pabloundtrish - Kommentare
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Alle Kommentare von pabloundtrish
Perfekte Ausrichtung, Farben und Kamera. Wunderschöne Ästhetik. Obercooler spießiger Plastikfilm. OmU Dialogzitate und steife Darsteller. Frau als plumpes Klischee zwischen Verführerin und Giftschleuder. Mann als entsprechender 08/15 Trottel. FiN.
Dass es einen so unverschämt langweiligen Film gibt. Schlecht geschrieben, gemacht und besetzt aber durchgestylet wie eine Rasierschaumwerbung. Und diese abtörnende Spießererotik. Die Story mit Bill Pullman ist noch relativ vielversprechend, hört dann aber noch vor der Auflösung auf, gerade wo es im Knast interessant wird. Mir ist so was zu seicht und wabbelig, erst recht, wenn es spannend oder sogar verstörend wirken soll. Ich mag Lynchs experimentelle Kurzfilme, in denen er einfach nur einen Schatten über eine Treppe wandern oder einen Käfer an einem Haus vorbei laufen lässt und Ähnliches. Das wirkt auf mich viel verstörender, als wenn er es allzu selbstbewusst so richtig mit Handlung und Inszenierung versucht. Bei Mulholland Drive und co. wirkt er einfach nur wie ein Mann ohne Geschmack aber dafür mit Geltungsdrang, der, statt sich mitzuteilen, drumrum schwafelt und alles mit bedeutungsschangeren Fragezeichen durchtränkt, um sich eben wichtig zu machen. Der Filme macht, die etwas von dir wollen, anstatt dir etwas zu geben. Durchdrehen und willkürliches Chaos erzeugen kann jeder, die Kunst besteht für mich unter anderem darin, Gedanken oder Gefühle auszudrücken und zumindest teilweise zum anderen Ende hin zu transportieren. Erstaunlich, wie gut das Lynch bei seinen Kurzfilmen gelingt und wie sehr er dann failt, wenn es zu größeren Dimensionen kommt. Als wären es zwei verschiedene Leute. Und Lost Highway ist mit gewaltigem Abstand sein absoluter Tiefpunkt. Das ist nur noch verworrenes Getue über volle 135 Minuten. Minus elf Punkte plus einen dafür, dass mich nie wieder ein Film langweilen wird = Minus zehn Punkte.
Der Film macht sich irgendwie ähnlich kaputt, wie sein Protagonist.
Die erste Hälfte ist perfekt, definitiv eine 9-10. Vermutlich origineller und künstlerisch anspruchsvoller, als der meiste Arthaus Kram, zum Beispiel durch an schwarzweiß grenzende Farbentsättigung, Schnittpausen in immer gleicher Länge, sowieso ungewöhnliche Schnitte, bei der einfach die Musik mitgenommen wird uvm. - aber ohne sich damit zu irgendeinem Zeitpunkt zu profilieren. Also wirklich selten bis nie gesehene Ideen, die aber kein aufmerksamkeitsgeiles Getue sind, sondern einfach dem Film dienen. Inhaltlich unterhaltsam, aber noch glaubwürdig. Sehr sozialkritisch. Toll gespielt, schöne Sets. Man kann sich halt so richtig damit identifizieren und hat auch jede Menge Spaß beim gucken. Vor allem, wie der Film dem Zuschauer selbst überlässt, was er denken soll (ähnlich wie bei Menschenfeind) gefällt mir sehr gut. Und dass es bis dahin kein hysterisches 08/15 Sozialdrama ist, sondern wie ein Blick direkt in sein Leben mit allen Hochs und Tiefs, allen gesunden und kranken Gedanken und Taten. Das einzige, was man in der ersten Hälfte auf ganz hohem Niveau bemängeln könnte, ist der ungeduldige Spannungsbogen, wie der Typ immer irgendwas heftiges tut oder erlebt und dazu betonen muss, dass das noch seine beste Zeit war. Das hätte man auch nüchterner gestalten können, dann wäre es noch glaubwürdiger und dramatischer gewesen. Aber abgesehen davon hätte der Film 1:1 so weiter gehen sollen, vielleicht noch mit einer Eskalation am Schluss, aber auf dem Niveau.
Stattdessen fängt er gut bei der halben Laufzeit an, zu nerven, indem er dann doch noch einen auf die übliche Standardkunstscheiße macht, zum Beispiel indem gefühlte 15 Minuten der selbe Gitarrenakkord im Hintergrund läuft und man den Protagonisten in plötzlich schlechterer Bildquali nur noch lachen und durchdrehen sieht, während er jemanden so trashig in Maschendraht wickelt. Da wird es dann so komisch Exploitation mäßig und mutiert zu einem billigen Rachefilm. Der Schluss war dann noch mal so ganz drastisch splatterig, was nicht passt, weil der restliche Film wie gesagt mehr ein Drama ist und bei all den vielen Gewalttaten nie viel zeigt. Das wirkt also, als wollte man auf den letzten Drücker noch möglichst viele Zielgruppen ködern. Schade eigentlich. Aber auch die zweite Hälfte hat definitiv ihre Höhen und ein paar Szenen, die man wahrscheinlich nicht so schnell vergisst.
Der Film an sich ist schon was sehr besonderes. Er ist unglaublich intensiv und originell. Leider verliert er in seinem Laufe irgendwann an Feinfühligkeit und Glaubwürdigkeit aber ich kann ihn trotzdem uneingeschränkt an nicht zu zarte Gemüter weiter empfehlen und habe ihn selber wahrscheinlich auch nicht zum letzten mal gesehen.
Ich hoffe sehr, dass die Meldungen nicht mit uns spielen und stattdessen Saw wieder sein Spiel spielen darf.
Als Krimi hat der mich ziemlich enttäuscht, zumal man viel schneller als Sherlock Holmes drauf kommt, wer der Mörder ist und dafür muss man kein Genie sein. Was irgendwie ja an sich schon sehr paradox ist, was soll das bitte für ein Sherlock sein. Die Auflösung fand ich auch enttäuschend, nach dem vielversprechenden Anfang bzw der Art, wie die Morde begangen werden, war ich eigentlich sicher, dass da mehr hinter steckt, dass der Mörder die Leute irgendwie einlullt, sie hypnotisiert oder sonstwie genial verrückt in den Tiefen ihrer Seele rumwühlt, war aber leider nicht. Handwerklich sehr gemischt, guter Schnitt, gute Nachbearbeitung und gute Musik, dafür die Vor- und Nachspänne, Schauspiel und Kamera wiederum belanglos. Alles in allem lebt der Film von der Grundidee, Sherlock Holmes in die Neuzeit zu übertragen und ihn zu einem schwierigen Soziopathen zu machen. Die Idee ist aber auch nicht ganz neu, es gab ja mal den Film "Genie und Schnauze", in dem Holmes ein Asi ist, der sich von allen feiern lässt und Watson insgeheim das eigentliche Genie. Na ja, ich habe nach den vielen Lorbeeren echt sehr viel mehr von der Folge erwartet, aber sie war alleine vom Entertainment her schon ganz nett. Aus meiner Sicht eine ganz solide Trash-Komödie.
Auf jeden Fall anschauen. Ich sehe das so:
Labyrinth der Leidenschaften, 2.5
La Mala Educatión - Schlechte Erziehung, 4.5
Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande, 7.0
Matador, 7.0
Volver, 7.5
Das Kloster zum heiligen Wahnsinn, 8.0
Die Haut in der ich wohne, 8.5
Da waren wie immer ein paar gute Ideen für einen Filmabend dabei, aber das ist auf jeden Fall von den Filmchecks, die ich bisher kenne, der, der mit Abstand die meisten Filme spoilert. Und seine ständige Werbung für die Oscars ging mir auch etwas auf den Keks, zumal die meisten Oscar prämierten Filme, die ich kenne, eher mittelmäßig sind.
Ohana means family. Family means nobody gets left behind or forgotten♡
Was für ein Meisterwerk. Alles mal wieder handgezeichnet, ein sehr schöner Trend, den Disney da wieder eingegangen ist. Sogar der erste seit Dumbo, bei dem sie sich an Hintergründe aus Wasserfarben gewagt haben, wobei man nichts korrigieren kann, was aber dafür einen stärkeren Kontrast als Gouache oder Acryl gibt.
Außerdem ist Disney ja eins der wenigen Filmstudios, was keinen Schwerpunkt auf Genrefilme setzt, sondern im Stil der alten Klassiker vielleicht noch bis in die 60er/70er auch heute immer noch einfach Spielfilme produziert. Lilo und Stitch, Buddy Screwball Science Fiction Action Öko Komödie Drama Katastrophen Coming of Age Romanze Sportfilm Tanzfilm Monsterfilm klassischer Zeichentrick in Hawaii mit Elvis Soundtrack. Da kann man ja eigentlich nur "Film" zu sagen, wenn man sich keinen Knoten in die Zunge machen will. Aber die meisten heute verschubladen sich selbst, anstatt einfach im Stil der alten Klassiker nur ihr Ding zu machen. Das mag ich an Disney, dass die sich eine gewisse Authentizität beibehalten haben und dass wie bei allen großen Künstlern auch die Macher der Disneyfilme auf Risiko setzen und gerade deshalb so gut sind, weil nicht alles kalkuliert und Zielgruppen orientiert wirkt. Wenn man einfach nur konsequent sein Ding macht, dann spüren und mögen das die Leute mehr, als wenn jemand ankommt und Erfolg haben möchte.
Ok, der DJ meiner alten Band hat irgendwo recht, weißer Rock n Roll ist (ethisch gesehen) das schlimmste, was es gibt. Aber ich feier die Mucke trotzdem.
Ich habe den Film übrigens geguckt, weil ich zur Abwechslung mal was richtig hohles und hupdiflupdi mäßiges schauen wollte, ich habe Zeichentrick gegooglet und dachte bei Lilo und Stitch, das sei eine Nickelodeon Geschichte oder so was, also wirklich nur so was albernes, weil ich da in dem Moment grade Bock drauf hatte. Ich hatte von dem auch nie viel gehört und kurz gesagt, scheint der einfach nicht gut promoted zu sein, zumindest nicht so, dass er mich irgendwann mal neugierig gemacht hätte. Obwohl ich dieses "Hi" Meme von Stitch und den Ohana Spruch beide schon vor Jahren auf Facebook hochgeladen habe, weil ich die so cool fand. Mir wäre aber nie in den Sinn gekommen, dass Lilo und Stitch ein richtiger Film ist.
Aber was ich dann gesehen habe, hat mich sehr berührt und aus den Socken gehauen. Wer mal wieder einen richtig schönen lustigen und traurigen und einfach unterhaltsamen Film sehen will, darf den auf gar keinen Fall verpassen. Zumal das ein Film quasi wie aus dem richtigen Leben ist, chaotisch, nichts beschönigt, mit vielen zwischenmenschlichen Konflikten, sympathischen Macken usw aber mit ganz viel Herz und Ohana. Ich werde mir den auf jeden Fall auf Blu-Ray oder DVD besorgen. Eine meiner ganz wenigen 10 Punkte Bewertungen. Ganz großes Kino ♥
Grandiose Buddy Komödie um einen alten alleinlebenden demenzkranken Meisterdieb und seinen Roboter. Wunderschöne Bildsprache, toller Wortwitz, gute Musik und die Story macht richtig Spaß. Auf jeden Fall auch was fürs Herz, aber auch schwarzer Humor, spannend, entspannend, der Film hat eigentlich alles. Aber auch ein paar Logikfehler und abgesehen von Frank Langella und Susan Sarandon fand ich auch die schauspielerische Leistung nicht so besonders, vor allem die Frau im Roboterkostüm aber auch die Komparsen, wie z.B. die Polizisten zum Schluss. Aber das ist alles noch im grünen Bereich und stört nicht weiter. Robot und Frank ist auf jeden Fall so ein richtiger Schatz, unglaublich schön fotografiert und auch klanglich sehr ästhetisch untermalt, mit teilweise echt sehr bissigem Humor, schöne Story, schönes Timing und Pacing. Sollte man sich unbedingt anschauen.
(SPOILER)
John F. hat die Idee, sich zu verstümmeln und umzubringen, um berühmt zu werden. Dafür lässt er sich z.B. auf der Bühne vor 10.000 Fans, darunter auch einige kleine ausrastende Groupie Mädchen mit Zahnspange, dafür feiern, dass er sich grade das Bein hat absägen lassen, das Ganze (inklusive der OP, die von seinem "besten Freund" durchgeführt wird) live vor Millionen Fernsehzuschauern, als Einspieler so eine animierte Statue, der mit mächtigen Soundeffekten und pompöser Musik das Bein abbröckelt. Warum? Um berühmt zu werden.
Auch wenn das an sich noch irgendwie nach bissiger Satire klingt und der Ansatz, sterben, um unsterblich zu werden, ganz originell anmutet, ist das so komisch vermischt mit realistischen Drama Elementen, dass dann z.B. noch seine Frau in der Hochzeitsnacht mit seinen beiden Kumpels fremd geht und er dann nicht mal mehr bei den Nutten einen hoch bekommt und dann laden die Fernsehleute noch seine Mutter zur Liveübertragung seines Suizids ein, man bekommt ununterbrochen seine Sorgen und Zweifel ab, also man kommt dann auch nicht drumrum, einen Bezug zu dem Hauptprotagonisten aufzubauen. Dazu dann immer noch die jubelnden Massen und Fernsehproduzenten, die ihn regelrecht dazu drängen. Das hat ne ziemlich beschissene einerseits fast schon realistische aber irgendwo auch hyperskurrile Wirkung. Also der Film versaut einem negativ die Laune, geht über Satire hinaus und ist eigentlich nur noch böse. Und ich bin da nicht zimperlich, ich liebe Gore, Splatter, Drama und so, schaue so was auch nicht selten vor dem einschlafen und eigentlich sogar überwiegend Horror oder besonders verstörende Dramen. Aber dieser Film fühlt sich sogar für mich echt sehr unbequem an. Wahrscheinlich wollte er aber auch genau das erreichen.
Andererseits hat der Film einen ganz guten Humor, der die Medienwelt, die Amerikanisierung sowie den Drang mancher Leute fame werden zu wollen und deren schlechte Selbsteinschätzung (Stichwort Musikvideos) auf die Schippe nimmt. Ich finde den Film auch echt gut gemacht, also ich teile absolut nicht die vorherrschende Meinung, er wäre billig. Ich war eher erstaunt, wie viele Sets, Statisten, Effekte dieser Film hat und überhaupt, wie groß er insgesamt filmtechnisch ist. Auch die schauspielerische Leistung, Pacing, Timing, Kamera.. alles sehr gut gerockt.
Aus genau diesem Konflikt, weiß ich eben nicht, ob ich ihn empfehlen soll oder eher abraten und wie ich nun bewerten soll, da wäre auch so ziemlich alles drin, von 3-7 Punkten. Darum ist das nach Martyrs der zweite Film, den ich hier (aus ähnlichen Gründen), trotz Komplettsichtung gar nicht bewerte. Der Vorgänger Muxmäuschenstill ist wiederum ein grandioser Geheimtipp, der hat überzeugte 8.5 Punkte von mir gekriegt. Also wenn ihr euch was Gutes tun wollt, lieber Muxmäuschenstill gucken ;) Short Cut to Hollywood war mir auf jeden Fall ne Nummer zu grausam und aufdringlich.
Das ist mal wirklich ein Outing für mich als Tierrechtler^^ ich hatte davor zwar schon Lieblingsfilme auf VHS, aber der erste Film, von dem ich woanders gehört und daraufhin alle damit genervt hatte (hab den dann gleich doppelt von zwei Seiten geschenkt gekriegt), das war mit 9, ca. 1993, Free Willy.
Meine erste DVD war 2002 Exit Wounds, so ein Actionfilm mit DMX und noch jemandem. Der war ganz ok, das beste daran war natürlich die revolutionäre Auflösung, dass das auf einmal sogar noch besser als im Fernsehen aussieht und ich hatte eine fette Hi-Fi Box unter den Rechner gestellt (DVD Player hatte ich da noch nicht), über die die Explosionen und so richtig fett rüberkamen, also ich hab das alles richtig gespürt, als wäre ich mitten drin.
Meine erste Blu-Ray war Die Sehnsucht der Falter, auch da war ich wieder richtig geflasht von der neuen Grafik. Und der Film ist ein ziemlich nicer Vampirstreifen. Habe den schon vor ein zwei Jahren bei Moviepilot eingetragen, aber irgendwie wartet der immer noch, wie einige andere tolle Filme auch, auf seinen Eintrag. In der Hinsicht ist IMDB auf jeden Fall ne Spur fitter.
Das Dschungelbuch zählt zu einem meiner ersten Lieblingsfilme, ich meine der zweite nach Dumbo und Oh wie schön ist Panama gab es auch noch. Das waren so meine drei Basics bis ich 4 war.
