu bearbeiten, und zusätzlich noch emotional zu berühren.
                            So hat der Film seine gefühlvollen und seine inhaltlich hintergründigen Momente, beide sind reichlich, aber nur in einigen Handlungsabschnitten zeitgleich vorhanden. Kontinuierlich verstreichen die Jahre, durch ausdrucksstarke Make Up-Effekte perfekt eingefangen, und kontinuierlich verändern sich die Figuren und deren Beziehungen.
                            Alle Beteiligten spielen famos, alle Kulissen und Kostüme sind perfekt eingesetzt und die Geschichte ist von nicht zu unmittelbarer Relevanz und Aktualität. Ein durchaus bemerkenswerter Film, dem es zur absoluten Brillanz jedoch noch etwas an Intensität fehlt.

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                            Und das war die James Dean-Reihe von Troublemaker69 und Martin Canine.
                            Ich hoffe, sie hat euch gefallen und war ein würdiger Tribut an den lederjackentragenden Rebellen ohne Grund.

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                            • 6

                              "Sieh mal, die bayrischen Gipfel!"
                              "Mir wär'n viel lieber bayrische Zipfel! Ahahahaha!"

                              Die ironische Brechung, den in Bayern spielenden Film mit einem Lied über Tirol zu beginnen, zeigt bereits ungefähr, was aus "Beim Jodeln juckt die Lederhose" hätte werden können, wäre er sorgfältiger inszeniert worden.
                              Wie einige Jahre später die Werke von Elfriede Jelinek oder Michael Haneke wirft dieser Film einen Blick hinter die Fassade der heilen Welt und deckt die Machenschaften und sozialen Missstände dahinter auf.
                              Da gibt es zum einen den materiell eingestellten Wirten, dessen Tochter Vrola mit dem von Konstantin Wecker gespielten Sepp anbandelt, der jedoch mit seiner zwanghaften Promiskuität zu kämpfen hat. Der Vater übt durch seinen Kontrollzwang stetigen Druck aus, während Sepp sein Vergnügen auch bei anderen Frauen sucht.
                              Dann gibt es da die Putzfrau, die von ihrem Chef gedemütigt wird, sobald sie ihre Arbeit verrichtet, und der Berliner Direktor, dessen Nymphomanie mit seiner äußerlichen Erscheinung krass kollidiert, was ihn zu äußerst unorthodoxen Maßnahmen drängt.
                              Es ist ein psychologisch komplexer und tragischer Film über Getriebene.
                              Man denke an die Szene, in der Sepp in größter Verzweiflung sein Glied durch Löcher in den Fensterläden steckt, um seine Angebetete anal zu befriedigen.
                              Manch einer wird den Film als Softporno abtun, aber der echte Mann von Welt erkennt die gewisse sozialkritische Note.

                              Leider wurde aus den Ansätzen nicht viel herausgeholt.
                              So kann bis auf den Berliner, der seine Rolle als widerlicher, notgeiler Direktor so glaubhaft spielt, dass man in der Tat für einen Moment meinen könnte, einen Sexfilm zu sehen, keiner der Darsteller wirklich überzeugen. Wecker spielt seine vielschichtige Rolle als Sepp, der zwischen seinem gestörten Sexualverhalten und seiner aufrichtigen Liebe zu Vrola hin- und hergerissen ist, zu pornomäßig. Sein aufgesetztes Lächeln erzielt leider nicht die vorgesehene Wirkung, und lässt eher den Eindruck erwecken, dass ihm all das Gevögle Spaß macht.

                              Mit seiner subtilen Erotik meint es Meisterregisseur Alois Brummer leider auch etwas zu gut: Schnitte auf Brüste, noch vor Einblendung des Gesichts, Geknete des Gesäßes oder der Oberweite, Lederhosenfetischismus, Nahaufnahme der Nippel, lustvolle Blicke auch in unangebrachten Situationen, Schnitte auf Geschlechtsakte, auch an dubiosen Orten.
                              Die Befürchtung bleibt bestehen, dass der Laie den scharfzüngigen Zynismus nicht versteht, und erneut denken könnte, dass es sich um einen gewöhnlichen Alpensexfilm handelt.
                              Dieser Eindruck wird leider noch dadurch verstärkt, dass die einzelnen Schicksale zu oft mit doppeldeutigen Einlagen gebrochen werden (Knödelteig wird in Phallusform hingelegt, zweideutige Scherze über die 'schöne Aussicht' werden zu oft in Szene gesetzt), und selbst ein harmloser Skikurs wird zum Fest der unterschwelligen Erotik ausgelegt, als die Kurvenbewegungen einer Schülerin langsam aber sicher jener rhythmischen Beckenstöße beim Koitus zu ähneln beginnen. Brummer in nunmal ein sehr radikaler Regisseur, wie etwa ein Lars von Trier oder ein Gaspar Noë, die sich diesen Herren eindeutig zum Vorbild nahmen.

                              Auch die Handlung, die die Ereignisse und Schicksale miteinander verknüpfen, ist leider etwas zu dünn geraten, sodass der mit Kunst nicht vertraute Betrachter meinen könnte, es handle sich um eine willkürliche Aneinanderreihung von Sex- und Grabschsszenen, ohne die tiefenpsychologische Note zwischen den Zeilen zu bemerken.

                              "Beim Jodeln juckt die Lederhose" ist durch und durch europäisches Kunstkino der 70er Jahre, schafft es leider aber nicht immer, seine Ironie und seinen Intellekt treffsicher zu verdeutlichen.
                              Wobei... jetzt, wo ich so d'rüber nachdenke... vielleicht war's auch nur ein billiger Streifen über's Schnackseln.

