Pyro 91 - Kommentare
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Alle Kommentare von Pyro 91
Den hier nicht vergessen: http://www.moviepilot.de/movies/graf-porno-blaest-zum-zapfenstreich
Berührend, tiefgründig, ein Stück vom Leben.
SPOILERS
Mit Agent Dale Cooper in einer stark reduzierten Rolle, offenbart "Fire walk with me" wie sich "Twin Peaks" ohne den grenzenlosen Optimismus und Enthusiasmus unseres Lieblings-FBI-Agenten anfühlen würde. Das dunkle Herz der Serie wird nun vollends in den Mittelpunkt gerückt und jedesmal wenn ich mir die letzten Tage der Laura Palmer zu Gemüte geführt habe, fühle ich mich danach nicht nur psychisch, sondern auch physisch volkommen ausgelaugt. Nach etwa der Hälfte des Films musste ich doch erst mal wieder stark Luft holen, weil David Lynch es schafft eine einfache, alltägliche Szene wie das gemeinsame Abendessen der Palmers, mit so viel Spannung und drohender Verdammnis aufzuladen, dass sich in mir alles zusammenzog.
Lynch scheint viel Sympathie und Mitgefühl für das Leiden von Laura Palmer zu haben, was teilweise aber so weit geht, dass sich die ausgestellten Abgründe ihres Lebens etwas exploitativ anfühlen. Einige Szenen wie die Orgie im Pink Room oder Lauras Drogenmissbrauch an sich, sind zwar überzeugend eingefangen und toll gespielt von Sheryl Lee, doch irgendwie war es doch schockierender - wie in der Serie - im Nachhinein davon zu erfahren, anstatt es hier durch Lynchs "In your face"-Inszenierung zu sehen. Aus irgendeinem Grund finde ich oft die bloße Andeutung von tiefen Abgründen viel effektiver, als diese tatsächlich mitansehen zu müssen. Im Laufe der Serie erfuhren wir immer mehr in welche Schwierigkeiten Laura Palmer geraten war und wie viele freundschaftliche, aber auch "kaputte" Beziehungen sie zu den Leuten in Twin Peaks unterhielt, wodurch vor unseren Augen das Bild einer beliebten, aber sehr problembelasteten jungen Frau entstand.
"Fire walk with me" ist für mich deshalb immer am stärksten, wenn wir Dinge erfahren, die wir zuvor noch nicht wussten und kaum oder keine Gelegenheit hatten, während der Serie zu erforschen, wie die Leland und Laura-Beziehung oder ihre Verbindung zu Agent Cooper und der allgemeinen Mythologie der Serie. Das Ausschlachten von gewissen "dunklen" Szenen, die meine Sympathien für Laura nicht erhöhen, aber auch nicht dezimieren, ist für mich allerdings der einzige Makel, den ich an diesem Film finden kann.
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Ein oft genannter Kritikpunkt ist die Zusammenhanglosigkeit zwischen dem ersten, ca. halbstündigen "Deer Meadow"-Segment und dem Rest des Films, der sich nur mit Laura beschäftigt. Nun, handlungstechnisch mögen die Ermittlungen im Teresa Banks-Fall wenig mit den letzten Tagen von Laura Palmer zu tun haben, doch die Eröffnungszenen fügen der "größeren" Mythologie der Serie doch einige faszinierende Elemente hinzu, die ich auf keinen Fall vermissen möchte und bei wiederholtem Auftauchen während der dramatischen Ereignisse, zumindest symbolisch und intutiv Sinn machen.
Zudem sind in diesem Abschnitt viele Lacher und humorvolle Momente zu finden, was ich zu schätzen weiß, da der Rest des Films in etwa so lustig ist wie ein Feuer in der Kinderkrippe.
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Es ist bezeichnend, dass Dale Cooper - unser Hoffnungsträger- nach langer Film-Absenz erst dann wieder auftaucht, als für Laura ein Engel im Red Room erscheint, der sie für ihren unglaublichen Mut und ihr selbstloses Opfer belohnt, welches ihr erlaubt, den Kreislauf des Missbrauchs in ihrer Familie zu durchbrechen.
In der letzten Szene legt Cooper ihr beschützend eine Hand auf die Schulter, blickt sie ermutigend an und Laura bricht hemmungslos in Freudentränen aus. Nein, die Engel sind nicht verschwunden! Nach all den Jahren im "Warteraum", auf der Suche nach einem sicheren und harmonischen Zuhause, erhält Laura nun Absolution für all ihre Sünden und ihre Seele kann weiterziehen, zu einem Ort der Harmonie und Volkommenheit. Viele sind unter BOB´s Einfluss gescheitert, aber Laura konnte sich seinem alles verschlingenden, parasitenhaften Wesen entziehen und entschied sich lieber zu sterben, als ihrer dunklen Seite nachzugeben und alle Menschen in ihrer Umgebung mit ins Verderben zu stürzen.
https://www.youtube.com/watch?v=F4wh_mc8hRE
BAHAHA!
