oliver.roth.5059 - Kommentare
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Alle Kommentare von oliver.roth.5059
Ein für Inarritus Verhältnisse sehr geradliniger Western-Survival-Streifen, in starken Naturaufnahmen Nordamerikas eingefangen. Die unwirtlichen Rocky Mountains sind Showbühne für die Geschichte des Trappers Glass und die behandelten Leitmotive um menschliche Willenskraft, Verrat und den Sinn der Rache.
Trotz starker Kamera und einem durchaus eindrucksvoll leidenden Di Caprio wirkt die eigentliche Geschichte des Films seltsam distanziert und aneinandergereiht und hat stellenweise keinen echten Zugriff.
Formal zwar durchaus gelungen und gewohnt gekonnt verpackt, ist das Bemühen um den veranschaulichten langen Leidensweg der Hauptfigur manchmal zu ausgeprägt spürbar, ohne sich dabei gänzlich auf den Plot zu übertragen.
Sehr solide und unterhaltsam aber trotz Indianerattacken und einem stark inszenierten Bärenangriff nicht ohne erzählerische Blässe.
6.5
Yimou Zhangs " House of the flying Daggers", ist eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Kampfes Tang-treuer Regierungstruppen und der titelgebenden, im Untergund operierenden Rebellenorganisation.
Die Story um Krieg, ausweglose Liebe und Verrat mag nicht neu sein, ist dafür aber mit epischer, farbenprächtiger Bildgewalt und viel Liebe zum Detail inszeniert, nicht umsonst gelten beispielsweise Scorsese und Tarantino als ausgewiesene Zhang-Fans..
Die MartialArts Szenen nehmen sich Zeit, sind kunstvoll gefilmt und nicht kaputtgeschnitten oder CGI-überfrachtet wie in manch anderer Hongkong - oder auch US-Produktion späterer Jahre, für Genre-Fans allein schon deswegen ein absolutes must-see. Wer die Erzählweise chinesischen Kinos allerdings nicht mag, wird auch mit diesem Streifen wenig anfangen können, von der deutschen Tonfassung ist generell abzuraten.
Mehr Punkte wären durchaus drin gewesen, wenn die Hintergrundgeschichte mit Ihrem losen historischen Bezug und Ihren Hauptkonfliktparteien nicht etwas ins Dunkel gerückt wäre, die Story wirkt hierdurch im Fortlauf ein klein wenig eindimensional, bleibt aber dennoch durchweg interessant und ist visuell einfach hinreißend umgesetzt.
7 fliegende Dolche im Bambuswald.
Zhangs opulentes Wuxia-Gemälde besticht insbesondere durch die Choreografie seiner Figuren und den wechselnden, satten Kolorit , in den die verschiedenen Kapitel des Films getaucht sind.
Die große visuelle Kraft trägt das phantasievoll und geruhsam inszenierte Asia-Epos dann auch über weite Teile des Films sehr gut; die Auflösung wirkt zwar erzählerisch etwas steif, aber schließlich handelt es sich hier ja auch um ein Martial-Arts Märchen, wenn auch mit historischen Bezügen. Nicht ohne kleine, verträumte Längen, aber das stark inszenierte, ästhetische Farbenballett kann das zumeist sehr gut ausgleichen. Spannend ist " Hero" nicht, aber irgendwie schön.
Absolut starke Crime-Serie aus dem Hause BBC.
Kriminalpolizist John River ist ein Mann am Ende des Wegs. Von Psychosen geplagt und seelisch vernichtet vom Mord an seiner Kollegin " Stevie" Stevenson , ist der brilliante Ermittlungs-Inspektor dennoch fest entschlossen herauszufinden, wer seine Partnerin getötet hat.
" River" ist wunderschön düster-melancholisch gefilmt, geschickt erzählt und trotz seiner ruhigen Atmosphäre definitiv fesselnd, u.a. auch deshalb, weil hier offener Raum zum Mitdenken für den Zuschauer gelassen wird.
