Moe Szyslak - Kommentare
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Alle Kommentare von Moe Szyslak
Joar, Standard-Statham mal wieder, der erstaunlicherweise nicht „Broker“ (wie der Hauptcharakter) heißt. Statham diesmal als Ex-DEA-Agent, Witwer und alleinerziehender Vater unterwegs, der seine Baseballkappe rundum die Uhr auf hat und ein geruhsames Leben mit fröhlichen Kindergeburtstagsparties und Reiten irgendwo auf einem Kaff zu leben versucht. Was natürlich nicht geht, denn eine Handvoll übler Bad Guys haben es auf ihn abgesehen und wollen ihn allerhand Unschönes. Knochenbrüche und Shootouts also vorprogrammiert, doch leider gibt es davon bis zum Finale recht wenig zu sehen. Stattdessen müht sich der Film, eine Geschichte in Form eines Kleinstadtthrillerdramas zu erzählen, was zwar mit Biegen und Brechen halbwegs funktioniert, aber dem geneigten Standard-Statham-Fan, der etwas anderes erwartet hat, phasenweise ganz schön langweilig vorkommt. Somit nur solide mit Tendenz zu enttäuschend, trotz James Franco als psychpathisch-charismatischer Redneck.
Krass, da schaut man sich 8 Folgen "True Detective" an und denkt sich die ganze Zeit, dass der Typ nicht mehr besser spielen kann, und dann schaut man sich "Dallas Buyers Club" an und denkt sich "Das kann doch nicht wahr sein, wie genial der ist?!" (Gilt natürlich auch in umgekehrter Reihenfolge). Was Matthew McConaughey hier (wieder) raushaut war der Wahnsinn. Schon als man ihn zu Beginn sieht und hört, total ausgemergelt und abgefuckt, homophob und rassistisch rumätzend, kurzum ein elend unsympathischer Redneck, der dann erfährt, dass er AIDS und nur noch wenige Tage zu leben hat, war Gänsehaut angesagt ob seiner Leistung, die er dann auch den ganzen Film im (für den Zuschauer) Gänsehaut-Modus durchzieht. So krass, wie wandlungsfähig er hier auch war, durch diverse Situationen musste er ständig sein Outfit, sein Erscheinungsbild und sein Verhalten ändern. Also er ist so dermaßen Zugpferd in dem Film gewesen, es war immer ein Hochgenuss, wenn er im Bild war. Ob jetzt er oder DiCaprio den Oscar mehr verdient hat sei mal dahingestellt, Fakt ist, dass sowohl die Leistung des einen als auch die des anderen absolut genial war.
So genug der (gerechtfertigten) Lobhudelei :p
Den Film selbst fand ich auch sehr gut. Aufgrund der Thematik konnte man ja befürchten, dass die ganze Sache rührselig, gewollt, schwerfällig und affektiert erzählt wird, aber erfreulicherweise war dem nicht so. Und erstaunlicherweise war es trotz der Schwere des Themas und etlichen harten Szenen über weite Phasen sehr unterhaltsam anzuschauen, was ich von dem Stoff auch nicht unbedingt in der Art erwartet hätte. Also hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der "Spannungsbogen" doch etwas flach war mitunter und es aus meiner Sicht manchmal nicht dicht genug erzählt war, da waren mir ab und an zu viele Sprünge drin. Die Sache mit dem Medikamentenschmuggel nutzt sich zum Ende hin auch etwas ab und den Faustschlag gegen die FDA und die Pharma-Konzerne hätte ich mir auch etwas heftiger gewünscht, aber das sollen eigentlich nur kleine Kritikpunkte sein, denn im Großen und Ganzen war der Film wirklich klasse, unter anderen weil er auch ziemlich straight, dreckig und vor allem kantig daherkam, was die Optik, die Machart, die Erzählweise und die Charaktere (die im Grunde genommen alle recht unsympathisch waren) betrifft.
Und dann halt noch McConaughey in DER Phase seiner Karriere. Heftig zu erwähnen gilt auch noch die Leistung von Jared Leto in der Rolle eines Transsexuellen, der auch wahrhaft genial gespielt hat und mit McConaughey wirklich großartige Szenen hatte. Das einzige, das an dem Film nicht sonderlich gut war, war Jennifer Garner, die hat so ziemlich genervt.