Meine Freundin meinte schon, dass meine 1000te Filmbewertung auf MP bestimmt so ein mittelmäßiger Film wird, der nicht mal schlecht ist, sondern nichts halbes, nichts ganzes xD Genau so ist das gekommen. Einerseits ist der Film natürlich interessant bis spannend, vor allem durch den gestörten Hauptprotagonisten und wie gut er gespielt ist. Filmisch ist das auch alles ganz nett, obwohl es ganz klar ein Film ist, der um die Story gebaut ist und auch keine allzu hohen Ansprüche an sich selber stellt. So weit, so gut. Aber es ist andererseits ein unglaublich schwer auszusitzender Film. Weil das Pacing so ermüdend ist. Zum Beispiel dauert alleine die Flugreise 15-20 Filmminuten und den ganzen Film hindurch werden alle Gedanken und Gefühle der Befragten 1000x wiederholt und lauter unnötiges Zeug geredet, wie, dass sie sich Rühreier gemacht haben. Echt schwer, sich wach zu halten, bei dermaßen viel Füllmaterial und Wiederholungen. Je mehr sich was wiederholt, desto weniger hat es mit Spannungsaufbau zu tun und es wirkt, auf mich zumindest, irgendwann nur noch anstrengend. Würde der Film halb so lange dauern, wäre er gut. Aber so guckt er sich mehr wie eine mittlere Folge von den Profiler Serien, die immer nachts auf Kabel 1 liefen. Ich war froh, als er vorbei war, aber bereue es auch nicht wirklich, ihn gesehen zu habe, denn das Entertainment war schon ganz ok und natürlich ist das an sich ne sehr gute Geschichte. Nur halt bei weitem nichts, womit sich 95 Minuten füllen lassen. Das Tempo ist auch für Doku-Verhältnisse sehr unterdurchschnittlich, wenn man im Fernsehen oder auf YT den üblichen Quatsch guckt, Nazis, Al Quaida, Kulturzeit und so, das hat auf jeden Fall mehr Pepp, auch wenn es natürlich bei weitem nicht so interessant ist. Aber halt viel kompakter. Also der Film scheitert meiner Meinung nach komplett an zu viel Drehbuch und Laufzeit. Er missbraucht sich quasi selbst, also missbraucht die geniale Story, um aus Aufmerksamkeitsdrang das Publikum gespannt hinschauen zu lassen, in Erwartung wie es weitergeht, auch in Momenten, die einfach völliger Verzicht sind. Das ist leider mehr ein Arbeitsverhältnis, als eine Win / Win Situation, er gibt einem nen echt guten Inhalt, wenn man dafür als Gegenleistung den ganzen Müll mitnimmt. Das wäre echt besser gegangen, zumal man auch mehr Bilder hätte zeigen können. Das wäre auch eine gute Möglichkeit gewesen, um ungefähr auf Spielfilmlänge zu kommen. Denn die Bilder, genau wie der Soundtrack, sind wiederum sehr homogen, da wäre auf jeden Fall noch was gegangen. Trotzdem alles in allem etwas, das mich irgendwo fasziniert hat, darum die ganz gute Bewertung und eine Empfehlung an alle, die bereit sind, etwas Zeit zu opfern, um etwas andere Zeit zu nutzen. Für mich eine ganz spaßige, wenn auch wahrscheinlich einmalige Sichtung.
Natürlich sollte RTL lieber gute Filme wie Requiem for a Dream zeigen, anstatt es immer noch mit einem eigenen Programm zu versuchen.
Eat ist vom Sex and Violence Faktor her echt gelungen und beinhaltet einige originelle Ideen. Sowie, wenn auch unterschiedlich verteilt, unterm Strich sehr viel Story. Und einige Sidekicks und Locations, wie die Vermieterin mit ihrem frisch kastrierten Rüden, ihre Konkurrentin in den Casting Büros immer und ihr neuer Lover im Club. Alle wichtigen Nebenfiguren werden ebenso gründlich portraitiert, wie die Hauptfigur, was den Film sehr zugänglich macht und dafür sorgt, dass man auch ohne viel Schnickschnack vom Entertainment her gut bedient wird. Und, so was liebe ich ja besonders, ein paar sind genau so verrückt, wie die Dame, die sich hier selber verspeist. Es gibt sogar viele überraschend tiefgründige Dialoge und bewegende Szenen, die ich dem Film gar nicht zugetraut hätte. Und alleine schon das Intro zu dem Film ist der Hammer.
Leider ist der Film handwerklich nicht so gut umgesetzt, zum Beispiel sind die Stimmen der Schauspieler deutlich leiser gemischt als die anderen Tonspuren und die Lippen bewegen sich ganz anders als die Synchronstimmen, wobei das beides an der deutschen Version liegen kann. Aber auch die Musik ist öfter mal nervig und die Schauspieler gehen so. Die Horroreffekte sind große Klasse, zumal sie offenbar alle analog sind.
Der Film ist oft einfach nur unlogisch, wie zum Beispiel, dass sie ständig ihre Freundin damit verrückt macht, dass sie geschnappt werden könnten, aber selber Tage lang mit dem riesigen Blutschmierer an der Fensterscheibe ihres Autos durch die Gegend fährt. Oft fängt auch die selbe Sache sehr klug und stimmig an und endet dann völlig wirr. Also insgesamt ist es ein reiner Spielfilm, der mehr in Richtung Torture Porn bzw Splatter geht, wobei der Film zumindest dem Schluss nach zu urteilen gar nichts anderes sein will.
Und der Schluss ist auch echt der Hammer. Nur darf man halt kein logisches und stimmiges Selbstverstümmelungs-Drama a la In My Skin erwarten. Mehr ein pseudogesellschaftskritisches, feministisches Exploitation-Trashkino, das stellenweise sehr gelungen und über manche andere Strecken dann aber auch etwas langatmig ist. Zwar auch nicht undramatisch und zum Teil sehr berührend, aber wie gesagt, mehr ein bunter chaotischer Mix als Sozialdrama.
Handwerklich ist es kein gesteigertes Meisterwerk, was man in der Gesamtnote zwar berücksichtigen kann, aber darum geht es bei Kunst bzw Film ja nicht vordergündig. Oder höchstens bei so armen Leuten, die Filme über Menschen stellen und sie wissenschaftlich zerreißen, statt sie genießen zu können. Was ja kaum der Rede wert ist und nicht unbedingt hierher oder irgendwo anders hin gehört. Insgesamt hat mich der Film jedenfalls definitiv sehr angesprochen und überzeugt. Eat ist höchst originell und definitiv einer der besseren Filme, die ich so in letzter Zeit entdeckt habe. Echt gruselig, klare Empfehlung.
Wie sieht Ihre persönliche Utopie aus?
- Keine Tierprodukte. Kein Geld. Alles, was so in Richtung Faschismus, Rassismus, Sexismus und so geht, alle Reibungen auch zwischen kleineren und friedlicheren Szenen aber auch so was wie staatliche Hoheiten, Landesgrenzen, Flaggen, Familienklans, ich fasse das immer alles unter dem Begriff Szeneismus zusammen, weg. Mensch- und Tierbefreiung, zunächst indem wir wieder mehr Lebensqualität und Rechte für Mensch und Tier schaffen, also ein Großteil der Betonklötze und Maschinen und so auch weg und stattdessen alles wieder schön bewachsen lassen. Leistungsgesellschaft und Knast (=Altersheim=Jugendheim=Psychiatrie=Milchviehbetrieb..) auch weg. Keine Großkonzerne mehr und sowieso keinen überflüssigen Handel an sich. Und dass wir stattdessen miteinander auskommen und alles teilen und so. Vielleicht wirklich alles teilen. Dass die Menschen weniger paranoid und egozentrisch und stattdessen mutiger und sozialer sind. Und dass wir uns alle kennen und helfen.
Respektieren Sie andere?
- Ja. Eigentlich immer, Respekt ist Ehrensache.
Welcher Kompromiss ist einer zu viel?
- Vielleicht sogar die meisten. Wenn etwas nicht kompatibel ist, kann man sich ja auch einfach einigen, dass man sich in der Sache nicht einig wird. Auf die Art gewinnen alle Beteiligten und erfahrungsgemäß ist das, auch wenn es vielleicht mal schade ist und Einsicht erfordert, friedlicher, als wenn alle verlieren.
Gehen Sie ehrlich mit sich selbst um?
- Es geht, jedenfalls versuche ich es.
Können Sie sich vorstellen, wie der letzte Ton am Ende der Zeit klingen wird?
- Das ist ja mal sehr kreativ, das Ende der Zeit. So ein Ende kann nicht mal ich mir vorstellen.
Entschuldigen Sie sich bei der Ameise, die Sie zertreten?
- Ich würde niemals eine Ameise zertreten, aber wenn ich versehentlich jemanden töte, tut mir das natürlich immer leid.
Findet Ihr wahres Leben in Ihren Träumen oder während des Wachseins statt?
- Beides.
Genießen Sie Ihr Leben in vollen Zügen?
- Nein, aber irgendwann wieder. Gibt immer sone und solche Phasen.
Ist es besser, irgendwie zu leben als überhaupt nicht?
- Nein. Aber die Frage stellt sich auch nicht. Ich glaube, dass man so etwas wie Verantwortung hat, bzw es seinem Leben schuldet, was draus zu machen. Niemand sollte irgendwie leben, damit schadet man nur sich selbst und allen anderen.
Was interessiert Sie noch?
- Weitgehend alles. Es gibt schon Ausnahmen, aber ich bin immer sehr neugierig und wissensdurstig und freue mich tierisch, wenn mir jemand irgendwas beibringt oder so. Das war schon immer meins.
Sind Sie liebesfähig?
- Ja. Wobei Liebe bedingungslos ist. Ich liebe alle Menschen und Tiere und die Welt, Gott, das Universum, mich selbst, die Natur. Einfach alles, was liebenswert ist. Und das ist ja weitgehend alles.
Empfinden Sie es als selbstlos oder als egoistisch, Kinder zu haben?
- Weder noch. Ich empfinde es als etwas Natürliches, das uns nichts angeht. Wenn es passieren soll, sofern man natürlich grundsätzlich bereit dafür ist, dann passiert es. Man sollte dann natürlich das Beste draus machen oder Leute die richtig durch sind und nur Schaden verursachen würden, sollten das Kind selbstverständlich an qualifiziertere Leute abgeben und es dabei auch nicht zu schwer gemacht kriegen. Aber einigen Leuten ist das ja irgendwie möglich. Und so ein bisschen ist man als Säugetier ja auch dafür gebaut, ich meine das Säugen steht ja sogar im Begriff, der unsere Tierklasse definiert. Dass Sex als Hauptgrund die Fortpflanzung hat, halte ich wiederum für speziesistisch. Kinder kriegen ist das Einzige, was nur der Mensch dem Sex zuordnen kann, also wird es so arrogant wie der Mensch ist, gleich ganz selbstverständlich als Hauptgrund festgelegt. So was wie Kommunikation, Sozialisierung, Spieltrieb, Macht usw usw, sind ebenso Gründe und es gibt nirgendwo ein Indiz, dass sie in irgendeiner Weise weniger wichtig oder nicht vielleicht sogar noch wichtiger sind. Da hat man gar nicht erst drüber nachgedacht, sondern es einfach als Fakt abgestempelt.
Ist Ihnen bewusst, dass wir Killer sind?
- Ja, oft genug. Ich töte zwar bewusst keine Tiere, aber an meinem Haushalt und so, Unterhaltungselektronik, Kleidung, Strom.. irgendwie klebt ja an so ziemlich allem auch das Blut Unschuldiger. Das ist mir mehr als bewusst und natürlich arbeite ich auch kontinuierlich an einer Lösung, so gut ich kann und will.
Verraten Sie Ihre Ideale, um leben zu können?
- Nein, denn ich bin kein Schisser. Außerdem, wenn ich meine Ideale verraten soll und das tue, soll ich als nächstes meine Wohnung abfackeln und mir als nächstes den Arm abschneiden usw usw. Wer oder was auch immer mich knacken und meine Überzeugungen brechen will, ist primitiv. Alleine schon dieser Gedanke zeugt von völliger Phantasielosigkeit und Hilflosigkeit. Wenn man gegen die eigene Überzeugung handelt, wird er / sie / es also gierig und übermütig, weil er dann zum ersten oder zumindest sehr seltenen Mal eine Illusion von Substanz bekommt, also davon, irgendetwas in greifbarer Nähe zu sichten, das weniger substanzlos und unbeholfen ist, als er und sein gewohntes Umfeld. Ich bin zu erwachsen um mich auf so ein Niveau herab zu lassen.
Lieben Sie genug?
- In letzter Zeit nicht.
Sehen Sie sich selbst als Teil der Evolution?
- Ja und nein. Der Mensch ist Teil sowie Bedrohung und in vielen Fällen auch Bremse der Evolution, wenn man zum Beispiel das Artensterben einiger Tiere und Pflanzen berücksichtigt. Außerdem ist der Mensch ja so eine Laune der Evolution. Wir sind ja körperlich vergleichsweise schwach und unbehaart, keine Reißzähne, Krallen, Flügel, Flossen oder irgendwas sinnvolles, sondern im Gegenteil, alleine schon der aufrechte Gang ist z.B. denkbar unpraktisch für die Wirbelsäule und wir zählen auch zu den wenigen Tieren, die nur zwei mal im Leben Zähne kriegen. Das geht sogar so weit, dass wir schon viele Tiere zu so genannten Haus- und Nutztieren gemacht haben und auf so ganz schräge Art in Mitleidenschaft gezüchtet, wie z.B. dass einige Hunde Schlappohren haben und sie somit gar nicht mehr spitzen können, obwohl das unter Hunden sogar Teil der Sprache ist. Und das ist vergleichsweise noch ein sehr harmloses Beispiel. Andererseits weiß man auch nicht immer genau, was die Evolution will. Das erste bekannte Säugetier war ja auch nur 2 cm groß und hat Millionen Jahre unter den Dinosauriern gelebt und nachdem die dann weg waren, konnte es sich erst weiter entwickeln. Aber so etwas, wie den Menschen, also eine Art, die so viel Einfluss auf die Evolution nimmt, bis hin zu so richtigen Qualzüchtungen, Hunde, die kaum atmen können und im Alter Gelenkprobleme kriegen, Hühner und Puten, die sich nicht mal mehr auf die Beine stellen können und so, das hat es so nie gegeben. Und natürlich ist das sehr problematisch.
Ist es besser, zu lieben oder geliebt zu werden?
- Letzteres ist natürlich unbeschwerter, weil man dafür nichts tun und auch nicht allzu viel drüber nachdenken muss. Aber lieben ist mindestens genau so gut. Auf Liebesentzug stirbt man. Und ohne zu lieben, also ohne das Gute zu sehen, stirbt man ja auch. Ohne zum Beispiel Hunger zu haben und sich den Idealfall, also Nahrung, zu visualisieren und aus dem Grund dann aus dem Haus zu gehen und Nahrung zu finden, verhungert man ja zum Beispiel. Wir tun immer so, als gäbe es nichts Schönes und als wär alles kacke und so, zumindest sind viele Leute ja so ne Drama Queens, aber tatsächlich ist es so, dass ohne den Glauben an das Gute, also ohne zu lieben, keine Existenz möglich ist.
Können Sie sich ausmalen, wie sich absolutes Glück anfühlt?
- Das ist eine sehr schwierige Frage. Vor allem, da es so viele Arten von Glück gibt, die alle ganz anders sind und man auch oft dachte, man hätte Glück erfahren und irgendwie wurde das dann zu Unglück und so. Keine Ahnung. Ich weiß gar nicht, ob absolutes Glück überhaupt eine Lösung wäre. Vielleicht wär das auch einfach nur langweilig.
Lieber in Eleganz sterben oder ohne Eleganz leben?
- Das scheint ja wieder so eine materielle Frage zu sein, das ist nicht so meins, aber Eleganz im Sinn von Anmut, Sanftmut und so ist schon erstrebenswert. Halt wie ein Ninja, alles zu hinterlassen, wie man es vorgefunden hat und auch charmant sein und so. Das fühlt sich schon richtig an. Gerade mir scheint so etwas gut zu bekommen, weil ich von Natur aus groß und breit und auch vom Verhalten sehr männlich rüberkomme und ich hab gemerkt, dass immer wenn ich es schaffe, ein bisschen weich zu sein, dass ich dann auf einmal viel mehr Ausstahlung auf die Leute hab. Also es scheint mir irgendwo auch an so was wie Eleganz zu fehlen.
Aber wenn es sein müsste, dann lieber ohne das leben als darin zu sterben. Das ist halt auch so gar nicht meins irgendwie. Ich fürchte den Tod nicht, er kann jetzt oder irgendwann kommen, aber dass ich wahrscheinlich irgendwann sterbe, egal wann, also an das Sterben an sich möchte ich am liebsten gar nicht erst denken.
Können Sie all die Parfüms überhaupt noch riechen?
- Ich habe nichts gegen Parfüms, aber besonders sexy finde ich es, wenn eine schöne Frau nach sich selber duftet.
Mögen Sie Leere?
- Nein. Das ist ganz schrecklich und kaum auszuhalten. Aber nicht zu verwechseln mit Ruhe oder Gedankenlosigkeit, so etwas liebe ich wiederum.
Wie würden Sie den Duft von Leere beschreiben?
- Kein Bock das jetzt zu beschreiben, denn das ist wie gesagt nichts, das ich besonders mögen würde.