Nachdem ich in den letzten fünf Sekunden intensiv und tiefgehend über dieses Vorhaben nachgedacht habe, ist mir bewusst geworden, dass es nichts gibt, was mich weniger reizen würde, als Fortsetzungen zu "Avatar" im Kino zu sehen. Interessant.
Kurosawas Schwanengesang ist ein herzliches, melancholisches Charakterstück über einen pensionierten, exzentrischen Professor, der immer noch von seinen ehemaligen Studenten besucht wird und deren unerschüttliche Bewunderung und Achtung stets zu spüren bekommt.
Der Film vertritt eine naive, fast schon kindliche Weltanschauung und ich denke man könnte dieses Werk beinahe ein "Feelgood-movie" nennen, aber andererseits ist diese Menschenfreundlichkeit seitens Kurosawa nicht nur erfrischend (verglichen mit seinen pessimistischen Spätwerken wie "Kagemusha" und "Träume"), sondern sie ermöglicht es uns auch, uns in die Hauptfigur hineinzuversetzen und wie diese die Welt sieht.
Mit fortschreitender Laufzeit verstehen wir immer mehr, warum der Professor so ein besonderer Mensch für seine Studenten ist und warum sie immer wieder Zeit mit ihm verbringen wollen. Unter seinen selbstironischen, trockenen Humor steckt nämlich ein sehr sensibler und fantasievoller Mann, der für sie alle als Vorbild dient, aber gleichzeitig auch durch ihre große Anteilnahme an seinem Leben jung und fit bleibt.
Da es sich hierbei um den letzten Film des Senseis handelt, ist auch eine gewisse Akzeptanz und Gelassenheit, was das Altwerden angeht zu spüren. Dadurch ist ihm ein versöhnlicher Abschluss seiner Regiekarriere gelungen, der mich mit einem melancholischen, aber warmherzigen Gefühl hinterlassen hat.
:D Total genialer Kommentar! Solche Ehrlichkeit ist doch immer erfrischend!
Nach "Ein Quantum Trost" schien ein von Sam Mendes inszenierter Bond-Film mit Roger Deakins als DP genau der richtige Schritt zu sein, um zumindest einmal die inszenatorischen Qualtitäten der Bond-Reihe wieder auf Vordermann zu bringen. Der "Ich will aussteigen, mir wird schlecht"-Drehkarussell-Vorgänger bot nämlich grauenvolle Actionsszenen und war stets darauf bedacht emotionale Töne im Keim zu ersticken, wodurch das Mitfiebern an Bonds Vorhaben eigentlich nur Daniel Craigs düsteren und brutalen Auftreten zu verdanken war, der das stinklangweilige Material mit dem er arbeiten musste, zumindest aus der Trash-Zone hinauskatapultierte.
Nun also "Skyfall". Im Gegensatz zum 22. Film der Reihe, ist es hier durchaus möglich den Actionsszenen zu folgen, was sofort zu Beginn des Films deutlich wird, wenn wir einer Verfolgungsjagd zu Fuß, mit dem Auto und auf einem Zug beiwohnen dürfen. Dann erklingt Adeles Titelsong und ich fragte mich, wann ich zuletzt eine so aufregende und vielsprechende erste Viertelstunde in einem Bond-Filme gesehen habe.
Leider geht es dann schnell und radikal bergab. Die Idee Bond zu einem dreidimensionalen Charakter zu machen, scheint von Haus auf eine naiv-doofe Idee zu sein, funktionierte der Superspion doch immer bestens als reine Projektionsfläche für Männerfantasien. Zwar gab es in der Vergangenheit durchaus (gelungene) Versuche mehr aus ihm zu machen ("Im Geheimdienst..., "Lizenz zum Töten", "Casino Royale"), aber selbst in diesen Abenteuern hatten wir es mit einem tatkräftigen und waghalsig voranstürmenden Mann zu tun, der immer noch eher wie ein Superheld agierte.
In "Skyfall" sollen wir Bond als Versager betrachten. Er wird alt, alle seine Aufträge schlagen fehl und ein Kindheitstrauma hat er auch noch. Das heißt ein riesengroßer Scheinwerfer ist nun auf Bonds Charakter gerichtet und um so länger ich auf diesen Mann starre, umso mehr wird mir klar, dass sich hinter Bond harter Schale GAR NICHTS verbirgt.
Es wird viel darüber geredet, dass M doch wie eine Mutter für ihn ist, doch nie sehen wir irgendwelche beziehungsdefinierende Momente zwischen den beiden. Es wird BEHAUPTET, dass die beiden viel für einanander übrig haben, aber das reicht mir einfach nicht aus, um eine emotionale Verbindung zu den beiden aufzubauen.
