Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 4

    Drag Me to Hell beginnt schon herrlich kitschig und sich dessen auch vollkommen bewusst. Komplett überzogen und mit einer dicken Schicht Ironie, bekommt man gleich richtig lust auf den Film.
    In der Hauptgeschichte, funken diese geniale Momente immer wieder auf. Und das sind auch eindeutig die Höhepunkte des Filmes. Aber leider besteht der Film nicht nur aus dem. Die schwächen des Drehbuchs und der Story werden, sobald der Film aus seinem Absurden Momentum heraus kommt, schmerzhaft bewusst. Aber nichts zerstört den Film so sehr wie die "klassischen Horror Klischees". Jump Scares, 'spannende' Kamerabewegungen, Entscheidungen von Charakteren, etc, machen den Film teilweise un anschaubar und steht den schlechten Vorbildern in diesen Momenten in nichts nach. Da retten die oben schon genialen und oft überraschenden Szenen den Film über die gesamte Laufzeit leider nicht. Mit mehr Mut zum Absurden und weniger "sicheren Horror" hätte dieser Film ein fantastisches und vor allem Unterhaltsames Werk werden können, aber so krankt es leider an sich selbst.

    • 2

      Ich hab mal X-Men: Dark Phoenix reingeworfen mit der hoffnung: "So schlimm wird es schon nicht sein". Tja, so kann man sich täuschen. Habe ich gedacht das sie X-Men Origins Wolverine nicht toppen können, hat mich Dark Phoenix doch eines besseren belehrt. Dabei hat dieser Film nicht so viele furchtbaren Szenen und respektlosen Umgang mit allen möglichen Charakteren und dem Publikum. Nein, Dark Phoenix hat grob auf Papier gezeichnet eigentlich viel für sich: Super Schauspieler, eine der beliebtesten Sagas aus dem X-Men Universum und ein ganzes massives Marvel Franchise das Zeigt, das Superhelden Filme nicht scheiße sein müssen. Aber all das hat wohl nicht gereicht. Was dieser Film aber hat, ist Simon Kinberg, der nicht nur im Regiestuhl saß, sondern auch der Mann hinter dem Drehbuch ist. Und das ist etwas so unfassbar schlechtes, das ich es kaum glauben konnte. Nicht nur die Geschichte, das Pacing sind auf unfassbar schlechte Art und Weise aufgezeichnet und letztendlich auch ausgeführt. Das war aber nicht genug für den lieben Herr Kinberg, nein, er hat sein 12 Jähriges Ich zur Hilfe gerufen um den schlechtesten Dialog seit der von Blitz getroffenen Kröte in Schlechtheit zu übertreffen. Die Dialoge und die Zeichnung der Charaktere sind wirklich auf dem untersten Niveau, und wie diese es geschafft hat nicht nur so viel Budget für sich zu gewinnen sondern auch all diese Schauspieler ist mir ein Rätsel. Ich musste so oft vor Fremdschäme zusammenzucken und auch mehr als einmal den Film kurz stoppen um damit klar zu werden.
      Ich hoffe sehr, das dies der letzte X-Men Film dieser Art war und wir vielleicht etwas bekommen, das besser mit dem Original Material umgeht. Den Film würde ich nicht mal meinen schlimmsten Feind empfehlen.

      • 5 .5

        Ich habe den Film während eines 12 Stunden Fluges gesehen und war die ganze Zeit ein wenig hin und her gerissen. Ich mag Charlize Theron und selektiv auch Seth Rogen und hab mich schon auf eine lustige Komödie gefreut. Was dabei letzendlich rüberkam war ein wenig biderer. Nie ganz Ernst aber auch nie ganz Absurd. Und das hat dem Film dann am Ende auch das Genick für mich gebrochen. Er hatte ein paar richtig gute und Lustig Szenen, gespickt mit langweiligen Politik Talk und langen Phasen, welche sofort wieder aus meinem Gehirn verschwunden sind. Schade eigentlich, den das Konzept gibt schon was her.

        • 7

          Pitch Perfect 1 ist so ein guilty pleasure für mich. Ein Film von den ich nicht viel erwartet habe, der mich mit seiner Absurdität und dem vollkommenen fehlen von jeglicher Ernsthaftigkeit schnell für sich gewinnen konnte. Teil zwei war da ein wenig eintäuschender, so war ich doch sehr glücklich das Teil drei sich wieder in kompletter Absurditäten und Schwachsinn verliert.
          Der Plot darum die Army mit Acapella zu Unterstützen ist schon echt dämlich, das dazu eine Aca-Mentary gemacht werden soll und die Bellas, welche alle Tod-unglücklich in ihren eigenen Leben sind und panisch sich an ihren wenigen Ruhm festhalten und dabei von solchen Sachen wie Instrumenten aus der Bahn geworfen wird, macht auch Spaß zum anschauen. Die Widersacher sind nicht ganz so überzogen wie die Deutschen in Teil zwei, aber sie bieten eine gute Weiterentwicklung. Und so dumm der Plot um Amys Vater auch ist, ist es genau das was die Serie gebraucht hat.
          Ich wurde gut unterhalten kann aber den Film nicht uneingeschränkt weiter empfehlen. Es hat genau den Nerv getroffen den ich in den Moment wollte. Aber damit reicht es dann auch mit den Bellas. Pitch Perfect 3 ist ein guter Abschluss der Serie.

          • 5 .5

            Ich muss erst einmal sagen, das ich den Film unter sehr suboptimalen Bedingungen in einem 12 Stunden Flug gesehen habe.
            A Star Is Born fängt vielversprechend an. Die Charaktere von Ally und Jackson werden von Lady Gaga und Bradley Cooper fantastisch gezeichnet. Beide haben einen starken persönlichen Drang, ob es Jackson sein Wille ist, etwas auszusagen mit seiner Musik oder Ally ihren Hass vor Prominenten und der Angst sich selbst zu verstellen. Und auch wenn die anbandelnde Beziehung eher creppy als wirklich herzerweichend ist, wirkt diese doch auf ihre eigene Art und Weise irgendwie ehrlich. Und die Musik ist ebenfalls sehr gelungen. Wenn sich später der Charakter von Jackson noch vertieft mit solchen Aussagen wie "Let the old ways die" und dem Verlangen seiner Vergangenheit mit seinem Bruder nachzueifern, der diese schon längst abgeworfen hat, werden neue Interessante Aspekte aufgeworfen.
            Leider wird vieles davon spätestens mit der Solo Karriere von Ally über den Haufen geworfen. Mit leichten widerstand verwandelt sie sich in ein Standard Pop-Sternchen. Die Songs die aus ihrer Seele gesprochen haben, werden ersetzt über Lieder wie Geil ihr Typ in den Jeans aussieht. Die ganzen Aspekte welche die Charaktere interessant gemacht haben, werden aus dem Fenstern geworfen und so schwindete auch meine Aufmerksamkeit und Investition in Plot und Charaktere. Auch das Ende konnte mich dann nicht mehr ganz abheben, auch wenn der Weg zum Trockenen Jackson an sich doch ganz gut gemacht wurde.
            Viel Potential und Lady Gaga die fernab von allen Schock- und Clickbait richtig zeigen konnte was sie drauf hat, reichte leider nicht über den ganzen Film, der dann doch leider sehr flach für mich fiel.

