Moe Szyslak - Kommentare
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Alle Kommentare von Moe Szyslak
Kate Mara und David Oyelowo in den Hauptrollen waren gut, der Film allerdings nicht so. Gab hier und da ein paar durchaus spannende Momente, allerdings haben die langweiligen Momente deutlich überwogen. Und dieser religiöse Selbsthilfequatsch, den man irgendwann eingebaut hat, hat dieses eigentlich solide aber auch vergessenswerte B-Thriller-Drama dann nochmal extra runtergezogen.
War jetzt nicht gar nicht mal so schlecht wie ich eigentlich nach dem mehr oder weniger großen Skandal um die Schnittfassung des Studios gegen die ursprüngliche Version von Schrader/Refn befürchtet hatte, weil es weitestgehend doch ziemlich unterhaltsam war. Allerdings war das auch ne ganz schön halbgare Angelegenheit und ein kruder Mix aus diversen Storyteilen, die nicht recht zusammenpassen wollten und meistens wie gezwungen aneinandergeschweißtes Stückwerk wirkten. Also da hat man schon irgendwo deutlich gesehen, dass das im Grunde genommen nicht der Film war, der er eigentlich sein sollte. Schade, denn gute Ansätze hatte er durchaus und auch ein paar spannende Momente zu bieten, aber im Großen und Ganzen wars trotz einem gewissen Unterhaltungswert mehr schlecht als recht und die Geschichte mitsamt Umsetzung nicht sonderlich gelungen. Aber es gab doch einen großen Pluspunkt: Nic Cage! Man mag es kaum glauben. Der konnte hier nach seinem in jeder Hinsicht desaströsen "Left Behind" dann doch mal wieder zeigen, was er kann. Er spielt den grauhaarigen demenzkranken CIA-Agenten auf der Suche nach seinem damaligen Peiniger, als er in Kriegsgefangenschaft war, die meiste Zeit sehr gut und überzeugend, die Rolle habe ich ihm jedenfalls abgenommen. Hin und wieder driftete es mal wieder in Overacting ab, klar, aber es hielt sich in Grenzen (und finde ich immer noch besser als wenn er als Schlaftablette mit Glotzblick und obskurer "Frisur" rumläuft, so wie in "Left Behind"). Also Cage hat mir sehr gut gefallen, er hat's halt doch immer noch drauf, wenn er denn will (und das sage ich jetzt nicht nur als Fan von ihm). Schade nur, dass er das in keinem besseren Film bzw in diesem Fall nicht in dem Film zeigen durfte, der eigentlich vom Regisseur angedacht war.
Fuqua und Washington. 2013 wars noch ein Desaster in DC, 2014 passts wieder mit Denzel. Zugegeben, der Film hat die ein oder andere Länge im Mittelteil, die ein oder andere kleinere Schwäche generell, das ein oder andere Klischee und zu Beginn wars mir ein bisschen zu episodenhaft, als ein paar Ungerechtigkeiten in kleineren Nebenhandlungen equalisiert wurden. Aber über das und auch über die wenig originelle Story (in der Hinsicht habe ich aber eh nichts erwartet und war mir hier auch nicht so wichtig) hilft Denzel Immergut hinweg, der auch hier wieder eine unbeschreibliche Präsenz und ein Charisma hat, dass es regelrecht Gänsehaut verursacht. Und wenn er dann als kompromisslose Ein-Mann-Armee loslegt, die Badguys badass niedermacht und dazu allerhand Alltagsgegenstände benutzt (der McGuyver des Todes quasi) kommt man als geneigter Fan des Genres voll auf seine Kosten. Dabei wird so dermaßen kaltblütig und brutal getötet, dass man desöfteren selbst vor Schmerz die Zähne zusammenbeißen muss. Insgesamt gesehen ein unterhaltsamer und harter Streifen mit ein paar Abstrichen aber mit einem Denzel Washington in Bestform (aber wann war er das jemals nicht?).
War im Großen und Ganzen okay, und letztendlich doch besser als erwartet, auch wenn es am Anfang alles andere als überzeugend und doch recht langweilig war. Aber hat sich dann zum Glück doch noch gebessert. Waren ein paar nette Ideen drin und die für einen Grusler dieser Art doch recht seltenen Schockmomente waren gelungen wenngleich vorhersehbar. Nichts besonderes und reicht nicht mal im Ansatz an andere/bessere neuere Vertreter des Genres heran, ist aber für ein einmaliges Anschauen und danach wieder vergessen Haben durchaus geeignet. Auch wenn ich sagen muss, dass der Film nicht sehr spannend und gruselig war. Darstellerisch liefert "Grace" aus Peaky Blinders eine sehr überzeugende Leistung ab, alle anderen sind mehr oder weniger austauschbar gewesen.