Sicher, M schickt Bond (fragwürdigerweise) wieder in den Dienst, obwohl er alle seine Tests nicht besteht und generell einen recht haudigen Eindruck macht, aber ansonsten begegnen sich die beiden stets auf sarkastischer Ebene und echte Zuneigung will sich da schon gar nicht bemerkbar machen.
Selbst wenn Bond sich recht unmotiviert dazu entschließt, mit M das Haus seiner Kindheit wieder aufzusuchen, sehe ich darin keinen Beschützerinstinkt am Werk. In London, wo alle MI6-Ressourcen zur Verfügung stehen ist es gefährlich, mit einer alten Frau - ohne jegliche Mittel zur Verteidigung - Urlaub auf dem Land zu machen, ist viel sicherer und klüger?
Natürlich ist das alles nur Mittel zum Zweck, damit der unheimlich idiotische Showdown in Bonds altem Zuhause stattfinden kann. Doch halt, hier ist psychologische Feinarbeit am Werk: Bond verliert seine M(utter) (sinnloserweise) zum zweiten Mal und jagt sein altes Haus in die Luft, wodurch er nun endgültig mit seiner Kindheit abschließt! Außerdem ist da auch noch eine Kirche in der Nähe, wo M mit ihren Söhnen reinen Tisch macht und für ihre Sünden bezahlt!
Wow, Bilder von solch überwältigender Symbolkraft habe ich selten gesehen. Bergman und Kurosawa nehmt euch in acht, hier inszeniert ein Meister!
Spätestens wenn Jarvier Bardem dann auf der Bildfläche erscheint, nimmt dieses pseudo-psychologische Agentendrama endgültig Urlaub von dem zuvor unheimllich-träge etablierten Realismus.
Die Pläne der Bösewichte in der Reihe waren immer haarsträubend, doch neben Silvas - von Millionen von Zufällen abhängenden - Pläneschmiedereien, wirken sogar Hugo Drax´ "Moonraker"-Vorhaben wie ein Geniestreich an Planung und Vision.
In "Skyfall" lässt Silva sich vom MI6 schnappen, damit wir mit groß aufgerissen Augen vor dem Bildschirm hocken und seinen genialen Intellekt bewundern dürfen: "Wow, Bond hat gar keine Chance! Was fürn gerissener Typ, ey. Lässt sich einfach so schnappen, aber hat trotzdem noch voll den Plan, wie er da rauskommt! Voll des Genie, Alter."
Ich muss allerdings sagen, dass es ein Geniestreich war, Bardem als Psychopathen mit schwammigen Motiven auftreten zu lassen, denn dann kann er sich in jeder Szene so verhalten, wie es das Drehbuch halt gerade so braucht. Seine Motive was M angeht, scheinen sich ohnehin im Minutentakt zu ändern. Mal will er ihr gegenübertreten, mal will er sie vor allen Leuten bloßstellen, dann will er sie wiederum einfach bloß abknallen oder in die Luft jagen, letzten Endes aber doch bloß an ihrem Busen ausweinen.
Das Drehbuch versucht zwischen Bond und Silva Parallelen zu ziehen, da sie beide doch Vertrauen zu M hatten und Bardem schließlich von ihr verkauft wurde, während Bond aufgrund einer ihrer Befehle beinahe ins Gras gebissen hätte. Naja, nicht wirklich dasselbe. Bond hadert auch nicht mit seiner Loyalität ihr gegenüber und nie findet ein Konflikt in ihm statt, weil er sich jetzt hin- und hergerissen fühlt, zwischen dem was er zuvor geglaubt und was er nun über seine Chefin gelernt hat.
Da diese Dreiecksbeziehung schon mal gar nicht hinhaut, ist es schwer über die völlig unangebrachte Laufzeit von 143 Minuten die Augen bis zum Ende offen zu halten.
Was für ein furchbare freudlose Angelegenheit!
Die besten Momente in "Kagemusha" ereignen sich zweifellos immer dann, wenn die Titelfigur selbst im Mittelpunkt steht und sich an seine neue Identität gewöhnt und versucht den sozialen und politischen Gepflogenheiten zu entsprechen, die von einem Anführer verlangt werden. In diesen Szenen spielt Kurosawa geschickt mit Themen wie Identität, Loyalität und Politik.
Leider vernachlässigt es Kurosawa in der ersten Stunde, in der die Handlung aufgebaut und die "Dieb tritt jetzt als Kriegsherr auf"-Situation etabliert wird, eine emotionale Bindung zu seinen Figuren zu kreeiren.
Da ich nicht weiß, was in den Figuren vorgeht, kommt mir die plötzliche Eingebung des Diebes seltsam vor, wenn er dem Clan- mir nichts, dir nichts - sofortige und völlige Ergebenheit schwört und den toten Kriegsherrn verkörpern will. Im besten Fall sind seine Bewegunggründe undurchsichtig, im schlimmsten völlig unnachvollziehar.