Wenn Sie sich für eine der beiden Optionen entscheiden müssten, welche würden Sie wählen: leben ohne Liebe oder sterben für die Liebe?
- Letzteres. Ohne Liebe kann man ja schließlich wie gesagt gar nicht überleben.
Symbolisiert Weiß für Sie Reinheit oder das genaue Gegenteil?
- Nicht nur Reinheit, sondern auch Freiheit und Entspannung. Man arbeitet in der Psychologie und Selbsthilfe viel mit weißen Wänden und weißem Licht. Und nicht zuletzt ist das weiße Blatt Papier bzw die Leinwand eine Basis in der bildenden Kunst, man hat es auch in der Fotografie, im Kino, beim Schreiben, da ist immer zuerst eine weiße Fläche. Sogar in der Klangsynthese zieht man die Töne aus weißem Rauschen. Ein unbescholtener Mensch hat eine weiße Weste. Jungfrauen heiraten in Weiß. Und Leute, die vom Tod berichten, beschreiben einen Tunnel mit weißem Licht am anderen Ende. Vielleicht, weil Schwarz die Abwesenheit aller Farben ist. Schwarz ist einfach ein Loch. Ich glaube, die Farbe Weiß ist womöglich Grundlage für das, was hier halt so abgeht, also in der Farbwelt.
Eine Frage der Moral: Ist das Böse immer böse, gut immer gut?
- DAS Böse ist selbstverständlich immer böse und DAS Gute natürlich immer gut. Wobei normalerweise beides in kleineren Dosierungen verstreut und verteilt ist und natürlich kann man DAS Böse und DAS Gute nicht so ohne weiteres einfach vermenschlichen. Also wenn wir von einer Person sprechen ist es eher unwahrscheinlich, dass sie nichts Gutes oder nichts Schlechtes in sich trägt. Außerdem kann es auch eine Ego Frage sein, dass man zum Beispiel etwas verflucht, das vollkommen harmlos und einfach nur zufällig legitimer Weise inkompatibel ist, oder andersrum, etwas beschönigt, das kacke ist, nur um es sich mit seinem eigenen Gewissen bequemer zu machen. Also wir sind ja sowieso nie so ganz objektiv, so was kann man von einem Mensch eben auch nicht erwarten.
Sie treffen eine fremde Person. Wer bietet wahrscheinlich eher das "Du" an?
- Bei mir wird grundsätzlich eher geduzt. Das ist meine Art von Respekt, wie im Freundeskreis, der Familie und so. Wenn ich jemanden sieze, muss die Person schon sehr verloren haben, was bei mir gar nicht so leicht ist. Und dann ist es auch Zeit, einen Cut zu machen. Mit Ausnahme von sehr speziellen Situationen, wenn man mal offiziell jemandem vorgestellt wird oder so. Aber auch dann warte ich erst mal ab wohin es sich entwickelt und benutze weder die eine noch die andere Anrede. Bis ich jemanden sieze muss echt einiges passieren. Es sei denn, ich will die Person schnell hinter mich bringen und distanziere mich auf die Art selber von ihr. Oder ich habe einen echt schrägen Moment.
Sie dürfen eine Insel benennen. Würden Sie sie nach sich benennen oder nach etwas anderem?
- Sofern ich bestimmen dürfte, dass sie auch sonst keiner benennt, wäre es mir eine Ehre und ein Vergnügen, diese Insel gerade nicht zu benennen. Ich stelle mir das aufregend vor, an der ersten menschlichen Entdeckung beteiligt gewesen zu sein, an der nicht überflüssiger Weise rumgedoktert wurde. Ich liebe Echtheit und Natur und eine Insel Insel sein zu lassen, fände ich einfach nur wunderschön.
Sie eröffnen ein Restaurant mit Starkoch. Welche Art der Küche wird man vorfinden?
- Vegan. Mächtiges Fastfood. Auch wenn ich weiß, dass es scheiße ungesund ist. Ich liebe so was. Und ich kann es auch selber sehr gut kreieren und zubereiten.
Könnten Sie bei entsprechender Entlohnung für einen Tabakkonzern oder einen Waffenhersteller arbeiten oder hätten Sie moralische Bedenken?
- Niemals. Nicht nur Bedenken, sondern mit keinem einzigen Gedanken daran. Auch nicht für zehn Milliarden Euro die Stunde. Gerade dieser Versuch irgendwelche Otto Normalverbraucher mit irgendwelchen Summen zu verführen, ist ja sogar noch eine zusätzliche Beleidigung. Also da würde ich erst mal alles stehen und liegen lassen und gegen den Betrieb ermitteln und sowie ich was hab, es hermetisch veröffentlichen und wieder ermitteln. Und sollte ich paradoxer Weise mal auf ehrliche Weise reich und scheiße sein, kaufe ich den Betrieb und leere den ganzen scheiß Laden aus. Dann wird das ganze Pack mit einem Griff auf die Straße gesetzt und ein Tierheim oder Waisenheim oder halt irgendwas Konstruktives kommt rein. Man vergiftet niemanden mit Nervengift und man bedroht oder verletzt auch niemanden mit einer Waffe. Man gibt solchen Leuten nicht die Hand und man lächelt auch nicht ungefähr in ihre Richtung. Das ist Ehrensache. Es gibt Berufe und es gibt mafiöse organisierte Verbrechen. Die Tabak- und Waffenlobby zählt klar zu letzterem.
Ein bekannter Schriftsteller schreibt unter Pseudonym und bietet ihnen als Nebenberuf an, sich in Interviews und Talkshows als dieses Pseudonym auszugeben. Nehmen Sie an?
- Nein, denn ich bin zwar nicht oder noch nicht bekannt, aber ich habe ja trotzdem auch selber was auf dem Kasten und bin mehr als irgendsoein Kermit mit Hand im Arsch. Außerdem ist es Verarsche und irgendwie unlogisch. Wenn man wie dieser Schriftsteller von den Leuten was will, warum sollte man sie dann so für dumm verkaufen?
Sie bekommen das Angebot einen historischen Roman zu schreiben (gehen wir davon aus dass Sie das entsprechende Handwerk beherrschen), für welche Epoche entscheiden Sie sich?
- Für so Sachen, die sich auch zum nur bedingt kreativ sein anbieten, wie DJing, Tontechnik oder Fotografie könnte man mich noch engagieren. Wobei ich bei Brotjobs Handwerk der Kunst vielleicht sogar noch bevorzugen würde. Aber spätestens alles, was wie dafür gemacht ist, 100% frei gestaltbar und in jedem Rahmen möglich zu sein, so wie schreiben, kann man nach meiner Auffassung nicht im Auftrag erledigen, denn es ist heilig, es ist einfach nur meins. Kunst ist kein Handwerk, sondern Herzblut. Und das gebe ich nicht nur nicht aus der Hand, sondern bis Tag X wird es keiner auch nur sehen oder anfassen können. Außerdem waren Romane noch nie so meins.
Wenn es darum geht, welche Zeit mir gefällt, würde ich auch genau wie Frenzy das 19. Jahrhundert nehmen, natürlich vor allem England oder Frankreich. Das viktorianische Zeitalter, prärafaelitische Kunst und so.
Warum haben Sie ihr Moviepilot-Profilbild noch nie geändert bzw. warum haben Sie es schon einmal geändert bzw. warum ändern Sie es häufiger?
- In den zwei drei Jahren seit meiner Registrierung zwei mal.
Erst war es dieser Skelett-Opa aus Tim Burtons Corpse Bride, dieser Giftmischer, leicht verwirrt und verpeilt, der einen Teil seines Schädels aufklappen kann.
Jetzt ist es Ariane, gespielt von Jella Haase, aus Ziska Riemanns Lollipop Monster, wie sie gerade auf unschöne Art entjungfert wurde und sich jetzt auf dem Nachhauseweg vorstellt, wie sie Respekt und Anerkennung dafür bekommt und sogar eine Band einen Song für sie spielt.
Es sind diese Beiden Bilder, denn das sind einfach sehr intensive Charaktere auf jeden Fall. Und gewechselt habe ich sie wohl, weil ich das erste Bild irgendwann nicht mehr sehen konnte und ein bisschen Abwechslung wollte.
Glauben Sie dass Menschen, die Belletristik lesen, klüger sind als solche die es nicht tun?
- Nein, und ich glaube auch nicht, dass Menschen mit orangenen Hüten mehr Verkaufstalent haben. Denn genau das passiert da, es wird einfach nur etwas angezogen, in dem Fall ein fremder Kopf. Ob der Autor selber klug war und ob der Leser es versteht und verinnerlicht oder nur liest, sind nur zwei der Faktoren, warum es Bullshit ist. Die Welt ist voll von Leuten mit Bestnoten, Examen und Doktortiteln, die ihre eigenen Schnürsenkel nicht zubinden können. Es ist ja cool, wenn jemand gerne liest, aber das ändert nichts. Fast jeder kann lesen und wir können auch alle lernen. Ob wir lernen, hat nichts mit der Methode zu tun. Nicht einmal der berühmt berüchtigte IQ kann eine Rolle spielen, denn die Erfinder des IQs haben uns auch ihre eigene Klugheit nie persönlich unter Beweis gestellt. Zumindest mir persönlich nicht. Also sind es Wichtigtuer, die uns beeindrucken wollen. Und mündige erwachsene Leute setzen sich allen ernstes ein zwei Stunden hin um diese lächerlichen kleinen Quadrate zu drehen und so, nur mit dem Ziel am Ende auch irgendwen beeindrucken zu können. Das ist nicht intelligent und schon gar nicht klug. Kluge Leute gehen nicht so obrigkeitshörig mit der Masse und machen belanglose Scheiße wie IQ Tests, sondern sie wissen mit ihrer Zeit selber was anzufangen. Erfinder sind klug. Schöpfer sind klug. Keine halben Sachen.
Würden Sie einen Trip ins All annehmen wenn Sie so eine Reise gewinnen würden (und nicht weiterverkaufen oder verschenken dürften)?
- Nein, denn diese Unternehmen machen Tierversuche und vergeuden Milliarden Steuergelder.
Sie dürfen sich einen 100 € Gutschein aussuchen. Für welche Art von Geschäft entscheiden Sie sich?
- Vielleicht einen Versand für exotische Früchte, wie z.B. Orkos. Eine weitere Tierpatenschaft wär aber auch was tolles.
Bei welcher Band würden Sie sofort einsteigen wenn diese an Ihrer Tür klingelt (und Sie das entsprechende musikalische Können mitbringen)?
- Ich hatte schon ein paar tolle Bandprojekte, eins war besonders schön. Irgendwann werde ich versuchen, wieder eine zusammen zu stellen. Schön Funky mit Soul und Groove, aber auch nicht zu glatt. Eine richtige Band halt.
Ziehen Sie Ihre Dusche nach dem duschen ab oder lassen Sie es Luft trocknen?
- ?
So gut wie jeder Mensch hat einen Spleen oder eine Macke. Welcher ist Ihrer?
- Meiner Freundin ist mal aufgefallen, dass ich immer, wenn ich mir überlege, was bestimmtes zu essen oder eine andere Kleinigkeit zu kaufen, dass ich dann immer mich dagegen entscheide und weiter gehe und dann irgendwann umdrehe und es doch kaufe. Das ist schon echt durchgeknallt xD
Sie stürzen mit einer handvoll Leute auf eine einsame Insel ab und gründen ein autarkes Dorf. Welchen "Job" würden Sie dort am liebsten übernehmen?
- Ich würde es in dem Fall gerne mit Gartenarbeit probieren.
Würden Sie Schimpansen- oder Gorillafleisch probieren oder sind Ihnen diese Tiere zu menschenähnlich?
- Nein. Kein Fleisch, keine Tierprodukte. Interessanter Weise gibt es ja auch schon seit einer Weile Rhetortenfleisch, also echtes Fleisch aus der DNA, keine Nerven, quasi nur Muskeln und Fett, aber geschmacklich exakt wie von dem jeweiligen Tier. Nur ohne die ethischen Bedenken, da es nichts fühlen kann. Das ist noch zu teuer, wird aber kommen. Im Rahmen dieser Entwicklung, wurde ich mal genau dasselbe gefragt, ob ich Affe, Hund, Mensch usw essen würde. So toll diese Sache ja ist, vielleicht einfach, weil ich so konditioniert bin, hat mich das schon irgendwie ein bisschen gegruselt. Obwohl das natürlich ne tolle Lösung ist, für Leute, die nicht auf Fleisch verzichten wollen. Aber irgendwie, gerade wenn man eine Weile schon vegan lebt, zumindest bei mir ist das so, dass ich gar nicht mehr scharf auf Fleisch bin. Es ist eben auch von dem moralischen mal abgesehen, reines Gift und mit pflanzlicher Nahrung fühle ich mich viel gesünder und fitter. Offenbar geht es auch den meisten Veganern so.
Durch eine zufällige Verkettung seltsamster Umstände werden Sie plötzlich King/ Queen von Großbritannien. Welchen Namen verleihen Sie sich?
- Keinen. Ich danke ab, denn Monarchie ist aus meiner Sicht keine Möglichkeit.
Die USA bietet bekanntlich (fast) jede Klimazone und Vegetation. Für welchen Staat oder Region würden Sie sich entscheiden wenn Sie in die USA auswandern müssten?
- Da die Frage sich auf Klimazone und Vegetation bezieht, so was wie Hawaii oder Puerto Rico :-)
Betätigen Sie sich ehrenamtlich? Was tun Sie?
- Ich bin in der Leitung eines Tierrechtsvereins und betätige mich somit in allen Bereichen, von Recherche und Archiv, über Network und Grafikdesign bis aktivem Umweltschutz / Tierschutz und Organisieren von Protestaktionen und vielem mehr und vielem dazwischen. Als ich neu im Tierrecht war, war ich schon genau so heiß drauf, mich nützlich zu machen, wie jetzt, aber wusste nie, wo ich gebraucht werde oder was ich machen soll. Inzwischen müssen wir Prioritäten setzen, da hat man an jeder zweiten Ecke, real und online, irgend was neues zu tun. Was natürlich toll ist, im Sinn von sich nützlich machen können. Aber man würde sich natürlich auch gerne nur dafür klonen und überall gleichzeitig helfen. Das ist schon ein Problem, wahrscheinlich nicht nur im Tierrecht, sondern in vielen sozialen Bereichen. Dass es einfach zu viel Unrecht auf der Welt und zu wenige Leute gibt, die dagegen was unternehmen.
Sie gewinnen im Lotto. Glauben Sie Ihre Freunde würden sich Ihnen gegenüber verändern?
- Absolut, da mache ich mir nichts vor. Mindestens die Hälfte wäre sicher nicht wieder zu erkennen. Der Schein kann trügen, das habe ich oft schon genau so erlebt. Freunde stellen sich als Verräter raus, genau wie sich andersrum Feinde, Fremde oder oberflächliche Bekannte als sehr gute Freunde erweisen. Genau dafür gibt es ja so was wie Lottogewinne. Als Sieb, wo ein paar drin bleiben und ein paar andere durchrasseln.
Welches ist Ihre liebste Tiergeschichte, sofern Sie eine haben?
- Wie ich meinen Hund kennen gelernt habe. Ich war gerade dabei, mir einen Hund im Internet auszusuchen, was schon was sehr besonderes war, denn ich wollte da schon seit 20 Jahren oder so gerne einen Hund haben und habe mich zum allerersten mal bereit und reif dafür gefühlt. Da kam erstmal eine Amsel zu Besuch. Das war eine Prüfung, aber ich wusste das da noch nicht. Sie lebte genau eine Woche bei mir. Ich habe mich gut um sie gekümmert, ihr Cracker, Müsli und Wasser gegeben und sie wurde immer mutiger und offener. Tagsüber war sie immer draußen unterwegs aber morgens und abends hat sie bei mir gechillt. Ich habe dabei auch nicht mehr an einen Hund gedacht, denn Amsel und Hund geht ja nicht und habe mich einfach um sie gekümmert. Damit hatte ich wohl den Test bestanden. Dann war sie weg und eine Woche danach war ich draußen beim Training und hatte den Drang, es abzubrechen. Ich dachte, warum abbrechen, ich breche mein Training nie ab, bin außerdem grade fit und will jetzt trainieren aber mein Herz meinte ganz stark, brech es ab. Ich wusste so gar nicht, was abgeht, aber die Stimme war so stark, dass ich mal mitgespielt hab. Dann hatte ich den Drang, einen Weg nach Hause zu nehmen, den ich bis dahin nie genommen habe. Ich dachte mir, wozu dieser Weg, das ist ergibt doch überhaupt gar keinen Sinn, und mein Herz so: geh den Weg einfach. Beeil dich. Und kaum war ich auf diesem Weg, kam mir mein kleiner Welpe entgegen gerannt, hat mich auch gleich abgeknutscht und so obwohl sie eigentlich noch voll energielos war. Der Vorbesitzer war auch da, er meinte dass sie drei vier Vorbesitzer schon hatte und keiner will sie haben, ob ich sie haben will. Ich so ja klar, unbedingt. Sie war vier Wochen alt, also viel zu jung, und außerdem aus Polen, aber trotzdem kerngesund. Den Namen Trishelle, wie ich immer meine Tochter nennen wollte, habe ich ihr dann gegeben und später rausgefunden, dass der Name Dreifaltigkeit bedeutet, passend zu ihrem dreifarbigen Fell mit dem Herzmuster auf der linken Seite, also sie hat wirklich ein großes schwarzes Herz auf dem weißen Fell. Jetzt ist sie schon fünf Jahre alt und wir sind immer noch ein Herz und eine Seele.