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                              • Kommt auch eine Woche, die alles lobt, was euch misfällt?

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                                • 5 .5

                                  "Lara Croft: Tomb Raider" muss ein wahnsinnig tolles Spiel sein.
                                  Rätsel, Action und fantasievolle Abenteuer. Lara Croft zu sein und als Grabräuberin Mysterien der Vergangenheit zu erkunden und erforschen, gegen Feinde zu kämpfen und trickreiche Mechanismen auf- und auszulösen, muss sehr viel Spaß machen. Ich bin kein Gamer und daher auch nicht mit der Vorlage vertraut (obwohl meiner Edition dieses Films sogar die Vollversion von 'Tomb Raider - Die Chronik' beiliegt), dieser Unstand ist hinreichend bekannt. Da zu den wenigen Spielen, die ich spielte und auch hochgradig mochte, in erster Linie Mysteryspiele zählen - 'Keepsake', 'Geheimakte Tunguska', 'Black Mirror', Paradise, das PC-Game zu 'Da Vinci Code' und vor Allem die ersten beiden 'The Longest Journey' - kann ich mir vorstellen, dass mir zumindest rein storytechnisch auch 'Tomb Raider' Vergnügen bereiten würde.
                                  Was aber vor Allem daran läge, dass man selbst unmittelbar miteingebunden wird.

                                  Mit dem Film verhält es sich etwa so: es ist eine Sache, alle Symbole allsehender Augen selber zu suchen, oftmals kniffligst versteckt, und dann dahinterliegende Geheimnisse zu entschlüsseln, oder eine Frau zu sehen, die dies alles binnen fünf Sekunden von ganz alleine schafft. So nimmt Croft z.B. eine Uhr her, sieht sie sich ein paar Sekunden an, und kommt dann auf die Idee: "das ist nur Tarnung". Sie zerschlägt das Uhrengehäuse und entnimmt einen Gegenstand, oder um im Gamerjargon zu bleiben, fügt ihn ihrem Inventar hinzu.
                                  Ich sehe gerne Let's Plays oder Walkthroughs. Und selbst, wenn man den Controller oder die Maus und Tastatur ebenfalls nicht persönlich in den Händen hält, bekommt man hierbei immer noch ein gutes Gefühl von besagter Unmittelbarkeit, die das Abenteuer erst so richtig spürbar machen.

                                  Man kann dies von einem Film aber auch schwer erwarten, da die Medien schlicht und ergreifend ganz anders funktionieren.
                                  Und dennoch hatte ich sehr oft das Gefühl, dass der Film nach einem Skript zu einem Videospiel gedreht wurde.
                                  Rein prinzipiell lässt sich dies aus oben genannten Gründen nicht wirklich gut miteinander vereinbaren.
                                  Man nehme den ein Jahr später entstandenen 'Resident Evil', dem ich eine positive Review gegeben habe (zumindest dem ersten Film).
                                  Für einige Fans der Spielereihe gilt er aufgrund seiner radikalen Unterschiede zur Vorlage oft als miese Adaption, während sich die hier thematisierte "Lara Croft"-Verfilmung bei Anhängern aufgrund engerer Nähe zum Ausgangsmaterial größerer Beliebtheit erfreut.
                                  Ich als jemand, dem beide Game-Franchises nur namentlich bekannt sind, sehe es jedoch genau umgekehrt: 'Resident' funktioniert als eigenständiger Blockbuster, der zwar sehr stark auf Videospielästhetik setzt, jedoch als Film, und somit als betrachtetes Medium, agiert, während in "Tomb Raider" noch etwas zu viel Geist des interaktiven Mediums steckt, ohne aber, dessen Kommunikation mit dem Subjekt (Spieler bzw. Zuschauer) umzusetzen. Das Ergebnis ist, dass letzterer eigentlich spektakuläre Rätsel- und Puzzlemomente zwar beinhaltet, diese aber spannungsarm inszeniert.

                                  Ebenfalls finde ich, Bild-für-Bild-Zeitlupe sieht alles andere als ästhetisch aus, sie eignet vielleicht für Dramen, um traumatische Momente zu unterlegen, aber in bildgewaltig wirken sollenden Sequenzen von Hollywoodfilmen senken sie, anders als die ohnehin beliebtere und flüssigere Super Slow Motion, eher das Tempo als die Optik und audiovisuelle Symbiose zu unterstützen.
                                  Gott sei Dank hält sich der Einsatz derselben hier stark in Grenzen.

                                  Das bedeutet alles nicht, dass "Lara Croft: Tomb Raider" zwangsläufig ein schlechter Film ist, ich möchte damit nur eine Theorie erläutern, wieso viele seiner Momente nicht zünden, die ihn weit über den Durchschnittsblockbuster erhoben hätten.
                                  Womit er punkten kann, ist seine Besetzung.
                                  Angelina Jolie wirkt badass. So badass wie nie wieder. Nichtmal in 'Salt' oder 'Wanted'. Sie hat hier etwas Robustes, Burschikoses an sich; ich weiß nicht genau, was es ist, aber es hilft ihr ungemein, die gewitzte Profi-Abenteurerin zu verkörpern.
                                  Die beeindruckendsten Szenen sind dann letztlich, wenig überraschend, doch wieder die Actionsequenzen, wie bereits bei so vielen anderen Hollywoodblockbustern zuvor.
                                  Gut choreographiert, zackig auf die Leinwand gebracht und von seiner Hauptdarstellerin mit unheimlich viel Coolness gespielt - man langweilt sich nie, aber das trifft auf viele andere Filme auch zu.

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                                  • 9 .5
                                    Martin Canine 14.03.2015, 16:17 Geändert 14.03.2015, 17:00

                                    Hallöle meine liebsten Moviepiloten!

