Patrick Reinbott - Kommentare

Alle Kommentare von Patrick Reinbott

  • Richtig gelungener Auftakt! Die Serie hält ihr hohes Niveau so spielend leicht oben, freu mich auf die kommenden Folgen.

    • Blu-ray´s sind heute angekommen. Vielen, vielen Dank!

      • 6 .5

        Gesneaked.
        "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt" ist eine Mischung aus Romanze, Komödie und Drama, die mit einem interessanten Grundkonzept erzählt wird.
        Wie der Titel bereits verrät, gibt es gleich zu Beginn die Ankündigung, dass die Menschheit in 21 Tagen durch einen Kometeneinschlag ausgelöscht wird. Hauptfigur Dodge wird von Steve Carell gespielt und macht sich in diesem Szenario auf, um seine Jugendfreundin zu finden. Dabei lernt er Penny kennen, die ihn bei dieser Reise begleiten wird.
        Der Film fängt sehr stark an, Regisseurin Lorene Scafaria bietet eine gelungene Version des Weltuntergangsszenarios und zeigt, wie die Menschen auf verschiedene Art und Weise auf den drohenden Untergang reagieren. Dabei kommen einige witzige und ernste Momente zustande. Man wird unweigerlich selbst mit Gedanken konfrontiert, was man in einer solchen Lage machen würde. Inmitten dieses Szenarios agiert ein toller Steve Carell, der hier weniger auf der komödiantischen als viel mehr auf der ernsten Ebene punktet. Seine Darbietung passt sich dem ruhigen, unaufgeregten Erzählstil an und ist wunderbar. Keira Knightley als Begleiterin Penny ist Geschmackssache, mimisch bietet sie sicherlich keine Meisterleistung, trotzdem hat die Chemie zwischen ihr und Carell einfach gut gestimmt.
        Der gemeinsame Road-Trip pendelt stets zwischen witzigen und nachdenklichen Stationen, wobei es nach und nach eher ernst zugeht. Doch dann kommen leider die letzten ca. 20 Minuten, die einfach zu viel sind. Scafaria konnte es sich leider nicht verkneifen, gegen Ende einfach zu viel Kitsch bieten zu wollen und legt einen schmalzigen Moment nach dem anderen nach, der außerdem teilweise von nicht wirklich nachvollziehbaren Charakterentwicklungen geprägt ist. Hier hätte sie konsequenter sein sollen und den Schlusspunkt früher setzen müssen. Die letzte Einstellung fand ich dann allerdings nochmal gelungen. "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt" ist somit ein Film, der abgesehen von der tollen Ausgangslage vielleicht zu viele Genre´s auf einmal unterbringen wollte, jedoch jedes einzelne gut angerissen hat und dem auf der Zielgeraden leider zu stark die Puste ausgeht.

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        • 8

          In "Hellbound: Hellraiser II" wird die Geschichte aus dem grandiosen Vorgänger fortgeführt.
          Die Ereignisse knüpfen fast nahtlos an das Ende des ersten Teils an und führen das Szenario diesmal noch abgedrehter, kreativer und blutiger weiter. Leider muss man etwas warten, bis diese drei Eigenschaften voll zur Geltung kommen. Der größte Kritikpunkt an der Fortsetzung ist für mich die erste Hälfte. Hier wird viel zu oft auf vergangene Ereignisse des ersten Teils eingegangen, es scheint einige Male so, als würde man dem Zuschauer nicht zutrauen, sich eigenständig an die wichtigsten Stellen des Vorgängers zu erinnern, was ein wenig schade ist. Ein weiterer kontroverser Aspekt des zweiten Teils ist die höhere Screentime von Pinhead und den Zenobiten, die hier sogar teilweise eine Hintergrundgeschichte bekommen, was den Mythos schon ein etwas entmystifizert. Mich hat es nicht so stark gestört, aber dieser Aspekt ist bereits ein Grund, wieso der erste Teil unnerreicht bleibt. Visuell und gewalttechnisch wird dann in der zweiten Hälfte richtig losgelegt. Wirken die Effekte aus dem Vorgänger heutzutage schon teilweise am Rande zum Trash, ist es hier noch stärker der Fall. Ohne zuviel zu verraten kann man sagen, dass im ersten Teil das Grauen aus dem Tor zur Hölle kam, in diesem Teil allerdings wird man durch dieses Tor mitgenommen und bekommt eine sehr kreative, abgefahrene Version der Hölle geboten. Bis zum Ende hin hält der Film dann seine blutige, kreative Phase aufwärts und kommt zu einem guten Ende.
          "Hellbound: Hellraiser II" kommt nicht an den großartigen ersten Teil ran, dazu ist die erste Hälfte erzähltechnisch einfach zu banal. Dies wird in der zweiten Hälfte allerdings wieder wett gemacht, was dann doch noch für einen tollen Horror-Film reicht.