Das - und die fehlende Charakterisierung des Diebes - sind Gründe für mich, warum es mir dann auch gleichgültig ist, wenn der Clan versucht seine Identität zu wahren und die Leute mit den nachahmenden Eigenheiten ihres früheren Herrns zu täuschen.
Meine Interesse am Film war von diesem Zeitpunkt an, eigentlich nur noch rein akademisch. Es hat mich interessiert, was Kurosawa über die Bedeutung von (fehlender) Identität, die gefährliche Folgsamkeit von Gruppen unter einem Anführer und die sinnlosen Gründe, warum Menschen eigentlich in den Krieg ziehen, zu sagen hat.
Doch all das nahm ich nur distanziert wahr, als würde der Film eher philsophische Punkte aufzeigen, anstatt eine involvierende, sich stetig entwickelnde Gesichte zu erzählen.
In der zweiten Hälfte, in der wir sehen welche Konsequenzen, die wachsende emotionale Verbindung des Diebes zu seinem Clan, seinem "Enkel" und der kriegspolitischen Lage hat, war mein Interesse wieder viel größer, weil Kurosawa da mal aus seinem entrückten, distanzierten Stil ausbricht und einfach nur pure Emotionen auf dem Bildschirm bannt. Sei es nun die Vertreibung des Diebes aus dem Schloß oder sein angsterfülltes Gesicht, als er am Ende dem Massaker "seiner" Truppen beiwohnt und sich entschließt, als einer von ihnen zu sterben.
All das kommt wahrlich etwas zu spät und hinterläßt bei mir nicht den Eindruck, den zwei Stunden voller emotionalen Investment hinterlassen hätten.
Möglicherweise würde man mit Hintergrundwissen über den realen Shingen automatisch ein Haufen Mythen, Assoziationen und Geschichten im Hinterkopf haben, die sofortiges Mitgefühl für seine Figur garantiert würden, aber dennoch hat ein Film wie dieser natürlich auch die Aufgabe als eigenständiges Werk zu funktionieren.
Da es sich um einen Kurosawa-Film handelt, finden sich hier natürlich wieder unzählige schöne Bilder (Die Traumsequenz, praktisch alle Außenaufnahmen) und der unglaubliche Aufwand, der nötig war, um die Kampfszenen zu stagen (wunderbare Kostüme, "gedopte" Pferde, 5000(!) Statisten), ist auf jedem Fall bewunderswert. Auch Tatsuya Nakadei in seiner Doppelrolle bringt den inneren Konflikt seiner Figur überzeugend zum Leben, auch wenn Kurosawa ihn stets auf Distanz hält.
Für mich steht "Kagemusha" allerdings eindeutig im Schatten des großartigeren, fünf Jahre später erschienen "Ran", der mir nicht nur ein großartiges Spektal bot, sondern mich auch von Anfang bis Ende mit den Figuren mitfiebern ließ.
Einfach nur gute Unterhaltung für die ganze Familie!
https://www.youtube.com/watch?v=kswwLFUcEpA
^Das sagt doch eigentlich schon alles. Wohl eine der berührendsten Vater-Tochter-Beziehungen, die ich je in einem Film gesehen habe. Ebenso herzerwärmend wie tiefgründig, impliziert die selbst auferlegte Devotion des Kindes zum Vater, doch die Hin- und Hergerissenheit unserer Heldin zwischen alter Tradition und Rollenbildern sowie den Wunsch nach persönlicher Freiheit in einer gleichberechtigten Umgebung.
Unvereingenommen und minimalistisch realisiert, doch dabei immer mit einem feinen Auge für zwischenmenschliche Interaktionen und alltägliche Dinge, nähert sich Ozu kritisch seinem Nachkriegsjapan, das eine Zeit des Umschwungs erlebt. Großartig!
Schön! Eine filmbegeisterte Familie zu haben, stelle ich mir recht spaßig vor. Auchhabenwill. xD
Ein Stummfilm, den jeder mal gesehen haben sollte, nur um zu sehen und zu verstehen, was Film ohne Ton (und jegliche musikalische Untermalung) für eine Wirkung haben kann und wie wichtig es in diesem Medium doch ist, für die zu erzählende Geschichte, die richtigen Bilder zu finden. Ein hervorragendes Drehbuch kann durch einen schlechten Regisseur immer noch versaut werden und nur durch den richtigen Einsatz der zur Verfügung stehenden technischen Mittel und mit Hilfe der "richtigen" Intuition des Regisseurs kann ein Film mehr werden, als nur ein bebildertes Drehbuch. Im Fall von "Die Passion der Jungfrau von Orleans", sorgen die unzähligen Close-Ups auf Renee Falconettis Gesicht für eine intime und ungefilterte emotionale Verbindung zu ihrer Figur, welche über die gesamte Laufzeit niemals abreißt und uns permanent ihr großes Leiden und ihren unbezwingbaren Glauben vor Augen führt.
