Moe Szyslak - Kommentare

Alle Kommentare von Moe Szyslak

  • 9 .5

    80 Minuten Animation-Perfektion. Genialer, superlustiger Film mit viel Charme, Herz und grandiosen Ideen. Die Witzdichte war enorm und der Humor hat genau meinen Nerv getroffen, was ich von einem Animationsfilm erwarte: Frecher Witz, schräge Charaktere, absurde Situationen, klasse Tempo/Pacing. Und immer den für mich entscheidenden Tick weiter gehend, so dass die Gags einfach saukomisch werden, was dieser Film perfekt und auf den Punkt gebracht hat. Es schwang immer eine Unberechenbarkeit in Sachen Humor und Storyverlauf mit, weil immer was gemacht wurde, mit dem ich nicht gerechnet habe, weswegen die Szenen genau deswegen noch witziger waren als sie eh schon gewesen wären ohne diesen Dreh. Außerdem gabs noch etliche coole Filmanspielungen und der Film war sogar richtig spannend und dramatisch bisweilen. Und dass er ohne jeglichen Dialog auskommt (okay, die Menschen brabbeln manchmal irgendwas Unverständliches, aber Dialog kann man das nicht nennen) war auch richtig klasse. Und Stop-Motion sowieso, das finde ich von jeher genial. Also mir hats ne Menge Spaß gemacht, ich habe mich köstlich amüsiert und sehr viel gelacht, wie Shaun und seine Schaf-Gang sich mal einen Tag frei nehmen wollen von ihrer alltäglichen monotonen lethargisch-machenden Routine auf der Farm, was aber anders verläuft wie geplant und in einer urkomischen Odyssee in einer Großstadt ausartet. Klasse!

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    • 8
      über Maggie

      Puh, der ging ganz schön heftig an die Nieren. Von der ersten Minute an herrschte eine extrem bedrückende und depressive End-of-Days-Stimmung, die ein sehr flaues Gefühl in der Magengegend verursacht hat, das sich im Laufe des Films und im letzten Drittel immer stärker verbreitet hat, bis es schließlich so unangenehm wurde, dass es kaum noch auszuhalten war. Die tristen verblassten Bilder, die ruhige fast schon bedächtige Erzählweise und einige sehr intensive Szenen haben das noch verstärkt. Ebenso wie die Chemie in der Vater-Tochter-Beziehung und die Darstellung von Abigail Breslin und Arnie, der hier ungeahnte Schauspielqualitäten (nicht dass mich der Mangel daran als Arnie-Fan jemals in irgendeiner Weise gestört hätte) an den Tag gelegt hat und in der Rolle des besorgten fürsorglichen Vaters, der nicht so recht weiß, wie er mit der Situation umgehen soll, sehr überzeugend war und bewegend gespielt hat. Was mir auch richtig gut gefallen hat war, in welchem Stadium der Zombiekalypse man sich hier befindet, das war weder ganz am Anfang oder weit danach, so wie es ansonsten immer zu sehen ist, sondern irgendwie zwischendrin. In dem aus meiner Sicht mittlerweile (leider) zu ausgelutschten Zombie-Genre ist dieses emotionale und intensive Zombie-Horror-Vater-Tochter-Endzeit-Drama eine echte Perle und ein unbedingter Geheimtipp, die/der nicht nur unangenehme Gänsehaut verursacht sondern es zudem schafft, das Herz gleichermaßen zu erwärmen als auch zu zerreißen. Ein bisschen anderes Ende hätte ich mir vielleicht gewünscht, aber das beeinflusst den starken Gesamteindruck nicht.

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      • 4

        Zwar besser als die grauenhafte erste Verfilmung aus 2007, aber trotzdem nicht wesentlich. Lahme 08/15-Story, ein miserables Drehbuch und grottige Dialoge zum Facepalmen. Von diesen seltsamen Random-Szenen, bei denen man sich fragt, was der Quatsch überhaupt soll, ganz zu schweigen. Das wäre aber alles einigermaßen zu verkraften gewesen, wenn man man trotz den genannten negativen Begleiterscheinungen einen spaßigen und unterhaltsamen No-Brainer-Actionfilm vor sich gehabt hätte. Nur das war diese Neuverfilmung eben auch nicht. Der Film schleppt sich seinen zu vielen ruhigen Momente so träge dahin, dass einem die kurze Laufzeit von nur 85 Minuten in diesen Phasen wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Für meinen Geschmack war da zu wenig Action drin, denn das waren die Szenen, die unterhaltsam waren. War zwar nervig, dass man nur die beiden Optionen "Wackelkamera/überhektische Schnitte" oder "SloMo, am besten noch Super-SloMo!" zu haben schien und dass die Actionszenen so arg computergeneriert waren, dass sie plump wirkten. Aber zumindest haben sie Spaß gemacht und es war cool anzuschauen, wie Agent 47 in den unmöglichsten Situationen die unmöglichsten Moves anwendet, um eine Übermacht von Feinden spielend leicht mit gezielten Headshots zu erledigen. Aber wie gesagt kam mir das nicht oft genug vor, und so kam halt einfach fast immer überdeutlich zum Vorschein, wie strunzhohl der Film im Grunde genommen doch ist.
        "Homeland"-Quinn fand ich zu Beginn eigentlich ziemlich in Ordnung in der Rolle der stoisch-kaltblütigen Tötungsmaschine, aber der hat dann ganz schnell ganz stark abgebaut. Und diesen mehr oder weniger namhaften Nebencast rund um Cirian Hinds, Thomas Kretschmann, Jürgen Prochnow und Zachary Quinto (den von allen am brauchbarsten war) fand ich irgendwie merkwürdig.
        Also auch der zweite "Hitman"-Anlauf war ein ziemlich mittelmäßiger und enttäuschender, oftmals unterdurchschnittlicher und manchmal auch unterirdischer Film.

