ProsperDune - Kommentare

Alle Kommentare von ProsperDune

  • 8

    Der ultimative One-Liner-Film über One-Liner! Ein Actionfilm über den Actionfilm! Maßlose Selbstironie! Mächtig großer Fehler, diesen Film nicht zu mögen (Nicht falsch verstehen. Das habe ich wirklich 'nur' um des Zitats Willen geschrieben). Vor allem Charles Dance als Bösewicht ist genial.

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    • 8

      Bis auf den Endspurt war das für mich doch eine sehr behäbige Angelegenheit. Selbst für jemanden wie mich, der Gangsterepen subjektiv eher weniger zugeneigt ist, waren die letzten Minuten allerdings so intensiv, dass es mir die Kehle zuschnürte. Ach, Michael, du Idiot, wenn du dich doch an deinen Vater gehalten hättest! So mitzufühlen habe ich in „Der Pate 1“ nie hingekriegt und das macht den Unterschied aus.

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      • 7

        Überraschung! Unerwartet gutes Genre-Kino über einen Psychokrieg zwischen Mutter und grausamer Adoptivtochter. Letztere wird sehr eindringlich von der jungen Isabelle Fuhrmann gespielt. Erfreulich ist auch der Twist. Viel besser als der ähnlich gelagerte „Fall 39“, da war das böse Mädchen einfach nur dämonisch-nervig.

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        • 7
          über Super 8

          Als ich „Super 8“ vor einem Jahr im Kino sah, war ich ziemlich begeistert. Es war eines dieser Kunstprodukte, bei denen ich mir wünschte, als Kind selbst solche Abenteuer erlebt zu haben, die mich vielleicht irgendwie zu einem anderen Menschen hätten machen können.

          Jetzt habe ich „Super 8“ auf DVD gesehen und würde mittlerweile keine 10 mehr vergeben. Als Hommage ans Kindsein, Filmemachen und an Spielberg-Filme sowie als Parabel auf einen Jungen, der den Tod seiner Mutter verarbeiten muss (das Alien als Metapher für seine Trauer; die Schlussszene mit der Halskette), wirklich schön, allerdings zuweilen etwas zu effekt- und klischeebasiert, wenngleich damit eigentlich der Effekt um des Effekts Willen und das Klischee um des Klischees Willen ganz im Sinne des Kinos um des Kinos Willen gemeint ist.

          PS: Den Soundtrack von Michael Giacchino habe ich mir übrigens gekauft und frage mich mittlerweile ernsthaft warum. Bis auf das schöne Titelthema nicht wirklich hörenswert.

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          • 8

            Pathos-getränktes Abenteuer-/Liebes-/Kriegsepos, das ich trotz aller Vorwürfe, die man dem Film durchaus machen kann -- zum Beispiel: pathetisch und kitschig, praktisch zwei Filme in einem, der kleine nervige ‚magiebegabte‘ Aborigine-Junge, der mehr als offensichtliche Green-Screen-Einsatz, die nicht-existente aussagekräftige Auseinandersetzung mit dem Titelthema --, sehr, sehr gern habe für seine fast bis zur Künstlichkeit auf großes Kino setzende Emotionalität. Es gibt Filme, die mag ich für ihren Kitsch. Es gibt Filme, die mag ich nicht für ihren Kitsch. Und „Australia“ gehört eben zu ersterer Kategorie. Wieso, weiß ich allerdings nicht genau, ist mir auch nicht so wichtig, ich mag "Australia"...

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            • 10

              Einzigartig.
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              Es ist eine Herausforderung, "Before Sunset" zu bewerten. Einerseits ist sein Vorgänger "Before Sunrise" für sich allein ein Liebesfilm in Perfektion und bräuchte wegen seines wunderbaren Endes schon keine Fortsetzung, andererseits gefällt mir (auch angesichts der Ankündigung eines dritten Teils) aber die Idee, die Beziehung zwischen den beiden Menschen Céline und Jesse ungefähr alle zehn Jahre filmisch zu verfolgen.

