Moe Szyslak - Kommentare
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Alle Kommentare von Moe Szyslak
Seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen, aber bereits nach den ersten Minuten, in denen so viel geiles 80er-Jahre-Film-Feeling war, hat's wieder gefunkt. Es liegt zugegebenermaßen arg viel Staub drauf, und einem gewissen Trash-Charakter kann man dem Film wahrlich nicht absprechen. Aber ebenso wenig kann man ihm auch den Kultcharakter absprechen. Der Film lässt sich auch nicht groß Zeit, sondern kommt gleich zur Sache und macht sofort Laune, weil er auch im Laufe der Zeit immer unterhaltsamer und spannender wird (auch wenn er wegen mir gerne noch etwas höheren Gewalt- und Blutgrad hätte vertragen können). Und was mich bei derart Filmen immer wieder erstaunt bzw fasziniert, wie Kinder solche Rollen derart gut und glaubhaft spielen können. Auf den Sohn hätten die Erwachsenen mal lieber sofort hören sollen, als er ihnen gesagt hat, dass seine neue Puppe ein paar bösartige Verhaltensmuster an den Tag legt. Somit konnte man ja fast gar nicht anders, als der Good-Guy-Puppe Chucky ein kleines bisschen die Daumen zu drücken, auch wenn er ein verdammt fieser kleiner Bastard war.
"Jedes Jahr werden in Australien 30.000 Menschen als vermisst gemeldet. Davon werden 90% innerhalb eines Monats gefunden. Manche von Ihnen tauchen nie wieder auf."
So stand es zu Beginn geschrieben und da alles mal wieder auf wahren Begebenheiten beruht war klar, wie der Verlauf seine würde. Aber das wäre auch so klar gewesen, als drei junge Touristen sich zu Beginn vom sicheren Strand und Pool-Party-Besäufnissen zu einem Roadtrip nach Wolf Creek im australischen Outback aufgemacht haben. Klasse Landschafts- und Naturaufnahmen von einer menschenleeren Gegend inklusive. Und nach einer Menge Fun und Lachen war dann auch mal Schluss mit lustig. Im Grunde genommen nicht wirklich was Neues an der Redneck'schen Slasher-Front, der Verlauf war wie gesagt Standard und dumm agierende Opfer gab es natürlich inklusive, aber das machte rein gar nichts, weil es unterhaltsam gemacht war. Zwar nicht gerade spannend, aber dafür hart, brutal und dreckig (so wie die Gegend und der Bösewicht eben).
"Ich möchte kein Geist in diesem langweiligen Hotel sein."
Klasse Geistergrusler. Zwar nichts Neues oder gar Innovatives und definitiv nichts, was man in dem Genre in der ein oder anderen Form nicht schonmal gesehen hätte, aber mir hat der außerordentlich gut gefallen, weil er ungemein unterhaltsam war. Zu Beginn war da sogar reichlich Humor drin, denn der oben zitierte Satz spiegelte genau das wieder, was da los war. Die Lustlosigkeit und die Langeweile der beiden cool miteinander interagierenden Protagonisten triefte aus allen Poren und sorgte für herrlich amüsante Szenen und Wortgefechte. Das fast schon zwanghafte Beweisenwollen, dass es in ihrem Hotel, das kurz vor der Schließung steht, spukt, lief da erstmal eher als Nebenhandlung mit. Doch irgendwann schlägt diese Handlung richtig zu, und wenn es dann mal spannende Szenen gab, dann waren die verdammt spannend und gruselig gemacht. So muss ein Old-School-Haunted-House-Film aussehen. Unheimliche Atmosphäre, subtil sich anschleichender Grusel und nicht im Übermaß aber stets funktionierende Jump-Scares. Und ein nervenaufreibendes Finish, bei dem man nicht weiß, ob man sich alle Fingernägel abkauen oder sich den Angstschweiß von der Stirn wischen soll.
Standard-Cusack. Nicht sonderlich gut aber auch nicht wirklich schlecht. Atmosphärisch gut gemacht aufgrund Dauerschneefalls, aber oftmals recht fad erzählt und nicht sonderlich spannend inszeniert. Zudem war die Prämisse des Film irgendwie unglaubwürdig konstruiert, aber da alles mal wieder auf wahren Begebenheiten basierte muss es wohl so gewesen sein. John Cusack und Jennifer Carpenter machten ihre Sache soweit ganz gut, aber auch sie konnten dem Film nicht darüber hinweghelfen, dass das ein mit einem zugedrückten Auge leidlich spannender Psychothriller war, dessen Handlung man bei einer Folge "Criminal Minds" schonmal wesentlich besser und unterhaltsamer umgesetzt gesehen hat. Somit ist es dann letztlich das knallhart aus dem Nichts kommende gewagte Ende, dass zwar ebenso wie der Verlauf des Films ziemlich hanebüchen war, es aber zumindest geschafft hat, den bis dato dahinplätschernden Film doch nochmal einen heftigen Schub zu geben und ihn durch diesen äußerst gelungenen Abschluss dann doch noch auf ein gutes Durchschnittsniveau zu hieven.
„Oh ja, natürlich bin ich krank. Alle Menschen sind krank. Die Nazis. Die Kommunisten. Die Kapitalisten. Die ganze Welt. Diese Krankheit ist auch nicht heilbar. Also muss man sie rausschneiden und meine Kreaturen daraus entstehen lassen."