Stellan Skarsgard beeindruckt in der Hauptrolle mit zurückgenommenem aber fiebrig - intensivem Schauspiel und zeichnet mehr und mehr ein tiefgehendes Psychogramm der Figur Detective John River, dessen Ängste, Tagträume und Halluzinationen immer wieder in seine Arbeit mit einfließen und die Realität verzerren. Ob es eine Fortsetzung des 6-Teilers geben wird, steht aktuell wohl noch in den Sternen. Es wäre mehr als wünschenswert.
Ganz großes Serienkino von der Insel.
9 / 10.
Kraftvolle "Was-wäre -gewesen-wenn-Doku" über die letztlich gescheiterte Jodorowsky- Verfilmung der Bücher Herberts.
Enthusiastisch, psychedelisch, philosophisch, überbordend, & verrückt. Bei aller Begeisterung des Regisseurs und seiner unnachahmlichen Aura, die den Film prägt, kommt man jedoch auch nicht umhin zu verstehen, warum kein Filmstudio das angebotene Werk umsetzen wollte. Die Ängstlichkeit der kommerzorientierten Filmindustrie und der Anspruch der Masse ihres Publikums ist hiefür wahrscheinlich ebenso verantwortlich wie Jodorowskys Starrsinn und mangelnde Kompromissbereitschaft - seine große Stärke, aber eben auch Schwäche, wenn es um einen " großen" Film dieser Art geht.
Sehr sehenswert.
Am Ende der 126 Minuten bleibt ein fader Beigeschmack. Gibsons Rolle ist teilweise lächerlich überzeichnet ( selbiges gilt für Elliot als bärbeißiger Fallschirmjäger Plumley ) , aber leider ist das alles tatsächlich ernst gemeint. Ein weiterer belangloser Vietnam-Streifen, der auf ziemlich plumpe Art und Weise versucht, das Desaster "Nam" in einen US- Sieg umzumünzen. Colonel & Companydaddy " Hal" Moore, selbstverständlich guter Christ, Haupt einer amerikanischen Vorzeigefamilie und Kämpfer für den Erhalt der freien Welt, erteilt sich in einer der peinlichsten Szenen des Film in einer Kirche selbst Gottes Segen um den Feind ein für alle mal " in die Hölle zu blasen". Randall Wallace gewährt sich derweil ebenfalls Absolution und schildert den Konflikt so, wie ihn die USA-Militärs auch in einem Propagandafilm dargeboten hätten ( und haben ). Die historisch korrekte Schlacht um das La Drang - Tal ist toll in Szene gesetzt aber wenn Moore seiner Tochter zu erklären versucht, warum Papa in den Dschungelkampf zieht, muss selbst der geneigte Zuschauer auch schonmal die eigene Kotze runterschlucken. Zudem gelingt es Gibson leider nicht , seine Rolle mit echtem Leben zu füllen, er verheddert sich bereits zu Anfang in einem dichten Wust aus pubertärem Machogehabe und Militär-Plattitüden und stellt sich hier hinsichtlich seiner schauspielerischen Bandbreite letztlich ebenfalls ein Armutszeugnis aus. Der Rest ist zugegebenermaßen gut gefilmtes aber dennoch arg dümmliches Schema F.
NASA-Astronaut Mark Watney ist ein Mensch heiteren Gemüts. Von seiner Crew nach einem Missionsabbruch mutterseelenallein und mit eher geringen Überlebenschancen auf dem Mars zurückgelassen, macht sich der findige Held des Films umgehend ans per Bordcam logbuchartig aufgezeichnete Survival-Tagwerk und bastelt sich unbeeindruckt nach und nach aus der Klemme. Watney brilliert hierbei u.a. als Ökobauer im Rüdiger Nehberg - Stil, Chemiker und gewitzter Ingenieur.
