Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 8

    Ein einblick in die Endzeit. Ich war schon immer von Endzeit Szenarien fasziniert. Als ich zum ersten mal freiwillig eine Bibel in die Hand genommen habe, hab ich mir erst mal die Offenbarung zu genüge geführt. In meinem Japanologiestudium hab ich über Mappo, dem allgemeinen Verfall aus der Buddhistischen Sichtweise, gelernt. Ich finde Geschichte wie das Ragnarök, welches von Surt ausgelöst wird und alles in Asche zurück lassen wird, faszinierend. Wie muss es sein sich so einer Realität entgegen zu stehen. Haben sich so Juden im dritten Reich gefühlt? Als ob die Welt zu Ende geht und man nur als längst vergiblte Statistik zurück bleibt?
    Genau diesem Thema hat sich der legändere Filmemacher Ingmar Bergman angenommen. Anonius Block, ein Ritter der komplett desillusioniert aus den Kreuzzügen wieder in die Heimat zurück kehrt, wird dort von Pest, religiösen Fatalismus und einer allgemeinen Endzeitstimmung in Empfang genommen. Tief erschüttert in seinen eigenen Glauben verhandelt er mit der einzig wahren Konstante im Leben, dem Tod persönlich. In Faust manier, ist er so vernarrt auf eine Wahrheit, das er auch nicht davor zurück schreckt, sich mit dem Teufel einzulassen, nur um der menschlichen Abscheue dabei ins Gesicht zu blicken. Er sucht eine tiefe Wahrheit und verzweifelt dabei daran. Seine Geschichte akkumuliert sich in einem letzten richtigen Dialog mit dem Tod persönlich:
    Death: When next we meet, the hour will strike for you and your friends.
    Block: And you will reveal your secrets?
    Death: I have no secrets.
    Block: So you know nothing?
    Death: I am unknowing.
    All seine mühen, all seine cleverness war für nichts, den der Tod ist ebenso unwissend wie er selbst. Er ist einfach eine Konstante, der man sich aussetzten muss, ohne das sich eine tiefere Wahrheit dahinter versteckt.
    Dies wird auch durch die vielen andere Charaktere klar gemacht. Ob es der Mann ist, der vor ihrem Camp elendig an der Pest zugrunde geht. Die damalige Silberzunge welche ihn dazu gebracht hat, in den Heiligen Krieg zu ziehen, und nun als Dieb den Toten ihre Besitztümer wegnimmt. Die scheinbar vom Teufel bessesene Frau, welche dann doch ohne göttliche oder teuflische einmischung zu grunde geht. Der Schauspieler Jonas, welcher noch versucht mit dem Tod zu verhandeln, nur dann mit einem stummen Schrei sein Ende findet. Die Umherziehenden Gläubigen, welche sich selbst geiseln und die furcht vor Gott in dieser letzten Zeit in jedermans Seele brandmarken möchte.
    Dazwischen den zynischen Knappen von Block, Jöns, welcher durch seine oft menschenverachtende Kommentare, den entzauberten und entrüsteten Menschen miemt, Er hat schon alles gesehen und erlebt und während sich Block irgendwie am Glauben festhällt, so hat Jöns doch schon längst aufgegeben und nimmt die grausame Welt so hin, wie sie sich ihm gibt.
    Einzig das Gauklerpaar Plop und Mia mit ihren Kind Mikael, bieten einen optimistischen Blick nach vorne. Als umherziehende Schausteller versuchen sie das Volk zu unterhalten, werden dabei aber von den Selbstpeinigern überrumpelt. Während der Schmied nach seiner Frau sucht, ist Plop an der falschen Zeit am falschen Ort und wird dafür gequält, scheinbar eine der wenige Unterhaltungsarten in dieser düsteren Zeit. Aber dennoch verliert er nicht seinen optimismus in seiner Frau und seinem Kind. Auch ist er der einzige der scheinbar mehr hinter der Welt sieht, als die meisten. Ob es nun die Jungfrau Maria ist, oder Block und seine Kumpanen, wie sie mit dem Tod ihrem Ende zutanzen.
    Der Film an sich ist natürlich ein Kind seiner Zeit. Man darf nicht mit dem innovativsten rechnen. Man merkt Bergman auch immer seine Wurzeln des Theaters an. Ob nun in der Szenendarstellung oder dem Dialog. Aber das tut dem Film kein abbruch. Hauptsächlich in natürlichen Licht gebadet, geben die Szenen ein Gefühl der Authenzität. Auch durch die Darstellung des Todes, wirkt so vieles Surreal und schon fast Zauberhaft. Man merkt auch an, das er sich in vielerlei hinsicht von Akira Kurosawa inspireren lassen hat, was dem Film nur gut tut.
    Ein absolutes Meisterwerk das man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte.

    • 6 .5

      Ich war schon von den ersten Trailern irgendwie von Battle Angel Alita angetan. Das weirde Design, mit den übergroßen Augen, inmitten dieser sehr JRPG anmutenden realen Welt. Das interesse war dann doch nicht genug um dafür ins Kino zu gehen, aber den Film musste ich mir dann zuhause doch mal geben. Und ich muss sagen, ich bin sehr zwiegespalten. Es gibt Aspekte an diesen Film die ich absolut genial finde und liebe, und Aspekte die einfach nur nerven und den Film Richtung Unterdurchschnitt zieht.
      Fangen wir erst mal mit dem guten an. Die Welt ist sehr interessant gestaltet und ausgearbeitet. Ich habe den Manga nicht gelesen, kann mir aber vorstellen das der Sprung von den Seiten auf die Leinwand ohne große Verluste funktioniert hat. Das Design der Charaktere ist ebenfalls sehr gut gemacht. Dabei rede ich nicht nur von Alita, sondern auch von Ido (fantastisch gespielt von Christoph Waltz), Vector oder den ganzen Kopfgeldjägern. Die Action Szenen sind richtig gut und machen einfach laune auf mehr. Es kommt dazu das ich die Art und Weise wie Alita kämpft, einfach sehr stylisch finde. Teile der Geschichte sind auch sehr gut gelungen. Der falsche Verdacht am Anfang, Rollerball (in seiner brutalen, proffesionellen oder in der Straßen Interation) das Kopfgeldjäger dasein, das gemeinsame Entdecken der Welt. All das macht hunger auf mehr und einfach nur Spaß.
      Aber leider läuft nicht alles so rund. Und hier gebe ich Rodriguez die Schuld. Ich mag ihn als Director nicht und habe nur halbwegs positive Erinnerungen an Sin City und find alles andere was ich von ihm gesehen habe furchtbar bis schon fast unschaubar. Er hält sich mit seinen eigenen Stil ein bisschen zurück (wahrscheinlich durch die starke einbindung von James Cameron), aber man merkt seine schwäche gleich wieder an. Das Pacing wird manchmal extrem zusammengefahren. Die meisten Szenen, welche keine wirklich pushenend Elemente wie z.B. Kampfszenen,Ido oder interessante neuen Konzepte im Worlddesign haben, kränkeln und sind manchmal auch unterirdisch schlecht. Ein weiterer fetter Minus Punkt ist Hugo, dessen Charakter an sich ja auch interessant ist aber niemals gut eingesetzt wird oder irgendwie mehr als nur als Klotz am Bein zur Geltung gebracht wird. Keean Johnson ist daran wahrscheinlich nicht unschuldig, den sein Schauspiel ist mit Abstand das schwächste entgegen all seiner Kollegen. Aber die Inszenierung tut ihm da auch keinen gefallen. Man ist in dem Film ständig zwischen "totally in to it" und "boa ist das langweillig" hin und her gerissen.
      Overall möchte ich den Film aber doch lieber positiver sehen, in der Hoffnung das vielleicht eine Fortsetzung kommt und ich die Welt und ihre Charaktere, mit all ihren Geheimnissen, vielleicht ein weiteres mal besuchen kann.

      3
      • 6

        Selbst als großer Kubrick Fan, habe ich mich immer von Eyes Wide Shut ferngehalten. Stimmen die gesagt haben, das der Film nicht so gut sei, blutleerer oder nicht wirklich von dem Genie Kubricks berührt. Manche hassten auch die Darstellung von Tom Cruise und Nicole Kidman oder ihnen war der Plot einfach zu flach.
        Nachdem ich mit meiner Freundin mit unserer Kubrick Retrospektive am Ende angekommen waren, gab es kein Halt mehr. Und jetzt sitze ich hier und Versuche das gesehene irgendwie in Worte zu fassen. Und obwohl der Film schon einige Tage zurück liegt, komme ich immer noch nicht auf eine klare Antwort. Deswegen möchte ich die Kritik auch mit einem Hinweis versehen, das ich den Film wahrscheinlich in der Zukunft nochmal ansehen muss, um etwas mehr Aussagekraft zu erlangen.