                                    Es geht weiter mit Troublemaker69's und meiner Trippelkommentarhuldigung einer der größten Legenden, die es je im Filmgeschäft gab: James Dean.
                                    Einer der größten Schauspieler seiner Zeit. Ein Symbol der Jugend und der Freidenker.
                                    Ein wichtiges Monument der Geschichte des 20. Jahrhunderts.
                                    Und das, obwohl ein Autounfall den aufstrebenden Star mit nur 24 Jahren und 3 Filmen aus dem Leben riss.
                                    Somit sind wir auch schon bei Streifen Nr. 2, der Dean wohl über seinen Tod hinaus zur Legende machte.

                                    #2 - ...denn sie wissen nicht, was sie tun

                                    ---

                                    In unserer heutigen Zeit wissen wir, dass es eine Phase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter gibt, in der die Leute ihren eigenen Kopf entwickeln, und beginnen, sich selbst zu suchen und sich abzuspalten.
                                    Die Regel bestätigend, dass Zeiten sich ändern, ist es nicht selten der Fall, dass eine Generation grundverschiedene Wertevorstellungen und Zugänge hat als die vorangegangene, und dies auch entsprechend äußert.
                                    Die Jugendphase. Die Hormone spielen verrückt, der Körper und auch der Verstand entwickeln sich allmählich.
                                    Ich brauche nicht darauf eingehen, wir alle kennen den Begriff Pubertät und wissen ihn mit einem Lebensabschnitt zu assoziieren.

                                    Gehen wir aber genau 60 Jahre in der Zeit zurück.
                                    Wir schreiben das Jahr 1955.
                                    Es besteht kein Zweifel darin, dass man von der Existenz des Teenageralters wusste. Jeder hat es selbst erlebt, aber niemand außer die Betreffenden würde es ernst nehmen. Denn man war, noch nicht volljährig, immer noch ein Kind. Was die Eltern befehlen, das haben die "Kinder" auch ohne Gegenfrage zu tun, und ihre Ansichten sind richtiger als die ihrer Nachkömmlinge.
                                    So das damalige Denken.
                                    Wir alle wissen um die große Jugendrevolte 68, die Hippie-Ära, der ich aus heutiger Sicht nachwievor zwiegespalten gegenüberstehe.
                                    Aber begonnen hat das Ganze bereits vorher, ein gutes Jahrzehnt vorher, als sich die Jugend ihrer Existenz bewusst wurde und langsam aber sicher an eigenen, unabhängigen Idealen gewann.
                                    Jugendtreffpunkte, eigene Tänze, Stile, Musikrichtungen, die der Norm und dem Geschmack ihrer Eltern nicht entsprachen - und eben Medien.
                                    Die Stars der großen Werke handelten alle von bereits erwachsen Personen.
                                    Doch nun hatte auch die Jugend ein paar wenige Identifikationsfiguren.
                                    J. D. Salingers 'Catcher in the Rye', und Darsteller wie Marlon Brando sorgten dafür, dass sich die Jugend als separate Altersstufe immer weiter in den Vordergrund drängte und an Selbstbewusstsein gewann.

                                    Eine zentrale Rolle spielte hierbei vor Allem "...denn sie wissen nicht, was sie tun" mit dem jungen James Dean als Hauptdarsteller.
                                    Es ist auch jene seiner 3 Filmrollen, mit denen er am Häufigsten assoziiert wird - und das, obwohl es sich hierbei um den einzigen Film mit ihm handelt, der weder auf einem populären Buch basiert noch Dean eine (postume) Oscarnominierung bescherte.
                                    Dennoch ist es wohl die eindrucksvollste und für seinen späteren Ruf prägendste Rolle gewesen, die ihn als Idol und Stimme der Jugend identifizierte.

                                    Dean verkörpert Jim Stark, einen Teenager, der mit dem von ihm erwarteten Leben nicht viel anfangen kann und durch seine gleichgültige Haltung gegenüber der Welt auf- und ihr auf die Nerven fällt.
                                    Er ist nicht dumm, aber er weigert sich, sich anzupassen und einzufügen.
                                    Um ihn herum befinden sich zumeist Judy, die eigentlich mit dem Anführer einer Jugendbande zusammen ist, sich aber mit Jims Problemen und Anschauungen mehr identifizieren kann, und Plato, ein Außenseiter, der sich durch seine übergroße Sentimentalität nur schwer mit der Welt kann und nur durch Jim jemanden findet, der ihn versteht.
                                    Das gemeinsame Ziel der 3 wird es, sich vollkommen von der Gesellschaft zu lösen und ihre Sichtweisen und Charaktere fernab ihrer Eltern und anderen "Respektspersonen" frei auszuleben.

                                    "...denn sie wissen nicht, was sie tun" ist einer der radikalsten Jugenddramen, die die Filmwelt hervorgebracht hat, vor Allem unter dem Umstand, in welcher Zeit er erschienen ist, und wer weiß, was der Film aufgezeigt hätte, wäre der Hays-Code 1955 nicht mehr in Kraft gewesen.
                                    Es gibt Momente in diesem Werk, in denen völlige Anarchie ausbricht. Hier wird ein Schwimmbecken zum Theater, in dem ein Abbild des Lebens gespielt wird. Aus der Sicht der Unterdrückten, der Jugendlichen.
                                    Im Grunde geht es hier um einen ständiger Dominanz und Aufzwingung ausgesetzten Jungen, einem heranwachsenden, aber nicht heranwachsen dürfenden Mädchen und einem vernachlässigten Jungen, der nicht in das Rollenbild des klassischen Mannes passt (kann man vielleicht sogar auf eine latente Homosexualität von Plato schließen?).
                                    Die Gefühle und Probleme der Jugend interessierte die Erwachsenen nicht. Es gab sie einfach nicht. Sie waren entweder Kindereien oder schlechtes Betragen.
                                    Es ist der Kampf einer Gruppe liberaler in einem konservativen System.