              Da oben habe ich ein Adjektiv benutzt, das ich in meinem Kommentar zu "Before Sunrise" nicht verwendet habe. Sicherlich ist der erste Teil auch einzigartig, doch als ich die beiden Filme miteinander verglich, fiel mir auf, wie schwer man den zweiten Teil kategorisieren kann. "Before Sunrise" ist ein unkonventioneller Liebesfilm, doch hatte er natürlich Handlungselemente eines handelsüblichen Filmes seiner Art, ich meine: Kennenlernen, Annäherung (z. B. die Frage-und-Antwort-Szene, der Moment im Schallplattenladen), Kuss und andere Romantik. In "Before Sunset" scheinen diese Dinge eher zurückgefahren, überhaupt wirkt der zweite Teil mehr dokumentarisch, da er ausschließlich das Gespräch zwischen Jesse und Céline verfolgt. Keine Nebenfiguren und weniger Eindrücke vom Ort, den sie gemeinsam durchqueren.

              Natürlich hat "Before Sunset" noch Romantik, nur eben deutlich subtiler und das macht es irgendwie noch einzigartiger. "Before Sunset" lebt von der einen unausgesprochenen Sache, die der Zuschauer weiß oder besser will. Es ist ein Gedanke, der durchgehend mitschwebt, und bis zum offenen, mehr als perfekten Ende weiterhin unter der Oberfläche bleibt. Man wartet darauf, dass sie sich endlich sagen:

              "Hey, wir wissen, wir lieben uns, und wir wissen, wir wollen uns lieben, weil wir wissen, nur miteinander werden wir wieder glücklich. Also wieso lieben wir uns nicht und werden miteinander glücklich?"

              Dafür liebe ich auch "Before Sunset". Zusammen bekommen die Filme eine 10. Für sich allein der zweite Teil aber nicht. Er konnte mir nicht dasselbe Gefühl geben wie der Teil, auf dem er aufbaut (siehe meinen Kommentar). Ich war vielmehr betrübt und unsicher, sehr sogar, und deswegen überschreite ich ungern die Schwelle zur 10, weil ich Glücksgefühle vermisste.
              Eine Frage, die es zu beantworten gilt, ist, ob man die beiden Teile als eine Einheit ansehen kann/will. Zerstört "Sunset" "Sunrise"? Eher nicht. Will man das Glück aus "Sunrise" bewahren? Wenn ja, sollte man die Finger vom zweiten Teil lassen. Ich beschuldige "Sunset" nicht; statt eine "This is Life!"-Stimmung aufzubauen, saugt uns "Sunset" viel mehr in die Beziehung Céline-Jesse ein und weckt immenses Interesse an diesen beiden Menschen. Letztlich tut das der Wahrhaftigkeit von "Sunrise" keinen Abbruch.

              Man sieht: Auf Superlativen habe ich hier verzichtet. "Sunset" ist nun einmal weniger die Superlative des Liebesfilms als "Sunrise", es ist etwas anderes, noch authentischeres, unverkennbar ebenbürtiges.
              Es kann aber sein, dass ich Sprechen in Superlative mit Glück verwechselt habe, wo doch Betrübnis nun einmal weniger wünschenswert ist. In der Schlussszene in Célines Wohnung hatte ich große Lust, in Tränen ausuzbrechen. Ging nicht anders.

              - "Baby, you're gonna miss that flight."

              - "I know."

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              • 9

                Alltäglich.
                Menschlich.
                Wahrhaftig.
                Begegnung.
                Glück.
                Chance.
                Liebe.
                Über Liebe.
                Ist Liebe.
                Aus dem Leben.
                Übers Leben.
                Ist Leben.
                Ultimativ wahrhaftig.
                Minimalistisch maximal.

                So fühle ich. So habe ich schon mal gefühlt, nach Jarmuschs "Down By Law" zum Beipiel, dem/vielleicht 'nur' einem ultimativen Freundschafts-/Lebensfilm. "Before Sunrise" nun ist der/vielleicht 'nur' ein ultimative/r Liebes/Lebensfilm. Ich fühle... "This is Life"... Oder sehe ich da was falsch? Jedenfalls: Der Abspannsong fasst es zusammen für mich. Was ich vor allen anderen Dingen auch für "Before Sunrise" empfinde ist... Dankbarkeit. Und dann ist da unter anderem noch Hoffnung auf die Ebenbürtigkeit des zweiten Teils. Bitte!!!

