Prestigeww - Kommentare
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Alle Kommentare von Prestigeww
Ich weiß nicht, ob das für den Film spricht, aber ich hatte damit die gleichen Probleme wie mit dem Buch: Solange er tatsächlich "On the Road" ist, reist, sich durch die weiten Amerikas entlang dieser endlosen Asphaltlinien treiben lässt, ist der Film wunderbar und findet auch eine unverwechselbare Filmsprache. Sobald die Beatniks aber aufeinander hocken kommt nur endloses Gelaber und Hipsterbullshit. Lebensweisheiten für 14jährige.
Guter Film, nur leider etwas arg überdramatisiert. Statt zu zeigen, dass die ganze aktion gefährlich und echt knapp war, wird Ben Affleck nicht müde zu zeigen WIE unglaublich knapp und WIE unglaublich gefährlich es war. Das mündet dann in einer echt bescheuerten Verfolgungsjagd, wo ich mir immer noch nicht sicher bin, ob sie ironisch war, oder einfach nur doof. Leider vernachlässigt er über seiner Nervenkitzelei die eigentliche Pointe des Films: Dass die einzige Gruppe Lebensmüder und Wahnsinniger, deren Gegenwart in einem Bürgerkriegsland zu dieser Zeit halbwegs glaubwürdig war, eine Filmcrew war. Und dass die einzigen, die die Iraner ins Land gelassen haben, Filmleute sind. Dieser gemeinsame Glaube von Ost und West, dass Filme im Zweifel wichtiger sind als religiöse und politische Differenzen, wurde hier nur angedeutet. Vielleicht hätte dem Film hier eine Abweichung von der "wahren Geschichte" besser getan, als noch eine fünfundzwanzigste Situation einzubauen, in der sie alle BEINAHE auffliegen.
Atemberaubend! Visconti erzählt die Familien-Geschichte süditalienischer Rübenfresser in Mailand so episch und pathetisch wie eine antike Helden-Tragödie und treibt damit das Wort Neoliberalismus an seine Grenzen. Dabei kommen antik-religiöse Fragestellungen wie die Notwendigkeit von Opfern (Rocco als Jesus-Figur) ebenso zur Sprache wie moderne Moral-Probleme, etwa ob Menschen Verantwortung für andere übernehmen können und dürfen. Rocco ist dabei zwar der Sympathieträger, aber auch ein archaisches Relikt, dessen Welt untergegangen ist. Durch seine Opfer macht er sich schuldig. Sein Bruder Chiro hingegen weiß, dass die morderne Gesellschaft nicht den Clan oder die Gruppe, sondern das Individuum in die Pflicht nimmt. Diese abstrakten und im wörtlichen Sinne tragischen Motive werden aber absolut herzzereißend voller Pathos und Melodrama erzählt. Obwohl die Figuren keine psychologisch glaubwürdigen Menschen, sondern Personifikationen von Idealen sind, leidet man mit Rocco, Simone, Nadia und all den Figuren, die einem in so kurzer Zeit ans Herz gewachsen sind. Ganz großes Kino über kleine Leute.
Heute müsste er den meisten Barkeepern ja eher sagen "Aber bitte nicht zwei Gläser mit einem Wodka-Shot und Aperitif-Wein und nein, auch in einen Wodka-Martini-Cocktail kommt kein Martini hinein." Aber als nostalgische Referenz an die Zeit, als Barkeeper noch Profis waren, ist das Zitat immer noch Gold wert.
Der ganze Sozial-Drama-Teil um den kleinen Jungen ist eine US-Indie-Version von Der Junge mit dem Fahrrad von den Ardenne-Brüdern - bloß bedeutend schlechter geschrieben und noch unglaubwürdiger. Schade, dass dadurch Hesher in eine Nebenrolle gedrängt wurde, denn dieser Penner mit seinen vulgären und diffus methaphorischen Lebensweisheiten war nicht nur brüllend komisch, sondern auch um längen interessanter als TJ und seine Familie am Abgrund. Nie wusste ich, was er als nächstes anstellt, ob er lacht, losprügelt oder einfach einschläft. Was ihn angetrieben hat und wie sich sein Charakter entwickelt wurde nur angedeutet. Verschenktes Potenzial!