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        • 7 .5
          Moe Szyslak 02.02.2016, 21:24 Geändert 02.02.2016, 21:24

          Hat mir sehr gut gefallen. Zuckersüßer Zuckerguss trieft zwar aus jeder Szene und die prachtvolle/pompöse Aufmachung, Kostüme, Inszenierung, Score und Farben wären für mich normalerweise extrem abschreckend gewesen. Gewollter Kitsch-Faktor 100, absichtlich überspielte Dialoge, Darstellungen und Szenen. Aber genau das hat irgendwie genau das Gegenteil bewirkt, überraschenderweise, denn ich fand den Film wie gesagt sehr gut. Die beste Live-Action-Märchenverfilmung seit einer halben Ewigkeit (kann mich zumindest an keine erinnern, die besser gewesen wäre in den letzten Jahren bzw die mir mehr gefallen hätte). Natürlich klassisch mit Erzählerin! Sehr stark, wie Kenneth Branagh das Thema angegangen ist und wie altmodisch er es gestaltet und erzählt hat, man wird von Beginn an total reingezogen in dieses Märchen, ob man es will oder nicht, Widerstand war zwecklos. Cate Blanchett als bitterböse gallige Stiefmutter war stark, auch weil ihrem Charakter trotz aller Bösartigkeit eine gewisse Tragik anhaftete. Ihre missratene Brut hingegen war mir bisweilen zu albern und durchgeknallt dargestellt, und haben für mich neben ein paar doch zuuuu kitschiger Szenen (die Szene mit der Kürbiskutsche z.B.) etwas gedrückt. Und dann gabs halt Lily James, ohne die der Film wohl wesentlich weniger wert gewesen wäre. Also eine perfektere Wahl als Cinderella kann ich mir kaum vorstellen, die war absolut großartig und hat die Rolle ebenso gespielt. Ihre Frohnatur, Gutmütigkeit und Unbedarftheit (trotz Unterdrückung durch Blanchett und Brut) sowie ihr zum dahinschmelzendes Lächeln als auch ihre Schönheit.

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          • 8

            Beim Teutates, der war richtig klasse! Meine enorm hohe Skepsis aufgrund des nun nicht mehr gezeichneten sondern animierten Stils war mit den ersten Minuten sofort verfolgen. Das war ein ungemein unterhaltsamer und vor allem auch richtig spaßiger Film mit einer genialen Story rund um die Trabantenstadt, die Caesar rund um das unbeugsame gallische Dorf bauen ließ, weil man dadurch auch reichlich recht aktuelle gesellschaftliche/politische Probleme/Themen mit eingebracht und amüsant beleuchtet hat, z.B. Flüchtlingsthematik, Industrialisierung, Kommerzialisierung, Bürokratie, Gewerkschaften, Mindestlohn, Inflation, Konkurrenzkampf in der freien Marktwirtschaft ... und dieser erfrischende Regen. Also richtig gelungene Gagdichte, die Witze haben fast alle komplett ins Schwarze getroffen, ich habe mich total unterhalten gefühlt und teilweise Tränen gelacht. Paar Sachen war ein bisschen zu kindisch, aber das waren die Ausnahmen. Und neben all dem halt dieser typische Asterix&Obelix-Humor und was mir hier noch besonders gut gefallen hat, dass die anderen Dorfbewohner wie etwa der Fischverkäufer oder der Schmied richtig viel und wichtige Screentime hatten. Dass durch die Animation ein bisschen der Charme und der Flair der alten Zeichentrickfilme verloren ging will ich nicht abstreiten, aber der Film selbst war superlustig und wesentlich besser als die letzten Asterix-Filme ("Asterix in Amerika" oder "Asterix und die Wikinger").

            3
            • 3

              Paar nette Ideen und im letzten Drittel ein paar spannende Szenen und gelungene alptraumhafte Elemente drin, aber im Großen und Ganzen war das ein ziemlich schlechter und vor allem auch richtig langweiliger Film. Story war auch nicht das Gelbe vom Ei, bisschen geklaut von anderen Filmen wie "Friedhof der Kuscheltiere", "Flatliners" usw, das alles zusammengerührt und fertig war der billig produzierte 08/15-Einheitsbrei. Die Darstellerleistungen fand ich auch alles andere als überzeugend, lediglich Olivia Wilde konnte man noch durchgehen lassen.