        Fangen wir erst mal einfach an: Filmisch ist der Film gut gelungen. Das pacing ist gut (es fühlt sich nicht wie ein drei Stunden Film an), die Schauspieler ebenso, die Setpieces (wenn man Bedenkt das sie alles in England nachgebaut haben) sind fantastisch, gerade in den Szenen der Rückzugsorte der Reichen. Die Kamera, die Musik, die Beleuchtung sind alle Tadellos. Handwerklich ist der Film spitze. Leider fehlt mir etwas (wie schon bei der zweiten hälfte von Full Metal Jacket): das Genie von Kubrick. Es ist alles ohne zu beanstanden gut und ordentlich gemacht, schafft es aber meiner Meinung nach selten auserordentliches auf die Netzhaut zu zaubern. Es gibt Ausnahmen, wie die fantastischen Szenen des Kultes. Diese sind aber leider doch eher die Ausnahme als die Regel und bieten deswegen nur wenige wirkliche Highlights in der gesamtheit des Werkes.
        Von der Geschichte her, zerfällt der Film immer weiter in meinen Kopf. Passend das er als Vorlage die "Traumnovelle" von Arthur Schnitlzer genommen hat, wirkt alles am Ende irgendwie surreal und nichtig. Nichts scheint irgendwie wichtig oder relevant zu sein. Ob die Frau bei der Party an einer "natürlichen" Überdosis gestorben ist, oder sie ermordet wurde. Ob der Köstumladen Besitzer nun die Polizei gerufen, oder seine Tochter verkauft hat. Ob das Mädchen, mit dem Bill fast geschlafen hätte, nun HIV Positiv ist oder nicht. Alles ist einem schwebezustand, um die Charaktere herum und in den Charakteren innen, das es vollkommen egal ist, was die Wahrheit dahinter ist, oder ob es überhaupt eine Wahrheit gibt. Wurde Bill von den Angriff der Houligans in seiner Sexualität verletzt oder nicht. Es ist vollkommen egal. Auch ob Alice mit diesen Seeman etwas hatte oder nicht, es ist egal. Alles läuft auf die Erkenntnis hinaus "We should fuck". Und das macht für mich den Film einfach nur nichtig. Ich hab das Gefühl das weder der Film noch die Charaktere irgendetwas berührt oder ob sie von etwas berührt werden sollten, warum sollte es mir dann anders gehen? Und da ist die große Krux die ich an dem Film sehe, weswegen ich ihn vielleicht nochmal mit frischen Augen anschauen sollte. So, hinterlässt er nur ein vernachlässigbarer Nachgeschmack bei mir.

        • 7 .5
          über Dogma

          Dogma hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Als Katholik aufgezogen und später von dem Verein Befreiter, hat die Bibel schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Nicht wie es die Kirche vielleicht gerne hätte, aber eben Konzeptuell auf die selbe Weise wie es die Ägyptischen oder Griechisch/Römischen Mythen taten. Ein vorgeschriebenes Dogma, sonderbare Wesen wie Engel, Nephilim oder Leviathanen, mächtige Konflikte und wie immer eine Moral der Geschichte. Es ist gut das es Dogma gibt, der ein bisschen auf diese Seite des Glaubens eingeht und gerade aus dem religiös versüfften Amerika der ganzen Geschichte mal einen Spiegel vorhält.
          Der Film ist auch erstklassik besetzt. Angefangen vom StandUpComic George Carlin als Kardinal, wie er dem erstarrten Glaube durch ein neues Symbol in Form von Buddy Christ, wieder neues Leben einhauchen möchte. Matt Damon und Ben Affleck sind auch ein fantastisches Duo, welche die von Gott verstoßenen Engel verdammt gut und dynmaisch spielen. Alan Rickman als Sprachrohr Gottes ist für diese Rolle geboren und auch Chris Rock, Salma Hayek und viele andere hauchen dem Film richtig viel Leben ein.
          Und man merkt auch, das Kevin Smith sich mit der Materie auskennt. Er wirft Fragen auf, die einem einfach so beim Lesen und Nachdenken über den Glauben und den Katholozismus so aufpoppen. Er verwebt das ganze herrlich mit eigenen Interpreationen, z.B. der Dämon welcher aus Scheiße der gefolterten aus Golgatha stammt, die Protagonistin als mit der Blutlinie Verwandte Jesus oder Rufus, als 13. Apostel, der wegen seiner Hautfarbe aus dem neuen Testament gestrichen wurde. Auch kann ich mir keine bessere Umsetzung von teuflischen Dämonen vorstellen, als Teenager auf Roller Skates. Konzeptuell ist der Film wirklich stark und wäre auf dieser Ebene alleine eine glatte 9 für mich.
          Aber leider ist das nicht alles was ein Film sein soll. Wenn man nämlich all diese geniale Ideen wegnimmt und nur die Umsetzung anschaut, merkt man das es dem Film an allen Ecken und Ende etwas fehlt. Exposition wird viel zu starr und viel zu häufig eingesetzt. Der Weg nach New Jersey ist leider auch nicht so interessant dargestellt und vor allem der Protagonistin Bethany, gespielt von Linda Fiorentino, fehlt irgendwie etwas. Beim nachlesen über die Produktion des Filmes bin ich auch darauf gestoßen, das sie und Kevin Smith sich nicht wirklch gut verstanden haben und es Drehtage gab, an dem sie quasie nicht mit ihm geredet hat. Auch wenn man dies nicht so intensiv spürt, merkt man doch das etwas nicht ganz passt. Auch landen nicht alle Witze und Charaktere so gut. Wenn man Jay zum Beispiel gar nicht ausstehen kann, ist man oft einfach nur genervt.
          Etwas das mich auch noch persönlich ein wenig stört, ist die Darstellung Gottes. Nicht das Alanis Morissette sie spielt, die Idee ist super und auch echt gut umgesetzt. Nur ist dieser Gott sonderbar aktiv, im Gegensatz wie sie sich normalerweise verhalten hat. Gott ist, wenn man einfach nur das alte Testament anschaut, nicht gerade ein sehr lieber Geselle. Und auch wenn sie durch das neue Testament mit Buddy Christ ein neues Image bekommen hat, ist sie doch auffällig inaktiv in allen. Da ergibt es keinen Sinn das er die Protagonistin mit einem Kind versehrt, alles um die Kirche aufräumt oder vielleicht sogar rückgängig macht. Man soll sie mögen, aber da hätten sie auch gerne weiter gehen können. Ein weiterer Punkt, der aber wirklich nur etwas sehr persönliches ist und auch dem Konflikt Thema der Engel, Dämonen und Gott nicht so gut getan hätte, mag ich doch die Interpretation von Lucifer als Lichtbringer mehr, als einfach nur ein anwerter auf Gottes Trohn. Aber ja, das ist nur Geschmackssache.
          Die Umsetzung ist leider das, was dem Film irgendwie das Genick bricht. Wenn ich es gut meine, bekommt er von mir dafür nur 6 Punkte. Aber das fantastische Konzept soll man ja auch nicht davon trennen, weswegen ich auf den mittleren Pfad von 7.5 angekommen bin. Ein Film den jeder mal gesehen haben sollte, aber wenn man ihn nicht mehr als einmal anschauen möchte, kann ich das auch verstehen.

          2
          • 7

            Jumanji ist ein Film, der mich überrascht hat. Ich hab ihn damals in der Sneak gesehen, und auch wenn mir manche Sachen nicht so gefallen haben, war ich doch super unterhalten. Heute wollte ich den Film nochmal mit meiner Freundin anschauen, und wir wurden nicht entäuscht.
            Der Film ist wirklich unterhaltsam. Er sieht für seine Verhältnisse super aus, die Idee mit den Avatar Charakteren ist richtig gut und fantastisch umgesetzt. Man ist eigentlich nie wirklich gelangweillt, auch wenn der Story Verlauf eher holpernd und nicht so super kohärent ist.
            Die größte Stärke zieht der Film aus seinen Charakteren. Den schüchternen Spencer in the Rocks Body, die graue Maus Martha in Karen Gillan Tomb Raider Klon Körper und vor allem Bethany als Jack Black machen ihren Job fantastisch. Es wird herrlich mit den Klischees gespielt und The Rock, Black und Gillan legen sich richtig ins Zeug. Gerade Karen Gillan mag ich eigentlich nicht so sehr, aber sie hat sich die Mimik von Martha wunderbar angeeignet und entgegen ihrer typischen Rollen, die unbeholfenheit richtig gut und super lustig auf die Leinwand gezaubert. The Rock überzeugt natürlich wie immer, und spielt diesmal in der Rolle des "Do not cry, do not cry" Spencer wunderbar beide Seiten des Spekturms aus. Aber der klare Star ist für mich Jack Black, der Bethany vom nervigsten Charakter zum absolut besten gemacht hat. Er hat sichtlich Spaß das Barbie Püppchen zu spielen und nutzt alles was er hat bis zur perfektion aus.
            Ich kenne das Original immer noch nicht, und kann deswegen nicht wirklich sagen ob es besser oder schlechter ist. Vom Brettspiel zum Videospiel war eine clevere Idee, an dessen konzeptuellen Ebene leider kaum gekratzt wird. Die Levels sind sehr wischi waschi unterteilt, die Charaktere viel zu imbalanced (es wäre doch viel interessanter wenn jeder Spieler in vielen Situationen mehr seine stärken ausspielen könnten) und die Welt als Videospiel bietet so viele möglichkeiten für interessante und lustige Konzepte oder Situationen, die leider nicht mal im geringsten ausgeschöpft wurden. Clipping, unsichtbare Wände, sonderbares KI Verhalten, Videospiel logik und coole Gameplay Mechaniken. Es gibt wirklich viel das man machen kann, gerade als avid Zocker quillt man vor Ideen nur so über. Hoffentlich klemmen sie sich beim nächsten Film etwas mehr hinter das Konzept.
            Mich hat auch ein wenig die narrative Ebene gestört, welche man durch ein paar kleinere Edits ins reine hätte bringen könnte. Am Anfang sehen die Protagonisten den Bösewicht und erfahren seine Backstory. Später sieht man als Zuschauer immer wieder den selben Bösewicht mit seinen Schergen, nur das die "Spieler" nichts davon mitbekommen. Das passt nicht ins Konzept, als ob ein Spiel randomly an irgendeinem Ort eine Cutscene abspielt, ohne das es jemand sieht. Und diese Szenen sind auch nicht sehr relevant. Sonderbare Entscheidung meiner Meinung nach.
            Als letzter großer negativer Punkt, und der Aspekt der mir auf keinem Fall eine höhere Wertung erlaubt, ist der Charakter Fridge und seine Darstellung durch den 10 Jahre älteren Ser'Darius und vor allem durch Kevin Hart. Er spielt einfach nur genervter Kevin Hart der allen auf die nerven geht und immer das letzte Wort haben muss. Er hat ein interessantes Konfliktpotential, vor allem mit Spencer, aber das wird nie wirklich ausgeschöpft. Er ist einfach in jeder Szene so nervig und macht auch gerne mal andere schöne Charakter Momente kaputt. Ich hoffe sehr, das sie seinen Charakter noch ein wenig überarbeiten für den nächsten Teil, denn hier hatte er gar nichts Gewinnendes an sich.
            Ich hatte viel Spaß und ich freue mich schon auf den neuen Teil.