Hach, da denke ich an mein geliebtes Filmland Frankreich. Da kann man diese Abos schon lange für wenig Geld (ein befreundetes Pärchen zahlt zusammen 30€ im Monat) in Anspruch nehmen. Die Abos gelten zwar nur für die jeweilige Kette, doch zeigen die entweder alle Filme von Blockbuster bis Arthouse, oder haben Kooperationen mit Programmkinos, so dass die Franzosen mit einer Abokarte wirklich alle Filme sehen können, die regulär laufen. So oft sie wollen. In 3D. Und Überlänge. Originalversion UND Synchro. Das Ergebnis: Franzosen sind viel eher bereit, auch mal ein kleines Wagnis mit einem Film einzugehen als Deutsche. Dadurch sind sie viel toleranter, was Genrevielfalt angeht und haben ihrem Land zu einer bedeutend unterhaltsameren Kinolandschaft verholfen, als hier. Und hier?! Cinemaxx hat ein Abo für 34€ und 41€ pro Monat, aber dafür gibt's nur synchronisierte Filme, und auch nicht alle. Und nur in einem Kino in Berlin. York ist etwas billiger und auch in OV, aber nur Programmkino. Traurig das Land, das keine Flatrate hat.
Tobias Fünke aus Arrested Developement ist sowohl Analyst als auch Therapist - was ihn zum Weltersten "Analrapist" macht: http://www.youtube.com/watch?v=UrIpPqcln6Y
Wo bitte kann ich mich bewerben, um Alec Baldwin als persönlichen unsichtbaren Berater in Liebesdingen zu engagieren? Ich würde als Gegenleistung auch in einer Dusche vor Publikum Opern singen.
Eine visuell überwältigende Schlachteplatte, bei der das Drehbuch auf einen Bierdeckel passt. Dredd fühlt sich an wie The Raid auf LSD oder Enter the Void in unterhaltsam - und allein dafür lohnt es sich, Geld in Kinokarten und 3D-Brille zu investieren.
Brick ist ein Debütfilm im besten Sinne: Er orientiert sich noch sehr deutlich an seinen großen Vorbildern, kann daraus aber etwas neues und überzeugend Eigentsändiges machen. Die großen Vorbilder sind hier Polanski und Lynch, denn Brick ist voller Anspielungen auf Filme wie Chinatown und Twin Peaks.
Aus Chinatown hat sich Brick vor allem die überdeutlichen Noir-Elemente geborgt: Die Femme Fatale, die undurchsichtigen Verknüpfungen des Verbrechersyndikates. Er geht sogar so weit auch Joseph Gordon Levitt ganz nach dem Vorbild Jack Nicholsons die meiste Zeit des Filmes als "Schnüffler mit gebrochener Nase" im Dunkeln tappen zu lassen.
An Twin Peaks erinnert vor allem die düstere surreale Stimmung und der Subplot des Filmes. Wie Laura Palmer liegt auch Emily am Wasser. Auch hinter ihr öffnet sich der dunkle Abgrund in Form eines Tunnels als Symbol für die dunklen Abgründe, die sich hinter der banalen Fasade der Highschool für Brendan Frye eröffnen werden. Auch bizarre Figuren wie die stets anders geschminkte Kara und ihr Sklave könnten direkt aus Lynchs Gruselkabinett stammen.
Brick ist jedoch nicht nur Zitat. durch die oft schwarzhumorige Verlagerung des Noir-Plots um Mord und Drogen an eine Highschool ist er sogleich Hommage und Parodie des Genres. Es ist spannend und witzig zugleich, wenn Brendan dem Oberdealer Pin gegenüber tritt und diese Lebensgefährliche Situation mit einem Glas Orangensaft von Pins Mutti erträglicher wird. Überhaupt einen brilletragenden Highschool-Einzelgänger als Hardboiled-Detective zu inszenieren, der Wörter wie "Babe" benutzt und sogar Football-Quarterbacks ausknocked ist ein herrlicher Genre-Twist.
Psychosülze nach dem Motto: "Was wohl im Kopf eines Serienmörders vorgehen mag!". Der Film fühlt sich an wie ein Freud-Kurs für Waschweiber und hat mich mit seiner verkrampften Schlaumeierei dermaßen genervt, dass ich nach ca 60minuten ausgeschalten habe.
