Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 8

    High Life war ein interessantes Erlebnis. Man wird gleich von Anfang an in die dröge und zermürbende Leere geworfen, mit einem kreischenden Kind im Hintergrund. Langsam entwickelt sich die Welt um man findet sich schritt für schritt zurecht auf dem kleinen Raumschiff 7. Monte (dessen Namen wir bis jetzt noch nicht kennen) bleibt am Leben und hängt sich in der täglichen Routine fest. Weniger für sich, wie es scheint, als mehr für Willow, das kleine Baby das er ihre Welt zeigt. Die ganze Situation ist wunderbar dargestellt und zieht einen richtig in den Bann.
    Plötzlich kommt ein Break, ganz unerwartet, und die vage menschliche Geschichte gibt einer normalen Narrative Platz, welche die Geschenisse vor dem Anfang wieder erzählt. Es ist interessant, hat aber selten die gleiche Anziehungskraft wie der Beginn. Die Charaktere sind interessant und faszinierend in dieser Ausnahmesituation mit Sedativen Vollgepumpt zu betrachten. Der Zerfall des eh schon wackeligen Friedens, welche sich langsam immer weiter wie eine klaffende Wunde auftut.
    Am Ende tritt die Erde noch einmal in Form einer 9 auf sie zu und besiegelt ihr Schicksal, sich dem großen Schwarzen hinzugeben.
    Ein wirklich sehr interessanter Film, der manchmal ein wenig langatmig ist und narrativ, gerade in der exposition, ab und an eher dahinstolpert als sich elegant durch den Raum zu bewegen.
    Der Film hätte bei mir auch besser abgeschnitten, wenn sie tatsächlich die Geschichte in Chronologischer Reihenfolge erzählt hätten, so wäre der starke anfang von viel stärker geworden und der Zeitsprung wäre nicht so jarring. Desweitern hätten sie auch bei der Darstellung Willows gerne noch ein bisschen extremer vorgehen können. Sie ist viel zu normal für die Situation in der sie aufgewachsen ist, und auch viel zu gebildet ohne irgendwelche spezielle Mittel.

    • 8

      Eine Ode an die Kreativität und menschlicher Vorstellungskraft, ist Room 237 eine geniale Dokumentation, die wahrscheinlich jeden Fan von Shining oder Kubrick erreichen kann.
      Auf was für absurde oder auch nachvollziehbare Theorien diese Leute kommen ist total faszinierend und spaßig zu betrachten. Gerade auch deshalb, weil jeder von ihnen kein wirklicher Idiot ist, sondern zum Teil recht namhaft in ihrem Feld. Und die Argumente können an manchen ecken und enden auch überzeugen. Wenn es um die Mondlandung geht sind schon viele interessante Bilder und Metaphern im Film (auch wenn ich eher das Gefühl hab, wenn Kubrick das gemacht hat, dann um die Leute zu trollen). Wenn es darum geht einen Papierstapel als Penisverlängerung zu nutzen oder man denkt Kubrick in den Wolken wieder zu erkennen, wird es schon sehr bizzar.
      Absolut unterhaltsam und ein Zeugnis dafür, wie genial Kubrick ist und wie seine Werke Leute bis heute faszinieren.

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      • 7
        Nebenniveau 02.07.2019, 10:12 Geändert 02.07.2019, 10:12

        Das dieser Film überhaupt exisitert ist ein Zeugnis der absoluten genialität der inkompetenz von Tommy Wiseau. Ein Film über die entsehung des schlechtesten, besten Films den es gibt. Und ich muss sagen, ich kann es voll verstehen. Als ich das erste mal The Room gesehen habe, war ich mir nicht wirklich klar was ich da gerade erlebt habe. Aber die faszination wurde nicht abgebrochen, sodass auch ich diesen Film heute liebe und Tommy als Kultfigur total verstehen kann.
        Und was James Franco und seine Freunde hier auf die Beine gestellt haben, hat schon manche ähnlichkeiten mit "The Room". Nicht das der Film schlecht ist, aber er aus einem tiefen Bewusstsein und überzeugung und liebe kommt. Alle Leute haben extrem viel Spaß beim machen dieses Films. Gerade James Franco miemt Tommy auf so eine geniale Art und Weise, das es manchmal zum wegwerfen komisch war.
        Leider verliert der Film ein bisschen an fahrt und Charm in der zweiten Hälfte, nimmt dann aber am Finale wieder richtig zu, sodass es einen mit einem wohligen Gefühl und Verständnis zurück lässt.
        Als kleines negativ, find ich es auch ein bisschen schade, das sie so viele Sachen vom Buch gestrichen haben. Es gab noch so viele Situationen und Aktionen von Tommy die so sehr für sein Charakter sprechen. Aber das tut dem Film keinen wirklich abbruch.