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            • 3

              Ich hatte Point Break eigentlich als guten Film in Erinnerung. So klammerte ich mich über die hälfte des Filmes an diese, bis das ganze Gebilde zusammen gefallen ist. Ich glaube das eines der Gründe tatsächlich daran liegt, das ich den Film zum ersten mal auf Englisch gesehen habe. Ich mag Keanu Reeves wirklich, aber er ist (und vor allem damals war) kein guter Schauspieler. Umso weniger er von sich gibt, um so überzeugender wirkt er. Aber es war nicht nur sein Schauspiel, alle Charaktere wirken als ob sie sich vor jeder Szene eine Line Koks rein gezogen haben: total überdreht und unhinged. Dazu eine total unnötige und leblose Liebesgeschichte, die wirkt als ob sie nur da ist, damit die "Frauen auch was zum kucken haben" und um den hanebüchenen Plot später zu rechtfertigen. Und das ist die größte Schwäche des Films, der Plot und die absolut platte Geschichte. Zu beginn Ignoriert man noch die schwachsinnigen Entscheidungen der Protagonisten. Warum stürmen sie das Haus der Surfergangster mit so wenig Leuten? Warum muss die selbe Person die Undercover arbeitet, die Bankräuber offen als Cop verfolgen? Müssen sie sich jetzt echt ein Sandwich holen, kurz bevor der Bankraub passieren soll? Solche Entscheidungen Stapeln sich immer weiter, bis man sich nur noch verarscht vor kommt.
              Ein großer Fokus des Filmes sind die Extremsport Szenen, und diese sind auch gut gelungen. Das Surfen wird interessant dargestellt und auch beim Sky Diving kommt ein richtig gutes Gefühl rüber, auch wenn die Szene im Blick auf das Pacing des Filmes und dem Plot viel zu lange wirkt. Die Action Szenen sind auch überraschend gut und brutal. Die Schießerei im Haus der Surfergangster hat mich total positiv überrascht. Aber das rettet den Film leider nicht, der meine Aufmerksamkeit gegen Ende kaum noch halten konnte.

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              • 8

                Die erste Staffel gehört für mich zu einem der besten Serien, die jemals aufgezeichnet wurden. Man merkt Finchers Händchen an jeden Ecken an: ob es nun die Inszenierung ist, die Cinematographie oder einfach nur die Versessenheit auf Detailreichtum und -treue.
                Als jemand der sich gern mal abends aus morbiden Interesse über irgendwelche Serienkiller auf Wikipedia einliest und auch ein reges Interesse an Forensischer Psychologie, war die Serie wie für mich geschaffen. Als gutes Zeitzeugnis der 70er Jahre und den anstrengend Kampf, das Programm zu starten und am laufen zu lassen war super fesselnd erzählt. Die Charaktere (die ja nur angelegt sind an die Originale) waren auch wunderbar ausgearbeitet und mit guten Schauspiel super zur Welt gebracht. Aber das absolute Highlight sind die Interviews zwischen den Protagonisten und den Killern. Es ist so faszinierend und auf seine eigene Art und Weise erschütternd, das man gar nicht genug davon kriegen kann. Aber mein Herz hat die Serie dann absolut gewonnen, als ich ein bisschen Recherche betrieben habe und schnell merkte, das viele der Dinge die die Killer sagen nicht frei erfunden sondern zum Teil eins zu eins übertragen sind. Einfach nur fantastisch!
                Nach langer Wartezeit kam dann Staffel Zwei. Die Erwartungen waren hoch und zu beginn wurde ich auch nicht enttäuscht. Die neue Komponente der Panik Attacke, einen Chef der sie wirklich unterstütz (egal aus welchen Gründen auch immer) und mehr Interviews ließen die Folgen nur so vorbeifliegen. Auch wurde mehr (wahrscheinlich nur fiktive) tiefe in die Charaktere gepumpt. Wenn Bill mit seinem Sohn und dem was er getan hat zu kämpfen hat und diese Gedanken natürlich nicht bei der Arbeit auslassen kann. Fantastisch. Auch find ich an sich den Fall der Atlanta Kindstötungen super interessant und auch wahrscheinlich realistisch dargestellt, aber hier schwächt die Serie doch ein bisschen. Wo die Folgen zu beginn noch durch gutes Pacing und viel makaberen Spaß beim zuschauen geboten hat, zieht sich der Atlanta Teil dann doch manchmal extrem. So ist es eben mit der Realität. Aber das tut der Serie nicht unbedingt gut. Es macht sie beileibe nicht schlecht, aber wenn ich mir die Staffel nochmal anschauen möchte, werde ich doch eher zögern, bei den Gedanken den ganzen Atlanta Teil nochmal anzuschauen. Aber dennoch, für das was es ist, und für den Themenbereich ist es mit Abstand die beste Serie da draußen.

                2
                • 9

                  Als makaberer Fan von Cronenberg erschaffenen Werke und Welten, weiß man nie ganz worauf man sich bei seinen Filmen einlassen muss. Videodrome hat mich von Anfang an hereingezogen. Die sonderbare, von Sex und Gewalt Fantasien durchzogene Welt, in der der Fernseher wirklich zum Fenster der Welt wird, hab ich nicht erwartet. Eine Gesellschaft auf der Suche nach etwas zum fühlen: ob es nun eine Zigarette an der nackten Brust ist oder ein Snuff Film von dem man nicht die Augen lassen kann, wurde fantastisch inszeniert und gerade durch James Woods überragend dargestellt.
                  Als sich später ein Plot der gezwungenen Evolution durch spezielle Wellen, welche durch die Röhre kommen und Halluzinationen auslösen, war ich komplett hin und weg. Dies wurde auch auf richtig gute Art und Weise dargestellt, das man nie wusste was man den noch trauen durfte. Hat er wirklich die alte Dame umgebracht? Fehlt uns nur das zusätzliche Organ um um die Vagina im Bauch erkennen und füttern zu können? Wir sind Opfer unserer Wahrnehmung und dieser Film spielt herrlich damit. Auch die Cronenberg typischen Effekte sind exzellent und haben mich gut zusammenkauern lassen. Die Linie zwischen Wahn und der vermeintlichen oder wahrhaftigen Wahrheit verschwimmt ständig. Eine Verschwörung, ein wirklicher nächster Schritt oder doch nur eine chaotische Psychose eines verstörten Mannes.
                  Wenn ich mir noch was wünschen würde, dann das die Manipulation gegen Ende mehr subtiler abläuft. Halluzinationen erzählen ihm was er tun soll, das es sich in seinem Welt empfinden Sinn ergibt, hätte ich lieber gehabt als einfache und flache Gehirnwäsche. Aber nichtsdestotrotz ist Videodrome ein genialer Film, der es ohne Probleme zu meinen Favoriten geschafft hat.
                  Long live the new flesh.