Die Handlung spielt sich auch stets in engen Räumen oder Zellen ab und selbst im Freien sorgt das Nahe-Dran-Sein an den Figuren für ein klaustrophobisches und ungeschöntes Filmerlebnis. Falconetti spielt sich die Seele aus dem Leib, man bewundert ihre Joanne und leidet mit, während alle Ankläger (wohl absichtlich) so aussehen, als wären sie direkt dem Gruselkabinett entsprungen.
Na, da ging´s ja recht ordentlich zur Sache!
Teilweise schießt dieser Splatterstreifen jedoch stark übers Ziel hinaus, stilisiert die Gewaltakte des Killers unnötig hoch und nimmt sich auch noch bierernst, wenn z.B. einem Mann - nach einem Schlag auf dem Hinterkopf mit dem Stahlhammer- in Slow-Mo die Augen rausploppen. Naja.
Trotz alledem habe ich mich während der Metzel- und "Ja wo issser denn"-Szenen natürlich nicht gelangweilt, fragte ich mich doch stets, welche Unappetitlichkeit mir wohl als nächstes aufgetischt werden würde.
Dass dieser Film auf einer Kurzgeschichte basiert, merkt man stark an den repetitiven Dialogen und Haud-Drauf-Vorfällen, die wohl nur dazu da sind, um das Ganze auf seine doppelte Länge zu strecken, denn viel passiert hier wahrlich nicht.
Die Schauspieler sind in den "Wir reden über das was gerade passiert ist, damit auch jeder Idiot folgen kann"-Segmenten des Films allerdings das größte Problem: Bradley Cooper und Leslie Blibb = Hölzern trifft auf melodramatisch. Das wahre Grauen des Films. Vinnie Jones hält wenigstens die Klappe.
Was den ganzen Laden ein wenig veredelt, ist das trashig-doofe, aber irgendwie auch geniale Ende, welches alle bis dato losen Fäden irgendwie zusammenzwirbelt.
"Midnight Meat Train" ist sicherlich kein Meisterwerk des Horrors, aber zumindest visuell spielerisch und ein wenig substanzvoll, wenn man sich durch die ganzen Körperteile und Gedärme wühlt.
Dafür gibt´s eine Entfreundungsnachricht!
Ne, sind doch alles wunderbare Filme. :)
Wow, was für ein Traum von einem Film!
Wahrhaftig, ungefiltert und unvoreingenommen betrachtet Ozu seine Figuren und lässt sie für sich selbst sprechen und handeln.
Nachdem am Anfang alles nach "heiler Welt" aussieht, offenbaren sich dann doch kleinere und größere Abgründe im Zusammenspiel zwischen den Eltern und Kindern, doch hier gibt es keinen der nur im Recht oder Unrecht ist, sondern nur feine Zwischenräume, die der Zuschauer mit seiner eigenen Erfahrung und Weltansicht ausfüllen darf.
Mit fortschreitender Laufzeit und einem gewissen dramatischen Ereignis, schnürt es einem immer mehr die Kehle zu und man wird mit einem sanften Gefühl von Melancholie und Endgültigkeit entlassen, mit dem Wissen ein großes Drama gesehen zu haben und tief im Innersten berührt worden zu sein.
Ein universell ansprechendes Meisterwerk, das sicher mit jedem weiteren Lebensjahr ein wenig anders aussehen und wirken wird.
Wow, dass ich mich bei einem Spielberg-Film mal so zu Tode langweile, hätte ich auch nicht gedacht.
Nach fast zweieinhalb Stunden Tortur für Körper und Geist liefen gnädigerweise die Endcredits über den Bildschirm und mir wurde bewusst, dass ich ja ein Mensch bin und sowas wie Gefühle habe. Diese Tatsache hätte ich fast vergessen, gingen im Film doch die seltsamsten und dramatischten Dinge vor und ich driftete dabei immer wieder ab und überlegte mir wie ich meinen Sonntagnachmittag gestalten wollte. Nur in der letzten halben Stunde musste ich ein paar Mal lachen, entweder weil ich mich davon überzeugen wollte, dass ich nicht in ein Wachkoma gefallen war oder weil die Szene, in der das Boss-UFO zur Musikstunde mit dem vor sich hin pfeifenden Militärcomputer kam, einfach urkomisch und daneben war.