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                • 8

                  Ich bin jetzt noch nicht so weit, im Verhältnis zur Anzahl seiner Werke sogar kaum, in Woody Allens Filmographie vorgedrungen, um da irgendwelche Vergleiche anzustellen, aber "Match Point" gefiel mir genauso sehr wie "Der Stadtneurotiker" oder "Vicky Christina Barcelona". Irgendwie fühlte es sich wie ein Allen an. Der Protagonist ist opernliebender, Dostsojewski-lesender Tennisspieler, der sich in der britischen Oberschicht auslebt, in Kunstgallerien geht und sich bei einem Glas Wein philosophisch unterhält. Sein Verlangen nach einer attraktiven amerikanischen Schaupielerin legt allerdings seine 'niedersten' Triebe frei und setzt auch "Match Point" in Gang. "Match Point" ist keine Beziehungskomödie wie "Vicky Christina Barcelona", sondern entwickelt sich mehr zu einem ernsten Thrillerdrama. Und trotzdem sage ich, es fühlt sich wie ein Allen an? Ich glaube, das liegt an der bescheidenen Inszenierung. Allen ist kein Perfektionist und das finde ich sympathisch...

                  Woody Allen bringt auch eine Lebensweisheit mit: Soviel Können ein Mensch auch zeigt, der Verlauf seines Lebens wird doch zu einem ganz und gar nicht unerheblichen Teil vom Glück (und Pech) bestimmt. Diese Botschaft fand ich in "Match Point" einfach perfekt dargestellt!

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                  • 8

                    "Out of Time" habe ich schon mal vor ein paar Jahren geschaut und dachte: Hey, das ist einer der spannendsten Filme, die je gesehen habe. Und das lag, wie mir jetzt auffiel, vor allen Dingen an dem ungemein stimmungsvollen teils percussionlastigen, teils jazzigen Soundtrack.

                    Und ich fiebere wirklich (immer noch) mit, wenn Denzel Washington (damals hatte ich wegen dieses Films einen Sinneswandel bezüglich Denzel Washington, sogar eine kurze Denzel-Washington-Phase) alias Chief Matthias Whitlock (irgendwie ein cooler Name, finde ich nach wie vor) nach einer verhängnisvollen Affäre und einem mysteriösem Mordfall in die poilzeilichen Ermittlungen eingreift, damit ja nicht sein Name mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht werden kann. So hangelt er sich von einer brenzligen Lage zur nächsten, hangelt sogar im wahrsten Sinne des Wortes in einer sehr prekären Balkon-Situation und das ist neben dem Showdown wohlgemerkt die einzige wirklich physische Auseinandersetzung und daher umso überraschender und wirkungsvoller. Ansonsten hat Matthias Whitlock, wie der Titel schon andeuten will und damit bei diesem Film ausnahmsweise auch Recht hat, vielmehr mit der Zeit zu kämpfen. Das richtige Timing zählt, wenn er zum Beispiel verhindern muss, dass eine gefaxte Telefonliste mit seinem Namen drauf (!) im Polizeibüro eintrifft, oder wenn er auf einmal von seinen eigenen Leuten verfolgt wird, weil er sich für seine eigenen Ermittlungen als den eigentlich Gesuchten ausgegeben hat... (dramaturgisch komplex ist das Ganze natürlich nicht)

                    "Out of Time" hat einen guten Hauptdarsteller, einen atmosphärischen Soundtrack, viel Humor und ist (nach wie vor) wirklich temporeich und spannend. Ich mag diesen Film. (Immer noch.) Sehr.

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                    • Ich werde nie mehr sagen oder denken, dass seine Filme schlecht sind...

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                      • 7

                        Hmmm... ich bin unschlüssig. Mit dem Weg bis zum unvermeidbaren Ende bin ich sehr zufrieden. Doch das Resultat konnte mich nicht überzeugen...

