Moe Szyslak - Kommentare

Alle Kommentare von Moe Szyslak

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    Großartiges Kriminaldrama aus Argentinien, das 2010 den Oscar als "bester fremdsprachiger Film" gewonnen hat. Die Geschichte um die Ermittlung eines grausamen Mordes mit vorangegangener Vergewaltigung an einer jungen Frau spielt auf zwei Zeitebenen: Einmal Mitte der 70er Jahre und einmal im Jahr 2000, wo der sich inzwischen im Ruhestand befindende Ermittler immer noch nicht von dem zwar gelösten aber nicht abgeschlossenen Fall losgekommen ist und versucht, sowohl die kriminalistischen als auch die persönlichen Ereignisse von damals in einem Roman zu verarbeiten. Von Beginn an war das so dermaßen gut und packend erzählt, dass es mich sofort mitgerissen hat. Zu verdanken war das auch den stark ausgearbeiteten und von den Darstellern super glaubhaft gespielten Charakteren. Zudem noch klasse Dialoge, in denen wie auch in der Chemie zwischen den Charakteren unerwartet viel Humor steckte, was ich bei so einem Film mit einem so harten Thema nicht erwartet hätte. Also es war enorm unterhaltsam und man hat es immer geschafft, die Balance zwischen spannenden Krimi- und melancholischen Drama-Elementen zu halten. Manchmal war es vielleicht ein bisschen langatmig erzählt, was mich aber nicht sonderlich gestört hat, dazu war es einfach zu packend anzuschauen. Die Geschichte selbst schlägt den ein oder anderen Haken und wird von äußeren Umständen verkompliziert, aber hauptsächlich für die Ermittler, so dass man gut nachvollziehen konnte, wie frustrierend die ganze Angelegenheit im Laufe der Zeit wurde. Die Liebesgeschichte, die ich im Vorfeld gefürchtet habe, war auch super in den Film eingeflochten, eben weil sie alles andere als penetrant in den Vordergrund gedrückt wurde, so dass ich mich oftmals sogar gefragt habe, was an dem Film denn jetzt so romantisch sein soll. Also das wurde sehr gut gelöst und passte sich der generell dem melancholisch-glaubhaften Erzählweise an. Bisschen mehr hätte ich mir das Thema "argentinische Militärdiktatur" gewünscht, das lediglich angeschnitten wurde. Aber egal, der Film war auch so richtig klasse und das Ende war auch verdammt stark. Und so ganz nebenbei gab es noch eine absolut geniale Szene von 5 Minuten ohne Schnitt, angefangen von einer Kamerafahrt in ein argentinisches Fußballstadion hinein in die Zuschauerränge und gipfelnd in einer Verfolgung. Ganz stark gemacht! Generell waren die Kamera, die Bilder und die Farben richtig klasse in diesem äußerst sehenswerten Film.

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    • 8
      Moe Szyslak 04.01.2015, 16:13 Geändert 04.01.2015, 16:34

      Hervorragender Italowestern mit starkem humoristischen Einschlag. Die Mischung ist absolut gelungen und somit hat der Film ne Menge Spaß gemacht und war sehr unterhaltsam anzuschauen. Clint Eastwood in seiner Paraderolle als bärbeißiger, grimmiger und rauer Outlaw, der den Zigarillo im Mundwinkel und einen zynischen Spruch auf den Lippen stets parat hat, bildet zusammen mit der großartigen Shirley MacLaine als resolute, hilfsbedürftige und trinkfeste Nonne ein sowohl außergewöhnliches als auch köstliches Gespann wieder Willen, das der Zufall oder göttliche Fügung zusammengebracht hat. Super Chemie zwischen den beiden mit spritzigen Dialogen und einen höchst amüsanten verbalen Schlagabtausch, der Eastwoods Charakter dazu zwang, nicht so wortkarg zu sein wie er es eigentlich gerne hätte sein wollen. Neben dem tollen Zusammenspiel der beiden und dem sehr witzigen Humor gabs natürlich all die klassischen Italowestern-Elemente mitsamt bleihaltigem Showdown und der unverkennbaren und unvergleichlichen Musik von Ennio Morriconne.

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      • 5

        Also die 100minütige Kinofassung ist ne absolute Katastrophe. Der 30 Minuten längere Director's Cut hingegen, den ich gestern gesehen habe, ließ sich überraschenderweise dann doch ziemlich gut anschauen phasenweise, auch wenn das natürlich weiterhin alles andere als eine gelungene Comicverfilmung ist,. Aber die ersten 45 Minuten waren es definitiv, die Jugendjahre von Matt Murdock in Hell's Kitchen fand ich gut erzählt und der erste Auftritt als Daredevil war auch sehr okay. Alles schön düster gehalten und es ging auch brutal zur Sache, hat eigentlich soweit gepasst. Auch die "Sicht" von Daredevil fand ich recht gut umgesetzt. Aber dann gings doch dahin. Mit dem Auftritt von Jennifer Garner (absolut furchtbar, die hat seit jeher eh nur in "Alias" funktioniert) und von Colin Farrell (der es irgendwie geschafft hat, die eh schon lächerliche Rolle auch noch saublöd umzusetzen) war Sturzflug angesagt, auch wenns immer mal wieder ein paar gelungene Phasen und Szenen gab, die ihn bremsen konnten. Mit den beiden setzte dann auch die Kingpin-Story ein, die viel zu langwierig und alles andere als spannend erzählt war und in einem der schlechtesten Showdowns der neueren Comicverfilmungsgeschichte gipfelte. Dass Ben Affleck nicht schauspielern kann ist bekannt, dennoch fand ich ihn eigentlich recht okay in der Rolle. Wieso Daredevil aber neben seinen verstärkten Sinnen und seinem Ultraschall auf einmal auch noch Superhelden-Moves (wie Saltos in der Luft 700 Metern von einem Hochhausdach aufs nächste schlagen) drauf hatte, muss mir nochmal einer erklären. Also der Film macht etliches falsch, ist aber meiner Meinung nach nicht so dermaßen schlecht, wie er immer gemacht wird, vor allem nicht im Director's Cut. Der Hauptfehler lag für mich einfach beim Verlassen des guten Weges, der in den ersten 45 Minuten beschritten wurde, und natürlich dem zum Himmel schreienden schlechten Casting, die die eh schon blöd angelegten Nebencharaktere nur noch mehr ins Lächerliche gezogen haben.
        Die kommende Netflix-Serie kann es eigentlich nur besser machen.