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          • 9

            "Hellraiser" ist ein Horror-Kultfilm von Clive Barker, der hier seinen eigenen Roman verfilmte.
            Der Film besticht von Anfang an durch seine fantastische Atmosphäre, die von der hochwertigen Visualisierung ausgeht, die Barker geschaffen hat. Die Story ist für einen Horror-Film extrem vielschichtig herausgearbeitet und beeindruckt mit einer alptraumhaften Vision, in der die ewigen Höllenqualen mit einer S/M - Thematik vermischt werden und das Motiv der fleischlichen Lust eine absolute Extremform annimmt.
            Barker verzichtet größtenteils darauf, dem Zuschauer ständig billige Schockeffekte zu präsentieren, sondern begeistert mit einer spannenden, packenden Geschichte die er mit kurzen, äußerst harten Splatter-Einlagen garniert. Pinhead, der zur Kultfigur der Horrorfilm-Geschichte wurde, und die anderen Kreaturen aus der Hölle namens Zenobiten kommen allerdings entgegen meiner Erwartungen gar nicht mal so häufig vor. Umso intensiver sind dann allerdings ihre kurzen, prägnanten Auftritte, die von Barker mit einer gewissen mystischen Aura verfeinert wurden, was das Grauen noch spürbarer macht. Der spitzenmäßige Soundtrack unterstützt dies zudem großartig.
            Natürlich können die Effekte nicht mehr mit denen heutiger Zeit mithalten, aber sie wirken noch richtig mit Liebe gemacht und sind einfach klasse. Schauspielertechnisch bewegt sich der Film nicht auf allerhöchstem Niveau, bietet aber vor allem für das Genre trotzdem gute Leistungen und ist zufriedenstellend.
            "Hellraiser" ist ein absoluter Klassiker der Horror-Filmgeschichte. Wo andere auf ständig gleiche Geschichten und vorhersehbare Schockeffekte setzen, erschuf Clive Barker einen wahren Albtraum, der durch seine packende, kreative Atmosphäre, die intelligente Story und die grandiose Visualisierung auch heute noch begeistert. Als Abschluss kann ich nur empfehlen, auf jeden Fall die Uncut-Version zu schauen und die unpassende deutsche Synchro zu meiden.

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            • 9

              "Total Recall" von Paul Verhoeven ist eine wahre Science-Fiction Perle.
              Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte, die von Verhoeven brillant umgesetzt wurde. Nach einer stimmigen Einführung wird das Gaspedal voll durchgetreten und man wird auf eine regelrechte Achterbahnfahrt mitgenommen. Neben der kompromisslosen Action bietet der Film aber stets auch genügend Stoff, bei dem man zum Interpretieren eingeladen wird. Das Ende ist auch perfekt gewählt und bei einer Neubetrachtung wird man dann unter gewissen neuen Betrachtungsweisen eventuelle Logikfehler ausschließen können.
              Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle glänzt durch seine brachiale physische Präsenz, ist aber zusätzlich so charismatisch, um seiner Rolle genügend Profil verleihen zu können.
              "Total Recall" hat alles, was einen herausragenden Science-Fiction Film auszeichnet. Humor, Action und Gesellschaftssatire werden hier in eine intelligente, fantastische Story eingebettet und machen den Film zu einem Ritt, den man begeistert bis zum Abspann durchlebt.

              7
              • 9

                "Blade Runner" ist ein Science-Fiction Film von Ridley Scott, der das Genre sicherlich geprägt hat.
                Scott entwirft ein beeindruckendes Zukunftsgemälde, in dem das Los Angeles im Jahr 2019 ein trostloses, verregnetes Loch ist. Harrison Ford spielt Rick Deckard, einen Blade Runner, der dazu beauftragt ist, Replikanten aufzuspüren und zu eliminieren. Replikanten sind künstliche Menschen, die realen Menschen identisch sind und über große Kräfte verfügen.
                Der Film ist einerseits ein spannender Thriller, der in diesem Zukunftsszenario angesiedelt ist. Andererseits wirft der Film tiefgründige Fragen auf, beispielsweise was das Menschsein ausmacht. Die Kulissen und Effekte sind extrem hochwertig und detailreich, vor allem wenn man bedenkt, dass der Film nun schon 30 Jahre alt ist. Die Musikuntermalung ist auch auffällig und kann mit teilweise jazzigen Stücken begeistern. Ein paar kleinere Längen im Mittelteil sind mir negativ aufgefallen, doch gegen Ende wird es nochmal sehr spannend bis hin zum gelungenen Ende.
                "Blade Runner" ist ein toller Science-Fiction Film, der über ein grandioses Design verfügt, dabei aber auch eine intelligente, tiefgründige Story erzählt und toll besetzt ist. Sollte man als Science-Fiction Fan auf jeden Fall mal gesehen haben.