Bis das, was im Titel versprochen wird, zum ersten Mal zum Einsatz kommt, ist erstmal 30-40 Minuten gepflegte Langweile angesagt. Bzw es war leidlich spannend gemacht, aber so richtig viel passiert ist da nicht gerade. Atmosphärisch und optisch sah's gut aus mit den verblichenen Braun- und Grautönen, aber wieso das jetzt unbedingt eine Art Found-Footage sein musste? Vielleicht um einfach zu kaschieren, wie bill...kostengünstig das Ganze eigentlich gemacht war. Als dann der erste Angriff der Frankenstein'schen Armee doch mal erfolgte nach einer gefühlten Ewigkeit, wars erstmal eine Mischung aus verstörend, grausig und unfreiwillig komisch. Und es war auch ziemlicher heftiger Trash. Aber wenn man sich darauf einlässt funktionierte der Film ab dem Mittelteil ziemlich gut. Das Monsterdesign war sehr cool, die Kreationen ebendieser total irre und es gab etliches an Blut, Gekröse und Grausamkeiten. Je tiefer in Bunker vorgedrungen wird desto bizarrer, verstörender und alptraumhafter wurde es. Und dank der immer (noch) mitlaufenden Handkamera hatte das Ganze phasenweise sogar Charakter eines Ego-Shooters. Also die zweite Hälfte des Film entschädigte dann doch sehr für die schleppende erste, allerdings war das schon ein reichlich irrer Trip, für den man wohl auch in der richtigen Stimmung sein muss.
„Wir fangen an, etwas panisch zu werden.“
Joar, Found Footage halt. Blair Witch im Gebirge und im Schnee quasi. Zig Warnungen von Wodka-zugeneigten Russen und böse Omen ohne Ende halten ein paar amerikanische Studenten nicht davon ab, ihre Schneeschuhe anzuziehen, das Geheimnis des Dyatlov-Passes zu erkunden zu wollen und sich dabei killen zu lassen. Selber Schuld, wie immer halt bei Found Footage. Aber Hauptsache auch in Szenen absoluter Todesgefahr immer die Kamera draufhalten. Aber so ist halt das Genre und normalerweise finde ich es eigentlich immer ganz interessant, wie das gedreht ist, nur hier waren doch etliche Szenen extrem gestellt, so dass es oftmals nicht mehr wirklich als Found Footage rüberkam. Trotzdem war es zu Beginn recht unterhaltsam anzuschauen, wie sie erst durch die russischen Käffer und dann durch die schönen schneebedeckten russischen Gebirgslandschaften stampfen. Auch die Hintergrundgeschichte war recht interessant. Doch dann nimmt der Film einen derart kruden Verlauf und wurde zum Ende hin so dermaßen unfreiwillig komisch und abstrus, dass ich schlussendlich dann doch froh war, es überlebt zu haben.
Naja, es war jetzt nicht so, dass der Film nach dem ersten Schock und nachdem man sich wohl oder übel daran gewöhnt hat, bisweilen nicht unterhaltsam gewesen wäre. Aber der Eindruck, der einem der Film schon seit Beginn ins Gesicht schleuderte und der sich während der gesamten Laufzeit in so gut wie jeder Szene neu bestätigte, hat sich auch weit nach dem Abspann noch verfestigt: Was für ein Schwachsinn! Grenzwertig dümmliche Dialoge, penetrant aufgesetzter pseudocooler Witz (Kinnbart versus Schnauzbart) und teilweise peinlich anmutende, bewusst auf skurril gemachte Situationen zum unmöglichsten Zeitpunkt (lila Fahrrad) gaben sich in dieser total wirren und einen großen Zacken zu überdrehten Actionkomödie die Klinke in die Hand. Wie gesagt, es war schon unterhaltsam anzusehen phasenweise, aber der Großteil des Films war unglaublich nervig. Mal abgesehen von der zusammenhanglosen und schwachsinnigen Handlung a'la Crank waren es hauptsächlich die Vater-Tochter-Szenen, bei denen man desöfteren den Kopf auf die Tischplatte hätte schlagen wollen. Und in all dem Wirrwarr war Kevin Costner anzutreffen, der zwar ein paar coole Szenen hatte, sich aber in diesem Film erschreckenderweise ganz schön zum Affen machte.
Richtig geiler und hochgradig unterhaltsamer Streifen. Ich stehe ja generell auf tägliche 12:01Uhr-Murmeltier-Geschichten und auch hier wars wieder richtig klasse und sogar noch darüber hinaus. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, wie Hauptdarsteller Tom Cruise sich in einer apokalyptischen Todes-Zeitschleife wider Willen im "Live, Die, Repeat"-Modus befindet. Das Ganze ging dann sogar soweit, dass bei mir im Verlaufe des Films grausame Erinnerung an frühere Zeiten voller schlaflose Nächte wegen Computerspielen ohne beruhigendes Zwischenspeichern hochgestiegen sind. Das war damals total zermürbend und ging ganz schön an die Nerven, dass man bei jedem kleinsten Fehler immer wieder von vorne anfangen musste, dabei aber dazugelernt hat, um jedesmal einen Schritt weiterzukommen. Und so konnte ich schon gut nachvollziehen, wie es dem Hauptcharakter nach anfänglicher Verwirrung über seine Situation im Laufe des Films dabei ging. Aber das ist nur einer der zahlreichen Aspekte dieses klasse Films gewesen. Großartiger und teilweise recht makaberer "(Voraus-)Wissen ist Macht"-Humor, bombastische SciFi-Action mit starken Effekten und eine sehr spannende, gut ausgedachte, episch angehauchte und wendungsreiche Story, die die ganze Murmeltier-Sache nicht nur als solches genommen sondern sie stetig weitererzählt und -entwickelt hat und so den Verlauf bisweilen kaum vorhersehbar machte. Also mich hat der Film schwer begeistert, das war Top-Unterhaltung, wie man sie nicht besser machen kann, weil hier in Sachen Action, Humor, SciFi, überzeugendes Schauspiel und allen voran Story alles gestimmt hat. Und mich dazu verleitet, in den "Watch, Rewatch, Repeat"-Modus zu schalten.
