McBabs - Kommentare

Alle Kommentare von McBabs

  • 6 .5
    McBabs 06.02.2021, 13:53 Geändert 27.12.2021, 23:29

    McBabs' Filmkommentare, # 3145:

    Amüsante, aber nicht über die Maßen witzige Komödie mit einem hart an der Grenze zur Nervigkeit agierenden Eddie Murphy und einem nach der x-ten Einspielung nicht mehr so coolen Synthie-Soundtrack. Das Drehbuch ist vergleichbar mit heutigen Buddy-Cop-Komödien, kommt dabei aber bei Weitem nicht so albern daher. "Beverly Hills Cop" kann unterhaltsam sein, wenn man nicht von Murphys Gequassel und zahlreichen Sprüchen, die in den Achtzigern mal cool und frisch waren, heute aber peinlich wirken, abgeschreckt wird. Mehr als die durchschnittliche Güteklasse der Komödien ist das aber nicht.

    4
    • 6
      McBabs 05.02.2021, 17:34 Geändert 27.12.2021, 23:29
      über Judy

      McBabs' Filmkommentare, # 3144:

      Rupert Goolds Filmografie sagt mir überhaupt nichts, aber er scheint mir auch kein Starregisseur zu sein. Mit "Judy" liefert er ein nettes Biopic-Fragment über die späten Jahre des Ex-Hollywood-Kinderstars Judy Garland ab, das hauptsächlich vom Namen und Talent der Hauptdarstellerin Zellweger getragen wird. Es handelt sich um ein typisches Abstiegsdrama mit seinen zentralen Elementen gescheiterte Karriere, Suchtproblematik und vermurkstes Familienleben; der Film ist dahingehend frei von Überraschungen, bewegt sich in vertrautem Terrain, hält sich von jeglichen Experimenten fern. Am interessantesten dürfte dieses Produkt wohl für diejenigen sein, denen Garland oder wenigstens die Filme mit ihr noch aus der eigenen Jugend vertraut sind, wozu ich aber nicht zähle. Mein Wissen zu dieser Person beschränkt sich auf die Performance von "Somewhere Over the Rainbow" im Zauberer von Oz.

      3
      • 7 .5
        McBabs 04.02.2021, 21:48 Geändert 27.12.2021, 23:29

        McBabs' Filmkommentare, # 3143:

        "Sophie Scholl - Die letzten Tage" ist ein großartiges, in spannendes Gewand gehülltes Zeitdokument, eine Hommage an die "Weiße Rose", die es sich allerdings aus moralischer Sicht sehr einfach macht und einen überdeutlichen Dualismus zeichnet zwischen den aufgeklärt-humanistischen intelligenten Widerständlern mit gefestigtem Weltbild und hoher Integrität und den ideologieverblendeten Nazis, welche im Film bei jeder Gelegenheit bloßgestellt und als blind obrigkeitshörige Äffchen dargestellt werden - was teilweise angemessen sein mag, sicherlich aber nicht immer zutreffend war. Nicht zu vernachlässigen ist die grandiose Darstellung von R. Freisler und die gelungene Inszenierung des NS-Schauprozesses, überhaupt sind die schauspielerischen Leistungen durchweg die größte Stärke des Films. Dramaturgisch schwankt er zwischen einer nervenaufreibenden, dennoch historisch angemessenen Inszenierung und teilweise zu dialoglastigen, anstrengenden Abschnitten, was jedoch zu einem überzeugenden Gesamtbild führt. Lobenswert ist auch die Auswahl der Drehorte und die schwere, drückende, ständig von latenter Bedrohung, aber auch mutigem Heroismus dominierte Atmosphäre hervorzuheben.

        Überaus sehenswert, aber kein Mainstream-Kino.