                        Mal überlegen... "Melancholia" fängt an mit einer Aneinanderreihung von Bildern. Bildern, die die Handlung des Filmes vorraussagen und zugleich unabwendbar machen. Gemäldeartig, als wollte man die letzten Momente festhalten.
                        Dann die erste Hälfte des Films: Justine. Ganz ehrlich: Kirsten Dunst konnte ich kaum wiedererkennen. Die erste Hälfte von "Melancholia" gehört (fast) ganz ihrer Rolle. Eine Hochzeitsfeier, wie ich sie so noch nicht in einem Film gesehen habe. Sie geht ganz (großartig inszeniert) zu Bruch nach und nach. Von Liebesfeier ist da nichts zu spüren. Justine kann kein Glück mehr empfinden. Sie akzeptiert das, was auf die Erde zukommt, begrüßt es beinah sogar.
                        Die zweite Hälfte: Claire. Ab hier setzt Dunst nur noch den immer gleichen Gesichtsausdruck auf und Charlotte Gainsbourg als Filmschwester darf auftrumpfen. Ab hier wird klar, "Melancholia" ist ein Weltuntergangsfilm 'im kleinen Rahmen', aus der Sicht von vier Menschen. Schöne Bilder werden für den 'planetarischen Totentanz' gefunden. Die Familie beobachtet und wartet, Claire fürchtet sich vor dem Ende, vor dem Chaos, ist doch auch unglücklich, nur auf andere Weise als die Schwester... dann fürchtet sie sich noch mehr, es kommt, sie fürchtet sich... und irgendwie kommen Längen ins Spiel. Wann passiert's denn endlich? Bin ich etwa ungeduldig...?
                        Dann passiert's (endlich)... Und jetzt? Was habe ich davon?

                        Letztens sah ich den Film "Perfect Sense". Ebenso ein Weltuntergangsfilm 'im kleinen Rahmen', aus der Sicht eines Liebespaares. Natürlich nichts von-Trier-Mäßiges. Stattdessen viel Kitsch. Aber guter Kitsch. In "Perfect Sense" geht es darum, das Beste aus der Apokalypse zu machen. Und der Kitsch war vielmehr die Hoffnung, die der Film ausstrahlt.
                        "Melancholia" dagegen ist pessimistisch. Keine der Lebenseinstellungen der beiden
                        Schwestern ist wirklich lebensbejahend. Ich wüsste nicht, wie von Trier damit gegen seine Depressionen anzukämpfen versucht. Ich jedenfalls bin nach "Melancholia" weiterhin unsicher, was ich vom Weltuntergang oder, wenn man den als Metapher versteht, vom Tod halten soll, wenn's so weit wäre/ist.
                        Geht Trier also unangemessen mit dem Thema um?
                        ...oder ist sein Film vielleicht doch realistisch? Mal angenommen, das Ende kommt, ich glaube, einen von den zwei dargestellten Verhaltensweisen würde ich sicher annehmen. Entweder ich gebe sofort auf und akzeptier's mit miesepetriger Miene oder ich kann mich bis zum Schluss nicht zusammenreißen und zweifle statt zu wissen. Doch Freude, Hoffnung? Wirklich? "Perfect Sense" macht vielleicht falsche Hoffnungen, das habe ich aber irgendwie lieber als gar keine.
                        Vielleicht liegt "Melancholias" Leistung bzw. Nicht-Leistung darin, nichts konkret auszusprechen. Okay, an einer Stelle werden konkrete Sätze gesagt wie, "Leben ist nur auf der Erde.", "Die Welt ist schlecht. Wir müssen nicht um sie trauern.". Das sind aber auch nur pessimistische, unphilosphische Aussagen, die nicht weiterhelfen. Und das Zusammendurchstehen am Ende ist letztlich eine Zweifelstat aus Not. Mehr kann man nicht tun. Das ist, wie gesagt, vielleicht realistisch, aber auch nicht... nun ja, hoffnungsvoll.
                        Vielleicht reiht sich "Melancholia" (und ich hatte im Vorfeld die Hoffnung gehabt, dass da endlich eine Ausnahme kommen wird) einfach in die Trier-Filme ein, die ich objektiv als gut erachte, denen ich allerdings nichts abgewinnen kann, was mir persönlich was bedeutet (ebenso "Breaking The Waves", "Dogville", "Antichrist"). Ich könnte bei diesen Filmen das Prädikat 'selbstgefällig' anbringen. 'Dieser arrogante, selbstverliebte(/selbsthassende ?) Trier eben.' So hätte ich eine einfache Begründung, wieso mir Trier-Filme nicht zusagen. Doch hey, wie oft muss ich in Kritiken zu Terrence-Malick-Filmen lesen, die seien selbstgefällig? Das Argument zählt also nicht.
                        Wie auch immer...