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                • 5

                  Mit "Livid" schlagen Alexandre Bustillo und Julien Maury einen etwas anderen Weg ein, als mit ihrem Debut "Inside".
                  Statt auf Terror und Splatter setzen die beiden hier auf eine klassische Gruselgeschichte, zumindest in der ersten Hälfte. Die Optik ist ganz stimmig und die Hauptdarstellerin ist ganz gut, aber spannungstechnisch ist der Film auf unspektakulärem Spukhausniveau, mit einigen kleinen Schocks.
                  In der zweiten Hälfte dreht sich die Geschichte und der Stil dann und das Ganze driftet mehr und mehr in Fantasy-Gefilde ab. Eigentlich stören mich solche Stilbrüche nicht sonderlich, solange sie gut gemacht sind. Hier ist das Ganze allerdings ziemlich uninspiriert und unspektakulär, die Mischung wirkt einfach nicht stimmig.
                  "Livid" hat mich leider ziemlich enttäuscht, in der ersten Hälfte zu konventionell und in der zweiten Hälfte ein unpassender Stilbruch. Schade, da hat mir "Inside" ein ganzes Stück besser gefallen.

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                  • 9

                    "Mein liebster Feind" ist eine Dokumentation von Werner Herzog.
                    Der Film beschäftigt sich mit dem beruflichen und teils auch privaten Verhältnis, das zwischen Regisseur Werner Herzog und Schauspieler Klaus Kinski bestand.
                    Werner Herzog drehte diesen Film nach dem Tod Kinskis, erzählt wie er ihn kennenlernte und von den Dreharbeiten mit ihm. Dazu bereist er die Drehorte nochmals, erzählt von seinen ganzen Erfahrungen und Erinnerungen der Zusammenarbeit, wobei viele sehr interessante Geschichten bei raus kommen. Auch einige der damaligen Schauspieler aus den Filmen kommen zu Wort und berichten von ihren Dreherfahrungen mit Kinski.
                    Man sollte natürlich schon in gewisser Weise Fan von Herzog oder Kinski oder am besten von beiden sein und ihre gemeinsamen Werke kennen, um in den vollen Genuss dieser Dokumentation zu kommen. Ich hab mir ihre fünf gemeinsamen Filme kurz vorher erst angesehen und so bekommt man auf viele Szenen einen ganz neuen Blick und betrachtet sie mit völlig neuen Augen. Schön ist auch, dass Herzog Kinski nicht wirklich verurteilt. Er berichtet einfach, wie dieser auf menschlicher Ebene drauf war, erzählt von seinen Tobsuchtanfällen, aber auch wie kreativ und genial er war. Die beiden sind einfach ein ausgezeichnetes Duo, welches sich perfekt ergänzt hat.
                    "Mein liebster Feind" ist eine wirklich tolle Dokumentation. Werner Herzog´s Erzählstil ist einfach herrlich und ich höre ihm sehr gerne zu. Fans von Klaus Kinski müssen diese Doku auf jeden Fall gesehen haben, gibt sie eben nicht nur einen Einblick in sein Arbeitsverhalten, sondern auch in sein menschliches Innenleben.

                    6
                    • 9

                      Nach dem riesigen Hype hab ich "Ziemlich beste Freunde" nun auch endlich gesehen.
                      Der Film dreht sich um ein nicht ganz einfaches Thema, welches aber sowohl mit Respekt als auch Humor behandelt wird. Ein junger vorbestrafter Mann soll sich um einen reichen Mann kümmern, der vom Hals abwärts gelähmt ist.
                      Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine wundervolle Chemie, die einen durchgehend begeistert und den Film zu einem ununterbrochenen Vergnügen macht. Die Figuren sind fantastisch besetzt und bis in die kleinste Nebenrolle super. Man bekommt viel zu Lachen, wobei der Humor nicht immer politisch korrekt ist, was dem Film auf jeden Fall sehr gut tut. Trotzdem wird das Thema stets mit Würde behandelt und es gibt auch einige nachdenkliche ruhigere Szenen, die einfach toll sind. Die Musikuntermalung ist auch sehr berührend durch die vielen Klaviermelodien. Viel mehr kann ich gar nicht schreiben, man sollte diesen Film auf jeden Fall selbst gesehen haben. Ich war richtig traurig als der Abspann lief und hätte noch viele Stunden länger zuschauen können.
                      "Ziemlich beste Freunde" ist ein wunderbarer Film, der dem hohen Hype erfreulicherweise locker stand hält und von Anfang bis Ende perfekt unterhält. Die Darsteller und die gelungene Erzählweise machen diesen Film zu einem absoluten Must-See.