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                  • 7 .5

                    Onibaba ist ein sonderbarer Film. Nicht nur wegen den heutigen Sehgewohnheiten. Sondern auch von der Geschichte her und dem sonderbaren Pacing, was sich wirklich eher wie eine alte japanische Geschichte anfühlt, als ein packend erzählter Film. Viele wiederholungen, viel Lärm um nichts und viel Leiden überall.
                    Den Krieg aus der Sicht, sich in Feldern versteckt haltenden Frauen zu zeigen, die mit Totenraub oder Raubmord ihr Geld verdienen, ist schon was besonderes. Vor allem wenn plötzlich Hachi dazu kommt und das scheinbare Equilibrium mit der Hiobsbotschaft des tot des Sohnes/Ehemannes aus der Bahn wirft. Eine Geschichte aus Einsamkeit, Opportunismus und nötiger Grausamkeit entwickelt sich. Ränge, Geschlecht oder andere Soziale Normen fliegen aus dem Fenster, wenn es um das nackte überleben geht.
                    Das ganze nimmt dann noch eine weitere interessante Ebene an, wenn man das Gesicht des Maskenträgers zum ersten mal sieht und dort einen Hibakusha (Explosionsopfer: So wurden die Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki genannt) zu Gesicht bekommt. Das wiederholt sich auch ein weiteres mal, als die eifersüchtige Mutter mit der Maske ihre Schwiegertochter im Zaum halten möchte, nur um der Maske und der Panik am Ende zum Opfer zu fallen.
                    Filmisch bietet der Film ein paar fantastische Delikatessen. Das Setting in den Feldern wird wunderbar genutzt und das wehen im Wind lässt es wie ein Meer wirken, in dem die Menschen verloren umher eilen. Die Nahaufnahmen sind mein persönliches visuelles Highlight des Filmes, welches die Figuren richtig gut zum scheinen bringt. Leider zieht sich der Film in seiner Narrative das es am Ende sich eher wie Arbeit als Spaß anfühlt, aber das ist auch okay, denn so ein Film will nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

                    • 5 .5

                      Ich verstehe die Zuneigung die Collateral genießt. Er hat vieles was für ihn spricht. Tom Cruise als philosophischer Killer, Jamie Foxx als ambitionierter Taxifahrer der plötzlich in die wilde Situation geworfen wird. Mark Ruffalo als eine Art Undercover Cop, welcher den beiden hinterher eilt. Viele interessante Szenen, die einem lange nach dem Film noch erhalten bleiben. Ein hypnotischer Blick auf LA in der Nacht und eine Geschichte, die auch gerne mal einen aus der Bahn werfen möchte.
                      So hatte ich den Film im Kopf als ich ihn mal wieder anschauen wollte. Doch wurde ich dann doch enttäuscht. Die Verbindung zwischen Max und Annie ist hanebüchen initialisiert, aufgebaut und am Ende nochmal mit plötzlicher Relevanz verbunden. Max als Charakter fängt auch öfters mal an nervig zu werden und Vincent verliert sich auch manchmal in biederen und langweiligen Geschwafel. So über den Film verteilt kratz das Pacing und die Glaubwürdigkeit schon manchmal sehr stark. Entweder man geht in die unglaubwürdige Richtung (John Wick) oder man macht es ernst, aber nicht ein sonderbaren Mix aus beidem.
                      Schauspielerisch gibt es nicht wirklich viel zu bemängeln. Die Kamera ist auch sehr gut und das Drehbuch könnte super sein, doch irgendwie hakt es dann doch an der Ausführung. Ein tighterer Film mit mehr Fokus auf die Gritty Realität würde dem Film ungemein gut tun. Kann man sich mal anschauen, vor allem für Tom Cruise lohnt es sich.

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                      • 7 .5

                        Nach dem, meiner Meinung nach, super schlechten Hateful Eight, hoffte ich das Tarantino mit Once Upon a Time... in Hollywood wieder sein Fundament wieder findet. Und was soll ich sagen, er hat es geschafft. Erst einmal vorweg: Der Film ist kein wirklicher Unterhaltungsfilm. Er ist eher ein Kunstwerk, das sich auch gerne mal Zeit nimmt anstatt einem schnellen Pacing nach zu jagen.
                        Er zieht einem die Nase lang und legt ein Haufen falschen Fährten und lässt diese dann aber auch manchmal schon auf schmerzhafte Art und Weise ausleben. Wenn man nicht genau weiß, worauf es am Ende hinausläuft und Manson vielleicht nicht erkennt, gibt der Film einen nochmal eine weitere WTF Komponente, vor allem in der Katharsis am Ende.
                        Ich mag DiCaprio. Und obwohl er eine ziemliche Weite an Rollen verkörpern kann, hab ich ihn noch nie in solch einer Rolle gesehen. Zerfressen von Selbstzweifeln und Zukunftsängsten, mit nerven die schon eine ganze Zeit ziemlich gereizt sind. Es war sehr schön mal etwas neues, frisches von ihm zu sehen, das ein bisschen gegen den Typecast des coolen, überlegenen Typen geht, das er meistens immer spielt. Brad Pitt hat seinen Job auch wunderbar gemacht, zufrieden im Schatten eines abklingenden Sternes. Margot Robbi war ebenfalls ausgezeichnet, als leicht naive und schüchterne Sharon Tate. Als sie ihre eigenen (bzw Original) Performance betrachtet, geht einem richtig das Herz auf. Auch die ganze Welt der Schauspieler und die Sub/Gegen-Kultur der Hippies ist wunderbar gezeichnet. Im allgemeinen ist das mein Lieblings Tarantino-Parallelwelt Film den er bis jetzt gemacht hat.
                        Vor allen in den kleinen Details hat er sich zum teil richtig verloren. Wenn man sich beließt über die Poster, Produkte, etc. die extra für diese Welt erschaffen wurde, merkt man das dort sein Herzblut drin steckt. Und gerade diese Fülle macht es ein wenig schwer den Film zu bewerten. Ich muss ihn mir auf jeden Fall nochmal anschauen (diesmal bitte auf Englisch) um mir ein runderes Bild zu machen, den die 7.5 sind bis jetzt unten angesetzt.

                        • 7 .5
                          über Border

                          Border ist ein besonderer Film, der gerne die Grenzen zwischen Realität und Märchen durchbricht. Die Atmosphäre ist herrlich dicht, man weiß nie genau was vor einem liegt und Rätselt so auch mit der Protagonistin mit. Der Twist ist relativ schnell erkennbar (vor allem wenn man sich ein bisschen mit nordischen Fabeln und Wesen ein wenig auskennt), das ändert aber nichts an der Anziehungskraft des Filmes. Die Nebengeschichte mit dem Kinderschänder-Ring erdet den Film dabei auf einer grausamen Art und Weise.
                          Die sonderbare Beziehung zwischen Tina und Vore finde ich gut gelungen. Etwas ewig gesuchtes, ohne es zu wissen, plötzlich gefunden und blind vor Ektase bricht die Beziehung beim nur geringer tiefe auch auf herrliche Art und Weise auseinander. Ein mutiger Schritt der sich interessant nochmal auf das Ende zurückwirft, bei dem man sich fragt, was wird Tina nun tun?
                          Das Pacing ist ein langsames, was dem Film aber zu gute kommt, vor allem wenn Tina sich in der Natur befindet und dort quasie in ihr Element zurück findet. Die Kamera, der Ton und das Schauspiel sind ebenfalls sehr gut gelungen.
                          Ein besonderer Film den man mal gesehen haben sollte.