Absolut nichts, so scheint es, vermag Scotts fröhlichen Raumfahrer aus der Bahn zu werfen; dafür gibt es vielleicht aber auch keinen Grund, denn die gesamte kosmonautisch bedeutsame Welt scheint schnell entschlossen, alles Menschenmögliche zu tun um ihn zu retten...
Im Vordergrund stehen eher die humoristischen Aspekte als ein realistisches Überlebensszenario im All, denn das alles geht dann, in Anbetracht der eigentlich brenzligen Situation, schon recht reibungslos vonstatten. Matt Damon macht seine Sache letztlich aber trotzdem ausgezeichnet, die Freude an seiner Rolle ist ihm deutlich anzusehen, er spielt die Hauptfigur mit Herz und Witz.
Abbas " Waterloo" brüllt im Wüstensand des roten Sterns, Watney düngt derweil die Kartoffelsaat - das macht schon über weite Strecken Spaß.
Lediglich die Laufzeit ist mit 144 Minuten hierfür dann doch etwas lang geraten, Scotts Story wirkt mit zunehmender Dauer ein wenig ausgedünnt und in ihren Bestandteilen aneinandergereiht, das können dann auch der gute Matt Damon und der eingängige Diskosoundtrack nicht mehr ganz kaschieren.
Dennoch ein unterhaltsames Weltraumabenteuer.
6einhalb Pathfinder.
Kaufmans philosophischer Animationsfilm lässt Fiktion und Wirklichkeit geschickt ineinander überfließen, zeigt Wahnsinn und Melancholie, seelische Abgründe und die Suche nach der Liebe, der Abweichung, etwas Individuellem, das wir glauben zu lieben und das einheitliche Grau der Gesichter und ihrer Stimmen, denen Stone begegnet, kurzzeitig durchbricht. Realistische und ehrliche Lovestory in toller Tricktechnik, leider jedoch in seinen Dialogen stellenweise auch etwas langatmig. Kaufmans Film wirkt mir persönlich in seiner Machart zu unterkühlt, der Geschichte der so interessanten Konstellation der verschiedenartigen Hauptfiguren und ihrer Gefühle fehlt es an Leben und Tiefe um ihren eigentlich einfachen, aber vielschichtigen Plot und die Fragen, die er aufwirft, einnehmender zu verkaufen. Typisch verschroben, aber trotz 2, 3 wunderbar feinsinnig - trister wie auch humoristischer Volltreffer diesmal hart der Grenze zur Sperrigkeit, da er stilistisch insgesamt für meinen Geschmack etwas zu bemüht wirkt und in seinem Thema und der herrlich bebilderten Tristesse leider keine gleichwertig gute erzählerische Auflösung findet.
Interessant, hat mich aber nicht wirklich berührt.
Sehr solider, durchweg unterhaltsamer Drogen-Thriller, dem trotz starker Kamera und überzeugendem Cast der letzte Pfiff fehlt. Letztenendes wirkt die Story etwas zu gewollt, auch wenn Villeneuve angenehmerweise auf überzogene Heldenrollen verzichtet. Emily Blunt gefällt als toughe aber überforderte und letztlich machtlose Kate Macer, Brolin und Del Toro komplettieren das Ensemble eines insgesamt runden Films, der aber kein Wolf ist.
Nolan
Teilweise berauschende Bilderflut, die in die Geschichte eines bis in die tiefste Seele zerstörten Mannes eingewoben ist.