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                      • 6 .5

                        "Dark Shadows" bekam eher durchwachsene Kritiken und ich hatte nach dem Trailer Bedenken, dass der Film zu albern wird, aber als Tim Burton Fan hab ich ihn nun endlich geschaut.
                        Die Geschichte ist typisch Burton und so vereint er hier ein tolles Schauspieler-Ensemble, welches wiederum typische, skurille Figuren abliefert. Entgegen meiner Befürchtungen ist der Film auch nicht zu albern, sondern findet stets den richtigen Ton und liefert sowohl einige witzige Momente als auch leicht düstere, tragische Elemente. Der Humor steht aber trotzdem etwas im Vordergrund, ohne den Film allerdings zu überlagern. Der Look ist auch gewohnt und kann durch schöne düstere Kulissen und den Burtonesken Gothic-Touch überzeugen.
                        Auffällig war, dass Stammkomponist Danny Elfman diesmal nicht nur eigene komponierte Stücke lieferte, sondern auch richtige Songs überwiegend aus den 70ern integrierte. Der Soundtrack ist dadurch sehr gelungen und macht viel Spaß. Gegen Ende in den letzten ca. 15 Minuten wirkt das Finale dann vielleicht ein wenig zu überladen mit Special Effects und Charakterentwicklungen, für mich hat es aber noch recht stimmig in den Film gepasst.
                        "Dark Shadows" ist gewohnt hochwertige Tim Burton Kost, die witzige, skurille und düstere Momente bietet. Der Film ist zwar nicht einer seiner Besten, jedoch gelungene Unterhaltung ohne Längen.

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                        • 6 .5

                          "Cobra Verde" ist die letzte Zusammenarbeit von Werner Herzog und Klaus Kinski.
                          Man merkt hier schon, dass das Arbeitsverhältnis der beiden unter keinem guten Stern mehr stand und die Dreharbeiten schwieriger denn je waren. Die Geschichte ist diesmal auch leider nicht mehr so mitreißend, wie die anderen bisherigen Filme der beiden. Die Handlung kommt langsam in Gang und verläuft ohne große Höhepunkte, allein die großartigen Naturaufnahmen und gefilmten Szenen in Afrika sind optisch gewohnt super. Kinski wirkt hier vor allem in der ersten Hälfte auch irgendwie leicht abwesend, was sich natürlich auch auf die Intensität der Szenen negativ auswirkt. In den anderen Filmen war die Hauptrolle ohne ihn kaum vorstellbar, hier wirkt er bis zur Mitte allerdings etwas austauschbar.
                          In der zweiten Hälfte wird es dann wieder besser, die Handlung kommt etwas mehr in Fahrt und Kinski kann öfters die Sau rauslassen und toll aufspielen. Das Ganze mündet in einem gelungenen Ende, welches den Film ganz gut abschließt.
                          "Cobra Verde" ist ein Film, der mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen hat. Die Aufnahmen sind ziemlich bildgewaltig, dem gegenüber steht ein in der ersten Hälfte recht blasser Klaus Kinski und eine Geschichte, die nie so richtig in Schwung kommt. Vermutlich zurecht die letzte Zusammenarbeit von Werner Herzog und Klaus Kinski.

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                          • 9

                            "Fitzcarraldo" ist die vierte Zusammenarbeit von Werner Herzog und Klaus Kinski und für mich bisher ihr bestes Werk.
                            Kinski spielt Fitzcarraldo, der Opernliebhaber ist und ein Opernhaus mitten im peruanischen Dschungel bauen möchte. Dazu besorgt er sich ein Schiff, welches er völlig besessen unter allen Umständen zum Ziel bringen möchte.
                            Die Geschichte des Films ist schon mal sehr kreativ, allein die Szenen in denen Fitzcarraldo mitten auf dem Amazonas Opernmusik abspielt sorgen für eine Gänsehaut beim Zuschauer aufgrund der unglaublichen Bildgewalt. Später kommt es allerdings zum absoluten Höhepunkt, denn um das Schiff vor gefährlichen Stromschnellen zu schützen will es Fitzcarraldo mithilfe von Indios über einen bewaldeten Bergrücken ziehen lassen. Was sich unglaublich anhört und für heutige Verhältnisse undenkbar wäre, zieht Herzog hier bis zum letzten Schritt eiskalt durch und beeindruckt den Zuschauer mit einer Inszenierung, die einen mehr als ein Mal die Kinnlade runter klappen lässt. Kinski ist absolut perfekt in der Rolle des besessenen, exzentrischen Fitzcarraldo und liefert eine Leistung, die ihm wahrscheinlich physisch als auch psychisch alles abverlangte.
                            "Fitzcarraldo" ist wie schon damals "Aguirre" mehr als nur ein Film. Alles was man hier zu sehen bekommt, ist unter unvorstellbaren Anstrengungen und Mühen realisiert worden. Statt künstlichen Kulissen bekommt man reale Personen und Schauplätze geboten, die mit einem fantastischen Klaus Kinski, der grandiosen, bildgewaltigen Inszenierung und einer tollen Geschichte zu einem Seherlebnis der außergewöhnlichen Art werden.

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                            • 3

                              Gesneaked.
                              "Und nebenbei das große Glück" ist eine typische RomCom, die völlig uninspiriert und langweilig daher kommt. Die Geschichte ist schon hundert mal da gewesen. Mann verliebt sich in eine Frau, die eigentlich noch verheiratet ist. Der weitere Verlauf ist voll mit vorhersehbaren Klischees, dazu kommen einige total unpassende Slapstick-Einlagen, die mir gar nicht gefallen haben.
                              Schauspielerisch ist der Film ganz nett besetzt, dazu kommen einige gelungene Kameraeinstellungen und einige nette französische Gimmicks fürs Auge. Trotzdem hat der Film in jeder anderen Kategorie völlig versagt. Die Liebesgeschichte hat mich weder berührt noch interessiert, der Humor war flach und unlustig und ich habe mich total gelangweilt, dazu geht der Film auch noch fast 2 Stunden. Insgesamt ein Film, der keine totale Katastrophe ist, aber den ich jetz schon wieder fast komplett vergessen hab und den ich nie wieder sehen brauche.