Als ich das erste Mal vom Film hörte und dann auch noch den Trailer sah, dachte ich: Was für'n Scheiß! Action-Pengpeng mit Zeitreise. Dann die ersten US-Kritiken, die begeistert waren - und ich interessiert. Gestern hab ich ihn dann endlich gesehen - und ich bin überwältigt.
Nach Prometheus ist Looper schon der zweite Film dieses Jahr, der vorgibt ein ganz normaler Genrefilm zu sein, aber dann das Genre nur nutzt, um etwas ganz anderes zu erzählen und nebenbei die großen Fragen aufwirft: Wie gehen wir mit unserer Sterblichkeit um? Was macht der Verlust geliebter Personen mit Menschen? Wozu werden sie fähig, wenn sie glauben Geschehenes rückgängig machen zu können? Das ganze ist emotional dermaßen überzeugend geschrieben und gespielt, dass ich mehr als einmal mit Pipi in den Augen im Kino saß. In einem Bruce Willis Action-Streifen!
Anders als Prometheus gelingt es Looper, auch Genrefans nicht vor den Kopf zu stoßen: Die Action stimmt, das Blut spritzt, die Zeitschleifen-Logik ist trotz ihres komplexen Aufbaus in sich bemerkenswert logisch und ein schwarzer Humor zieht sich durch den ganzen Film. Nie macht der Film den Fehler, in den "Philosophie für Dummies"-Modus zu schalten, wie etwa Matrix. All die großen Fragen werden derart fließend mit der Action verwoben, dass sie ganz beiläufig erscheinen und doch der Kern des Filmes sind. Für mich definitiv in der Top 3 2012.
Hm...bei 74Mio und 35Mio US-Dollar Umsatz von "phänomenalen Flops" zu reden ist schon sehr eigenwillig. Mich stöhrt ja eher der gegenteilige Eindruck: Das Adam Sandler so eine Art US-Til Schweiger ist, der weiß, dass die Leute nicht ins Kino kommen obwohl, sondern weil die Filme dämlich sind. Scheiße zieht die Fliegen an, sozusagen. Ich mag seinen Gaga-Humor à la Happy Madison, aber bei seinen neueren Filmen habe ich eher den Eindruck, er leiert einfach nur noch mit ein paar Kumpels halbgare Ideen runter, da die Leute eben auch kommen, wenn er sich nicht anstrengt.
Sehr gut gespielt, besonders Ryan Gosling als Douchebag-Staatsanwalt. Aber die Story...neee! Der gesamte Film basiert auf einem Twist, den man mit etwas Nachdenken nach ca 10 Minuten durchschaut hat. Und dann ärgert man sich eigentlich nur noch darüber, dass ein Cop und ein hochbezahlter Staranwalt nicht drauf kommen, obwohl es wirklich zu offensichtlich ist. Und dann ärgert man sich noch mehr, weil dieser Thriller auch außerhalb dieses Twists von einem Logik-Loch zum nächsten stolpert, was nicht so schlimm wäre, wenn er sich nicht als so unglaublich hochintelligent aufspielen würde.
Endlich ein Auto zum Roboter überfahren!
Der Koffer aus Ronin: Es wird ja wirklich alle zwei Minuten gefragt, was da drin ist und weshalb Iren und Russen dafür über Leichen gehen. Und immer gibt es nur eine dumme Antwort. Ich will endlich nachgucken!
Um es mit Obervulturi Michael Sheen zu sagen: "Du meine Güte!"
Ok, 5 Punkte, weil er zwar sehr gut gedreht, gespielt, konzipiert ist (mindestens auf 8er Niveau), aber am Ende ein zweistündiges Begräbnis rauskommt. Dieses hat zwar seine zärtlichen, rührenden, bittersüßen und sogar witzigen Seiten, erzählt von großen Gefühlen und echten Dramen, aber ist immer noch ein Begräbnis - und wer zahlt dafür schon gerne Eintritt. Deshalb will ich solche Filme, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, eigentlich nicht sehen. Das wird die Zeit mit uns schon allein durchspielen, dafür braucht es kein Kino. Wie gesagt: Wirklich ein super Film - aber außer der Einsicht, dass alles was wir lieben uns irgendwann aus der Hand gleiten wird, hatte er mir zu wenig anzubieten, was über dieses Memento Mori hinausging.