Ein wahrhaft wunderbarer und wunderschöner Film. Und trotz seiner eher ruhigeren Erzählweise ein enorm unterhaltsamer, in der ersten Stunde war ich eigentlich nur am Schmunzeln und am Laut-Lachen. Emma Thompson war absolut köstlich mit ihrer zickigen, resoluten, schnippischen und biestigen Art, englische Hochnäsigkeit in Reinkultur. Genial gespielt, es gab so viele großartige und witzige Szenen mit ihr, allein schon als sie als Fleisch gewordene Kritik das Drehbuch zur Verfilmung ihrer "Mary Poppins"-Geschichte mit ihren skeptisch-angewiderten Blicken und ätzenden Sprüchen auseinander nimmt und niedermacht, das ganze Projekt dadurch durcheinander wirbelt und somit für Dauerstress sorgt. Und als sie dann auch immer wieder mit Walt Disney, der von einem wieder mal hervorragenden Tom Hanks klasse gespielt wurde, aneinander geriet, wars dann noch besser als eh schon, da sind zwei Schauspielergrößen so dermaßen aufeinander getroffen, dass es eine wahre Freude war, ihnen bei ihren verbalen Scharmützeln zuzusehen. Und so ganz nebenbei spielt auch noch Paul Giamatti in einer überaus sympathischen Rolle als Freund der Sonne von Los Angeles mit.
In der zweiten Hälfte des Film nahm dann der Humor etwas ab und es kam eine gehörige Portion Drama rein, hauptsächlich durch die immer wieder stark eingeflochtenen und so einiges erklärenden Rückblicke. Bisschen Zuckerguss gabs auch noch und zum Ende hin die ein oder andere zutiefst berührende Szene. Außerdem einen Einblick in die Entstehung des "Mary Poppins"-Films und die darin vorkommenden Lieder. Also hat insgesamt alles gepasst, ein klasse Film. Und wie gesagt eine hervorragend aufgelegte Emma Thompson, die mit ihrer unwiderstehlich widerborstigen Art den ganzen Film schon von Beginn an erst so richtig gut werden ließ.
Naja, war letztendlich dann doch noch ganz okay, aber dennoch wars eine ziemliche Enttäuschung und somit ist der Reboot von Jack Ryan aus meiner Sicht nicht sonderlich gelungen. Die Story rund um Verschwörung und ökonomischer Kriegsführung war recht öde und wirr erzählt, in der ersten Filmhälfte war phasenweise ganz schön Langeweile angesagt. An den Darstellern lag es nicht, die fand ich soweit alle passend in den jeweiligen Rollen, aber auch sie konnten den Film nicht so recht rausreißen. In der zweiten Filmhälfte wurde es dann aber zum Glück doch noch besser weil unterhaltsamer, was neben ein paar Spionageszenen hauptsächlich an der Action lag. Aber ganz ehrlich, wenn ein Jack Ryan Film (!) von Kenneth Brannagh (!) nicht durch eine ausgeklügelte und gut durchdachte Geschichte Spannung erzeugen kann sondern lediglich durch Action, wie sie in jedem xbeliebigen Thriller vorkommt, dann ist da gehörig was schiefgelaufen aus meiner Sicht. Ganz klar der mit Abstand schwächste Jack Ryan Film, der sich trotz Reboot-Charakter natürlich mit seinen Vorgängern vergleichen lassen muss und dabei dort auf ganzer Linie sagt, worauf es bei dieser Reihe ankommt: Auf der Politthriller-Ebene und der dazu gehörigen Story.