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                              • 10

                                Mit "Garden State" hat Zach Braff sein Regiedebut abgeliefert, für das er auch das Script schrieb und die Hauptrolle spielt.
                                Erwartet hab ich mir eine schöne Tragikomödie, doch der Film hat mich völlig umgehauen. Zach Braff spielt Andrew, einen erfolglosen und unglücklichen Schauspieler, der nach New Jersey heimkehrt, da seine Mutter gestorben ist. Dabei lernt er eine junge Frau kennen und versucht nebenbei noch, sein Leben aufzuarbeiten.
                                Was Zach Braff hier als Debut abliefert, ist schier unglaublich. Ich bin kein großer Fan von Scrubs und kenne nur einige Folgen, doch Braff spielt seine Rolle hier so überragend gut, so dass ich ununterbrochen begeistert war. Natalie Portman ist ebenfalls einfach entzückend und herzallerliebst als nettes Mädchen von nebenan und einfach eine Idealbesetzung.
                                Es ist keine visionäre oder komplexe Story, die Braff hier entwickelt hat. Trotzdem hat mich die Geschichte berührt wie schon lange kein Film mehr. Es geht um die Ups and Downs im Alltag und die vielen kleinen Situationen und Geschichten, die durch das Leben geschrieben werden. Braff bietet viele kleine Momente, die wie aus dem Leben gegriffen scheinen, dabei aber so magisch wirken, dass sie auf ewig bezaubern können. Der Film befindet sich stetig auf einem schmalen Grat zwischen Drama und Komödie. Der Humor ist dabei so herrlich, dass ich mehrfach laut lachen musste, während im nächsten Moment wieder bedächtige Stille eintritt und man ganz nah an die Gefühle der Figuren gebracht wird. Jeder Schnitt und jede Kameraeinstellung ist perfekt gesetzt und als Krönung gibt es einen wundervollen, alles überragenden Soundtrack, für den Braff zurecht mit einem Grammy ausgezeichnet wurde.
                                "Garden State" ist einer dieser kleinen Filme, der viele der ganz großen Filme überragt. Er ist melancholisch, traurig, witzig, zeigt alle Facetten des Lebens mit hervorragenden Schauspielern und hat mich ganz einfach berührt wie vielleicht noch kein anderer Film. Vor dieser Leistung von Zach Braff kann ich mich nur verneigen und die Höchstwertung vergeben.

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                                • 6
                                  über Woyzeck

                                  In "Woyzeck" setzt Werner Herzog die literarische Vorlage originalgetreu als Film um.
                                  Der Film gleicht daher mehr einem abgefilmten Theaterstück, als einem normalen Spielfilm. Die Einstellungen sind meistens lang und ohne Schnitte, so dass jeder Szenenwechsel wirkt, als hätte man eben eine andere Bühne, auf denen das Stück fortgeführt wird. Die Dialoge sind auch in altertümlicher Sprache geführt, was viele sicherlich als störend empfinden. Das Ganze ist aber nun mal der Vorlage geschuldet, was man einfach als konsequent bezeichnen sollte.
                                  Die Handlung an sich ist relativ knapp erzählt, da die Laufzeit nur 80 Minuten beträgt, aber ich möchte trotzdem nichts verraten. Der Film läuft trotz dieser kurzen Laufzeit stellenweise etwas zäh ab, außerdem empfand ich die Musikuntermalung teilweise etwas unpassend.
                                  Was den Film aber dann doch noch über den Durchschnitt hebt, ist das faszinierende Spiel von Klaus Kinski als Woyzeck. In dieser Rolle muss sich der von Natur aus temperamentvolle Kinski sehr zurücknehmen, schafft es aber perfekt, den physisch und psychisch gebrochenen Woyzeck genial zu spielen. Allein durch sein Schauspiel lohnt es sich bereits, den Film einmal gesehen zu haben, auch wenn der Rest eher mittelmäßig geworden ist.
                                  "Woyzeck" ist somit ein filmisches Theaterstück, welches keinen wirklichen Unterhaltungswert im eigentlichen Sinne besitzt, aber aufgrund dem überragenden Spiel Kinski´s doch einen Blick wert ist.