Bittersüßer Film mit einer sehr emotional erzählten und inszenierten Geschichte, der meistens perfekt die Balance zwischen schönen und traurigen Momenten fand (vor allem in der ersten Hälfte) und der sowohl die Handlung als auch die Charaktere sehr gut aufgebaut hat, so dass man bereits nach einer kurzen Weile richtig intensiv drin war im Geschehen. Auch bedingt durch die beiden für mich bis dato völlig unbekannten Jungdarsteller, die den Film durch ihr großartiges Spiel auch durch die ein oder andere kleinere Untiefe problemlos halfen. Sehr gut auch, dass man das Ganze nicht allzu rührselig und/oder schmalzig umgesetzt hat, auch wenn es zum Ende hin natürlich doch recht tränenreich wurde, aber man hat es weitestgehend geschafft, nicht zu überdramatisieren, was bei so einem Thema nicht unbedingt zu erwarten war. Nichtsdestotrotz hatte der Film auch ein paar „Faults“, in der zweiten Hälfte gabs dann doch ein paar Sachen im Verlauf, die zu typisch waren, sowie ein paar kleinere merkwürdige Szenen, die mir nicht so zugesagt haben. Aber insgesamt gesehen hat's mir sehr gut gefallen. Und die berührende Geschichte mit ihrer Umsetzung und den tollen Darstellerleistungen hat bei mir auch gut gezogen, so dass ich am Ende auch trotz heftiger Gegenwehr nicht umhin konnte, eine vereinzelte Träne aus dem Augenwinkel wischen zu müssen. Wobei man aber auch sagen muss, dass der Film es geschickt verstand, die emotionalen Wirkungstreffer zum richtigen Zeitpunkt perfekt zu setzen.
HOLY SH**!!!
Erstmal Licht an und Fenster auf, durchatmen ist angesagt, mir steht das Entsetzen so heftig ins Gesicht geschrieben wie mir die Fragezeichen um den Kopf schwirren. Die ganze Zeit während des Schauens dachte ich, dass dieser Film aufgrund der Situation nur für Jake Gyllenhaals Charakter Mindfuck sein muss, weil ich das für mich selbst nicht so krass wahrgenommen habe. Und die ganze Zeit während des Schauens hatte ich das dumpfe Gefühl, dass hier wirklich in jeder einzelnen Szene, Gestik und Aussage so dermaßen viel drin steckt, um den Film entschlüsseln zu können, und ich darauf besser achten sollte. Und so kam es, dass wegen meiner Leichtfertigkeit, was das genaue Aufpassen auf Details und das Nichterkennen der Intensität des Genres angeht, mich das verstörende Ende wie ein Vorschlaghammer frontal auf den Schädel getroffen und neben abnorme Gänsehaut auch noch krasse Kopfschmerzen verursacht hat. Selber Schuld...
Mindfuck von der allerbesten Sorte, in jeder Szene steckt in jeder Hinsicht so extrem viel drin, dass der Film definitiv noch öfter geschaut werden muss, da gibt es so unfassbar viel zu deuten und zu interpretieren. Also richtig stark. Und verdammt verstörend. So muss Mindfuck sein, vor allem wenn es wie bei diesem Film auch noch rückwirkend wirkt. Nach "Prisoners" hat Denis Villeneuve wieder ein Brett rausgehauen, das nicht minder genial, aber weitaus weniger zugänglich ist. Was nicht heißen soll, dass mir der Film wegen seiner mitunter doch recht sperrigen Machart bis zur Komplettverstörung am Ende nicht gefallen hat, ganz im Gegenteil. Diese ungemein beklemmende und bedrohliche Atmosphäre, die Villeneuve auch schon in "Prisoners" erschaffen hat, kommt auch hier wieder vor, und das teilweise so extrem, dass man, auch bedingt durch den Score und diese tristen Farben in dieser noch tristeren Stadt, das total unangenehme Gefühl hatte, man befinde sich in einem Alptraum. Zudem fällt auch oftmals minutenlang kein einziges Wort, was das Ganze noch unbequemer zu schauen machte und nur noch mehr für angespannte Stimmung sorgte. Also Atmosphäre und unterschwellige Spannung war reichlich geboten, weil man auch nicht wusste, was hier eigentlich los ist, was vor sich und wo das alles hinführen wird. Großartig gefilmt und sehr intensiv erzählt. Mittendrin Jake Gyllenhaal, der hier doppelte Arbeit leisten muss und das mit einer wahrhaft herausragenden Leistung meistert.
Gewiss kein einfacher Film (man kann gar nicht alle Details beim ersten Mal erfassen, weil wirklich alles wichtig ist), aber ganz sicher einer, den ich mir noch mehrmals anschauen werde (weil ich es auch muss; ich habe zwar ein paar Interpretationen im Kopf, aber so kurz nach dem Film schwirrt hier erstmal alles und ich habe erstmal keinen so wirklichen Schimmer). So muss das sein. Mindfuck.... I love it!
Größtenteils sehr witziger Film. Anfangs sah es noch nicht so aus, weil einige Sprüche und Jokes ganz schöne Rohrkrepierer waren und ich da auch die Befürchtung hatte, dass das alles nichts weiter als eine Parade aneinander gereihter Gags werden würde. Aber es hat sich zum Glück dann doch eingependelt und nach holprigem Auftakt eine Menge Spaß gemacht, es war sehr unterhaltsam und es gab viel zu Lachen aufgrund etlicher absurder Dialoge/Szenen und den total überzogenen Charakteren. Der Humor war natürlich arg brachial und die Sprache teilweise extrem versaut, aber auch daraus zog der Film seine Lacher, weil das auch oftmals immer so staubtrocken und total deplatziert rüberkam. Und natürlich waren auch ein paar ganz schön ekelhafte Szenen jenseits des guten Geschmacks drin, aber das hielt sich erstaunlicherweise dann doch in Grenzen, in Richtung Fäkalhumor und Fremdschämen hatte ich weitaus mehr und auch schlimmeres erwartet/befürchtet. Gut also, dass man da nicht voll ausgeteilt hat. Generell muss man aber schon sagen, dass der Humor überwiegend ziemlich flach war. Sehr amüsant war, wie so einige Westernklischees durch den Kakao gezogen wurden, und ein paar sehr coole Gastauftritte gabs obendrauf (wobei ich mir da letztendlich doch noch ein paar mehr gewünscht hätte). Zudem ein toller Wild-West-Score, der bereits im Intro sofort Laune gemacht hat. Mit gut 2 Stunden ist der Film vielleicht etwas lang geraten und die Geschichte hatte durchaus Phasen, in der sie etwas langgezogen wirkte, aber das ist zu verschmerzen, weil es durchgängig unterhaltsam war.