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            • 10
              über Shining

              Shining ist ein besonderer Film. Es ist glaub ich der Film, den ich qualitativ am meisten Angeschaut habe. Immer mit allen Sinnen bei der Sache. Die Vorhänge zugezogen, die Anlage aufgedreht und für die nächsten zwei Stunden nur Augen und Ohren für den Horror der Kubrick für uns Inszeniert hat.
              Und jedes mal gehe ich wieder aus diesen Film mit den selben Gefühl heraus, egal ob es das erste oder zwanzisgste mal war: "Oh wow". Jedes mal fällt mir etwas neues auf, jedes mal nehme ich den Film, seine Stimmung und Charaktere anders auf. Eine meister- und geisterhafte Qualität die diesen Film auszeichnen. Weswegen es auch kein Wunder ist, warum er sich so in den Köpfen der Menschen festsetzt und auch solche Auswüchse wie die fantastische und faszinierende Doku "Room 237" nach sich gezogen hat.
              The Shining ist Kubrick in seinem Handwerk als Filmemacher at his best. Ich bevorzuge immer noch 2001, einfach weil er für mich tiefer geht und auf so vielen Ebenen pure Perfektion wiederspiegelt. Aber The Shining ist als Film an sich, ein viel größeres Meisterwerk. Wenn man nur die Architektur des Overlook Hotesl betrachtet, die verzweigt zusammengehörig ist, dabei aber immer wieder Dinge aufwirft, welche so eigentlich nicht sein können (z.B. das unmögliche Fenster im Zimmer des Hotel Direktors). Das geniale Design und der schon fast krankhafte Hang zum Detail, welches man in jedem Raum spürt. Ob es nun die rießige Louge, die kleinen Wohnräume ,Lagerräume oder auch das verzweigte Labyrinth außerhalb des Hotels ist. Alles wirkt so ausgefeilt und perfekt, das es jeden Shot, ob mit absicht oder nur im vorübergehen, komplett abgerundet wirkt. Es trifft die perfekte Mischung aus der inzenierung und dem Gefühl, eingelebt zu sein.
              Das Pacing des Films ist tadellos. Kein Moment wird verschenkt und man wird mit jeder Minute weiter in den Sog des Hotels und des Wahns gezogen. Die Kamera, gerade die kleinen dreirad Ausflüge von Danny, sind mit solch einer Perfektion geschossen, das man als Cinephile einfach eine Gänsehaut bekommt. Es gibt so viele markante Shots, wie der Ball der auf Danny zurollt, die Frau in der Badewanne, der Ball und noch viel mehr. Einer meiner Lieblingsshots der Filmgeschichte ist, als Jack über das Labyrinth-Model schaut und man langsam ins reale Labyrinth reinfährt bis man dort sicher angekommen ist. Solche Szenen lassen den Film mit einer sonderbaren Magie zurück, das man manchmal einfach nicht weiß was man Glauben soll.
              Das Schauspiel dazu ist ebenfalls einfach nur fabelhaft. Angefangen von Danny, der, obwohl er ein Kind ist, von Kubrick so gut in Szene gesetzt wird, das man den Horror welcher ihm ausgesetzt ist richtig mitspüren kann. Shelly Duvall, welche als sorgende Mutter und Frau ihre Rolle überzeugend spielt, bis der Horror beginnt und sie eine neue Ebene erreicht (auch wegen dem richtigen psycho Horror welche die arme Frau durch Kubrick ausgetzt war). Und Jack Nicholson, welcher den Wahn verfallenen Jack Torrence so unfassbar gut spielt, das mir dafür tatsächlich die Worte fehlen. Sein abstieg von mittelmäßiger Familienvater zu einem manisch wahnhaften Mörder, ist so schleichend und rapide zugleich. Er verkörpert dies alles in einer unglaublichen perfektion mit allem was ihm zur verfügung steht. Ob es die Körperhaltung, die Art und Weise des sprechens oder nur die Mimik ist. Selten hat man sowas so gut auf die Leinwand gebannt gesehen.
              Shining ist ein absolutes Meistwerk. Unangetastet und Zeitlos in seiner Genialität. Als Horrorfilm, zieht er heute vielleicht nicht mehr so wie er es damals getan hat. Aber das tut dem Film kein Abbruch, den es ist noch so viel mehr.

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              • 8
                Nebenniveau 20.07.2019, 15:13 Geändert 20.07.2019, 15:25

                Als Kubrick Fan spaltet mich Full Metal Jacket. Der erste Teil, ist absolut genial. In der Art der Inszenierung, der Erzählweise, der Schauspieler (allen voran einer meiner Lieblingsschauspieler Vincent D'Onofrio) bringen einem die Gehirnwäsche des Militärs wirklich auf gruselige Art und Weise nahe. Wenn Hartman (fantastisch Dargestellt durch den echten Military Instructor R. Lee Emery) stolz von Charles Whitman und Lee Harvey Oswald erzählt, merkt man das man hier in eine morallose Parallelwelt hineingeworfen wird. In der der Wille zu töten und die Fähigkeit dazu alles topt. Born to kill eben. Das ganze zieht sich fantastisch durch die gesamte Ausbildung durch, mit dem geschreie von Emery als immerwährende Hintergrundmusik, mit seinem fulminanten und sehr betäubenden Ende, bei dem man nicht weiß ob Sergeant Hartman entäuscht oder stolz darauf wäre.
                Doch dann beginnt der zweite Teil des Films. Man folgt Joker in Vietnam als Reporter. Zynisch wird mit dem Thema umgegangen, sowie das sie doch nur motivierendes zu berichten haben und wenn es keine Toten gibt, man doch bitte welche dazu erfinden soll. Man fliegt über die Felder und sieht wie ein Soldat ohne murren und knurren Menschen aus dem Helikopter abknallt und sich als ein Held oder Badass vorkommt. Man begleitet die Truppen von Cowboy und hört sich heldenhafte Geschichten über die jämmerlichen bis übermenschlich ehrenhaften Vietcong an. Über die Bevölkerung, welche scheinbar nicht glücklich ist, das die Amerikaner kommen um mit Napalm und anderen Zerstörungen die Amerikaner in den Vietnamensen retten wollen. Junge Frauen verkaufen ihre Körper an jeden der Geld hat um zu überleben und die Soldaten nutzen diese wohlige abwechslung nur all zu gerne aus. Man lernt von einem Friedensbruch der Vietcong, welche die ganze militärische Situation ins wanken bringt. Man lernt von Massengräbern in denen ohne großen Prozess die Schande des Krieges begraben wird. Und man lernt von der grausamkeit des Krieges, vor allem gegen Ende, wenn ein kleines Mädchen die wilden Killer in Rage versetzten und ihnen das gebietet was Hartman von anfang an wollte: "But always remember this: Marines die. That's what we're here for."
                Alles wirkt ganz gut gemacht und dargestellt. Aber mir persönlich fehlt der Kubrick Charm in der zweiten Hälfte. Bis auf die aufreibende Szene am Ende, als sie den Sniper gefunden haben, kommt das meiste nicht über den Standart heraus. Es hat nicht den gleichen Auswirkung wie "Paths of Glory" oder die verstörende Schönheit wie viele anderer seiner Filme. Es ist gut, aber leider nicht mehr. Außerdem wechselt der Film auch einmal sonderbarerweise die Perspektive. Weg von Joker zu einem Fernseh Interview. Ein sonderbarer Zug von Kubrick, der gerade Joker und Rafterman als Medienrepräsentenz in dieses Gebiet geschickt werden.
                Etwas das mir im nachhinein auch noch aufgefallen ist, ist der Umgang mit der Musik. Davor hat Kubrick zumeist auf sein eigenes Forte bezogen, der Klassischen Musik. Gerade in 2001 und Clockwork Orange ist der Umgang damit einfach nur grandios. Das fehlt dem Film ein bisschen. Es gibt gute Beispiele wie "These boots are made for walking" von Nancy Sinatra als man nach Vietnam kommt und als erstes die Prostituierte sieht, wie sie zielstrebig auf Joker und Raftman zulaufen. Aber ebenso wirken "Surfing Bird" von The Trashman irgendwie befremdlich, außerhalb davon das es ein Song der damaligen Zeit war. Ebenso auch "Wooly Bully" von The Sham and the Pharaos. Er fängt mit der Musik der Zeit das Gefühl ganz gut ein und setzt vielleicht ein kontrapunkt der hübsch glitzernden Pop Musik zu der grausamen Realität in Vietnam, aber das ganze fällt dann leider doch eher flach. Da wäre vielleicht der Einsatz von damaligen, poppigen Anti-Kriegs Liedern ein besserer Einsatz gewesen. Vor allem auch wegen der Dichotomie von Jokers Charakter (Peace Button und Born to Kill), an dessen Fersen gehaftet ja der ganze Film erzählt wird. Er hat sich außerhalb seiner Comfort Zone bewegt, aber ist dabei aber meiner Meinung nach ein wenig auf die Nase gefallen.
                Der erste Teil ist absolut Meisterhaft und mind. eine 9. Während der Vietnam Teil bei mir zwischen einer 6 und einer 7 umher wankelt und nur gegen Ende mal wieder an etwas größeres heran kommt.
                Von allen Kubrick Filmen ist dieser, meiner Meinung nach, der durchwachsenste.