So langweilig und uninteressant die ersten beiden Drittel des Films waren, so gut und düster war das letzte Drittel, was mich den Film im Endeffekt recht schwer bewerten lässt. Eigentlich hatte ich ihn geistig schon längst abgeschrieben, diese elend langgezogenen und öden Trainingsszenen voller Klischees waren phasenweise richtig furchtbar anzusehen und ziemlich ermüdend. Hauptcharakter Ender war auch nicht unbedingt jemand, den man gut leiden konnte, ebenso wie alle anderen Charaktere. Zudem hatte ich auch immer das Gefühl, dass man da sehr viel gestrafft hat, die Ausbildungsgeschichte machte immer wieder Sprünge, die oftmals nicht nachvollziehbar waren bzw bei denen man sich immer seinen Teil dazu denken musste (Buch habe ich nicht gelesen). Und just in dem Moment, als man froh war, dass der Film nicht mehr allzu lang dauert, macht er zusammen mit der Geschichte auf einmal einen heftigen Sprung nach vorne. Es wurde wesentlich düsterer, es kam ganz schön beklemmende Endzeitsstimmung auf, die Weltraumsszenen waren nicht nur optisch stark sondern auch mitreißend gemacht und die ein oder andere mehr oder weniger schockierende Wendung gabs zum Ende hin auch noch. Also das hat mir dann doch richtig gut gefallen, konnte aber die Langeweile vorher dann doch nicht mehr wettmachen und das Gefühl nicht nehmen, dass da mit einer anderen Umsetzung und Herangehensweise ein richtig guter Film draus hätte werden können.
War ganz okay, aber hätte durchaus besser sein können, wenn man mehr von diesen absurd-coolen Szenen und Dialogen eingebaut hätte, die es hin und wieder mal gab und ohne die der Film ziemlich unterdurchschnittlich gewesen wäre. Allzu offensichtlich abgekupfert von Tarantino&Co, Im Verlaufe des Films wurden die Verfolgungsjagden und generell die Geschichte viel zu turbulent, dass es dezent zu nerven anfing, und Kristen Bell mit ihrem Gekreische ging einem vor allem in der zweiten Filmhälfte gehörig auf den Senkel, aber im Großen und Ganzen war weitestgehend nette Unterhaltung für Zwischendurch. Zu erwähnen ist noch Bradley Cooper als abgefuckter Gangster mit Jogginghose und Rastalocken, bei dessen Auftritten ich jedes Mal grinsen musste und der den Film somit einen halben Extrapunkt einbrachte.
Ziemlich miserabler Film. Die Story an sich mag ja ganz interessant sein, aber die Umsetzung war von Anfang bis Ende elend langweilig so dass man das anfängliche Interesse schneller verloren hat als ein Samurai Harakiri begehen kann. Und wo war denn bitte das riesige Budget zu sehen? Am Ende gabs mal was Nettes mit Effekten und die Ausstattung und Sets waren recht aufwändig, aber eigentlich war da nichts, hinter was man einen Haufen Kohle erahnen konnte. Die Gage von Keanu Reeves kann es auch nicht gewesen sein so unmotiviert wie der als Wannabe-Samurai durchs Bild stolpert. "Wer die Geschichte der 47 Ronin kennt kennt die Geschichte ganz Japans" wurde am Anfang gesagt. Diesen Film über die 47 Ronin braucht man allerdings nicht kennen, es sei denn, man braucht ein wirksames Schlafmittel.
Das Finale war absolut episch. So viele geniale Gastauftritte in so irren Rollen, ich kam aus dem Lachen und Staunen nicht mehr heraus. Und das Finale ist es dann letztendlich, dass den Film gerade noch auf Durchschnitt schaltet, denn alles, was vorher so war, war über weite Phasen nicht sonderlich. Klar gab es natürlich einige Szenen, die witzig waren und bei denen ich laut lachen musste (hauptsächlich bei dem, was Steve Carrell hier abgezogen hat), aber größtenteils war es einfach nur saublödes Geblödel. Was natürlich auch so gewollt war, aber im Gegensatz zum ersten Teil hat es hier kaum gezündet und hatte mehr die Reaktion müdes Gähnen, Stirnrunzeln und den Gedanken "Was soll denn der Mist jetzt schon wieder?" ausgelöst. Also da hatte ich mehr von erwartet, war mir von den aneinandergereihten Gags leider weitestgehend zu platt, um richtig Spaß gemacht zu haben.