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              • 7

                Meine Befürchtung, dass man sich wie im Vorgänger hier auch erstmal den halben Film über Zeit lässt, bevor das große Gekröse los geht, war unbegründet. Man steigt direkt mit der letzten Szenen des ersten Teils ein, nimmt dann für einen kurzen Moment Anlauf in den ersten Minuten und haut dann voll rein.... aber mal so richtig! Die Zombienazis/Nazizombies werden recht schnell losgelassen und machen sofort Rabatz, und das teilweise aber mal so richtig krank. Also verschont wird hier nichts und niemand (und wenn ich nichts und niemand schreibe, dann meine ich mit blutigem Ernst auch NICHTS und NIEMAND), das war manchmal so makaber und bewusst politisch-inkorrekt gemacht, dass ich, auch wenn ich mich im Vorfeld drauf eingestellt habe, mir das ein oder andere mehr oder heftige Stirnrunzeln nicht verkneifen konnte. Da waren Sachen dabei... Junge Junge ... Aber es hat Spaß gemacht, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Die Geschichte ist natürlich komplett durchgeknallt, die Umsetzung sogar noch mehr. Und das Ende.... WTF?!?

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                • 2

                  Also eine krassere Themaverfehlung bei einem Film habe ich selten gesehen. Als Kriegsdrama wäre es ein ordentlicher, in der zweiten Filmhälfte sogar richtig guter Film gewesen, da waren so einige bittere und intensiv gemachte Szenen drin. Aber im im Titel steht "Monsters", es ist die Fortsetzung eines Films namens "Monsters", also wo bitteschön waren die Monsters?! Im Vorgänger hatten sie auch recht wenig Screentime, aber der Film war trotzdem gut gelungen, weil er atmosphärisch überzeugen konnte und man immer das Gefühl hatte, dass man sich einen postapokalyptischen Monsters-Film anschaut. Aber hier tauchen die titelgebenden Monsters so gut wie gar nicht auf (in Summe vielleicht 5 Minuten), stattdessen ist es wie eingangs erwähnt ein reines Kriegsdrama, bei dem nie wirklich aufkam, was für eine Bedrohung hier eigentlich vorherrscht. Einzig in ein paar kurzen Angriffen und einer starken letzten Einstellung kam das durch, ansonsten wars Mensch gegen Mensch in einem Krieg Mensch gegen Mensch. Ohne Monsters. Thema gnadenlos verfehlt, Setzen, 2/10.

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                  • 7

                    Letztendlich ein guter Film, der aber erst mit der starken zweiten Hälfte so richtig ins Laufen kam und überzeugen konnte. Anfangs wars nett und leidlich interessant, wurde aber zur Mitte hin immer langweiliger und auch ziemlich belangloser, so dass ich schon einen enttäuschten Haken hinpinseln wollte. Aber dann wurde es schlagartig besser und es entwickelte sich ein zunehmend sehenswertes Künstler-, Copyright- und Ehedrama daraus. Auch die beiden Hauptdarsteller Amy Adams und Christoph Waltz, die ich in der ersten Filmhälfte nicht sonderlich überzeugend fand, haben einen sehr großen Zacken zugelegt und spielten dann ziemlich stark. Vor allem mal wieder bzw wie immer Waltz, der hier zwar hart an der Grenze zum Overacting war (was aber denke ich mal bewusst so gemacht war, weil die Geschichte auch mehr und mehr groteske Züge annahm), aber seinen unsympathischen Charakter mit schmierigen Grinsen so richtig schon verabscheuens- und hassenswert spielte. Also hat mir gut gefallen, auch wenn ich es lange Zeit nicht für möglich gehalten habe. Dass dieser Film von Tim Burton ist finde ich zudem richtig klasse, er kann also auch was anderes als das Kasperletheater, das er in letzter Zeit so fabriziert hat (Dark Shadows, Alice in Wonderland, ...).

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                    • 8 .5
                      über Everest

                      Der Berg ruft und alle wollen ihn erklimmen, obwohl sie wissen und es auch andauernd sagen, was das für Qualen und Leiden bedeutet und mit sich bringt. Fantastische Landschaftsaufnahmen, grandiose Bilder und oftmals schwindelerregende Kamerafahrten sorgen für ein äußerst intensives und mitreißendes Filmerlebnis. Von Beginn an aber ab der Hälfte dann ganz besonders, denn da wird es dann zunehmend unangenehmer, und das letzte Drittel schlägt dann voll rein. Der Wind pfeift ohrenbetäubend und man hat die Kälte oftmals richtiggehend gespürt, was bei mir sogar soweit ging, dass ich selbst bei angenehmer Raumbeheizung auf einmal total gefröstelt habe. Gleich zu Beginn ist man mittendrin im Film, mittendrin in der Expedition und mittendrin bei den Charakteren, die durch die Bank so dermaßen sympathisch sind, dass es einem bereits mit den ersten Szenen schon richtig mulmig wird bei der bangen Erwartung, was ihnen in den nächsten zwei Stunden widerfahren wird. Das Schicksal jedes einzelnen Charakters geht einem sehr nahe und man hofft für jeden inständig, dass er heil oder zumindest lebend wieder runterkommt. Also das war wirklich sehr gut gelungen, wie man die Charaktere eingeführt, aufgebaut und generell skizziert hat. War auch ein klasse Cast, der sehr überzeugend gespielt hat, allen voran Jason Clarke und Josh Brolin. Hauptdarsteller war aber ohne Frage der Everest, von dem eine unfassbare Faszination, zugleich aber auch Gefahr und extreme Unberechenbarkeit ausgeht. Der Berg hat gerufen und der Berg hat auch gelebt. Klasse intensives Filmerlebnis....und definitiv nichts für Leute mit Höhenangst.