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                                  • 8

                                    Mit "Nosferatu - Phantom der Nacht" hat Werner Herzog eine Hommage an "Nosferatu" aus dem Jahr 1922 geschaffen.
                                    Der Film fängt bereits grandios an, indem Herzog echte Mumien in einer Art Gruft abfilmt, was durch den zusätzlichen sakralen Chor eine schön düstere Atmosphäre erzeugt.
                                    Hauptfigur Jonathan Harker wird nach Transsilvanien geschickt wird, wo ein gewisser Graf Dracula die Unterlagen für einen Hauskauf in Wismar unterzeichnen möchte, wodurch sich direkt ein Unbehagen beim Zuschauer breit macht, was ihn da wohl erwartet. Nach einer gewissen Zeit bekommt man dann auch Graf Dracula zum ersten Mal zu sehen und es wird klar, nach welchen Motiven Herzog diese Figur inszeniert. Im Gegensatz zu heutigen Filmen, wo Vampire meistens als coole Figuren gezeigt werden, ist Dracula in diesem Film eine zerbrechliche, ängstliche, getriebene Gestalt, die beängstigend gut von Klaus Kinski gespielt wird. Zwar beträgt seine Screentime insgesamt nur ca. 20 Minuten, doch Kinski dominiert jede Szene und reißt sie völlig an sich.
                                    Die Geschichte nimmt immer düstere Verläufe an, bis Herzog ein sehr gelungenes, böses Ende präsentiert, welches die vorher erzeugte Stimmung zu einem traurigen, düsteren Höhepunkt bringt.
                                    "Nosferatu - Phantom der Nacht" ist ein toller altmodischer Gruselfilm, der sich aber mehr als Tragödie entpuppt und das Symbol des Vampirs in traurigen, zerbrechlichen Motiven zelebriert.

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                                      "Ein Zombie hing am Glockenseil" ist eine Mischung aus Exorzismus- und Zombiefilm von Lucio Fulci.
                                      Der Film fängt recht vielversprechend an und schafft es, eine schön düstere Atmosphäre zu erzeugen. Mit dem Auftauchen der ganzen Figuren wird es allerdings immer schlechter, da die Schauspielleistungen in diesem Film ziemlich zu wünschen übrig lassen. Die deutsche Synchro sollte man sich sowieso direkt sparen, die ist nämlich grässlich und ich hab nach wenigen Minuten auf Englisch gewechselt. Leider werden die Schauspielleistungen dadurch auch nicht viel besser und so kann man nur hoffen, dass die Geschichte zu gefallen weiß. Diese ist aber auch ziemlich unbeeindruckend und bis auf 3-4 harte Goreszenen reißt einen der Film einfach nicht mit.
                                      Von der Inszenierung her ist der Film ganz gut gelungen, vor allem die Musik ist an einigen Stellen ziemlich gut und die Effekte sind für die damalige Zeit recht ansehlich. Leider wirken die Zombies schlechter als z.b. in "Woodoo", welcher allerdings vor diesem Film gedreht wurde, was dann schon ein wenig enttäuschend ist.
                                      "Ein Zombie hing am Glockenseil" ist nur für extreme Gore- und Zombiefans eine Empfehlung, die außerdem bereit sind, auf gute Schauspieler und eine stimmige, spannende Handlung völlig zu verzichten. Wer einen tollen Film von Fulci zum Thema Zombies sehen möchte, sollte sich lieber "Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" anschauen, denn der ist viel, viel besser.

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                                        "Aguirre, der Zorn Gottes" ist die erste Zusammenarbeit von Regisseur Werner Herzog und Schauspieler Klaus Kinski, die zu einem Meilenstein der Filmgeschichte wurde.
                                        1561 bricht ein spanischer Expeditionszug in die peruanischen Anden auf, um das sagenumwobene Goldland El Dorado zu finden und in Besitz zu nehmen. Doch je weiter die Gruppe in den Dschungel vordringt, umso mehr nähern sie sich ihrem Abgrund und drohen dem Wahnsinn zu verfallen.
                                        Der Film gilt nicht umsonst als Inspiration für "Apocalypse Now", denn auch hier ist das endgültige Werk mehr als nur ein Film. Auf eine spannende Handlung muss man hier verzichten, viel mehr sieht man diesem Film jede Sekunde den realen Wahnsinn an, der bei den Dreharbeiten geherrscht hat. Werner Herzog hat größten Wert auf Drehs an Originalschauplätzen gelegt und so ist praktisch alles real, was man in diesem Film zu sehen bekommt. Die Crew war härtesten Strapazen ausgesetzt, musste sich den Wetterbedingungen fügen, hatte mit geringsten Essensvorräten auszukommen und musste auch Krankheiten trotzen. Allen voran wird die Expedition angeführt von einem wahnsinnigen Klaus Kinski als Don Lope de Aguirre, der hier eine beängstigende, intensive Schauspielleistung abliefert.
                                        Leider hat der Film nur eine Laufzeit von 90 Minuten, von mir aus hätte er ruhig noch länger laufen können, um die Intensität noch weiter auszubauen. In dieser Hinsicht hat ein "Apocalypse Now - Redux" mit einer Laufzeit von 200 Minuten deutlich die Nase vorn. Abschließend bleibt zu sagen, egal ob man diesen Film gut oder schlecht findet, so muss man sich einfach vor Werner Herzog verneigen. Was hier für ein filmisches Projekt nach unglaublichen Strapazen realisiert wurde, wäre heute undenkbar.