Gar nicht so übel. Gerade, dass sich Regisseur Stallone eine Figur auf den Leib geschrieben hat, die auch gerne mal scheitert und die Hilfe seiner Co-Söldner bitter nötig hat, macht das ganze Gewumme auch irgendwie sympathisch. Die Oneliner sind OK und dass Autos auf Vania den Explosionen nach zu urteilen Napalm tanken, kann man einer solchen Verneigung an die Actionfilme der 80er auch wirklich nicht übel nehmen.
Stinger Bell gehört sicherlich zu den spannensten Figuren der Seriengeschichte, was vor allem Idris Elbas perfektem Schauspiel geschuldet ist, welches mühelos verschiedenste Charakterebenen ausleuchtet: Der neunmalkluge BWL-Student, den klatblütigen Strategen, den ambitionierten Untergebenen, den paranoiden Gangster, den Besonnenen, die Authoritätsperson. Wow! Ich kann es kaum erwarten Idris Elba endlich in einer Hauptrolle zu sehen, die seinem Talent gerecht wird.
Das Drehbuch hat einige Schwächen, vor allem in der ersten Hälfte, wo die Motivationen der beiden Kämpfer gelinde gesagt schwach begründet werden. Auch gegen Ende bleiben vor allem die Handlungsstränge rund um Papa Nick Nolte in der Luft hängen und werden Teils faul abgehakt (Tom Hardy) oder ganz vergessen (Edgerton). Auch der lästige USA-Marine-Pathos geht gehörig auf den Sack und wird erst in letzter Sekunde so halbwegs zurückgenommen.
Sehr gut allerdings die Kampfszenen und die Guy-Cry-Momente. Gut wird die unterschiedliche Technik herausgearbeitet: Tom Hardy, das traumatisierte Muskelpaket das seinen unbändigen Seelen-Schmerz in k.o.-trächtigen Kieferschmerz für seine Gegner verwandelt. Dagegen dann Edgerton, den schmächtigeren Intellektuellen, der mit Durchhaltevermögen, Technik, Beethoven (really?!) und viel Angst selbst die größten Muskelpakete in Schmerzgriffe buxiert. Und wenn dann am Ende sogar emotionale Panzer unter dem geduldigen Würgegriff Edgertons brechen, dann dürfen wir auch auf dem Sofa schluchzen - nein, nicht vor Schmerz. Vor Glück.
Sherlock als neurotischen Soziopathen-Ermittler zwischen Genie und Wahnsinn zu inszenieren ist nach Monk, Dr. House und co. ja so ziemlich der Gipfel der Einfallslosigkeit. Wenn dann der Thrill der Sendung aber darin bestehen soll, dass er einfach nur Ketten an Indizien herunterleiert, denen man schon von Kilometern Entfernung ansieht, dass sie nur existieren, da sie von irgendwelchen Drehbuchautoren zu eben jenem Zweck hinzugeschrieben wurden, dann ist das echt ziemlich öde. Bei Columbo hatte ich immer noch gesehen, wie er selbst durch Nachdenken und cleveres Fragen den Fall löst. Sherlock Holmes weiß alles immer sofort. Dadurch wirkt die Serie so, als ob man jemandem dabei zuschaut, wie er ein Kreuzworträtsel löst, dass er selbst zusammengestellt hat.
"Married. I can see you right now in the kitchen, bending over a hot stove. But I can't see the stove." und "Remember, you're fighting for this woman's honour, which is probably more than she ever did." sind die vielleicht schönsten Beleidigungen, die je einer Frau an den Kopf geworfen wurden. Allein hierfür lohnt sich die Kenntnis dieses Filmes! Man weiß ja nie...
Ja, Seth MacFarlane Witze sind halt immernoch nur in jedem 10. Anlauf lustig - dann aber immerhin schon. Das einzige, was mich an Ted wirklich positiv überrascht hat, war die Glaubwürdigkeit und Herzlichkeit der Freundschaft zwischen Ted und Marky Mark: Das ist glaube ich das erste Mal, dass Seth MacFarlane etwas tatsächlich glaubhaft mit Wertschätzung belegt, anstatt sich einfach nur über alles lustig zu machen.
Super Text! Sehr aufschlussreich und durchdacht, gut geschrieben und in mir das Bedürfnis weckend, gleich noch einmal Chinatown zu schauen.