"Oldboy" ist jedoch auch leider seltsam zerpflückt erzählt und die Wendung(en) / Auflösung der Geschichte konnte für mich am Ende nicht mit der photografischen Wucht des Films mithalten. Dae - Sues grausames Schicksal, die Hoffnungslosigkeit seines verbliebenen, ausgehöhlten Lebens, ist stellenweise eindrucksvoll dargestellt, aber der Plot und seine Figuren wirken insgesamt auch etwas konstruiert und zurechtgebrochen und nehmen dem dramatischen Verlauf zunehmend den Wind aus den Segeln. Geschickt eingesetzte Stilelemente erheben das Movie über den eigentlichen Inhalt, machen den Film trotz seiner ansprechenden Wechselwirkung von brutaler Realität und seltsam fremder, entrückter Aura zwar zu einem optisch sehr interressanten Asia-Thriller, der in seiner Härte und Kompromisslosigkeit beeindruckt, aber dramaturgisch stellenweise auch etwas einfach gestrickt wirkt und die Figuren um Dae-Su nicht ausreichend in Szene setzt / beschreibt, um am Ende mehr zu sein als ein beklemmend-düsteres Sammelbecken teils phantastisch gefilmter Ausschnitte eines ausweglosen Martyriums. Nach sehr starken Beginn verheddert sich " Oldboy" leider in etwas zu bedeutungschwangerer Hybris und kann seinen visuellen Ausdruck ( für meinen Geschmack ) erzählerisch nicht ganz ausfüllen.
Misanthrop Bernard Black, Inhaber eines kleinen Buchladens in London, verachtet seine Kundschaft, möchte eigentlich gar keine Bücher verkaufen, qualmt pausenlos und ist meistens am frühen Nachmittag bereits stark angetrunken..
Herrlich schwarze Comedy-Serie in urtypischem britischen Gewand, triefend sarkastisch und mit scharfem Wortwitz punktend, unterhaltsam, trocken und kantig-charmant.
Insbesondere geeignet für Leute, die " Fawlty Towers", " Father Ted" oder auch " Flight of the conchords " gerne mögen.
Auch durch meine königsblaue Brille kann ich dem Ding leider nicht allzuviele Punkte geben.
Eine mit viel Lokalkolorit angereicherte, klamaukige Ruhrpottkömödie über den großartigsten Fussballklub unter dieser Sonne, nicht ohne Charme, aber nur stellenweise komisch und voller Klischees. Insgesamt doch eher lauwarme, wenn auch trotz dämlicher Story recht kurzweilige Unterhaltung.
5 und einhalb.
Glück auf.
Polleys Doku, eine Form der Sinnsuche in Familienerinnerungen, geprägt von der Vielfalt persönlichen Empfindungen und deren Einfluß auch die Sichtweise der Geschehnisse der Vergangenheit, dem interpretierbaren Wahrheitsbegriff im zwischenmenschlichen Kontext, ist ein kluger Zerrspiegel und in seiner Form sehr gelungene Dokumentation.
Selbstreflektierend und facettenreich in seinen aus verschiedensten Blickwinkeln erzählenden Versatzstücken, Reaktionen und auslösenden Emotionen aller Beteiligten, wird der Film, obwohl seine eigenen Geschichte keine sonderliche Außergewöhnlichkeit darstellt, letztlich zum Medium im Medium; insbesondere weil Polley selbst Distanz wahrt, unterschiedlichste Rückblicke zulässt, und zwar in ihrer eigentlichen Betrachtung des Lebenswegs ihrer Mutter eine neutrale Interviewer-Position einnimmt, aber trotzdem Teil ihrer eigenen Geschichte bleibt und eine eigene Wahrnehmung in sich trägt, die letztlich Einfluß auf das Gesamtbild und die Produktion hat.
Erzählerisch sehr gut aufgebaut, am Ende vielleicht ein ganz klein wenig zu lang geraten aber sehr ehrlich und stellenweise faszinierend.
Barton Fink ,There will be blood & Donnie Darko.
Mit Abstrichen auch Birdman, den ich zwar nicht schlecht fand, aber viel zu künstlich und überladen um ihn wirklich zu mögen.
" Hotaru no haka " , ein erschütternd-schönes Meisterwerk aus der Hand Takahatas, beeindruckt insbesondere durch seine phantastische Bildsprache und die schonungslose Authentizität, die in der tiefen humanistischen Botschaft dieses Films miteinander verschmelzen.