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                • 8

                  Clockwork Orange ist ein Film der immer eine sehr sonderbare Wirkung auf mich gezeigt hat.
                  Die Geschichte ist fantastisch, die Welt dystopisch, die Charaktere interessant und gut ausgearbeitet, die Kamera Kubrick typisch genial und ein Design, welches die Welt perfekt wiederspiegelt. Alles wirkt befremdlich (vor allem durch die Dialoge) aber doch so nah. Es wirkt verzerrt, befremdlich, aber nicht so fern ab dem was man selber jeden Tag sieht, das es als etwas fantastisches verschrieben werden kann.
                  Malcolm McDowell spielt hier die Rolle seines Lebens. Er verkörpert den jungen übermut, die fiese intillegenz und seinen anarchischen Lebensstil perfekt. So kann man in der einen Szene Angst vor ihm haben, nur um ihn dann wieder zuhause als verlorener jugendlicher wieder zu finden. Man sieht ihn wie er Menschen ohne Rücksicht verletzt, auf physische wie auch auf psychischer Ebene, nur um dann als lausbubiger Sprößling wieder eine andere Rolle zu verkörpern. Er erkennt die Autorität als solche an und macht sich selbst zu einem Autoritären Monster, dessen Untergebene auch mal Fühlen müssen, wenn sie nicht hören wollen. All diese Dynamik und die Reichweite seines Schauspiels fassen den Charakter so fantastisch zuasammen.
                  Visuell ist der Film natürlich auch Kubrick mäßig etwas besonders. Es werden harsche Lichter genommen um die Welt direkt anzustrahlen. Die ödness der zerfallenen Welt wird gut in kontrast mit der neuen Welt der Milchbar oder auch dem Plattenladen gestellt, welche vor Protz nur so protzen.
                  Nur eine kranke Welt kann so viele kranke Menschen in ihren Wahn ernähren, was dieser Film auch herrlich durch seine brutalen Gangs (ähnlich Akira), seinen korrupten und übertriebenen Exektuvie oder den maßlos moralisch fragwürdigen Entscheidungen der Regierung. Bei der, ähnlich der Lobotomie, lieber auf eine schnelle und (dem anschein nach zumindest) funktionierende Lösung gesetzt wird, dem menschlichen Problem der Grausamkeit herr zu werden.
                  Es ist dann auch nicht so, als ob die Gehirnwäsche gen Ende Alex wirklich in den Selbstmord getrieben hätte. Es war viel mehr, das ihm die Waffen geraubt wurden, sich zu verteidigen und das eigene Karma sich durch seine Verfassung gefressen hat.
                  Und so endet Clockwork Orange auf einer ähnlich zynischen Art und Weise wie es Taxi Driver tat. Das Monster wird zu einer Art Held. Einem Opfer seiner Umstände, sodass alles was wirklich in ihm brodelt als Randnotiz verworfen wird. Geheilt und geehrt endet die Geschichte um Alex.
                  Ich mag diesen Film, aber so ganz wollte der Funke bei mir noch nie so wirklich rübersprigen. Er hat mich noch nie so gepackt wie viele andere Kubrick Filme. Aber dennoch, ein absolutes Meisterwerk.

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                  • 7 .5
                    Nebenniveau 18.07.2019, 13:35 Geändert 18.07.2019, 16:29

                    Ich persönlich bin gar kein Fan von Kostüm Filmen. Es gibt ab und an mal ausnahmen, aber meistens gefallen mir diese Art von Filme überhaupt nicht. Sie sind starr in ihrer Darstellung der Vergangenheit gefangen und konzentrieren sich dabei zumeist nur auf Kostüme und Sets Designs. Die Story ist natürlich auch da, aber zumeist festgefahren in ihrer Zeitperiode und der striktheit dieser. Es werden keine wirklich menschlichen Geschichten mehr erzählt, sondern Geschichte der Menschen in diesen festen Kontext. Darunter gibt es natürlich geniale Ausnahmen wie "The Favourite". Aber wie bereits gesagt, diese sind meistens eher selten.
                    Das war auch der Hauptgrund, warum ich so lange gewartet habe, bis ich mir Barry Lyndon von Kubrick angeschaut habe. Ich erkenne viele geniale Aspekte an diesem Film, sehe und genieße die fantastische Cinematographie, die akurat anfühlende Kostüme, der fantastische eingesetzte Soundtrack, die nicht geradelinige Geschichte und die unmenge von gut ausgearbeiteten Charakteren. Aber der Funke, der aus der realisation zu purer Begeisterung umspringen sollte, hat bei mir nie gezündet.
                    Die Kameraarbeit ist wirklich überragend und als Cineast genieße ich diese Askpekte ganz besonders. Szenen welche wirklich nur aus Kerzenbeleuchtung bestehen sieht man ja eher selten. Man hat das Gefühl man ist in einem Gemälde der damaligen Zeit oder man blickt durch eine besondere Maschine direkt in die Vergangenheit. Es hat auch alles seinen Kubrick Flair, der diesen Film eindeutig zu einem Meisterwerk macht. Meiner Meinung nach hat Barry Lyndon den klassischen Kostüm Film auf perfektion gebracht, an welche sich meiner Meinung nach nie wieder herankommen konnte.
                    Ich bereue es jetzt nicht den Film gesehen zu haben, gerade für die Augen gab es wirklich viel Futter, aber ich weiß nicht ob ich ihn nochmal anschauen würde. Ganz klar ein Meisterwerk in seiner eigenen Riege, aber leider nichts für mich.

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                    • 9
                      Nebenniveau 13.07.2019, 12:07 Geändert 17.06.2022, 12:30

                      Als der Film angefangen hat, war mir sehr schnell klar, das ich eigentlich nicht fit genug dafür gerade bin. Aber ich konnte nicht aufhören hinzuschauen. Und als der Abspann lief, war mir klar, das ist ein Film den muss man mindestens zwei mal ansehen. Und das hab ich jetzt endlich getan! Under The Silver Lake ist ein bizarrer und genialer Film, den ich so bis jetzt noch nie gesehen habe.
                      Der junge, im Leben umhertreibenden Sam, hat eigentlich nicht viel zu tun. Er hängt in seinem Apartment Komplex rum, mit Freunden in ihren Zimmern oder auf irgendwelchen Parties. Aber irgendwas stimmt nicht. Zeichen bauen sich auf, sonderbare Hinweise sind überall verteilt und die Realität scheint nicht mehr ganz das zu sein, was es einmal war. Sam ist Schizophren. Er sieht Muster überall, alles kann eine gecodete Nachricht an ihn sein. Als dann noch seine Nachbarin plötzlich verschwindet, beginnt er seine Nachforschungen. Diese treiben ihn immer weiter in den Wahn, in neue abwegige Situation und Bekanntschaften. Je weiter der Film voran schreitet, desto klarer wird es, wenn plötzlich Gegenstände aus fiktiven Geschichten in der Welt zu finden sind, wenn er eine wichtigen Kulturellen Verschwörung auf der Spur ist oder wenn sich die Lösung plötzlich wie von einer Göttlichen Hand an ihn ran getragen wird. All das wird akzeptiert, und genau so soll es auch sein! Er ist nun mal der Protagonist, in seiner ganz eigenen Welt und genau durch diese Linse betrachtet man eben das geschehen.
                      Filmisch ist der Film richtig gut gelungen. Man weiß nie was einen Erwartet, die Kameraeinstellungen sind richtig kreativ und die verschiedenen Orte und Parties oder auch Outfits der Menschen sind alle sehr fantasievoll. Dazu der Soundtrack von Disasterpeace, welcher Perfekt das Film Noir und New Hollywood Flair einfängt, in dem sich Sam selber sieht. Die Schauspielerischen Leistungen sind auch durch die Bank ausgezeichnet, vor allem Andrew Garfield als ungewaschener, verschrobener aber sympathischer Held macht es richtig gut. Als sich dann alles aufklärt, die Verschwörung der ascention und der Verbleib von Sara, weiß Sam selbst nicht mehr genau weiter. Bis dann in der letzten Szene er gegenüber seiner Wohnung steht, in diese hereinschaut und seinen Vermieter wütend herumstapfen. Eine Fanfare wird gespielt, als ob dies die ganze Zeit sein Ziel war.
                      Ich liebe Under the Silver Lake. Ein originelles Kleinod, welches einen ein faszinierenden Einblick in die Welt eines Schizophrenen gibt, voller geheimnisse und Zeichen die man unzählig auslegen und deuten kann.