Absolut großartiger und wunderschöner Film. Erzähl- und Farbton (der ganze Film ist komplett in schwarz-weiß) sind schlicht und einfach gehalten und der Roadtrip- und die Coming-Home-Geschichte von Vater und Sohn wird ruhig, einfühlsam, mit ner Menge Nostalgie und mit der perfekten Balance zwischen amüsanten und tragischen Szenen, wie es bei einer Tragikomödie eben sein muss, erzählt und von den beiden Hauptdarstellern erstklassig gespielt. Vor allem Bruce Dern's Leistung war so unbeschreiblich gut und intensiv, dass ich das ein oder andere Mal Gänsehaut hatte. Und am Ende des Films hatte ich Tränen des Glücks und der Rührung in den Augen, wie es selten ein Film in letzter Zeit bei mir geschafft hat. Superguter kleiner feiner Film von Alexander Payne, der ja auch schon vorher gezeigt hat, dass er diese Art Filme drauf hat und richtig anzupacken weiß.
Sehr unterhaltsam anzuschauen, wie die 4 alten Haudegen in Las Vegas nochmal die Sau rauslassen, bevor einer von ihnen heiratet. Der Film verlässt sich fast ausschließlich auf das Spiel und Dynamik seiner Hauptdarsteller, die das aufgrund ihrer Erfahrung auch locker bewerkstelligen und denen man den Spaß an der Sache auch angesehen hat. Die jeweiligen Rollen waren auch perfekt auf die zugeschnitten und somit kam das Alles auch glaubhaft rüber, vor allem die Beziehung zwischen De Niro und Douglas. Lediglich Kevin Kline's Rolle bzw sein Verhalten fand ich mitunter einen kleinen Tick zu überzogen. Generell schaffte es der Film, die Grenze zur Albernheit und der eventuell damit verbundenen Peinlichkeit, die ja paar derart Geschichten immer zu befürchten ist, in weiter Ferne zu halten, so dass sie nur bei ein paar ganz wenigen Szenen in Sicht kam. Stattdessen wurde hin und wieder (und zum Ende hin dann natürlich etwas mehr) ein angebrachtes Maß an Nostalgie und Melancholie reingesteckt, was hier natürlich sehr gut passte.
Experiment gescheitert, Kreatur tot. Ganz im Stile von "Van Helsing", "Legion" und sonstigen Fantasyactionspektakeln dieser missratenen Art, aber irgendwo war das auch zu erwarten. In einem Film ohne Seele stampft Aaron Eckhart als narbengesichtiger Actionheld ohne Seele grimmig durchs Bild und prügelt sich mit heiligen Schlagstöcken durch einen ewigen Krieg zwischen Gargoyles und Dämonen und somit durch eine krude zusammengenähte Story. Wäre ja aus Trash-Sicht nicht gänzlich verkehrt gewesen, nur leider funktioniert das nicht, weil sich der ganze Käse so tierisch ernst nimmt, somit nur umso lächerlicher wirkt und letztendlich einfach nur saudumm ist. Furchtbar geschriebene und nervig inszenierte Geschichte/Charaktere, schwülstiges Gerede und cooles Gepose in 3D-Zeitlupen geben dem Film dann noch den letzten Todesstromstoß. Aber am schlimmsten war eigentlich diese furchtbare Verschwendung von Darstellern wie Aaron Eckhart, Yvonne Strahovski, Miranda Otto und Bill Nighy, an denen man eine Gehirnroperation vorgenommen haben muss, denn anders ist es nicht zu erklären, dass sie bei so einem Quatsch mitmachen konnten. Einzig positiv zu erwähnen ist die kurze Spieldauer, die recht ansehnlichen Effekte und die Konzipierung der Gargoyles.
War schlussendlich dann doch weit besser als ich erwartet hatte. Nach dem total witzig gemachten schwarz-weiß-Auftakt im 4:3-Format im Kansas Anfang des 20. Jahrhunderts kommt natürlich erstmal der große Schock in Oz, wo alles quietschbunt war und so dermaßen abartig unecht aussah, unverkennbar vor Green Screen gedreht wurde und alles total auf 3D-Effekte gebürstet war, dass einem fast schon davon übel werden konnte (musste). Aber nachdem man sich daran einigermaßen gewöhnt hat war es dann doch recht unterhaltsam anzusehen. Was hauptsächlich an James Franco lag, der mit seiner klasse Darstellung des grinsenden schelmischen Scharlatan, der nur am Rumlügen, sich Durchmogeln und Flirten mit dem Hexen war und sich dabei an seiner Selbstgefälligkeit ergötzte, für ne Menge Laune, Lacher und Unterhaltungswert sorgte
Er zusammen mit dem guten Finale, das äußerst gewitzt die Verknüpfung zu der nachfolgenden Geschichte herstellte, machen den Film dann trotz aller optischen Nervfaktoren doch sehenswert.