Seine eigentliche Schönheit liegt neben der grandiosen Inszenierung letztlich in der Darlegung der hässlichen Wahrheit des Krieges und der Courage, mit der er sie veranschaulicht.
Jenseits aller politischer Interessen, militärischer Fronten oder verschiedenstartig beeinflußter Medien, erzählt " Die letzten Glühwürmchen" vom Tod der Schwächsten unserer Gesellschaft, die ihm zum Opfer fallen - ohne jegliches Pathos oder manipulative Heldenverehrung.
Takahata ist ein von Anfang an konsequenter und schonungsloser Erzähler und sein Werk hat die Fähigkeit, nicht nur in seiner zeitlos wichtigen Message nachzuhallen, sondern dem geneigten Zuschauer auch eine kleine Narbe zu schlagen, wenn er das letzte Stück des Wegs gemeinsam mit dem Geschwisterpaar Seita & Setsuko gegangen ist.
Hoffnungslos traurig, aber auch voller Poesie und Barmherzigkeit im Angesicht des Schicksals zweier Kinder des Krieges, in deren unbeugsamer Zuneigung füreinander der kleine Lichtblick liegt, den jede große Geschichte braucht.
Und wir auch.
Dieser Kommentar ist dem lieben Tee gewidmet.
Oh je. Das ein Sequel meist nicht an den ersten Teil heranreicht, ist im Grunde nicht neu und Whedons Fortsetzung reiht sich hier auch nahtlos ein. " Age of Ultron" ist ein 150minüter, uninspirierter Krawallfilm ohne jegliche Spannung und bietet kaum Unterhaltungswert. Der Film erschlägt sich selbst mit endlosen Actionsequenzen, die irgendwann keine Wirkung mehr entfalten und im Fortlauf des Films langweilen, fast schon nerven. Die Geschichte, die die verbliebene Restzeit ausfüllt, ist herzerfrischend sinnfrei und nach üblichem Muster überraschungsarm zusammengeflickt.
Über einige dieser Dinge könnte man noch wohlwollend hinwegsehen, wenn die Avengers zumindest wieder mit humoriger Interaktion punkten könnten, aber Part 2 hetzt seine Figuren lediglich von einer Schlägerei in die nächste und erreicht dabei nie den Witz des Vorgängers. Ich mag Joss Whedon eigentlich, aber das hier war nichts.
Das war doch mal wieder sehr schön!
Verbrecher und Ex-Knackie Snake Plissken erhält den Auftrag, den zu einer Notlandung gezwungenen US-Präsidenten aus dem zum riesigen Anarcho-Gefängnis für Schwerverbrecher umfuktionierten Manhattan zu befreien.
Zeitlimit: 22 Stunden..
Trashiges Dystrophie-Szenario küsst 80er -Actionmovie. Plissken verkörpert dabei vieles von dem, was kleine Jungs ( oder die, die es irgendwo immer geblieben sind ) schon immer sein wollten. Pirat, Gangster, Ritter & lonesome Cowboy. Sexy Adrienne Barbeau hat mich bei der Erstsichtung vor etwa 20 Jahren zudem ziemlich nervös gemacht und steht stellvertretend für das, was Jungs sonst noch gerne mögen.
In seiner düster-comichaften Übertreibung seltsam zeitlos, ist " Escape from New York " mittlerweile zu Recht ein Klassiker geworden. Machohaft und mit unglaublich simpler, fast einfältiger Story, aber dicht inszeniert und herrlich stilisiert - und dabei auch noch echt ernst gemeint und spannend erzählt. Kann auch nicht jeder.
Unterlegt mit düster-treibenden Score, entwickelt Carpenters Film mit zunehmender Laufzeit einen tollen Rhytmus, einen Beat, wie ihn ein altes, aber liebgewonnenes Videospiel besitzt. Liebgewonnen, nicht weil es alt ist, sondern weil es einfach irgendwie geil ist.