Wo ist der am weitesten entfernte Punkt von Ihrem zu Hause aus gesehen, an dem Sie sich aufgehalten haben?
- Ich habe Europa nie verlassen, demnach Serbien, Türkei, Spanien oder Dänemark. War auch in mehr Ländern, aber ich glaube die sind alle näher. Wobei ich mich für Erdkunde auch nicht so interessiere.
Schon mal ein Tier getötet, das Sie essen?
- Nein, denn ich lebe tierleidfrei.
Finden Sie die Fleischpreise in Deutschland angemessen?
- Nein. Und ich finde außerdem die Unart an sich, nichtmenschliche Personen in zerstückelter Form zu vermarkten, unangemessen. Ebenso wie die Tierindustrie an sich. Mein Gegenvorschlag lautet da immer, Koexistenz. Leben und leben lassen :-)
Sollten Lehrer besser ausgebildet und besser bezahlt werden?
- Über die Bezahlung weiß ich nichts, aber besser ausgebildet teilweise schon. Oder zumindest besser kontrolliert, wer bei seiner Ausbildung gut gelernt hat. Und das Schulsystem an sich sollte generalüberholt werden, denn es stammt ja weitgehend noch aus der Zeit, wo man der Meinung war, dass Drill und jemanden pausenlos zuballern, die besten Ergebnisse erziehlt. Das ist so ein streng preußisches Schulsystem. Inzwischen weiß man ja längst, dass das nicht der Fall ist. Ich wäre außerdem für maßgeschneiderteres Lehren, also Wahlfächer ab Klasse 1.
Kann man Deutschland in vier Jahren verbessern?
- Verbessern ist subjektiv und auch leicht utopisch, denn irgendwer wird immer unzufrieden damit sein und seine Wahrheit zählt dann ja auch nicht weniger, als jede andere. Und Deutschland ist ein sehr großes Wort. Können, na klar, man kann alles. Wie es dann aussieht, ist aber wieder eine andere Sache. Außerdem bin ich kein Szeneist, der die deutschen Hoheitsgrenzen unbedingt als die eigenen annimmt, daher bin ich vielleicht auch der Falsche für diese Frage. Was erklären würde, warum ich dieser Frage gerade so ausweiche.
Kann man Deutschland in acht Jahren verbessern?
- Kommt darauf an, wer mit "man" gemeint ist. Meine Hündin Trishelle könnte es bestimmt, denn sie geht immer positiv auf alle zu und will immer den ganzen Tag nur spielen. Sogar wenn man sauer eine Socke oder so nach ihr wirft, nimmt sie sie und spielt damit oder bringt sie überglücklich zurück, damit man sie noch mal wirft. Da geht einem auf jeden Fall das Herz auf, sie ist so eine richtige Peacemakerin.
Bei so jemandem wie Frau Merkel bin ich mir wieder weniger sicher. Mein Rezept, die Welt zu verbessern, beginnt damit, Macht abzulehnen. So kann man auch nicht viel Blödsinn machen. Ich bin nämlich sicher, dass viele dieser korrupten Politiker, gewaltbereiten Polizisten, diktatorischen Ausbeuterkonzern Bosse usw mal Idealisten waren und sogar in ihren Berufszweig eingestiegen sind, um die Welt zu verbessern. Aber Macht verändert dich. Macht und Mensch sind einfach nur denkbar inkompatibel.
Um meine Antwort auf die Vierjahresfrage noch mal an dieser Stelle zu verschärfen: Man kann die Welt verbessern, indem man sich verträgt. So dass so eine Mauer oder ein Zaun überflüssig sind.
Schon mal Person statt Partei gewählt?
- Nein. Aber es kommt dem nahe. Wenn ich wähle, dann nichts "großes". Zuletzt MUT, die Mensch Umwelt Tier Partei :-)
Kennen Sie Schlaflosigkeit?
- Zum Glück nur in Maßen. Ich habe ein paar Menschen kennen gelernt, die sehr unter dieser Krankheit leiden. Das stelle ich mir ganz schrecklich vor.
Können Sie gut "nein" zu etwas sagen?
- Nein ;-)
Welche Eigenschaft hassen Sie an sich selbst?
- Viele. Zum Beispiel mein Hitzkopf oder meine gelegentliche Faulheit / Perspektivlosigkeit. Oder wenn ich mein Talent vergeude, also kreative Baustellen vor mir her schiebe. Das ist aber cool so weit. Ich liebe es, mich zu irren und nicht perfekt zu sein. Andernfalls würde ich wohl sterben vor Langeweile.
Für wen fühlen Sie sich verantwortlich?
- Für mich, meinen Hund und im weiteren Sinn natürlich auch die Welt. In dem Sinn, dass ich mich nicht wie das größte Arschloch aufführe, genau wie in dem Sinn, die vielen Alltagssünden mal wieder ein kleines Stück zu korrigieren. Damit es auch morgen noch Natur gibt und so.
Wen beneiden Sie?
- Neid ist was Unlogisches. Es sei denn, man arbeitet auf das Beneidete hin, sowie man jemanden beneidet. Dann ist das Wort Neid aber auch nicht mehr wirklich zutreffend.
Würden Sie mit dieser Person tauschen wollen?
- Alles zu seiner Zeit. Aber auch nur Bauteile.
Welches Gefühl löst das Wort Konkurrenz in Ihnen aus?
- Es stimmt auf jeden Fall, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Abgesehen davon hat es für mich einen negativen Beigeschmack, weil es eben auch so ein bisschen in diese Neid Ecke passt. Ich vergeude nur ungerne meine Energie damit, auf die Stärken und Schwächen irgendwelcher Leute zu schielen. Lieber selber was machen, das ist viel konstruktiver. Und dann gibt es nicht mal mehr Konkurrenz, denn dann ist man ja eine eigene Kategorie wovon auch immer.
Wann vergessen Sie einfach immer wieder anzurufen, obwohl Sie es sich vorgenommen haben?
- Ich besitze kein Telefon und wenn ich mir etwas wirklich vornehme, tue ich es in der Regel.
Würden Sie gern mal eine Woche einen völlig anderen Job machen?
- Absolut. Ich hab auch ständig neue Hobbies und so, sowas kickt mich.
Inspiriert Sie deutsches Fernsehen?
- Inspirieren zwar nicht, aber ich kann mich ganz gut mit Joko und Klaas identifizieren, in der Hinsicht, dass sie eben auch immer alles mögliche ausprobieren und auch Dinge tun, die gesellschaftlich als extrem oder pervers oder so gelten. Das ist auf jeden Fall irgendwie meine Welt, also spricht mich an. Denn ich bin auch selber so.
Sind Sie immer an den neuesten Nachrichten interessiert?
- So absolut gar nicht. Das ist so was typisch Deutsches glaube ich, seine Gesprächsthemen um das Weltgeschehen und die Medien und so zu bauen. Was nicht rassistisch bzw antideutsch gemeint ist, ich schätze vieles an der deutschen Kultur, aber das ist einfach so ein Brauch, den ich so gar nicht nachvollziehen kann. In der Selbsthilfe und Psychologie rät man übrigens von zu viel Nachrichten ab, also das ist glaube ich auch ein bisschen gefährlich und einer der Gründe, warum hier viele so ernst und grumpy sind. Nachrichten ballern dich halt mit sämtlichen großen Problemen zu und du schaust dann weitgehend hilflos zu und wirst quasi grundlos damit beleidigt. Die Nachrichten dissen und herabwürdigen dich regelrecht damit, was alles in der Welt falsch läuft und wie wenig du dagegen tun kannst. Das gibt ein ganz falsches Bild von dir, denn du bist mehr als das und viel größer als das. Es sind außerdem Probleme, die entweder ihre staatlichen oder wirtschaftlichen Auftraggeber oder auch nicht selten sie selber mit ihrer vorschnellen einseitigen, bis sogar propagierenden und bewusst irreführenden Berichterstattung, deutlich mehr verursachen als Leute wie du und ich. Folgerichtig wäre es unter meiner Würde, so etwas Dreistes auch noch mit einer Meinung oder besonders viel Aufmerksamkeit zu belohnen. Und es ist ja nichts neues, dass Nachrichten auch eine Art Fernbedienung sind. Das spiegelt sich auch unglaublich stark wieder, also vor allem ich als Außenstehender bin immer wieder verblüfft, wie schnell manche Leute ihre Meinung mit den so genannten Nachrichten ändern, dass sie zum Beispiel plötzlich etwas verabscheuen, was sie letzte Woche noch toll fanden oder andersrum.
Vermissen Sie oft "die gute alte Zeit"?
- Nicht einmal selten. Mit Ausnahme von Social Networks, die waren damals echt besser (MySpace!).
Wenn Sie auf der Straße jemand mit "Entschuldigung ..." anspricht: Erst mal freundlich oder misstrauisch?
- Ich bin generell nie misstrauisch. Aber meine Freundlichkeit hängt von der Begegnung an sich ab. Wenn ich mich mit jemandem unterhalte und jemand kommt an "Enschuldigung ..." und fällt uns so scheiße ins Wort, habe ich ja auch keinen gesteigerten Grund mehr, freundlich zu sein. Im Idealfall höre ich dann aber trotzdem nach Möglichkeit zu. Wenn uns der Film Dangerous Minds eins gelehrt hat, dann, dass es jemanden töten kann, wenn man ihm, nur weil er dreist ist, nicht zuhört.
Ihre Haut ist über Jahre dicker geworden? Stimmt das?
- Absolut. Wobei ich das auch nicht unkritisch sehe. Hat seine Vor- und Nachteile und man sollte da ruhig auch vorsichtig mit sein.
Machen Sie jemanden schon mal falsche Komplimente?
- Das nicht, aber ich steigere mich gerne in was rein und übertreibe die Dinge. Vor allem Positives. Also ich bin ein positiver, begeisterungsfähiger, euphorischer Mensch :-) Hat auch Vor- und Nachteile, so wie alles.
Halten Sie es für möglich, dass im Freundeskreis regelmäßig auch über Sie gelästert wird?
- Ja. Normal^^ Nicht nur für möglich. Die Leute reden doch immer und wenn sie in meiner Gegenwart über irgendeinen gemeinsamen Bekannten lästern, warum sollten sie dann nicht auch hinter meinem Rücken über mich lästern. Ich hoffe nur, dass sie den Arsch in der Hose haben, wenigstens die wichtigen Dinge mit mir zu klären und dass ich keine falschen Freunde habe, denn so etwas soll ja in der Weltgeschichte auch schon vorgekommen sein. Aber da bin ich eigentlich zuversichtlich. Ich höre sogar auch öfter mal, wie gut Leute hinter meinem Rücken über mich sprechen, sogar welche die ich kaum oder gar nicht kenne. Trotzdem wäre es natürlich auch mal sehr interessant zu erfahren, was in den Köpfen der Leute abgeht. Aber wahrscheinlich ist es besser, wenn nicht.
Ändert das etwas?
- Nein, warum? Jeder hat das Recht auf seine Meinung, einschließlich der Meinung, dass mich seine Meinung nichts angeht.
Ihr schönster Ort in Deutschland?
- Bestimmt nicht Berlin, wo ich wohne und herkomme. Aber gerade das erzeugt eine sehr motivierende Reibung. Gerade geographische Schönheit macht mich irgendwie nervös. Ich bin noch nicht so weit, anzukommen. Breddin fand ich ganz schick, da waren wir mal für einen Dreh, das ist ein ganz kleines ländliches Kaff in der Nähe von Berlin, also Brandenburg. Ich würde aber wenn schon, dann nach Südamerika oder so, wo besseres Wetter ist. Aber wie gesagt, jetzt noch nicht. Ein paar bestimmte künstlerische Werke zumindest will ich noch hier verwirklichen. Den Film, den ich mal angefangen hab und mein Soloalbum, für das ich auch schon so viele Texte und Konzepte habe. Es gibt ja diese Redewendung der "erfinderischen Not" und daran glaube ich auch absolut. Es sollte einem Künstler nie zu gut gehen, zumindest nicht in seiner wichtigsten Schaffensphase.
Wie oft sind Sie dort gewesen?
- Ein mal für knapp zwei Tage.
Glauben Sie an Schicksal und können Sie es beeinflussen?
- Die Frage stellt sich nicht. Dinge passieren, klar. Sicher auch mal aus Karma oder Schicksal oder wie man es nennen will. Die Frage ist, wie geht man damit um. Wenn dir das Schicksal ein Bein ausreißt und dieser Umstand motiviert dich dazu, doppelt so schnell rennen zu lernen, wie je zuvor mit zwei Beinen, ist es in der Hinsicht ja schonmal ein Gewinn. Ich finde es irrtümlich, immer alles von äußeren Faktoren abhängig zu machen.
Wie oft belügen Sie sich selbst?
- Ständig. Genau darum geht es mir. Das gehört einfach zum upgraden mit dazu, dass man träumt, visualisiert, suggeriert, übertreibt.. Schau dich um und du wirst nichts von Menschenhand erschaffenes entdecken, das vor seiner Umsetzung keine reine Spinnerei in einem Kopf oder auf einem Blatt Papier war. Es gibt so viele Wahrheiten, so viele Dimensionen. Das Wort Lüge wird dem eigentlich nicht gerecht. Vielleicht trägt beim genauen Hinsehen alles ein Fünkchen Wahrheit in sich und so bliebe am Ende als einzige letzte Lüge die Illusion, dass es Lügen gibt.
Ist das Glück mit den Tüchtigen?
- Kommt drauf an, welches Glück. Manchmal ist man ja in so einem Zyklus, so einem gewissen Trott, der einen gar nicht genug ankotzen und gegen den man kaum genug anstrampeln kann. Aber ebenso ist es auch oft wichtig, komplett zu entspannen, um die Sinne zu schärfen oder überhaupt das Glück zu sehen, wenn es direkt vor einem steht.
Vertrauen Sie Ärzten?
- Mir bleibt zwar nichts anderes übrig, aber so richtig aufrichtige Zuversicht ist etwas anderes. Oft fucken sie dich einfach nur ab. Man darf nicht vergessen, dass die Pharmaindustrie und Schulmedizin sich eine goldene Nase an Krankheiten verdienen und jeder geheilte Patient ein verlorener Patient ist. Da ist die Versuchung hoch. 1931 hat Dr. Otto Warburg den Nobelpreis für Medizin entgegen genommen, für eine Formel, die Krebs heilen kann. Das bezweifelt niemand, aber man redet nicht gerne drüber und kehrt es gerne unter den Tisch, denn schließlich ist Krebs mehr als lukrativ. Es gibt auch Statistiken darüber, wie die Todesraten nach manchen Impfungen massiv ansteigen uvm. Da sollte man einfach achtsam sein. Sich auch nicht unnötig viel röntgen oder für jeden Scheiß Tabletten verschreiben lassen. Denn sogar die Medizin, die hilft, setzt sich dann irgendwo anders ab und erzeugt spätestens irgendwann andere Krankheiten. So was löst Allergien aus, kann Krebs erzeugen uvm. Ein beachtlicher Teil dieser Industrie ist echt hässlich. Ich vertraue mehr auf meinen Durchspülungstee auf Brennessel/Süßholz Basis oder mal fasten, ein paar frutarische Tage machen und natürlich immer viel Bewegung, frische Luft und Trinkwasser. Wenn man was krasses hat, wie z.B. Bandscheibenvorfälle, kann man auch mal in Behandlung gehen, aber auch nur so lange es wirklich mehr bringt, als es schadet. Wo es nur stresst und dabei kaum was bringt, kann man das ja auch noch mal überdenken. Ich war z.B. mal ein halbes Jahr lang bei einem Zahnarzt, ca. alle zwei Wochen und das waren lange schmerzhafte Sessions und am Ende hat er mir einfach nur die Zähne ruiniert gehabt. Sogar Schwermetall (Amalgam) hat er eingefüllt in ganze 6 oder 7 Zähne. Das Zeug rauszulösen wird mich insgesamt um die 1200 Euro kosten und dann muss mein Körper immer noch ein paar Jahre sich selbst noch davon entgiften. Und damit hat der Mann tausende Euros verdient. Das ist einem schon ne Lehre. So was, wo ich dann heute direkt ablehnen würde, sowie mir was komisch vorkommt.