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                          • 2 .5

                            Catwoman ist was besonderes. Es ist ja nicht unbedingt etwas besonderes, das manchmal Hollywood einfach viel Geld gegen die Wand fährt, Hauptsache es kommt irgendwas raus. Manchmal schwächt das Drehbuch, die Schauspieler sind nicht so oder die Effekte wirken einfach nur lächerlich. Es gibt Filme mit ein paar Schwächen, es gibt Filme mit vielen Schwächen und es gibt Catwoman. Nichts an diesen Film ist gut. Die Kamera und der Schnitt gehören zum schlechtesten was ich je gesehen habe, und dazu gehören auch komplette Amateur Videos die man zufällig mal auf YouTube gesehen hat. Die Geschichte ist ein einziges Schlamassel. Gespielt und getragen von Schauspielern, die nicht wirklich wissen was sie tun sollen. Allen voran Halley Berry, die nicht gerade zu den absolut besten gehört, aber was sie dort abliefert ist schon auf Tommy Wiseau Niveau. Genau so alle anderen Schauspieler. Und der Plot ist so eine Katastrophe. Mit einer Creme die, wenn man sie nicht mehr benutzt, einen zu einem Monster mutieren lässt aber wenn man sie zu viel Benutzt das Gesicht wie aus Marmor aussehen und fühlen lässt? Was? Was auch immer für Drogen beim Dreh und der Postproduction eingeworfen wurden, ich hätte auch gern was davon. Den irgendwie Spaß haben sie ja. Auch wenn nichts wirklich gut ist. Dazu die PS2 like Cutscenes... herrlich.
                            Aus Objektiver Sicht ist dieser Film eigentlich eine 1 oder eine 0. Aber manche Szenen (allen voran die Basketball Szene) sind so schlecht, das sie schon wieder gut sind. Catwoman ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Soviel ist sicher.

                            • 9

                              Ein brillantes Werk, welches den Mördern von damals einfach eine Bühne bietet auf der sie sich selbst entfalten und bloßstellen können. Durch die Dokumentation kann man sich einfach nicht oft genug an den Kopf fassen oder diesen schütteln. Mit welcher geringen Selbstreflexion diese 'Gangster' heute noch ihre Morde von Gestern glorifizieren können und der Staat ihnen dafür auch noch den Nährboden gebietet ist krank machend. Aber auch faszinierend. Schnörkellos und mit dem gefestigten Bild ihrer Vergangenheit reden sie Stolz über ihre Taten. Mit dem Mittel des Films, gibt ihnen Oppenheimer eine Chance sich zu verwirklichen. Und wie sie das tun, nimmt schon extrem bizarre Ausmaßen an. Ob es die wiederkehrenden Albträume sind, seine eigene Enthauptung oder der Dank seiner Opfer, durch ihn endlich in den Himmel aufsteigen zu können. Die Art und Weise wie sie einfach sich, ihre Taten und Konsequenzen darstellen wollen, und wie stolz sie am Ende auf ihr Werk sind, ist auf so vielen Ebenen faszinierend.
                              Aber selbst ohne dies, ist noch so viel interessantes Material in den Film gepackt. Ob es die Schutzgeldmachenschafften der Miliz, die Miliz an sich oder die ganze Politik und Geschichtsschreibung des Landes ist.
                              Super stark endet der Film mit würge Geräuschen und mit einer gewissen Hoffnung das sich vielleicht etwas Einsicht eingestellt hat, auch wenn es jetzt eh keinen großen Unterschied mehr macht.

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                              • 7 .5

                                Auch wenn die anderen Thor Filme schon eher sehr schwach waren, hat mich Thor 3: Ragnarök doch dann doch gut überzeugen könne. Ich mag Taika Waititi und seinen sonderbaren Kiwi Humor und vom ersten Trailer her, sah der dritte Thor aus wie eine menge Spaß. Und ich wurde nicht enttäuscht. Anstatt mit einem ernsten Ton mit ein wenig Komik mal hier und da anzuschlagen, legt man alles hier auf das komische und absurde. Und das tut dem Film verdammt gut. Chris Hemsworth ist ein wirklich äußerst unterhaltsamer und lustiger Schauspieler, wenn man ihn nur mal lässt. Es werden keine Chancen verpasst, irgendwie noch etwas Witz und mehr Charm in den Film zu bringen. Der Trash Planet mit seinem exzentrischen Herrscher und den Kult um (Planet) Hulk ist ebenfalls fantastisch gelungen. Da ist es auch nicht schlimm das Jeff Goldblum einfach sich selbst spielt, das ist eher genau das was man sehen möchte. Es gibt kaum Langeweile oder Downtime, alles ist immer in Bewegung und das ist gut so.
                                Auch die Bösewichtin des Films, Hela, welche fantastisch durch Cate Blanchett verkörpert wird, macht ihre Sache, trotz relativer Einseitigkeit, sehr gut. Schnell werden alle Gesichtslosen Gefährten von Thor umgebracht um Platz für neues zu schaffen. Ich bin auch ein riesen Fan von ihren Design. So geht es mir auch mit der Valkyre, welche einen schönen Nordischen Mythologie Aspekt mit rein bringt, der mir bis jetzt gefehlt hat.
                                Auf Stylische 80er Ästhetik mit einem großartigen Soundtrack und einem Team von Schauspielern und einem Regisseur, der einfach nur Spaß machen will. Und das gelingt ihm zu 100%.

                                • 7
                                  Nebenniveau 21.08.2019, 00:23 Geändert 11.09.2019, 12:19

                                  Lola Rennt ist vollkommen zurecht einer der bekanntesten deutschen Filme Nicht nur in der Cinematographie, sondern auch die Sets und Kostümen, der Surrealität und der treibende Soundtrack, der einen jede 20 Minuten wild mit treiben lässt, machen Lola Rennt zu etwas besonderen, was man normalerweise nicht von der biederen deutschen Filmlandschaft gewohnt ist. Es wird super kreativ und interessant mit der Narrative und der Art und Weise der Erzählung umgegangen. Mit den immer wiederkehrenden Ereignissen wird geschickt gespielt und später auch mit größerer Relevanz in den Plot verbunden. Wenn es auch zu Comic Szenen wechselt oder beim Vater von Lola zu einer Seifenoper verkommt, merkt man, das da jemand viel Spaß hatte. Auch sind die auffallenden Farben gut in die Charaktere verwoben (Gelb für Gefahr bei Manni und Rot für Panik bei Lola). Ich mochte auch sehr die vielen Surrealistischen Momente wie zum Beispiel ihr alles zerberstender Schrei, der immer mal wieder auftaucht.
                                  Aber so ganz rund ist der Film dann leider doch nicht. Der treibende Soundtrack kann auch nach über ner Stunde irgendwann nervig werden. Und auch wenn Franka Potente alle physischen Aufgaben mit Bravour leistet, merkt man ihr fehlendes Schauspielerisches Talent sofort sobald sie den Mund aufmacht.
                                  Aber nichts desto trotz ein Film den man mal gesehen haben sollte.