Problematisch an "Close encounters..." finde ich grundsätzlich, dass Spielberg vor allem seine Figuren viel zu naiv und optimistisch betrachtet. Wir haben hier Rory, einen Familienvater, der seine Frau und drei Kinder einfach in die Wüste schickt, um seiner UFO-Obsession nachzugehen und um fünf Minuten später bereits mit einer neuen Frau rummachen zu können, die auch total geil auf Aliens ist. Dann am Ende des Films fliegt er davon mit dem Raumschaff, im Sinne von: "Ich hab was ich wollte, fuck you all! Fuck my wife, fuck my kids, fuck my life on this fucking planet"
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Diese moralische Ambiguität der Hauptfigur hört sich in Theorie sicher ziemlich gut an, wird von Spielberg aber total eindimensional angegangen und in Szene gesetzt.
Rorys Frau wird sofort als nerviges, kontrollierendes Hausfrauchen eingeführt und welche Probleme es auch immer in der Ehe der beiden gab, wir erfahren sie nicht. Dadurch wird es schwieriger noch Sympathie für die beiden aufzubringen, wenn sie sich des öfteren in die Haare kriegen nachdem Rory seiner Obsession verfallen ist.
Der gute Rory kommt mir eigentlich auch schon vor seiner Transformation zum UFO-Freak nicht ganz dicht vor, als warum sollte es mich kümmern, wenn er und seine Ehe immer mehr in die Brüche gehen, war er doch zuvor nie als "heil" und seine Ehe nie als harmonisch etabliert worden oder wies zumindest konkrete Probleme auf, die in irgendeiner Weise die Beziehung der beiden definieren würde.
Wir wissen auch schon von Beginn an, dass am Ende des Films UFOs landen werden und irgendetwas passieren wird. Gut, aber warum dauert es dann fast zweieinhalb Stunden um dort hinzugelangen, ohne dass irgendetwas von Relevanz passiert?
Oh, wir senden ihnen Codes, um zu kommunizieren. Oh, wir haben eines unserer enführten Schiff in der Wüste wieder gefunden. Oh, die UFOs kommen vorbei und halten ein Lichtspiel vor unseren Augen ab, aus unerklärlichen Gründen. Oh, einige Leute zieht es zu einem komisch geformten Berg hin, weil da dann das UFO landet. Oh, das entführte Kind kommt wieder zurück und hat sich gar nicht verändert!
AAAHHH, ich halt´s nicht aus! Was hier vor sich geht, würde an Stoff gerade mal für eine mittelmäßige "Akte X"- Folge reichen, wird aber völlig unmotiviert und unnötig auf epische Länge aufgezogen.
Ein anderes Problem: Wir (als Zuschauer) wissen, dass es UFOs gibt, weil wir sie zur selben Zeit wie Richardy Dreyfuss Figur Rory gesehen haben.
Das macht alle Szenen, in denen es darum geht das alte "UFOs gibt´s ja gar nicht"-Spiel zu spielen unglaublich sinnlos und langweilig.
Wir wissen, dass es sie existieren, wir wissen sie sind echt, wir haben sie gesehen. Wenn Rory dann einen Großteil der Laufzeit damit verbringt an sich zu zweifeln und zig Leute ihn davon überzeugen wollen, dass er "gar nichts" gesehen hat, wird es immer schwerer die Augen offen zu halten und noch irgendeine Art von Interesse für das Geschehen aufzubringen. Wir alle wissen was los ist: MOVE ON!
Doch Spielberg scheint zu glauben, dass es hier ein großes Mysterium aufzudecken gilt, obwohl eigentlich gar keins existiert. Rory wird irgendwann auf UFOs stoßen... und das tut er letztendlich auch. Wow, die Spannung bringt mich um, wie mysteriös das alles doch ist!
Natürlich sorgt das Alter Mann im Altenheim-Erzähltempo auch dafür, dass man sich an manchen Stellen nur den Kopf kratzt und den Blick Dingen zuwendet, die wohl besser im Dunkeln geblieben wären.
So sind die Leute von der Regierung natürlich unglaublich kompetent: "Oh, wir müssen diesen supergeheimen Bereich hier absperren, weil hier Aliens auftauchen und die Welt nichts davon mitbekommen darf, aber wir stellen nirgendwo Wachen auf, damit jeder mit seinem Cheep hier reinfahren und unsere Vorsichtsmaßnahmen völlig obsolet machen kann. Sounds like plan! Oh, und wenn wir von den Aliens besucht werden, lassen wir einfach Zivilisten in der Gegend rumrennen aus gar keinen Gründen."
Ich könnte mich selbstverständlich noch Stunden darüber aufregen, wie idiotisch ich es finde, dass Rorys Familie einfach aus der Handlung verschwindet, obwohl seine Kinder sogar gute, individuelle Charaktermomente hatten und sich zu entwickeln begannen oder wie lächerlich die Romanze zwischen Rory und seiner neuer Freundin ist und wie deren erster Kuss auch noch mit John Williams-Schmalz untermalt wird. Aber lassen wir das.