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                        Sehr schnell hat sich Spider-Man für mich als persönlicher Favourite des MCU Universums entwickelt. Gespielt von Tom Holland bringt er die Teenage akwardness und das heroische super zusammen. In den Ensemble Filmen hat er eine nette Dynamik reingebracht und sein erster eigener Film "Homecoming" war thematisch wie auch erzählerisch total interessant und unterhaltsam. Ich hatte richtig viel Spaß und freute mich so auch schon auf den neuen Teil, und ich wurde nicht entäuscht.
                        Der Film hat ein fantastisches Pacing (zumindest die meiste Zeit), welche das private Leben von Peter Parker, die Action und die Belastung Spider-Mans super in Einklang bringen. Die Geschichte wird ständig voran getrieben, von einer wunderschönen Szenerie zur nächsten. Die Hormone fliegen nur um sich, ob es nun die affektion Peters zu MJ ist, oder die wunderbare Beziehung zwischen Ned und Betty. Dazwischen kommt immer wieder Belastung, ein super Held zu sein, der auch gutes tun will, überspitzt durch das Erbe Ironmans, das nun schwer auf seiner Schulter lastet. Mysterio ist auch ein phämomenalen und sehr interessant ausgearbeiter Charakter, der dem jungen Peter nach dem tod von Tony Stark und der unnahbarkeit von Nick Fury, ein offenes Ohr leiht. Happy, als überbleibsel vom Stark Imperium, hat auch eine sehr exellente Rolle in dem ganzen Film.
                        Es geht viel um Trauer, die eigene Identität und diese, welche andere auf einen projezieren. Aber all diese auch recht schweren Themen nehmen dem Film nichts von seinem Charm und Humor. Es gibt gegen später ein paar Expositionsszenen, die sicherlich beim mehrmaligen Anschauen ein wenig nervig werden können, aber an sich ist der Film durch und durch Spaßig. Wer lust auf gute Unterhaltung hat, kann bei "Spider-Man: Far From Home" eigentlich nicht viel falsch machen.

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                          Nach dem nicht mehr lustigen sondern extrem tragischen Paths of Glory, hat sich Kubrick hier ein ganz modernes Thema rausgesucht und sich ganz dem schwarzen Humor hergegeben.
                          Der Wahnsinn eines Mannes könnte durch den Wahn der West- und Ostmächte das gesamte Leben auf der Erde auslöschen. Den atomaren Konflikt der damaligen Zeit, schon nach der zugespitzten Kubakrise, bietet sich perfekt für die absurdität der damaligen Zeit an. Ob es nun Ripper ist, der einfach nicht aufhören möchte über Body Fluids zu reden. Turgidson, welcher sich aufspielt und sich nie ganz sicher ist was eigentlich abgeht. Kong und seine Crew, welche tapfer das Ausführen was ihnen befohlen wurde. Oder eben Peter Sellers in eine der drei Rollen, als unsicherer Mann des britischen Militärs, als starrer und überforderter President oder als Dr. Merkwürdigliebe, der fast in extase gerät, wenn er von dem Doomsday Device der Russen hört und dessen Hand einem gewissen Bärtigen Mann noch die treue geschworen hat.
                          Es sind aber nicht nur die fantastischen Dialoge (Gentlemen, you can't fight in here! This is the War Room!") und überdrehten Charaktere , welchen diesen Film so gut machen. Es ist auch die ganze absurdität dieses Konfliktes und dessen Auswirkung, falls dieser jemals eintreten sollte. Am Puls der damaligen Zeit, zeigt er bitterböse alles auf und hat sogar das wirkliche US Militär dazu gebracht, seine Vorschriften zu ändern das soetwas nie wirklich passiert. Und wieder wie in Paths of Glory zeigt er auch den Soldaten dazwischen, welcher sich Opfern muss für den Wahn seiner Vorgesetzten, aber dabei niemals ihre Kern Philosophie vergessen ("You're gonna have to answer to the Coca-Cola company.").
                          Filmisch ist der Film leider nicht so gut wie die andere Werke von Kubrick. Aber ich denke das war absicht, um die Gravitas der ganzen Situation gut rüber zu bringen. Super Unterhaltsam und zurecht Kult.

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                            Nebenniveau 12.07.2019, 16:00 Geändert 16.07.2019, 20:33

                            Ich liebe die Thematik des Filmes, ein fremder Eingriff in die Evolution, der Mensch, wie dieser darauf reagieren, auf das fremde und ungreifbare, das weit über unseren Verstand und Verständnis hinaus geht.
                            Der Beginn ist schon fantastisch musikalisch unterlegt. Alles in Schwarz, wie der Monolith, bringt einem der Prolog schon in die richtige Stimmung. Der Einfluss des Fremden wird schon wunderbar in "Dawn of Man" Illustriert. Affenwesen leben vor sich hin. Sie essen, trinken und existieren einfach. Das Gesetzt des stärkeren topt alles. Und wenn du und dein Clan schwach sind, dann muss du eben weichen. Doch dann kommt der Monolith. Pechschwarz und Perfekt geformt in dieser chaotischen Welt. Die pre-Menschen fassen ihn an, sind fasziniert von ihm und dem Spiel der Planeten, welches über ihnen liegt. Es geht normal weiter, bis der Funke überspringt und der schwache Clan sich Waffen und Werkzeuge aneignen. Intelligenz wird zur neuen Maxime, welche auch pure Muskelkraft überwinden mag.
                            Das Mordwerkzeug wird gen Himmel geworfen und so wird man auch viele tausende Jahre in die Zukunft gebracht. Aus dem kahlen Knochen wird das neueste Werkzeug der Menschheit: ein Raumschiff. Hier muss man einfach nochmal Kubrick loben. Klar, merkt man die 60er Jahre ein wenig am Design an, aber ansonst ist alles so Zeitlos und für die damalige Zeit futuristisch dargestellt. Russen und Amerikaner reden friedlich miteinander, die Zankerrei der Vergangeheit hinter sich gelassen. Man kann locker zum Mond fliegen und von dort mit der Tochter telefonieren. Und das alles ist so elegant designed und auf eine wirklich gute Art und Weise gestaltet. Gerade wenn es um die Special Effects geht, schüttel ich heute noch den Kopf, obwohl ich weiß wie es geht, da es so real wirkt. Wie ein fantastischer Magier verzaubert er den Zuschauer und verzaubert die Welt und macht diese Magie greifbar und real.
                            Wenn der Monolith wieder auftaucht, ist man natürlich gespannt. Wird es wieder einen Sprung geben? Aber nein, der Monolith der dort als extra Hürde 40 feet in den Boden versenkt wurde, ist nur ein Leuchtturm, welcher die Menschheit weiter pushen soll. Was mit den Wissenschaftlern passiert, als sich der hohe Ton in ihre Köpfe bohrt, werden wir nie erfahren. Vielleicht werden sie Opfer des Fortschritts oder sind der Macht des Monolithen einfach nicht gewappnet.
                            Weiter geht es 18 Monate später, mit wieder einem phänomenalen Blick auf die Zukunft. Zwei Menschen und ein Computer können das rießige Schiff durch die Sterne gleiten lassen. Andere sind eingefroren, damit ihre Lebenszeit nicht für den Transit drauf geht. Man wird von ziemlich viel Exposition zugeknallt, aber das wird so herrlich und seamlessly in die Szene verarbeitet, das es einem kaum auffällt und man eher von den Special Effect fasziniert ist oder jeden Info happen wie ein Schwamm aufsaugen möchte.
                            Es werden auch die wichtige Grundsteine für den nächsten Teil der Geschichte gelegt, wenn Dave im Interview sagt:"Well, he acts like he has genuine emotions. Um, of course he's programmed that way to make it easier for us to talk to him, but as to whether or not he has real feelings is something I don't think anyone can truthfully answer."
                            Man ist sich nicht mehr sicher wo die Maschine anfängt und vielleicht eine wahre Intelligenz oder gar eine Seele dahinter steckt. Eine künstliches Wesen, dessen Intelligenz (im kontext zu "Dawn of Man") und kapazitäten die eines Menschen weit übersteigen. Dazu noch ein Ruf der Unfehlbarkeit und keinerlei negativen menschlichen Probleme, stellt HAL 9000 den von menschen geschaffenen evolutionären Sprung dar.
                            Als sich herausstellt, das diese Unfehlbarkeit vielleicht nur eine Illusion war, wird der Film interessant. Die Mission ist in Gefahr, da ein fehlerhafter Computer alle möglichen Probleme auslösen könnte. Wer schon mal Programmiert hat, weiß wie sehr ein kleiner Bug sich durch ein ganzes Programm fressen kann. Dennoch, durch gerissene Taktiken und gut platzierten Lügen schält HAL Frank aus, tötet alle Passagiere und lässt Dave im Weltall zurück. Er hat dabei aber nicht mit der Rücksichtslosigkeit des Menschen gerechnet und fleht für sein Digitales Leben. So wie ein Mensch, der an Demenz leidet, verliert HAL Komponente nach Komponenten sein Erinnerungen und sein eigenes Sein. Er wird reduziert auf die absolute Basis, wie ein Mensch der nur noch angeschlossen an einer Maschine existieren kann, eine Seelenlose Hülle. Dies wird schon fast gespenstisch dargestellt, durch das ruhige Flehen, dem Zerfall seiner Selbst, dem versagen des Sprachmoduls und des abspielens seiner frühesten Erinnerungen.
                            Dave erreicht nur allein den Jupiter. Um dessen Umlaufbahn bewegt sich der gesuchte Monolith. Schwarz verschwindet er immer wieder im Nichts des Alls, bis das Licht ihn wieder ins Bild bringt. Und nun beginnt die Evolution. Der Blick schweift an den geordneten Planeten und dem Monolith entlang und man wird auf eine Reise mitgenommen. Ich Interpretiere dies so, dass Dave durch den Monolith in Kontakt mit irgendeiner weiter entwickelten Macht kommt, und er die Inforamtionen nicht versteht oder nicht richtig verarbeiten kann. Das sieht man auch an der schmerzverzerrten Fratze, die immer wieder aufblitzt. Man versucht, in typisch menschlicher manier, Muster zu erkennen, doch das ist einfach nicht möglich. Als er sich über Planeten in wilden Farben bewegt, habe ich zwei Interpretationsansätze: Einerseits, das ihm etwas neues gezeigt wird, eine neue Fähigkeit vielleicht mehr als nur unser sichtbares Licht zu sehen und zu erfahren. Eine Horizonterweiterung die uns vielleicht den Äther zeigt, der alles durchzieht und uns so ein besseres Verständis des Seins im Universum gibt. Oder eben das der menschliche Geist auf seine Grenzen stößt und die Botschaft hinter den Bildern nicht entziffern kann, da diese zu befremdlich wirken.
                            Als er im Zimmer ankommt, nimmt die Evoultion seine letzte Phase an. Der Mensch wurde von dem was ihm gezeigt wurde so weit heruntergebrochen und zerstört. Der Geist und das ganze Sein flüchtet sich in etwas interpretierbares. Man findet geordneten Strukturen (die Bodenfließen), das was den Mensch zum Menschen macht (Möbel, Kunst, etc) und sonst nocht alles was man halt so braucht (Bett, Bad). Der letzte Funken seiner verbliebenen Menschlichkeit lebt er in diesen SafeSpace aus, sieht sich rapide altern und auseinadner fallen. Er hat Wahnvorstellungen von sich selbst, bis diese zur Realität werden. Als er seine letzte Hülle abwirft, wird etwas neues aus Dave, der nächste Schritt der Evolution und ein Schritt näher an dem, was die Monolithen wollen: Uns weiter zu pushen, in schnellen und klaren Schritten.
                            Das Unausprechliche wird versucht in eine Form zu bringen. Die Fragilität des Menschen und dessen überrangenden Verstandes wird in Frage gestellt und zerschellt. Deswegen Liebe ich diesen Film und Liebe ich auch solche Filmen wie "Beyond the Black Rainbow". Desweiteren finde ich die Darstellung der anderen äußerst interessant. Etwas das weit über unseren Verstand und Sinne hinaus geht. Etwas, das außerhalb der Vorstellungskraft liegt und vielleicht einfache eine zu schwer liegende Aufgabe für den Menschen in diesem Zustand ist.
                            Was Kubrick da erschaffen hat, kann ich nur als absolutes Meisterwerk bezeichnen. Nicht nur filmisch sondern auch narrativ. Ein gewagter Schritt über die gewohnheiten hinaus in wirklich fremde Gefilde. Die Kamera ist absolut fantastisch. Ob es nun das Design der Raumschiffe, Basen, mit ihren sonderbaren gravitationsfreihen Einstellungen ist oder der Blick in "Dawn of Man", welche eine prehistorische Welt zum leben erweckt. Die Musik ist einfach nur episch und das Sound Design ist wegweisend. Wenn man mit Dave oder Frank ins All geht und man nur das Atmen hört, hat das, gerade im Kontext des unendlichen Alls, eine absolut klaustrophobischen Effekt. Und gerade die Szenen am Ende, gehören für mich zu etwas so bahnbrechendes und davor noch nie dagewesenes. Und wenn man bedenkt das es Kubricks zweiter Farbfilm war, hat er dort auch eher geklotzt als gekleckert. Die Bezeichnung "Every Frame a Painting" trifft auf diesen Film wirklich zu. Dazu hat er auch etwas von Jules Verne, der mit so einem brillianten Kopf in die Zukunft geschaut hat und viele Dinge relativ akkurat vorhergesehen hat. Wenn man auch diesen Film mit seinen vorherhigen Werken vergleicht, merkt man auch schnell das er dort Visuell und Narrativ etwas ganz anderses erschaffen wollte. Während man in Paths of Glory im ersten Weltkrieg austob und man in Lolita und Dr.Strangelove in den 50ern und 60ern, baut Kubrick hier sein ganz eingenen, wegweisenden Visuellen Stil auf. Auch wenn Space Odyssey ebenfalls eine Roman Verfilmung ist, liegt hier der Fokus viel mehr auf anderen Dingen als auf Dialogen oder menschlichen Konflikten untereinander. Seine Erzählweise ist sehr metaphrorisch und interpretativ und das ist genau wie so eine Geschichte erzählt werden soll.
                            Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann wäre das Tempo des Filmes. Ich kann verstehen das es für manche vielleicht ein bisschen zu träge und langsam ist, aber für mich passt das sehr gut um die Gravitas der Situationen aufzufangen. Auch das Vage Ende kann es manchen vermiesen, aber ich persönlich finde es perfekt für das was es vor hatte. Meiner Meinung nach ist 2001: Space Odyssey das größte Meisterwerk von Kubrick, der an sich schon als ausnahmetalent eigentlich fast nur fantastische Filme in ihrer eigenen Art und Weise erschaffen hat.