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                      • 8 .5

                        Starkes SciFi-Drama-Kammerspiel, das einen von Beginn an mitreißt und das trotz vieler ruhiger und gesprächsreicher Szenen auch zunehmend Spannung und Intensität aufbaut, die sich kaum spürbar anschleicht einen dann aber umso stärker zufasst. Hatte in der zweiten Filmhälfte desöfteren richtig heftige Gänsehaut aufgrund von Szenen und Wahrheiten, die sich regelrecht ins Gedächtnis brennen und einen nicht mehr loslassen. Also vom Aufbau der Szenen und der Handlung sowie vom Score sehr stark und einnehmend. Und auch von der Atmosphäre her, die einem sofort ein mulmiges Gefühl verursacht, aber auch ein faszinierendes, weil man unbedingt erfahren möchte, was hier eigentlich vor sich geht. Effekttechnisch wars auch richtig klasse, Alicia Vikander als „menschliche“ Maschine sah grandios aus. Und sie hat auch verdammt stark gespielt, so wie ihre männlichen Kollegen Domhnall Gleeson und der wieder mal geniale Oscar Isaac auch. Und neben allem gab es noch etliche interessante und fesselnde philosophische und existenzielle Gespräche, die zum Nachdenken anregen und in denen auch verdammt viel Intensität, Spannung und Atmosphäre drin steckte.
                        Sehr starkes Erstlingswerk von Alex Garland, kann man irgendwie gar nicht glauben dass das sein erster Film gewesen sein soll. Also von dem kann man in Zukunft denke ich noch so einiges erwarten. Alles richtig gemacht, von der Story hin zur Umsetzung und bis zu den Darstellern. Lediglich zum Ende hin gabs ein paar Szenen, die ich merkwürdig fand und die man hätte anders lösen können. Aber abgesehen davon ein starker und sehr empfehlenswerter bodenständiger SciFi-Film.

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                        • 0 .5
                          über Vice

                          Grauenhaft schlechter Mix aus „Blade Runner“, „Westworld“ und sonstigem Genreklassikern für ganz ganz ganz Arme. Billig, mies und zudem noch abartig langweilig. Und mittendrin mal wieder Bruce Willis, der sich nach einer Vielzahl derartiger Filme nun in die gleiche Ecke stellen darf wie John Cusack etc. Früher ein Actiongarant, jetzt nur noch Geldscheckabholer in hundsmiserablen Schund wie diesem hier. Traurig mitanzusehen, was aus ihm mittlerweile geworden ist.
                          0,5/10. Für den finalen Shootout und Thomas Jane's lächerliche Matte.

                          • 5

                            Wohl nur was für eingefleischte Fans von Will Ferrell. Der Humor schwankt heftigst zwischen amüsant-coolen Witzen, müden Rohrkrepierern oder saublöden Gags, leider mit starker Tendenz zu den beiden Letztgenannten. Insgesamt wars mit einem zugedrückten Auge nett und unterhaltsam anzuschauen, weil Will Ferrell halt mal wieder Will Ferrell mit seinem Will-Ferrell-Humor ist, aber hätte man weitaus mehr draus machen können. Nichts was man gesehen haben müsste und wo es extrem viel zu lachen gab, aber für einmaliges Ansehen an einem trüben Sonntagnachmittag reichts.

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                            • 6

                              Melissa McCarthy ist für mich einfach nicht lustig. Ein paar amüsante Szenen von ihr gabs zwar, aber die meisten waren so platt und nervig wie man es von ihr kennt. Ihr tollpatschig-brachialer Vulgärhumor zündet bei mir überhaupt nicht und regt eigentlich fast nur zum Augenverdrehen denn zum Lachen an. Noch schlimmer war eigentlich nur noch ihre saublöde Kollegin, die ging mir richtig auf den Senkel. Dennoch fand ich diese Agentenkomödie recht unterhaltsam anzuschauen, und zwar wegen dem Nebencast. Jude Law als schmieriger James-Bond-Verschnitt, Rose Byrne als versnobt-arrogante Evil-Bitch und vor allem Jason Statham als ach so cooler Rauhbein-Agent, der allerhand unglaubliche Geschichten zu erzählen weiß und flucht wie ein besoffener Brite waren köstlich und hatten alle Highlights auf ihrer Seite. Also die alle haben echt Spaß und den Film dadurch unterhaltsam gemacht. Action und Bodycount waren auch sehr okay. Aber die Hauptdarstellerin war halt dann doch Melissa McCarthy....
                              Btw: Das Intro bzw der Intro-Song hat so richtig geil was von Bond an sich. Eat this, Sam Smith:
                              https://www.youtube.com/watch?v=SSBYAKdiUno

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                              • 6