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                        • 3

                          Ein Film, dessen Elemente alle irgendwie nicht miteinander harmonieren wollen, finde ich. Was als Drama über die Vergewaltigung eines jungen Mädchens beginnt, teilt sich auf in einerseits einen kitschig-verschwurbelten Fantasyfilm und andererseits in einen reißerischen Böser-Nachbar-Thriller. Zwischendurch darf noch um den Tod des Mädchens geweint, über ihr Weiterleben im Paradies gegrübelt werden und am Ende ist es Gott oder sowas ähnliches, der den Täter stellt. In allen Belangen unangemessener Umgang mit schwierigen Themen (Sexualverbrechen, Tod eines Kindes, Leben nach dem Tod). Was ein subtiles Drama mit seichten Fantasy-Akzenten hätte sein können, macht Peter Jackson leider zu einem dumpf-lauten Genre-Mix...

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                          • 7
                            über Wanted

                            Einer der konsequentesten und Laune machendsten Over-the-Top-Actioner, den ich je gesehen habe. Da fliegen schon mal Kugeln in Kurven und im Kreis, hüpfen Autos über Autos und werden auch mit einem geheimnisvollen Webstuhl des Schicksals reizvolle Fantasy-Akzente gesetzt. Ich habe nicht einmal was an der Story auszusetzen. Die ist ja eigentlich egal. Nicht egal ist allerdings, dass hier nichts ernst genommen wird. Was will man mehr...

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                            • 8

                              Vor der Zweitsichtung waren es noch sieben Punkte. So festigt sich erneut mein Glaube, dass man jeden Film mindestens zweimal gesehen haben muss, um ihm gerecht zu werden. Das ist jedenfalls bei mir der Fall...

                              Was habe ich also in "The American" erkannt, was ich bei der ersten Sichtung nicht wahrnahm?
                              "The American" beschäftigt sich (inhaltlich nicht gerade originell, allerdings äußerst eindringlich inszeniert) mit dem typischen Motiv des einsamen Profikillers, dem das Verlangen nach Freiheit, Sicherheit und Liebe zum tödlichen Verhängnis wird.
                              Und wieso habe ich das nicht schon früher festgestellt?
                              Nun ja, "The American" ist ein ziemlich introvertierter Film. Ganz subtil wird hier eine starke Atmosphäre der Paranoia, des Misstrauens und der Ungewissheit aufgebaut. Unter der Oberfläche brodelt es gewaltig, vor allem hinter George Clooneys Mimik. Eben das wurde mir erst mit dem zweiten Mal bewusst. Je weniger gesagt wurde, desto mehr fesselten mich die Sehnsüchte des Protagonisten. Das Ende ist zwar vorhersehbar konsequent, aber doch todtraurig.

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                              • 7

                                Hätte ich "The Thin Red Line" oder viele andere wichtige Antikriegsfilme nicht gesehen, wäre "Saving Private Ryan" eine Acht.
                                Ja, Steven Spielbergs Film will kein Antikriegsfilm sein (Prokriegsfilm natürlich auch nicht), es geht um Krieg als große Kinohaltung. Das ist ja auch tatsächlich alles umwerfend, mitreißend und makellos inszeniert und all die pathetischen Gefühle (zugegeben patriotische) konnten auch ein wenig auf mich überschwappen, doch "Saving Private Ryan" ist deutlich den Filmen unterlegen, die sich auch ernsthaft mit sich selbst, also dem Krieg, auseinandersetzen. Ich würde nicht sagen, dass "Saving Private Ryan" ein fragwürdiger Film ist (ähnlich wie bei "Platoon" muss man sagen, dass Patriotismus und Glorifizierung der Verstorbenen durchaus der Verarbeitung von Kriegserlebnissen dienlich sein können, ich will da aber keine Behauptungen über etwas anstellen, das man gewiss real durchlebt haben muss, um sich eine Meinung machen zu können; Oliver Stone müsste es zumindest wissen, oder mein Großvater). Aber da hier nun einmal die Reflexion der Unterhaltung vorgesetzt ist, gibt's die typische Sieben für gute Unterhaltsamkeit...