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        • 3
          Moe Szyslak 04.01.2015, 11:49 Geändert 04.01.2015, 11:50

          Angesiedelt in New Orleans in den 30er Jahren und dann auch noch im Gangster-Milieu?! Eigentlich genau mein Ding. Hat aber leider dann doch überhaupt nicht meinen Geschmack getroffen. Eine Handvoll gelungener Szenen, Witze und Anspielungen auf Mafia-Filme gab es, aber größtenteils wars total kindisch und niedlich (dass halt immer wieder ein kleines Kind auftauchen muss....), laut und schrill, kurzum: einfach nur nervig. Gesungen wurde natürlich auch wieder an jeder Ecke bis der Hund heult. Also hat mir überhaupt nicht gefallen, trotz guter Ausgangslage.

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          • 6 .5
            Moe Szyslak 03.01.2015, 00:27 Geändert 03.01.2015, 00:28

            Auweia, ist der 80er!! Die Frisuren, die Klamotten, die Musik, einfach alles...Fremdschäm-Alarm.
            Eben seit 25 Jahren (und das ist nicht übertrieben!) mal wieder gesehen und nachdem ich den ersten Schock verdaut habe war er dann doch recht spaßig. Fängt zwar wirklich saublöd an, wird aber im Laufe der Zeit immer unterhaltsamer. Klar, einige Szenen und Sprüche sind richtig schlecht und/oder elend albern, aber diese traten letztendlich dann doch weitaus weniger auf als ich erwartet hatte. Der Großteil des Films war witzig, die frechen Ansagen von Howard haben auch meistens gezogen, die Geschichte war überraschenderweise auch sehr okay, hatte einen guten Spannungsbogen, ein total irres Finish und auch wenn man es natürlich unter keinen Umständen mit den heutigen Marvel-Verfilmungen vergleichen kann hatte die Story im letzten Drittel doch einen gewissen Marvel-Charakter. Effektemäßig wars natürlich etwas out-of-date (um es freundlich auszudrücken) und generell wars natürlich Trash pur, aber das ist nicht als Kritikpunkt zu werten. Darstellerisch wars mit Marty McFly's heißer Mama, Jeffrey Jones und Tim Robbins ziemlich prominent besetzt und die haben auch alle einen guten Job gemacht. Vor allem Letzterer war für mich das heimliche Highlight des Films, seine Rolle als hyperaktiver infantiler Nervnerd war so dermaßen bescheuert und überdreht, weswegen es aber auch immer was zu Lachen gab. Damals ein kapitaler Flop (mit George Lucas als Produzent) und für 7 Goldene Himbeeren nominiert (Schlechtester Film, Schlechtestes Drehbuch, Schlechteste Spezialeffekte, Schlechtester Newcomer, Schlechteste Regie, Schlechtester Song, Schlechtester Nebendarsteller (Tim Robbins)), wovon er die 4 Erstgenannten gewann, was schon ne ordentliche Leistung ist :D Aber was ihn auch ein kleines bisschen zum Kult macht (ob positiven oder negativen sei jetzt mal dahingestellt). Also ich hatte eben meinen Spaß und der Film kriegt 6,5/10, die aber auch gehörig von Nostalgie, Trash-Faktor und Guilty-Pleasure begünstigt sind. Vor einem halben Jahrhundert fand ich den richtig klasse, jetzt ist er aufgrund der 3 genannten Faktoren subjektiv gesehen immer noch sehenswert.

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            • 7

              Sehr sympathischer Film aus Frankreich, mit überzeugenden Darstellern und einer gut erzählten Geschichte, auch wenn man nach einiger Zeit durchaus feststellen muss, dass im Grunde genommen nicht wirklich eine erzählt wird bzw es keine besonderen dramaturgischen Höhepunkte gab. Aber das war auch ein großer Vorteil, denn so kam es nie zu Ausschweifungen ins Dramatische, Komödiantische oder Romantische (okay, zum Ende hin vielleicht doch ein bisschen), was ziemlich wohltuend war. Das war schlicht und einfach eine schlicht und einfache Geschichte aus dem Leben von zwei Jedermanns (einer ein ziemliches Arschloch mit dem Herz am richtigen Fleck, einer ein verschroben-neurotischer Pedant) und einer Jederfrau (die fabelhafte Amel... ähm Audrey Tautou war absolut hinreißend), von denen jeder so seine kleineren und größeren Probleme im Leben zu bewältigen hat und die sich zu einer ungewöhnlichen WG zusammenschließen und miteinander auskommen müssen, denn zusammen ist man weniger allein. Nettes kleines unkompliziertes Feel-Good-Movie mit viel Charme und Herz, hat mir bis auf ein paar Abstriche gut gefallen.

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              • 8 .5
                Moe Szyslak 31.12.2014, 00:15 Geändert 31.12.2014, 00:23

                Klasse Literaturverfilmung von Gary Sinise mit sich selbst in der Hauptrolle und einem genialen John Malkovich an seiner Seite. Dieser spielt den geistig etwas minderbemittelten Lennie wirklich außerordentlich großartig, sympathisch und herzzerreißend, alle Szenen mit ihm waren Highlights und seine gemeinsamen Szenen mit Sinise sowieso. In der in den 30er Jahren während der Weltwirtschaftskrise angesiedelten Handlung war ich auch von Beginn an richtig drin und sie hat mich auch sofort mitgerissen. Starke Bilder, starke Szenen, starke Inszenierung und starke Darsteller in einer sowohl sympathischen als auch höchst tragischen Geschichte, die einen in ihren Bann zieht und emotional auch weit nach dem Ende erstmal nicht mehr los lässt. Die berühmte Buchvorlage habe ich nicht gelesen, kannte aber die Grundzüge und ich wusste, wie es ausgeht, doch das war kein Hindernis, dass es mir nicht trotzdem das Herz zerrissen hätte. Großartig!