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                                  • 7 .5
                                    Nebenniveau 13.08.2019, 15:10 Geändert 13.08.2019, 15:15

                                    Bei Gilliam weiß man nie was man so bekommt. Aber eines ist sicher, er entführt dich in eine Wahnsinns Welt seiner Fantasie und man wird nicht ungeschoren davon kommen. So fängt dieser Film doch ungewohnt bieder an. Mit Adam Driver als Toby, der in der Spanischen Provinz einen Werbespot drehen möchte, und dann durch sein Erstlingswerk in die Welt von Don Quixote hereingezogen wird. Ein alter Schumacher, den er scheinbar mit einer wahnsinnigen Psychose zurück gelassen hat. Und ab jetzt beginnt das Abenteuer. Die Grenzen zwischen Realität und Traum, zwischen Tobys echter Welt und der echten Welt des wahnsinnigen Quixote treffen, kreuzen und vereinigen sich. Das Abenteuer das man dabei erlebt ist einzigartig und durch die Augen des Protagonisten Toby, der immer wieder vom Protagonisten Quixote überschrieben wird, fantastisch inszeniert. Vor allem gegen Ende, wenn der Film sein fulminantes Finale in einem Schloss eines
                                    exzentrisch reichen Russens, der beide Welten mit der Kraft von Geld und Manpower verschmelzen lässt.
                                    Gilliam hält sich über teile des Filmes überraschend zurück, was aber die Szenen, in denen er sich ausleben kann, noch viel fantastischer machen. Die Schauspieler machen ebenfalls einen ausgezeichneten Job. Allen voran Adam Driver und Jonathan Pryce.
                                    Ich habe leider Don Quixote nie gelesen und deswegen das Gefühl, das viele der Geschehnisse und kleinere Details über meinen Kopf gehen. Das kratz leider für mich auch am Pacing und so hat der Film oftmals ein wenig Leerlauf, das ihm nicht ganz gut tut. Wenn ich endlich mal dazu komme das Buch zu lesen, werde ich den Film nochmal anschauen und sicherlich viel klarer Bewerten können.
                                    Ich bin sehr froh das es solche Filmemacher wie Terry Gilliam gibt, die sich an solche Projekte heranwagen (auch wenn es eine schwere Geburt war) und die Filmlandschaft mit solchen Phantastiken erweitern.

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                                    • 8 .5
                                      Nebenniveau 13.08.2019, 15:00 Geändert 14.08.2019, 14:27

                                      Ich hab viel gutes über diesen Film gehört und von Antoine Fuqua, so hab ich mir an einem Abend mit meiner Freundin die Zeit genommen und Training Day rein geworfen. Und was soll ich sagen, ich wurde wirklich nicht enttäuscht. Der Film hat so eine herrlich dichte Atmosphäre, einer super spannende Geschichte, bei der man nie wirklich, was als nächstes Passieren wird und fantastische Schauspieler, die das ganze noch Unterstützen. Ethan Hawke als Jake Hoyt, dessen Traum es ist, in der Karriereleiter nach oben zu kraxeln, wird in die absurdesten Situationen rein geworfen, an seinem ersten Tag im Drogen Dezernat. Er behauptet sich durch diese mal mehr und mal weniger souverän, im ständigen Konflikt der Arbeitsweise Alonzos und seine Grundglaube über Gerechtigkeit und seinem Training. Alonzo Harris, der wunderbar von Denzel Washington gespielt wird, ist eine Person zwischen Wahn und Genie. Man weiß nie wie viel Wahrheit hinter seinen Worten und Taten stecken. Er wirkt unberechenbar, mit einer fragwürdigen Moral aber dem Herz scheinbar am rechten Fleck.
                                      Man wird in alle möglichen Gesellschaftsgruppen und Sozialen Ebenen rein geworfen. Und diese sind, vor allem durch die Augen von Hoyt, greifbar, gewaltsam und chaotisch inszeniert. Man spürt richtig die Gefahr die hinter dem Beruf und dem Umfeld liegt, mit dessen nicht zu spaßen ist. Gewaltbereitschaft und eine Dog eat Dog Welt manifestiert sich aus allen möglichen Quellen.
                                      Als der Twist des Filmes sich kristallisiert und sich die ganze Situation nochmal ändert, nimmt der eh schon greifende und Film noch mehr an fahrt zu. Der Konflikt zwischen Hoyt, Alonzo und Alonzos Umgebung ist fantastisch gemacht und verschafft dem Film noch eine weiter ungeahnte tiefen. Training Day ist ein Erlebnis, das einen nicht ungeschoren zurück lässt. Das ganze ist der astreinen Regie von Fuqua zu verdanken, dessen Stil und Handwerk auf Top Niveau sind. Die Kamera, Musik, Charaktere, Umgebungen und was er aus den Schauspielern rauskitzelt, macht diesen Film zu einem fantastischen Meistwerk.

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                                        Nebenniveau 13.08.2019, 14:44 Geändert 13.08.2019, 15:19

                                        Als eine ein-Mann-Armee, im Sinne von Taken oder John Wick, kommt Denzel Washington als Equalizier, für die Armen und Schwachen.
                                        Das ist erst mein zweiter Fuqua Film. Nach dem fantastischen Training Day, war ich gespannt was er mit einem 'Standard' Action Film so machen kann. Und von Anfang an wurde ich nicht enttäuscht. Sein filmisches Handwerk ist tadellos und kommt schon fast an das von Fincher und Kollegen heran. Wunderschöne Shots, welche als narrative Unterstützung das Medium Film gut ausnutzen. Ein toller Cast der dieses geschickte Handwerk nur noch unterstützt.
                                        Bob als Charakter ist interessant. Sehr bedacht, ruhig und immer unter voller Kontrolle, ob es nun in einfachen Dialogen, beim abnehmen des Kollagens helfend oder beim niederstrecken von russischen Mafiosos, er bleibt immer cool and collected. Und Denzel Washington spielt diese Rolle ebenfalls fantastisch. Lustig wie er vom Streetslang in Training Day zu eine Art Morgan Freeman (vor allem in der Art und Weise wie er spricht) über die Filme mutiert.
                                        Die Geschichte ist ebenfalls spanend und gut erzählt. Der Anfang ist ein wenig langsam, aber das wird durch das gute Filmhandwerk schnell wett gemacht. Wenn er sich für Alina rächt, wird dies super cool und straight forward präsentiert. In Zeiten von John Wick wünschte ich mir dabei eine klarere Kameraführung, aber es ist dennoch sehr gut gemacht. Und wenn der ex-Speznas Nicolai dazu kommt, wird der Film auf eine weitere Ebene gehoben. Scheinbar genau so Ressourcen Reich und Klever wie Bob, entwickelt sich schnell ein interessantes Katz und Maus Spiel, das gut in Szene gesetzt wird.
                                        Warum ist dieser Film dann trotz des vielen Lobes nur eine sechs für mich? Man merkt dem Script an, das es von einer Serie stammt. Das Pacing ebbt und flowt je nachdem was gerade passiert. Auch die kleineren Geschichten, wie die korrupten Cops, sind in sich gut inszeniert, aber sie stören dann doch den Gesamtfluss des Filmes. Dieser ist leider nicht immer ganz so klar, und kommt auch einmal quasi zum Stillstand, als er bei seiner alten Chefin vorbei kommt um nach Erlaubnis zu fragen.
                                        Aber eines ist der Film auf jeden Fall: unterhaltsam. Und an einem gelangweillten Wochende, wenn man auf diesen Typ Action Film steht, auf jeden Fall keine schlechte entscheidung.