Was ich aber sehr faszinierend fand war, dass ich im Verlaufe des Films mehr und mehr das Gefühl hatte, dass das trotz der Puppe gar kein Spin-Off von "The Conjuring" ist sondern eher eins von "Rosemary's Baby". Zum einen sah das wirklich hervorragende 60er Jahre Setting/Ausstattung genauso aus und zum anderen weil man irgendwie auch direkt darauf Bezug genommen zu haben schien. Der Hauptcharakter hieß mit Vornamen Mia, ebenso wie die Darstellerin in "Rosemary's Baby", die zudem, wenn ich mich nicht täusche, aber Ende sogar ein ähnliches grünes Kleid an hatte. Und dann noch die ganze Helter-Skelter-Sache, die ja irgendwo der Auftakt des Filmes war und denen Roman Polanski's Frau damals zum Opfer gefallen ist. Vielleicht mag ich mich täuschen, aber mir kam das so vor, als ob das alles so gewollt war, warum auch immer.
Eine im wahrsten Sinne des Wortes blutleere Neuinterpretation einer der wohl am meisten erzählten Geschichten einer der wohl am öftesten verwendeten klassischen Horrorfiguren. Überraschenderweise passt das merkwürdige "Untold" im Titel recht gut, denn es waren etliche Aspekte drin, die ich bei der Geschichte so noch nie gesehen habe, obwohl man eigentlich denken sollte, dass es bei gerade Dracula nichts mehr neues zu erzählen gibt. Aber genau da lag auch die Crux des Films: Es war ein nett (aus)gedachtes und gemachtes Fantasyactionhistorienabenteuerspektäkelchen mit Horror-Einschlag, mehr aber auch nicht. Und definitiv nichts für Bram-Stoker-Puristen und Fans der von ihm erzählten ursprünglichen Ursprungsgeschichte, denn davon ist so gut wie gar nichts zu finden in diesem Film und ich hatte auch das Gefühl, dass das zum Teil sogar ein bisschen absichtlich respektlos missachtet wird. Aber auch abgesehen davon war der Film nicht sonderlich. Gab zwar hin und wieder unterhaltsame Sequenzen aber oftmals war die die vor Logiklöchern strotzende Geschichte ziemlich langweilig. Und von der Machart und Umsetzung war mir das alles, trotz annehmbarer Atmosphäre, doch viel zu künstlich und billig. Gleiches gilt auch für die Darsteller. Der Nebencast war bis auf den Kurzauftritt von Charles Dance eh zum Vergessen und Luke Evans war alles andere als überzeugend und total blass in der Rolle des Fürst Vlad, dem habe ich irgendwie überhaupt keinen Aspekt des Charakters abgenommen, schon gar nicht den furchteinflößenden. Ansonsten hat auf 3D getrimmte Effekte und ein Dracula als Superheld mit der Power, Fledermäuse zu kontrollieren und in Schlachten gegen seine Feinde einzusetzen. Also wenn die anderen Kapitel des von Universal aufgesetzten Classic Monster Crossover Universe, von dem dieser Film ja der Auftakt darstellt, auch so werden sollten, dann ist gar Schlimmes zu befürchten. "Dracula Untold" war zwar jetzt kein Totalausfall, es kann eigentlich nur besser werden... aber auch durchaus schlimmer....
Seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, immer noch so gut wie damals. 80er-Horror in Reinkultur und Bestform, mit all seinen diversen Eigenschaften (ob man die nun als positiv oder negativ auslegen will sei einfach mal dahingestellt^^). Die Geschichte ist gut aufgebaut, spannend inszeniert und der Horror kommt recht schnell zur Sache (was auch nicht zwingend eine Selbstverständlichkeit ist). Die Effekte den Blob betreffend wirken mitunter schon arg billig (aber immerhin waren sie handgemacht!), weswegen dem Film natürlich ein gewisser Trash-Faktor anhaftet, aber die Splatter- und Gore-Szenen waren im Gegenzug sehr geil gemacht. Es ist ungemein spaßig und verdammt unterhaltsam anzuschauen, wie der Blob in einer typisch amerikanischen Kleinstadt wütet, deren entsetzte und hilflose Einwohner zerfrisst und immer weiter wächst. Aber vor allem ist der Film hauptsächlich eins: Schleimig und super-eklig.