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                • 4

                  Puh, den hatte ich wesentlich besser in Erinnerung. Düstere Märchen-Atmosphäre und -Setting haben eigentlich gestimmt, ebenso wie Damon und Ledger als die Gebrüder Grimm (trotz veramerikanisierter Vornamen). Aber leider hat man nicht sonderlich viel draus gemacht. Die Geschichte war total wirr, im Grunde genommen zusammenhangloser Quatsch und schien generell irgendwie nur da zu sein, um den Anschein zu erwecken, dass man irgendwas erzählt. Aber noch schlimmer fand ich den allgegenwärtigen Slapstick und Blödel-Humor, der lustig sein sollte aber einfach nur nervtötend war. Gleiches trifft auf die überzogenen Charaktere zu, hier hauptsächlich den von Peter Stormare gespielten. Seine besten Momente hatte der Film, wenn er sich der erwähnten düsteren Atmosphäre widmete und wenn einem hin und wieder mal was Bekanntes aus dem Grimm'schen Märchen begegnete, was immer für wissendes Schmunzeln sorgte. Leider waren diese Szenen viel zu rar und deswegen überwogen bei dem Film leider die negativen Elemente so sehr, dass er einfach keinen Spaß gemacht hat und mir ziemlich auf die Nerven ging.

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                  • 6

                    Seth Rogen und James Franco kiffen, grimassieren, kalauern und bullshitlabern sich durch die Gegend. Sollte eigentlich reichen für einen amüsanten Film und größtenteils haben die Nonstop-Nonsens-Dialoge und der schräge Humor auch Spaß gemacht, weil sie halt einfach nur saublöd und deswegen größtenteils cool/witzig waren. Rogen und Franco hatten auch die gewohnt klasse Chemie zusammen und spielen die beiden Potheads wirklich sehr überzeugend, war phasenweise schon arg lustig, wie verpeilt die beiden durch die Gegend und in ein Chaos nach dem anderen gelaufen sind. Die Geschichte ist im Grunde irrelevant, war aber durchaus okay, und hatte ein richtig geiles und unerwartet blutrünstiges Finish. Dieses und das witzige Gespann Rogen&Franco mitsamt einigen wirklich saukomischen Szenen waren es letztendlich, die den Film über die ein oder andere ganz schön eklatante Schwächephase retteten, wo sich der Ananas-Express doch arg gezogen und nicht so richtig gezündet hat. Aber im Großen und Ganzen wars witzig anzuschauen, wobei eine Kürzung der Laufzeit um 20 Minuten gewiss nicht geschadet hätte.

                    5
                    • 6 .5

                      Im Großen und Ganzen ein recht amüsanter Film, der aber für meinen Geschmack bzw für das, was ich von einer schwarzen Komödie erwarte (und das soll es ja sein), ein bisschen zu zahm und zu mild war. Gab zwar durchaus ein paar morbide Szenen und vor allem Dialoge, aber es hielt sich doch sehr in Grenzen. Coole und fade Momente wechselten sich regelmäßig ab, weswegen ich auch ständig in meiner Meinung und der Bewertung des Films hin- und herschwankte, denn manchmal war er wirklich sehr gut, manchmal aber nicht sonderlich weil zu langweilig. Dass es letztendlich aber dennoch sehenswert war ist hauptsächlich dem großartigen Ben Kingsley zu verdanken, der die Rolle eines alkoholkranken Auftragkillers, der von seinem Boss in eine andere Stadt geschickt wird, um dort an AA-Treffen teilzunehmen und vorübergehend als Leichenbestatter zu arbeiten, richtig klasse und mit der nötigen Mischung aus Gelassenheit, Tiefgang und Depression gespielt hat.

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                      • 5
                        Moe Szyslak 25.12.2014, 19:23 Geändert 25.12.2014, 19:29

                        "Wir sind Geschichte." - "Willkommen im 21.Jahrhundert."

                        Das, was Stallone 2010 ins Leben gerufen hat, macht er sich nun fast selbst wieder kaputt. Verrat an der eigenen Sache und der Grundidee, dass es schon fast einer Schande gleich kommt. Im Endeffekt war es zwar dann doch nicht so abgrundtief schlecht, wie ich befürchtet hatte, aber "Expendables 3" war eine herbe Enttäuschung und oftmals eine ziemliche Frechheit, die kaum noch was von den Zutaten umgesetzt hat, was seine Vorgänger so cool, unterhaltsam und spaßig gemacht haben. Und dabei fings wirklich gut an. Zwar nicht die besten Effekte, aber in den ersten 30 Minuten gings gut ab. Brachiale Action, wilde Verfolgungsjagden, wüste Schießereien, dumme Sprüche, Feinde die wie Fliegen sterben... kurzum: Es wird geschossen, gestorben und explodiert so wie man es erwartet und wie es sein soll. Da kann man auch das Fehlen von Blut (selbst in Extended Cut) verschmerzen. Noch ein bisschen Wesley Snipes und dessen dubiose jüngere Vergangenheit durch den Kakao gezogen, ein bisschen Wehmut und Themen wie Altersmüdigkeit etc eingestreut und schon hätte man sich, wie bei den ersten beiden Teilen, eigentlich genüsslich zurücklehnen können.....
                        .... aber Sly, der auch das Drehbuch geschrieben hat, macht dann einen auf Kindergarten und so kommt sich der Zuschauer ebenso wie die ausgemusterten Ex-Expendables total verarscht und verraten vor. Irgendwelche Jungspunde und Schönlinge einzubauen, die keine Sau kennt und die keiner sehen will, und ihnen das Feld, die Geschichte und den Hauptteil des Films zu überlassen, war eine unglaublich beschissene Idee und zielte so dermaßen hart an der Idee vorbei, dass ich es die ganze Zeit nicht fassen konnte und mich total geärgert habe. Nach 30 Minuten bis zum Finale war der Film furchterregend mies und zudem elend langweilig. Wäre Mel Gibson nicht dabei gewesen, der mit seiner lakonisch-diabolischen Art den Film immer wieder ein Stück aus dem Abgrund hievte, wäre es wohl unerträglich gewesen. Was ich auch überhaupt nicht verstanden habe war, wieso man jegliche Selbstironie rausgenommen hat?! Ich meine, da spielen Wesley Snipes und Antonio Banderas mit, ihrerseits beide ehemalige Gegenspieler von Stallone, und es kommt nicht ein einziger "Demolition Man"- bzw "Assassins"-Spruch bzw Anspielung in deren Richtung?! Und auch nicht mal zu den anderen alten Gast-Haudegen Harrison Ford und Arnie?! Rein gar nichts, was man in den ersten beiden Teilen noch so augenzwinkernd und amüsant immer wieder mit eingebaut hat, stattdessen weitestgehend müde Sprüche. Also wie gesagt keine Ahnung, was Stallone sich bei diesem Film gedacht hat und echt unfassbar, wie sehr er seine eigene Idee sabotiert hat. Am Ende knallts dann nochmal, und zwar gewaltig, und somit wird dann der Karren doch wieder etwas aus dem Dreck gezogen, aber im Grunde genommen war es, auch wenn meine Befürchtungen aufgrund etlicher schlechter Kritiken zum Glück nicht ganz "erfüllt" wurden, eine ganz schöne Frechheit und so was haben die Idee, die Reihe und die Fans der alten Actionhelden einfach nicht verdient.