Fazit: Gute erste zwanzig Minuten, nach denen aber dann schon die Katze aus dem Sack ist; ein unerträglich langweiliger Mittelteil, den ich mir nur für eine Bezahlung im sechsstelligen Bereich nochmal ansehen würde und ein uninvolvierender Schlussakt der umwerfende und immer noch beeindruckende Spezialeffekte enthält, aber aufgrund der Miregalheit der Figuren nicht mehr zu bieten hat, als ein paar schöne Bilder.
Ein Grund zu Freude gibt´s aber trotzdem: Noch nie habe ich in einen Film so viele Aliens menschlicher Natur gesehen. Ich konnte sie nicht verstehen, sie sprachen nicht zu mir und alles in allem waren sie mir völlig fremd. Good job (?), Spielberg.
Die Schwierigkeit einen Anti-Kriegsfilm zu drehen, liegt sicher vor allem darin, wie stark man den Zuschauer mit den dargebotenen Figuren sympathisieren lassen will ohne dabei manipulativ zu wirken und jede gezeigte Emotion auszuschlachten, aber auch ohne zu sehr auf Distanz zu gehen und die kriegstreibenden Soldaten als bloßes Kanonenfutter zu verheizen.
Terrence Malick hat hier meiner Meinung nach die perfekte Grauzone gefunden, in dem er seine geliebten Voiceovers benutzt und für jeden privaten Einblick in die Gedankenwelt eines Soldaten, denjenigen gleich wieder "aus dem Verkehr zieht" und in der großen Masse verschwinden lässt.
Letztendlich spielt er hier mit der großen Idee eines kollektiven Ganzen, in dem wir alle vereint sind, was sich natürlich hervorragend auf die Soldaten und das Kriegsgeschehen übertragen lässt.
Nach dem Krieg finden selbst die friedvollsten ihren Weg zur inneren Harmonie nicht mehr, die kaltblütigsten verenden an der Flasche und viele Soldaten hat der Krieg nur noch abgestumpfter und teilnahmsloser gemacht als vorher. Doch im Kampf hatten sie eines gemeinsam: Sie waren entbehrlich.
Trotz Malicks Ansatz mir die Soldaten gleichzeitig nahe und fern zu halten, war ich doch volkommen mitgerissen als sie ihre Angriffe auf die Feinde planten, ihre Kameraden sterben sahen oder gegnerische Lager stürmten. Ab und zu erwischte ich mich sogar dabei mit den Amerikanern zu sympathisieren, nur um mich einen Moment später dann von meinem inneren Kritiker maßregeln müssen zu lassen, der mich als Kriegstreiber beschimpfte.
Nachdem der Film aber gut zur Hälfte vorbei war, entfernte ich mich ganz automatisch von diesem eindimensionalen Rollendenken und verlor mich ganz in Malicks mitreißenden, wunderschönen Bildern, die die Sehnsucht der Soldaten nach einem weit entfernten, bruckstückhaften Paradies ausdrückten, welches nun aufgrund ihrer seelischen Angeschlagenheit schwer oder vielleicht gar nicht mehr zu erreichen war.
Im Prinzip erzählt mir unser philosophischer Freund in seinem dritten Spielfilm nichts Neues: Krieg ist schlecht und verdirbt die Menschen. Aber das wäre natürlich nur eine kalte, gefühllose Observation. Malicks Filme müssen in erster Linie ERLEBT werden und da helfen auch keine großen Worte, um den Gefühlen, die seine Bilder auslösen gerecht zu werden. Eins muss ich aber doch sagen: "Der schmale Grat" ist zu lang.
Na, das war doch recht spaßig!
Danke für die Kommentare, Leute!
Hervorragend in Szene gesetzter Spukhausgrusler, der einen spannenden Diskurs über Geistererscheinungen erlaubt, gänsehauterzeugende, surreale Momente und einen nervenaufreibenden Score bietet und zudem seine Hauptfigur, eine verlorene, einsame Frau, die mit Schrecken und Bedauern auf ihr bisheriges Leben zurückblickt, psychologisch-tiefgehend charakterisiert. Es bleibt bis zuletzt auch noch genügend Interpretationsfreiraum offen und die Auffassung der Geschehnisse wird stark davon abhängen, wie der Zuschauer selbst zu paranormalen Ereignissen steht.
Was das Gruselvergnügen ab und zu trübt sind die exzessiven Voiceover-Einsätze, die - wenn vorteilhaft genutzt - oft prägnante Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt unserer Hauptfigur ermöglichen, aber einige Male auch in schaurigen oder für sich selbst sprechenden Szenen eingesetzt werden und dabei störend wirken.
Äußerst spaßiger, an vielen Stellen zu (Freuden)-Tränen rührender Disney-Abenteuerfilm, der neben seiner tatkräftigen, mutigen Protagonistin auch noch ohrwurmige Songs und einen atemberaubenden Score zu bieten hat!