Ich habe tiefe Achtung vor jedweder Art kompromissloser, genreübergreifender Klischee-Mixtur, wenn sie am Ende so unterhaltsam ist wie dieses Endzeit-Teil.
Fiktiver Biopic des zweitbesten Gitarristen der Welt, Emmet Ray. Alles ist in dieser hervorragenden Bildkomposition an seinem rechten Platz, von der Lampe in der Lobby, dem 30er Jahre Reefer- Szenario auf samtbezogenen Sofas im marihuanageschwängerten Séparée, bis hin zu den Musikbühnen, die Emmets Welt sind.
W. Allens ständige Übertreibung in der Beschreibung seiner narzisstischen Hauptfigur und die zeitweise überfrachteten Monologe können den Filmgenuss jedoch trüben, wenn man diese Art von Humor nicht mag. Ständig wiederkehrende Running-Gags wirken zunehmend ermüdend, die Ausschmückung des selbstherrlichen Ray war mir persönlich zu überzogen um auf Dauer komisch zu sein. Wirklich groß wirkt der Film eher in den kleinen Anspielungen und zurückhaltenden Szenen, die jedoch im Ganzen zu sehr an den Rand gedrückt wirken um eine stärkere Wirkung entfalten zu können. Nicht witzig genug für eine Komödie, zu überladen für ein wirklich gutes Drama, jedoch mit überzeugenden Zutaten für eine insgesamt unterhaltsame Verbeugung vor den Swinging Times. Es gibt Woody-Filme, die ich sehr mag. Dieser hier gehört, trotz vereinzelt guter Momente, nicht wirklich dazu.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Amy Albany, die das Leben ihrer Jugendjahre mit ihrem Vater, der Jazz -und Junkielegende Joe Albany, beschreibt.
In ausdrucksstarken Bildern eingefangen, weiß Jeff Preiss seine Geschichte durchaus in Szene zu setzen. Das Sonnenlicht ist Albanys Feind, schläfrige Bilder und erschöpfte Atmosphäre hinter zugezogenen Vorhängen, das alles ist optisch wunderbar und treffend umgesetzt und begleitet die Hauptfiguren auf ihrer unsteten Reise zwischen Gefängnisbesuchen, Rehabs, billigen Absteigen und schlecht bezahlten Auftritten.
Preiss schildert die Vater/Tochter - Beziehung ohne erdrückendes Pathos, Hawkes und Fanning spielen ihre Rollen überzeugend und akzentuiert, selbiges gilt für Glenn Close als schicksalergebene Großmutter, die Amy und Joe immer wieder bei sich aufnimmt. Hinzu kommt die gelungene, liebevolle musikalische Untermalung in situativ getragen-schweren oder flirrend nervösen Jazztönen.
Preiss scheint sich jedoch leider ab einem gewissen Punkt nur schwerlich entscheiden zu können, wie er den Fortlauf seiner Geschichte erzählen möchte; manchmal wirkt die Story etwas ziellos, da er keinem der beschriebenen Lebensstränge ( Amy / Joe ) entschlossen genug folgt.
Insgesamt ist "Low Down" trotz guter Ansätze und einnehmender visueller Machart etwas zu unauserzählt geraten, verliert sich manchmal in Nebensächlichkeiten und versucht am Ende eine Moral in seiner Geschichte zu finden, die ohnehin offensichtlich erscheint.
Nach 2. Sichtung erhält also " Hana-Bi " nun hiermit offiziell die Aufnahme in den Olymp meiner Lieblingsfilme.
Polizist Nishi Yoshitaka ist ein Cop am Ende seines Weges. Er hat Außenstände bei der Yakuza, den Tod seiner Tochter kann er nicht überwinden. Als seine Frau schwer erkrankt, setzt Nishi alles auf eine Karte um ihren Wunsch einer letzten gemeinsamen Reise zu erfüllen..