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                                          Nebenniveau 13.08.2019, 14:33 Geändert 13.08.2019, 15:21
                                          über Rambo

                                          Jedes mal wenn jemand in meiner Umgebung Rambo in den Mund nimmt, kann ich einfach nicht anders, und empfehle ihnen den ersten Rambo Film, der fern ab von wilden Geballer mit einer wirklich tiefen Aussage steckt.
                                          First Blood ist ein sehr interessanter Film. Die leiden eines unter PTSD leidenden Elite Soldaten, der ohne Ziel umherwandert, das power Tripping eines Dorf Polizisten (der in der Buchvorlage Rambo noch extra hasst, da er im Korea Krieg war und sich niemand mehr an diesen erinnert) und die krasse Eskalation, die sich wie eine brutale Spirale immer weiter nach unten dreht. Man leidet den ganzen Film mit Rambo, und der ungerechten Behandlung die ihm widerfährt, mit. Wenn er die Polizisten nicht töten möchte, hat das einen Grund. Er könnte, will aber nicht, aber das wird nicht verstanden. Wie ein gejagter Tiger, beißt er zu wenn er muss, und rennt weg wenn es zu viel wird. Das ganze wird fantastisch durch Silvester Stalone verkörpert und überraschend feinfühlig erzählt. Der Original Cut sollte über drei Stunden gehen und viel mehr John Rambo zeigen, aber Stalone kämpfte dafür das es verändert wird, und so ist der Klassiker entstanden, den man heute sieht. Und die Sozialkritik ist dadurch noch viel beißender. Er als gejagtes Tier, das nichts getan, was nicht als gewaltsame Reaktion auf Gewalt kam. Wie die anderen über ihn reden. Ob es nun der Sheriff, sein ehemaliger General oder die normalen Leute sind. Es wird ein interessanter und tiefgreifender Blick in das Soziale Konstrukt und den Umgang mit Aussenseitern in der Gesellschaft gezeigt, egal ob sie nur Landstreicher sind oder sogenannte Kriegshelden sind
                                          Handwerklich und vom Pacing her, könnte der Film noch besser sein, aber es hat schon seinen Grund warum Rambo - First Blood so ein Klassiker ist.

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                                            Manchmal schaue ich mir mit meiner Freundin schlechte oder schlecht aussehende Horror FIlme an. Wir beide sind große Fans des Genres und müssen deshalb für jeden Babadook oder Hereditary mal ein Unborn oder The Other Side of the Door sehen.
                                            Der Film hat manches was für ihn spricht. Das Setting in Indien ist mal etwas interessantes und die einbidung der Aghori, eine wilde Sekte die wirklich in Indien existiert. Auch etwas anders ist, das sich die Mutter tatsächlich soweit an die Regel hält und ihren toten Sohn nicht durch die Tür lässt oder das alles um sie herum abstirbt und sich von kleinen Lebewesen hoch arbeitet. Aber da hört es auch schon auf.
                                            Die Charaktere sind alle super Flach und gehen nicht über die Rolle der Mutter, des Vaters, des Sohnes, der Tochter oder der Haushälterin heraus. Da bleibt viel Potential liegen. Auch sonderbar wie keiner wirklich auf den Selbstmordversuch der Mutter reagiert, außer die Haushälterin, welche gefühlt in der selben Nacht ihren verstobenen Sohn ausgraben lässt. Warum sollte die Mutter ihr Vertrauen? Warurm sollte die Haushälterin ihr vertrauen? Alles ist konfus und etwas dämlich. Auch macht der Film etwas, das typisch für schlechte Horror Filme ist, sie bauen keine Regeln auf. Was kann der Geist, was nicht? Was ist seine motivation? Warum wird er plötzlich 'böse'? Alles ergbit keinen Sinn und schlendert so weiter vor sich hin, mit eher mittelprächtigen special Effekten, welche genau so auch als Snapchatfilter existieren könnten. So richtig gruselig ist der Film nicht und so eine tiefe aussage hat er auch nicht. Ich fand es lustig, als der tote Sohn die Tochter in besitzt nimmt und den Vater absticht, ohne großen Grund. Das ist sehr bezeichned für den Film.
                                            Auch der twist am Ende, das der Vater nochmal mit der Mutter sprechen möchte, scheint mir sehr sonderbar und off, da die Beziehung zwischen den beiden eher so gewirkt hat, das sie nur wegen den Kindern noch zusammen sind.
                                            Kein guter Film, aber immerhin doch irgendwie so unterhaltsam das die Zeit relativ schnell vorbei ging.

                                            • 6 .5

                                              Sodenbergh ist ein sehr zwiespältiger Filemmacher. Wenn er etwas unterhaltsames, seichtes machen möchte, brilliert er. Sobald er aber ein Projekt mit etwas mehr tiefgang angeht, versinkt er und zieht alles panisch mit herunter. Solaris, Unsane (so viel verschwendetes Potential) oder der furchtbare Recut von Keane zeigen, das er sowas einfach nicht drauf hat. Gut aber das Oceans Twelve zu den guten Sodenbergh Filmen zählt.
                                              Handwerklich ist der Film gut. Der Soundtrack ist das highlight und wird in kreative und fantastische Art und Weise in den Film eingebaut. Die Schauspieler machen ihren Job auch gut... bis vielleicht auf Don Cheadle sein furchtbaren "englischen" akzent, aber das zieht den Film auch nicht besonders runter. Die Kamera ist mir persönlich zu hektisch und zoomt viel zu oft wild durch die Gegend, aber es ist schon okay.
                                              Während des Films wird man richtig gut unterhalten. Er spielt jede stärke des Heist Movie Genres aus. Die Planung, die Vorbereitung und die Ausführung sind alle wunderbar und spaßig gestaltet. Man fiebert mit allen Charakteren mit und man weiß nie wem man wirklich trauen soll oder ob die getroffene Entscheidung eine gute war. Die Entscheidung den Böswicht aus Teil 1 wieder aufzugreifen war ebenfalls eine fantastische Idee. Und Vincent Cassel als Night Fox ist auch eine super Addition in die ganze Oceans Formel. Seine Szene, als er das Ei stiehlt und stylisch um die Laser herumtanzt ist mein eindeutiges Highlight des Filmes.
                                              Leider leidet der Film unter dem letzten großen Twist. Sie haben schon vor langer Zeit die Wette gewonnen, alles andere war nur ein Schauspiel um den Night Fox reinzulegen. Das wertet alle Taten irgendwie ein wenig ab und lässt einen mit einem saueren Gefühl zurück. Nichtsdestotrotz war Oceans Twelve ein Unterhaltsamer und Spaßiger Film, den man sich immer wieder mal an nem langweilligen Wochenende anschauen kann.