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        • 7

          Django Unchained war der erste Film, bei dem der scheinbar unbremsbarer Hype Tarantinos Filme bei mir langsam zu stehen kam. Als ich den Film zum ersten mal gesehen habe, hat er mir gefallen. Natürlich hat er mir gefallen, es ist Tarantino und es ist voller Tarantino Dinge. Doch mit der Zeit brökelte diese Fassade. Ich hinterfragte mich ob der Film wirklich so gut war wie ich gedacht habe. Gab es dort nicht viele sonderbare Entscheidungen und Momente die sich unnötig in die länge ziehen? War Django wirklich so cool wie ich es mir gedacht hab, oder lag es an Tarantinos Zauber, das er so rüber kommt, obwohl es eher ein wenig hohl wirkt.
          Das war einer der Hauptgründe warum ich diesen Film wieder sehen wollte. Und ich war zu beginn sehr froh, das der Aspekt, an den ich mich am liebsten an den Film erinnerte, immer noch intakt ist und nach wie vor genial dargestellt ist: Dr King Schulz. Klar kommt es nicht ganz an die genialität Hans Landas heran, aber das macht nichts aus. Er ist so clever, so menschlich, so interessant und integer. Er treibt die Geschichte herrlich voran und es macht einfach Spaß ihm zuzusehen und den jungen Django unter seine Flügel zu nehmen.
          Der Film verliert ein bisschen an Luft wenn er sich zu sehr auf Broomhilda fokusiert, was er aber an Spaß einbüst macht er durch spannung wieder wet. Candie ist brilliant von Leonardo di Caprio dargestellt und Stephen ist eine der interessantesten Rollen die Samuel Jackson je angenommen hat. Einfach mal weg von seinem Standart um zu zeigen was er so drauf hat.
          Leider fällt das gesamte Gerüst zusammen, sobald Schulz stirbt. Jamie Foxx kann den Film nicht wirklich alleine tragen, auch wenn er es versucht. Die coolness wird hochgedreht zum leiden all anderer Aspekte. Und Tarantino als Australier ist einfach nur grauenhaft... danach hat niemand gefragt.
          Overall ist es aber doch nicht so schlimm wie ich es geahnt hatte. Ein Unterhaltsamer Film, mit ein paar herausragenden Rollen, aber nicht mehr.

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          • 8
            Nebenniveau 01.07.2019, 10:12 Geändert 01.07.2019, 10:16

            Ai Weiwei ist ein besonderer Künstler. Jemanden, dem es viel mehr um die Aussage als die Ästhetik dahinter geht. Und das macht er Meisterhaft und dies wird auch fantastisch in dieser Dokumentation gezeigt.
            Ich bin ein großer Fan davon das die Doku seine Vergangenheit, seine Kunst und sein aktuelles Leben so wunderbar verwebt und darstellt. Es zeigt wie besonders er ist, wie jede Aktion die er macht als Kunstprojekt wirken kann, mit tiefe und aussagekraft, die sich jedem der den Kontext ein bisschen kennt, sofort erschließen sollte. Wenn er eine Abrissparty macht, nachdem die Chinesische Regierung für drei Jahre lang sein neue Werkstatt bauen lassen hat, ist es wie ein herrlicher mittelfinger gegen die Obrigkeit.
            Der Grund warum ich diese Doku auch so hoch bewerte liegt tatsächlich an Ai Weiwei himself. Rein Filmisch ist es nichts besonderes, aber er und sein schaffen und tun sind einfach so faszinierend.

            • 4 .5

              Ich muss einfach sagen, das ich gar kein Fan des Grindhouse Genres bin. Ich mag die seichtheit der Charaktäre nicht, ich hasse die Cinematography und obwohl damals der Film oft zerkratzt war oder sie kein Geld mehr für Farbfilm hatten und dann für kurze Zeit zu schwarz-weiß wechseln mussten, macht es diesen Film nicht authentischer sonder in meinen Augen noch faker als er eh schon ist.
              Dazu die Geschichte, mit der ich nicht so viel anfangen kann, mit klassischen Tarantino Dialogen um nichts die in diesen zwei Stunden Film echt den Bogen für mich überspannt. Gerade die erste hälfte fand ich einfach nur furchtbar und nervig. Die erste hälfte der zweiten hälfte ging nicht viel besser weiter. Einzig allein die Verfolgungsjagd hat mir richtig viel Spaß gemacht. Auch wenn ich nicht verstehe warum Tarantino plötzlich die kratz Ästhetik komplett aus dem Fenster wirft und das Bild einfach nur Klar ist. Die Cinematography ist auch viel besser. Es ist einfach kein Runder Film.
              Narrativ störe ich mich auch extrem daran das die zweite Gruppe ihre Freundin einfach bei diesen Creep zurück lassen. Danach hab ich mir gewünscht das sie von Stuntman Mike niedergefahren werden. So was jämmerliches und grausames nennt sich Freunde? Nein danke!
              Ich kann verstehen wie dieser Film als Kult funktioniert, nur klappt das bei mir so gar nicht.