                        6
                        • 7

                          Kleiner feiner Film, gut erzählt und gespielt, so wie man es bei dem Regisseur und dieser Besetzung auch erwarten durfte. Und auch vom Thema bzw der Geschichte her, die aus einem stimmigen Mix aus schönen, rührenden, witzigen und traurigen Momenten erzählt wurde und dabei gekonnt jegliche Art von Übertreibungen oder Überdramatisierung umschiffte. Bisschen culture clash gab es auch, ebenso wie mehr oder weniger dezente Kritik gegen die katholische Kirche und deren äußerst fragwürdiges Vorgehen, was gut durch den starken Flashback zu Beginn und immer wieder zwischendrin thematisiert wurde. Nach zwei Dritteln ging der ganzen Sache aber irgendwie ein bisschen die Luft aus und man hat für meinen Geschmack etwas zu früh die Dramatik der Suche nach dem verschollenen Sohn rausgenommen, was für einen ziemlichen Durchhänger sorgte. Den Verlauf fand ich dann auch etwas zu merkwürdig zum Ende hin weil arg unrealistisch (auch wenn es auf einer wahren Geschichte beruhte). Doch zum Ende hin hat sich der Film dann zum Glück doch wieder gefangen und die ganze Sache hervorragend emotional beendet. lso hat mir bis auf ein paar Abstriche gut gefallen, auch wenn man sagen muss, dass man diesen Streifen gewiss nicht in jeder Stimmung oder einfach mal so schauen kann. Fakt ist aber, dass die beiden Hauptdarsteller Steve Coogan und Judi Dench wirklich großartig gespielt haben. Sie als schrullige resolute alte Dame und er als zynischer skeptischer Ex-Journalist waren ein wahrhaft seltsames Gespann, das aufgrund extrem unterschiedlicher Auffassungen und Ansichten von Allem überhaupt nicht zusammen passen und harmonieren sollten, es aber trotzdem getan haben. Klasse gespielt, der verbale Schlagabtausch der beiden war köstlich. Die Rollen waren den beiden auch auf den Leib geschrieben. Und Judi Dench zeigt hier wie so oft, was für eine absolut großartige Schauspielerin sie ist, die unterschiedlichsten Emotionen wie etwa Freude, Sorge, Trauer und Hoffnung hat sie genial rübergebracht.

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                          • 4 .5

                            So undurchsichtig der Tathergang und die Schuld der sogenannten "West Memphis Three" war, so klar ist der Fall bei diesem Film: Versemmelt! Und dabei fing alles so stark an. Nach einer wahren Begebenheit in West Memphis im Mai 1993, klasse Südstaaten- und Amerikanische-Kleinstadt-Amtosphäre (ich steh da total drauf), bedrückende Stimmung, ein bestialischer Mord mit scheinbar okkultem/satanischem Hintergrund, der die Gemüter erhitzt. Somit alles auf dem Silbertablett serviert, um einen sowohl spannenden, mitreißenden als auch emotionalen Film draus zu machen. Doch raus kam leider ein träge erzählter, seltsam kalt abgespulter, emotionsloser und schwammiger Film, der sich nie entscheiden konnte, ob er denn nun Kleinstadtdrama, Justizthriller oder Quasi-Dokumentation sein will, somit einen unentschlossenen und wirren Mischmasch aus all diesen Genres hervorbrachte und dadurch der krassen Geschichte so gut wie jegliche Energie und Intensität entzog. Und als dann im Abspann auch noch Schrifttafeln eingeblendet wurden, auf welch unsicheren Füßen die Verdächtigungen wirklich standen und wer und was da noch so alles in Frage kam, wurde die Enttäuschung bei mir noch größer, denn daraus hätte ein wirklich richtig spannender Film werden können, wenn man den nur anders angepackt, aufgebaut und erzählt hätte. Gab zwar trotzdem einige gute und gelungene Szenen, aber schlussendlich bleibt das Fazit: Schade drum, da wurde echt so dermaßen viel verschenkt, das hätte so gut werden können.

                            9
                            • 7

                              War jetzt nichts Großes oder Besonderes aber insgesamt ein sehenswerter Verschwörung&Paranoia-Politthriller um die Wahrheitsfindung über einen terroristischen Anschlag inmitten von London und dessen Drahtzieher, die 2 Strafverteidiger unter Beobachtung stellt und in Lebensgefahr bringt. War großenteils spannend gemacht, stimmig erzählt, unterhaltsam inszeniert und gut weil realistisch zu Ende gebracht. Paar gelungene sowie ein paar vorhersehbare Wendungen in der ganzen Geschichte gabs auch. Und der Cast mit Erica Bana und Rebecca Hall in den Haupt- und Cirian Hinds, Jim Broadbent und Julia Stiles war passend. Sehenwert, vor allem wenn man auf solche Geschichten steht.