        4
        • 4
          McBabs 03.02.2021, 20:02 Geändert 27.12.2021, 23:29

          McBabs' Filmkommentare, # 3142:

          Erstaunlich, wie viele beschönigende Diminutive in der Kommentarspalte auftauchen bei einem Film, der doch so gut sein soll. "Filmchen", "kleiner Actioner" sind nur zwei Beispiele von Vielen. Ich reihe mich anstandslos in die Ansicht ein, dass "Judgment Night" kein großer Blockbuster, sondern ein unscheinbarer Streifen aus den Seitengassen ist, nur sehe ich nicht die Punkte, die ihn trotzdessen sehenswert machen sollen. Ja, die überschaubare Geschichte erfüllt ihren Zweck, den der einfachsten Unterhaltung, hat aber meiner Meinung nach nicht mehr zu bieten als das. Die qualitativ durchschnittliche Besetzung und die gewöhnliche Inszenierung unterstreichen diesen Eindruck.

          2
          • 8
            McBabs 02.02.2021, 23:12 Geändert 27.12.2021, 23:29

            McBabs' Filmkommentare, # 3141:

            Heute, mehr als 60 Jahre nach Erscheinung, wirkt die '57er Verfilmung des Stoffs "Die zwölf Geschworenen" sichtlich veraltet - allerdings nur die Hülle. Inhaltlich handelt es sich schlicht und einfach um einen Evergreen in vielfacher Hinsicht: nicht nur wurde das Konzept Kammerspiel selten mit so wenig Verbesserungsbedarf umgesetzt, auch bildet der Handlungsverlauf mit seinen lebhaften und inhaltsschweren Dialogen auch heute noch ein Paradebeispiel für die Darstellung gruppendynamischer Prozesse und Charakterzeichnung. Nicht zu vergessen ist die pädagogische Funktion des Films: schließlich plädiert die Storyline hier eindeutig für eigenständiges, kritisches Denken und unsere grundlegendsten rechtsstaatlichen Prinzipien.

            Trockenheit kann dem Film allenfalls auf Grund des Schwarz-Weiß-Bildes vorgehalten werden, denn im Gegensatz zu vielen bedeutenden Filmen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts ist er auch gegenwärtig noch spannend. Ein gewisses Grundinteresse, entweder für die Justiz oder für Sozialpsychologie sollte im Optimalfall dennoch vorhanden sein, nur dann vermag Lumets Gerichtsdrama sein volles Potenzial zu entfalten.

            7
            • 7 .5
              McBabs 02.02.2021, 19:20 Geändert 27.12.2021, 23:28

              McBabs' Filmkommentare, # 3140:

              Zweifelsfrei ein enorm starkes Drehbuch, dazu eine intensive Mystery-Atmosphäre, hochwertiges Personal vor und geschulte Augen hinter der Kamera. Man merkt deutlich, dass bei "Shutter Island" handwerkliche Berufserfahrung mit passioniertem Schaffenswillen zusammenkam und jemand hier einen filmischen Evergreen entwickeln wollte. Nun, zeitlos ist der Film sicherlich nicht geworden, dafür aber, selbst aus distanzierter Betrachtung, ein Glanzlicht seiner Zeit. Leider überhaupt nicht mein Fall und damit kein Allrounder, weshalb ich ihm das obere Bewertungsviertel vorenthalte.

              11
              • 5
                McBabs 02.02.2021, 16:21 Geändert 27.12.2021, 23:28

                McBabs' Filmkommentare, # 3139:

                Es war recht spannend, Carrey bei der Verfolgung und Verstrickung seiner Hirngespinste zuzusehen, insbesondere auf Grund der durchdringenden, paranoid-hetzenden Atmosphäre, die "Number 23" schafft. Dennoch war ich mit der Auflösung unzufrieden, denn die ist einerseits typisch für diesen Filmtyp, andererseits aber auch an den Haaren herbeigezogen und gleicht einer Flucht vor der Herausforderung, eine überzeugende Erklärung für alles zu finden. Insgesamt machte dieser Psychothriller daher nur mittelmäßigen Eindruck auf mich...