Hat mir sehr gut gefallen, aber ich stehe ja ohnehin auf Zeitreisefilme inklusive der Thematik "Kann man die Zukunft und/oder sein Schicksal ändern?" mit all den eventuellen Paradoxa, Möglichkeiten, Wendungen und dem dazugehörigen Rattern der Gehirnwindungen aufgrund des Mindfucks, ob das nun alles so hinhaut mit der Logik. Somit fällt der Film genau in mein Beuteschema. Hinzu kommt gerade bei diesem Film die doch recht außergewöhnliche und interessante Erzählweise gerade in der ersten Filmhälfte. Das war so faszinierend und raffiniert aufgemacht mit einer ewig langen Erzählung inklusive Rückblicke, dass ich die ganze Zeit keinen Schimmer hatte, wo der Film damit nun eigentlich hin will, was er überhaupt erzählen will und wie das ins Grundkonzept passt. Aber gerade durch diese recht intensive Geschichte ist man auch richtig tief im Film drin und bei den Protagonisten dran, weil diese und ihre Beweggründe gut beleuchtet wurden. Nach ziemlich genau der Hälfte setzt dann doch erstmal die Zeitreisethematik ein und im Verlaufe dessen habe ich dann erstmal komplett den Faden und den Überblick verloren und bin nicht mehr durchgestiegen, das ging alles zu schnell für mein altes Gehirn :D Hab mich aber dann doch recht schnell wieder eingefunden in die Geschichte und die finalen Auflösungen fand ich auch richtig stark, auch wenn man das ein oder andere schon vorausahnen konnte. Ob und wie das jetzt zusammenpasst bedarf definitiv einer Zweitsichtung, ich schwanke momentan zwischen "verdammt gut durchdacht und in sich logisch" und "hier und dort wurde dann doch wieder ein Zeitreiseverbrechen in Form eines wohl unausweichlichen Paradoxon verübt". Aber wie dem auch sei, ich fand den Film klasse und sehr unterhaltsam und faszinierend anzuschauen, auch weil er etwas anders erzählt war in der ersten Hälfte, seine Geschichte so nach und nach erst entfaltet und sein Gesamtbild erst im Laufe der Zeit offenbart hat, als sich die Puzzleteile ineinandergefügt haben. Das war wie gesagt genau mein Ding und lässt mich erstmal eine Weile drüber nachdenken über versteckte Hinweise, Doppeldeutigkeiten und die ein oder andere sonstige Thematik des Films.
8/10 fürs Erste
Der deutsche Titel klingt nach Abenteuer/Mystery (oder nach Kitsch^^). Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ruhiger, einsamer und trauriger Film mit dezenten humorvollen Elementen über einen Angestellten eines Bestattungsunternehmens, dessen Aufgabe es ist, die Angehörigen von einsam Verstorbenen ausfindig zu machen und sich in der Zwischenzeit um deren Bestattungen usw zu kümmern. Klingt nach schwerem Thema, war aber eigentlich nicht so, auch wenn es weitestgehend recht ernst zuging. Hauptdarsteller Eddie Marsan liefert hier eine wahrhaft großartige Leistung ab in der Rolle des sehr korrekten und biederen Angestellten, der alle Sympathien auf seiner Seite hat.
Hat mir gut gefallen, auch wenn es eine ganz schöne Ecke gedauert hat, bis der Film in die Gänge kam. Atmosphäre/Setting mit dem nebelumwobenen Irrenhaus, in dem etwas Seltsames vorgeht, hat von Beginn an gestimmt und nachdem dann auch raus war, was los ist und was gespielt wird, war es unterhaltsam anzuschauen, auch wenn sich doch immer mal wieder ein paar Längen eingeschlichen haben. Was ich gut fand war, wie hier Fragen aufgeworfen wurden über Ethik und in diesem Zusammenhang was eigentlich Wahnsinn und Normalität sind. Ansonsten wars spannend gemacht und gab einige nette Wendungen, die man aber vorhersehen konnte (bis auf die am Ende vielleicht). Darstellerisch wars auch gut, herausgeragt hat Ben Kingsley, der sehr überzeugend und eindringlich gespielt hat.
