Prestigeww - Kommentare

Alle Kommentare von Prestigeww

  • 8

    Was den Film so traurig macht, ist, dass die Dardenne-Brüder diesmal von ihrem Ultrarealismus abweichen. Denn es sind gerade die Dinge, die dem Film seinen Optimismus geben, welche eher ins Reich des Märchenhaften gehören: Samanthas sofortige Aufopferungsbereitschaft, ihre grenzenlose Geduld und ihre ungefragte Selbstverpflichtung erscheinen hier zwar als moralische Selbstverständlichkeit, aber wer kann einer solchen Selbstverständlichkeit schon gerecht werden.

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    • 8 .5
      über Haywire

      Soderberghs Geschichte von einer Frau, die keine Dame sein darf weil sie ständig mordlüsterne Männer vermöbeln muss, ist ganz feine Genrekost - schnell, hart, ein bisschen tragisch aber voller schwarzem Humor. Von der knackigen Action über die gebrochene Heldin und die stylischen Kulissen bis hin zur wunderschönen Fotographie und der coolen Musik: Perfektes Handwerk mit einem Schuss Kunst, also eine Mischung die -fast- ein bisschen an Tarantino erinnert. Obwohl Frauenbeine in Haywire nur zum Würgen da sind.

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      • 9

        Auch so ein toller Film, wo alle ständig kochen, essen und genießen. Essen als Familientherapie - willkommen in Japan.

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        • Wenn es einen Film übers Essen gibt, dann Tampopo. Wer danach keinen hunger hat, der heißt Kate Moss.

          • Louis de Funès? Nein?! Doch! Ohhhh!

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            • "Es sind eine Menge Hinweise über kinox.to bei uns eingegangen. Der derzeitige Stand der Ermittlungen ist: Sie scheinen deutsch zu sprechen und etwas mit IT zu machen." :D

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              • Für mich der beste Regisseur überhaupt, da er alle Grundrezepte, die ich an Filmen liebe, vereint: Seine Filme sind leichtfüßig und witzig, aber auch wahrhaftig auf einer tieferen Ebene und von Melancholie durchdrungen. Jedes Bild erzählt von Truffauts Liebe zum Film, seinem Mut zu visuellen Experimenten, aber nie sind es bloße Zitate oder Spielereien. Aber am wichtigsten: Er hat erkannt, dass es nie schadet, eine schöne Frau durchs Bild laufen zu lassen.

                Und träumt nicht jeder davon, vom bloßen Filmfan zum Filmgott zu werden?

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                • 7 .5

                  Der perfekte Konsensfilm, den jeder mag: Dezenter Humor, eine Feelgood-Story ohne Kanten, sympathische Charaktere. Perfekt für einen Videoabend in einer größeren Gruppe. Allerdings werdet ihr euch schon einige Monate später fragen, worum es in dem film noch einmal ging und ob ihr ihn überhaupt schon gesehen habt.

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                  • 8

                    Als großer Fan von britischen Agententenfilmen aus den 70ern ist Dame König As Spion natürlich ein echter Leckerbissen für mich. Irgendwo zwischen Richard Burton in Der Spion der aus der Kälte kam und Michael Caine in The Ipcress File findet der Film trotzdem seine eigene Sprache. Die staubigen Amtsstuben des Geheimdienstes, die in völliger Verkennung ihres Bürokraten-Miefs "The Circus" genannt werden, die düsteren Agenten, die mit James Bonds Lebensstil so gar nichts gemeinsam haben, die ständige Paranoia vor unsichtbaren Feinden - Dame König As Spion erfasst den Geist der '70er besser als die meisten Filme der 70er. Ganz tolles Retrokino.

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                    • Ach Probleme im Irak und Palästina, schön und gut. Aber man sollte sich die Filme nicht deshalb anschauen, dafür gibts die Tagesschau. Man sollte sie sich anschauen es wirklich zwei der klügsten, schönsten und berührendsten Animationsfilme der letzen Jahre sind. Ohne Werbung. Direkt hintereinander!

                      • 7

                        Mit Moneyball hatte ich das gleiche Problem wie mit Margin Call: Es werden ellenlang mathematische und statistische Probleme und Lösungen erklärt, dabei wird vielsagend auf Zahlenkolonnen, Flipcharts und Analysen herumgewedelt - aber man sieht das Problem nicht wirklich mit eigenen Augen und auch die Lösung bleibt eine Behauptung. Die Statistik sagt, dass die Manschaft mit dem Moneyball-Prinzip erfolgreicher ist - aber im Film spielen sie wie alle andern Teams auch.