Wunderbare bittersüße Tragikomödie die die perfekte Balance gefunden hat zwischen Traurigkeit und mitschwingender Hoffnung, dass alles wieder in Ordnung kommen wird. Und die das Kunststück geschafft hat, nie Gefahr zu gelaufen zu sein, in Richtung Fremdschämen oder Albernheiten abzudriften, was bei dieser doch recht merkwürdigen Geschichte spielend leicht möglich gewesen wäre. So dezent verstörend und bizarr er beginnt, so einfühlsam, mitleiderregend und vor allem schön entwickelt sich dieser klasse Film. Hauptdarsteller ist Ryan Gosling, der hier eine wirklich großartige Leistung abliefert und den ich anfangs gar nicht erkannt habe, weder optisch noch charakterlich. Sonst immer blond und cool drauf, hier mit Schnauzbart, schüchtern, scheu, unsicher und unfähig zu sozialen Kontakten. Also komplett anders als die Rollen, die er sonst eigentlich immer spielt.
Bei weitem nicht Boyle's bester Film, aber dennoch natürlich immer noch ein guter. Spannende Geschichte, die etliche unvorhergesehene Haken schlägt und im Laufe der Zeit so verwirrend wird, so dass man nicht mehr weiß, was nun eigentlich wahr ist und was nicht, was sich nur in Hypnose abspielt und was nicht, ob sich das alle nur im Kopf abspielt und wenn ja von wem und wen oder was man überhaupt noch glauben darf und soll. Alles natürlich versehen und umgesetzt mit einer Bilderflut in grellen Neonfarben, absurden Kameraperspektiven, pulsierender Sound, so das einem regelrecht schwindelig werden konnte. Das Boyle'sche Erlebnis eben. In all dem (positiven) Wirrwarr versuchen neben dem Zuschauer James McAvoy, Vincent Cassel und Rosario Dawson den Durchblick zu behalten und machen dabei eine sehr gute schauspielerische Figur dabei.
Rassistisch. Sexistisch. Ignorant. Scheinheilig. Hinterfotzig. Schmierig. Intrigant. Manipulativ. Abgefuckt. Fluchend ohne Ende. Ätzende Off-Kommentare und zu jedem eine Scheiß Meinung, weil eh alles Idioten sind. Kurzum: Der Hauptcharakter ist eine Drecksau und der deutsche Filmtitel somit Programm. Was James McAvoy hier spielt ist der Hammer. Unsympathisch durch und durch, aber auch saucool. Und da man als Zuschauer auch immer direkt durch das Durchbrechen der Vierten Wand angesprochen und somit zum Mittäter bei all den Schandtaten gemacht wird, ist man auch mittendrin in diesem Film, der Mordsspaß und übelst Laune gemacht hat und verdammt unterhaltsam war. In jeder einzelne Szene steckten so viel coole, abgefahrene und WTF-ige Sachen drin, dass einem richtiggehend der Kopf schwirrte. Alles schön bis zum Äußersten provokant, überzogen, versaut, bissig, satirisch und stets einem Augenzwinkern versehen. Und ab einem gewissen Punkt wird sowohl der Film als auch sein Hauptcharakter immer durchgeknallter, immer bizarrer, immer kaputter und immer verstörender, und zwar in so ziemlich alle Richtungen. Diesen Film kann man im Grunde genommen nicht so wirklich beschreiben, den muss man gesehen und vor allem erlebt haben.
Mal abgesehen von dem abrupten Anfang ohne Vorlauf, dem abrupten Ende ohne Nachlauf und der ein oder anderen kleineren Länge mittendrin war das ein sehr starker Film. Emotional mitreißend, verdammt bitter und mit einer ziemlichen Hoffnungslosigkeit versehen läuft dieses bewegende Sklavendrama ab, das geschickt die Emotionen aus dem Zuschauer herausholt. Aufgrund der allgegenwärtigen Unfairness und etlicher verdammt harter Szenen, die total an die Nieren und unter die Haut gingen, verspürt man hier sehr viel Hass auf die Peiniger und verzweifelte Hoffnung für die Gepeinigten. Zumindest ging mir das die meiste Zeit so. Erstklassig gefilmt, inszeniert, erzählt und gespielt (neben Fassbender vor allem Hauptdarsteller Ejiofor). Große Bilder, großes Drama, große Leistungen. Alles sehr beeindruckend, und zum Glück hat man, auch wenn mitunter schon das Gefühl aufkam, auf Oscar getrimmt zu sein, trotz etlicher dramatischer und heftiger Szenen nicht allzu sehr auf die Tränendrüse gedrückt, wie es bei der Thematik zu befürchten war. Somit hat alles gepasst und es war bis auf die eingangs genannten Punkte ein wahrhaft klasse Film, der mit sehr gut gefallen hat.
Hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Der Auftakt mit diesen angeschnittenen und abgeschnittenen Szenen, die nicht mal Sekunden dauerten und den Erzählfluss ausbremsten, war noch relativ furchtbar und total anstrengend zu schauen, aber dann hat sich der Film und die Story eingependelt. Von den Royals war nichts zu sehen, was gut war, denn so lag das Hauptaugenmerk ausschließlich auf den titelgebenden Charakter und auf deren letzten Jahre als mehr oder weniger Privatperson, die kein Privatleben hatte. Im Grunde genommen ist der Film eine Lovestory mit ihren Aufs und Abs. Bisschen schmalzig mitunter, dann und wann etwas überdramatisiert, ein kleines bisschen zu undifferenziert und ob das nun wirklich alles so war wie es hier zu sehen war ist auch ungewiss, aber es war gut erzählt und auch in seinen eher dramatischen Szenen unterhaltsam gemacht. Naomi Watts fand ich absolut großartig in der Rolle, sie hat ihr das gewisse Extra gegeben und den Film definitiv noch um einiges aufgewertet. Schön auch, LOST-Sayid mal wieder zu sehen, der hier seine Rolle auch recht gut gespielt hat.
"Machete verkackt nicht". Das sagte der Held aller mexikanischer Helden während des Films einmal und er mochte fast Unrecht behalten. Aber nur fast. Der Film ist natürlich totaler Schwachsinn, aber auf fremdschämende Art und Weise war es doch weitestgehend unterhaltsam, bis zu einem gewissen Grad. Wenn der Titel des Films Programm wurde wurde es sofort witzig, weil das Blut, die Körperteile und die Gedärme auf möglichst absurd-brutale Art und Weise nur so durch die Gegend wirbelten. Wenn hingegen "Machete Talks" angesagt war, was hin und wieder mal vorkam, wurde es sofort nervig und albern, auch weil er diesmal viel zu pseudocool angelegt war. Im ersten Teil war es noch witzig, als er stoisch "Machete schickt keine SMS" sagte. Wenn er jetzt "Machete twittert nicht" sagt ist das einfach saublöd. Auch dass der Film hier fast schon zwanghaft gewollt auf billigen Trash getrimmt ist und somit erst recht als richtiger billiger Trash rüberkommt war jetzt nicht allzu cool. Aber nichtsdestotrotz war es auf WTF-mäßige Art weitestgehend recht unterhaltsam anzuschauen, weil es halt auch elend überdreht war. Irgendwann war dann auch mal "Machete goes Bond" angesagt, mit explodierenden Macheten als Gadgets und so hirnverbrannten Quatsch, aber es wurde eigentlich erst so richtig too much, als Mel Gibson ins Spiel kam, denn dann nahm der Film im wahrsten Sinne des Wortes eine so dermaßen abgespacte Richtung, die man sich nicht einmal mehr mit Alkohol gut saufen konnte, weil es echt jenseits von witzig sondern einfach nur saudumm war. Diesen Schock des Handlungsverlauf hatte ich bis zum Ende nicht so richtig verdauen können, aber ich kann nicht sagen, dass es auf wirklich allerniedrigsten Niveau nicht doch noch halbwegs unterhaltsam war. Positiv zu erwähnen sind die Gaststars Carlos Estevez in einer aberwitzigen Rolle als US-Präsident Rathcock und der geniale Charakter "Das Chamäleon", der wegen mir ruhig noch mehr für einen Guest-Star-Overkill hätte sorgen können.