                                    "...denn sie wissen nicht, was sie tun" hat erstmals die vielen emotionalen Komplikationen aus der Sicht der Teenager erzählt. Eine besondere Spitzfindigkeit ist hierbei der Originaltitel "Rebel without a Cause", etwa 'Rebell ohne Grund'. Was sehen die Eltern der Jugendlichen, wenn sich diese mit scharfen Messern duellieren, Autorennen nahe Klippen veranstalten, bewaffnet hinfortlaufen, sich bis zur Bewusstlosigkeit betrinken? Sie sehen Kinder, die völlig ohne Begründung Amoklaufen, gewalttätig agieren und schlichtweg missraten sind.
                                    Aber was sehen die Jugendlichen hierbei? Eine Befreiungsaktion, ein Ausbruch aus der Unterdrückung, eine Möglichkeit, ihre eigene Identität zu leben und nicht länger jemand anders zu sein. Amoralisch vielleicht. Leichtsinnig. Aber nicht dominiert, nicht versklavt. Wahrscheinlich würden sie es selbst nicht wissen. Es findet alles als logische Konsequenz eines von jemand anderem unter strikter Herrschaft gelebten Lebens statt. Eine Welt, in der die führende Gesellschaft das kleine Individuum schluckt - sich dieses aber allmählich zu wehren beginnt.

                                    Die geschichtliche Bedeutung von "...denn sie wissen nicht, was sie tun" ist unbestreitbar. Vor Allem über die Medien begannen sich die Jugendlichen in wachsenden Maße als eigene Gruppe anzusehen, sich mitzuteilen und wiederzufinden. Dabei spielt auch James Dean als Jim Stark eine nicht unwesentliche Rolle.
                                    Aber auch für sich genommen ist "Rebel without a Cause" ein Geniestreich. Er ist von allen Beteiligten feinfühlig gespielt, verständnisvoll, aber kompromisslos geschrieben und fabelhaft und ikonisch in Szene gesetzt, mit einer Bildgestaltung, die zurecht auch über die Jahre hinweg je nach Generation als chic, trendy, hip, cool, geil oder episch galt und gilt.
                                    Die dargestellten Emotionen und Impulse finden auch heute noch Aktualität und Anklang, aber hoffentlich auch mehr Verständnis und Akzeptanz bei der vorherigen Generation...

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                                    • Es ist etwas überraschend, da einige Regisseure dabei sind, die man eher als "harmlos" wahrnimmt.
                                      Ist eig. aber logisch, da Filmemacher, die für Brutalität bekannt sind im Normallfall nur eine Handvoll Figuren sterben lassen, dafür aber blutrünstig und qualvoll. Das fällt eben mdhr auf, als wenn zehnmal soviele Leute mit Maschinengewehren umgenietet werden.

                                      Was mich nur verblüfft: Sergio Leone soweit oben?

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                                        Yo yo yippedy yo liebe Moviepiloten!

                                        Ihr kennt doch alle James Dean.
                                        Hoffe ich doch. Den jungen aufstrebenden Star, der bis heute als einer der größten Schauspieler seiner Zeit gilt - obwohl er nur drei Spielfilme drehte, denn der Darsteller starb noch vor der Premiere der letzten zwei bei einem Autounfall. Ironisch, wo er doch zwei Wochen zuvor noch in einem Verkehrssicherheitsspot spielte.
                                        Seine Filme machten ihn zum Star, und letztlich sein früher Tod zum Symbol.
                                        Deshalb haben sich ein gewisser Unruhestifter und ein oller Köter zusammengetan, um der Legende einen Tribut zu zollen.
                                        Hier ist Troublemaker69's und Martin Canine's James Dean-Reihe!

                                        #1 - Jenseits von Eden

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                                        Die zentrale Kraft von "Jenseits von Eden" geht von der Annahme aus, dass sich alles in gut und schlecht aufspalten lässt.
                                        Diese völlig absurde und schwarz-weiße Denkweise treibt Cal dazu, seine Zugehörigkeit finden zu wollen.
                                        Er sieht seinen Bruder Aron, den guten Sohn, der alles richtig macht und seinem ebenfalls gut und moralisch agierenden Vater perfekt imponiert, und schließt somit darauf, dass es auch für ihn, der sich als schlecht und missraten ansieht, ein passendes Stück geben muss. Der junge Cal macht sich auf die Suche nach seiner Mutter, von der er gerade erfahren hat, dass sie nicht, wie vom Vater immer behauptet, gestorben sei sondern in der Nähe wohnt.
                                        Tatsächlich scheint Cal bei einem Treffen mehr nach dieser zu kommen, wenngleich die erfolgreiche Bordellbetreiberin zu ihrem Sohn ein eher kühles, berechnendes Verhältnis zu haben pflegt.

                                        Sein Vater ist hingegen anders. Er ist herzlich und gütig, und das ist einer der großen Kniffe in "Jenseits von Eden", dass der Antagonist oft sympathischer agiert als der Protagonist. Liest man die Zusammenfassung der Geschichte, hat man das Bild einer erwartungsvollen, strengen Vaterfigur vor sich, die strikt den braven Sohn dem anderen vorzieht. Aber so ist Adam - so der Name des lieben Papas - mitnichten.
                                        Tatsächlich funktioniert er nur anders als Cal und möchte den Jungen auf den richtigen Weg bringen.
                                        Das wahre Problem der Beiden ist nicht, dass sie sich wirklich nicht mögen, oder dass einer der Beiden zu viel verlangt, sondern einfach, dass man zueinander keinen Draht findet, da man sich nicht in den anderen hineinversetzen kann, in dessen Denkweise, dessen Taten, dessen Gefühle, da man schlichtweg zu verschieden.