Es gibt diese GTA V Quest (Network exklusiv), wo man als Michael einer Sekte beitritt und für diese Sekte echt viel tun muss, zum Beispiel vier Kilometer rumrennen oder der Sekte Sportwagen im Wert von hunderttausenden Dollars kaufen, oder einfach nur mit einem Detektor ewig lang irgendwelche bescheuerten Items suchen. Wobei gerade das ja das lustige an der Quest ist. Sie ist aufwendig und lang, alleine das Letsplay dafür, zum Teil in Zeitraffer, dauert ca. eine Stunde. Als letztes bekommst du die Aufgabe, und du weißt, dass es deine letzte Aufgabe ist, einen Haufen Geld vom Hauptquartier zu einem Helikopter zu fahren. Wie viel im Kofferraum ist, geht dich nichts an. Du machst also brav, was von dir verlangt wird und kriegst dann als heiliges Relikt so ein rostiges Traktor Wrack oder so und bist quasi erleuchtet mit den besten Grüßen beziehungsweise verarscht. Der Trick ist, selber zu denken und entgegen der Aufgabenstellung mit dem Geld durchzubrennen. Dann hast du gut das doppelte wieder drin, was du investiert hast und kannst dir sogar Immobilien und so was leisten. Genau das ist der Trick. Wo du abgefuckt wirst, brennst du einfach durch und gewinnst, egal wie die ursprüngliche Aufgabe lautet.
Ist Ihre Laune wetterabhängig?
- Ja. Alles unter 38 Grad macht mich leicht aggressiv und depressiv. Ich könnte umziehen, aber ich zähle zu den Leuten, die es sich gerne unnötig schwer machen. Vielleicht mit dem Unterschied, dass ich darüber nicht jammere und mich auch sonst nicht beschwere. Das ist halt einfach nur so mein Ding.
Von welchem Thema lenken Sie sofort wieder ab?
- Wenn mich jemand versucht als Seelenmülleimer zu missbrauchen, z.B. wie schlecht das Wetter ist, warum alle Frauen Schlampen oder alle Männer Arschlöcher sind und warum gerade er / sie immer so leiden und sterben muss, was die Person noch alles zu morgen früh erledigt haben muss obwohl sie keine Lust hat und so ein uninteressanter unwichtiger Kack halt, der einfach nur dazu dient, Kopfschmerzen zu verursachen.
Und wenn mich jemand für meine positiven Eigenschaften oder für Minimalfaktoren oder Dinge, die meine Sache oder Geschmacksache sind, kritisiert. Also keine richtige Kritik, sondern aus seiner verzerrten Sicht in Anführungsstrichen "kritisiert", besser gesagt ohne Sinn und Verstand aus einer Laune raus provoziert.
Man kann beides zusammenfassen als mir auf der Nase rumtanzen. Das Thema ist scheißegal. Hauptsache niemand versucht, mir auf der Nase rumzutanzen. Wobei ich dann weniger ablenke, als die Person im Gegenteil eher sogar drauf festzunageln, mit der Frage was die Person überhaupt für einen Knall hat und was sie überhaupt denkt, zu wem sie da gerade spricht. Aus Interesse, nicht böse gemeint oder so. Ich will dann einfach nur wissen, was die Scheiße soll und es ein für allemal klären, damit es ein einmaliger Unfall oder so bleibt. Es gibt nichts nervigeres als irgendwelche nöligen Spaßbremsen und das kann man vorher wissen, also da mache ich dann auch keine Gefangenen und nerve einfach zurück.
Ihr erster Gedanke nach dem Aufwachen heute Morgen?
- Habe überlegt ob ich diesen langweiligen Film Sin Nombre wirklich zu Ende gucken soll. Habe mich dann dafür entschieden, aber nicht sofort.
Der letzte Gedanke vor dem Einschlafen gestern Nacht?
- Keine Ahnung, vielleicht "leckt mich am Arsch". Weil ich war ja bestimmt müde, so kurz vorm einschlafen.
Wovon träumen Sie?
- Frieden und Freiheit.
Welchen Traum haben Sie aufgegeben?
- So etwas Schreckliches würde ich nie tun.
Welchen Traum konnten Sie realisieren?
- Schon so einige. Einfach nicht aufgeben ;-)
Wer kennt Sie wirklich?
- Ich hoffe immer, dass es möglichst viele sind.
Was bedeutet Heimat für Sie?
- Meine Songtexte. Sie sind und waren schon immer meine Heimat. Mein maßgeschneidertes Traumschloss, mein Nest, so wie nur ich es mir bauen kann. Und meine Heimat bedeutet sowohl Abenteuer als auch Verwirklichung und Entspannung.
Was macht Sie unverwechselbar?
- Da müsste man Andere fragen. Fände es aber eigentlich ganz cool, mal mit jemandem verwechselt zu werden.
Spielen Sie mit offenen Karten?
- Ja, aus Egoismus. Wenn man immer echt und konsequent ist, gibt es keine Missverständnisse wie z.B. falsche Freunde oder irgendwelche peinlichen Situationen, schlechte Geschenke und so was bis hin zu Leuten die einen mögen, weil man Deutscher ist oder irgendwas anderes Komisches. Oder man kommt zu kurz, das wär auch scheiße. Offenheit erspart einem unglaublich viel Zeit und Energie. Sie ist der Weg. Genau genommen ist Diplomatie ein Gefängnis.
In welchen Momenten fühlen Sie sich schön?
- Beim Sex und bei einer Performance vor Publikum.
Sexy ist ...?
- ich stehe total auf südländische Frauen oder zumindest den dunklen Typ. Großer Po, kleine Brüste. Schöne Füße sind auch sehr sexy. Ich weiß, viele Leute stehen auf so was wie gute intelligente Gespräche, aber ich bevorzuge das rein Körperliche. Das allersexieste, noch vor Aussehen, Geruch usw, ist, wenn sie so gar nicht eifersüchtig ist, keine Beziehung will und am besten sogar selber auf andere Frauen steht. Aber man will ja irgendwie immer, was man nicht hat. Eine Beziehung kann auch sehr sexy sein.
Wovor haben Sie Angst?
- So einiges. Zum Beispiel habe ich Angst, meinen Verstand zu verlieren und verrückt oder bösartig zu werden. Oder auch nur ein paar meiner Gehirnfunktionen abzubauen. Ein Zahlen- oder Buchstabendreher macht mich schon wahnsinnig und ich trainiere dann Wochen lang hart, um bloß nie wieder so einen überflüssigen Fehler zu machen. Mein Gehirn muss einfach perfekt sein, weil ich mich darüber definiere und viel damit arbeite. Außerdem habe ich Angst vor Langeweile und Belanglosigkeiten, zum Beispiel irgendwelche Spießer zu treffen, die mit mir Smalltalk versuchen. Und ich habe Angst vor dem Tod, weil ich gerne ewig leben würde. Am liebsten würde ich alles erfahren, erlernen und entdecken und nebenbei auch alles mögliche erfinden, kreieren und perfektionieren. Und alle Menschen und Tiere kennen lernen. Dass man nicht alle Zeit der Welt hat, ist irgendwie scheiße.
Was macht Sie wütend?
- Szeneismus. Wobei Szeneismus ja meistens finanziell motiviert ist, also wenn ich damit selber nicht momentan so viel anfangen könnte, würde ich sagen, Geld.
Woran glauben Sie?
- An den Gott, an den längst alles und jeder glaubt. Auch wenn ihn ein Christ sicher anders nennt, als ein Wissenschaftler und ein Wissenschaftler anders als ein Satanist. Wir alle glauben an ein und denselben Gott. Nicht nur alle Menschen, sondern auch alle Tiere und Pflanzen. Einfach dieser Glaube an Nahrung, Paarung, an Erfolg und daran, dass wenn man etwas baut, es irgendwann hält und wenn man lacht, irgendwann jemand zurück lacht. Ohne den Glauben an das Gute könnte nichts existieren. Und jedes Atom reagiert auf Liebe. Wenn man mit Gott eins ist und ebenso mit dem Universum und sich selbst, ist man eben freier und selbstbestimmter. Dann ruht man quasi in sich. Ich finde das sehr angenehm.
Wobei können Sie sich vergessen?
- zum Beispiel beim Schlagzeug spielen oder bei einer Tierrechts-Performance.
Eine glückliche Kindheitserinnerung?
- Da kannte ich noch kein Glück. Aber so an die Zeit mit Mitte Ende zwanzig habe ich auf jeden Fall ein paar glückliche Erinnerungen und an die jetzige Zeit auch. Mein Leben wird immer besser.
Was würden Sie Ihren Kindern gern mitgeben?
- Dass sie nicht jede Arbeit annehmen und für irgendwelche Ausbeuterkonzerne oder Abzocker arbeiten sollen. Dass sie schon nicht verhungern oder sonstwie zu kurz kommen und gerne ihr Ding machen und großzügig teilen sollen. Dass jedes Leben gleich viel wert ist, ob Mensch oder Tier und dass es das wert ist zu schützen und man Zivilcourage zeigen muss. Dass sie sich nicht nach unten orientieren und bloß keinen Wert auf die kollektive Pseudomeinung irgendeiner fremdgesteuerten Robotergesellschaft legen sollen. Das betrifft auch sie selbst, dass sie sich, so wie sie sind, bedingungslos verwirklichen und ausleben. Dass es kein Kriterium ist, was irgendein anderer hat oder macht und man nur weiter kommt, wenn man sich auf die eigenen Schwächen und Stärken konzentriert. Sie sollen stark sein, an sich selber glauben und sich nicht unterkriegen lassen. Auf jeden Fall umweltbewusst, damit irgendwann Menschen und Tiere wieder mehr Lebensraum und mehr Grundrechte haben, als Betonklötze und Maschinen. Dass die Oberfläche einen scheiß wert ist und der beste Freund der größte Feind sein kann und andersrum und vor allem es weder eine Rolle spielt, auf welcher Seite des Schalters man steht, noch welchen gesellschaftlichen Rang man hat, noch welcher Szene man angehört. Dass sie sich möglichst gar nicht erst einer Szene anschließen sollen. Möglichst objektiv und fair, sogar wenn sie in jemanden verknallt sind - nie den Kopf verlieren. Und dass sie sich möglichst nicht ärgern und künstlich aufregen sondern besser das Gute sehen und ihr Leben genießen. Und dass sie auf ihr Herz hören sollen.
Wofür engagieren Sie sich?
- Sehr aktiv für Tierrechte, wir organisieren Proteste, machen online viel Aufklärungsarbeit und helfen auch im Alltag verletzten Tieren. Wir haben einige Kunstprojekte am laufen und unterstützen außerdem auch andere Tierrechtsorgas, indem wir mit demonstrieren oder z.B. bin ich auch zweifacher Tierpate. Natürlich stehe ich auch auf, wenn es um den Frieden an sich geht bzw. gegen Rassismus, Seximus, Homophobie und co. aber wie der Mensch mit den Tieren umgeht finde ich besonders krass, darum ist das auch mein Hauptengagement.
Schenken Sie gern?
- Klar. Wenn alle immer nur geben würden, bräuchte keiner mehr nehmen.
Wofür sind Sie bekannt?
- Das würde ich selber nur allzu gerne wissen :D
Wofür sind Sie berüchtigt?
- Für meinen Sturkopf vielleicht. Und einige halten mich für sehr eitel und Poser mäßig. Keine Ahnung, das kann ich nicht so beurteilen. Aber wär ja irgendwie lustig.
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
- kreativ.
Führen Sie in irgendeiner Form Tagebuch?
- Mein Filmtagebuch auf Moviepilot.
Haben Sie eine "Uniform"?
- Klar bin ich noch uniformiert, aber ich wachse da mehr und mehr raus. Zur Zeit gewöhne ich mir das gendern ab, also z.B. nicht Herr oder Frau anzugeben, falls nicht unbedingt nötig, und ich arbeite daran, nicht mehr so irrtümlich und polemisch Eigenschaften zu personifizieren, wie jemanden der schwarz gefahren ist, gleich Schwarzfahrer zu nennen, genau wie im Positiven, jemanden der spielt, gleich Schauspieler zu nennen usw. Und alle speziesistischen Begriffe, also so was wie "versaut" oder "affig" auch abgewöhnen. Einfach weg von diesen Stempeln und Schubladen und alles so wie es tatsächlich ist, in seiner vollen Ganzheit und Vielfältigkeit schätzen. Ohne Wertung. Zugeben, wenn etwas lediglich passiert und nicht gleich die Gesamtheit definiert. Man ist nunmal faktisch nicht sein Beruf oder Geschlecht oder so. Man ist kein Landsmann, sondern kommt irgendwo her. Das ist wieder diese ehrliche Offenheit. Wenn man all diese oberflächlichen polemischen Zwangsneurosen vergisst, kann es auch hier keine Missverständnisse geben.
Imitieren oder kopieren Sie manchmal andere?
- klar, aber nur bewusst und aus Spaß. So was wie Stimmen oder Bewegungen imitieren.
Hatten oder haben Sie ein Idol?
- So im ganz kleinen Rahmen sicher, dass ich mal jemanden mit einer Idee sehe, die ich ganz nett und inspirierend finde. Das hält aber dann immer nur ein paar Stunden.
Sie haben drei Wünsche frei: Welche sind das?
- (darf man doch nicht verraten)
Leben Sie im Hier und Jetzt?
- Nein wirklich nicht, denn momentan schaue ich auf einen Bildschirm und schreibe belangloses Zeug also im Hier und Jetzt leben kann man das echt nicht nennen. Aber es gibt natürlich auch Momente, in denen ich im Hier und Jetzt lebe.
Wenn du mal nicht einschlafen kannst, schau Sin Nombre aka "Die schönsten Bahnstrecken Südamerikas". Es sind ja auch echt schöne Bilder, aber das war es auch schon. Das ist mal einer der wenigen Filme, über die ich so gut wie gar nichts gutes zu sagen habe, also die vier Punkte täuschen vielleicht. Sie sind, weil ich die Stimmung und einige der Bilder echt sehr gelungen fand.
Die Mara wurde zu so kitschigen Filmbösewichtern romantisiert, zu so einer kleinen Hütte mit 20 Möchtegern Gangstern mit ein paar improvisierten Waffen. Eigentlich ist es den Medien und Insider Berichten nach eine weltweite Organisation, vor der sogar die Polizei Schiss hat und draußen vor dem Hochsicherheitsgefängnis mit 2500 Insassen wartet, während die Mara es inklusive Krankenhaus, Kantine usw leitet. Die weiblichen Mitglieder werden im Alter von 10-16 durch Massenvergewaltigungen aufgenommen und die männlichen durch Schläge, aber nicht wie im Film, sondern so, dass sie auch tödlich ausgehen können. Und es sind nicht nur über tausend wie im Film gesagt. Es sind 50.000-100.000 Gangmitglieder, auch schon zum Teil in Europa, ihre Zentrale ist das Land mit der höchsten Mordrate weltweit und Gangmitglieder werden selten älter als 30. Also wenn man bedenkt, dass mindestens 50.000 Leute dadurch aufgenommen wurden, dass sie neben dem Abhärtungsritual auch noch jemanden (=50.000 andere Leute) getötet haben und das zu dem Zweck, dass es nicht bei diesem einen Mord bleibt und dazu sicher noch täglich neue rekrutiert werden, weil ja auch jeden Tag welche sterben, ist das ein großer Krieg. Es ist aber kein Kriegsfilm, sondern geht um ein paar Kleinkriminelle, die einen Verräter jagen. Sie werden im Film wie Banditen gezeigt, die Züge überfallen, statt die Drogen- Waffen- und Menschenhändler sowie Regierungsposten und Kriegsführer, die sie sind. Und alles aus Mara Sicht, mit Porträts der einzelnen Mitglieder, befeindeten Gangs als anonyme wehrlose Beutetiere und immer wieder der kleine coole Junge mit seiner Knarre und seinem Lebenstraum, Mara zu werden. Dass sie ihm drohen, verstoßen zu werden, ist auch quatsch, denn eigentlich ist es wohl eher andersrum, dass die Maras niemanden gehen lassen.
Ich will das jetzt auch nicht dramatisieren und so gewagte Behauptungen aufstellen, wie dass eine andere Regierung in irgendeiner Weise weniger kriminell oder kompetenter wär, denn das ist nunmal ein kapitalistischer Ausbeuterplanet und diese Hoheiten nehmen sich alle nichts. Aber so eine Verharmlosung ist auch ein sehr falscher Weg, das sieht ja schon fast aus, wie ein Werbefilm für die Mara. Das macht Fukunga auf jeden Fall unsympathisch. Genau so was finde ich kacke, vor allem wenn dann noch alle betonen, wie unbeschönt und realistisch der Film ist. Wenn ihr mal einen richtig unbeschönten Film sehen wollt, schaut Disneys Pocahontas, dann erfahrt ihr die knallharte Wahrheit darüber, wie realistisch sie 100 mio Ureinwohner auf ganz romantische Weise einvernehmlich totgestreichelt haben. Aber vor allem als Filmemacher mit viel Reichweite, hat man eben auch Verantwortung. Scarface hat schon gezeigt, wie viele echte Gangsterbosse sich an einem Film orientieren und zum Teil seine Villa 1:1 nachbauen usw. So einen Effekt wird dieser Film auch haben, weil er im Grunde einfach nur Lobgesang auf die Mara ist. Es würde mich nicht wundern, wenn da sogar ein paar echte Mitglieder mitgespielt und / oder hinter der Kamera mit bestimmt haben.