                            PS: Für jeden der sich diesen Textwall angeschaut hat, danke fürs lesen, ich hoffe ich konnte gut rüberbringen was ich sagen wollte.

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                            • 10

                              Es gibt viele Antikriegs Filme, welche den Krieg immer wieder auf verschiedene Art und Weise betrachten. Darunter steht Paths of Glory meiner Meinung noch heraus. Es geht nicht nur um das Leiden der Soldaten, der Zivilisten und der anderer Opfer des Krieges, es geht um die Krux des Krieges. Alte Männer welche auf dem Rücken der Soldaten ihre Spielchen spielen. Wenn die Obrigkeit genau so ihr Leib und Leben aufs Spiel setzten müssten, würde es viel weniger Kriege geben, oder zumindest das Ehrgefühl was sich diese Medallienträger auf sich selbst schreiben, wäre mehr gerechtfertigt.
                              Und genau mit diesen Thema geht Kubrick in diesen Film meisterhaft um. Die Dialoge sind so scharfsinnig, die Charaktere so genial ausgearbeitet und ausgefeilt. Von den Soldaten, zu den Generälen, zu der armen Frau am Ende in der Bar. Alle haben ihren Sinn und Zweck und sind dabei realistisch gezeichnet. Wenn die zum Tode Verurteilten Soldaten in ihren eigenen Art und Weise mit der Situation umgehen, gewaltätig werden oder sich auf dem Boden zusammen kauern, kann man ihre Stimmung sehr gut nachfühlen. Die Gerichtsverhandlung, welche militärische Gerechtigkeit zeigt, was nichts mit der wahrer Gerechtigkeit zu tun hat. Der Mensch wird zum jämmerlichen Mittel eines Konfliktes gemacht, dessen Leben nichts Wert ist, und sich von dieser amoralischen Haltung auch nicht abhalten lässt, ihre eigene perversierte Version von Gerechtigkeit zu erhalten, ohne dabei die Obrigkeit irgendwie in Frage zu stellen. Egal ob das Leben von so vielen Menschen weggeworfen wird, nur um eine Medallie zu bekommen. Fakten gelten nicht mehr um ein sonderbares Ehre Gefühl am Leben zu halten.
                              Es fängt auch schon zuvor an, als die Soldaten vom General Mireau begutachtet werden und ein Shell Shocked Soldat als Weichei und Baby bezeichnet wird. Die Diskrepanz zwischen denen, die Befehle geben und denen die diese Ausführen, wird schnell klar, und immer wieder auf schon fast komische Art und Weise dargestellt. Ob es fancy Tanzparties sind, das große Sofa während der Verhandlung oder es die allgemeine Attitüde ist, die dabei an den Tag gelegt wird.
                              Und dazwischen ist Colonel Dax, welcher als Loyaler Protagonist zwischen den Fronten steht und alles für seine Männer tut, was ihn möglich ist, und dabei leider gegen die Maschinerie der Armee und deren Codex kläglich scheitert. Die Krönung des ganzen liegt am Ende, wenn ihm geniales Taktieren unterstellt wurde, um an den Rang Mireaus heran zu kommen. Im allgemeinen ist der Film von so pechschwarzen Humor durchzogen. Wenn man einen der Soldaten auf einer Trage stellt, da dieser kaum noch Lebensfähig ist, nur um dann im Namen der Gerechtigkeit erschossen zu werden, muss man zwischen den Tränen einfach nur noch verzweifelt lachen.
                              Filmisch ist der Film leider nicht sehr innovativ und besonderns, aber die nüchterne Erzählweise trägt extrem viel zur Stimmung bei und machen diesen Film zu seinem eigenen Meistwerk.

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                                Mononoke Hime war mein erster Schritt in das Ghibli Universum. Ich war damals noch relativ jung und Anime war höchstens Biene Maja oder Heidi. Damals hat der Film mich extrem fasziniert: die Geschichte, die Bilder, die Brutalität und gewaltige Ehrlichkeit hinter ihrer Aussage. Ich war so begeistert, das dieser Film meine erste eigene VHS Kasette wurde. Über die Jahre habe ich den Film immer mal wieder angeschaut, aber das letzte mal lag schon ein paar Jahre zurück, weswegen es mal wieder Zeit wurde.
                                Die Jahre haben den Film nicht geschadet, seine Messages ist heute vielleicht so wichtig wie nie zuvor. Die Geschichte hat keine wirkliche Bösewichte. Alle haben eine positive und negativ Seite. Keiner hat die Wahrheit gefressen und alle sind moralisch ambig. Jede Gruppe hat ihre eigene Philosphie und Ziele welche sie mit ihren Leib und Leben verteidigen. Dazwischen ist Ashitaka, welcher versucht all diese Gruppen irgendwie zusammen zu führen, auch wenn sich jeder von ihm betrogen fühlt. Aber selbst der Fluch, welcher langsam an seiner Lebensenergie nagt, gibt ihm ebenfalls eine stärke, die er braucht um mit all den Situationen klar zu kommen.
                                Die Welt ist wunderbar, grausam und magisch zugleich gestaltet. In der Zeit der Sengoku, in der die Herrscher ständig Bürgerkrieg führen um an die Macht zu kommen. Der Einfluss des Shinto und der Geister in allen, wird fantastisch durch die Götter Wesen und die Kodama (die kleinen Waldgeister), dargestellt. Auch zeigt sich die vielen Verschiedenen Weltanschauungen und Philosophien, welche Ashitaka in seiner Reise in Berührung kommt und gerade sich bei den verschiedenen Tier-Wesen hervorsticht.
                                Das Ende ist ebenfalls genial. Durch Menschliche Arroganz wird alles vom Hirschgott zerstört, das Leben wird aus allem geraubt, um dann am Ende doch dem Leben wieder eine Chance zu geben.
                                Filmisch ist der Film ebenfalls ein Meistwerk. Großartig gezeichnet, fantastisch vertont (vor allem durch den Soundtrack von Joe Hisaishi), und gespickt mit atemberaubenden Animationen. Leider ist das Pacing nicht ganz so gut und der Film zieht sich an manchen Stellen. Ich versteh das sie die Entscheidung getroffen haben um die Gravitas der Situation richtig rüber zu bringen, aber manchmal saugt es doch mehr das Leben aus dem Film heraus, als es vielleicht absicht war. Nichtsdestotrotz ist es ein fantastischer Film und für mich auch bis jetzt mein lieblings Ghibli Film.