              • 3

                Als ich Hateful 8 zum ersten mal gesehen habe, hat der Film ein sonderbaren Beigeschmack bei mir zurück gelassen. Ein Kammerspiel vom Dialog-Meister Tarantino mit einem richtigen guten Cast und einem Soundtrack von Morricone, wie kann das schief laufen?
                Aber jetzt beim zweiten mal betrachten seh ich genau warum das ganze nicht funktioniert hat. Die Kamera ist, gerade in den Szenen draußen, fantastisch. Das Sounddesign ist ebenfalls gelungen und die Schauspieler machen einen adequaten Job. Aber alles andere fällt auseinander. Allem voran das Drehbuch. Die Geschichte ist nicht interessant, keine der Charaktere (mit ein zwei Ausnahme) hat irgendeinen tiefgang. Die Dialog führen ins nichts, was für ein Tarantino Film ja nichts schlimmes sein muss, aber selbst wenn, dann bauen sie am Charakter weiter auf. Das ist hier auch nicht wirklich der Fall. Und die Narrative an sich, wie die ganze Geschichte erzählt wird, ist katastrophal. Man wird mit ständigen Wiederholungen zugeballert als ob man ein sabbernder Idiot wäre der die einfachsten Zusammenhänge nicht versteht. Dazu taucht Tarantino selbst als Narrator mittendrin auf um einen mit noch mehr exposition zuzuballern. Der Twist kommt aus dem nichts und hat keinen richtigen aufbau oder exktase. Es passiert einfach und wirbelt das Geschehen auf, wie ein super schlechtes Ex Machina das plötzlich daher kommt. Danach wird die nächste halbe Stunde mit einem Backflash gefüllt der einem nichts wirklich neues erzählt oder in irgendeiner Art und Weise den Plot vertieft. Ganz am Ende hat man ein bloody mess das sich zäh und mühsam über fast drei Stunden gezogen hat.
                Ein Kammerspiel muss gut geschrieben sein. Wer hat Angst vor Virigina Wolf, Gott des Gemetzels oder auch der Vorname zeigen wie man es macht. Gerade von Tarantino hätte ich mir da mehr erwartet. Meiner Meinung nach der absolut schlechteste Film von Tarantino to date. Und diesmal kann er sich auch nicht hinter Hommagen verstecken wie es z.B. in Kill Bill 2 oder Death Proof der Fall ist. Als Buch könnte der Film vielleicht funktionieren, aber als Film, hat Tarantino meiner Meinung nach auf voller Linie versagt.

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                • 8

                  Ich persönlich bin kein großer Fan von Nicholas Winding Refn. Er erscheint mir super prätentiös und viel zu sehr von seiner eigenen Kunst überzeugt. Ich muss eher abschalten das er hinter dem Film dreht, als es mir extra ins Bewustsein zu rufen, um den Film genießen zu können (Valhala Rising hat seine tiefen Narben hinterlassen).
                  Aber Gott verdammt nochmal hat er hier etwas meisterliches abgelegt. Visuell ist der Film eine absolute Bombe. Set Designs, Beleuchtung und Cinematography sind absolut Top. Wirklich ausserordentlich gut. Auch ist die Geschichte interessant, vor allem die Rolle des berenteten Polizisten, welcher sich als Rachegott durch die Straßen von Bangkok wandert und sich alles erlauben kann, weil er eben auch so gut ist, ist einfach nur fantastisch. Auch die Mutter ist ganz interessant gestaltet und überdreht aber passend dargestellt. Nur allein Ryan Goslin und seine Szenen ziehen mir diesen Film von einer 10 herab. Sein Schauspiel ist steif, seine Szenen langezogen und unnötig Bedeutungsschwanger. Seine Rolle ist auch gar nicht so interessant, oder wenn sie es sein möchte, hat NWR dabei sein Ziel verfehlt. Nur cool in der Gegend rumzustarren oder alles in Zeitlupe zu machen reicht einfach nicht aus. Wenn er und seine Freundin ein wenig rausgeschnitten werden (nicht alles, nur das meiste) wäre der Film eine perfekte 10 für mich.

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                  • 7 .5

                    Mein erstes erlebnis mit Inglorious Basterds war ein sonderbares. Ich war gerade in England als der Film anlief und das Kinoerlebnis war ein ganz anderes. Die Leute lachten an oder schnauften wütend an sonderbaren Stellen und Szenen im Film. Als das Kino niederbrennt und sie auf die Leute schießen ist das Publikum vollkommen durchgedreht, sie sind aufgesprungen und haben gejubelt. Das war alles sehr befremdlich und hat mir den Film als komischer mix im Gedächtnis zurück gelassen.
                    Endlich habe ich mir nochmal die Zeit genommen den Film anzuschauen und ich muss sagen, manche Dinge die mich gestört haben, sind bei weitem nicht so schlimm, aber leider sind auch manche Dinge die ich geliebt habe, eben ein wenig abgestumpft. Die erste Szene hat mich nicht mehr so erreicht wie damals, genau so auch die Szene im Keller oder im Kino. Alles wirkte irgendwie ein wenig flacher. Aber das schulde ich dem Film nicht an, den er an sich ist nach wie vor genial. Mit fantastischen Schauspielern (vor allem Christoph Walz in seiner parade Rolle als Hans Landa), einem klasse Drehbuch und einer abgefahrenen Geschichte. Ich find es auch klasse das die Deutschen mal von Deutschen gespielt werden und diese auch im Original nur Untertitelt werden. Das hilft der Atmsophäre ungemein.
                    Ein weiterer Grund warum Tarantino so hoch im Kurs steht. Diesen Film in dieser Art hätte sonst keiner so gut hinbekommen.