                                Klassischer Fall von "verschenkt". Nach dem etwas ungünstigem Anfang, als man der eigentlich Geschichte gleich mal den Mystery-Adventure-Wind komplett aus dem Segeln und mich damit fast schon aus dem Film genommen hat, hat sich die ganze Sache dann doch wieder berappelt. War dann doch recht unterhaltsam anzuschauen. Gut Witz drin, gut Tempo drin, ein paar gelungene SciFi-Action-Elemente ... und leider halt auch ein paar total kindische und kitschige Sachen, aber das war bei Disney und ihrem Themenpark-Film wohl nicht zu vermeiden. George Clooney als grummelnder Kauz fand ich gut in der Rolle, Britt Robertson aus „Under The Dome“ fand ich sogar sehr gut, der hab ich dieses Staunen, diese Skepsis und auch das Toughe abgenommen, die hat wirklich überzeugend gespielt. Und genau wie sie wurde man reingeworfen in die Geschichte, die sich erst mit der Zeit offenbart und man lange Zeit nicht wusste, um was es eigentlich geht. Das war dann dieses angesprochene Mystery-Adventure, in der man nach und nach die Puzzleteile präsentiert bekommt und zusammensetzen musste. Effekte und Action waren auch sehr ordentlich und generell sah es visuell sehr gut aus.
                                Aber das letzte Drittel macht dann alles was vorher war zunichte. Das Finale war infantiler Quatsch und die Botschaft wurde einem so dermaßen oft mit dem Holzhammer auf den Schädel gezimmert, dass man nur noch die Augen verdrehen und hoffen konnte, dass es endlich vorbei ist. Schade, denn zwei Drittel war der Film wirklich gut und unterhaltsam gemacht und anzuschauen, aber das Ende zieht ihn dann ziemlich runter.

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                                • 7 .5

                                  Okay, der war ein bisschen … krank. Sehr sehr schwarzer und makaberer Humor natürlich, aber das Gute an dem Film war, dass er sich nicht allein darauf beschränkt sondern der ganzen Geschichte rund Ryan Reynold's geistig gestörtem Hauptcharakter, der mit seinen Tieren spricht, die ihn zu allerhand grausigen Taten des Horrors treiben, auch noch einen bitteren und verstörenden Unterton verpasst hat, den ich in der Form überhaupt nicht erwartet hatte. Somit ist das dann nicht nur eine bösartige Horrorkomödie mit pechschwarzem Humor sondern hatte zudem traurige Elemente eines Psychodramas um einen gestörten und einsamen Typen an sich haften. Hauptaugenmerk lag aber freilich auch Ersterem und es gab wirklich etliche Sachen, bei den man nicht wusste, ob man laut lachen oder laut „WTF?!“ rufen sollte, aber gerade diese bittere Nebenzutat gab dem Film die Würze, dass er so gut wurde. Ryan Reynolds hat das auch richtig klasse gespielt, der konnte einem aber auch trotz aller psychopathischer Taten richtig leid tun. Und Schuld war eh nur die teuflische Katze!!

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                                  • 9

                                    Als Buchkenner habe ich was zu motzen. Ich fand es nämlich enttäuschend, dass man 3 Szenen, die die Rettungsmission massiv gefährdet haben, nicht in den Film mit eingebaut hat. Das ist halt dann immer die Crux, wenn man die Vorlage gelesen hat und erwartet, dass alles im Film vorkommt. Allerdings muss man auch sagen, dass wenn man die 3 Sachen noch eingebaut hätte wäre der Film locker 45 Minuten länger gegangen.
                                    Aber mal abgesehen davon ist alles sehr buchgetreu. Und der Film war auch absolut großartig. Dramatisch, humorvoll, spannend und extrem unterhaltsam, von den 140 Minuten war absolut nichts zu spüren, weil man gleich von Beginn an mittendrin war in der Geschichte um den auf dem Mars gestrandeten Mark Watney. Endlich mal wieder ein rundum klasse Film von Ridley Scott nach so einigen Aussetzern in den letzten Jahren. Das Feeling des Buches wird absolut perfekt auf die Leinwand übertragen, sei es der Humor, die Emotionen oder der Charakter Mark Watney, der genial gespielt wurde von Matt Damon. Überragende Leistung, den Charakter und die Situation mitreißend, sympathisch aber auch cool (im Sinne von nicht-aufgebend) rübergebracht. Mit ihm fiebert man mit, so wie es sein soll! Stark auch der hochkarätig besetzte Nebencast, auf der Erde besonders Jeff Daniels als NASA-Chef und im All besonders (mal wieder) Jessica Chastain als Captain der Hermes.
                                    Also man hat wirklich alles richtig gemacht, das war ein klasse und rundum zufriedenstellendes Filmerlebnis, in jeglicher Hinsicht und in allen Aspekten (aber die 3 Szenen hätte ich schon dabei haben wollen). Genialer Soundtrack eh, der zudem auch noch in die Geschichte direkt integriert ist und einen Teil des Humors ausmachte. Und der Mars... wow, sah der gut aus! Auch optisch war der Film ein absoluter Hochgenuss!