Darstellerisch hat sich Seth MacFarlane passend selbst besetzt als ängstliche weinerliche Weichflöte, die schon allein beim Gedanken daran, durch wieviele Millionen Arten man im ach so bösen Wilden Westen sterben kann, fast vor Angst gestorben wäre. Hätte mir vielleicht noch ein paar frechere Sprüche von ihm gewünscht, aber er war dennoch ziemlich witzig unterwegs. Ebenso wie Charlize Theron als resolutes Weibsbild oder Neil Patrick Harris als Schnurrbart-Snob. Und dann halt noch Liam Neeson als gemeingefährlicher Revolverheld mit dem endgeilen Namen Clinch Leatherwood.
"Jeder, der sich verliebt, ist ein Freak. Das ist eine verrückte Sache. Es ist irgendwie eine Form von gesellschaftsfähiger Geisteskrankheit"
Wunderschön. Seltsam. Faszinierend. Befremdlich. Schwierig. Berührend. Intensiv. Einfühlsam. Das alles und noch viel mehr und alles gleichzeitig, dass dieser außergewöhnliche Film an Facetten aufzubieten hatte und an Emotionen hervorgerufen hat. SciFi, das eigentlich keines ist, manchmal schwer zu fassen, was da los ist, aber wiederum auch nicht, da heutzutage eh schon jeder in sein Smartphone starrt und mit anderen Menschen nur darüber kommuniziert, dabei aber so voneinander isoliert ist, dass man die Welt und die Mitmenschen gar nicht mehr richtig sieht. Da ist der Schritt zu dem Zukunftsszenario, dass Spike Jonze hier aufzeigt, eh nicht mehr weit. Während des Schauens hatte ich immer mal wieder Zweifel, wie ich den Film den nun eigentlich finde, aber letztendlich war er absolut großartig, weil er auch was hat, was sich nachhaltig richtig heftig im Hirn festsetzt und einen nicht mehr los lässt. Was neben so vielem anderen auch daran liegt, dass der Film viel Hintergründiges, essentielle Fragen des Lebens und philosophische/existenzielle Ansätze zu bieten hatte, es gibt viel zu deuten, zu interpretieren und nachzudenken. Und das Schöne dabei ist, dass irgendwie jeder für sich selbst herausziehen kann, was er für sich als wichtig erachtet. Also das war wirklich großartig, was Spike Jonze da zu Film gebracht hat.
Und was Joaquin Phoenix hier wieder mal spielt.... überragend und unfassbar genial. Ich meine, er hat ja schon desöfteren etliche starke Leistungen abgeliefert, aber es hat mich hier dann doch wieder umgehauen. Jede einzelne Emotion, die sein Charakter aus der Geschichte und durch die (Liebes-)Beziehung mit dem OS erlebt und durchmachen muss, spielt er so dermaßen gut, dass Gänsehaut Faktor unendlich angesagt war und man jede Gefühlslage und Gemütszustand, sei es melancholisch, traurig, euphorisch oder fröhlich, mit ihm durchmacht. Also Wahnsinn, was Phoenix hier gerissen hat. Zudem noch die wunderbare Amy Adams und Scarlett Johansson, die zwar körperlich nie anwesend war, aber dennoch allgegenwärtig.
Großartiger, wunderbarer Film, der seine Wirkung (bei mir) erst im Nachhinein so richtig entfaltet hat und das gute Gefühl entfachte, dass zwar nichts ewig währt und alles vergänglich ist, die Welt sich aber weiterdreht und mit ihr jeder einzelne Mensch und sein Zusammenleben mit seinen Mitmenschen.
"Die Vergangenheit ist nur eine Geschichte, die wir uns selber erzählen."
Guter Horror(psycho)thriller, der zu Beginn enormen Reiz und Spannung daraus bezog, dass weder Zuschauer noch Charaktere wissen, wo sie sind, wer sie sind und was hier überhaupt los ist. Zudem richtig unheimliche und mysteriöse Atmosphäre (schon allein der verdammt starke Anfang, als Sharlto Copley ohne Gedächtnis im titelgebenden Open Grave aufwacht), die auch sehr lange anhielt, als es darum ging, die Hintergründe der Ausgangssituation zu ergründen und das Gelände zu erforschen, wo man die ein oder andere drastische Szene des Horrors vorfand. Also da kam richtig gut was rüber, war spannend inszeniert und man konnte versuchen, die Puzzleteile zusammenzusetzen, was vorgefallen sein könnte. Bis zu dem Zeitpunkt, als dann alles etwas wirr wurde, und als dann die Erinnerungen einsetzten und somit Aufklärung erfolgte, gabs die ein oder andere Sache, die mir nicht so gefallen hat und den Film bei den Bewertungen, die ich während des Schauens immer im Kopf habe, heftig schwanken ließ. Aber das geile Ende riss dann wieder so einiges raus, was vorher etwas runtergezogen hatte. Somit ein gelungener Film, spannend inszeniert und mit einer klasse Atmosphäre. Da kann man auch verschmerzen, dass manche Dialoge teilweise ganz schön hölzern waren.