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                    • 8

                      Der Titel an sich ist schon genial "An Honest Liar": ein ehrlicher Lügner. Niemals macht er ein geheimnis daraus das er dich und deine Sinne betrügen wird, aber das macht die Magie nicht weniger anziehend oder faszinierend.
                      Von der Thematik her ist diese Doku wie für mich geschaffen. Auch habe eine heftige abneigung gegen Spiritualisten, Teleevangelisten oder andere Lügner und Scharlatane. Und auf welche Elegante und offene Art und Weise der Protagonist James Randi mit diesen Menschen und dem was sie tun umgehen, ist so elegant wie auch genial. Sie einfach vorzuführen ohne sich über die Gläubiger lustig zu machen. Zu zeigen wie gerne und leicht man manipuliert werden kann und das man aufpassen muss, wie man die Welt mit den eigenen Sinnen erfasst und was andere einem erzählen wollen.
                      Dazu noch die persönliche Geschichte um James Randi und seinem Leben, seiner Liebe und den Lügenkonstrukten darum, bauen eine wunderbare Juxtaposition auf, welcher man sich schwer entziehen kann und die ihn noch viel Menschlicher macht.
                      Fantastische Dokumentation die genau in meine interessen schlägt.

                      • 5 .5

                        Nach dem genialen ersten Teil hat es Vol.2 schwer. Das hat Tarantino sicherlich auch gewusst und sich deshalb gedacht, diesmal in eine andere Richtung zu gehen. Und rein persönlich muss ich sagen, gefällt mir diese Richtung nicht so sehr.
                        Das pacing leidet, die Geschichte um Pai Mei ist für mich nicht so interessant. Das mysterium von Bill wird schnell aufgelöst und allen in allen werden auch nicht mehr so innovative Filmtechniken angewendet, wie es beim ersten der Fall war. Ich bin ein Fan von der Szene, in der sie lebendig begraben wird. Eine Horrorvorstellung und ganz gut umgesetzt. Aber sonst dümpelt der Film vor sich hin. Das merkt man vor allem gegen Ende als sie zufällig in ein Puff geht um nach Bills Aufenthaltsort zu fragen. Ohne großen tiefgang oder interessante Infos zieht die Szene an einem vorbei, ohne einen tiefen Eindruck zu hinterlassen. Und so geht es dem ganzen Film. Eine entäuschende Fortsetzung die es von anfang an nicht leicht hatte.

                        • 7 .5

                          Ich hatte relativ schlechte Erinnerungen an Reservoir Dogs. Kammerspiele gehören zu meinen absoluten Favourites, und mit so einem talentierten Schreiber wie Tarantino hinter den Dialogen, konnte da eigentlich nichts schief gehen. Aber da waren die Erwartungen dann doch höher, als das was der Film mir damals gegeben hat.
                          Mit frischen Augen bin ich sehr froh das ich Tarantinos erstlingswerk nochmal eine Chance gegeben habe. Ein spannender, gut erzählter Thriller, der mit fantastischen Charakteren (mit einer Ausnahme, aber dazu später) und guten, Plot driven Dialogen punktet. Die Geschichte entfaltet sich Stück für Stück und mit jedem Dialog lernt man mehr über die Leute und in welcher Situation sie dort stecken. Mit explodierenden Emotionen, einem blutigen Schlamassel und der Panik, das eine Ratte unter ihnen wandelt, dreht sich das Karusell immer schneller und immer wilder.
                          Die Idee die Geschichte direkt zu erzählen und mit Backflashes zu intercuten war eine recht gute und gibt dem Film ein besonderes Pacing. Leider fallen die Geschichten manchmal ein wenig Flach und geben weniger über die Charaktere preis, als Tarantino es vielleicht mochte. Mr White, Mr Orange, Mr Pink und auch Nice Guy Eddie und Joe sind fantastisch gemacht und haben ihren eigenen Codex und Gedanken zu der ganze Situation. Der einzige der heraus fällt ist Mr Blond, welcher effektiv von Michael Madsen gespielt wird, dessen Charakter aber komplett flach fällt und das davor so gut zusammen gebaute Gewebe der Geschichte und der Welt ein wenig entzwei reißt. Er ist zu cool für alles. Ist zu locker von der Gefahr entkommen und konnte sogar noch eine Geisel nehmen, und Nice Guy Eddie und Joe nehmen ihn und sein psycho Gehabe einfach viel zu leicht hin. Daran hängt sich meiner Meinung nach der ganze Film auf und verschenkt zu viel Potential. Daran und an den Backflashes von Mr Orange die gerade auch filmisch sehr gelungen sind, aber den offenen Weg der Geschichte verlässt und sich auf den geraden Strang der Rattenjagd verfängt.
                          Aber nichtsdestotrotz ist Reservoir Dogs ein fantastisch gelungener Film und ein strahlendes Beispiel mit was Tarantino der Filmlandschaft geben kann und dann auch in vielerlei hinsicht gegeben hat.