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                                • 8 .5
                                  über Lolita

                                  Nach Paths of Glory und Spartacus hat sich Kubrick an einer klassischen Romanverfilmung versucht. Die heikle Thematik von Nabokovs Roman, welcher durch ein absolut tiefes und geniales sprachliches Verständis besteht, hat Kubrick auf fantastische Art und Weise auf die Leinwand gebracht.
                                  Er nutzt das Medium des Films auf eine leider viel zu selten Art und Weise, sodass die Geschichte und das Gefühl der Situationen nicht nur via dem Erzählten, sondern vor allem auch auf der Bildlichen Ebene. Wenn Humbert beim Sommertanzfest von allen Leuten umringt wird, dann passiert das nicht nur, sondern spiegelt auch seine Situation und innen Leben wieder. Und genau mit diesen extra kniff baut Kubrick zum Teil absolut geniale und Lustige Situationen auf, bei denen ich und meine Freundin einfach nur laut los lachen mussten.
                                  Dazu machen die Schauspieler ein fantastischen Job. Es gibt eigentlich niemanden der negativ auffällt. Eher im Gegenteil. James Mason macht ein richtig guten Job, als zu beginn überlegener Intelektueller, welcher im Verlauf der Geschichte immer schwächer und jämmerlicher wird. Shelly Winters als Lolitas Mutter, welche ihren Charakter auf schon fast schmerzhafte Weise zum Leben erweckt. Sue Lyon macht ihren Job als junges, naives und dabei amoralisches und manipulatives Mädchen verdammt gut. Und darüber steht Peter Sellers als Clare Quilty, welcher als Schattenentwurf von Humbert Humbert, welcher schon mit psycho- und soziapatischen Zügen durch und durch bitterböse überzeugt.
                                  Der Film verliert leider in der zweiten Hälfte ein bisschen an fahrt und seine schärfe und genialität, aber das tut dem Film kein abbruch, als ein weiterer genie Streich Kubricks.

                                  • 8 .5

                                    Ich möchte gerne mehr solche Mini-Series. Serien die sich auf ein Ziel versteifen und nicht nach ein zwei Staffeln panisch versuchen die Geschichte irgendwie weiterzuführen, auch wenn alles erzählt wurde. Einfach sich der Limitation von Fünf Episoden annehmen und alles in diese reinzustecken. Chernobyl ist ein fantastisches Beispiel dafür. Sie haben ein Ziel eine Geschichte zu erzählen und nach 5 Stunden hat man die Geschichte gehört und erlebt.
                                    Die Serie bringt einem so viele Aspekte über die Katastrophe und den Umgang mit dieser in dem Sozialistischen System bei. Man kann einen interessanten Einblick in die Gesellschaft erhaschen, nicht nur auf der Ebene des kleinen Volkes sondern auch die der Oberen. Wie sie das System über alles stellen, gerade unter druck gegen den Westen.
                                    Man sieht was so eine Katastrophe nach sich zieht. Wie es den Menschen nicht nur Physisch sondern auch Psychisch zermürbt. Es zeigt die Helden und Bösewichte der Geschichte. Der fehlgeleitete Glauben der über Vernuft und Überleben steht, welcher heute noch genau so am Leben ist wie es damals war.
                                    Dazu ist die Darstellung einfach nur fantastisch. Gerade das Sounddesign ist zum Teil absolut brilliant und hat ein paar der spannensten Szenen die ich je in einer Serie gesehen habe, erschaffen. Wenn die lichter ausgehen und das Geräusch der Geiger-Zähler immer wilder werden, fängt das Herz zu rasen an. Auch schreckt es nicht davor zurück die brutale Wahrheit zu zeigen. Nicht in einem "look at this" Body Horror Style, sonder eher als "man möchte wegschauen" Stil.
                                    Als kleiner Wermutstropfen, hätte ich mich sehr gefreut wenn die ganze Serie in Russisch gewesen wäre. Oder sie zumindest nicht ab und an Russisch mit Englisch mixen, da es das Bild irgendwie verzerrt. Aber das sind nur sehr grobe und am Ende auch nichtige Kritikpunkte einer fantastischen Serie die sich komplett auf etwas fokusiert hat und dies mit bravour geschafft hat. Bitte mehr solche Serien, die nicht davor zurück schrecken den Zuschauer mit einem tiefen Gefühlen von Furcht und Grauen zurücklassen.

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                                    • 8

                                      High Life war ein interessantes Erlebnis. Man wird gleich von Anfang an in die dröge und zermürbende Leere geworfen, mit einem kreischenden Kind im Hintergrund. Langsam entwickelt sich die Welt um man findet sich schritt für schritt zurecht auf dem kleinen Raumschiff 7. Monte (dessen Namen wir bis jetzt noch nicht kennen) bleibt am Leben und hängt sich in der täglichen Routine fest. Weniger für sich, wie es scheint, als mehr für Willow, das kleine Baby das er ihre Welt zeigt. Die ganze Situation ist wunderbar dargestellt und zieht einen richtig in den Bann.
                                      Plötzlich kommt ein Break, ganz unerwartet, und die vage menschliche Geschichte gibt einer normalen Narrative Platz, welche die Geschenisse vor dem Anfang wieder erzählt. Es ist interessant, hat aber selten die gleiche Anziehungskraft wie der Beginn. Die Charaktere sind interessant und faszinierend in dieser Ausnahmesituation mit Sedativen Vollgepumpt zu betrachten. Der Zerfall des eh schon wackeligen Friedens, welche sich langsam immer weiter wie eine klaffende Wunde auftut.
                                      Am Ende tritt die Erde noch einmal in Form einer 9 auf sie zu und besiegelt ihr Schicksal, sich dem großen Schwarzen hinzugeben.
                                      Ein wirklich sehr interessanter Film, der manchmal ein wenig langatmig ist und narrativ, gerade in der exposition, ab und an eher dahinstolpert als sich elegant durch den Raum zu bewegen.
                                      Der Film hätte bei mir auch besser abgeschnitten, wenn sie tatsächlich die Geschichte in Chronologischer Reihenfolge erzählt hätten, so wäre der starke anfang von viel stärker geworden und der Zeitsprung wäre nicht so jarring. Desweitern hätten sie auch bei der Darstellung Willows gerne noch ein bisschen extremer vorgehen können. Sie ist viel zu normal für die Situation in der sie aufgewachsen ist, und auch viel zu gebildet ohne irgendwelche spezielle Mittel.

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                                        Eine Ode an die Kreativität und menschlicher Vorstellungskraft, ist Room 237 eine geniale Dokumentation, die wahrscheinlich jeden Fan von Shining oder Kubrick erreichen kann.
                                        Auf was für absurde oder auch nachvollziehbare Theorien diese Leute kommen ist total faszinierend und spaßig zu betrachten. Gerade auch deshalb, weil jeder von ihnen kein wirklicher Idiot ist, sondern zum Teil recht namhaft in ihrem Feld. Und die Argumente können an manchen ecken und enden auch überzeugen. Wenn es um die Mondlandung geht sind schon viele interessante Bilder und Metaphern im Film (auch wenn ich eher das Gefühl hab, wenn Kubrick das gemacht hat, dann um die Leute zu trollen). Wenn es darum geht einen Papierstapel als Penisverlängerung zu nutzen oder man denkt Kubrick in den Wolken wieder zu erkennen, wird es schon sehr bizzar.
                                        Absolut unterhaltsam und ein Zeugnis dafür, wie genial Kubrick ist und wie seine Werke Leute bis heute faszinieren.

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                                          Nebenniveau 02.07.2019, 10:12 Geändert 02.07.2019, 10:12

                                          Das dieser Film überhaupt exisitert ist ein Zeugnis der absoluten genialität der inkompetenz von Tommy Wiseau. Ein Film über die entsehung des schlechtesten, besten Films den es gibt. Und ich muss sagen, ich kann es voll verstehen. Als ich das erste mal The Room gesehen habe, war ich mir nicht wirklich klar was ich da gerade erlebt habe. Aber die faszination wurde nicht abgebrochen, sodass auch ich diesen Film heute liebe und Tommy als Kultfigur total verstehen kann.
                                          Und was James Franco und seine Freunde hier auf die Beine gestellt haben, hat schon manche ähnlichkeiten mit "The Room". Nicht das der Film schlecht ist, aber er aus einem tiefen Bewusstsein und überzeugung und liebe kommt. Alle Leute haben extrem viel Spaß beim machen dieses Films. Gerade James Franco miemt Tommy auf so eine geniale Art und Weise, das es manchmal zum wegwerfen komisch war.
                                          Leider verliert der Film ein bisschen an fahrt und Charm in der zweiten Hälfte, nimmt dann aber am Finale wieder richtig zu, sodass es einen mit einem wohligen Gefühl und Verständnis zurück lässt.
                                          Als kleines negativ, find ich es auch ein bisschen schade, das sie so viele Sachen vom Buch gestrichen haben. Es gab noch so viele Situationen und Aktionen von Tommy die so sehr für sein Charakter sprechen. Aber das tut dem Film keinen wirklich abbruch.