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                                        • 8

                                          "Woodoo" von Lucio Fulci ist für viele ein Klassiker des Genres.
                                          Die Story ist eher nebensächlich, eine typische Zombie-Geschichte eben. Darstellerisch bewegt sich der Cast auch nur auf durchschnittlichem Niveau, die Figuren sind allerdings auch nicht wirklich schlecht, was dann doch ganz gut ist. Was mir früh aufgefallen ist, sind die Effekte. Die Zombies und Splatter-Effekte sind für das Produktionsjahr 1979 wirklich sehr gut gestaltet und überzeugen auch heutzutage noch komplett.
                                          Fulci hat allerdings auch abseits der Splatter-Effekte etwas zu bieten, denn sobald die Figuren auf der Insel ankommen, auf der angeblich eine Krankheit Tote auferstehen lässt, bekommt man eine wirklich gute Atmosphäre geboten. Das Beste an dem Film war für mich die Musik. Viele fanden die Musikuntermalung anscheinend unterträglich, ich allerdings fand, sie hat die Atmosphäre perfekt unterstützt und einige einprägsame Stücke sind vertreten. Der Film hält sich die erste Stunde mit Zombieauftritten auch ein wenig zurück, doch gegen Ende bekommt man das volle Programm geboten und Fulci liefert ein tolles, beklemmendes Ende.
                                          "Woodoo" ist ein atmosphärischer Zombiefilm mit wirklich tollen Effekten und einer genialen Musikuntermalung. Horror- und vor allem Zombiefans sollten diesen Film auf jeden Fall gesehen haben.

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                                          • 8

                                            "Martha Marcy May Marlene" ist eine ungewöhnliche Mischung aus Drama und Psycho-Thriller.
                                            Eine junge Frau, die zwei Jahre in einer sektenartigen Kommune gelebt hat, flüchtet in das Eigenheim ihrer Schwester, um dort Unterschlupf zu finden und wieder in das bürgerliche Leben zurückzukehren. Newcomerin Elizabeth Olsen spielt die Rolle von Martha, die sich gedanklich immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit bewegt. Diese innere Zerissenheit wird von ihr sehr facettenreich gespielt, was für ein Schauspieldebut eine beachtliche Leistung darstellt. Regisseur Sean Durkin lässt zudem Vergangenheits- und Gegenwartebene fließend ineinander übergehen, wodurch die Unentschlossenheit und Verwirrung von Martha noch eindrucksvoller portraitiert wird.
                                            Immer wieder zieht Durkin die Spannungsschraube ein wenig an, wobei die Spannung vor allem durch die Stille der Bilder, das langsame Tempo und die gelungene Musikuntermalung ausgeht.
                                            Oft denkt man, die Stimmung explodiert gleich und der Wahnsinn sei kurz davor auszubrechen, doch dann nimmt sich Durkin wieder ein Stück zurück und bewegt sich erzählerisch weiterhin sehr langsam vorwärts. Dieses regelrechte Suhlen in der langsamen Inszenierung ist für mich der Hauptkritikpunkt. Dadurch plätschert der Film an einigen Stellen ein wenig zu sehr vor sich hin, ohne so richtig mitzureißen, was durch den distanzierten, kühlen Stil noch ein wenig verstärkt wird.
                                            "Martha Marcy May Marlene" ist eine dramatische Geschichte um eine Aussteigerin, die den Absprung aber nie wirklich zu schaffen scheint. Dazu ist der Film ein feinfühliges Psychogramm, welches von sehr starken Schauspielern, der kühlen, langsamen Inszenierung und dem fließenden Übergang von Gegenwart und Vergangenheit lebt. Ein sehr ungewöhnlicher und interessanter Film, nach dem man sowohl Regisseur Sean Durkin als auch Hauptdarstellerin Elizabeth Olsen im Auge behalten sollte.

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                                            • 6

                                              "Grave Encounters" ist ein Horrorfilm, der im mittlerweile sehr beliebten Found-Footage-Stil inszeniert ist.
                                              Momentan gibt es sehr viele Filme, die in diesem Stil gedreht sind und so setzt auch "Grave Encounters" wieder auf altbewährte Schockeffekte. Zuerst einmal sollte aber der Cast lobend erwähnt werden, der im Gegensatz zu manch anderen Filmen dieser Art ziemlich gut spielt und man so glaubwürdige, sympathische Figuren zu sehen bekommt. Der Spannungsaufbau gestaltet sich gewohnt, zuerst bekommt man einige Informationen über die Location, dann zieht die Atmosphäre nach und nach an, bis der blanke Horror nicht lange auf sich warten lässt. Was vor allem überzeugt, ist der subtile Grusel, der in der ersten Hälfte völlig ohne explizite Szenen auskommt und trotzdem für einige beklemmende Momente sorgen kann. In der 2. Hälfte könnte es für einige dann wiederum ein wenig zu Over the Top werden, ich fand den Handlungsverlauf allerdings weiterhin ziemlich überzeugend und gruselig.
                                              "Grave Encounters" scheint vom Cover her zunächst recht unscheinbar zu sein und wirkt wie ein billiger Abklatsch kommerziell erfolgreicher Streifen wie "Paranormal Activity". Der Film nutzt die Möglichkeiten des Found-Footage-Stils allerdings optimal, sorgt für viel Grusel und gelungene Schock-Effekte und erweist sich somit als ein gelungener Vertreter innerhalb seines Genres.