War überraschenderweise im Großen und Ganzen dann doch sehr okay, auch wenn ich die Trailer ziemlich furchterregend fand. An den genialen ersten Teil reicht die Fortsetzung aber in keiner Sekunde, keiner Einstellung und keiner Szene heran, aber das war auch nicht zu erwarten. Der Look bzw die Optik war natürlich wieder extravagant und hatte einige echt sehr nette Szenen und Ideen parat, wirkte aber für meinen Geschmack oftmals zu pseudocool und deswegen billig, weil auch alles irgendwie so glattgebügelt aussah. Den Comic-Charakter kann man dadurch nicht abstreiten, aber im Vorgänger hat mir das wesentlich besser gefallen. Auch die Stories waren hier lediglich okay, auch wenn sie recht gut umgesetzt und erzählt waren. Aber gerade bei der Hauptstory, die wirklich extrem lang war, kam mitunter mal ganz schön Langeweile auf. Außerdem ging mir noch Marv gehörig aufn Zeiger. Aber ansonsten wie gesagt überraschenderweise sehr okay und bis auf die erwähnten Längen unterhaltsam anzuschauen. Darstellerisch wars weitestgehend auch gut und die Darsteller passten gut zu den Charakteren. Vor allem Powers Boothe als schmierig-diabolischer Senator war klasse. Aber auch Josh Brolin, Joseph Gordon-Levitt etc machten eine gute Figur. Und der Nebencast war auch erste Sahne, überall bekannte Gesichter. Was den Film wohl eine bessere Bewertung verpasst hat als er verdient hätte, hat er letztendlich aber doch Eva Green als die titelgebende "Dame to kill for" zu verdanken, die einerseits sehr seeeeehr freizügig rumlief und andererseits eh die Verführung in Person war, so dass man(n) zumindest bei ihrer Story eh zu abgelenkt war, um noch mehr zu entdecken, was einem eventuell nicht gefallen hätte.
Nette, sympathische Taste-Good-Komödie, deren Geschichte sich für meinen Geschmack aber nach gut der Hälfte in eine Richtung entwickelte, die mir nicht mehr so gut schmeckte wie es noch am Anfang der Fall war. Denn die erste Hälfte war wirklich köstlich und sehr unterhaltsam anzuschauen. Vor allem wenn die wie immer großartige Hellen Mirren als biestige Chefin des hochnäsigen französischen Elite-Restaurants auf ihren dickköpfiges Konkurrenten des soeben eröffneten indischen Familien-Restaurants auf der direkt gegenüberliegenden Straßenseite dieser idyllischen französischen Kleinstadt traf, denn da gings verbal und mit bösen Blicken hoch her. Also das hat richtig Spaß gemacht, genau wie der Film in dieser Phase. Doch dann hat der Film seine vorzüglichen Zutaten leider nicht nach meinem Gusto zubereitet. Zum einen hat man sich viel zu sehr auf die unausweichliche Romanze konzentriert und zum anderen auf den Werdegang des jungen Inders, so dass vom Auftakt mit dem gegenseitigen Konkurrieren, dem Krieg um die Geschmacksnerven der Gäste der beiden so unterschiedlichen Restaurants und deren Auffassungen von gutem Essen leider nicht mehr allzu viel übrig blieb. Auch wurde mir das Ganze mit der Dauer auch viel zu nett. Schlussendlich ein Film, der zwar wohl gemundet hat, aber den faden Beigeschmack hinterließ, dass er so viel besser hätten sein können, wenn man ihm mehr Würze gegeben und die Zutaten anders zubereitet hätte.
"Charlie surft nicht!"
Eben seit Ewigkeiten wieder gesehen. Nach wie vor absolut genial und ein unangefochtenes Meisterwerk der Filmgeschichte. Schon allein die Ausgangslage der Handlung ist ungemein spannend und die Umsetzung ist einfach nur grandios. Darsteller sind auch richtig klasse und so erschreckend jung, dass ich einige davon erst gar nicht erkannt habe (Laurence Fishburne, WTF?!). Aber es ist nicht einfach nur einer der besten Vietnamkriegsfilme (wenn nicht sogar der beste unter etlichen wirklich sehr guten), sondern vielmehr auch ein grausamer, surrealer, angsteinflößender, hypnotischer Alptraum in genialen Bildern des Wahnsinns, dem und denen man sich nicht entreißen kann, auch wenn man es oftmals gerne möchte ....