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                          • 7

                            American Psycho ist eine herrliche Persiflage und ein gelungener ironischer Blick in das Yuppi Zeitalter der 80er und dem maximalen Wahn des Kapitalismus der Wallstreet und welche Monster diese aus den Löchern hervorlockt und nährt.
                            Der Film führt einen wunderbar durch das Leben von Patrick Bateman, einem oberflächlichen und sehr selbstsicheren Geschäftsmann, dessen wahre Natur immer wieder in brutalste Art und Weise zum Vorschein tritt. Jemand, der einfach nur bei dem Gedanke das es jemanden gibt der eine bessere Visitenkarte als er hat, alle Sicherungen durchbrennen. Der sich mit Geld und Macht alles erkauft und sich alles gefallen lassen kann.
                            Christian Bale spielt diesen Charakter einfach phänomenal und bringt den Wahn des Protagonisten glaubhaft und erschreckend auf die Leinwand. Mit Szenen die sich einem wirklich in die Netzhaut einbrennen.
                            Einzig allein der Twist gegen Ende stößt mich von dem gesamt Kunstwerk ein wenig ab. Ein sonderbarer Cop-out. Eine Entscheidung welche die grausamkeit einfach weniger real macht, welches Bateman von einem psychotischen Täter zu einem Thought Crime Kriminellen macht. Es wogt die Kanten, welcher der Film davor so geschickt aufgebaut hat.
                            Aber nichts desto trotz gehört American Psycho nach wie vor zu den ganz großen des Kinos, und das zurecht.

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                            • 9 .5

                              Kill Bill Vol. 1 ist ein Meistwerk. Ein Künstler mit einer Vision der diese bis zur vollendung durchgeführt hat. Gespickt mit Popkultur Referenzen, starken verstörenden Themen, lustigen Szenen, fantastischen Charakteren und einem Plot der einen auf eine wunderbar blutige Reise mitnimmt.
                              Die schon gewohnte, nicht lineare Erzählstrucktur gibt dem Film ein wunderbares Pacing. Es geht ständig auf eine interessante Art und Weise weiter, ohne das man viel Zeit zum atmen hat. Von einer Ikonischen Szene zur nächsten, perfekt unterlegt mit einem brillianten Soundtrack. Die ganze Welt ist so herrlich absurd dargestellt, das die bestialische realität und eine Art Standup Duo perfekt zusammen passen, ohne das irgendetwas befremdlich wirkt.
                              Filmtechnisch ist Vol. 1 auch herrlich verspielt und genial. Egal ob es jetzt der overhead shot des Tatortes in der Kirche ist, der geniale Anime Part dazwischen oder die hyper stilisierte Gewalt gegen die Crazy 88 und O-Rin, alles ist besonders, prägnant und sowas machen Filme selten auf so eine geniale Art und Weise. Dazu noch die genialen Dialoge für die Tarantino zurecht wohlbekannt sind machen Kill Bill Vol 1 für mich zum besten und rundesten Film dieses Ausnahmetalentes.

                              • 8 .5

                                Beast of the Southern Wild hat mich komplett überrascht. Ich war mir nie ganz sicher, ob es in der realität spielt oder eben doch in einer fantastischen Welt. Und dann hab ich realisiert: Magischer Realismus. Hashpuppy bewohnt die selbe Welt wie du und ich, aber ihr Blickwinkel, ihre realität welche nur aus der Bathtub besteht, ist eben anders als die von du und mir.
                                Sie und alle in Bathtub haben eine Entscheidung getroffen. Eine Freie Welt ohne die annehmlichkeiten der anderen. Freiheit heißt bei ihnen tun und lassen was man will, aber für die Kosten um sein Überleben kämpfen zu müssen. Das ganze nicht allein, aber wenn man plötzlich einsam dasteht, heißt es: fressen oder gefressen werden.
                                Wobei, wenn ich sage das sie die Entscheidung getroffen hat, muss ich sagen das ihr Vater daran schuld ist. Er gibt ihr nie einen Blick in die andere Welt. Das kann man verurteilen, muss man aber nicht. Wenn man an all die anderen Menschen hinter den Damm denkt, merkt man auch, das sie keine Ahnung von Bathtub haben. Das macht ihre Ausssage: "When I die, the scientists of the future, they're gonna find it all. They gonna know, once there was a Hushpuppy, and she live with her daddy in the Bathtub." auch so ausdrucksstark. Oder ihre Philosophie das wir alle ein kleines Teil von einem großen Ganzen sind. Fantastische Philosophische Ideen durch die naiven und ehrlichen Augen eines Kindes.
                                Der Film handwerklich ist meisterlich gemacht. Die Musik ist fantastisch, die Cinematography ist wirklich wirklich gut und die Schauspieler, gerade Hushpuppy und ihr Vater sind einfach nur phänomenal. Und das ganze mit einem Budget von 1,8 Millionen Dollar (im vergleich, Adam Sandlers "Jack and Jill" hatte 20 Millionen zur verfügung) zeigen einfach was für ein Passion Projekt das für die Filmemacher und alle die daran mitgearbeitet haben ist. Es steckt wahres Herz und Passion hinter diesem Projekt und das spürt man. Ein ganz besonderer Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