                              7
                              • 10

                                Eben mal wieder gesehen und nach wie vor absolut genial. Die Geschichte ist richtig stark und hervorragend aufgebaut und erzählt. Die Charaktere sind total glaubhaft und spielen auch so, allen voran Clive Owen als anfangs zynischer Welten- und Menschenhasser Theo, der ein Mensch wie jeder andere ist und keinerlei Heldenanzeichen oder dergleichen aufweist. Generell ist der Realismus hier absolut überragend, sowohl das Zukunftsszenario als auch der Look als auch das Setting als auch der Verlauf der Geschichte bis hin zur Umsetzung von allem Erwähnten wirkt so dermaßen authentisch und glaubhaft, dass man immer das beklemmende und beunruhigende Gefühl hat, dass es im Jahre 2027 (wenn nicht sogar früher) auf der Welt exakt so aussehen und zugehen wird wie es dieser Film skizziert (werden ja bereits auch etliche Themen angesprochen/aufgezeigt, die heute schon aktuell sind). Also bei dem Film stimmt einfach alles in Perfektion, eine realistischere Zukunftsvision kann man eigentlich kaum erschaffen wie es Alfonso Cuaron mit "Children of Men" getan hat. Zudem ist das Ganze auch noch sehr spannend und phasenweise unberechenbar. Aber was diesen erstklassigen Film noch den gewissen Extra-Hauch an Genialität verleiht sind diese ewig langen Szenen ohne Schnitt, zum Beispiel die Auto-Szene zu Beginn oder vor allem die Szenen am Ende im Kriegsgebiet sind faszinierend und unfassbar genial gemacht, da bleibt einem auch nach der xten Sichtung nichts anderes übrig, als immer wieder den Atem anzuhalten, weil man durch die großartige Kameraführung mittendrin statt nur dabei ist. Meisterwerk!!

                                10
                                • 5

                                  Für mich der schwächste Hobbit-Teil, und das mit Abstand. Hatte letztes Wochenende nochmal die beiden Vorgänger jeweils in der Extended-Version gesehen, die ich beide trotz etlicher Schwächen (Teil 1 wird zwar von mal zu mal irgendwie langweiliger, aber war und bleibt sehenswert) im Großen und Ganzen recht gelungen fand (Teil 2 finde ich phasenweise sogar sehr gut und ist für mich der beste Teil der Reihe).
                                  Der letzte Hobbit fängt super an, die ersten 15 Minuten waren wahrhaft beeindruckend. Vielleicht hätte man diese für das Ende des zweiten Teils nehmen und es mit der Reihe dabei belassen lassen sollen, unbeachtet dessen, dass im Buch noch etwas kommt. Somit fühlt sich das Ganze nach dem Auftakt erstmal wie ein überlanger Epilog an, der teilweise so zäh war, dass mehrere Blicke auf die Uhr unvermeidbar waren. Was ich an diesem Teil auch richtig schlecht fand waren die Dialoge zum Teil, das konnte man sich ja fast nicht anhören ohne vor Fremdscham im Kinosessel zu versinken. Aber das war nur ein Nebenproblem dieses Films. Das Hauptaugenmerk und im Anbetracht dessen, dass man bereits mit dem letzten Teil so gut wie am Ende des Buches angelangt war und es nichts mehr zu erzählen gab als das was im Titel steht, lag natürlich auf eine ausgiebige Schlacht, die gefühlt 1359 Stunden dauerte. Was ja im Grunde genommen für guten Unterhaltungswert sorgen kann, so ne zünftige Klopperei zwischen allerlei Parteien kann sich bei einer guten Umsetzung durchaus sehen lassen. Aber was hier geboten wurde war unter aller Kanone, und das schon zu Beginn an. Da waren so dermaßen kindische und peinliche Sachen drin, dass ich noch nicht mal richtig realisieren konnte, was ich da gerade gesehen habe, als schon wieder der nächste Quatsch um die Ecke galoppiert kam (als bestes Beispiel hierfür DIE Legolas-Szene, von der ich bis zum Ende des Jahres noch mächtig Alpträume haben werde). Zudem war alles so abartig unecht, dass es auch in 2D den Augen wehtat und es sogar soweit ging, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, ob überhaupt die Darsteller echt sind, denn selbst die sahen in all dem CGI-Getümmel wie motion-gecaptured aus. Und da das ganze Gehaue natürlich auch von Weihnachten bis Silvester dauert wurde es im Laufe der abartigen Laufzeit auch immer ermüdender und zermürbender. Kurzum: Es wurde nach kurzer Zeit nur noch nervtötend und extrem unansehnlich anzuschauen. Zumal es für mich auch überhaupt keinen Grund gab, für irgendeinen der Charaktere und deren Heer mitzufiebern. Thorin Eichenschild, Bart Seestadttyp oder Thranduil Elbengeweih.... who cares? In seiner Not kann man nicht mal zu Azog Narbenfresse halten, weil der auch blöd war. Und derjenige, der im Titel des Films steht, wurde zur Nebenfigur degradiert, zusammen mit Gandalf. Zwar war er bei entscheidenden Sachen wichtig, aber letztendlich hätte das auch irgendein Zwerg machen können.
                                  So, viel gemotzt, aber nicht alles war schlecht. Der Auftakt war wie gesagt gut, einige Verbindungen zu HDR in der ersten Hälfte waren gelungen und die Anknüpfung an Jacksons gute Trilogie am Ende war ganz nett. Mittendrin freilich auch die ein oder andere sehenswerte Szene. Und irgendwie war die Schlacht der Fünf Heere schon episch angehaucht, klar, aber diese über weite Teile so mies umzusetzen bzw mit so kindischen Ideen während der Kämpfe zu versehen, von der keine auch nur im Ansatz nötig gewesen wäre, bringt mich dazu, auch beim besten Willen, mit anderthalb zugedrückten Augen und weil Weihnachten ist kein wirklich gutes Haar an den Abschluss der Hobbit-Trilogie zu lassen. Dem letzten Teil fehlt nun endgültig die Seele, das Herz und der Charme. Unbegreiflich, dass der Regisseur derselbe ist, der für die unerreichbare HDR-Trilogie verantwortlich war. Gestern während und nach dem Kinobesuch bin ich zwischen einer Bewertung um die 7/10 geschwankt, aber nun da ich eine Nacht drüber geschlafen und das Gesehene verdaut habe, fallen mir immer mehr Sachen ein, die ich während der Sichtung nicht so wild fand, nun aber im Nachhinein richtig schlecht. Und wenn ich dann noch an Legolas Superstar denke (und ich kann es nicht abstellen ).... 5/10 (die immer noch wohlgemeint sind)

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                                  • 7
                                    über Spuren