Also entweder so ein seichter Gangsterfilm, wo sie dann aber nicht Mara heißen und bestenfalls von ihnen inspiriert sind, oder ein Kriegsfilm, nur Hauptsache nicht so ein Propagandafilm. Oder so wie ich es mir erhofft habe, eine Geschichte um die Reise der Flüchtlinge, wo es nur am Rande um diesen Mafia Kram geht statt andersrum. Dafür kann der Film zwar nichts, aber ich habe mir irgendwie so ein richtiges Flüchtlingsdrama erhofft, mit weniger Hollywood Action und stattdessen ein bisschen Tiefe.
Diese nervige Hetzjagd und die "Geschichte" an sich fand ich sehr einfallslos und dünn gestreut. Da wurde Inhalt mit dem Potenzial eines 15-30 minütigen Films auf ganze 90 Minuten gestreckt. Die Schauspieler sind alle sehr einschläfernd und statisch, keine Ahnung, wo man so schlechte Schauspieler herbekommt. Vor allem wo es so energielose Jugendliche gibt, vielleicht hat er sie aus der Klapse und die waren alle auf Downern oder er hat sie direkt aus dem Methadonprogramm - anders kann ich es mir nicht erklären. Als absolute Glanzleistung ist dem Film sogar gelungen, schlechte Latino-Musik zu erfinden. So ein wehleidiges sich immer wiederholendes Geklimper, das jetzt noch nachklingt, wenn ich dran denke. Timing und Inszenierung sind auch oft so was von dilettantisch und steif. Der Film hat mich irgendwie sehr an Spring Breakers erinnert und das nicht nur wegen den tätowierten Gangster Typen, sondern weil er auf eine ähnliche Art noch leerer und schlechter, noch geltungsbedürftiger und pseudodramatischer als Spring Breakers ist.
Im großen ganzen einer dieser Filme, die einfach nur Aufmerksamkeit saugen und nur wenig zurück geben. So ein Film, der einen vor lauter Unterforderung schon aufregt. Ich weiß, wertvolles Prädikat, ungewöhnlicher Drehort und so, bestimmt auch ein Arsch voll Preise, aber das heißt noch nicht, dass du diesem Film irgendwas schuldest. Lieber City of God oder Slumdog Millionaire gucken.
Welchem/n Filmcharakter würden Sie …
… gern mal auf ein Getränk Ihrer Wahl treffen?
- Hannibal Lecter
...gern mal daten?
- Vielleicht Jasmin aus Aladdin^^ Hab jetzt nicht lange nachgedacht, keine Ahnung.. Ich stehe jedenfalls im Allgemeinen mehr auf den südländischen Typ.
...sofort einen Ring an den Finger stecken?
- Ist irgendwie nicht so meins. Vor allem nicht im Kontext von "sofort". Wenn dann natürlich meiner Freundin.
… am liebsten eine verpassen?
- Die Opfer von Lederfratze in Blutgericht in Texas fand ich extrem spießig und unsympathisch, überdreht, nervig usw. Aber das hätte ich selber nicht besser als er hingekriegt. Von daher bin ich ausgeglichen in der Hinsicht.
… am liebsten von irgendwelchen Handlangern umbringen wollen?
- Nicht mein Stil. Das hat überhaupt keinen Stil. Es ist einfach stillos.
Welcher Filmtod hat Sie am meisten mitgenommen?
- Ray in Küss den Frosch.
Schwierige Frage: Welcher Schauspieler aus einem Comedystreifen hat Sie am meisten beeindruckt?
- Robin Williams fällt mir da spontan ein. Er war ein sehr guter vielseitiger Comedy Schauspieler.
Welche fünf Serien haben Ihre Kindheit geprägt?
- Ich will jetzt niemanden übertrieben langweilen und würde gerne alle Fragen beantworten, aber meine Vergangenheit ist vergangen, darüber gibt es nicht viel mehr zu sagen.
Wann würden Sie einen Film sehen und wann greifen Sie lieber zu einem Buch?
- Ich zocke viel und schaue auch gerne mal einen Film. Selten Serien. Für so was wie Bücher bin ich zu sehr Kontrollfreak. Ist nicht mein Ding, mich 100%ig konzentriert in den Kopf eines anderen zu stecken und seinen Kopf in meinen. Das ist irgendwie spooky oder zumindest sehr wider meiner Natur. Comics und leichte Magazine durchaus gerne mal, aber auch eher selten.
Welcher (allgemeine, gesellschaftliche) Hype hat Sie in letzter Zeit besonders…
… gestört?
- Von einem Hype lasse ich mich bestimmt nicht stören. Aber genichtst habe ich auf jeden Fall die EM und Pokemon Go.
… animiert, mitzumachen?
- Keiner. Gibt diesen Spruch von Rammstein, "Manche führen, andere folgen". Das wäre mal ein vernünftiger Trend, einfach selbstbestimmt und maßgeschneidert vorangehen und sein eigenes Ding erschaffen.
Welche fünf Filme würden Sie Ihren (späteren) Kindern zeigen wollen?
- Das brauche ich jetzt noch nicht planen. Meine Hündin ist sehr empathisch und hasst Horrorfilme, da nehme ich immer ein bisschen Rücksicht drauf. Sie ist ja für mich wie meine Tochter.
Blicken Sie zurück in die Anfangszeit und reflektieren Sie: Wie haben sich Ihr „Filmgeschmack“ bzw. Ihre Filmsehgewohnheiten seit damals geändert?
- Kaum. Ich habe mir als Teenager von ca. 10-12 Jahren heimlich den ganzen Sex und Gewalt Kram reingezogen, wenn ich alleine war und irgendwie wurde mir auch schnell klar, dass da mehr als Rebellion oder krass sein wollen hinter steckt, so wie man das vielleicht in dieser Orientierungsphase vermuten könnte. Ich bin einfach so veranlagt. Vielleicht ist das ein Zeichen von Intelligenz oder zumindest nicht oberflächlich sein, wenn man mit so einem seichten Hupdiflupdi Film a la Ashton Kutcher nie viel anfangen konnte. Es sind zu meinem Filmgeschmack sicher ein paar schwere verstörende Dramen hinzugekommen, zumindest bewusst. Allgemein ist er wohl offener geworden, aber im Speziellen auch wählerischer. Und ich habe sicher an Sitzfleisch zugelegt, also wenn er wirklich qualifiziert ist, bin ich theoretisch jetzt auch bereit, einem Film bis zu sechs Stunden zu schenken. Wobei das wohl so eine Kurve ist, denn als Kind hat man ja eh viel Geduld. Aber eben jetzt auch wieder :-)
Wie wichtig sind Ihnen der Sound, wenn es ums Gucken zuhause geht?
- Scheiße unwichtig. Obwohl ich gelernter Musikproduzent bin und eigentlich echt sensible und dankbare Ohren habe. Ich habe einen alten Samsung Flatscreen von 1997, der aber für die knapp 200€ schön groß ist. Bei sowas banalem wie Entertainment setze ich gerne auf Quantität und genieße einfach die Show in vollen Zügen. Habe locker 12 Spielekonsolen und einen Blu-Ray Player und so was, dazu viele viele Games, Filme und CDs. In so was investiere ich viel lieber, als ein mal gute Boxen kaufen, dann 100 min Film gucken und für den Rest meines Lebens langweilen. Mein PC Equipment ist wiederum top, sowohl Bild als auch Ton technisch auf einem guten Stand. Ist aber unchillig, extra dafür am Rechner zu sitzen und Internet kommt mir sowieso nicht auf den Schreibtisch, weil meine Arbeiten clean bleiben müssen. Da steht nur mein Offline Laptop. Alles zu seiner Zeit, da ich mit meiner künstlerischen Arbeit verheiratet bin, kriegt sie halt auch den Löwenanteil, da sind klare Prioritäten.
Hatten Sie sowas wie eine "erste Filmliebe", also eine Figur, der Sie irgendwie verfallen waren? Wenn ja, wer war er/sie?
- Nein. Ich glaube auch nicht, dass das gehen würde, zumindest nicht, ohne Liebe mit Sex zu verwechseln.
Filme, in denen Autos eine Rolle spielen: Was ist davon zu halten?
- Warum nicht? Habe mal im Halschlaf Disney Pixar Cars geguckt und ich meine der war sogar ganz cool.
Sie machen mit Ihrem besten Freund/Ihrer besten Freundin eine Nachtwanderung und stellen fest, dass ihr euch verlaufen habt. Irgendwo ist aber ein ziemlich krass altes Haus, in dem Licht brennt. Es ist kalt und aus irgendeinem Grund habt ihr nicht viel an. (Himmel, warum tragen die in Horrorfilmen immer so wenig Kleidung am Leib?!) Ihr seht, dass euch der Eigentümer des Hauses schon bemerkt hat und auf euch zukommt.
Wie sieht die Situation aus, also, wie kommt er/sie auf euch zu, scheint er/sie allein zu sein, etc. und wie reagieren Sie/reagiert ihr letztendlich?
- Das ist eine Frage der Einstellung. Ich habe nie vor so etwas Schiss. Meine Neugierde und nicht zuletzt auch mein Idealismus bzw Sturkopf gewinnen immer. Ich werte außerdem körperliche Schmerzen oder sonst irgendeinen Druck nicht negativ und freue mich meistens sogar ein bisschen, wenn es in einer Situation wen zu beschützen oder sonst etwas zu "riskieren" gibt. Das reißt mich dann so ein bisschen aus meinem Trott raus :-) Nicht dass ich im Leben keine Angst kennen würde, aber gegen Menschen, Geister, Monster und eben diesen ganzen Horrorkram bin ich definitiv immun. Vor allem glaube ich an das Positive und halte kontrollierte Naivität für weit weitaus konstruktiver als willkürliche Skepsis. Ich gehe erst mal sowieso davon aus, dass da ein netter Mensch wohnt. Und wenn er nicht nett ist, hat er Pech, denn dann habe ich auch keinen Grund mehr, nett zu sein und kann das dann (nachdem ich wirklich alles außer klein beigeben in Richtung Deeskalation versucht habe) wie gesagt auch sehr genießen, ganz unabhängig davon, wer der Stärkere ist. Das klingt jetzt auch wieder sehr gefährlich, aber ist es nicht. Entweder stellen sich die Leute dann als nett raus, oder werden nett oder verlieren ihr Interesse, weil du anders reagierst, als sie gehofft hatten, also weder fluchtartig noch offensiv. Alleine so ein natürlicher entspannter Umgang damit löst solche Situationen meistens schon auf. Und wenn mal nicht, hat man wenigstens aus Überzeugung gehandelt, da gehört selbstverständlich auch verlieren und sich auf die Schnauze packen dazu. Ich habe einfach das Glück, mit mir selbst, mit Gott und dem Universum im Reinen zu sein und darum kann mich nichts mehr im eigentlichen Sinn aus der Fassung bringen oder großartig stören. So viel zu mir. Da wir da aber nunmal zu zweit wären und ich weiß, dass nicht jeder diese Einstellung mit mir teilt, würde ich mich da ganz nach meiner Begleitung richten.
Welche Frage würden Sie dem Darsteller/der Darstellerin, die Sie am meisten geprägt hat, gern mal stellen?
- Das wär vielleicht auch wieder Anthony Hopkins. Aber ich weiß, dass er gerne für sich ist und wenn ich ehrlich bin, bin ich das auch gerne. Und Fragen erzeugen meistens nur noch mehr Fragen. Never change a running system :-)
Wie alt waren Sie, als Sie das erste Mal bewusst einen Film gesehen haben?
- Sehr klein, vielleicht 3.
Welche war die letzte Serie, die Sie angefangen, eine Weile geguckt und dann aus Desinteresse abgebrochen haben? Warum?
- Dexter. Desinteresse ist ein starkes Wort, Dexter hat schon was. Vermindertes Interesse trifft es eher. Anderes interessiert mich mehr.
Mit welcher "Game of Thrones"-Persönlichkeit können Sie sich am besten identifizieren?
- Ich kenne die alle nicht, aber ich weiß von einem Facebook Meme, dass der Kleinwüchsige sich für Tiere einsetzt, also ist er ja quasi ein Tierrechts-Kollege. Mit der schönste Grund, sich mit jemandem zu identifizieren.
Was halten Sie von...
... Gerard Butler
- Nicht herausragend, aber voll ok. In den 300 Film hat er echt gut reingepasst, finde ich.
... Anton Yelchin
- Sagt mir nichts.
... Monica Bellucci?
- Gibt so einen Film, wo sie gleich am Anfang schon lebendig eine Ameise verbrennen, in dem sie der große Star ist. Der Zauber von Malèna. Seitdem ist sie mir natürlich unsympathisch, also Tiersnuff hat absolut nichts süßes oder heißes oder so sondern ist einfach nur abgefuckt. Obwohl sie auch in einem meiner Lieblingsfilme, Bram Stokers Dracula, mitspielt, ist sie seitdem natürlich gefeuert.
... Sarah Michelle Gellar?
- Die war mir immer sympathisch. Objektiv gesehen natürlich keine Weltklasse Schauspielerin.
Derzeit ist EM: Lieber Fußball gucken oder doch Film/Serien schauen?
- Filme haben ebenso wenig mit Serien wie mit Fußball zu tun, also den Schrägstrich finde ich unangemessen. Bei mir meistens Games und wenn die nicht, dann Filme.
1. Der Golfer spricht von einem "guten Handicap", um als guter Spieler zu gelten. Was ist Ihr Handicap (z.B. einen Freund, der immer für alle freien Eintritt besorgen kann, oder Sie haben immer einen coolen Spruch auf Lager)?
- Ich bin ein sehr logischer, rhetorischer und auch fairer Mensch und außerdem auch immer in sehr guter Gesellschaft. Entweder habe ich viele Handicaps oder viele Gründe, kein Handicap zu brauchen. Oder bin einfach ein Positivist.
2. Auf einer Skala von 1 bis 10, wie fit sind Sie?
- Es ist nie ganz katastrophal, weil ich ursprünglich aus dem Kraftsport komme und mich auch seit ich inaktiv bin mein Leben immer gut auf Trab hält. Könnte schlechter, aber auch besser sein. Sowieso, bei 10 ist man nie. Frag mal als Homo Sapiens einen Neanderthaler oder Säbelzahntiger, der zeigt dir nen Vogel.
3. Welche/r ist Ihr/e Lieblingssportler/in oder Mannschaft und warum?
- Das letzte was ich mir ganz gerne angeschaut habe, waren ein paar Alba Berlin Spiele. Natürlich war ich dann auch immer für Alba, auch wenn manchmal die gegnerische Mannschaft schöner gespielt hat.
4. Wenn Sie ein/e Leistungssportler/in wären, was wäre Ihr Sport?
- Ich war wie erwähnt schon einige Zeit semiprofessioneller Kraftsportler bis das ein paar orthopädische Spuren hinterlassen hat und nicht mehr so richtig ging. Da ist dann aber auch kein Lebenstraum oder so geplatzt, sondern ich habe viele Interessen und bin sehr flexibel. Und mache Hobby mäßig immer noch gerne meine Klimmzüge und Curls.
5. Schauen Sie Sport im Fernsehen, sind Sie lieber live dabei oder betreiben Sie gerne selbst welchen? Wenn ja welchen?
- Habe neben dem normalen Fitness eine Weile Ghetto Workout und Parkour gemacht, Kajak fand ich mal ne Zeit lang spannend und skaten geht auch ein bisschen. Ich geh außerdem leidenschaftlich gerne tanzen und mache ab und zu Kundalini Yoga. Also auf jeden Fall irgendwas zwischen Fun- und Kraftsport und was, das man auch alleine trainieren kann. Ich hasse Bälle, Räder und so was wie rennen, schwimmen usw. Für so was bin ich einfach nicht richtig gemacht. Fürs Auge keine Ahnung, Wrestling? Rhytmische Sportgymnastik? So was vielleicht 5 Minuten. Auf jeden Fall keinen "richtigen" Sport, aber auch nicht so was langweiliges wie Poker. Wenn jemand ein paar akrobatische Tricks drauf hat, mit dem Stuhlbein auf der Dachkkante balancieren oder so, das schaue ich mir gerne an.
6. Schulsport, sinnvoll oder totaler Mist?
- Es ist Bewegung, oft an der frischen Luft. Abgesehen von der Frage, ob das Schulsystem an sich nicht vielleicht Mist ist, ist Sport ja durchaus vernünftig und allemal gemeinnütziger als so was wie Chemie oder Erdkunde.
7. Sind Sie ein Teamplayer oder machen Sie lieber Ihr eigenes Ding?
- Wie gesagt sehr gerne mein eigenes Ding. Wobei mir schon klar ist, dass manches nur im Team geht und das weiß ich dann auch zu schätzen. Und ein paar der stressigsten Vorbereitungen führen ja letztendlich auch oft zu den größten Highlight Momenten und schönsten Erinerrungen. Also ein gutes Team ist definitiv ein Geschenk, sofern man bereit dafür ist.
8. Können Sie sich eher für die Olympiade oder Fußball-Meisterschaften begeistern? Wenn Sie die Olympiade schauen, erklären Sie bitte kurz, welche Sportart Sie bei den Olympischen Spielen auf jeden Fall verfolgen werden.
Wenn Sie Fußball-Meisterschaften wählen, für welche Teams speziell?