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                                                Nebenniveau 13.08.2019, 13:57 Geändert 13.08.2019, 15:23
                                                über Silence

                                                Als ein römisch Katholisch erzogener Atheist und Japanologe ist dieser Film wie für mich gemacht. Mich hat im Studium schon die Christenverfolgung interessiert, und fand diese, aus der Sicht der Herrschenden, eine nötigen, wenn auch brutalen Schritt, um ihre Macht zu erhalten.
                                                Aber fangen wir erst mal mit dem Film an sich an. Silence ist einer der schönsten Filme die ich je gesehen habe. Rodrigo Prieto schaft unglaubliche Bilder auf die Leinwand. Das Spiel von Licht, Schatten, Nebel und die unglaubliche Klarheit der Bilder sind oftmals echt atemberaubend. Allein dafür hat der Film eine 11 verdient. Desweiteren fängt Scorsese die Mentalität und den Stil der Sagoku (Japans abschließung vom Rest der Welt) und der neuen friedlichen Edo Zeit, fantastisch ein. Ob es nun das arme Bauernvolk, die Samurai oder das Bürgertum in den Städten. Die Kostüme und Sets sind on point, filigran designed und gefilmt. Ein absoluter Genuss. Der Soundtrack, das Sounddesign und die Schauspieler sind ebenfalls ausgezeichnet. Scorsese holt Handwerklich wirklich alles aus dem Film heraus, was er kann. Ein Meisterwerk, das meiner Meinung nach nur wegen seiner Narrative, nicht Taxi Driver vom Trohn der besten Scorsese Filme stoßen wird.
                                                Narrativ, vielleicht gerade weil es eine wahre Geschichte ist und die Wahrheit manchmal wilde Wellen schlägt, schleppt sich der Film manchmal. Vor allem wenn es um Father Rodriguez geht, welcher zwischen Verzweiflung, Überlegenheit, Gottesfurcht und allen anderen Emotionen wechselt. Das macht den Film manchmal anstrengend, vor allem wenn man da sitzt und sich denkt, was zur Hölle machst du da? Dafür muss man wohl stark Gläubig sein, um das wirklich in all seinen Nuancen zu verstehen, was Scrosese ja ist. Der Film wurde nicht umsonst im Vatikan Uraufgeführt. Aber hier liegt auch eine der größten stärken des Filmes. Wie vielleicht in vielen Filmen, die um den Glauben handeln, wird viel Wert auf den Glaube an sich gelehnt und damit gespielt. Hier eben nicht. Hier trifft der Glaube mit all seinen Ambitionen auf die knallharte Realität. Und das er genau das zeigt und sich auch eine reale Person als Vorbild genommen hat, macht Silence auf mehreren Ebenen so großartig. Während ein Gläubiger seine Aufopferung bewundert, stand ich nur da und schüttelte den Kopf. Scorsese hat selbst gesagt das Silence über "the necessity of belief fighting the voice of experience" ist. Und das hat er gut eingefangen meiner Meinung. Leider hängt die Narrative manchmal, weswegen ich dem Film keine 10 Punkte geben kann.
                                                Noch zur Geschichte an sich. Die Christenverfolgung ist höchst interessant. Als das Christentum durch Franz Xaver nach Japan kam, ließen die Obrigkeit dies erst einmal geschehen. Es hat viele Anhänger für sich gefunden. Vor allem für das arme Volk war der Gedanke, gerettet zu werden und am Ende in einem Paradies zu sein, sehr ansprechend. Aber auch viele Daimyo (Herrscher der verschiedenen Präfekturen) haben sich zum Christentum gewandet. Als es aber 1638 (der Beginn des Filmes, als der Mentor der Protagonisten das Leid seiner Glaubensbrüder begutachten muss) zum sogenannten Shimabara Aufstand kam, der von hauptsächlich Christlichen Bauern aufkam, musste die Obrigkeit reagieren. Nachdem die Sengoku-Zeit (Zeit der Streitetend Reiche) vorbei war, und endlich Frieden unter dem Shogunat und einem fast geeinigten Japan gab, war das Christentum eine Gefahr für mehr Bürgerkriege und Konflikte. Das konnten sie nicht zulassen, und begannen so die Christenverfolgung. Und hier kommt etwas interessantes ins Spiel, das die Christenverfolgung von vielen anderen Unterscheidete. Sie töteten nicht willkürlich die Christen, sondern gaben ihnen eine Chance, sich zu retten. Und zwar durch die sogenannten Tretbilder, welche ja ebenfalls im Film oft zu sehen sind. Sie wollten nicht maßlos ihr eigenes Volk abschlachten, sondern es bekehren. Die Strafen für das nicht zurück kehren waren Brutal und Unmenschlich und sowas ist zu verteidigen, aber sie wollten das selbst auch nicht. Das merkt man auch ständig im Film, wenn sie die Strafen ausführen, passiert das normalerweise erst nachdem man den Menschen dort alle möglichen Chancen gegeben haben. Außer wenn es um die Priester geht. Da hat sich das Christentum geschickt angestellt, in ihrer Verehrung der Märtyrer und dem ewigen Paradies nach dem Tod. Das ist auch ein großer Fokus später im Film, wenn Rodriguez geschnappt wird. Das Spiel zwischen Glauben, der Erlösung im Nachleben und der grausigen Realität, wird fantastisch in Szene gesetzt. Immer mit dem wackelnden, schlecht definierten Begriff des Glaubens, mit dem jeder, die Priester wie auch die Gläubiger um sich herum werfen. Großen Respekt dafür Scorsese. Zum Schluss noch Ferreira (der ebenfalls eine echte Person war), welcher das Schicksal des jungen Priester besiegelt und ihm seinen letzten Lebenspfad einschlagen lässt. Immer mit den Hintergedanke, Glaubt er noch oder nicht?
                                                Faszinierend und vielschichtig, hat Scorsese ein wahres Meisterwerk geschaffen