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                                • 7 .5

                                  Jack Black ist für viele ein ziemlicher Hit or Miss Schauspieler. Aber selbst wenn man ihn normalerweise nicht mag, kann ich mir kaum vorstellen wie sich jemand seiner Energie und Passion in diesen Film entgegen stehen kann. Es ist Jack Black wie er das beste macht das er kann, sich selbst spielen.
                                  Der Film ist sich seiner stärken bewusst und spielt diese komplett aus. Allein das sie sich dafür entschieden haben die Kinder danach zu casten, ob sie ihr Instrument wirklich spielen können, macht schon viel von der authenzität aus. Klar hat man da manchmal probleme, wie zum Beispiel Lawrence, der aus seiner Steiffheit niemals heraus kommt. Aber das kann man locker verzeihen, da sonst einfach alles rund läuft.
                                  Es fängt ein bisschen holprig an und braucht ein wenig bis das alles Teile am richtigen Ort sind, aber wenn es mal anfängt nimmt der Film richtig an fahrt auf und ebenso auch an Spaß. Es macht einfachl laune den Kindern zuzuschauen wie sie aus ihrer festgefahrenen Rüstung herauskommen um sich ausdrücken zu können. Jack Black legt sich wirklich ins Zeug, da man weiß und merkt das ihm das alles richtig am Herzen liegt. Was mir auch sehr gut an dem Film gefällt ist, das solche Charaktere wie die steife und relativ strenge Schulleiterin ein wenig aufgebrochen und verletzlich gezeigt wird, sodass diese nicht nur starr in ihrer Rolle verharrt.
                                  Ein super unterhaltsamer und spaßiger Film den ich mir immer wieder ansehen kann. Und wenn man sich dann Videos von ihnen anschaut, wie sie 10 Jahre später zusammen kommen und immer noch Rocken, merkt man das in School of Rock richtig viel Herz steckt.

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                                  • 9

                                    Bübchen hat eine sonderbare faszination auf mich. Die grausamkeit der Geschehnisse und der biedere Look auf eine schweigende Generation gibt so ein Gefühl auf mich ab das ich schwerlich abschütteln kann. Roland Klick schafft das, was normalerweise nur Haneke hinbekommt. Man schaut hin und kann nicht aufhören, obwohl etwas in einem schreit das es dir nicht gut tut. Alles ist geradlinig realistisch. Niemand verhält sich heldenhaft. Nicht die Eltern, nicht die Kinder, nicht die Polizei. Jeder Verrät den anderen, wenn man seine eigene Haut retten kann. Und das Ende reibt es einem nochmal richtig ein. Zusammen sitzen sie am Küchentisch, ein Teller weniger, der Vater lächelt den Sohn an und alles wird schwarz.
                                    Ein wirkliches Meisterwerk das auch zeigt, wie kraftvoll Deutsches Kino sein kann.

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                                    • 7

                                      Ein absoluter Klassiker den ich locker 20 Jahre lang nicht mehr gesehen habe. Eine gewisse Sorge steigt da natürlich in einem an, aber schnell merkt man, Robin Hood hat nichts an seinen Charm verloren. Die Geschichte ist wohl bekannt und gut umgesetzt. Aber die wahren Stars sind die Charaktere und ihre brillianten Designs. Robin, Little John, Prinz John, Sir Hiss und so viele mehr sind so knuffig und interessant desgined und animiert.
                                      Der Film nimmt leider nach dem Tunier ein bisschen an fahrt ab, aber das tut ihm im großen und ganzen kein abbruch.