Die ersten 10-15 Minuten waren absolut furchtbar, denn die wirkten wie ein sehr aufdringlicher und mit elend nervigen Pathos versehener Werbefilm für die Navy Seals. Doch zum Glück entwickelte sich dann doch noch ein sehr guter und unterhaltsamer Film mit einer spannend, intensiv und bisweilen ganz schön beklemmend inszenierten Geschichte daraus. Dumme Sprüche, Klischees und Pathos wurden überraschenderweise auch weit unter das erträgliche Maß geschraubt, wenngleich es auch nie vollkommen abgeschaltet wurde (ist halt dann doch immer noch ein Film von Peter Berg), aber es war nicht mal annähernd so krass wie man nach dem Anfang befürchten musste. Stattdessen legte man das Augenmerk auf ein realistisch wirkendes Szenario, dass glaubhaft rübergebracht wurde und handwerklich einwandfrei gemacht war. Wahlberg&Co unter schier unendlichem Dauerbeschuss und verzweifeltes Suchen nach Schutz und Auswegen in den steinigen Berggefilden und Wäldern Afghanistans war teilweise ganz schön drastisch und intensiv, Ruhepausen gab es da weder für die Charaktere noch für den Zuschauern wirklich keine. Dass die Talibans wie die Fliegen sterben und die Amerikaner in Zeitlupe... naja, Peter Berg halt.
Hat mir überraschenderweise und wider jeglicher Erwartung gut gefallen. Zwei Stunden Laufzeit waren zwar übermäßig lang, so dass es manchmal ein bisschen Leerlauf und zu viel Blabla gab, da wären 20 Minuten Kürzung wohl besser gewesen. Aber tat dem Unterhaltungswert keinen großen Abbruch. Ebensowenig wie die 08/15 Story mit ihrem vorhersehbaren Verlauf (die aber für so einen Film durchaus in Ordnung geht, da hätte ich wesentlich Schlimmeres erwartet) und allen Klischees, die man sich so denken kann (obligatorische Frau mitsamt dazugehörigen Geplänkel inklusive). Ein paar Milchbubis waren auch zu viel drin und der Score war mir zu penetrant heroisch. Aber mit Aaron Paul hatte man einen Sympathieträger auf dem Fahrersitz, der Humor war gut und trotz überzogener Dramatik bisweilen herrschte eine gute Stimmung. Und Hauptaugenmerk hat man zum Glück auf die Fahrerei und die Rennen gelegt, die man zudem sehr gut in die Handlung integriert hat. Rasant geschnitten, sehr gut gefilmt und (für mich am wichtigsten) überhaupt kein Einsetzen der abgrundtief nervigen und ach so coolen Wackelkamera, so dass die Rennen trotz halsbrecherischem Kamikaze-High-Speed sehr übersichtlich waren und eine Menge Dynamik hatten. Also war definitiv schaubar und über weite Teile sehr unterhaltsam, da wie schon erwähnt die Autos, die Fahrbahn und das furiose Zusammenführen der beiden trotz ausgewalzter Handlung immer im Vordergrund standen.
„Letztendlich lässt sich alles erklären und alles ist Einbildung.“
Puh, also der Film war ja mal …. anders. Und schwierig. Aber ich fand ihn trotzdem bzw gerade deswegen auch richtig gut, zumindest über weite Teile und soweit mein Hirn dazu bereit war, das alles zu fassen und in sich aufzunehmen. Dabei fing alles recht normal und harmlos an mit der „Robin-Wright-Show“ in den ersten sehr unterhaltsamen 45 Minuten mit den Diskussionen, warum sie ihren Charakter lieber digitalisieren sollte, bevor es zu spät ist und sie jeder vergessen haben wird. Die Szene, als Harvey Keitel mit einer Geschichte innerhalb weniger Minuten alle möglichen Emotionen, von Freude bis hin zu Trauer aus der großartigen Robin Wright herausgeholt hat, war genial und überragend gespielt. Etwas, was dann wohl doch nur ein Schauspieler aus Fleisch und Blut kann. Alles was danach kam, ist unmöglich zu beschreiben. Es war ein total abgefahrener Trip, der von Sekunde zu Sekunde immer wilder, surealer, verstörender aber zugleich auch faszinierender wurde. Da wurde man so richtig heftig reingezogen, audiovisuell war das ziemlich beeindruckend, und dieser pessimistische Unterton tat noch sein Übriges dazu. Der Zeichentrickstil passte auch perfekt dazu, den fand ich auch total strange. Also wie gesagt nicht zu beschreiben, muss man selber gesehen und erlebt haben.
"Rebel Robot Robin - Streetfighter. Jetzt auf Sendung!"
Naja, das Regiedebüt von Keanu Reeves war jetzt nicht gerade der Kracher. Die Geschichte ist recht stumpfsinnig, ebenso wie Charaktere ziemlich unausgegoren und hat einen total vorhersehbaren Verlauf. Das wäre jetzt alles andere als schlimm gewesen, wenn es wenigstens unterhaltsam gewesen wäre, aber wenn auch noch die Fights, von denen es massig gibt, nicht über den Status "ganz nett" hinauskommen und die meisten davon recht öde waren, dann hapert es schon arg. Zumal das Ganze auch mehr eine wilde Prügelei war, von Kampfkunst war da bis auf ein paar seltene Ausnahmen kaum was zu sehen. Und der Finalkampf war ja mal total unglaubwürdig.
SPOILER-ANFANG
Nach all dem, wie Tiger Chen den Film über gekämpft hat, soll er im Kampf gegen Endgegner Keanu Reeves auf einmal keine Chance haben, zumal der auch noch total hölzerne Moves drauf hatte? Also bitte.
SPOILER-ENDE
Außerdem war der Hauptcharakter eine nervige unsympathische Pflaume, mit dem man nicht mitfiebert sondern immer hofft, dass er gehörig aufs Maul bekommt, weil er es einfach verdient. Keanu Reeves mischt auch mit als Badass-Bad-Guy, und bewegt sich dabei vollkommen im Matrix2+3-Modus, sowohl was Kleidung, Sprüche, Gesichtsausdruck als auch Auftritt angeht. Aber so böse Rollen darf er wegen mir in besseren Filmen gerne mal öfter spielen, irgendwie steht ihm das.