                                    Sehr sehenswerter Film und zugleich Buchverfilmung über die wahre Geschichte einer Frau, die mit 4 Kamelen und ihrem Hund 3200 Kilometer durch die australische Wüste bis zum Indischen Ozean wandern will. Was ich gut weil realistisch fand, dass der Start der Reise nicht sofort losging sondern mit enormen Anfangsschwierigkeiten verbunden war. Generell schaffte es der Film weitestgehend, trotz einiger Szenen, die ich ein bisschen zu erzwungen fand, recht bodenständig und niemals übertrieben daherzukommen. Sehr großen Anteil daran hatte neben der Inszenierung die großartige Mia Wasikowska, die ihrer Rolle durch ihr natürliches und sehr überzeugendes Spiel sehr viel Sympathie verlieh, so dass man gar nicht anders konnte als die Daumen zu drücken, dass sie es schafft. Dramatische sowie berührende Szenen gab es auch so einige, wobei die sich aber in Grenzen hielten, zuviel davon hätte auch irgendwie nicht zu dem Film gepasst. Letztendlich war dieser Film eh kein reines Survival- sondern mehr ein Selbstfindungsdrama, womit ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten hatte aber was dann doch gezogen hat. Ansonsten gabs natürlich tolle Bilder und wunderschöne Landschaftaufnahmen von Australien, die ebenso wie die Geschichte durch einen passenden Score begleitet wurden. Außerdem lernt man noch so einiges über Kamele, was gewiss auch nicht verkehrt sein kann, wenn es mal hart auf hart kommt.

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                                    • 7 .5
                                      über Boyhood

                                      Ich hatte mich vorher nicht wirklich über dieses Projekt informiert und war im Laufe des Film total erstaunt, wie genial das Casting war und wie sehr der jeweilige Hauptdarsteller seinen jüngeren Ichs ähnelte. Bis ich dann im Nachhinein gelesen habe, dass das ja ein und derselbe ist (peinlich, peinlich...), da die ganze Sache über einen Zeitraum von 12 Jahren gedreht wurde, so dass die Darsteller, die Geschichte und der Film über all die Jahre gewachsen und gealtert sind. Sehr beeindruckende und erstaunliche Produktionsgeschichte, aber auch abgesehen davon war der Film wirklich sehr gut. Und dass obwohl er im Grunde genommen keinen Spannungsbogen oder -spitzen aufwies. Fast 3 Stunden lang wird das Leben eines Jungen erzählt, dessen Leben für ihn freilich etliche Höhen und Tiefen aufwies, die aber für den Zuschauer jeweils recht flach gehalten waren. Dennoch war das für mich auf unerfindliche Art und Weise absolut faszinierend anzuschauen und der Film hätte auch 20 Stunden dauern können (okay, vielleicht etwas übertrieben), ohne dass man es wirklich gemerkt hätte. Wunderbar erzählte und mit vielen ergreifenden und schönen Momenten versehene Coming-of-Age-Geschichte, dabei aber immer sehr bodenständig unterwegs und wie gesagt ohne (wenn gar überhaupt) zu stark in Drama auszuschlagen. Lag neben der klasse Inszenierung von Richard Linklater auch sehr an den hervorragenden Akteuren, neben dem Hauptdarsteller hier vor allem an Ethan Hawke und Patricia Arquette in den Nebenrollen, die eine wirklich starke Leistung ablieferten. Es gab zwar dann doch immer wieder mal Phasen, wo es mitunter dann doch ein bisschen anstrengend zu schauen waren, aber im Großen und Ganzen war das wie gesagt ein klasse Film, der denke ich mal auch zurecht so hochgelobt wird und der Hype gerechtfertigt ist. Ob ich ihn allerdings noch ein zweites Mal schauen würde ist fraglich. Das 12jährige/3stündige Erlebnis würde ich keinesfalls missen wollen, dazu war es einfach zu gut und faszinierend, aber so ne richtige Langzeitwirkung und Bedürfnis, ihn noch einmal sehen zu wollen, hat sich dann leider doch nur wenige Stunden nach der Sichtung wieder verflüchtigt (vielleicht in einigen Jahren dann eine Zweitsichtung). Dennoch: Absolut sehenswerter Film! Zu erwähnen ist noch der gute Soundtrack, auch wenn da aus meiner Sicht auch noch etwas mehr drin gewesen wäre.

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                                      • 7 .5

                                        „Unterwandert die Dealer. Findet die Quelle. Ganz genau wie beim letzten Mal.“ (was in einem „previously on: 21 Jump Street" dankenderweise noch einmal gezeigt wurde). Und genauso war es dann auch die exakt gleiche Handlung und Ausgangslage, nur an einem anderen Ort... aber irgendwie auch nicht. Teil 2 fand ich ebenso wie seinen Vorgänger sehr spaßig anzuschauen. Schwankte wieder so richtig köstlich hin und her zwischen saukomischen und saublöden Szenen, aber gerade diese Mischung machte das Ganze auch aus. Sehr hohe Witzdichte, wobei einige Gags natürlich nicht so zündeten, andere dafür wiederum aber umso mehr. Und etliche davon waren echt zum Brüllen komisch, einige sogar so sehr, dass ich mir Lachtränen aus den Augen wischen musste, wie etwa beim Meta-Auftakt, als Tatum&Co sich und ihre bisherigen Filmrollen durch den Kakao zogen, oder beim obergenialen Ende mit den Filmplakaten oder generell bei allen Szenen mit dem Eiskubus. Sehr cool auch, dass man die beiden Hauptcharakter, im Gegensatz zu Teil, diesmal wirklich in Klischees gesteckt hat. Ansonsten ist die Geschichte natürlich zu vernachlässigen und das Hauptaugenmerk lag aus meiner Sicht eh auf die innige „Beziehung“ zwischen Schmidt und Jenko, die so herrlich tragikomisch aufgezogen war, dass es mich echt gewundert hat, dass nicht ständig einer von beiden heult oder sie sich andauernd umarmen. Die Chemie zwischen Jonah Hill und Channing Tatum war auch schon wie im Vorgänger absolut großartig, den beiden nimmt man die Rollen und die freundschaftliche (?) Beziehung untereinander voll ab, und als die beiden immer wieder Probleme wälzten war Dauergrinsen angesagt. Also hat wie gesagt wieder sehr viel Spaß gemacht, vor allem wenn man die beiden Teile direkt hintereinander schaut. Beim nächsten Teil darf man aber bitte Ron Swanson mehr Screentime geben, der kam auch hier wieder viel zu kurz.