Rocky vs LaMotta... ein paar Jahrzehnte zu spät. Klasse Film, hat mir sehr gut gefallen. Hat außerordentlich Spaß gemacht, den beiden alten Haudegen bei ihren (meist verbalen) Kampf zuzusehen, da gings hoch her mit Wortgefechten, Frotzeln über das Alter, Gewicht etc des anderen und gegenseitigem Anstänkern, Anmaulen und Anstressen. Oh ja, sie konnten sich nicht leiden, und das hat man in jeder Szene gemerkt. Sehr amüsant erzählt, wie die beiden für den entscheidenden Kampf wieder in den Ring steigen wollen, der eine weil er es unbedingt will und der andere weil er es unbedingt muss. Neben (für den Zuschauer) witziger PR-Aktionen und hartem Training müssen sie noch persönliche Vergangenheiten aufleben lassen, sich an neue Umstände gewöhnen und mit der modernen Welt zurecht kommen, in der die beiden Old-School'ler nicht so recht reinfinden (wollen). Also war wirklich klasse, auch wie man die Mischung aus witzigen und ernsten Szenen hinbekommen hat. Stallone und De Niro spielen sehr gut und locker ihre Rollen und lassen so ganz nebenbei ein paar augenzwinkernde Seitenhiebe auf ihre ehemaligen Box-Filme und Charaktere los. Und dann war da noch Alan Arkin, aus saucooler alter Ätzer, der den ein oder anderen zum Brüllen lustigen Spruch losgelassen hat. Er und die wirklich saukomische Post-End-Credit-Szene haben dem eh schon sehr guten Film noch einen halben Bonus-Punkt eingebracht.
Starkes Survival-Drama. Klasse gefilmt, packend und intensiv inszeniert und trotz schlichtester Handlung war es in keiner Sekunde langweilig. Man fiebert, leidet und bangt mit Robert Redford mit, der auf Hoher See auf weiter Flur Oberkante Unterlippe in Seenot ist und dem sprichwörtlich das Wasser bis zum Halse steht. Redford spielt herausragend und trägt den Film mit seinem Spiel sowohl bei ruhiger See als auch bei schwerem Seegang als auch beim heftigsten Sturm. Text gibt es kaum, dafür umso mehr Bild, Ton und Emotion (hauptsächlich Verzweiflung und schwindende Hoffnung). Stark!
2 Dinge/Warnungen vorab:
1.) Man sollte die die alten X-Men-Filme von Bryan Singer kennen bzw sich an sie erinnern, denn es wird oft Bezug auf Ereignisse darin genommen
2.) Wer hier nach Anschlusskontinuität zu den alten Filmen (schon allein das klingt auf Punkt 1 bezogen wie ein Paradoxon) und Zeitreiselogik sucht wird schier verzweifeln, deswegen sollte man das dringend vorher versuchen, Gedanken in diese Richtung weitestgehend abzustellen.
Denn obwohl das ein Film war, bei dem aufgrund der zwanghaften Verknüpfung der neuen X-Men-Reihe mit der alten Trilogie wirklich selten was zusammenpasste (siehe Punkt 2), war es verdammt gute Blockbuster-Unterhaltung der allerersten Güte, die Zeit verging wahrhaftig wie im Fluge. Dabei hatte ich am Anfang des Films schwere Bedenken. Es wird in der Zukunft und somit mit den alten X-Men gestartet, was zwar düster daherkam und Effekte-mäßig atemberaubend gemacht war, aber auch arg too much war. Aber dann verlegte man die Handlung recht schnell in die Vergangenheit und blieb auch den Großteil des Films dort, womit man sich dann wieder auf die Stärken von "First Class" konzentrierte und somit wieder für ausgezeichnete Unterhaltung sorgte. War einiges an X-Men-Humor drin (Stichwort Quicksilver/Evan Peters, zum Brüllen komisch), super Action, großartiges Schauspiel (Dinklage und Lawrence klasse, die Chemie zwischen McAvoy und Fassbender war wie in First Class sehr stark) und eine sehr gute Story, die perfekt in die 70er Jahre eingesetzt wurde und mit einer Menge an verwinkelten Zügen und Überraschungen überzeugen konnte. Außerdem erfreulich, dass man hier keinen Overload an X-Men bekam, sondern sich (in der Vergangenheit) auf die wichtigsten beschränkt hat. Und schön auch zu sehen, dass Wolverine nach seinem letzten Spin-Off-Desaster hier wieder zu alter Coolness zurückgefunden hat. Also es hat unglaublich Spaß gemacht, war verdammt unterhaltsam und kurzweilig anzuschauen und die Story mitsamt der aus der Zeitreisethematik resultierenden Szenen war wie gesagt sehr gut (auch wenn wie gesagt alles mit der Brechstange an die alten Teile gehämmert wurde). Also hat alles gepasst, hat mir sogar einen Tick besser gefallen als "First Class" Und ich bin sehr gespannt auf den nächsten Teil, die Szene nach dem Abspann war ja schonmal sehr vielversprechend.