                6
                • 4 .5
                  McBabs 01.02.2021, 17:40 Geändert 27.12.2021, 23:28
                  über TKKG

                  McBabs' Filmkommentare, # 3138:

                  Ich frage mich, wer immer auf die Idee kommt, Buchreihen Jahrzehnte nach ihrem populären Zenit ins Kino zu bringen. Das kann doch eigentlich nur ein Flop werden, denn in erster Linie richten sich solche Filme an diejenigen, welche die Vorlagen aus ihrer eigenen Jugend kennen und nun noch mal in Nostalgie schwelgen wollen. Unglücklicherweise hält man sich aber auch hier nicht an den Charme der Zeit, in dem die TKKG-Bücher ganz weit oben auf den Wunschzetteln standen, sondern verlegt die Geschichte unbeholfen in die Gegenwart und biedert sich bei einer Generation an, die vermutlich gar nicht mehr so viel mit den vier jungen Detektiven (deren Namen wie aus der Zeit gefallen scheinen und deren Auftreten geradezu lächerlich typenhaft ist) anfangen kann.

                  Vielleicht liege ich hier auch völlig falsch, ich mochte TKKG in meiner Kindheit selbst nicht und bin '94 geboren. Schon damals kamen mir die Bücher schrecklich altbacken vor. In meinen Augen hat die 2019er TKKG-Adaption eben diesen seltsam-peinlichen Beigeschmack, der beispielsweise entsteht, wenn Erwachsene sich Begriffe aus der Jugendsprache aneignen oder eben wie hier versuchen, einen "coolen" Kinderkrimi zu erschaffen. Immerhin handwerklich habe ich nicht wirklich was zu meckern, auch wenn der Film mehr wie eine TV-Produktion unter der Leitung des Ki.Ka denn wie ein Kinofilm wirkt.

                  7
                  • 4 .5
                    McBabs 30.01.2021, 14:05 Geändert 27.12.2021, 23:27

                    McBabs' Filmkommentare, # 3137:

                    Mh. Ich empfand "Mitten ins Herz" als mittelmäßige RomCom, die nie so richtig in Fahrt kommt und der die nötige Romantik fehlt. Ich bin kein großer Fan von Grant oder Barrymore für sich einzeln genommen und wurde auch mit den beiden als Paar nicht warm, die Chemie stimmte da schlicht nicht. Der Humor war meist ziemlich platt und abgedroschen, Grants Figur als Ex-Popstar hatte deutliche Ähnlichkeiten mit Ben Stillers hedonistischem, metrosexuellen "Zoolander", weshalb ein Hauch von dessen Lächerlichkeit an ihr klebt. Die Geschichte ist für das angestrebte Genre völlig ausreichend und nicht schlecht, aber dieser eine schmalzige Lovesong, der immer und immer wieder gedudelt wird (meist storygeschuldet, aber auch als Hintergrunduntermalung), hing mir irgendwann gehörig zum Hals raus und verlor dadurch jeglichen romantischen Zauber. Der seltsam überzeichnete und omnipräsente Britney Spears-Verschnitt hebt den Film dann endgültig in die Kategorie Komödie, von Liebe ist generell nicht viel zu sehen. Da hat man sich ein wenig mit der Relation der Genreelemente verschätzt.

                    6
                    • 7
                      McBabs 29.01.2021, 15:02 Geändert 27.12.2021, 23:27

                      McBabs' Filmkommentare, # 3136:

                      Mangelnde Fantasie kann man den Machern von "Die 120 Tage von Sodom" jedenfalls nicht vorwerfen. Betrachtet man allerdings die Inhalte der Literaturvorlage, erweist sich der Film als vehement entschärft - wer genaueres dazu wissen möchte, sollte mal in den entsprechenden Wikipedia-Artikel zur Vorlage schauen.