                                Die beste Szene war für mich übrigens die mit dem falschen James Ryan. Nathan Fillion eben...

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                                • 7

                                  Brutaler, pessimistischer, skrupelloser und zynischer als Leone jemals war und in seiner Umkehrung des amerikanischen Westerns sogar noch konsequenter (Stichwort: Schnee).
                                  Für meinen Geschmack aber von diesen Eindrücken viel zu viel. Das 'Artifizielle' an "The Good, The Bad and The Ugly" zum Beispiel reizt mich mehr. Aus bestimmten Gründen erwäge ich aber eine Zweitbegehung des mit Unmengen Leichen gepflasterten Weges vor...

                                  Achja... Okay, dass Ennio Morricone der beste Filmkomponist der Welt ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen, habe ich jetzt aber getan...

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                                  • 6

                                    "Great things have small beginnings."

                                    So. Da stelle ich hier zuallerserst ein Zitat hin und merke, dass ich das nur tue, um auszudrücken, wie ich angesichts meiner jüngst entdeckten Liebe zu dem Film "Lawrence von Arabien" von Anfang an mit dem Androiden aus "Prometheus", sehr gut gespielt von Michael Fassbender, sympathisieren konnte. Ich behaupte mal, das war das einzig wirklich, aber auch wirklich Tolle an dem Film.

                                    Und stimmt das auch?
                                    Nun ja, ehrlich gesagt, habe ich wenig Gefallen daran, "Prometheus" überhaupt irgendwie zu bewerten. Einfach deswegen, weil ich vermute, dieses sogenannte "Alien"-Prequel einfach nicht objektiv und in sich immanent betrachten zu können. Das liegt entweder an der trotz aller Anstrengung in mir drinnen nicht auszulöschende Erwartung, dass das so großartig hätte werden müssen/können wie der Meilenstein von 1979, und an der Enttäuschung, dass ich Ridley Scott weiterhin bemitleiden muss, oder ich bedauere die Entmystifizierung des Space Jockeys. Oder man kann "Prometheus" einfach nicht ohne "Alien" betrachten, weil er sich schlicht zu viel Mühe für den Zusammenhang zwischen den beiden Filmen gibt. Hieß es nicht mal, der Prequel-Aspekt von "Prometheus" solle nebensächlich werden? Also mich schien nach dem Kinobesuch nichts anderes zu beschäftigen, als zu versuchen, die Verbindungen herzustellen. Die letzte Szene ruft doch gerade dazu auf. Und sie ist sicher die schlechteste Szene des Films: Einerseits irgendwie sinnlos und aufgesetzt und andererseits konfus. Mir fällt es jedenfalls immer noch schwer, ohne Logiklücken die Zusammenhänge auszumachen. Es hätte einfachere Lösungen geben können, überhaupt hätte "Prometheus" insgesamt das Motto "Weniger ist mehr" vertragen. Zu viele Subplots, zu viele Monsterarten, zu viel Kawumms.

                                    Bezüglich der übergeordneten Thematik (dem Ursprung unseres Lebens) wäre mehr allerdings schon mehr gewesen. Die Übertragung der Prometheus-Sage in die Realität empfinde ich an sich als eine sehr schöne Idee. Darüber hinaus kommt der Film aber nur zu leeren, hollywood-sentimentalen Phrasen. Diese Oberflächlichkeit ist mir aber auch immer noch lieber als gar keine Bedeutung.