Wieder ein Rezensionsmuster aus der Hölle?;) Entschädigt das Rumpoltern nach dem Film eigentlich für 90 Minuten Langeweile? Wie bei vielen ARD-Filmen ist es schon immer interessant mitanzusehen, wie unfähig mit schwierigen sozial-gesellschaftlichen Themen umgegangen wird, aber kannst du dir solche Filme eigentlich noch mit voller Aufmerksamkeit anschauen oder driftest du bei so viel vorhersehbaren treu-doofen Schmalz ab? :)
Bis auf die saftigen Gore-Effekte, die toll in Szene gesetzte Eislandschaft und Forschungsstation sowie die diversen Monster-Mutationen, konnte mich hier kaum etwas bei der Stange halten. Die Figuren sind unendlich öde und daher interessiert es mich auch nicht, wenn sie sich gegenseitg abmurksen oder abgemurkst werden. Die Handlung dreht sich ständig im Kreis: Immer wieder gehen Leute fünf Minuten in der Gegend rum, schauen sich irgendwas genauer an, bevor dann etwas "dramatisches" passiert. Meistens endet es in einer Sauerei.
Kein Humor, kein Subtext, keine interessanten Dialoge und wenn man "Alien" kennt auch keinerlei Innovation. Schade.
"I´m so fucked up."
Seitdem ich mich hier auf moviepilot rumtreibe, habe ich viele neue, wunderbare Filme und Regisseure entdeckt, auf die ich wohl im Leben nie gekommen wäre. Ich habe auch schon unzählige Kommentare gelesen, in denen davon geschwärmt wurde, wie dieser und jener Film doch das Leben des Kommentarschreibers verändert habe, ihn das erste Mal vor Augen geführt hat, zu welchen intellektuellen und emotionalen Tiefgang dieses Medium doch fähig ist und genau das ausdrücken konnte, wozu er selbst nicht in der Lage war.
Und obwohl es einige Filme gegeben hat, die meine Sicht auf die wohl schönste Kunstform der Welt drastisch verändert haben, hatte ich trotzdem nie das Gefühl etwas derartig aufwühlendes, provokantes, undurchdringbares, überwältigendes und verdammt geniales gesehen zu haben, wie die letzten beiden Folgen von "Neon Genesis Evangelion" und den Abschluss der Serie "The End of Evangelion".
Hideaki Anno hat für mich das geschafft, was nicht einmal Bergman, Tarkovsky, Kurosawa, Hitchcock etc. geschafft haben: Die Serie und der Film haben mich derart tief getroffen, dass ich mich in seit einer Woche wie in einem Trance-Zustand befinde, mit dem Wissen etwas zutiefst menschliches und ungefiltertes gesehen zu haben. Auch jetzt stehe ich noch völlig neben der Spur.
Es ist kein Geheimnis, dass Anno während der Produktion der Serie depressiv war und seinen Schmerz auf Zelluloid brennen wollte, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Zunächst wägt einen die Serie auch in Sicherheit und man glaubt einen Eskapisten-Action-Anime mit dunklen Vorzeichen zu sehen, in dem am Ende wahrscheinlich alles wieder gut wird. Doch halt, was passiert dann? Die Welt geht unter und unser Held sieht zu? Lügen, Intrigen, Verrat und Betrug dominieren das Geschehen? Jeder ist überwätigt von seinen Selbstzweifeln und Traumatas und wäre am liebsten tot?
Wir kennen niemanden, nicht einmal uns selbst? Wer ist der Mann im Spiegel und in welcher Form existiert er in den Köpfen anderer Menschen? Ist diese Einsamkeit nicht überwältigend, der Gedanke nie wirklich eins mit jemanden zu sein? Die Schwere des Daseins, des täglichen Lebens, jeden Moments: Wann wird sie aufhören?
Hat Anno in der Anime-Serie schon den Wunsch des Zuschauers nach Realitätsflucht entlarvt und - man könnte sagen - bestraft, lässt "The End of Evangelion" keine Zweifel zu, dass er sein Publikum nicht leicht davonkommen lassen und es stattdessen nur mit der kalten, unterträglichen Realität konfrontieren will.
Wenn dann alle Mauern niedergerissen worden sind, sich der Schmerz aufgelöst hat und eine neue Zeitrechnung beginnt, ja dann, erst dann, taucht ein kleiner Hoffnungsschimmer in der unendlichen Dunkelheit auf. Und der Zuschauer atmet auf.
"How disgusting."
Amüsanter Horror-Schlock mit "Kevin - Allein zu Haus"-Allüren und Crazy Nadine und Big Ed von "Twin Peaks" als inzestuösem Geschwisterpaar. Teilweise weirder, ekliger shit, teilweise zum kaputtlachen. Für maximalen Filmgenuss sollte die Sichtung mit ein Promille aufwärts stattfinden (eigene Erfahrung).