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                                    • 9
                                      über Sicario

                                      Vierter Volltreffer von Denis Villeneuve! Was der an Atmosphäre rüberbringt und wie intensiv er Szenen aufbaut, so dass man gar nicht anders kann als vor Spannung stocksteif dazusitzen und das Gefühl unterdrücken muss, nicht durchgehend an den Fingernägeln zu kauen, ist unglaublich grandios (der Score war auch richtig nervenaufreibend). Und in dem Film gab es von Beginn an reichlich solcher Szenen. z.B. die erste größere (nach dem Opener) zu Beginn des Films, als ein Konvoi von CIA-/FBI-Agenten nach Mexiko, durch Juarez und wieder zurück fährt, war von der Atmosphäre und von der berstenden Spannung phänomenal und kaum auszuhalten. Weil man hier und einen Großteil des Films genauso wie Blunts Charakter absolut keine Ahnung hatte, was eigentlich los ist und auf was man sich da eingelassen hat, irgendwie konnte da jederzeit alles passieren. Gerade das machte unter anderem die Spannung und das Fingernägelkauen aus.
                                      Die Story selbst war jetzt nicht gerade die neueste, aber die Umsetzung war grandios. Geniale Regie und geniale Kamera von Roger Deakins. Und dann noch die Darsteller dazu, einer großartige als der andere. Josh Brolin als schmieriger undurchsichtiger Agent war schon richtig gut, aber Emily Blunt als FBI-Agentin, die in diese unberechenbare Situation reingeworfen wird, und vor allem Benicio del Toro als zwielichtiger wortkarger Mystery-Man waren unglaublich genial. Ein Genuss, denen zuzuschauen und dazu noch in einem so gut gemachten und nervenaufreibenden Film.
                                      Von allen Filmen von Villeneuve zwar der Straighteste und Twist-freiste, aber dennoch wieder WOW. Ich persönlich hätte mir aber ein härteres, kompromissloseres Ende gewünscht (der typische Villeneuve-Punch in den Magen, der einen noch extra runterzieht und nicht mehr loslässt).

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                                      • 5

                                        War okay und unterhaltsam anzuschauen, man kriegt halt genau das was man von so einem Film erwartet, nicht mehr und nicht weniger. Viel Schauwert mit beeindruckenden Zerstörungsszenen und guten Effekte aber halt auch die übliche Familienkutsche, ziemlich schlimme Dialoge und allerhand von den üblichen Klischees (inklusive wehende US-Flagge als Zeichen der Hoffnung am Ende). Unterhaltungswert war auf jeden Fall gegeben, wenngleich auch nicht so sehr wie ich erwartet hatte, abseits der Katastrophen wars doch ziemlich langweilig bisweilen. Pluspunkt war der nach seiner Tochter suchende The Rock als sympathischer Fels in der Brandung, der mittendrin in diesem Katastrophenfilm und dieser Zerstörungsorgie war, die seltsamerweise zugleich gewaltig aber auch irgendwie klein daherkommt (schwer zu beschreiben, war alles gut gemacht hatte aber nicht so das Emmerich-Ausmaß).

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                                        • 7 .5
                                          über Kind 44

                                          "Mord ist eine ausschließlich kapitalistische Krankheit."

                                          Nicht einfacher, oftmals ziemlich unangenehm zu schauender, aber sehr guter Film. Deprimierendes Setting und eine schwermütige düstere Atmosphäre vermitteln ein klasse Zeitgefühl Anfang der 50er Jahre der Sowjetunion unter der Stalin-Ära. Dachte ursprünglich, dass es sich um einen Serienkillerthriller handelt, aber dieses Story-Element spielt eigentlich nur eine untergeordnete wenngleich auch ziemlich wichtige Rolle. Es geht vielmehr um das Außenrum und um die Zeit, in der die Geschichte spielt, aber mit dem Kriminalfall als wichtigem Bestandteil, denn ganz nach obigem Zitat und damit einhergehend dass es im Paradies (also der Sowjetunion) keinen Mord gibt, versucht das System natürlich, die Ermittlungen zu unterdrücken. Also das war wirklich klasse und interessant gemacht, muss man sich aber erstmal drauf einstellen und drauf einlassen, aber in der ersten halben Stunde erkennt man bereits, was man sich hier anschaut. Zudem ist das Ganze auch ein Charakterdrama eines geschassten Dissidenten-Jäger des russischen MGB, der sich mit einer neuen Situation zurecht finden muss und auf der Suche nach sich selbst und seiner Rolle in dem System ist. Dieser wird dargestellt vom wieder mal großartigen Tom Hardy, der mal wieder eine verdammt intensive Leistung abliefert. Stark auch, wie die komplizierte Beziehung zu seiner Ehefrau Noomi Rapace (die auch wieder klasse gespielt hat) beleuchtet wird.
                                          Also alles sehr interessant, gut umgesetzt und gut erzählt, mit viel subtiler Spannung und Drama versehen, bisweilen aber auch ein bisschen zu schleppend und langwierig rübergebracht. Oftmals passte das zum Film, zur Story und zur Stimmung, aber manchmal waren das halt einfach nur Längen, die man nicht vermeiden konnte und mit ein etwas weniger Laufzeit vielleicht hätte umgehen können. Aber im Grunde genommen fand ich das selten störend.
                                          Der Nebencast ist auch richtig gut, wenngleich ein bisschen verschenkt (Gary Oldman vor allem). Aber Joel "The Killing" Kinnaman sticht absolut heraus, der spielt ihr einen fiesen und hassenswerten Charakter, bei fast jedem Auftreten wäre mir die Zornesader geplatzt.