                                    Gibt es eigentlich genau die richtige Formel für ein ebenbürtiges Prequel? Ein anderer, viel unerfahrener Regisseur als Ridley Scott hätte vielleicht etwas ähnliches gemacht wie die Macher des "The Thing"-Prequels, das sich letztlich eher als Remake erwies. Es ist doch gut, dass Ridley Scott etwas stilistisch Eigenständiges machen wollte. Überhaupt respektiere ich, dass Scott das Prequel selbst übernommen hat. Der Künstler in ihm mag ihn dazu aufgerufen haben, wenngleich er sicher nicht den gleichen Perfektionismus wie früher an den Tag legt und sich gerne von Produzenten einspannen lässt. Er macht ja auch "Blade Runner 2". Würde er das nicht tun, würde das jemand anders machen. Das ist so sicher wie "Prometheus 2", "The Avengers 2" und leider bestimmt auch irgendwann ein "Lawrence von Arabien"-Remake (mit Fassbender).

                                    "Prometheus" ist dramaturgisch gefühllos. Und das kann ich sogar ohne den Vergleich mit "Alien" sagen. Aber rechtfertigt das, "Prometheus" mit weniger als fünf Punkten abzustrafen? Der Teil in mir, der "Alien" nicht kennt, sagt, dass "Prometheus" ein überdurchschnittlich gut aussehendes Science-Fiction-Abenteuer ohne dramaturgischen Feinschliff ist... genauso wie "Robin Hood" lediglich unterhaltsame Mittelalter-Action war. Für seinen (objektiv ohne Gefühle für "Alien" anerkannten) Unterhaltungswert ist mir "Prometheus" sechs Punkte wert. Ich bin niemandem böse...

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                                      Oh, mein Gott! Ich war selten, so angewidert von einem Film. Allein schon die deutsche Synchronstimme von Prinz Kaspian. Gräßlich!!!
                                      Ich müsste jetzt vernünftig und anständig begründen, wieso ich eine Null vergebe. Aber ein Film, in dem man Kinder und sprechende Tiere bei ihrer Kriegsführung zuschauen kann, ist in meinen Augen schon kein vernünftiger Gesprächsgegenstand. Darauf lasse ich mich nicht ein...

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                                        "Die Queen" ist für mich das bessere "The King's Speech", weil Stephen Frears Monarchendrama nicht so hollywood-duselig/-sentimental ist und stattdessen einen wirklich respektvollen, einfühlsamen Einblick in die britische Königsfamilie gibt. Das ist menschlich nah und ohne viel Anstrengung erzählt. Helen Mirrens Darstellung kann man nicht oft genug loben...

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                                          Zugegeben: Ich mag viel an "The Dark Knight" herummeckern wegen seines 'Anti-Comic-Pseudorealismus', vielleicht einfach nur als Gegenpol zum Hype, aber an "Batman Forever" meckere ich gerne sogar noch mehr herum. Das genaue Gegenteil von "The Dark Knight": Nicht bierernst und düster-bedeutungsschwanger sondern grauenhaft überzeichnet und Comic bis zum Gehtnichtmehr. Das ist hier immerhin noch erträglicher als bei "Batman & Robin", aber keinesfalls so ausgewogen wie bei Tim Burton, der für mich dann die beste Lösung ist...

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                                            Ein überladener Kostümschinken. Man hätte ein stilles Drama über einen Menschen machen können, der sich damit abfinden muss, dass nie er selbst für seine Werke gerühmt werden wird. Da wäre genügend tragisches Potenzial drin gewesen. Doch Roland Emmerich muss sich natürlich genauso sehr übernehmen wie in seinen Katastrophenfilmen und verzettelt sich mit einer fast unüberschaubaren Fülle von Charakteren und mit nichtssagenden Zeitsprüngen. Etwas unkomplizierter angelegt, wäre ich auch besser unterhalten worden. Man mag sich ja freuen, dass Emmerich sich auch mal neuen, durchaus interessanten Stoffen zuwendet. Aber hey, er macht immerhin "White House Down" oder so. Also, wenn er selbst nicht ernst nimmt, dass er als Regisseur eine neue Richtung einschlagen könnte, dann nehme ich seinen kurzen Regieausflug "Anonymus" auch nicht ernst.

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                                              Grandios mit viel Verve, Tempo und Einfallsreichtum inszeniert, doch weitestgehend missglückt.