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                                        • 6 .5
                                          Moe Szyslak 14.12.2014, 13:13 Geändert 14.12.2014, 13:28
                                          über Oculus

                                          War gut, phasenweise sehr gut, aber hätte noch wesentlich besser sein können. Irgendwie fehlte dem Ganzen letztendlich der Punch und die gewissen Gänsehaut-Momente zum Ende hin, so dass ich nun doch etwas enttäuscht bin. Denn der Film machte im Prinzip vieles richtig und war eigentlich genau mein Ding. Subtil entwickelt und steigert sich die Geschichte um den zu erbringenden Beweis, dass ein alter Spiegel mit kunstvoll verziertem Rahmen verflucht sein und mehrere Menschen indirekt getötet haben soll. War gleich zu Beginn an gut erzählt und der Spannungsaufbau passte auch, weil man nicht wusste, was nun eigentlich wirklich in der Vergangenheit der beiden Hauptcharaktere vorgefallen ist. Dazu noch der wummernde Sound im Hintergrund, der ein zutiefst unangenehmes Gefühl verursachte und stark zur Atmosphäre beitrug. Und was mir auch gut gefallen hat war, dass die Geschichte, auch wenn sie sehr vorhersehbar war, nicht unbedingt straight erzählt wurde. Gegenwart verschmilzt mit Vergangenheit, Schein mit Sein, Realität mit Einbildung. Es war so richtig schön verwirrend, verstörend und mindfuckig, wie sich aus dem anfangs subtilen Horror ein regelrechtes Verwirrspiel entwickelte, so dass man genau wie den Protagonisten selbst nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht. Außerdem war noch Ex-“Doctor Who“-Compagnion Karen Gillan dabei, was auch ein Pluspunkt war :p Aber wie gesagt fehlte mir persönlich zum Ende hin noch was Essentielles, damit der Film richtig gut gewesen wäre. Sehenswert war er aber allemal.

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                                          • 6
                                            Moe Szyslak 13.12.2014, 15:27 Geändert 13.12.2014, 15:28

                                            Hat mit weitestgehend recht gut gefallen und war wesentlich besser, als ich erwartet hatte und als es das fürchterliche erste Drittel erwarten ließ. Denn wenn ich was an derartigen Filmen nicht leiden kann, dann ist es das ewige sinnlose Warten darauf, dass es endlich mal losgeht. Und so war auch hier in der ersten halben Stunden ziemlich langweiliges Blabla gegeben und zudem noch Teenager- und Familien-Kram, den es in dieser Form und Ausführlichkeit nun wirklich nicht gebraucht hätte. Klar, Charaktere und so, aber in so einem Film will ich eigentlich den richtigen Hauptdarsteller sehen und wie man durch die titelgebenden Storm Hunters mittendrin ist. Was ich auch recht nervig fand und was ich nicht verstanden habe, wieso das Ganze schon wieder Found Footage sein muss? Zumal es hier total unrealistisch war, denn im totalen Chaos und bei so einigem Wind kann man beim besten Willen und Können nicht solche Bilder und Perspektiven mit ein paar Handkameras produzieren. Und dann war das Ganze noch nicht mal konsequent, weil man irgendwann immer öfter die objektive Sicht hatte. Aber vielleicht war das auch ganz gut so, denn es war irgendwie überhaupt nichts verwackelt und richtig gut gefilmt und geschnitten bei den Tornado-Szenen, die definitiv das Highlight des Films waren und ihn trotz aller Ballast-Elemente doch sehenswert machten. Denn wenn es abging, dann ging es mächtig ab. Die Tornado-Szenen waren immer gewaltig, ohrenbetäubend und spektakulär, vor allem am Ende wurde es verdammt heftig. Stark auch die gezeigten Schneisen der Verwüstung, die man danach immer wieder gesehen hat. Von den Effekten her war das auch sehr ordentlich, es sah zumindest nicht allzu arg nach CGI aus und verlieh dem Ganzen den benötigten bedrohlichen und apokalyptischen Hintergrund. Also hat mir recht gut gefallen. War zwar ein Haufen unnötiger Kram und unwichtige Personen dabei, aber die stürmischen Katastrophenactionszenen habens dann immer wieder rausgerissen.

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                                              Es wird allen dringend geraten, während der von den neuen Gründungsvätern der USA sanktionierten Seelenreinigung durch Blutvergießen der unteren Gesellschaftsschichten in den Häusern zu bleiben und sich zu verbarrikadieren. Der Film selbst hält sich diesmal aber nicht an diesen gutgemeinten Ratschlag und begibt sich im Gegensatz zum Vorgänger diesmal auf die Straßen und lässt den geneigten Zuschauer durch die Erlebnisse von ein paar armen Hilflosen unter der Führung von Frank Grillo daran teilhaben, was währen der 12stündigen Nacht der Säuberung (aka die Nacht der grausigen Masken) abgeht. In Teil 1 wurde das nur im TV angedeutet, hier sieht man nun alle Facetten und ist mittendrin statt live am Bildschirm dabei. Die Action-Variante von „The Purge“ nun also, im Gegensatz zur Psychothriller-Variante des Vorgängers. War spannend gemacht und mit der ordentlichen Menge an Action, Toten, Mord und Totschlag versehen, wenn an jeder Straßenecke, in jeder Gasse und in jedem ungesicherten Gebäude der Großstadt die Gewaltfantasien und das innere Biest der Menschen ausgelebt bzw freigelassen werden. Manches davon recht drastisch, morbide und krank, wenngleich ich mir die Sache noch einen Ticken härter gewünscht hätte. Auch hat mir, wie in Teil 1 auch schon, die sozial- und gesellschaftskritischen Satire-Elemente gefehlt, denn auch hier wurden sie lediglich angedeutet aber nie so richtig schlagkräftig durchgezogen. Dennoch ein sehr unterhaltsames Sequel, trotz einiger Längen und Schwächen, das mir besser gefallen hat als sein Vorgänger, weil man hier das volle Ausmaß der Auswirkungen dieses nach wie vor unrealistischen Gesetzes gezeigt hat.