                      "Die 120 Tage von Sodom" ist wohl einer der extremsten, bewusst grenzüberschreitenden Auswüchse des Kunstfilms und ich frage mich nun nach dieser Sichtung, weshalb neuere Filme, bspw. "The Human Centipede" oder "A Serbian Film" überhaupt noch so heftige Schockreaktionen hervorrufen, wie man sie hier in den Kommentarspalten zur Genüge beobachten kann. Es ist nun so, dass es sich hier nicht um einen Unterhaltungsfilm, keinen Horrorfilm handelt; dementsprechend soll man sich eben nicht möglichst intensiv in die Figuren hineinversetzen können, sondern mit der gebotenen Distanz an den Inhalt der Erzählung herangehen und versuchen, die Intention hinter den abstoßenden Darstellungen zu erkennen. Auf diversen Ebenen werden die unterschiedlichsten Themen behandelt, angefangen vom ungezügelten Voyeurismus und der dem Menschen eigenen Lust an Gewalt und Macht, über die Legitimation und Sinnhaftigkeit sozialer Normen hin zum politischen Totalitarismus und dem Hang der philosophischen Intelligenz einer Gesellschaft, über Grenzen aller Art und die Möglichkeit ihrer Verschiebung zu sinnieren. Interpretieren lässt sich hier viel, sich bei keiner der Szenen angewidert vom Bildschirm abzuwenden fällt dagegen unheimlich schwer - und vielleicht ist das auch so beabsichtigt.

                      Diesen Film als krankhafte Perversion zu betiteln, mag der Sache nicht zuwiderlaufen, ihn jedoch als schlichte Realisierung niederster Gelüste abzutun, scheint mir unangemessen. Wer in diesem Film nichts erkennt als eine verwirrende Ansammlung abstoßender Szenen, muss ignorant sein und ich frage mich dann, auf welch wundersame Weise man zur Sichtung dieses Werks gekommen ist, schließlich läuft der ja nicht dauernd zur Primetime auf Pro Sieben. Wie so oft muss man die Augen auch hier auf das richten, was "hinter dem Bildschirm" geschieht, die überaus provokanten Bilder dienen vorwiegend als brutaler Denkanstoß und sind nicht Zweck an sich.

                      Ich denke, Pasolini hat gut daran getan, dem Zuschauer die weiteren Inhalte der Literaturvorlage zu ersparen und schafft es dennoch, den intendierten Zweck zu erfüllen. Ein Film wie dieser ist etwas, über das diskutiert und gestritten werden muss, der alleinige Konsum der Bilder ohne anschließende Besprechung ist wertlos, da dieser noch keinen Fortschritt im Denken bringt, stattdessen nur unangenehme Erfahrungen. Der Mehrwert entsteht hier, wie bei Kunst so üblich, erst durch die Rezeption.

                      5
                      • 6
                        McBabs 28.01.2021, 21:38 Geändert 27.12.2021, 23:27
                        über Mulan

                        McBabs' Filmkommentare, # 3135:

                        Die Live Action-Umsetzung der emanzipativen Geschichte um die Kriegerin Mulan kommt noch erwachsener daher als seinerzeit die Zeichentrickvorlage, denn humoristische Elemente sind hier im Vergleich zum '98er-Film sehr rar gesät. Das wird der Ernsthaftigkeit der Story und der Message zwar gerecht, nimmt aber viel Spaß aus der Sache. Besonders das letzte Drittel des Films erschien mir ungewohnt actionlastig für eine Disneyproduktion, auch im Ganzen scheint mir "Mulan" ein gewagtes Projekt zu sein. Es hebt sich deutlich von den üblichen Disneyfilmen ab und versteht es, seine Herkunft zugunsten einer höheren Unvoreingenommenheit des Publikums geschickt zu verbergen. Leitet diese Realverfilmung damit eine neue Ära im Hause Disney ein? Eine Epoche ohne Gesang und lustige Sidekicks, dafür künstlerisch designte Atmosphäre und ausgeprägte Seriosität? Das glaube ich nicht. Bereits als Zeichentrickversion bildete "Mulan" eine Ausnahme im Disney-Kanon, die 2020er Neuinterpretation führt diesen Ansatz nur konsequent fort und passt die Ausgestaltung der Handlung an die Anforderungen eines ernstzunehmenden Live Action-Movies an. Das ist lobenswert, kühn und sicherlich gut anschaubar, sorgt jedoch auch für ein Versinken in der Masse der "Nicht-Disneyfilme". Was Disney seit jeher ausmacht, ist hier abhanden gekommen, absichtlich oder unabsichtlich. Einige werden es mögen, mich aber hat der Film nicht überzeugt.