Vielleicht kein durchweg einfacher, aber in seiner Trägheit verstörend-schöner Film von Kitano . In schwermütigen Bildern vorgetragen, ist dieses Movie trotz manch harter Gewaltszene sehr nüchtern und zurücknehmend inszeniert und besitzt einfach eine schöne elegisch/fatalistische Aura.
Ein Film ohne wirkliche Action, jedoch mit hohem Maß an japanischer Bildsprache und Symbolik, die miteinfließt. In manchen Momenten entwickelt der Film eine schweigsame Poesie, wenn man sich auf solcherlei Dinge und die andere Art der Erzählweise im asiatischen Cinema einlassen kann, bzw. mag. Der maskenhaft stoisch- verzweifelte Kitano trägt das Drama über Liebe und Gewalt, das unerträgliche Leben und den erlösenden Tod.
10 Punkte für die " Feuerblume".
+++ Spoiler++
" Das Erwachen der Macht" ist ein gefühliges, schönes Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren aus der Jugend / Kindheit, die mittlerweile ja schon eigentlich zu alten Freunden geworden sind; viel mehr gibt das Ganze aber, bei aller persönlichen Zuneigung zum Star Wars-Universum, leider nicht her. Der Film ist einerseits stark inszeniert, bietet tolle Weltraumschlachten, liebevolle Settings und interessante Aspekte wie beispielsweise die Vermenschlichung der Sturmtruppensoldaten in Person des Charakters FN 2187 ( Finn ) oder die entfernt an Yoda erinnernde, weise alte Maz Kanata. Andererseits wirkt die Story leider ab einem gewissen Zeitpunkt auch etwas mutlos und verlegt sich zu sehr aufs Recycling . Viele Szenen waren doch recht aufgewärmt und fast 1:1 aus der Originaltrilogie abkopiert - das ist dann auch irgendwann keine Hommage mehr, sondern schlichtweg wenig innovativ.
Dazu kommt das erneute Vater/Sohn Duell, selbstverständlich im Finale auf einer überlangen, schlecht ausgeleuchteten Brücke ausgetragen. Na ja.
Schauspielerisch ist das alles sehr solide, Harrison Ford spielt seine alte Rolle mit einem humorigen Augenzwinkern und auch Daisy Ridley und John Boyega gefallen als sympathisches Duo Rey und Finn. Adam Driver hat als mental instabiler, zeitweise unkontrollierter Bösewicht Kylo Ren ein paar gute und sogar auch witztige Szenen, stellt aber aus meiner Sicht eigentlich keine echte unmittelbare Bedrohung dar. Letztlich steht er aber symbolisch für diesen Film. Genauso wie er mit Hilfe seiner Maske versucht dem großen Vader nachzueifern, ist auch der neue Star Wars-Film bemüht, die Brücke zur alten Geschichte zu schlagen, übertreibt es damit letztlich dann doch ein ganzes Stück und entwickelt keine wirklich eigene Magie . Unterhaltsames Weltraumabenteuer, dem aber Mut zur Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein fehlen um wirklich großes Kino zu sein; wenn auch insgesamt überzeugender als die doch recht schwachen Verfilmungen der letzten Episoden des Science Fiction Märchens.
Japanisches MonsterTrash-Movie im traditionellen Kaiju-Stil, welches im Ganzen eher für Genrefans zu empfehlen ist.
Ein Militärschiff mit jeder Menge Plutonium an Bord stößt auf die gigantische, schildkrötenartige Kreatur Gamera, die den Bewohnern der nahegelegenen Städte in einem Kampf auf Leben und Tod gegen attackierende Riesenflugsaurier zur Seite steht.