.... und dann kam Kurtz ....
"Das Grauen.... Das Grauen...."
9,5/10 (unangefochtenes Meisterwerk und vermutlich der beste Vietnamkriegsfilm, ja, aber die Sequenz bei den Franzosen ist so derbe langweilig, dass sie leider einen halben Punkt wegfrisst)
Klasse (verschneite) Kleinstadt- und Familien-Tragikomödie mit einem blendend aufgelegten und hervorragend aufspielenden (und dafür 1995 Oscar-nominierten) Paul Newman in der Hauptrolle als schroffer griesgrämiger Sturkopf, der im Laufe des Films, als er sich mit seinem jetzt erwachsenen Sohn, den er als Kind verlassen hat, wieder abgeben muss, das Herz immer mehr am rechten Fleck sitzen hat und auf den die Phrase "Harte Schale, weicher Kern" nicht treffender passen könnte. Klasse auch der Nebencast, unter anderem Bruce Willis, damals noch mit Haaren und alter „Stirb langsam“-Coolness, mit dem sich Newmans Charakter das ein oder andere sehr bissige Wortgefecht lieferte. Aber auch anderweitig wurde viel gefrotzelt, dass es eine wahre Freude war. Zeitgleich und je mehr sich der Film und Newman's Charakter entwickelt hat, gab es aber auch etliche herzerwärmende und richtig schöne berührende Szenen. Großartiger Film, von dem ich eigentlich dachte, dass ich den schon kannte, was aber dann doch nicht so war. Zu erwähnen ist noch der ebenso wie Paul Newman leider verstorbene Philip Seymour Hofmann als Cop mit Michbubigesicht.
Sehr sympathische Sportkomödie mit Jon „Mad Men“ Hamm in der Hauptrolle als erfolgloser Sportler-Agent, der sich nach Indien begibt, um dort via eines Casting aus der Vielzahl der Spieler des indischen Nationalsport Cricket zwei potenzielle Jung-Pitcher für die Major League Baseball zu finden. Was natürlich unter anderem für eine Menge amüsanten Culture-Clash sorgte. Hat mir weitestgehend sehr gut gefallen, auch wenn hin und wieder mal ein bisschen Disney-Zuckerguss drauf war und das Ende eh schon von Anfang an absehbar war (und das nicht nur weil es sich um eine wahre Geschichte handelte). Aber die Geschichte und die gut aufgelegten Darsteller waren sympathisch genug, um da locker drüber hinwegsehen zu können. Die Mischung aus süffisanten Szenen zum Schmunzeln und schönen ergreifenden Momenten hat gepasst und wurde ungezwungen rübergebracht. Lockere, sympathische Unterhaltung für zwischendurch, hat Spaß gemacht. Und Alan Arkin hatte mit seiner gewohnt ätzenden Art (hier als genervten Alttrainer) mal wieder alle Lacher auf seiner Seite.
Wie jedem Remake sitzt auch diesem hier das Original im Nacken (bzw hier wohl eher am Hals) und beißt sich darin und auch in der Meinung fest (ich kann Vergleiche bei Remakes einfach nicht abstellen, aber das liegt in der Natur der Sache). Im Grunde genommen und für sich betrachtet ist das schon ein echt guter Film... den es halt schonmal in besser gab. Was der amerikanischen Fassung fast völlig abgeht bzw wo sie nicht mal im Ansatz hinkommt ist die Atmosphäre der schwedischen Fassung und das sich unter die Haut schleichende Grauen, dass ich dort verspürt habe. Auch die beiden Hauptdarsteller haben mir im Original deutlich besser gefallen, obwohl man sagen muss, dass Chloë "Hitgirl" Grace Moretz und Kodi Smit-McPhee wirklich eine außerordentlich starke und intensive Leistung hinlegten. Im Grunde genommen ist es eine 1:1-Kopie, hat aber dennoch etlichen gut gemachte Szenen zu bieten. Aber diesem Film hier fehlt halt das gewisse Etwas, das "So finster die Nacht" hatte und was es zu einem so außergewöhnlichen Vampir(jugend)drama gemacht hat. Somit ist auch dieses Remake mal wieder vollkommen unnötig und die Empfehlung, sich lieber nochmal das Original anzusehen, gibt es natürlich auch hier. Aber von all den Horrorfilm-US-Remakes ist das definitiv eines der gelungeneren, das man sich durchaus mal anschauen kann und das nicht ganz so sperrig daherkam wie sein Original und etwas mehr auf die offensichtlichen Horror-Elemente setzte. Und das einen wieder mal sehr stimmigen Score von Michael Giacchino zu bieten hatte.