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                                          • 6

                                            War ganz nett. Zwar nicht so cool und witzig wie ich erwartet/gehofft hatte, aber hatte seine Momente. Von der Animation, vom Visuellen und von der Darstellung der Figuren her wars auf jeden Fall extravagant und total schräg. Die Figuren waren quasi eckige Holzfiguren. Mal was komplett anderes und hat mir auch ziemlich gut gefallen, wie die alle aussahen. Generell gings äußerst fantasiereich und detailfreudig zu, an jeder Ecke gabs was zu sehen und je mehr die Geschichte bzw der Día de los Muertos fortschritt desto fantasiereicher und verrückter wurde es. Geht zudem ziemlich bunt, schrill und laut zu, was oftmals ganz schön genervt hat, aber was anderes hätte auch irgendwie nicht dazu gepasst. Also war nett und definitiv mal was anderes, was positiv Durchgeknalltes. Aber nichts, was ich nochmal schauen würde. Was noch cool war war der Soundtrack, da hat man bekannte Songs von den mexikanischen Figuren singen lassen, passend zur Situation.

                                            • 8

                                              Klasse Feel-Good-Movie, ungemein unterhaltsam anzuschauen, äußerst sympathisch, mit viel Herz und Charme versehen. Und es wird viel und oft gekocht. Also kein Film, den man unbedingt mit leeren Magen sich anschauen sollte, denn man kriegt auf jeden Fall mächtig Hunger. Was ich neben vielem anderem richtig gut fand war, dass der Film ohne belastende Drama-Elemente auskommt, was er auch gar nicht nötig hat, weil er die Emotionen auch so rüberbringt. Sowohl die Vater-Sohn-Geschichte mitsamt Ex-Frau als auch die Neuanfang-Geschichte, bei denen man ordentlich schweres Drama hätte reinbringen können, funktionieren einwandfrei auch ohne. Genauso verhält es sich mit Klischees, die man auch spielend leicht hätte einbauen können, aber auch die werden umschifft. Und am Ende hält man sich auch mit den Happy-Ends angenehm zurück. Das ist einfach ein durch und durch Gute-Laune-Film, der zwar mit seinen 2 Stunden viel zu lang geraten ist und manchmal auch ein bisschen seicht daherkommt, aber der Spaß macht und während des Schauens und auch danach noch ein unheimlich gutes Gefühl in einem auslöst. Tollen Soundtrack gibt’s obendrauf, der passt immer zu genau den Orten, in denen man sich befindet (New Orleans, Miami usw), da der Film in der zweiten Hälfte überraschend zu einem Roadtrip wurde, was ihn nur noch besser gemacht hat als er zuvor schon war. Also hat mir sehr gut gefallen, klasse kleiner Film fürs Herz.
                                              Jon Favreau ist großartig in dem Film, ein von Beginn an durch die Bank grundsympathischer Typ. Sehr sympathisch auch die Beziehung zu seinem Sohn, weil das auch einer der Filme ist, in der das Kind nicht nervt sondern überzeugend und unaufgeregt spielt. Witzig zudem, den „Iron Man“-Cast mit Robert Downey jr und Scarlett Johansson in kurzen Nebenrollen zu sehen Außerdem auch noch Dustin Hofmann am Start in einer Nebenrolle.

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                                              • 6 .5

                                                Nix bzw nix wirklich Gutes erwartet aber äußerst positiv überrascht worden, fand den ziemlich gut. Also gut nicht im Sinne von dass der Film hochklassig oder so war (denn das war er absolut nicht, eher im Gegenteil) sondern eher im Sinne von dass er höchst unterhaltsam war und von vorne bis hinten ne Menge Spaß gemacht hat. Die Story ist natürlich mit der ersten Szene total vorhersehbar, aber ich habe mich im Laufe des Films dann doch gefragt, um was es eigentlich geht, denn irgendwie war es dann so, als ob man einfach wirr und wild ein paar Szenen aneindergereiht hat, weil man es als coole Idee empfunden hat. Aber ich fand das nicht sonderlich störend, dazu wars einfach zu unterhaltsam. Allerlei Hexen-Hokus-Pokus und düsteren Fantasy-Kram, freilich mit reichlich Action und sehr vielen Effekten versehen, die gut gemacht waren und man auch nicht so im Übermaß angewendet hat wie man das locker hätte tun können. Bisschen mehr Mythologie hätte ich mir gewünscht, was die Welt der Hexen und ihren Background mit dem Witch Hunter betrifft, das kam nur ein bisschen im Ansatz raus. Etwas mehr Humor hätte dem Film gewiss auch gut getan, aber hat schon so gepasst, denn immer wenn Humor drin war wirkte das etwas gezwungen. Also hat mir insgesamt gefallen, war auf jeden Fall unterhaltsame Fun-Time. Die letzten Filme dieser Art waren allesamt Mist („Seventh Son“ usw), also kann man den hier wirklich als äußerst positive und angenehme Überraschung bezeichnen.
                                                Aber wenn man mal ehrlich ist dann muss man sagen, dass der Film ohne Vin Diesel nicht funktioniert hätte und nicht mal annähernd so unterhaltsam gewesen wäre. Der Typ ist einfach saucool unterwegs. Eigentlich spielt er die Rolle, die er irgendwie immer spielt, er guckt genauso wie immer, spricht genauso wie immer und tut genau das wie immer. Aber das ist er halt, und mit seiner Art macht er auch wieder so einen Film cool. Ne kleine Anspielung auf F&F konnte er sich auch nicht verkneifen. Zum Glück waren die Szenen in der Vergangenheit nicht sonderlich lang, denn mit dem angeklebten Bart sah er einfach lächerlich aus. Aber als unsterblicher Hexenjäger/Meisterdetektiv/Raufbold in der Gegenwart macht er eine gute Figur und verhilft dem Film mit seiner coolen Art locker über Phasen hinweg, in denen man geneigt ist, über das, was man gerade sieht, nachzudenken. Also Diesel rockt.
                                                Ansonsten war der Nebencast noch ziemlich nett mit Michael Caine (der auch hier das spielt, was er immer spielt), Elijah Wood (hätte ein bisschen mehr Screentime vertagen können für meinen Geschmack) sowie Leslie „GOT-Ygritte“ Rose als toughe Sidekickhexe.