Vorab: Ich kenne das Buch und fand es bis auf ein paar kleinere Längen absolut großartig. Aber genau da tat sich für mich im Vorfeld des Kinobesuches ein Dilemma auf: Ich schaue mit den Augen des Wissenden, was mich gerade bei dieser Vorlage mit dieser vertrackten Handlung den Film ganz anders wirken und erleben lässt als wenn ich nicht wüsste, was passieren wird, und somit die Gefahr bestand, dass ich mich als Wissender des Verlaufs langweilen würde.
Doch zum Glück wurden diese Sorge sofort zerstreut, der Film war super und so spannend und intensiv inszeniert, dass er mich auch gleich von Beginn an gefesselt hat. David Fincher war der perfekte Regisseur für diesen Stoff, der hat diese perfide Geschichte mit all ihrer Boshaftigkeit und zynischem Unterton in erstklassiger Art und Weise umgesetzt. Die Laufzeit von zweieinhalb Stunden ist zwar ein ganz schönes Kaliber, habe ich aber nicht gemerkt, weil es so mitreißend war. Und sie war aus meiner Sicht auch gerechtfertigt, denn da die Geschichte so ausführlich und intensiv in der ersten Hälfte aufgebaut wurde, konnte sie dann in der zweiten Hälfte so richtig heftig und verstörend zuschlagen. Sehr erfreulich auch, dass das Ganze sehr buchgetreu war. Ein paar wenige Sachen hat man zwar weggelassen bzw gestrafft und die ein oder andere Kleinigkeit wurde verändert, aber das war zu vernachlässigen, denn ansonsten war wirklich alles exakt so wie in der Vorlage. Also wirklich großartig, was Fincher daraus gemacht hat, das war eine absolut adäquate und genial umgesetzte Buchverfilmung. Auch atmosphärisch wars Top und der Score zieht in einigen Szenen ganz schön Gänsehaut hoch.
Schauspiel und Besetzung war auch sehr stark. Gut, Tyler Perry für die Rolle des Anwalts zu casten, wo ich doch im Buch immer einen "Saul Goodman"-Charakter vor Augen hatte, war jetzt nicht so geglückt. Aber alle anderen waren sehr gut, sei es Carrie Coon, die schon in "The Leftovers" klasse war, oder Neil Patrick Harris mal abseits einer komödiantischen Rolle. Hauptdarsteller Ben Affleck fand ich auch richtig gut in der Rolle. Aber getoppt wurden sie alle von Rosamund Pike, denn was die hier gespielt hat war der Hammer!! Und sie war nicht nur das perfekte Opfer sondern auch die perfekte Wahl für den Charakter der Amazing Amy und hat diese Rolle unfassbar gut ausgefüllt.
Was für eine Enttäuschung. Und was für ein mit fortgeschrittener Laufzeit wachsendes Ärgernis. Und dabei find alles sehr vielversprechend an. Die ersten 30-40 waren vom Aufbau und der Atmosphäre her richtig gut und spannend gemacht, und da alles in Japan spielte gabs da auch noch Extra-Flair. Zudem noch Bryan Cranston als übergeschnappter verzweifelter Wissenschaftler mit seine zwanghaften Beweissuche einer gewissen Verschwörungstheorie, der mit einer Darstellerleistung aufwartet, die fast schon zu gut für einen derartigen Film ist. Und auch dass mich die Story komplett auf den falschen Fuß erwischt hat und dass das Wieso Weshalb Warum im Grunde genommen schon etwas hanebüchen ist, hat mich keineswegs gestört, ganz im Gegenteil. Und nach dem ersten Auftritt von Godzilla, der mir ein vorfreudiges "Jawoll, das isser ja endlich!"-Grinsen aufs Gesicht gezaubert hat, habe ich mich schonmal genüsslich zurück gelehnt. Die Spieler haben sich eingefunden, die Schlachtplatte war angerichtet, die Zerstörungsorgie konnte beginnen.... und dann gabs nur trockenes Brot und nicht mal Wasser zum Runterspülen, was einem da vorgesetzt wurde.
Gareth Edwards machte im Grunde genommen den gleichen Fehler wie Roland Emmerich vor 16 Jahren, was für mich damals wie heute einfach unbegreiflich ist. Hauptaugenmerk auf die Menschen und daraus resultierend schier unendliches Blabla bei den Taktikbesprechungen des Militärs und der Wissenschaftler und vor Verzweiflung Hin- und Herlaufen, was alles nur von dem ablenkt, was ich sehen wollte: Monster-Action, in der Godzilla alles in Schutt haut, den Menschen in ihren Städten zeigt wer hier der Boss ist und dabei ab und an seinen berühmt-berüchtigten Kampfschrei ausstößt. Er sollte eigentlich der Hauptcharakter und die Menschen nur Nebencharakter sein, denn er hat ja auch seinen Namen im Filmtitel! Stattdessen ist er kaum zu sehen, tritt so gut wie gar nicht auf und generell wird eh alles nur angedeutet. Denn kaum gabs mal wieder eine Situation mit Krawumm-Pozential, schon wird die Kamera wieder weggedreht und auf die Menschen gerichtet, nur dass man mal mal kurz danach das Ausmaß der Zerstörung in Form ein paar kaputter Häuser kurz gezeigt hat.
Wie gesagt ziemlich enttäuschend, was man aus dem Film gemacht hat. Bei "Monsters" hat das in der Form großartig funktioniert mit dem lediglich Andeuten der Monster, so dass der Film mehr oder weniger ein Katastrophenfilm war bzw sein musste, denn da gabs ja auch kein Geld. Aber hier war Budget da und da will man auch was sehen, aber Gareth Edwards macht trotzdem nichts draus. Ich kann nicht sagen, dass es langweilig war, der Film hatte auch gute Phasen, aber es war einfach verdammt ärgerlich, was hier alles nicht richtig gemacht wurde. Immerhin reißt das Finale dann doch noch etwas raus, das war apokalyptisch richtig geil gemacht und da durfte der Titelheld dann doch noch einigermaßen draufdreschen. Und da hat man dann auch gesehen, was (auch effektemäßig) möglich gewesen wäre. Vielleicht gefällt mir der Streifen bei der Zweitsichtung besser, jetzt bin ich doch ziemlich enttäuscht. Einen Godzilla-Film mit Bryan Cranston, bei dem nicht nur Bryan Cranston verschenkt wurde sondern auch Godzilla selbst, muss man auch erstmal schaffen.