                        5
                        • 4
                          McBabs 26.01.2021, 18:15 Geändert 27.12.2021, 23:27

                          McBabs' Filmkommentare, # 3134:

                          "Unspektakulär" würde hier besser passen als "uninteressant". Die beiden Regisseure sind mir unbekannt und konnten mich nun bei der ersten Begegnung auch nicht überzeugen: "Halloween Haunt" hebt sich nicht gerade aus der Masse moderner Horrorfilme heraus: weder ist die Story originell, noch sind die Figuren interessant. Für eine Halloweenparty, an der das Geschehen im TV weit abseits des Mittelpunkts der Aufmerksamkeit liegt, mag das reichen.

                          5
                          • 6
                            McBabs 25.01.2021, 15:04 Geändert 27.12.2021, 23:26

                            McBabs' Filmkommentare, # 3133:

                            Die Turtles haben sich stark verändert und wenig von ihrem ursprünglichen Charme aus den älteren Produktion behalten. Das mindert den Filmgenuss für diejenigen, die die pizzasüchtigen Ninjakröten aus der Kanalisation noch aus ihrer Kindheit kennen, wahrscheinlich erheblich. Davon abgesehen bewegt sich der Film konstant und sicher zwischen durchschnittlicher Story und absolut hochwertiger, allenfalls manchmal überladener Filmtechnik mit einem unfassbar hohen CGI-Anteil. Klassisches Popcorn-Kino, eine Art Superheldenfilm - nur eben nicht für das Marvel/DC-Publikum, sondern für nostalgisch schwärmende Kinder der 80er und 90er sowie deren Sprösslinge.

                            3
                            • 5 .5
                              McBabs 24.01.2021, 16:28 Geändert 27.12.2021, 23:26

                              McBabs' Filmkommentare, # 3132:

                              Hier schlägt wieder eines der wenigen Bewertungsprinzipien zu, das ich meinen Kommentaren zu Grunde lege: um einen Film guten Gewissens mit einer Bewertung im oberen Viertel der Skala versehen zu können, muss er auch mich als Genre-Unfreund (hier: Thriller) halbwegs überzeugen können. Und das hat bei "Departed" nicht funktioniert, da halfen auch die vielen von mir geschätzten Darsteller nicht viel. Ich erkenne, dass das Drehbuch von vorne bis hinten durchdacht ist und die Dialoge ausgefeilt - aber der Funke wollte nicht überspringen. Ich glaube, die Komplexität des Plots stand zwischen mir und dem Unterhaltungspotenzial des Films - das ist bei Scorsese für mich nichts neues, unser Verhältnis ist sehr von Ambivalenz geprägt.
                              Aus diesem Grund - steinigt mich halt - werde ich diese Neuauflage von Infernal Affairs für mich nur im Mittelfeld verbuchen: der Film war okay, das Einsetzen des Abspanns allerdings auch.

                              10
                              • 6 .5
                                McBabs 24.01.2021, 12:44 Geändert 27.12.2021, 23:26

                                McBabs' Filmkommentare, # 3131:

                                Für das Shrek-Franchise war "Für immer Shrek" ein Geschenk des Himmels: nachdem der dritte Teil ziemlich in die Binsen ging, erfuhr die Reihe hier noch mal einen Lichtblick als Abschluss. Dabei kann ich nicht einmal konkret benennen, was der vierte Teil besser macht als sein unmittelbarer Vorgänger - er ist einfach wieder witziger und passt besser in das schwarzhumorige Märchen-Sumpf-Königreich von Lord Farquaad. Vom Ideenreichtum und Esprit des Franchise-Primus ist auch die dritte Fortsetzung um den grimmigen Oger weit entfernt, aber sie sorgt dafür, dass ich die Reihe als Gesamtwerk in positiver Erinnerung behalte. Gut gemacht!