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                                                Die Transformers-Filme sind Michael Bay's Ära des Untergangs....
                                                Beim vierten Teil des sinnlosen und nervtötenden Roboter-Gehaues hat es aber recht lange gebraucht, bis es leider doch wieder soweit war. Denn die erste Stunde fand ich echt ziemlich gut. Anschließend an die Ereignisse des Vorgängers und losgelöst von dem kindischen Humor, den abartigen Peinlichkeiten, den gelackten Militär-Affen und Shia und seinen Schlampen fühlte sich das Ganze wie ein Neustart an, der der Sache nicht nur einen anderen, düstereren Ton verpasste sondern vor allem die berechtigte Hoffnung schürte, dass nun doch endlich mal was Gutes aus der Reihe werden wird. Mark Wahlberg als sympathischer Hobbyerfinder mit Farm passte auch gut ins Geschehen und hatte ein paar lockere Sprüche drauf. Da konnte man auch seine Film-Tochter verzeihen, die zwar die obligatorische Tussi der Reihe gab, aber nicht annähernd so penetrant war wie die beiden Schnepfen der ersten drei Teile. Auf der bösen Seite waren mit Kelsey Grammer, Stanley Tucci und Titus Welliver auch gute Leute aufgeboten worden. Und die Action war trotz heftigem SloMo-Overload und ach so coolen Einstellungen auch recht ansehnlich. Aber als dann nach einer Stunde die Story offenbart wurde und sich wie ein Virus ausbreitete wurde Stück für Stück doch wieder der hirnverbrannte Quatsch draus, den man so von der Reihe kennt. Und ich frage mich ja echt, welche Bekloppten sich immer so Sachen ausdenken wie hier etwa diese Transformokampfhundsaurierdrachenviecher. Nonstop Nonsens, vor allem im letzten Drittel. Schade drum diesmal, denn die erste Stunde ließ was Besseres erwarten. Was mir auch überhaupt nicht gefallen hat waren die Effekte ab und an, die sahen hier wirklich extrem nach Computer aus, was in den ersten Teilen nicht mal annähernd so war. Ansonsten kracht's, knallt's und explodiert's halt an allen Ecken und Enden. Es geht kaputt, was nur kaputt gehen kann, Städte werden in Schutt und Asche gelegt und es gibt so dermaßen viele Explosionen, dass es selbst für Bay fast schon zu arg war. Dennoch hatte der Film in den Actionszenen bisweilen seine Momente.
                                                Nun heißt es auf Teil 5 warten, vielleicht wird das dann doch ein richtig guter Film dieser Reihe....

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                                                • 8 .5
                                                  Moe Szyslak 13.12.2014, 01:06 Geändert 13.12.2014, 01:08

                                                  "Was ist das nur für eine Welt? Wir werden verarscht im Leben. Uns sagt man in der Jugend 'Es gibt bald Schokolade und Rosen', und dann hauen sie dir einen Eispickel durch den Schädel. 'Kummer, der geht vorbei', sagen sie. Bullshit! 'Ärger dich nicht', sagen sie, 'Sieh es locker, das ist gesünder.'. Ich sage 'Fickt euch doch!'. Gerade Hass und Zorn retten mich. Zorn ist meine Zuflucht und mein Schutzschild. Der Zorn hält mich am Leben!"

                                                  Einer der letzten Rollen des leider verstorbenen Robin Williams, der hier als dauerschimpfender und von heftigen Wutanfällen befallener Totgeweihter, dem nur wenig Zeit bleibt, letzte Angelegenheiten zu regeln (die natürlich nicht so laufen wie geplant und nur noch mehr Stress und Zorn verursachen), wieder einmal zeigt, was für ein großartiger Schauspieler und Komiker er doch war. Die Rolle ist ihm wie auf den Leib geschrieben und er legt auch alles in diesen Charakter hinein. Eine nette kleine Tragikomödie, die zwar nix Besonderes ist, aber mit einer klasse Mischung aus makaberen, absurden, emotionalen und tragischen Szenen hervorragend zu unterhalten weiß und einem desöfteren auch ans Herz geht und berührt. Auch wieder hauptsächlich wegen Robin Williams, weswegen der eigentliche Spaß am Schauen desöfteren einem unangenehmen Gefühl der Traurigkeit weichen musste, weil sich der Film mit seiner Handlung wie einer Art selbsterfüllende Prophezeiung anfühlt, vor allem am Ende muss man schon heftig schlucken. Hat mir sehr gut gefallen, dieser Film, und es war definitiv keiner, der auf die unendliche Liste von Dingen, die mich aufregen und die ich nicht ausstehen kann, kommen wird. Sehr gut war auch der Nebencast rund um Mila Kunis als frustrierte und auch recht zornge Ärztin, Melissa Leo, James Earl Jones und Peter Dinklage.

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                                                  • 6 .5

                                                    Im Grunde genommen ein Rache-/Selbstjustiz-Thriller mit sehr ausgeprägten Drama-Elementen. Aber ein sehr un- und außergewöhnlicher, weil er das Thema auf eben diese Weise angeht und die Geschichte und den Protagonisten sehr realistisch erzählt bzw zeichnet und stets auf dem Boden hält. Dabei wird aber nicht an harten Szenen gespart, aber mehr auf emotionaler denn auf physischer Ebene. Die Erzählweise und die Stimmung war so dermaßen ruhig und intensiv, dass es mitunter richtiggehend unangenehm und beklemmend war. Schon allein die erste halbe Stunde war total anstrengend zu schauen und verstörend gemacht und bis ich mich an diesen Film gewöhnt und reingefunden hatte war auch schon die Hälfte rum. Ziemlich heftiger Tobak, der zwar dann leichter zugänglich wurde aber bei dem ich nie so wirklich wusste, wie ich ihn fand und wie ich ihn einordnen soll. Gut war er, definitiv, weil es auch mal was anderes war (auch wenn die Grundstory simpel war), aber irgendwie auch reichlich merkwürdig und wie schon erwähnt ziemlich anstrengend. Mag aber auch gut möglich sein, dass er mich komplett auf den falschen Fuß erwischt hat, und das mehrmals. Zweitsichtung somit wohl erforderlich, vielleicht zieht er ja dann besser bei mir.

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