                        Im Gegensatz dazu ist die Figur des Billy Bean einfach grandios: Brad Pitt spielt wunderbar und in allen Nuancen einen Mann, der nach außen niemals auch nur den geringsten Zweifel an seiner Autorität und seiner Überzeugung aufkommen lässt, der die Situation stets im Griff hat. Gleichzeitig erkennt man dahinter auch den enttäuschten Profi, den ängstlichen Vater der fürchtet seinen Job zu verlieren und bei dem das eigene Selbstvertrauen dermaßen zerstört ist, dass sich selbst die Siege wie Niederlagen anfühlen. So eine Figur habe ich in einem Sportfilm noch nie gesehen und allein deshalb lohnt sich Moneyball eigentlich.

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                        • 6

                          Schon ganz ok, aber auch X-Men leidet wie viele Genregenossen darunter, das Prequel für ein ganzes Universum an Figuren und Verwicklungen zu sein. Diese Prequels rechtferigen ihr Dasein, indem sie ellenlang Fragen beantworten, die zuvor eigentlich keiner gestellt hat und Phänomene erklären, die man in den "Fortsetzungen" sowieso bereits als gegeben hingenommen hat. So funktioniert Fiktion nunmal. Warum Professor X im Rollstuhl sitzt? Will ich sowas wissen? Is mir eigentlich schnuppe. Und das war die gefühlte Hälfte des Filmes.

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                          • 5 .5
                            über Zettl

                            In manchen Dialogen und markigen Sprüchen erkennt man mitunter den alten Dietl wieder. Aber in der aus der Zeit gefallenen Story, die geradezu bizarr weit weg von jeder satirewürdigen Realität ist, findet man nur Dietl, den Alten. Und ein Benjamin von Stuckrad-Barre ist zwar beileibe kein Patrick Süskind - er hätte dem Dietl aber wenigstens grob erklären können, wie dieses "Internet" so funktioniert, wenn er schon unbedingt einen Film über Online-Boulevard machen will. Da reicht es leider nicht, dass alle nur Apple-Produkte benutzen und stolz in die Kamera schwenken.

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                            • Ja, nicht rapidshare & co. zumachen sondern Alternativen eröffnen. Die Musikbranche bekommt es ja auch langsam hin mit Angeboten wie Simfy etc. Das gleiche Geld, was die Leute für Megashare-Abos ausgegeben haben hätten sie wahrscheinlich 10 Mal lieber für ein vergleichbares legales Angebot ausgegeben. Die Verlagerung auf Online können sie eh nicht mehr stoppen. DVDs sind nunmal nur noch für Sammler relevant.

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                              • Warum verdrängen denn Multiplexe kleine Arthouse-Kinos? Sie sind teurer, hässlicher, unpersönlicher. Ich glaube, das Problem liegt häufig (sicher nicht immer) bei den kleinen Kinos selbst, die getreu nach dem Motto arbeiten "Wenn du es zeigst, werden sie kommen". Oft werden darüber hinaus keinerlei Mühe in Marketing, Kundenbindung und Service investiert. Man muss sich nur mal die Internetauftritte anschauen. Das Programm ist vom letzten Monat, keine Möglichkeit zu reservieren und Programmhighlights sind auf Sub-Seite nr. 12 versteckt. Facebook und Twitter haben die meisten auch noch nie gehört. Nur ein Beispiel: Das einzige Programmkino aus meiner Heimatstadt hält dies für einen zeitgemäßen Auftritt - und das ist noch eine fast vorbildliche Seite: http://www.schillerhof.org/index.php/home.html

                                • Was macht denn der Elmar da verdächtiges an Ingkes Platz?! Doch nich etwa die Ballettmädels von um die Ecke beschatten? Ich fühl mich hier wie in CSI, dem Verbrechen auf der Spur....

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                                  • Ein erz-faschistoider paranoider waffenliebender Vollidiot, der nicht trotzdem - sondern vielleicht gerade deshalb - einer der begnadetsten und besten Drehbuchautoren Hollywoods ist. Nur so einer konnte Filme wie Conan, Dirty Harry, Red Dawn oder Judge Roy Bean ohne auch nur den leisesten Hauch von Ironie schreiben - und das ist gut so.