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                                            Django Unchained war der erste Film, bei dem der scheinbar unbremsbarer Hype Tarantinos Filme bei mir langsam zu stehen kam. Als ich den Film zum ersten mal gesehen habe, hat er mir gefallen. Natürlich hat er mir gefallen, es ist Tarantino und es ist voller Tarantino Dinge. Doch mit der Zeit brökelte diese Fassade. Ich hinterfragte mich ob der Film wirklich so gut war wie ich gedacht habe. Gab es dort nicht viele sonderbare Entscheidungen und Momente die sich unnötig in die länge ziehen? War Django wirklich so cool wie ich es mir gedacht hab, oder lag es an Tarantinos Zauber, das er so rüber kommt, obwohl es eher ein wenig hohl wirkt.
                                            Das war einer der Hauptgründe warum ich diesen Film wieder sehen wollte. Und ich war zu beginn sehr froh, das der Aspekt, an den ich mich am liebsten an den Film erinnerte, immer noch intakt ist und nach wie vor genial dargestellt ist: Dr King Schulz. Klar kommt es nicht ganz an die genialität Hans Landas heran, aber das macht nichts aus. Er ist so clever, so menschlich, so interessant und integer. Er treibt die Geschichte herrlich voran und es macht einfach Spaß ihm zuzusehen und den jungen Django unter seine Flügel zu nehmen.
                                            Der Film verliert ein bisschen an Luft wenn er sich zu sehr auf Broomhilda fokusiert, was er aber an Spaß einbüst macht er durch spannung wieder wet. Candie ist brilliant von Leonardo di Caprio dargestellt und Stephen ist eine der interessantesten Rollen die Samuel Jackson je angenommen hat. Einfach mal weg von seinem Standart um zu zeigen was er so drauf hat.
                                            Leider fällt das gesamte Gerüst zusammen, sobald Schulz stirbt. Jamie Foxx kann den Film nicht wirklich alleine tragen, auch wenn er es versucht. Die coolness wird hochgedreht zum leiden all anderer Aspekte. Und Tarantino als Australier ist einfach nur grauenhaft... danach hat niemand gefragt.
                                            Overall ist es aber doch nicht so schlimm wie ich es geahnt hatte. Ein Unterhaltsamer Film, mit ein paar herausragenden Rollen, aber nicht mehr.

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                                              Nebenniveau 01.07.2019, 10:12 Geändert 01.07.2019, 10:16

                                              Ai Weiwei ist ein besonderer Künstler. Jemanden, dem es viel mehr um die Aussage als die Ästhetik dahinter geht. Und das macht er Meisterhaft und dies wird auch fantastisch in dieser Dokumentation gezeigt.
                                              Ich bin ein großer Fan davon das die Doku seine Vergangenheit, seine Kunst und sein aktuelles Leben so wunderbar verwebt und darstellt. Es zeigt wie besonders er ist, wie jede Aktion die er macht als Kunstprojekt wirken kann, mit tiefe und aussagekraft, die sich jedem der den Kontext ein bisschen kennt, sofort erschließen sollte. Wenn er eine Abrissparty macht, nachdem die Chinesische Regierung für drei Jahre lang sein neue Werkstatt bauen lassen hat, ist es wie ein herrlicher mittelfinger gegen die Obrigkeit.
                                              Der Grund warum ich diese Doku auch so hoch bewerte liegt tatsächlich an Ai Weiwei himself. Rein Filmisch ist es nichts besonderes, aber er und sein schaffen und tun sind einfach so faszinierend.

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                                                Ich muss einfach sagen, das ich gar kein Fan des Grindhouse Genres bin. Ich mag die seichtheit der Charaktäre nicht, ich hasse die Cinematography und obwohl damals der Film oft zerkratzt war oder sie kein Geld mehr für Farbfilm hatten und dann für kurze Zeit zu schwarz-weiß wechseln mussten, macht es diesen Film nicht authentischer sonder in meinen Augen noch faker als er eh schon ist.
                                                Dazu die Geschichte, mit der ich nicht so viel anfangen kann, mit klassischen Tarantino Dialogen um nichts die in diesen zwei Stunden Film echt den Bogen für mich überspannt. Gerade die erste hälfte fand ich einfach nur furchtbar und nervig. Die erste hälfte der zweiten hälfte ging nicht viel besser weiter. Einzig allein die Verfolgungsjagd hat mir richtig viel Spaß gemacht. Auch wenn ich nicht verstehe warum Tarantino plötzlich die kratz Ästhetik komplett aus dem Fenster wirft und das Bild einfach nur Klar ist. Die Cinematography ist auch viel besser. Es ist einfach kein Runder Film.
                                                Narrativ störe ich mich auch extrem daran das die zweite Gruppe ihre Freundin einfach bei diesen Creep zurück lassen. Danach hab ich mir gewünscht das sie von Stuntman Mike niedergefahren werden. So was jämmerliches und grausames nennt sich Freunde? Nein danke!
                                                Ich kann verstehen wie dieser Film als Kult funktioniert, nur klappt das bei mir so gar nicht.

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                                                  Als ich Hateful 8 zum ersten mal gesehen habe, hat der Film ein sonderbaren Beigeschmack bei mir zurück gelassen. Ein Kammerspiel vom Dialog-Meister Tarantino mit einem richtigen guten Cast und einem Soundtrack von Morricone, wie kann das schief laufen?
                                                  Aber jetzt beim zweiten mal betrachten seh ich genau warum das ganze nicht funktioniert hat. Die Kamera ist, gerade in den Szenen draußen, fantastisch. Das Sounddesign ist ebenfalls gelungen und die Schauspieler machen einen adequaten Job. Aber alles andere fällt auseinander. Allem voran das Drehbuch. Die Geschichte ist nicht interessant, keine der Charaktere (mit ein zwei Ausnahme) hat irgendeinen tiefgang. Die Dialog führen ins nichts, was für ein Tarantino Film ja nichts schlimmes sein muss, aber selbst wenn, dann bauen sie am Charakter weiter auf. Das ist hier auch nicht wirklich der Fall. Und die Narrative an sich, wie die ganze Geschichte erzählt wird, ist katastrophal. Man wird mit ständigen Wiederholungen zugeballert als ob man ein sabbernder Idiot wäre der die einfachsten Zusammenhänge nicht versteht. Dazu taucht Tarantino selbst als Narrator mittendrin auf um einen mit noch mehr exposition zuzuballern. Der Twist kommt aus dem nichts und hat keinen richtigen aufbau oder exktase. Es passiert einfach und wirbelt das Geschehen auf, wie ein super schlechtes Ex Machina das plötzlich daher kommt. Danach wird die nächste halbe Stunde mit einem Backflash gefüllt der einem nichts wirklich neues erzählt oder in irgendeiner Art und Weise den Plot vertieft. Ganz am Ende hat man ein bloody mess das sich zäh und mühsam über fast drei Stunden gezogen hat.
                                                  Ein Kammerspiel muss gut geschrieben sein. Wer hat Angst vor Virigina Wolf, Gott des Gemetzels oder auch der Vorname zeigen wie man es macht. Gerade von Tarantino hätte ich mir da mehr erwartet. Meiner Meinung nach der absolut schlechteste Film von Tarantino to date. Und diesmal kann er sich auch nicht hinter Hommagen verstecken wie es z.B. in Kill Bill 2 oder Death Proof der Fall ist. Als Buch könnte der Film vielleicht funktionieren, aber als Film, hat Tarantino meiner Meinung nach auf voller Linie versagt.

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                                                    Ich persönlich bin kein großer Fan von Nicholas Winding Refn. Er erscheint mir super prätentiös und viel zu sehr von seiner eigenen Kunst überzeugt. Ich muss eher abschalten das er hinter dem Film dreht, als es mir extra ins Bewustsein zu rufen, um den Film genießen zu können (Valhala Rising hat seine tiefen Narben hinterlassen).
                                                    Aber Gott verdammt nochmal hat er hier etwas meisterliches abgelegt. Visuell ist der Film eine absolute Bombe. Set Designs, Beleuchtung und Cinematography sind absolut Top. Wirklich ausserordentlich gut. Auch ist die Geschichte interessant, vor allem die Rolle des berenteten Polizisten, welcher sich als Rachegott durch die Straßen von Bangkok wandert und sich alles erlauben kann, weil er eben auch so gut ist, ist einfach nur fantastisch. Auch die Mutter ist ganz interessant gestaltet und überdreht aber passend dargestellt. Nur allein Ryan Goslin und seine Szenen ziehen mir diesen Film von einer 10 herab. Sein Schauspiel ist steif, seine Szenen langezogen und unnötig Bedeutungsschwanger. Seine Rolle ist auch gar nicht so interessant, oder wenn sie es sein möchte, hat NWR dabei sein Ziel verfehlt. Nur cool in der Gegend rumzustarren oder alles in Zeitlupe zu machen reicht einfach nicht aus. Wenn er und seine Freundin ein wenig rausgeschnitten werden (nicht alles, nur das meiste) wäre der Film eine perfekte 10 für mich.

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