Wunderbarer Film. Durch die hochgradig sympathische Einführung in Familie und die coole Erklärung der Zeitreise-Thematik durch den großartigen Vater (Bill Nighy: absolut grandios!) ist man bereits in den ersten Minuten mittendrin in der Geschichte und und fühlt sich auch sofort wohl dabei. Und da Schmetterlingseffekt und Paradoxa im Raum-Zeit-Kontinuum auf witzige Art lapidar weg gewunken werden kann man sich sich unbeschwert auf diesen Film einlassen. Erfreulich unaufgeregt und bodenbehaftet (trotz fantastischer Grundstory) wird die Liebes- und Lebensgeschichte voller Höhen und korrigierbarer Tiefen des herrlich verschrobenen grundsympathischen Domhnall Gleeson und der bezaubernden Rachel McAdams erzählt. Charmante, amüsante, romantische, rührendes, ernste und tragische Szenen gaben sich die Klinke in die Hand, waren klasse aufeinander abgestimmt und ohne allzu heftige Schwenk ins arg Schmalzige, Melodramatische oder Klischeehafte zu machen. Letzteres bedient man sich zwar ab und an bewusst, aber auf sehr sympathische und somit überhaupt nicht störende Weise. Hat mir außerordentlich gut gefallen, dieser rundum positive Film, der einem trotz trauriger Szenen zum Ende hin mit einem guten Gefühl in die eigene (leider unveränderbare) Reise durch das Leben und die Zeit entlässt.
Im Stile alter Monumentalschinken kam dieser Film bildgewaltig, aufwendig inszeniert und mit sehr guten Sets/Kostümen daher, aber leider auch mit einer großen Ladung Langweile im Gepäck. Eigentlich stehe ich ja auf solche Abenteuerfilme (hat zu Beginn auch noch funktioniert mit der Reise durch die Wüste etc), aber der hier hat mir überhaupt nicht zugesagt und meinen Geschmack getroffen. Die Geschichte fing zwar einigermaßen interessant an, war aber so schwerfällig erzählt, so dass sie im Laufe der Zeit immer langweiliger wurde und der Film sich mit seiner Laufzeit von zweieinhalb Stunden auch immer mehr gezogen hat, so dass das Gefühl aufkam, dass er überhaupt kein Ende mehr nehmen würde. Die Story wurde dann auch größtenteils immer uninteressanter, einen richtigen Spannungsbogen gab es auch nicht, dafür aber Längen, die so lang waren wie die lange Reise von Europa nach Persien.
Die abgegebenen Bewertungen meiner Freunde auf dem Dashboard könnten etwas Farbe vertragen.........
Mal abgesehen von dem viel zu langen Vorlauf (20 Minuten bis das Konzert und die eigentliche Handlung beginnt, und das bei einer Laufzeit von nur 78 Minuten), dem etwas zu überstürzten bzw abgehackt wirkenden Ende und der ein oder anderen Merkwürdigkeit in Sachen Logik hat mir der Film recht gut gefallen. Die Handlung ist einfach gestrickt und hat man auch schon zig mal anderswo gesehen, aber ich fand das Ambiente und den Ort, in die sie hier gepackt wurde, recht außergewöhnlich und somit gut. Ein wie so oft hervorragend agierender Elijah Wood, ein Piano, ein psychopathischer Killer mit Sniper-Gewehr und das Spiel eines unspielbaren Klavierstücks um Leben und Tod liefern ein mit Abstrichen spannend inszeniertes und stark gefilmtes Psychothrillerkammerspiel, mit der Konzertmusik als Score.