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                                              • 5

                                                Ich hab den originalen "Total Recall" noch nicht gesehen, daher bezieht sich meine Wertung auf den Film als eigenständig Werk.
                                                "Total Recall" reiht sich relativ nahtlos ein in die Reihe der Hochglanzblockbuster, die heutzutage üblich sind. Der Film hält sich nicht lange mit der Charaktereinführung auf und tritt ziemlich früh aufs Gaspedal, wobei ein Tempo vorgelegt wird, welches beinahe durchgehend bis zum Ende durchgehalten wird. Darstellerisch bekleckert sich hier niemand großartig mit Ruhm, viel mehr bekommt man gehobenen Standart geboten. Einzig Colin Farrell geht recht gut in der Hauptrolle auf und kann den Streifen mit seinem Charisma tragen.
                                                Die Story ist zum Glück etwas anspruchvoller als in den üblichen 08/15-Actionfilmen, wodurch bis zum Ende ein Spiel mit Realität und Fiktion gespielt wird, bei dem man allerdings einige Raffinessen vermisst. Immer wieder kommen Szenen ohne Action, in denen die Story im Vordergrund steht, doch bevor diese ihr wirkliches Potential entfalten kann, bekommt man direkt wieder die nächste Schießerei, Verfolgungsjagd oder einen Faustkampf serviert. Von den Effekten her ist das natürlich auch alles sehr gut inszeniert, aber das sind wir mittlerweile auch nicht anders gewohnt und so sollte ein guter Actionfilm schon mit mehr überzeugen, als mit aufwändigen Effekten. Das Ende hat mich leider auch recht unzufrieden zurückgelassen, ich hatte mir etwas ausgefalleneres erhofft.
                                                "Total Recall" bietet eine sehr interessante Grundstory, deren Potential aber leider nie voll ausgeschöpft wird. Dazu kommen grundsolide Schauspielleistungen, ein hohes Tempo und recht gelungene, aber völlig blutarme Actionszenen. Der Film ist nicht schlecht, aber man hätte aus dem Konzept trotzdem viel mehr rausholen können, wenn man sich nicht so sehr auf die Effekte konzentriert hätte.

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                                                • Special Agent Dale Cooper <3
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                                                  • 7 .5

                                                    "The Expendables 2" ist ziemlich genau der Film geworden, den sich die Fans nach dem ersten Teil erhofft hatten.
                                                    In fast allen Bereichen wurde noch einer drauf gesetzt und man hat sich bemüht, Fehler aus dem ersten Teil zu vermeiden. Der Cast ist noch weiter gewachsen, Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger haben diesmal längere Szenen, Chuck Norris´ Cameo ist wunderbar gelungen und Jean-Claude Van Damme als Bösewicht ist perfekt gewählt und um Längen besser als die Schurken aus Teil 1.
                                                    Der Spannungsbogen verhält sich wieder wie im ersten Teil, der Anfang ist vollgepackt mit bombastischer, launiger Action und die Chemie innerhalb des Teams ist wieder hervorragend. Danach folgt aber erstmal der obligatorische Action - Leerlauf, in dem die Story ein wenig weiter erzählt wird und alles auf die spätere Action vorbereitet wird. Allerdings sind diese Szenen besser gelungen als noch im Vorgänger. Es wurde mehr drauf geachtet, die Gruppe als Ganzes zu zeigen, während im ersten Teil im Mittelteil ja mehr nur Stallone und Statham im Vordergrund standen. Der 2. Teil präsentiert sich außerdem noch ein Stück selbstironischer als der 1., was zu noch mehr witzigen Szenen und gelungenen Sprüchen führt. Die letzten ca. 20 Minuten sind dann nochmal absolut bombastisch. Die Action ist hervorragend, die Chemie ist auf dem Höhepunkt und man kommt aus dem Lachen und Staunen nicht mehr raus.
                                                    "The Expendables 2" kann seinen Vorgänger ein gutes Stück toppen. Die Story ist wieder zweitrangig und eigentlich nicht der Rede wert, dafür ist die Action wieder erstklassig, die Chemie zwischen den Darstellern wirkt noch gereifter und eine gehörige Portion Selbstironie sorgt für einige Lacher innerhalb der doch sehr brutalen Action. Leute, die den 1. Teil schon nicht mochten, werden mit dem 2. Teil wahrscheinlich auch nicht warm, aber für alle Fans ist der Streifen ein absolutes Muss.

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