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                                                  The HuJt Locker ist, für mich, ein wirklich grauenhafter, langweilliger, unterirdisch schlechter Film. Gehen wir Stück für Stück ran.
                                                  Erst einmal filmisch: Hurt Locker hat so seine Cinematischen Momente. Gerade die Slow-Mo Szenen sind fantastisch. Und ich kann auch solchen Szenen wie in der Dusche oder am Müsli-Regal etwas abgewinnen. Aber die wackelnde Handy Cam Szenen, aus denen der Film zu 90% besteht, sind einfach nur grauenhaft. Sie sollen ein Dokumentarischen Flair und somit mehr realismus rüber bringen. Das bringt leider nicht viel wenn alle Wackelshots von Steady Cam Einstellungen unterbrochen werden. Das bricht den Fluss und lässt so das gewünschte Ziel verfehlen. Auch ist es nicht sehr klug, in einer Szene in denen die Charaktere vorsichtig voran pirschen müssen, die wackelige Kamera um sie herum tanzen zu lassen, sodass es wirkt das diese knallharten Soldaten ein bis zwei tölpelhaften Kameramänner dabei haben. Im allgemeinen geht es in den Film sehr viel um Style over Substance. Das Editing ist zum teil auch wirklich furchtbar, gerade wenn es eine wackel Szene an die nächste hängen möchte.
                                                  Nächster Punkt, die Charaktere. Jeder einzelne der Charaktere ist so unsympatisch. Egal ob es der Adrenalin Junkie James ist, der stoische Sanborn oder der psychisch angeknakste Eldridge. Sie verspielen so oft jegliches Potential, einer anti Kriegs Message oder den Zustand der Soldaten, mit der inszenierung wie cool das doch alles ist und was für geile, testosteron miefende Leute die Soldaten doch sind. Es wird über die psychischen Folgen kurz gesprochen, aber es folgt keinerlei action darauf. Alles bleibt so wie es ist. So bleiben die Charaktere auch komplett Platt, außer vielleicht James, der aber am Ende zeigt, das alles was er lernen könnte doch lieber in den Wind schmeißt. Klar, das gehört zur Narrative dazu, aber das macht es nicht weniger schlecht.
                                                  Weiter mit der Geschichte. An sich ist diese recht interessant und könnte einen ein faszinierenden Einblick hinter den Kullissen in Irak geben. Aber leider geht es nicht über das minimum heraus. Jeder braune Mensch dort draußen ist ein Terrorist oder hat was mit Terroristen zu tun. Egal ob es ein Mann mit einer Kamera ist, oder Leute die Steine umherschleppen und dann schnell noch ne Bombe hinschmeißen. Alles böse Menschen. Missglückte Versuche ein wenig Grau in das Schwarz-Weiß Gebilde zu werfen, machen die Sache auch nicht besser. Desweiteren wird einem sehr schnell klar, das dem Core Team, der drei Helden, nichts passieren wird. So verliert jede Szene an Spannung.
                                                  Das Pacing ist ebenfalls richtig räudig, was nicht gerade durch das schlechte Editing verbessert wird. Klar, versucht es keinen klaren Spannungsbogen aufzubauen, da es ja unrealistisch im Verlauf der Tage wäre, aber irgendwie ein gewisses Tempo beibehalten wäre ganz gut. Hurt Locker ist langweillig. Man schlept sich von unnötiger Szene zum nächsten Bomben Anschlag, ohne das dabei wirkliche Spannung aufkommt. Wenn es mal andere Leute erwischt, hat man diese, wenn man richtig Glück hat, vielleicht schon länger als fünf Minuten gesehen. Aber das ist meist nicht der Fall.
                                                  Zum Schluss noch die verhunzte Message des Films. Hurt Locker versucht irgendwie eine Moral reinzudrücken. Davon wie kaputt machend Krieg ist, wie es manche Süchtig machen kann. Das ganze wird aber nicht gerade unterstützt von der "coolen" Ästhetik und der inszenierung der Einsätze. Egal ob es eine Bombe entschärfen, ein Sniper-Duel oder ein strategisches säubern eines Hauses ist. Es wirkt wie eine Werbung des US Militärs mit dahingeschluderter Deepness.
                                                  Hurt Locker ist ein wirklich abscheulicher Film, der meiner Meinung nach weder Ehre noch Preise verdient hat. Beenden möchte ich die Kritik mit meinem Lieblingszitat aus dem Film: "You know, this doesn't have to be a bad time in your life. Going to war is a once-in-a-lifetime experience. It could be fun."

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                                                    Ich hasse Stephen Soderbergh. Das einzige was er gut kann, sind Unterhaltungsfilme, sowas wie die Oceans Reihe. Sobald er sich nur ein bisschen davon entfernt, wird es katastrophal. Solaris, sein alternative Cut von Keane und jetzt Unsane.
                                                    Ich war erst interessiert an Unsane. Auf der einen Seite haben wir eine faszinierende Geschichte über geistige Gesundheit, vielleicht sogar mit einem faszinierenden Blick in das Leben einer Person, die mit sowas zu kämpfen hat. Auf der anderen Seite war der Technische Aspekt, als großer Hollywood Filmemacher, einen Film komplett mit einem iPhone, einen DJI Gimbel zu drehen und das mit solch einem, vergleichbaren, geringen Budget.
                                                    Was dabei rauskam ist eine pure katastrophe. Handwerklich ist der Film, wie ein erstlingswerk eines Filmstudenten, der versucht durch "coole" und "interessante" Kameraeinstellung, seine eigene Geschichte zu erzählen. Aber es wirkt eher so, als ob jemand keine Ahnung davon hat, einen Film zu machen. Innovation der Innovation willen, ohne weitere Gedanken oder nutzen des Mediums, ist verschwendet. Das Editing ist auch grauenhaft. Ich habe YouTube Kurzfilme gesehen, die besser waren als das. Das Bild ist auch sehr sonderbar und viel zu kontrastriert, wobei ich mich frage, liegt das am iPhone oder an der heftigen nachbearbeitung. Auf dieser Ebene hat der Film auf jeden Fall schon mal versagt.
                                                    Aber wie ist es mit den anderen? Es fängt vielversprechend an. Man weiß nie wie sie die Welt sieht und wie es wirklich ist. Das ganze wird relativ gut eingefangen und durch Claire Foy gut rübergebracht. Aber spätestens als sie den Narrativen Pfad verlassen wird, und man plötzlich die Welt auch von außen sieht. Ein großer Fehler meiner Meinung nach, was aber spätestens nach dem schlechtesten Plot Twist, eh egal ist. Ja, er ist es wirklich! Wer hätte das gedacht. Und so wird aus dem Gerüst, das einen interessanten Einblick geben könnte, der auf filigrane Art und Weise mit dem Psychoterror einer Paranoid Schizophrenen Person zeigen und umgehen könnte, auf jämmerliche und faule Art eingerissen. Der Horror Part gegen Ende ist auch sehr sehr schwach, vor allem in der Inszenierung.
                                                    Unsane ist ein furchtbarer Film, der jegliches Potential, das er hat, auf der Strecke liegen lässt. Eine pure Zeitverschwendung und etwas, wie von den meisten Soderbergh Filmen, man am besten die Finger lassen sollte.