- Wenn ich bei einem Unfall meine Selbstachtung verloren hätte und jetzt um jeden Preis irgendwen damit beeindrucken wollen würde, dann EHER Olympiade. Vielleicht Bob fahren, Cool Runnings war ja ein ganz netter Film.
9. Wie kommt man zu Curling?
- Das ist sicher in einem großen Bürogebäude entstanden, wo die Reinigungskräfte nach Feierabend ein bisschen freie Hand hatten und auf dem rutschigen Boden rumalbern konnten :-)
10. Welche Sportart hassen Sie am meisten?
- Fußball.
11. Welcher Bettsport sollte olympisch werden?
- Sex soll gerne olympisch in dem Sinn werden, dass es 20.000 Leute im Stadion vor laufender Kamera zu jeder Menge Applaus miteinander treiben. Abgesehen davon wird Sex aber schon viel zu sehr immer mit Sport und Leistung usw verbunden. Von mir aus sollen wir Menschen uns einfach nur lieb haben, wie es gerade passt :-)
12. Ist Sport wirklich Mord?
- Nicht mehr, als rasten rosten ist. Man sollte halt immer reflektieren, was angebracht ist. Genau genommen, kann der Mensch normaler Weise sowohl Kopf- als auch Körper mäßig sehr viel mehr, als er sich selber zutraut. Also im Zweifelsfall eher die Grenzen sprengen, bevor man sich eine zu viel setzt. Davon, sich auszuknocken und aufzurauchen hätte man aber auch nicht viel.
13. Sind eSports wirklich Sport?
- Wenn Schach und Poker Sportarten wären, auf jeden Fall, schließlich kommt im durchschnittlichen Videospiel Titel zum strategischen Denken auch noch schnelle Reaktion und Multitasking Fähigkeit sowie das treffen logischer Entscheidungen, die in ganz unberechenbaren Faktoren urplötzlich auftreten, hinzu. Ich sage mal nein, weil Schach und Poker für mich auch nie Sportarten waren. Wobei es mit VR und Funk-Controllern a la Wii und PS3 einer Sportart schon nah kommen kann. Außerdem gibt es ja schon lange richtigen Sport als eSport, z.B. tanzen, Zumba oder Wii Fit.
14. Was halten Sie von Sportvereinen mit milliardenschweren Investoren a la RB Leipzig, Paris Saint Germain oder Chelsea London?
- Habe eben mal nur RB Leipzig gegooglet, das gehört Red Bull, eine von ich glaube drei Red Bull Sorten ist zur Hälfte Coca Cola, die ja mal so richtige Rassisten und Ausbeuter und so sind. Und überzuckerter Müll, den kaum ein Sportler anrühren würde, ist Red Bull sowieso. Gab ja sogar schon tote Teenager, die zu viele "Energydrinks" gemischt mit Alkohol getrunken hatten, weil es nunmal pures Gift, vor allem fürs Herzkreislauf-System ist. Was soll man als Mensch von so etwas halten? Nichts. Dieses Pseudoinvestment fängt außerdem schon bei den Wettbüros an, dieses ganze Mafia Pack, die die Ärmsten der Armen ausrauben bis zum Get No. Dann verkaufen sie als EM Special überteuerte Handy-Knebelverträge oder irgendeinen anderen Scheiß an der Straßenecke. Es sind einfach nur niedere Kreaturen ohne Ehre. Ich finde, Sportler sollten ihr Ding machen und wir sollten auch unser Ding machen und selber bestimmen, was wir kaufen und konsumieren. Was aber stark sabotiert wird, wenn diese Konzerne eben nicht ihr Ding machen, sondern ungefragt in unseren Bereich hineindringen bzw vor vollendete Tatsachen und die Qual der Wal stellen, zum Beispiel indem es dann in einem Stadion nur Coca Cola Produkte gibt, der einzige Limonadenhersteller von Hunderten, der nicht aus natürlichem Mineralwasser, sondern aufbereitetem Abwasser und dafür locker doppelt so teuer ist. Und denkbar faschistisch. Ich denke, so was ist weniger Investment in einen Verein, als vielmehr Abzocke. Wir sind scheinbar die halbfreiwilligen Investoren und die angeblichen Investoren sind dann die, die primär in sich selbst investieren lassen. Das ist so ein Hauptkriterium, das mich am Fußball abtörnt. Der ganze Mafiakram ist doch zum kotzen. Und es sollte sowieso keine Geldfrage sein, wer sich die besseren Spieler leistet, sondern zum Beispiel darauf konzentriert werden, wie gut die Spieler trainiert und motiviert sind.
15. Welches sind Ihre liebsten Sportfilme und warum?
- Ich mag Streetdance Filme wie eben Streetdance. Ist einfach schön fürs Auge. Gibt auch so einen Film mit einer blinden Eiskunstläuferin, hab den Namen vergessen aber der war auch sehr gut.
16. Wenn Sie einen bereits verstorbenen Sportler treffen könnten, wer wäre es und warum?
- Vielleicht Muhammed Ali oder Bruce Lee, denn das waren ja beide ganz solide Sprücheklopfer und auch abgesehen davon gute Erfinder und Strategen. Aber nur, wenn sie privat keine Arschlöcher sind. Ob jemand klug ist, sieht man ja schnell, aber viel wichtiger ist, was die Menschen im Herz haben.
17. Inwiefern ist es Ihnen wichtig, auch nach außen durch Merch-Artikel als Fan Ihres Vereins erkennbar zu sein und welcher Verein ist es?
- Sehr wichtig. Gute Tierrechtsvereine wie eben Sea Shepherd.
18. Haben Sie die EM verfolgt? Wie beurteilen Sie das Abschneiden der deutschen Mannschaft?
- Kein einziges Spiel. Habe gegen meinen Willen irgendwann erfahren, wer gewonnen hat und diese sinnlose Information immer noch nicht aus meinem Kopf gelöscht bekommen. Das ist immer dieses schreckliche so genannte "Allgemeinwissen", für das lächerlicher Weise mündige erwachsene Leute im Wer wird Millionär Studio von anderen mündigen erwachsenen Leuten Beifall bekommen. Da mir dieses Phänomen zu absurd und verwunderlich ist, werde ich diesen Speicherdieb nicht mal da einsetzen. Es ist einfach nur ein reiner Speicherdieb. Also ja, ich habe zwar nicht verfolgt, aber wurde damit verfolgt, dass Deutschland verloren hat. Und ich bin trotzdem sehr zufrieden mit der deutschen Mannschaft, weil sie mir erstens egal ist und es zweitens im Gegensatz zu mir Profi-Fußballer sind, die ich als Nicht-Profi-Fußballer in ihrem Profi-Fußball ganz sicher nicht zu beurteilen habe. Wäre ich Fußball technisch eine Gefahr für Poldi oder wie der heißt, könnte ich ihn auch ankläffen. Alles andere sieht ja irgendwie albern aus.
19. Film oder Sport: für was würden Sie sich entscheiden?
- Kann man gerne kombinieren, zum Beispiel indem man aktiv einen Film macht und dabei sowohl hinter als auch vor der Kamera gut abzappelt.
20. Für welche Sportart können Sie dieFaszination überhaupt nicht nachvollziehen?
- Fußball.
21. Entscheiden Sie sich:
- Bayern oder Dortmund
- Messi oder Ronaldo
- mit oder ohne Ball
- Bundesliga oder Weltmeisterschaft
- Ohne Ball ;-)
22. Verfolgen Sie eine der großen US-Ligen? Wenn ja, welche?
- Narp.
23. Doping steht aktuell wieder zentral in den Medien. Wie ist Ihre Meinung zum Doping in Sport?
- Doping ist scheiße unsportlich. Abgesehen davon, dass die Sportler damit sich selbst und andere betrügen und statt selber gewinnen zu wollen, freiwillig einer anonymen Substanz den Sieg schenken wollen, ist es auch mega gesundheitsschädlich. Da können sie ein paar mal "gewinnen" und dann für immer ausscheiden.
24. Was halten Sie von der Präsenz des Sports in den Medien?
- Ist mir deshalb egal, weil mich die Nachrichten und anderen Magazine kaum tangieren. Ich schaue nur alle paar Monate fern. Habe eine prima DVD und Spiele Sammlung und YouTube usw, also kriege definitiv zu sehen, was ich sehen will und gönne also auch jedem, der auf so was steht, seine Tagesthemen. Ich brauche nur kurz Facebook anmachen und schon weiß ich 100x mehr als ich wissen muss, einige Facebook Freunde ballern mich ja förmlich schon mit allem zu, was irgendwann mal in irgendeinem Medium war. Ob das Sport oder anderer Promi Shit oder so ist, kriege ich nicht mal bewusst mit, weil ich da zum Glück noch intakte Filter habe. Kann ich echt nur empfehlen, sich seine eigene Welt maßzuschneidern und sich vor allem nicht über irgendwas zu ärgern, was denkbar uninteressant ist. Habe letzens mal erfahren, dass es wohl was typisch deutsches ist, alles so um Politik und Medien usw aufzubauen und dass es z.B. in den USA sekundär ist, was die Promis aus den Nachrichten machen, welcher Politiker was gesagt hat und so und sich das Geschehen mehr unter den Leuten also quasi im Volk abspielt. So habe ich das instinktiv auch immer gehalten, etwas autonom auf jeden Fall. Gerade Sport ist ja jetzt nichts, wo es um Leben und Tod geht, insofern brauche ich mich davon auch nicht stören lassen.
Finden Sie es in Ordnung, auf Facebook zu jedem politischem Thema Ihre Meinung zu vertreten oder sollte man das lieber mit Vorsicht genießen?
- Zu einer Meinung gehört erst mal Ahnung. Dass man sich gegen diverse Ungerechtigkeiten und für den Frieden positioniert, ist selbstverständlich, aber bei diversen Grauzonen und Schnittmengen, wo man nicht so wirklich drin steckt, sollte man sich raushalten oder so gut es geht informieren und dann auch nur so gut es eben geht mitreden. Momentan ist es üblich, wie z.B. als Frankreich drauf und dran war, Bomben zu schmeißen, dann so zu reagieren, die französische Staatsflagge als Profilbild zu übernehmen und eine Woche später Anti-Kriegs Botschaften und Kritik an Frankreich zu posten, als hätte man es nicht selber höchstpersönlich herbeigeschworen oder hätte es nicht besser wissen können, da sind dann die Tatsachen plötzlich alle scheißegal - und auf der anderen Seite zu jedem politischen Geschehen, das mal 5 min in der Abendschau angedeutet wurde, sonst wie eine immense Meinung zusammenspinnen. Andersrum wäre es einfach logischer. Man kann jedenfalls nicht in jedem Bereich gleich der geborene Experte und Alleswisser sein und wenn man über ein fremdes Thema gleich seinen Senf abgibt ist man nicht besser als so manche Regierungspolitiker, die auch ihre Stimme vorschnell abgeben, oft weil sie gar nicht die Zeit haben sich für ihre 20 Entscheidungen pro Tag oder so gründlich genug schlau zu machen. Man sollte außerdem vielleicht auch schon Politik an sich mit Vorsicht genießen, schließlich geht es dabei um diverse Hoheiten mit finanziellen und anderen egoprofilierenden Interessen. Genau genommen ist es viel einfacher: einfach nicht sich und die seinen umständlicher Weise einmauern um andere unbekannter Weise auszugrenzen und einfach kein paranoides szeneistisches Arschloch sein. Und nicht zuletzt auch alle Menschen, Tiere, Pflanzen usw befreien und die Beschneidung der Natur kritisieren, bevor man z.B. die Natur selbst kritisiert. Unterm Strich quasi die Abwesenheit aller zwanghaft angezüchteten und mit Gewalt künstlich am Leben erhaltenen Geisteskrankheiten. Einfach runterkommen und man selbst sein, auf sich selbst hören, schon braucht man auch diese Vorsicht nicht mehr. Wir müssen höchstens vorsichtig sein, wo es unnormal viel Vorsicht gibt.
Würden Sie sich als spontan bezeichnen oder planen Sie lieber alles im Voraus?
- Da ich das nicht weiß und mir nie so Gedanken darüber gemacht habe, lautet die Antwort wohl spontan.
Was fühlen Sie gerade?
- Bin etwas nervös, aber nicht wegen den Fragen. Keine Ahnung warum, vielleicht weg vom Rechner, mehr machen. Ich glaube ich habe überschüssige Energie, was ja ne tolle Sache ist. Besser als andersrum.
Wann haben Sie das letzte Mal eine Entscheidung so richtig bereut und was für eine Entscheidung war es?
- Ich glaube für so was bin ich zu erwachsen. Ich bereue nichts.
Für welche Sache würden Sie Geld spenden?
- Ich bin selber in der Leitung des Tierrechtsvereins Gnukaju und bin dementsprechend selber einer der Hauptspender, dazu bin ich Pate beim Erdlingshof und momentan noch Delfinpate beim WDCS, was ich aber korrigieren will, weil sie gemeinsame Sache mit Aquarien und so machen. Ich werde zum WDSF oder so wechseln. Von den meisten meiner T-Shirts und Hoodies sind auch zumindest Prozente an Tierrechtsunternehmen, wie z.B. den Irish Wildlife Trust, Compassion Co. oder Sea Shepherd gegangen. Und meinen jährlichen Wandkalender kaufe ich bei dem Kuhaltersheim Hof Butenland. Also zwei mal fünf Euro monatlich an fließenden Ausgaben, aber auch so viel nützliches im Alltag oder auch bei manchen Kampagnen ne kleine Einmalspende. So gut es eben geht, da wir ja selber auch immer auf Geld angewiesen sind also bevor wir ne Demo organisieren oder so ist es weniger und in weniger aktiven Phasen auch mal mehr, was ich an andere Organisationen spende. Mindestens die laufenden zehn Euro, das ist mir auch irgendwie wichtig.
Schon mal eine längere Radtour unternommen? Wenn ja, wo ging sie hin?
- Ich hasse Radsport.
Was tun Sie im Moment am Liebsten?
- Musik machen, zocken (ganz viel Skyrim zur Zeit) und nicht zuletzt mit meinem Hund rausgehen und diverse Tierrechtsprojekte, als Hauptprojekte ein Film und ein Buch, wobei ich bei letzterem nur Grafiker und Fotograf bin.
Sind Sie Social-Media vernetzt? Wenn ja, wo?
- Facebook und Moviepilot. Ich vermisse MySpace, wo man noch alles selber machen konnte mit HTML usw und alles noch gratis ohne Anmeldung war. Damals war nichts besser und ich bin auch echt kein Nostalgiker. Mit Ausnahme von Social Media. Das, was höchstens 1% von MySpace bietet, ist nach heutigen Maßstäben 100%. Wir wurden da halt aus wirtschaftlichen Gründen virtuell gentrifiziert und so einen stabilen und freien Ort wie MySpace wird es nie wieder geben.
Sind Sie Social-Media gestresst?
- Ja, auch von Facebook. Ganz massiv. Letztens haben sie sogar meine Nachrichten mitgelesen und mich dafür eine Weile geblockt und wenn ich schnell schreibe, kommt irgendwann bei jedem Buchstaben, dass ich verlangsamen soll, weil sie mich sonst blocken. Abgesehen davon, wie oft sie mich schon für Nonsens wie ein 60er Jahre Pin Up Schwarzweiß Foto oder Screenshots in einem uralten Status-Chat, wo ich vergessen hatte, einen Namen zu schwärzen, gleich knallhart 30 Tage geblockt haben. Die sind einfach unzuverlässig und arrogant. 24/7 am maßregeln und alles als Nacktheit, Hetze usw bezeichnen, mit dem längsten Zeigefinger der Welt, aber wenn irgendein Nazi von Thor Steinar oder einer beliebigen anderen Naziorga denen 5€ in die Hand drückt, erscheint er regelmäßig in den gesponsorten Beiträgen. Es ist einfach eine unstabile denkbar hässliche Diktatur, die aber das einzige ist, was uns noch gelassen wurde. Sehr problematisch. Außerdem habe ich täglich um die 10 Freundschaftsanfragen von irgendwelchen Fake-Pornomiezen und wenn ich wirklich problematische Inhalte mit rassistischen Übergriffen usw melde, interessiert die das auch nicht, also sie sind nichtmal solche Bullen, wie sie immer gerne tun. Einfach nur Geld Geld Geld. Asozial Media hoch zehn.
Welches war das letzte Konzert, das Sie besucht haben?
- Mine ♥ Krieg schon wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke.. :-)
Fahren Sie in den Sommerurlaub? Wenn ja, wo soll's hingehen? Wenn nein, was machen Sie stattdessen?
- Ich bin sehr gerne hier in Berlin, mitten im Geschehen. Zumal das die einzige Jahreszeit ist, wo man auch bei den kleineren Protestaktionen, die nicht schon ein halbes Jahr angekündigt sind, mehr als zwei Teilnehmer hat. Das ist halt auch tierrechtspolitisch eine wichtige Zeit.
Lieber Schwimmen oder eher Ski fahren?
- Schwimmen ist nicht so meins, aber Ski fahren stelle ich mir irgendwie spaßig vor. Das muss ja einfach cool sein, sieht schon so cool aus.
Was war das teuerste, das sie kürzlich gekauft haben?