                                5
                                • 6
                                  McBabs 23.01.2021, 19:00 Geändert 27.12.2021, 23:25

                                  McBabs' Filmkommentare, # 3130:

                                  Interessantes Konzept, das aber nicht unbedingt zu einem ganzen Subgenre hätte ausgeweitet werden müssen. Ich sage das deshalb, weil einem die Message von "Mondo Cane" relativ schnell klar und die Abfolge von Kurzreportagen damit unangenehm repetitiv wird. Und schließlich hat jeder Beitrag des Mondo-Genres den gleichen Kern, erst dadurch ergibt sich ja die Zugehörigkeit. Spätestens nach 40 Minuten hatte ich eigentlich genug von dieser Mixtur aus Dokumentation und Kunstfilm; für die Millennial-Generation, als deren Teil ich wohl durchgehen könnte, würde man sowas heute in ein zwanzigminütiges YouTube-Video verpacken... In diesem Atemzug möchte ich jedoch auch bemerken, dass dieser Film nicht wie aus 1962, sondern wesentlich jünger wirkt.

                                  Bei "Mondo Cane" handelt es sich weder um einen Film noch eine Dokumentation im klassischen Sinne, eher um ein Kunstprojekt, das sich erst aus der Komposition und (teilweise unangemessen) humoristischen Kommentierung der Einzelelemente ergibt. Wer also auf der Suche nach Entertainment ist, ist hier völlig falsch. Vielmehr entpuppt sich Jacopettis erstes Werk als "Unfall", man möchte eigentlich nicht hinschauen, verspürt aber gleichzeitig einen unwiderstehlichen Drang, ebendies ausschweifend zu tun und dem eigenen Voyeurismus freien Lauf zu lassen. Das ist aber auch die Voraussetzung für die Selbstreflexion, die im Anschluss einsetzen soll. Das hier ist keine Unterhaltung, sondern eine Erfahrung, ein amateurhaft ausgeführter, beinahe philosophischer Denkanstoß und es fällt schwer, hier bewertungstechnisch eine Einordnung zu finden, die der Relation zu Unterhaltungsfilmen angemessen ist.

                                  5
                                  • 6 .5
                                    McBabs 22.01.2021, 18:15 Geändert 27.12.2021, 23:25

                                    McBabs' Filmkommentare, # 3129:

                                    "Der Feind in meinem Bett" deckt sich thematisch in großen Teilen mit "Der Unsichtbare" - nur, dass man hier die Sci-Fi-Horroraction zugunsten einer realistischeren Geschichte, dafür ungleich intensiveren Spannung tauscht. Ich möchte aber nicht verschleiern, dass der Film optisch und stilistisch etwas angestaubt wirkt und an einigen Stellen mehr Tempo hätte vorlegen können. Insgesamt finde ich daher eine Einordnung in den oberen Thriller-Durchschnitt angemessen.

                                    3
                                    • 5
                                      McBabs 21.01.2021, 18:45 Geändert 27.12.2021, 23:23

                                      McBabs' Filmkommentare, # 3128:

                                      "Wrong Turn" vereint zwei Filme, die meine Horror-Fan-Karriere stark beeinflusst haben. Da wäre zum einen "The Hills Have Eyes" mit seinen Inzucht-Mutanten-Killern, der der Wrong Turn-Reihe zumindest im Original schon 30 lange Jahre vorausging und zum anderen "House of Wax", der ebenfalls, zumindest teilweise auf den Hinterwäldler-Gruselzug aufsprang, dabei jedoch auf Grund seiner zeitlichen Nachfolge noch eher von Wrong Turn inspiriert denn kopiert worden sein dürfte. Da ich diesen Film hier gestern zum ersten Mal sah, fühlte es sich für mich persönlich wie ein zusammengemixter Abklatsch der beiden genannten Werke an, womit ich dem Film natürlich Unrecht tun würde, würde ich es ihm ankreiden. Stattdessen hat es mir den Blick für die Generizität des Films geöffnet: schaut man Wrong Turn 17 Jahre nach Erscheinung, hat man das alles schon mindestens einmal gesehen. Da ich keine nostalgische Verbindung zu diesem Franchise besitze, kann ich zumindest dem Erstling nichts abgewinnen, was über kurzweilige Teeniehorror-Unterhaltung hinausgeht.

                                      Fazit: Standard-TeenieSlasher in der Tradition von Texas Chainsaw Massacre & Co.