                                        Das kommt ironischerweise besonders in den Momenten zur Geltung, in denen Adam garnicht erst zu sehen ist, sondern in dem nur über ihn, oder über Aron gesprochen wird. Auf Anhieb findet er in seiner Mutter eine Person mit derselben Denkweise wie er, nur, dass es ihr etwas an Herzlichkeit fehlt.
                                        Adam sagt selbst, er hatte Probleme, diese Frau nachzuvollziehen. Cal hingegen weiß sofort, was sie meint, wie sie denkt, warum sie etwas macht. Um es salopper auszudrücken, Cal und Adam ticken nicht auf dieselbe Weise, sondern in ganz unterschiedlichem Takt und Gefühl.
                                        Aron hingegen, in dessen Freundin Abra sofort eine Gesprächspartnerin findet, entspricht wohl dem Ideal seines Vaters. Aber es fehlt ihm an Persönlichkeit. Er ist ein Eimer, der seit Kindheit offen dastand und bereit war, von den Ideen und Prinzipen des Vaters angefüllt zu werden.
                                        Cal hingegen stand kopfüber, verschlossen gegenüber dem Einfluss der Persönlichkeit seines Vaters, und genährt von der Erbanlagen seiner Mutter, die er nie kennengelernt hat.
                                        Aron hingegen hat sich von dieser Mutter, die er nachwievor für tot hält, ein Idealbild geschaffen. An dieses glaubt er jetzt und überträgt es auf sein Umfeld. Abra empfindet es so, als würde er nicht sie lieben, sondern die Wunschvorstellung seiner Mutter, die er in ihr verkörpert sein.
                                        Man sieht, in "Jenseits von Eden" eröffnen sich psychologisch hochkomplexe Charakterstudien und -konstellationen, bei denen eine Figur auf alle anderen abfärbt.

                                        James Dean's erste Rolle in einem Spielfilm setzte bereits die Grundlage für sein späteres Image als Rebell und Symbol der Jugend.
                                        Er verkörpert bereits hier einen jungen Erwachsenen, der einen eigenen Kopf besitzt und nicht die Ideale der älteren Generation übernimmt - zur damaligen Zeit ein entsetzlichs Betragen, heutzutage hingegen gesellschaftliche Norm.
                                        Nicht ganz so bissig wie seine zweite Rolle kommt Cal daher, aber allmählich wird die Jugend bereits zu ihrer Eigenständigkeit hingeführt.
                                        Und das auf sehr hohem schauspielerischen und inszenatorischen Niveau.
                                        Es ist zeitgleich aber auch leider sein einziger Film, dessen Premiere er selbst miterlebt hat.

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                                        • Smith war gut als er noch den Pioniergeist der 90er hatte.
                                          Aber bereits Clerks 2 war eine herbe Enttäuschung...

                                          • Martin Canine 13.03.2015, 08:10 Geändert 13.03.2015, 08:11

                                            Ich find Cover 4 und 6 am Besten. Sehen am Künstlerischsten aus.
                                            Ach, was ich Mediabooks liebe, vor Allem, wenn man Coverauswahl hat.

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                                            • Seht es dochmal so: ein Leben lang Gratispizza ;3

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                                              • Martin Canine 12.03.2015, 15:01 Geändert 12.03.2015, 17:18

                                                PETA...
                                                ...ihr lässt fast alle befreiten Tiere einschläfern.
                                                Fangt bei euch selbst an und redet nicht über fiktionale Filme.

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                                                  Martin Canine 12.03.2015, 13:46 Geändert 12.03.2015, 21:29

                                                  Bette Davis war schon eine faszinierende Schauspielerin. In ihren jüngeren Jahren stand sie für Schönheit und Grazie, und im Alter für Hässlichkeit in Optik und Charakter. Ihre Augen wurden vom Zeichen für Anmut zu hervorquellen, verfolgenden Accessoirs einer Horrorfratze.
                                                  Aber Davis war sich der Tatsache ihrer verfallenen Schönheit bewusst, und setzte sie gekonnt ein, um Psychopathinnen, Schreckschrauben oder vergangene Kinderstars mit Realitätsverlust zu verkörpern.
                                                  Es ist ein Jammer, dass heute im deutschsprachigen Raum trotz ihres Status als Kultschauspielerin nur sehr wenige Werke ihrer langen Filmografie erhältlich sind, und so gut wie garkeine ihrer frühen Karriere - ihre erste oscargekrönte Rolle in 'Dangerous' erschien überhaupt nie bei uns.
                                                  Aber eine schauspielerische Leistung, die sie für mich persönlich unsterblich macht, ist leicht zugänglich: die der Margo in "Alles über Eva".

                                                  Margo ist eine sehr begabte Theaterdarstellerin Anfang 40, die in einer gehobenen Gesellschaft lebt und vor Starallüren nur so strotzt.
                                                  Sie war bislang immer der Star der Show, und spielt in ihren Stücken immer noch Rollen, die für Mittzwanziger geschrieben wurden.
                                                  Eines Tages nimmt sie die junge Eve bei sich auf, die aus Bewunderung in jede ihrer Vorstellungen ging, und Margos Spiel als große Quelle der Inspiration ansieht.
                                                  Eve wird durch ihre Ausstrahlung und Hilfsbereitschaft schnell in der Clique aufgenommen, und verdrängt Margo bald als deren Mittelpunkt.
                                                  Rein zufällig wird Eves Talent auf der Bühne erkannt, als sie eine Freundin (ca. 3 minütiger Kurzauftritt einer sehr jungen Marilyn Monroe, noch vor dem Ruhm) zu einem Casting begleitet. Bald hat das Theater einen neuen Star - was Margo so garnicht in den Kram passt.