Spannender und unterhaltsamer Thriller mit einem wieder mal und eh immer hervorragenden Denzel Washington, der trotz vollkommener Unbeweglichkeit dem Film und der Geschichte den nötigen Drive gab und schon allein mit seiner Präsenz alles bestimmte. Angelina Jolie als weibliche Hauptdarstellerin machte auch eine gute Figur, und Ed O'Neill mal außerhalb der Bundy's zu sehen war auch richtig klasse. Der Film war über weite Teile packend und rasant erzählt und hatte bei den Mord- und Tatort-Szenen einige überraschend drastische Sachen parat. Was mir allerdings nach einer Weile nicht mehr so gefallen hat war diese Schnitzeljagd und das ständige Hinweise entschlüsseln, weil es zu sehr vom Zufall bestimmt war. Auch das Ende und die finale Auflösung des Täters fand ich nicht allzu gelungen. Aber ansonsten wie gesagt unterhaltsam anzuschauen, trotz einiger Klischees (hauptsächlich Michael Rooker... ich meine klar, der ist geboren für solche Arschloch-Charaktere, aber das hier war ein bisschen zu arg, selbst für ihn). Die ganze Sache war für mich jedenfalls so interessant, mir mal die Buchreihe etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Verfilmungen gibt es ja keine mehr, soweit ich das richtig gesehen habe.
Kostümmelodram, das sehr schwermütig und -fällig erzählt war. Was von Cary "True Detective" Fukunaga gewiss so beabsichtigt war, weil es die Geschichte auch so hergibt. Für mein Empfinden war mir das aber doch einen Zacken zu langweilig und -wierig, ich fand die ganze Angelegenheit und die schwülstigen Dialoge weitestgehend sehr anstrengend. Setting, Ausstattung, Kostüme und Landschaftaufnahmen waren sehr gut, aber das ist für mich eh Grundvoraussetzung bei derart Filmen. Aber darstellerisch war es echt hervorragend, sowohl besetzt als auch gespielt. Michael Fassbender und Judi Dench sowieso immer. Und Mia Wasikowska zeigt auch hier wieder durch ihr intensives Spiel, was sie drauf hat und dass man sich ihren Namen unbedingt merken muss!
Nonstop Nonsens zwar, aber ich fand den Film eigentlich recht gut. Wobei ich aber auch sagen, dass für meinen Geschmack mitunter viel zu wenig aufs Tempo gedrückt wurde, so absurd es klingen mag. Je ruhiger Lucy im Verlaufe des Films aufgrund ihrer Fähigkeiten und Übermacht wurde, desto ruhiger wurde auch der Film, zumindest kam mir das so vor. Also irgendwie hätte ich da viel mehr Action-Irrsinn erwartet, in Form von Halsbrecherischem. Reiner Irrsinn kam aber natürlich genug vor, vor allem zum Ende hin wurde es extrem arg. Aber mal abgesehen davon hat mir der Film wie gesagt im Großen und Ganzen gut gefallen, dieses „Ohne Limit“ meets „Crank“ fand ich recht gut gelungen und war mit dem Ausschalten des eigenen Logikzentrums im Gehirn bis zu einem gewissen Grad, als es dann doch zu abgedreht wurde, unterhaltsam anzuschauen (und Scarlett sowieso). Also kann man sich geben, aber die ein oder andere Gehirnzelle hat man dabei definitiv eingebüßt.
Gab zwischendrin zwar mal eine Phase, die ziemlich zäh und langwierig war, aber im Großen und Ganzen hat mir der Film sehr gut gefallen. Die Geschichte wurde behutsam aufgebaut und sehr ruhig erzählt, aber gerade das passte perfekt zur oftmals melancholischen Atmosphäre, der großartigen Location in Griechenland und der 60er Jahre, in denen die Handlung angesiedelt war. Das letzte Drittel war dann aber dennoch ungemein spannend, auch weil man nicht unbedingt erahnen konnte, wie die Geschichte letztendlich enden wird. Oftmals wirkte es echt so, als ob der Film wirklich in den 60ern oder 70ern gedreht wurde, der Look des Films war ebenso wie die Machart sehr altmodisch. Die Story selbst war jetzt nichts Besonderes, aber die 3 hervorragenden Darstellern machten den Film zu einem gewissen Teil dazu, denn die haben ihre Charaktere und deren verhängnisvolle Dreiecksbeziehung wirklich außerordentlich gut und überzeugend gespielt. Der Cast mit Viggo Mortensen und Oscar Isaac (den ich seit "Inside Llewyn Davies" ohne Bart nie erkenne) war eh hervorragend, und bei Kirsten Dunst bin ich sowieso voreingenommen.