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                                      • 8 .5

                                        John Wick 1 war damals eine offenbarung. Endlich jemand der das Action Gerne versteht und den Zuschauern gibt was es verlangt. Klare geradlinigkeit und brilliante inszinierung. Der zweite Teil wollte daran anschließen und die angekratze Welt noch mehr ausbauen. Das hat in Zügen funktioniert, aber dennoch hat der Film ein wenig an dem gekrankt was John Wick so großartig gemacht hat.
                                        Nun sind sie zurück mit Teil 3 und sie haben aus allen was sie gemacht haben gelernt. Wo John Wick 1 noch auf dem Tron saß, überflügelt John Wick 3 alles was dieser aufgebaut hat. Die Action ist noch besser insziniert, die Welt noch interessanter und komplexer. Der Charakter von John Wick wird weiter herausgefordert und überflügelt sich deswegen. Die Lore geht tiefer und baut das Gerüst des zweiten Filmes als festes Mauerwerk aus. Die Vergangenheit von John Wick, alte Beziehungen und so viel mehr. Neue Charaktere die eingefügt werden haben wirkliche Auswirkungen auf die Welt und werfen neue interessante Konzepte in die selbe hinein. Und nichts wird weggeworfen, alles wird verwendet oder für die Zukunft ausgebaut.
                                        Die Action hat mit diesen Film einen Höhepunkt erreicht, der schwer zu schlagen sein wird. Der Konflikt in der Bibliothek, der Messerkampf in diesem Museum, die Pferde, alles genial insziniert und choreografiert, das man kaum im Stuhl ruhig sitzen bleiben kann. Neue Feinde tauchen auf, bei denen John improvisieren muss, da seine alten Techniken nicht mehr funktionieren. Zero ist ein zu fürchtender Gegner für John, mit seiner Crew. Geniale Kämpfe in Glaskasten die eher von Ehre und Fähigkeiten strotzen anstatt einfachen Headshots und schnellen Gun Fu. Aber davon gibt es auch genug.
                                        So soll eine Fortsetzung sein. Sie setzten auf alles eines drauf und auf so eine geschickte Art und Weise. Und so genial der Film auch alleine für sich steht, setzt er so viele Grundsteine für mehr, was bald kommen wird um alles noch größer, gewaltiger und genialer zu machen.

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                                        • 8 .5

                                          Eine Kurzgeschichte erzählt mithilfe einer Diashow. Gerade wenn man bedenkt, welche Thematik sich La Jetée annimmt, eingeltich eine perfekte Art und Weise dies darzustellen. Alles wird erzählt aus Erinnerungen, unklaren Verhältnisse wie Ort und Zeit. Unklaren Ergebnissen, dessen man Vertrauen mag oder nicht.
                                          Eine Geschichte die, wenn man sich darauf einlässt, einen tief verstört. Von der Zerstörung der Erde, zu grausamen Experimenten und das ausnutzverhalten der Peiniger ohne jegliche Hoffnung auf Glück. Auch wenn man optimistisch in die Zukunft blickt, zerrt einem die krankhafte Gegenwart einen wieder in den Moloch. Die Menschen sind dafür noch nicht bereit. Und so kann ich auch die Entscheidung des Objektes der Erzählung verstehen, nur um als offene schwachstelle der Gegenwart niedergestreckt zu werden um sich als Trauma seiner eigenen wieder ins Gedächtnis brennen zu lassen.

                                          • 8

                                            Ich liebe diesen Film. Die Prämisse ist so genial und geradlinig durchgezogen, das es mir immer wieder eine Freude ist den Film anzuschauen. Das auftreten des missglückten Zustandes und das Auflösen desselben sind rein zufällig ohne großen Grund und Tiefsinn, aber was es mit ihnen macht oder wie die Umwelt darauf reagiert ist es eben nicht. Wie sie zu Beginn noch versuchen alles zu rationalisieren, ihre Würde zu behalten bis alles langsam und qualvoll über ihnen zusammenbricht ist einfach eine Freude zum anschauen. Jeder verfällt der Krise auf die eigene Art und Weise und niemand kommt ungeschont davon.
                                            Als einzigen Kritikpunkt hätte ich, das die Charaktere ein bisschen klarer gekennzeichnet seien, manchmal verliert man wer wer ist, solange die Person kein markantes Zeichen nach außen trägt. Aber das tut dem Film und dem was er machen möchte kein abbruch. Ein ironisches und auf seine eigene Art und Weise super lustiges Meistewerk.

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                                            • 8

                                              Eighth Grade ist ein besonderer Film. Ein Film der nicht davor zurückschreckt die grauen des Erwachsen werdens zu zeigen. Die Kamera wird voll drauf gehalten und auch wenn der Cringe das erträgliche schon längst überschritten hat, bleibt man dabei. Es wirkt alles Authetisch und schonungslos ehrlich. Und da muss man Elsie Fisher ein großes Lob aussprechen. Gerade in diesem Alter sich von solch einer verwundbaren Seite zu zeigen, braucht schon richtig viel Mut. Und das macht diesen Film so genial. Schonungslose Ehrlichkeit. Ob es die Situationen sind, oder auch die Schauspieler die endlich mal alters gerecht gecastet werden. Man fühlt den Cringe mächtig in sich drin, freut sich dann aber auch ehrlich wenn es mal Berg auf geht oder spürt eine authentische Wut wenn etwas furchtbares außerhalb ihrer Kontrolle passiert.
                                              Genau sowas hat dieses Gerne gebraucht. Ehrlichkeit, verletzlichkeit und aufrechte Gefühle.