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                                                • 8

                                                  Tarantino's dialogintensives Whodunnit-Kammerspieltheaterstück in Form einer Westernkomödie im Schnee fand ich im Endeffekt sehr gut, auch wenn ich zwischendrin immer mal wieder ein paar Zweifel hatte, in welche Richtung sich das nun bewegen wird und ob der Film sich in der Position, in der er sich gerade befindet, nicht doch etwas zu lang aufhält. Gerade zur Mitte des Films hin habe ich mich das sehr gefragt und das war auch die Phase, wo ich leicht die Laufzeit zu spüren begann, aber der Film hat dann doch gerade rechtzeitig die Kurve genommen und es zum Glück geschafft, durchweg interessant, spannend und vor allem unterhaltsam zu bleiben, so dass die Zeit schlussendlich doch wie im Flug verging. Also mir hats, trotz ein paar Holprigkeiten hier und das, großen Spaß gemacht, diesen Film zu schauen. Story war anfangs recht simpel, hatte dann aber ein paar sehr nette Twists zu bieten.
                                                  Aber Highlight waren natürlich die Dialoge und die Charaktere und wie beides zusammengewirkt hat. Beides absolut grandios und perfekt gemacht mal wieder von Tarantino. Hatte wie gesagt starkes Theaterstück-Feeling, wie das alles vorgetragen wurde, aber gerade das übte unter anderen die Faszination aus. Manchmal waren die Dialoge vielleicht einen klitzekleinen Zacken zu lang bzw man hat sie fast ein klitzekleines bisschen überstrapaziert, aber wie gesagt hat man immer wieder die Kurve gekriegt.
                                                  Die Besetzung war wie immer absolut großartig und die Darsteller haben auch alle richtig klasse gespielt. Für mich herausragend Jennifer Jason Leigh als diabolisch dreinblickende und sich verhaltende Irre, die von Kurt Russell, der cool wie eh und je war, an den Galgen gebracht werden soll. Schon allein deren "Beziehung" zueinander und wie sie miteinander umgegangen sind war genial und auch urkomisch. Generell war in dem Film ne große Menge Humor drin, man kam desöfteren aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.
                                                  Aber noch besser als diese beiden und für mich absolut phänomenal war zum einen Walton Goggins, den ich bereits in "Justified" und "The Shield" großartig fand und der endlich auch mal auf der großen Leinwand zeigen kann was er drauf hat. Und zum anderen war das Sam Jackson mit -für mich- einer seiner besten Leistungen überhaupt! Jede einzelne Szene und einer einzelne Dialog/Monolog mit ihm war absolut genial rübergebracht von ihm, man klebte förmlich an seinen Lippen und war mittendrin in der Szene. Also die Leistung von Sam Jackson kann man gar nicht genug hervorheben, den fand ich unglaublich gut in dem Ensemble an großartig aufspielenden Darstellern.
                                                  Definitiv nicht Tarantino's bester Film, dafür gabs hier und da ein paar kleinere Sachen die nicht so gut waren, und das letzte Kapitel fand ich ein bisschen zu arg, aber trotzdem wieder ein sehr guter. Freu mich schon auf die Originalfassung auf DVD, da kommt der, wie immer, gewiss noch besser.

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                                                    (Alp)traumwandlerische und bizarre Szenarios/Locations, mysteriöse Atmosphäre, unheimlicher Score, ein Mysterium brodelt unter der Oberfläche, unter der Gesellschaft befindet sich noch eine andere befremdliche Gesellschaft ...
                                                    ... in seinem Regiedebüt hat Ryan Gosling ganz schön heftig geklaut von David Lynch. Und natürlich auch von Nicolas Winding Refn, was die schleppende Erzählweise, die elegischen Bilder, die Farben und den Score angeht (bei beiden letztgenannten hat er sich auch ein bisschen bei Dario Argento's "Suspiria" bedient). Daran ist erstmal nichts verwerflich, wenn man sich als Neuling was von den Besten abschaut. Darsteller waren auch alle gut (Christina Hendricks, Ben Mendelsohn, Saoirse Ronan, Matt Smith (als asoziales Schläger-Arschloch)). Und eigentlich hätte das auch alles wunderbar funktionieren können/sollen/müssen. Tut es aber leider nicht.. Bzw hat es bei mir nicht getan, dieser Film hat trotz aller Zutaten absolut nicht meinen Nerv getroffen, obwohl er das eigentlich hätte tun sollen, denn ich steh auf solchen Kram normalerweise total. Leider ziemlich langweilige Angelegenheit und absolut null Story, kam mir so vor, als ob man die schrägen, morbiden und bizarren Elemente nur ihrer selbst Willen reingebracht hat und sonst nichts dahintersteckt.

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