Simon Pegg ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Egal ob als in der Routine festgefahrener Biedermann oder als kauziger Weltentourist auf der Suche nach dem Glück, er spielt einfach klasse und überzeugend die Rolle des Hector, die diesmal nicht so sehr auf Klamauk sondern eher ernster angelegt war. Also er war großartig, in jeder Szene (okay, ich bin Fan von ihm, aber abgesehen davon war er es wirklich). Der Film selbst hingegen konnte da leider nicht mithalten. Es war nett, durchaus, aber ich hatte mir wesentlich mehr davon versprochen. Gab zwar etliche schöne, berührende und auch traurige Szenen, aber wiederum auch ziemlich langweilige Phasen. Irgendwie hat mich dieser Film nicht so richtig emotional packen können, auch wenn eigentlich alle Vorrausetzungen gestimmt haben. War schlussendlich somit leider nur okay und wie gesagt nett, schrammte aber auch haarscharf an belanglos vorbei. Pegg holt zwar vieles raus, aber auch er kann den Film letztendlich nur knapp über gutes Durchschnittsniveau heben.
War ganz okay, wirkte aber oftmals wie eine zu aufgeblähte Akte X Folge (Eric Bana hat auch noch die gleiche Synchronstimme wie David Duchovny, was den Eindruck nur noch mehr verstärkt hat). Atmosphäre hat durchgehend gepasst, ebenso wie die Bilder, von denen einige ganz schön drastisch waren (aber das konnte und durfte man von Scott Derrickson nach seinem „Sinister“ durchaus erwarten). Und spannend war es in einigen Szenen auch. Aber die Story war nicht sonderlich überzeugend. Zum einen deshalb, weil sie oftmals total wirr erzählt war bzw manchmal sogar der Eindruck entstand, dass man nicht so richtig wusste, was man eigentlich erzählen will und wie die einzelnen Szenen zusammenpassen sollen. Und zum anderen wurde einfach zu viel aus Versatzstücken von ähnlich gelagerten und besseren Filmen dieser Art geklaut, vor allem das Ende war lediglich eine abgewandelte Version des Endes von „Der Exorzist“ irgendwie. Darstellerisch wars auch nicht so das Wahre, ich fand eigentlich nur Eric Bana überzeugend. In den gemeinsamen Szenen mit Edgar Ramirez zog er diesen in den „gerade noch brauchbar“-Sektor hoch. Joel McHale bzw seine Rolle fand ich hingegen total deplatziert, der war irgendwie nur da, um blöde Sprüche zu klopfen, was meiner Meinung nach überhaupt nicht in den Film passte. Schlussendlich ist dieser konfuse Dämonenbesessenheithorrorthiller definitiv kein Highlight des Genres, aber für einen Gruselabend dennoch geeignet.
Hat mich außerordentlich positiv überrascht, nachdem die Kritiken und Meinungen im Vorfeld ja nicht gerade positiv ausgefallen sind. Definitiv nicht Ridley Scotts bester Film, bei Weitem nicht, aber hat mir im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Anfangs zwar etwas zäh und zu sprunghaft in der Erzählweise, aber als es dann mit den Plagen losging fand ich es ungemein und durchgehend unterhaltsam anzuschauen. Was ich auch gut fand war, dass man es mit dem Bibel-Fantasy-Kram nicht allzu übertrieben hat. War natürlich vorhanden, klar, aber einige Sachen wurden zumindest versucht, rational zu erklären. Setting, Kostüme, Look, Bilder und die Massenszenen, waren klasse und imposant. Und Bale als Moses sowie Edgerton als Ramses fand ich sehr überzeugend in ihren Rollen. Im Gegenzug wurden allerdings so einige Darsteller in den Nebenrollen verschenkt und dienten lediglich als Stichwortgeber (Sigourney Weaver, Ben Kingsley, John Turturro zum Beispiel und Aaron Paul hauptsächlich). Aber mal abgesehen davon fand ich den Film gut und hat mir wie gesagt wesentlich besser gefallen als es die zahlreichen Kritiken prophezeit haben. Ob das Ganze jetzt historisch und biblisch einwandfrei bis ins letzte Detail zusammenpasst oder wieso man einen Amerikaner als Moses besetzt etc geht mir eigentlich an der Sphinx vorbei. Und wenn man das ausschalten kann funktioniert „Exodus“ als reiner Unterhaltungsfilm definitiv.