                                                  Der deutsche Titel "Alles über Eva" lässt nicht die scharfe Zunge und Doppeldeutigkeit des originalen erkennen. "All about Eve" wird im Film zwar zu Beginn gesagt, als begonnen wird, "alles" über besagte Frau zu erzählen, es kann aber auch soviel bedeuten wie "Es geht nur um Eve" oder "alles dreht sich um Eve" ("it's all about Eve"). Ein Gedanke, der ihre selbsterklärte Rivalin zerreißt.
                                                  In "Alles über Eva" sehen wir weder Eve noch Margo jemals Theater spielen. Wir sehen nur ihre Darstellerinnen Anne Baxter und Bette Davis, und das Stück "Alles über Eva", voller Intrigen, Eifersucht und Heimtücke.
                                                  Es ist einer von 2 großen Filmen aus dem Jahre 1950, die sich mit der Thematik einer alternden Schauspielerin auseinandersetzen.
                                                  'Sunset Boulevard' befasste sich mit einer Stummfilmdarstellerin, die nicht realisiert hat, dass ihre Karriere längst vorbei und abgeschottet in einer museenhaften Villa dahinsiecht und dem Wahnsinn verfällt.
                                                  Margo ist hingegen nicht wahnsinnig. Und sie kann klar denken. Es war eine logische Entscheidung, weiter junge Hauptrollen zu spielen. Weil sie es noch kann. Und weil sie ihr Revier verteidigen muss.
                                                  Im Zentrum steht nicht verflossener Ruhm und psychische Störungen, sondern Elemente aus klassischem Drama, in einem Film über klassisches Drama.

                                                  Als "Alles über Eva" erschien, war Davis wohl an einem ähnlichen Punkt wie ihre Rolle Margo. Sie war nicht mehr die Jüngste, hatte aber gerade erst das Verfallsdatum angekratzt. Der Unterschied war, dass sie aus ihrem Alter den größtmöglichen Vorteil zog, und garnicht daran dachte, es zu kaschieren. Das Altern in Kombination mit ihrem Talent brachte Bette Davis die Möglichkeit, vielschichtige Figuren zu verkörpern, die nicht immer der klassischen Hollywoodnorm entsprachen.
                                                  Sie startete eine Spätkarriere und konnte auf ganz andere Weise glänzen.
                                                  Margo hingegen ist aber wie eine Raubkatze, die ihr Territorium vor WidersacherInnen verteidigt.
                                                  Eve ist der Neuankömmling, der jedoch gesundheitlich und körperlich besser geeignet wäre, die Herrschaft über das Gebiet zu übernehmen.
                                                  Margo ist nicht direkt unsympathisch, sie ist nur höchst temperamentvoll und auf der Lauer, zu verteidigen, was ihr gehört.

                                                  "Alles über Eva" ist so melodramatisch wie ein klassisches Theaterstück, und beinhaltet gleich viele zeitlose Motive. Der Konkurrenzkampf steht im Mittelpunkt, ein Handlungselement einer Vielzahl altbewährter Bühnenstücke - mit dem Unterschied, dass sich dieser Film der Existenz des Theaters durchaus bewusst ist.
                                                  Es handelt sich hierbei um einen meiner liebsten Schwarz-Weiß-Klassiker, einer der ganz großen Wunder des 50er Jahre Hollywoodkinos, das ich auch gerne als Beispiel für filmische Perfektion in Reinform nenne und gern empfehle, hat jemand vor, sich erstmals alter Filme anzunehmen.

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                                                  • Martin Canine 11.03.2015, 22:28 Geändert 11.03.2015, 23:22

                                                    Computer sind aus unserem (heutigen) Leben nicht mehr wegzudenken. Neben einigen (kleineren) Marken stehen sich in dieser Branche vor allem zwei Giganten gegenüber: "WINDOWS" und "APPLE".
                                                    Welche Firma produziert Ihrer Meinung nach (allgemein) die besseren Betriebssysteme und Produkte?
                                                    Ich verwende immer Windows, aber wohl eher aus Gewohnheit.

                                                    Was halten Sie von Spinnen? Machen sie Ihnen Angst, oder finden Sie diese achtbeinigen Lebewesen (auf eine gewisse Art und Weise) vielleicht sogar faszinierend? Könnten Sie sich vorstellen eine (zum Beispiel) Vogelspinne in einem Terrarium zu halten?
                                                    Ich hab eine panisch anmaßende Phobie vor Spinnen und Insekten. Würd mir nie eine halten. Find sie trotzdem faszinierend. Also in Büchern, Dokus oder im Internet.
                                                    Und ich würde absichtlich nie eine töten.

                                                    Wie finden Sie "Klassische Musik". Insbesondere den "Barrock" und "Romantik" Stil aus der Zeit zwischen 1600 bis 1800. Sind Komponisten wie "Johann Sebastian Bach", "Georg Friedrich Händel", oder "Ludwig van Beethoven" für Sie immer noch (in musikalischer Hinsicht) aktuell, oder haben diese Künstler inzwischen Staub angesetzt?
                                                    Klassik ist absolut genial. Eine der besten Stile. Ich kenn mich mit den Ären leider nicht allzu gut aus. Generell mag ich Beethoven und Tschaikovsky am Liebsten. Die sind bombastisch, melodisch und etwas düster. Eher weniger mag ich Mozart, zu fröhlich und aufgedreht - außer 'Requiem', das ist mein Lieblingsstück der klassischen Musik.