- Ein Korg Trinity Pro V 88 Masterkeyboard. Habe es inklusive Koffer, Modul Disketten und Spedition relativ günstig bekommen, wobei es immer noch das vielleicht teuerste ist, was ich je besessen habe. Zumal es genau das Keyboard ist, was ich wollte, nachdem ich Monate lang alle YouTube Videos usw durchforstet hab, während ich schon die ganze Zeit das Geld zusammen gespart habe. Habe mir dazu noch den entsprechenden Ständer geholt und das sieht jetzt richtig heiß aus im Studio und macht echt viel Spaß. Ist auf jeden Fall so ne richtige Sucht.
Was ist Ihr Guilty Pleasure?
- Ach gibt so viel. Dafür sind wir ja Menschen, jeder so wie er kann und will :-)
Welches Land würden Sie niemals bereisen und warum?
- Bin kein Vielreiser, aber wäre grundsätzlich schon an allem interessiert. Wobei ich auch sehr gerne zu Hause auf dem Sofa chille mit meiner PlayStation oder einem guten Film.
Welchen Film schauen Sie als nächstes an?
- Offenbar Sin Nombre. Kann dafür nicht garantieren, da ich wie gesagt eher spontan bin, aber er lädt bereits in einem anderen Tab. Habe so eine Phase wo ich nur Dramen und Horrorfilme gucke.
Welcher war ihr bisheriges Highlight in diesem Jahr?
- Oh es gab schon so viele. Das meiste hat sicher mit meiner Freundin und unseren drei Hunden zu tun, also Familie ist irgendwie immer am schönsten, aber auch sonst ganz allgemein. Ein richtig tolles Jahr bisher.
Der beste Sonnenuntergang ...
- Da bin ich tolerant also ich mag eigentlich alle Sonnenuntergänge, Aufgänge und auch das Treiben der ganzen anderen Sterne. Den Blutmond letztens fand ich sehr schön, habe ihn nur im Halbschlaf mitgekriegt, weil wir uns da extra den Wecker für gestellt hatten. Der war echt was Besonderes.
Wie könnte "Fragen ohne Antwort" stattdessen heißen?
- Keine Ahnung, aber ich erfahre hier nicht zuletzt auch jedes mal ein bisschen was über mich selbst.
Bud Spencer ...
- .. hat mich noch nie interessiert und wird es wahrscheinlich auch nicht. Ebenso wenig wie Luis de Funes, Dieter Hallervorden usw. dieser ganze Klamauk ist einfach nicht so meins. Nie gewesen. Das ist ja auch so eine Art, Menschen nach ihrem Tod zu ehren, einfach indem man den Respekt der Ehrlichkeit zeigt und sie quasi immer noch für voll und eigenverantwortlich hält, statt sie auf einmal zu einem einseitigen Produkt zu machen, das jeder kaufen soll. Abgesehen von dem unterschiedlichen Kunstverständnis war er aber sicher ein netter Mensch und soll gerne in Frieden ruhen.
Ich bin gut mit Peta befreundet, aber aus Gaming sollten sie sich raushalten. Es sind einfach keine Gamers, das merkt man immer wieder. So viel Mühe um ein paar schlecht verpixelte imaginäre Fantasytierzwitter zu schützen, während sie die ganzen Simulatoren, wie Jagd, Stierkampf, Fischerei, Insektenvernichtung, Ponyhof, Goldfischzucht, eigenen Sea World Spielen, Fleischerei und Fleischrestaurant Spielen usw. nicht mal erwähnen. Entweder haben sie keine Ahnung oder sie sind in dieser Hinsicht einfach nur famegeil. Am peinlichsten war, wo sie das Remake vom NES Super Mario Bros 3 (1990!), das einfach nur ein Waschbärkostüm in dicker Klempner Größe, also ganz offensichtlich keinen Pelz sondern ein typisches Peta Kostüm beinhaltet, das zudem noch Dinosaurier wegschleudern und gleiten kann, für einen echten Waschbärpelz hielten und diesem mitunter zeitlosesten Spieleklassiker eine grauenvoll schlechte Adaption entgegensetzten, wo man als gehäuteter Waschbär Mario hinterherjagt, um seinen Pelz zurück zu kriegen. Oder wie sie explizit auf Assassins Creed IV wegen der Walfang Szenen losgegangen sind, statt auch nur ein mal den Kontext zu erwähnen, dass Jagd und Fischerei sich in immer mehr Next Gen Teile drängt, von denen frühere Versionen ohne ausgekommen sind, wie z.B. Zelda, GTA uvm. und es somit einen klaren allgemeinen Trend zur Tierquälerei im Next Gen Gaming gibt. Wie sie einen Shooter kritisieren, in dem man alles umschubsen kann inklusive einem Hund, bevor sie irgend einen Wildlife Park und Aquarium Teil vom Roller Coaster Tycoon oder so was wie Moorhuhn, Wac-a-mole, Goat Simulator oder eben erwähnte Landwirtschaft und co. Simulatoren, die zum Teil an die 900€ gehandelt werden oder schon für 50€ auf den Markt kommen und sich eine Weile in den Top 10 halten, auch nur anschneiden. Ich bin echt froh über die gute Recherche- und Archivarbeit und was sie im juristischen Rahmen so tun und als Leiter einer anderen Tierrechtsorganisation habe ich davor großen Respekt aber sie haben offensichtlich noch nie ein Gamepad länger als eine halbe Stunde am Stück in der Hand gehalten und haben einfach keine Kompetenz, wenn es ums Thema Gaming geht. Erst recht keine so offensive. Zirkusse und Schlachthäuser zu thematisieren ist wichtig, aber wenn das so peinlich ohne Sinn und Verstand gemacht ist, zieht es einfach nicht oder führt schlimmstenfalls sogar zum gegenteiligen Effekt. Ideal wäre natürlich, wenn einer der verantwortlichen Peta Aktivisten jemanden kennen würde, der jemanden kennt, der zumindest schon mal einen Klappentext durchgelesen oder einen Spieletrailer geschaut hat und sich 30 Sekunden Zeit nehmen würde, ihn dazu zu befragen. Aber solange das nicht gegeben ist, wäre ich erst mal für still sein und aufpassen. Einfach nur gut gemeint aus Mitleid bzw. um Peta vor sich selber zu schützen.
Blutgericht in Texas, The Texas Chain Saw Massacre, ist ebenso wenig "Blutgericht", im Sinn von erkennbar moralischem bzw strafendem Hintergrund, wie willkürliches massenschnetzelndes "Massaker". Vielmehr sehr schöne plumpe primitive Haudrauf-Gewalt im Geschehen hervorragend designter Sets und Filmmonster. Und im weitesten Sinn gesellschaftskritisch.
Grob und gnadenlos fängt die Lederfratze mit Hammer und Säge ihre Beute ein. Ein konsequenter kalter Sadismus, ähnlich wie im österreichischen Film Angst, dazu zeitweise etwas skurril und schwarzhumorig. Soweit ein prima Horrorfilm. Wobei ich bei den Titeln und dem Ruf schon mehr Hardcore erwartet hätte. Abgesehen von einem kleinen Schnitt ins Bein sieht man so gut wie gar nichts und das in der Uncut Version.. nachdem ich mir versehentlich die Cut Version gekauft und ungesehen weiter verkauft, einen Termin, als der mal wieder uncut im Kino lief, verpasst und ihn endlich mal online erwischt habe, war ich dann doch in der Hinsicht leicht enttäuscht. Wobei dieses kompromisslose Erschlagen wie gesagt auch irgendwie mal was Anderes und ziemlich effektiv gelungen ist. Leicht erschaudernd allemal.
Und zu guter Letzt der dritte berühmte Irrtum, dass der Film in irgendeiner Weise realitätsnah sei. Ja, er basiert auf wahren Begebenheiten, Hannibal Lecter basiert auch auf wahren Begebenheiten, genau wie Dagobert Duck und dieser Kommentar basiert sogar auf dem Film, der auf wahren Begebenheiten basiert (wozu noch Nachrichten?). Was nichts daran ändert, dass es erfundener Quatsch ist, der maximal von einer realistischen Wahrheit entfernt und folgerichtig seine Betonung auf Echtheit allzu prahlerisch ist. Ich denke schon, dass die Rahmenhandlung mit der Familie und womöglich auch ein paar Details wie das Leatherface historisch übernommen wurden, aber im großen Ganzen ist es eindeutig Hollywood. Schade, dass sich der Film nicht einfach als das verkauft, was er ist, denn es ist ein guter Film, der solche billigen PR Tricks nicht nötig hat.
Ob die Klischees vom Hillbillie mit Leichen im Keller und einer obligatorischen Hetzjagd durch den Wald gut gealtert oder längst abgenutzt sind, verdient auch ein großes Fragezeichen. Dafür ist der Film auch umgekehrt, in mancherlei Hinsicht gelungen, die ich ihm so nicht zugetraut hätte.
Die Lederfratze und seine Leute sehen echt fies aus und vor allem die physikalisch unmögliche Tatsache, dass dieser große fette Koloss, der offensichtlich kaum schnaufen und stolpern kann, doppelt so schnell wie alle sportlichen Jugendlichen sprintet, macht ihn zu so einem genial durchdachten Endboss mit quasi Übermacht. Ebenso scary wie seine sehr leidenschaftlich und liebevoll aus menschlichen Überresten eingerichtete Wohnung, die ihm neben dieser flinken Übermasse zu seiner rohen Grobheit noch Intelligenz und Kreativität verleiht und ihn somit zum Zerstörer unter den krassen Endbossen macht, zum überzüchteten Gencocktail Bastard aller stachligen feuerspeienden Bowsers aus Super Mario 1-2083. Das wird mit so einer Selbstverständlichkeit transportiert und bleibt dabei aber beiläufig genug, dass es so etwas wie eine neue einwandfreie Logik erzeugt. Eben genau das, was man sich von einem guten Film wünscht.
Dazu der mutige Schritt, den Zuschauer ohne jede Erklärung in dieses Szenario reinzuwerfen. Das ist so etwas, was leicht einfallslos und billig wirken kann, und sich deswegen viele Regisseure nicht trauen, aber wenn es wie hier exakt berechnet und durchdacht ist, bringt es den Zuschauer einfach nur mehr in das Geschehen rein.
Trotz einiger Längen und überflüssiger Nebeninformationen in der ersten Hälfte (es hätte echt etwas bündiger sein können) passiert eine Menge und es macht Spaß, zuzuschauen. Oft auch ziemlich lustige Logik, wie wo er Ärger dafür kriegt, dass er seine Tür zersägt hat, so als würde sich ein Kettensägen-Mörder nicht selber besser schützen als eine alte klapprige Holztür.
Etwas schade fand ich, dass sich bereits im Vorspann in sowohl gesprochener als auch geschriebener Form der ganze Film komplett selber spoilert, inklusive allen Details, wie viele Leute und wer genau / wer besonders hart umgebracht wird.
Die erste Hälfte war für mich etwas herausfordernd, da die Synchro schlecht ist und die Opferdarsteller, die in der ersten Hälfte fokussiert werden, auch extrem schlecht spielen. Und zudem noch albern, hysterisch und überdreht sind, kombiniert mit erwähnten Hintergrundbelanglosigkeiten, wie dass sie Benzin suchen oder der Mann im Rollstuhl immer ein bisschen zurück gelassen wird und sich noch zurück gelassener fühlt. Füllmaterial, das einem die Opfer wohl näher bringen will, aber eher einen gegenteiligen Effekt bewirkt. Zumindest bei mir, ich fand diese Reisegruppe einfach nur nervig und langweilig und ihre Gespräche uninteressant und unsympathisch. Halt so typische Beutetiere, so spießig und durchschnittlich, dass sie zu Migräne oder leichter Pyromanie führen können.
Kamera, Timing und Schnitt sind wiederum sehr gekonnt für so einen Independent Film. Die Metzger Familie ist auch sehr überzeugend gespielt worden.
Im Endeffekt ist das, wenn man die erste halbe bis Dreiviertelstunde durchhält, die einem ja hier und da sogar auch schon ein paar Häppchen zuwirft und ich bin fairer Weise gesagt auch etwas aus der Übung, habe länger keinen Filmabend mehr gemacht, ein guter Horrorfilm, den man bestimmt auch ab und zu mal wieder gucken kann. Eher ein bisschen gruselig, als extrem. Ideal für so was wie einen Halloween Abend für die ganze Familie bzw den ganzen Freundeskreis. Und, wenn auch nicht unbedingt immer die erste Wahl, summa summarum auch für Horrorfans geeignet.
Ich fand den rhetorischen Humor sehr gut und die vielen netten Sidekicks wie z.B. das mit den Kindern. Die Sets sind sehr gut gewählt. Außerdem ist das Timing für diese Art Film grandios, vor allem wie es zeitlich zusammen gepuzzlet ist, dass hier und da was reinkommt, was schon draußen war und wie sich der Spannungsbogen aufbaut. Es ist ein guter Film, der mich vom Entertainment und den Dialogen her überraschender Weise mehr an die frühen Rodriguez Filme als an Tarantino erinnert. Und irgendwie auch wieder an die späteren Rodriguez Filme wie das Machete Franchise. Dass der Vorspann mit "Tarantino Presents" anfängt, finde ich unter Roths Würde. Selbst wenn es vielleicht nötig war, um erst mal Aufmerksamkeit zu erregen.
Lasst euch außerdem nicht von etwaigen Vergleichen zu Saw irreleiten. Es gibt bei Hostel keinen Serienkiller oder Serientrapper oder wie man Jigsaw auch nennen will, keine Moral und selbst der angeblich gemeinsame Nenner, der bei Saw ein perfekt durchdachtes Lebenswerk ist, ist bei Hostel ein routinierter Spaßbetrieb. Ja, Saw und Hostel sind genau gleich, weil es Filme sind in denen Leute rumlaufen und sich unterhalten und so aber wenn man sich darüber hinaus minimal auf den Inhalt konzentriert, lässt sich Hostel ebenso wenig mit Saw vergleichen, wie Martyrs mit Human Centipede. Saw und Hostel stammen ungefähr aus der selben Zeit und sind beides Mainstream Gore Filme, aber diese Zeit, in der es vielleicht noch ein bisschen wegen der Frage Sinn macht, was man im Kino anschauen will, ist jetzt auch vorbei. Man darf ruhig wieder den größeren Kontext sehen, in dem unzählige Horrorfilme jeweils besser zu Saw oder Hostel passen als die beiden zueinander.
Hostel ist jedenfalls mehr Exploitation Thriller als Torture Porn und bewegt sich nur im Hauptteil ein klein wenig um diese Snuff-For-Pay Problematik. Dafür aber sehr intensiv. Es könnte auch ein etwas härterer Shaft oder Tibbs Teil sein. Denn auch ohne viel Anspruch haben die Characters alle Substanz und der Latino-Junge ist so ein richtiger kleiner Fuchs. Gerade das gefällt mir bei diesem sensiblen Thema sehr gut, zumal ja solche Fälle auch bekannt sind und es viele Gerüchte und Horrorstories in die Richtung gibt. Es ist sicher schwer, daraus einen spaßigen Unterhaltungsfilm zu machen.
Das ist Eli Roth aber sehr gut gelungen. Man kann sich prima mit den Opfern identifizieren, vor allem mit dem Helden der Geschichte und die Täter sind wiederum absurd genug, um in einen richtigen Spielfilm zu passen, genau genommen sind es einfach nur die ganz traditionellen Filmmonster. Ein großer dicker Metzger, ein alter grusliger Mann, ein schüchterner Perversling, ein buckliger Zwerg, ein paar Nymphen.. mitten in dieser riesigen Maschinerie, in der Menschen verheizt werden, zwischen lauter Zangen und Kettensägen, Haufen weise toter und halbtoter DNA. Sehr originelle und vor allem ziemlich krasse Komposition. Sogar an Details wie eine eingängige "Elite Hunting" Visitenkarte und Mitgliedsausweis in tätowierter Form wurde gedacht, in so einer Szene wo ein Bösewicht quasi auf gruslige Art monologisiert, a la James Bond und co. Man hat hier also eindeutig einen sehr interessanten Next Gen Regisseur, der wie Tarantino sehr viele Genre-Schnipsel und Stilmittel zu etwas neuem, eigenen, überraschend stimmigem mischt. Einzig und allein die stereotypen osteuropäischen Schläger, die zudem auch noch die einzigen wirklich schlechten Schauspieler im Film sind, haben das Szenario leicht versaut.
Wenn man bedenkt, dass so ein Müll wie Riddick, bei dem gar nichts stimmt, regelmäßig damit gerechtfertigt wird, dass dafür nur 40 mio $ zur Verfügung standen und Eli Roth mit unter 5 mio $ so eine kleine Perle dagegen hält, sieht man wie unterschiedlich das Kunstverständnis diverser Filmemacher sowie dem entsprechenden Publikum ausfallen kann. Auch wenn er noch bündiger und logischer hätte sein können, ist es auf jeden Fall ein spaßiger und spannender, sogar hier und da leicht dramatischer Film. So ein richtiger Actionthriller zum mitfiebern. Ich bin positiv überrascht. Von mir eine klare Empfehlung.