                                              Es ist Oliver Stones Über-Satire. Formal wie inhaltlich so dermaßen satirisch überspitzt, dass die eigentliche Ironie nur noch vom Zuschauer entdeckt werden kann. "Natural Born Killers" funktioniert nicht durch sich selbst. Wenn man nicht irgendwo lesen würde, dass das eine Mediensatire sein soll, kann man den Film durchaus falsch verstehen. Der Film sagt uns nicht, dass er sich nicht ernst nimmt, er sagt nicht, dass er das, was er zeigt, eigentlich hinterfragen möchte. Aber wenn er sich dann tatsächlich so wenig ernst nimmt, dann müsste doch jeder Ansatz von Satire schon im Keim ersticken? Wichtiger ist allerdings, ob ich ihn ernst nehme. Ich weiß, dass das eine Mediensatire ist. Insofern hat er bei mir doch alles richtig gemacht, oder?

                                              "Natural Born Killers" polarisiert. Die einen werden sagen, dass er als Satire eine realistischere, geerdetere Inszenierung gebraucht hätte, die anderen werden ihn wegen seines Mutes loben. Man kann das schwer objektivieren. Und ich werde mich deshalb auch nicht auf eine Seite stellen. "Natural Born Killers" ist absolut sehenswert, gerade weil er eine Diskrepanz zwischen dem, was er zeigt, und dem, was er sagt, hervorruft und somit gut für Diskussionen geeignet ist...

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                                                So, was habe ich jetzt davon?

                                                Absolut unromantisch, total unerotisch.

                                                Ich schaue Menschen bei ihrem Leid und ihrem Leiden zu und lerne nichts daraus.

                                                Ich fühle mich schlecht, aber weiß nicht wieso.

                                                Der Film macht schlechte Stimmung, ohne einen Grund zu finden, wieso ich es mir in meinem verdammten Leben so schlecht ergehen lassen muss. Dieser ganze Schmerz ist doch sinnlos.

                                                Und wenn am Ende, durchaus packend inszeniert, aus Liebe Obsession wird, weiß ich überhaupt nicht mehr, ob ich den Film mögen oder hassen oder irgendwas soll...

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                                                • 7

                                                  Ein Ehedrama, dem ich wegen seiner famos aufspielenden Darsteller (DiCaprio, Winslet, Shannon, Bates), die sich im Dialog gegenseitg nur so befeuern, einen sehr hohen Unterhaltungswert attestiere. Da ist mir fast gleichgültig, ob hier der amerikanische Traum mehr oder weniger oberflächlich dekonstruiert wird. Es macht einfach so viel Spaß, diesen Schauspielern bei ihrer Arbeit zuzuschauen!

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                                                    "The Good, The Bad, The Weird" ist "The Good, The Bad and The Ugly" mit erhöhtem Blutdruck. Rasanter, furioser, lauter, überzeichneter, weirder, mit einem Schuss "Indiana Jones". Nicht bloß ein asiatisches Remake sondern "TGTBTU Enhanced". Nichts da mit Leone-typischer, kunstvoller Stille und Langsamkeit, hier wird stattdessen kräftig auf die Spaßtube gedrückt.

                                                    Und hatte ich meinen Spaß? Gemessen an Auftreten und Dauer meines Grinsens wohl weniger als erwartet. Dafür waren die meisten Gags zwar nicht peinlich, aber doch ein Stück zu albern. Und dass ab und zu allzu offensichtlich Logik und Story vernachlässigt wurden, schien mir ebenso nicht gefallen zu haben. Den meisten Spaß hatte ich dann doch an dem vorzüglichen Szenenbild, den detaillierten Kostümen und den aufwändigen Kamerafahrten...
                                                    Ich glaube, ich war einfach nicht in der richtigen Stimmung, "The Good, The Bad, The Weird" zu sehen. Es passt irgendwie nicht, an der Logik eines Actionfilms herumzukratzen. Rein formal ist Kim Jee-Woons überdrehte Western-Hommage alles andere als hingeklatscht und lieblos. Im Gegenteil. Da lässt sich überhaupt nicht meckern!

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