                                                    Was fasziniert Sie mehr: Die unendlichen Weiten des Weltalls, oder die gewaltigen Tiefen der Meere und Ozeane, mit ihrer schier endlosen Anzahl an Lebewesen? Was würden Sie (wenn Sie reich wären) lieber buchen... Eine Reise zum Mond, oder ein Unterwasser-Abenteuer in einem Mini-Tiefsee U-Boot?
                                                    Gegenfrage: geht ein Planet in den Tiefen des Weltalls, der voll mit Wasser ist?
                                                    Generell wär mir beides zu riskant, um es selbst zu machen. Muss nur was schiefgehen, und Adieu Mr. Canine.

                                                    Haben Sie schon mal etwas wirklich Kurioses oder Ungewöhnliches gegessen? Wenn ja : Hat es Ihnen geschmeckt, und würden Sie es wieder essen? Wenn nein : Gibt es etwas Seltsames, was Sie gerne mal probieren würden, oder bleiben Sie lieber bei Ihrem klassischen Speiseplan?
                                                    Nein, noch nichts Ungewöhnliches. Und ich bin generell eher heikel beim Essen, also belass ich es gernmal bei dem, was ich kenn.

                                                    Wenn Sie einen Roman, ein Videospiel, oder irgendeine alte Sage (der, das, die Ihnen sehr am Herzen liegt) verfilmen könnten...(Budget und Urheberrecht spielen keine Rolle) 
                                                    Für welche Geschichte würden Sie sich entscheiden, und wie würden Sie sie umsetzen wollen? 
                                                    Eher Technik-verliebt und experimentell, oder sehr Vorlagen-getreu und klassisch. 
                                                    Und würden Sie in 3D filmen wollen, oder lieber in normalen 2D?
                                                    Ich würde gerne...
                                                    1. die The Longest Journey-Reihe verfilmen.
                                                    Viele Spiele hab ich nicht gespielt, aber diese Reihe (kenne daweil nur die erstem 2) hat mich unheimlich beeindruckt. Die Story ist vor Allem in Teil 2 unheimlich dramatisch, emotional, aber ihr fehlt es auch nicht an Action, Krearivität und Spannung. Ich müsste recht viel wegcutten, da sie, für Games üblich, natürlich recht lang dauert. Ich bin am Überlegen, ob ich nicht sogar ausschließlich Teil 2 verfilmen würde - finde ich ergreifender, und er ist eher Spinoff konzipiert.
                                                    Ich würde mich bemühen, das Publikum genauso unmittelbar mitzunehmen, als würde man es selbst spielen. Wäre auch endlich mal eine Verfilmung zu einem Spiel mit Story.
                                                    2. irgendeinen Roman von Kyell Gold verfilmen und zwar im Motion-Capture-Verfahren. Am Liebsten "Out of Position". Für die, die es nicht wissen, er ist einer der bekanntesten und meistausgezeichneten Furry-Autoren. Die Sprache und das Sprachbild sind recht derb, aber er erzählt richtige Geschichten - meistens über Homosexualität, aber trotzdem mit einer gewissen scharfen Zunge, und das eben mit Anthrotieren. Ich würde hier im Grunde versuchen, die Atmosphäre der Bücher einzufangen, voller Selbstsuche, gut ausgeprägten Charakteren und emotionalen Bindungen, eher wie einen Independent-Film mit Elementen Douglas Sirk'scher Melodramen. Vielleicht würde ich den Film aber etwas weniger grafisch gestalten als die Vorlage. Das wäre zuviel auf Skandal getrimmt, sodass die tiefgründige Story weniger Beachtung findet. Aber nicht viel, denn wie bei "Blau ist eine warme Farbe" geht es hier um die Entdeckung und Erforschung der Sexualität, und da ist das auch für die Charakterbildung notwendig. Und ein Bisschen kürzen würd ich das Ganze., denn das Buch ist sehr lang und detailgetreu nur mit einigen Stunden Laufzeit verfilmbar.
                                                    Lee aus "Out of Position", der transsexuell ist, würde ich dabei gerne von 2 Darstellern unterschiedlichen Geschlechts verkörpern lassen, um die Illusion aufrechtzierhalten (er gibt sich an mehreren Stellen auch als Frau aus, und fliegt dabei nicht auf), im Endeffekt kommt werden beide dann durch das Motion Capture in den Fuchs verwandelt.

                                                    Mal eine etwas ungewöhnliche Frage. Sagen wir mal Sie sind seit vielen Jahren mit Ihrem Partner (egal ob Mann oder Frau) liiert oder verheiratet. Ihr liebt euch sehr, doch eines Tages gesteht Ihnen Ihr(e) Partner(in) dass sie/er kein Mensch ist, sondern (genauso wie "Superman" und "Supergirl") von einer anderen (außerirdischen) Zivilisation aus einem anderen Universum stammt. Zum Beweis (damit Sie sie/ihn nicht für verrückt halten) schwebt sie/er in die Luft und zeigt Ihnen seine/ihre übermenschlichen Kräfte, indem sie/er Ihren ganzen Wohnzimmerschrank mit nur einer Hand in die Höhe hebt.
                                                    Würden Sie dieser Person, die Sie all die Jahre über geliebt haben, nach dieser überraschenden Wahrheit weiter lieben können, oder würden Sie im Schock (trotz allem) die Trennung einreichen?
                                                    Ich würde mal sagen: "For real? For real real? Holy fuck... that's so.. AWESOME!" dann würden Fragen kommen. Und damn würde ich fragen, ob man diese Superkräfte auch... zweckentfremden kann.