                                      5
                                      • 5
                                        McBabs 20.01.2021, 18:51 Geändert 27.12.2021, 23:23

                                        McBabs' Filmkommentare, # 3127:

                                        Obwohl es es sich bei "Der Auftragslover" um einen Film handelt, der das vermeintliche Lieblingsthema der Franzosen, nämlich die Liebe, umkreist, fehlt hier der sonst so oft vorhandene, meist sogar recht penetrant eingebrachte, individuelle Stil dieser Filmnation. Im Gegenteil, er könnte genauso gut aus US-amerikanischer Feder stammen und das möchte ich hier als Kompliment verstanden wissen. Von diesem formalen Aspekt mal abgesehen bekommt man hier aber nicht mehr als ein völlig gewöhnliches, in großen Teilen leicht vorhersehbares, manchmal aber immerhin amüsantes Liebesdrama. Der Soundtrack lässt sich angenehm hören.

                                        2
                                        • 6 .5
                                          McBabs 20.01.2021, 11:43 Geändert 27.12.2021, 23:23

                                          McBabs' Filmkommentare, # 3126:

                                          Wie sein Vorgänger scheut sich "Shrek 2" (der deutsche Beititel ist sowas von unkreativ, den hätte man besser weggelassen) nicht davor, neue Figuren und Locations en masse einzuführen, enthält sich aber freundlicherweise auch nicht unzähliger Remineszenzen. Die Geschichte wird beinahe nahtlos fortgeführt, überschneidet sich im Intro sogar mit dem ersten Teil, sie zeichnet sich erneut durch eine Vielzahl sehr gelungener Pointen und weiterer Anspielungen auf die Welt der Märchen und Mythen aus. Der Look der Animationen wirkt auch aus heutiger Sicht noch nicht wie aus der Zeit gefallen und das Drehbuch liefert eigentlich wieder mehr Inhalt, als in den 93 Minuten sinnvoll unterzubringen ist.

                                          Das sind allesamt top Eigenschaften für ein gelungenes Sequel; trotzdem muss ich auch bemerken, dass der große Knalleffekt des ersten Teils - eine völlig neue Art von Animationsabenteuer zu bieten, nämlich eine Parodie, nicht unbedingt an Kinder gerichtet - an dieser Stelle schon zu 90% verpufft ist. Dadurch wird der Film in meiner finalen Bewertung schließlich doch zu einer (semi-)gewöhnlichen Fortsetzung eines Kassenschlager-Erstlings, die zwar zweifellos genießbar, aber nicht mehr wegweisend ist.

                                          4
                                          • 4
                                            McBabs 19.01.2021, 22:46 Geändert 27.12.2021, 23:22

                                            McBabs' Filmkommentare, # 3125:

                                            Mhh, das dürfte wohl der bisher schwächste Film mit Gibson in der Hauptrolle sein, den ich gesehen habe. Aus Miners Regie kenne ich sonst nur die zwei Fortsetzungen von "Freitag der 13." und meiner Ansicht nach kommt "Forever Young" in seiner Güte nicht mal ganz an diese beiden ran. Die Story ist halbwegs in Ordnung, wäre in den frühen 80ern aber besser gekommen und für das Kaliber der beteiligten Darsteller reicht es einfach nicht aus. Alles weitere kratzt allenfalls am Mittelmaß.

                                            2
                                            • 7 .5
                                              McBabs 18.01.2021, 16:21 Geändert 27.12.2021, 23:22

                                              McBabs' Filmkommentare, # 3124:

                                              "Sweeney Todd" gehört vielleicht nicht zu den ganz großen Filmmusicals, hebt sich aber durch den unverkennbar morbiden optischen Stil seines Regisseurs und die sehr ungewöhnliche Art der Lieder vom Mainstream ab. Leider schafft es auch die mal wieder extrem individuelle und dichte Atmosphäre des Films nicht, über die recht überschaubare Geschichte hinwegzutäuschen. Es bereitet eine Menge Spaß, dem großartigen, über viele große Namen verfügenden Cast beim Singen und Spielen zuzusehen, aber für den Drang zu einer Zweitsichtung fehlte es mir massiv an narrativem Gehalt. Die Kreativität erschöpft sich in Musik, Performance, Ausstattung und Design; für ein inhaltsschwangeres Drehbuch blieben da offenbar keine Kapazitäten über. Das ist okay, da der Schwerpunkt von Musicals eindeutig im Entertainment liegt, es wird keine Katharsis des Publikums angestrebt, kein Einfluss auf das Weltgeschehen, der über oberflächliches Amüsement hinausgeht, wenngleich einige sozialkritische Ansätze entdeckt werden können. Ausführlich bearbeitet werden sie hier nicht, dafür ist der Salon des teuflischen Barbiers nicht der richtige Ort. Hier dreht sich alles um schaurigen Grusel und Galgenhumor, das füllt den Rahmen bereits aus.

                                              7
                                              • 6
                                                McBabs 17.01.2021, 21:27 Geändert 27.12.2021, 23:22

                                                McBabs' Filmkommentare, # 3123:

                                                Nette Idee für eine Komödie der harmloseren Sorte. Hat was von "Hangover", was allerdings auch an der Präsenz von Ed Helms liegen könnte. "Catch Me!" ist sicherlich kein großer Wurf und die Story ist für Spielfilmlänge nicht ganz ausreichend, aber für einen geselligen Abend, bei dem man nur mit einem Auge dem Geschehen auf der Mattscheibe folgt, ist der Film ganz gut geeignet. Mehr ist aber absolut nicht drin.

                                                4
                                                • 6 .5
                                                  McBabs 17.01.2021, 00:52 Geändert 27.12.2021, 23:22

                                                  McBabs' Filmkommentare, # 3122:

                                                  War in Ordnung, aber bedingt dadurch, dass ich mit Militär absolut nichts am Hut habe, für mich nur halbwegs interessant - denn immerhin mag ich Justizthriller. Im Schauspiel solide, die Handlung gut durchdacht: "Eine Frage der Ehre" zeigt vor allem, dass die Neunziger in allen möglichen Sparten starke Filme hervorbringen konnten und für jeden was dabei war. Und gute Filme zeichnen sich meiner Meinung nach dadurch aus, dass auch diejenigen, die sich im jeweiligen Genre eigentlich gar nicht beheimatet fühlen, diese wenigstens "ganz gut" finden.

                                                  4
                                                  • 6 .5
                                                    McBabs 16.01.2021, 14:13 Geändert 27.12.2021, 23:22

                                                    McBabs' Filmkommentare, # 3121:

                                                    Ziemlich dünne Filmographie, die Avila da hat - "Price of Glory" ist scheinbar seine einzige Regiearbeit. Dennoch handelt es sich um ein durchaus gelungenes, wenn auch größtenteils mit Standardmitteln inszeniertes Sportlerdrama. Hin und wieder gibt es die ein oder andere ungewöhnliche Kameraperspektive zu bestaunen, das ist aber auch unbedingt notwendig in Szenen, in denen die Dialoge in den Hintergrund treten - namentlich also die Boxkämpfe. Auch schauspielerisch gibt es nicht wirklich was zu beanstanden, wobei Jimmy Smits als Arturo Ortega mit Abstand am meisten Screentime und die wohl anspruchsvollste Rolle hat. Glücklicherweise kann er diese mehr als zufriedenstellend ausfüllen. Im Grunde unterscheidet sich dieser Film in keiner Weise von all den anderen Boxer- und sonstigen Sportlerdramen, er enthält die gleichen vertrauten Elemente wie all seine Genrekollegen: Aufstieg, Fall, Familien- und Geschäftsprobleme hinter den Kulissen, Emanzipation des Athleten. Mich als Sportbanausen hat es jedenfalls sehr erfreut, dass der Löwenanteil Dialogen und sonstigen Szenen abseits des Rings stattfand; mit endlosen Boxkämpfen kann ich ebenso wenig anfangen wie mit Autoverfolgungsjagden und sich übertrumpfenden Explosionen.

                                                    Kein Meilenstein, aber ein ordentlicher Beitrag zur Filmwelt.

                                                    1