Beim Zeus, was für eine Mogelpackung. Ich habe mich auf ein halbwegs unterhaltsames und effektreiches Fantasy-Spekakel rund um Herkules und die 12 Aufgaben eingestellt und dann war das hier ein lasches Abenteuerfilmchen. Total dröge erzählt, es passiert fast gar nichts und war somit jederzeit von hohem Einschlafcharakter. Und dann wirkte das Ganze von der Umsetzung, der Optik, dem Setting/Kostümen und den Dialogen wie eine dieser billigen RTL-Fantasieserien aus den 90er Jahren im Nachmittagsprogramm. Grauenerregend schlecht, das hätte ich nicht mal im Ansatz so erwartet, was für eine herbe Enttäuschung. Nicht mal der Fels holt noch was raus und passt sich diesem Machwerk genau wie der eigentlich großartige Nebencast rund um Peter Mullan, John Hurt und Ian McShane einfach lustlos an. Hier und da mal eine halbwegs unterhaltsame Actionsequenz, ein witziger Spruch und süffisantes Kokettieren über die vermeintliche Legende Herkules und seine vermeintlichen Heldentaten retten den Film zwar vor dem totalen Absturz in den Hades, aber insgesamt war dieser Streifen ein so großer Misthaufen, wie ich sie mir in den Ställen des Augias immer vorstelle.
Der dritte Film von Denis Villeneuve, den ich nach den jeweils genialen „Prisoners“ und „Enemy“ gesehen habe bzw mir wegen diesen beiden anschauen musste. Extrem starker Tobak und ungemein unangenehm/anstrengend zu schauen, aber dennoch wieder sehr stark, auch wenn ich mindestens eine Stunde lang enorme Schwierigkeiten mit dem Film hatte. Aber der schleicht sich unwissentlich so intensiv und nachhaltig unter die Haut und schlägt am Ende so krass zu, dass ich Tage noch darüber nachdenken musste. Sowohl die Optik als auch die Geschichte sowie das Schauspiel sind fast schon zu realistisch-hart. Die Erzählweise mit den schnittlosen Übergängen der beiden zeitlichen Ebenen waren ziemlich verwirrend (ich wusste so gut wie nie, ob man sich nun in der Gegenwart oder Vergangenheit befand, weil Mutter und Tochter sich so verdammt ähnlich sahen) und die Twists am Ende hauen so dermaßen in den Magen, dass sie das eingefrorene Blut in den Adern die Gänsehaut vor Entsetzen und Schmerz laut aufschreien lässt. 2011 für den Oscar als "bester fremdsprachiger Film" nominiert, btw. Zurecht! Lohnt sich sehr, aber wie gesagt Achtung, das ist harter und extrem unangenehmer Stoff, der nicht leicht zu verdauen ist!
Wie heißt es bei Computerspielen immer so schön und richtig? Auf die Grafik kommt es nicht an. So verhält es sich auch mit diesem belgisch-französischem Zeichentrickfilm, dessen extrem außergewöhnlicher Zeichenstil oftmals so rüberkommt, als ob er von einem Kind stammt und den Film auch ein bisschen billig erscheinen lässt. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat ist es überaus faszinierend anzuschauen, vor allem in Landschaftszeichnungen fand ich zum Teil richtig klasse. Die Geschichte selbst ist recht einfach gehalten (der Film dauert auch nur knapp über 70 Minuten), aber mit viel Charme, Herz und Sinn für das Abenteuer und Märchenhafte erzählt, kommt aber auch oft mit harten Szenen der Realität dazwischen und am Ende wurde es recht brutal und grausam. Also sehr außer- und ungewöhnlicher Zeichentrickfilm, bei dem ich auch erst nach einer guten Weile Zugang gefunden habe, aber den ich dann richtig klasse fand, nicht nur wegen seines schrägen Stils sondern auch wegen seiner Geschichte aus träumerischer Fantasie und brutaler Realität.