                                                    Nach dieser außerirdischen Frage mal (zur Entspannung) etwas ganz Einfaches. Fast jeder Mensch (ob Mann oder Frau) liebt Süßigkeiten. Im Herzen sind wir doch (fast) alle kleine Schleckermäuler. 
                                                    Welche Süßigkeit lieben Sie über alles, und könnten gar nicht mehr ohne sie leben?
                                                    Saure Pasta und Kracher.

                                                    Nun eine politische Frage. Was halten Sie von Wladimir Putin und seiner Politik? 
                                                    Ist er in Ihren Augen ein rücksichtsloser Kriegstreiber, oder vielleicht doch nur ein missverstandener Revolutionär?
                                                    Er ist intolerant und nicht zeitgemäß. Wer so radikal gegen Gruppen vorgeht, der kann nicht gut sein. Punkt.

                                                    Gibt es irgendeine bekannte Person (egal ob Schauspieler, Politiker, Sportler usw.) die Sie (ohne einen richtigen Grund) einfach nicht leiden bzw. einfach nicht ausstehen können? Sie können sich nicht erklären warum, aber Sie mögen diesen Menschen einfach nicht.
                                                    Vin Diesel und Will Smith in Komödien. Als ernsten Darsteller finde ich letzteren gut. Taylor Lautner ist mir, obwohl kein Twilight-Hasser, auch nicht sympathisch. Genauso wie alle Darsteller außer Banderas, die nur vom Latin Lover-Image leben.

                                                    Singen Sie beim Duschen (oder Baden) gerne mal ein Lied?
                                                    Nicht singen, aber rappen.

                                                    Sehen Sie den Menschen (Homo sapiens) als die Krone der Schöpfung an, oder glauben Sie, dass die Menschen (genauso wie die Dinosaurier) nur ein kleiner Schritt der Evolution sind? Glauben Sie, dass uns irgendwann (geistig und körperlich) weit überlegene Lebewesen auf diesem Planeten "ablösen" werden?
                                                    Menschen sind die größte Selbstüberschätzung seit Cosimo. Warum sollte mit der Spezies Mensch die Evolution stoppen? Das ist so etwas von chauvinistisch...

                                                    Glauben Sie, dass die Zahl 13 wirklich Unglück bringt, oder ist das alles nur abergläubischer Humbug für Sie?
                                                    Offiziell nicht, inoffiziell hab ich immer Schiss..

                                                    Welche Sprache auf dieser Welt fasziniert Sie (ob Sie sie nun beherrschen oder nicht) ganz besonders, und ist sprichwörtlich "Musik in Ihren Ohren".
                                                    Japanisch. Gänsehaut.

                                                    Mal eine etwas frechere Frage.^^ Seid offen, liebe Männer und Frauen... 
                                                    Was ist Ihnen optisch (und nur optisch) an dem von Ihnen bevorzugten Geschlecht besonders wichtig. 
                                                    Kurzum : Worauf stehen Sie? Sie können hier alles loswerden, von der Haarfarbe, über die Gesichtsbehaarung, bis hin zur Hüftbreite ;-)
                                                    Androgyner Look, ausgefallene Haare, am Besten mit Strähnen und japanisch angehaucht, nicht tuntig, aber so eine zartrosa Bluse ist schon cool, oder aber das Gegenteil: Badass Look mit Lederjacke, Halsband, trotzdem emohafter Frisur, Gürtel mit Nieten, etc. Und nie im Leben Körperbehaarung außer Kopfhaaren.

                                                    Und noch eine humorvolle Frage. Wir wissen ja (fast) alle, wie das Abenteuer des "Hobbits" Bilbo Beutlin seinen Laufe nahmen. Was würden Sie machen, wenn eines Tages (völlig unerwartet) Gandalf und 13 Zwerge vor Ihrer Tür stehen würden, und Sie auf ein langes (und vielleicht auch gefährliches) Abenteuer mitnehmen möchten? Würden Sie sofort mitmachen, oder genau wie Bilbo zuerst dagegen sein, dann aber doch teilnehmen? Oder würden Sie die ganze Gruppe dahin schicken, wo der Pfeffer wächst?
                                                    (Logikfehler wie die Arbeit usw. werden hier absichtlich ausgeblendet)
                                                    Den Hobbit hab ich nicht gesehen, aber generell klingt die Idee eines derartigen Abenteuers interessant, WENN ich mitnehmen darf, wennich will. Ansonsten nein.

                                                    Fänden Sie es faszinierend, wenn Bäume ähnlich wie in "Der Herr der Ringe" richtig lebendig wären, und sich frei bewegen, wie auch kommunizieren könnten? Und was bedeuten Ihnen Bäume? Mögen Sie sie, und schätzen ihre Nähe, oder betrachten Sie sie mehr als Brennholz und Arbeitsmaterial?
                                                    Immer her mit den Anthros, auch, wenn's "nur" Bäume sind.

                                                    Welche berühmte (oder kultige) Filmfigur ist deiner Meinung nach total überbewertet und wird übertrieben gehuldigt? Hier ist alles möglich. Von "James Bond" bis hin zu "Darth Vader".
                                                    Jason Bourne. Okayer Charakter, okaye Filmreihe, aber in meinen Augen nicht so toll wie immer behauptet.

                                                    Waren Sie in Ihrer Schulzeit mal in einen Ihrer Lehrer oder Ihrer Lehrerin (heimlich) verknallt? 
                                                    Es muss nicht direkt der/die Klassenlehrer(in) sein, sondern auch eine(r) aus einem Nebenfach.
                                                    Nope.

                                                    Glaubst du an die Reinkarnation der Seele? (Wiedergeburt)
                                                    Vielleicht. Ich hoff's.

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