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                                              • 2

                                                Der Film hatte schon ein holprigen Start. Richtige gute Cinematography gegen einen etwas drögen und holprigen Anfang. Die Musik ist grauenhaft, die Schauspieler scheinen nicht wirklich zu überzeugen und die Geschichte verläuft irgendwie im Nirgendwo. Mit optimismus gibt man den Film eine Chance, immerhin steckt auch A24 dahinter. Aber jeglicher guter Wille wird von Szene zu Szene immer weiter abgebaut. Man hofft darauf das die Mutter (die wirklich das schlechteste am ganzen Film ist) sich das ganze nur einbildet und man fühlt mit dem Sohn mit. Aber nope, es ist alles genau so wie sie es sich zusammengebaut hat. Und es wird noch schlimmer und Klischee behafteter. Szenen poltern aneinander und Dinge geschehen einfach irgendwie.
                                                Dazu spielt der Film andauernde klassische und nervige Horror Klischees ab. Alles war nur ein Albtraum. Schau dir ihr schockiertes Gesicht an, aber wir werden nicht zeigen was so schlimm ist. Dieses Loch hat auf einmal Bedeutung, ohne das es irgendwie aufgebaut wird. Alles wird underexplained und macht so keinen Sinn. Klar kann man es sich schön reden, aber das hat der Film auch nicht verdient.

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                                                  Auf dem Papier könnte "The Dead Don't Die" zu einem Meistwerk werden. Die Schauspieler stimmen, der Regisseur stimmt und das ganze Zombie Genre könnte gerne mal wieder etwas frischen Wind vertragen. Jim Jamusch hätte dieser sein können, welcher das ausgelutsche in einem neuen Licht erstrahlen lassen lässt. Was aber am Ende dabei rauskam war eine herbe entäuschung.
                                                  Der Film fängt recht langsam an und trottet fröhlich vor sich her, während er Charaktere und Orte vorstellt. Mit einem fetten Augenzwinkern wird die vierte Wand durchbrochen und man stellt sich auf etwas besonderes ein. In der ersten Nacht werden diese Hoffnungen leider schon zunichte gemacht. Standart Horror Kram der untersten Schublade. Einzig allein mit dem Joke: "HAHAHA, dieser Schauspieler sieht eh schon wie untot aus, wie lustig". Das ganze wird am nächsten Tag auf eine richtig uninspirierte Art und Weise platt getreten. Und all die Hoffnung welche man in den Film hatte, zerfällt langsam vor den eigenen Augen. Ein Lichtblick: Tilda Swinton und ihr sonderbarer aber charmanter Charakter. Sie ist es auch weswegen es sich noch zu schauen gelohnt hat... bis auch ihr Chara am Schluss vollkommen zerstört wird.
                                                  Aus dem ironischen Augenzwinkern wird rapide ein verschließen der Augen, weil man einfach nicht mehr sehen will, was da auf die Leinwand gebannt wird. Uninspiriert und Dröge insziniert, mit flachen Witz und dummen Allegorien. Haha, ein Star Wars Joke. Haha, die Zombies wollen Wifi. Haha, darum ist diser Charakter so cool dabei. Alles ist lahm und nimmt den Zuschauer überhaupt nicht ernst. Dazu eine übergreifende Aussage die schon nach Romero einfach nur veraltet und langweillig ist, die von einem faustschwingenden alten Mann auf seiner Veranda kommen könnte.
                                                  Hände weg von diesen Film.

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                                                  • 2

                                                    Mit Luc Besson weiß man nie genau was bekommt. Der selbe Mensch der "Léon der Profi" gemacht hat, saß auch bei "Lucy" im Regiestuhl. Und nun hat auch "Das Fünfte Element" seinen crappy counterpart bekommen.
                                                    Es fängt alles noch vielversprechend an. Eine interessante Zukunftsvision (die mir als persönliche Philosophie auch sehr zugesprochen hat) mit einem Blick auf ein Idylischen Planeten, der plötzlich massiver Zerstörung ausgesetzt wird. Bis hier hin ist noch alles gut, aber dann kommt die größte krux für diesen Film, der Hauptcharakter. Valerian ist ein furchtbarer Charakter der noch schlechter durch Dana Dehaan dargesetllt wird. Ständig mit nem coolen Spruch auf den Lippen, ein massiven Resüme von Fähigkeiten und Intelligenz welcher der Charakter kein einziges mal gerecht wird. Er leitet einen schmerzhaft und nervig durch den Film und jedes mal wenn man das Gefühl hat, er könnte jetzt ein bisschen besser werden, nimmt er einen Nosedive und macht alles nur noch nerviger.
                                                    Dazu kommt, das man als nicht Fan der Original Comic Reihe manchmal einfach in Situationen reingeworfen wird oder mit Charakter in Berührung kommt, auf die man einfach nicht genügend vorbereitet ist. Man nimmt es irgendwann so hin, da es der Film einfach nicht hergeben möchte, aber da ist der Zug eh schon abgefahren.
                                                    Was für eine herbe entäuschung. Valerian ist kein Jupiter Ascending... aber viel fehlt da nicht mehr.

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