Unterkühlter, depressiver, rauer und bisweilen ganz schön grimmiger Mix aus Thriller und Bruder-Drama. Die Mitte der 70er Jahre in Brooklyn angesiedelte Geschichte um den einen Bruder, der nach 9 Jahren Knast versucht, legal im Leben Fuß zu fassen, was aber nicht so recht schafft bzw schaffen will, was wiederum den anderen Bruder, seinerseits ein Polizist, mehrfach in eine schwierige Entscheidung zwischen Familie und Beruf nötigt, war gut erzählt, auch wenn es mitunter immer mal ein bisschen langatmig war. Bis der Film Fahrt aufnahm verging auch ganz schön viel Zeit, die dafür verwendet wurde, die Charaktere und deren Beziehungen zueinander aufzubauen. Was zwar lobenswert aber oftmals zu zäh erzählt war, auch wegen immer wieder zu abgehackter Szenen. Aber dieser Aufbau kam dem Film dann in der besseren und spannenderen zweiten Hälfte zugute, weil man dadurch richtig Zugang zu den mit vielen Ecken und Kanten versehenen Charakteren hatte. Clive Owen und Billy Cudrup, die die beiden verbittert zerstrittenen Brüder auf entgegen gesetzten Seiten des Lebens und des Gesetzes spielten, lieferten eine klasse Leistung ab. Und der Nebencast war auch richtig stark besetzt. Zusammen mit einem großartigen Soundtrack, der einen ebenso wie der Look und das Setting sehr gut in die 70er Jahre transportierten, machten den Film definitiv sehenswert, auch wenn er alles andere als leicht zu schauen war und desöfteren Phasen hatte, bei denen man eine Menge Geduld mit bringen musste.
Zum Glück wurde der Film nach recht kurzer Zeit sehr düster, denn die furchtbare Computerweltoptik zu Beginn war so abartig unecht und war zudem noch mit quietschbunten albernen Disney-Viechern bevölkert, dass mir fast die Augen geblutet hätten. Den Film in der Form hätte ich wohl nicht lange ausgehalten. Aber hat sich dann doch sehr gebessert und gesteigert. Gab zwar immer noch ein paar blöde Sachen wie etwa die obernervigen Drei-Stooges-Feen, aber im Großen und Ganzen hat mir der Film ganz gut gefallen. Gab einige klasse Passagen, die Geschichte wurde gut aufgebaut/erzählt und erfreulicherweise hat man sich darauf und auf die Charaktere konzentriert und nicht ein Dauer-Gewitter an Effekten veranstaltet, wie es zu Beginn des Films den Anschein hatte (auch wenn es davon natürlich auch so einiges gab). Die Mischung hat weitestgehend gepasst und der Film war im Mittelteil bis zum fulminanten Finale gut gemacht (auch wenn das blöde Ende dann wieder was kaputt gemacht hat). Aber letztendlich wäre der Film wohl dann doch ziemlich mittelmäßig gewesen, wäre Angelina Jolie nicht dabei gewesen, denn sie war in der Rolle der Maleficent absolut großartig, hat sie mit einer unglaublichen Präsenz in allen Facetten perfekt gespielt und somit den Film getragen und desöfteren auch gerettet.
Hach ja, Vampirfilme. Gibt's seit einer gefühlten Ewigkeit im Überfluss und es scheint auch nicht wirklich ein Abflauen in Sicht zu sein. Und dann gibt es solche, solche und solche davon. Zu erzählen gibt es da nicht mehr viel Neues hat man irgendwie irgendwo alles schonmal gesehen. Aber es gibt dann doch hin und wieder auch noch SOLCHE!!
Superguter Streifen. Zu Beginn hatte ich ganz schöne Eingewöhnungsschwierigkeiten aufgrund des/der spröden Looks/Inszenierung und dieser Machart Prädikat „very strange“, aber der hat sich dann so an mich herangeschlichen, eiskalt mit seinen Fängen erwischt und mich nicht mehr losgelassen. Ein absolut faszinierendes und zugleich verstörendes Erlebnis. Dieser gräulich-braune Farbton, dem man auch noch zusätzlich Farbe entzogen hat, damit alles so aschfahl aussieht wie die Gesichter der Charaktere. Die Locations im total surreal erscheinenden Tanger und dieser Wohnung in Detroit, in der die Zeit in den 60er Jahren stehen geblieben zu sein scheint. Diese allgegenwärtige melancholisch-depressive Stimmung mitsamt ihrem verbitterten Weltschmerz und der Abscheu der Menschheit der Gegenwart gegenüber. Diese hypnotisch-verträumte Atmosphäre, die die durch die genial eingesetzte Musik noch verstärkt wird und einen vollkommen einverleibt. Und dann noch die großartigen Tilda Swinton und Tom Hiddleston, die eine so dermaßen tolle und intensive Chemie hatten, dass man immer das Gefühl hatte, dass Adam und Eve (so ihre Charakternamen) wirklich zusammengehören. Das alles zusammen und die Dialoge noch dazu machten diesen Film außergewöhnlich und unglaublich faszinierend, wobei man aber denke ich auch in einer gewissen Stimmung dazu sein muss, der lässt sich nicht so einfach mal nebenbei wegschauen. Letztendlich wars dann vielleicht doch mehr Drama als Vampirfilm.
SPOILER-ANFANG
Aber dann das allerletzte Bild vor dem Abspann... Alptraumalarm!