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                                    • 7 .5

                                      Am besten, man schaut ihn sich gerade jetzt, im Januar, auf dem Höhepunkt der Grippewelle an. Absolut empfehlenswert für das filmische Erlebnis ist auch ein leichtes Kratzen im Hals, bei dem man noch nicht genau weiß, ob nicht nur die Luft zu staubig ist, oder ...

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                                      • 5 .5

                                        Der Film vergisst leider auf halber Strecke sein ursprüngliches Thema und mündet in einem Finale, dass mit der Prämisse des Filmes nichts mehr zu tun hat. Dadurch gerät gerade der Schluss zu etwas, für das es (leider nur im Englischen) das Wort 'underwhelming' gibt.

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                                        • 10

                                          Grandioser Coming-of-Age-Film, besonders in der Collectors Edition mit den Extra-Szenen. Es ist mir ein echtes Rätsel, wie er mir so lange unbekannt bleiben konnte! Der Film ist klug, vielschichtig, teils zynisch und doch mitfühlend. Jeder einzelne Charakter hat seine zwei Seiten, sogar die Socks. Coppola hat hervorragend gefilmt (besonders die Gone with the Wind-Anspielungen) und nur einen Fehler gemacht: Er hat seinen Vater den Titelsong schreiben lassen und Stevie Wonder singen. Aber ohne diese abkühlende Überdosis Brech-Gedudel an den richtigen Stellen hätte ich wahrscheinlich vor Pipi in den Augen gar nix mehr auf dem Bildschirm erkannt. Vielleicht war das ja die Intention des (damaligen) Meisters - und im Zweifel immer für den Angeklagten!

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                                          • Was ist denn heute bei euren Überschriften los? Wer hat euch denn so sexuell aufgestachelt? Aber bitte weiter so! ;)

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                                            • Ach, das ist ganz feiner Gaga-Humor der sein Thema einfach nur konsequent ausschlachtet. Is mir tausendmal lieber als das verklemmte Gekicher in Rubbeldiekatz und anderen deutschen "Komödien", wo man die sogenannte Pointe immer schone eine Woche vorher angekrochen kommen sieht.

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                                              • "Postmodernes Actionkino", "Popkultur-Referenzen" und das "Anreißen der Vierten Wand"? In Terminator 2? Sicher? Wenn sie das Skynet-Gebäude sprengen wird, das gebe ich gerne zu, sicher auch Wand Nummer vier mit zerbröselt, oder hab ich sonst noch was verpasst?

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                                                • R-Pazz teilt das Schicksal von der ja auch sehr talentierten Kirsten Stewart: In einer Schmonnzette wie Twilight sein Talent zu zeigen ist ebenso unmöglich, wie bei McDonalds einen ordentlichen Hamburger zu finden. In Remember Me hat er mir sehr gut gefallen und tatsächlich James Deansche Züge gezeigt. Was er braucht, ist halt mal eine vernünftige Rolle in einem guten Film, danach können wir reden.

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                                                    Die Szenen am Burj al Arab sind echt reif für die Filmgeschichtsbücher. Auch der dezente Humor, der knackige Sound, das durchgängig hohe Tempo und das Gefühl, dass etwas auf dem Spiel steht, sind hervorragend. Kleine Abtörner sind der etwas motivtionsarme, blasse und ...schwedische... Fiesling (er is halt verrückt!) und das Product-Placement, dass selbst aktuelle Bond Filme alt aussehen lässt. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass man aktuelle BMW Modelle dank zuverlässiger Airbags nicht nur unbesorgt in den Gegenverkehr steuern kann, sondern einem auch der freie Fall aus einem Parkhaus keinen ernsthaften Schaden zufügen kann. Und wenn doch mal was passiert, etwa weil man James Bond in seinem rumpeligen Ford überfahren hat, dann hat man dank aktueller Apple Produke immer das nötige Werkzeug zur Hand, um den ADAC anzurufen, sich in der Warteschlange der Hotline an die erste Stelle zu hacken und dem Kundendienstmitarbeiter eine perfekte 3D-Simulation der Unfallstelle zu schicken.

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