Die liebevollen Aufbauten und die charmant-veraltete Tricktechnik sind nicht ohne Reiz, aber auf Dauer ist der hölzern gespielte, überraschungsarme Plot auch recht langatmig.
Gefallen hat mir persönlich der Umstand, dass das so erhoffte Eingreifen Gameras in den Kampf gegen die Gummi - Flügelwesen letztlich deutlich mehr zivile Opfer fordert als der eigentliche Angriff der Saurier, ganz zu schweigen von erheblichen Kollateralschäden im Urbanen Raum und unvorteilhaften, weitgreifenden Veränderungen der Topografie des betroffenen Gebiets.
Nicht wirklich meins, aber stellenweise recht lustig; zudem mochte ich den guten alten Gamera irgendwie und hatte auch 3 Weizen.
" Little Miss Sunshine" ist ein süßes, aber angenehmer Weise kein klebriges Familien-Roadmovie, gespickt mit skurrilen, tragikomischen Charakteren und schwarzhumorigem Witz. Wir folgen der pummeligen jungen Olive , ihrem Dope-abhängigem Großvater und dem Rest der schrägen Hoover-Sippe auf ihrem Trip zu einem Schönheitswettbewerb nach Los Angeles, den zu gewinnen Olivias größter Wunsch ist.
Die Botschaften des Films - die Liebe zur Familie, der Mut zum Durchschnitt, zur Andersartigkeit und für sich und seine Träume einzustehen , entgegen der Richtung eines gesellschaftlich festgelegten Schönheitsideals und dessen vemeintlicher Oberflächlichkeit - sind lobenswert und zudem sicher im Film und seiner Geschichte verankert ohne dabei penetrant zu wirken. Denn die kleine Hoover, heiter und liebenswert aber dicklich und bebrillt ( und den gesamten chaotisch-durchgeknallten Clan im Schlepptau ), wirkt letztlich natürlich fehl am Platz zwischen all den anderen, hochgestylten, puppenartigen kleinen Mädchen und ihren ebenfalls gestylten Müttern, die mit spitzen Fingern im Akkord Löckchen aufdrehen, Strähnchen einfärben oder noch finale Haarspangen an den Häuptern ihrer Töchter befestigen..
Sehr charmantes Movie, aber in der Gesamtheit ist der Storyverlauf, vom starken Anfang einmal abgesehen, leider nicht übermäßig fesselnd und bleibt etwas zu oberflächlich in seinem schrulligen Loser- Statement. " LMS" lebt aber vom sehr gelungenen Zusammenspiel seiner Hauptfiguren und der ausdruckstarken, entzückenden Abigail Breslin.
7 Schleifchen.
" Carlitos Way " , die Geschichte eines puertoricanischen Ex-Gangsters, der versucht ein neues Leben zu beginnen und eine alte Liebe zurückzugewinnen, ist ein elegisches Movie im Adagio Tempo und nimmt erst in der 2. Filmhälfte richtig an Fahrt auf - dann aber mit einem Sog, dem man sich kaum noch entziehen kann.
Pacinos Schwermütigkeit und die Last des stetig zunehmenden Kontrollverlustes und der Angst sind in der starken Kamera eindrucksvoll festgehalten und übertragen sich ; die langsamen Handlungsstränge, elegant ineinander verwoben, lösen sich zum Finale Furioso des Carlito Brigante hin geschickt aufeinander abgestimmt zum letztlich Unausweichlichen auf.
DePalmas Film besticht durch die Fähigkeit, in seinen Gewaltszenen ebensoviel Intensität wie in tragisch-melancholischen Momenten entwickeln zu können, alle erforderlichen Karten für ein klassisches Drama zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Dosierung auszuspielen und damit das Gefühl für seine Geschichte und ihre Protagonisten wirklich treffend zu transportieren. Miller & Penn komplettieren den phantastischen Cast. Düster - traurige Crime-Ballade in beeindruckenden Bildern und für mich einer der besten Gangsterfilme ever.