SPOILER-ENDE
Großartiger Film. So anders, so strange, aber genau deswegen auch so gut.
Schwankte immer zwischen witzig und peinlich, was man bei einer Seth-Rogen-Komödie aber auch so erwarten musste und sich somit im Vorfeld drauf einstellen konnte. Der Humor war dementsprechend natürlich sehr brachial und die Sprache stellenweise arg vulgär, aber trotz einiger Szenen, die wirklich extrem derb unter der Gürtellinie waren und sogar weit über die Fremdschamgrenze hinausschossen, fand ich den Film überwiegend gut unterhaltsam, es gab eigentlich immer was zum Lachen und Schmunzeln (zum Beispiel die saugute De-Niro-Party). Die Story um den Nachbarschaftsstreit drückt zu Beginn an aufs Gas und war so überzogen und überspitzt inszeniert, so dass es bisweilen ganz schön schwachsinnig war, aber es war amüsant anzusehen, wie sich die beiden Parteien gegenseitig die Köpfe einschlagen. Was hauptsächlich an dem Spiel von Seth Rogen und vor allem Rose Byrne lag, die das Spießer-Ehepaar von nebenan, das immer irgendwie zwischen ihrem alten jungen Leben und ihrem jetzigen mit Kind und Kegel schwankte, wirklich herrlich spießig und witzig rübergebracht hat. Auf der anderen Seite hatten Zac Efron und Dave Franco als Studentenverbindungsnachbarn und Freunde der Lautstärke und der Krawall-Partys auch einige gute Aktionen, so dass der Film weitestgehend Spaß gemacht hat. Dennoch schlagen die ganzen peinlichen Aktionen schon hart zu Buche, hätte man die etwas zurückgeschraubt und mehr auf subtil-fiesen Humor gesetzt wäre der Film bestimmt besser gewesen. Aber war wie gesagt gut und witzig, wenn man im Vorfeld weiß, worauf man sich da einlässt und dass es nicht zimperlich zugeht.
Hui, klasse Film, den hätte ich trotz der interessanten Handlung nicht mal im Ansatz so dermaßen stark erwartet. Großartiger Alpen-“Western“ vor wunderschöner Kulisse mit dem Tal, den Almen, den Bergen rundherum und Schnee so weit das Auge reicht. Aber von Schönheit war ansonsten nicht viel zu sehen, ganz im Gegenteil. Eine finstere Geschichte, die da erzählt und finster inszeniert wurde im finsteren Tal im finsteren Österreich im finsteren 19. Jahrhundert. Im Grunde genommen eine klassische Westernrachegeschichte mit klassischen Western-Motiven (wortkarger Fremder, Bande die das Taldorf tyrannisiert usw), hier halt nur in einer für das Genre ungewöhnlicher Kulisse, in einem völlig anderen Land und einem anderen Menschenschlag, aber das machte unter anderem auch den Reiz des Films aus. Und ich als Western-Fan wurde hier großartig bedient. Es war spannend erzählt, mitreißend inszeniert, und mit einer ungemein bedrohlichen Atmosphäre versehen, sei es durch den pulsierenden Score, die rückwirkende Erzählung aus dem Off des weiblichen Hauptcharakters oder diese allgegenwärtig bedrückende Stimmung. Dass alle österreichisch reden ist zu Beginn zwar ein bisschen verstörend, aber man gewöhnt sich dran und zum Glück wird eh nur das gesagt, was gesagt werden muss und nicht um den heißen Brei geredet. Das einzige, was es anzumeckern gilt, dass beim Showdown etwas arg viel Zeitlupe zum Einsatz kam, aber das fällt nichts ins Gewicht, dazu war der Film insgesamt zu stark. Also hat alles gepasst, ein wirklich großartiger und sehr empfehlenswerter Film.
War nett. Aber Nett ist ja bekanntermaßen auch desöfteren die kleine Schwester von Scheiße. Mit dem Original bin ich aufgewachsen und somit ist in meinen Augen dieses unnötige Remake wie alle Remakes von Klassikern eine Legendenschändung. Und natürlich muss es sich dieser Robocop dem Vergleich mit dem von Verhoeven messen lassen, und versagt da, wie aber auch zu erwarten war, auf sämtlichen Linien. War alles schön brav und richtig schön verweichlicht hier. Angefangen von Detroit, das hier alles andere als die Metropole der Gewalt rüberkommt. Da ging es relativ ruhig und kaum bedrohlich zu und brutale Verbrecher sucht man vergebens. Omnicorp als Waffenkonzern schlägt auch in diese brave Kerbe ein. Ebenso wie Hauptcharakter Robocop, den man menschlich darstellt, um ihn mehr Tiefgang zu verleihen, was aber nicht allzu gut gelingt, weil es so uninteressant inszeniert war. Die Versuche, Gesellschaftskritik, Kritik an dem Manipulieren der Öffentlichkeit durch die Medien und Zynismus einzubauen, sind auch missglückt. Und dann halt noch die fehlende Gewalt und Brutalität aufgrund der FSK Kindergarten, was aber wiederum perfekt zu dem halbgaren Gesamteindruck passt, den der Film schon von Beginn an macht. Robocop noch ein cooles Aussehen und ein paar Superhero-Moves mit auf dem Weg gegeben und fertig war er, der SciFi-Actioner für den Familienabend. Immerhin war der Cast ansprechend und für die jeweiligen Rollen sehr gut besetzt, vor allem Michael Keaton fand ich in der Rolle ziemlich gut. Und auch wenn sie so brav waren fand ich die Action/Shootout-Szenen zumindest technisch recht nett anzuschauen (diesmal im eigentlich Sinne des Wortes) und somit wars zumindest in der zweiten Filmhälfte dann und wann einigermaßen unterhaltend. Aber schlussendlich war das Remake genauso unnötig wie uninteressant. Dann lieber noch zig Mal das geniale Original schauen.