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Alle Kommentare von RaZer
Mehr 08/15 geht nicht. An "The Marksman" ist wirklich nichts neu, kreativ oder auch nur im Ansatz erinnerungswürdig. Standardstory, Standardfiguren, Standarddialoge. Liam Neesons Glück besteht darin, dass seine zuletzt außerordentlich nichtssagenden Projekte, zu dem auch dieses gehört, immerhin noch halbwegs hochwertig inszeniert werden und wenig trashig erscheinen, sonst würde er inzwischen das Schicksal von Bruce Willis teilen, der seine ehemals gute Reputation längst versenkt hat. Jim mag soweit ganz sympathisch sein, letztendlich ist es aber wieder derselbe Charakter, den Neeson in solchen Filmen immer spielt. Prinzipiell ist das kein Problem, die Probleme ergeben sich erst damit, dass er nicht von der Kette gelassen und vom einfallslosen Drehbuch nur mit einem komplett standardisierten Schicksal ausgestattet wird. Potential für eine spannende Hetzjagd quer durch die USA wäre hier absolut vorhanden gewesen, stattdessen bekommt man einen unfreiwilligen Roadtrip mit ein paar wenigen, weitgehend unispirierten Actionszenen und vielen unbeholfenen Dramaelemente. Die sich anbahnende Freundschaft zwischen Jim und Miguel, die viel zu viel Raum einnimmt und das Tempo massiv drosselt, kommt vollständig aus dem Baukasten und hat ungefähr das Niveau einer Telenova am Vorabend. Klischees und Tränendrüßendrückerei am laufenden Band. Die müssten alle mal bei Luc Besson, Jean Reno und Natalie Portman in die Lehre wie man eine gute Kind-Mentor-Beziehung aufbaut und spielt, ohne dass es peinlich wird. Und "Vikings"-Star Katheryn Winnick ist mit ihrer kleinen Nebenrolle leider ähnlich überflüssig wie zwei Drittel der Laufzeit des Films. Der kurze, finale Schowdown ist okay, aber genauso wenig ein Highlight wie der Rest dieses dahinplätschernden Pseudo-Thrillers.
Wäre der Film Farbe, wäre er das unauffälligste Grau, das die Farbpalette so hergibt. Tut keinem was, ist auch nicht unbedingt schlecht, aber eben komplett ohne Seele und Markanz.
Von einer Enttäuschung zu sprechen, ist vielleicht etwas übertrieben, aber "The Falcon and The Winter Soldier" ist leider nicht das erhoffte Highlight, das es hätte werden können. Nach vielversprechendem Beginn flacht das Ganze ziemlich ab und verliert sich besonders in den letzten beiden Folgen in Klischees, Pathos und aufgeblasenen politisch Botschaften. Sams "Rede" gegen Ende der finalen Episode ist derart plakativ und pathetisch, dass selbst Autoren beim Kinderfernsehen davon abgesehen hätten solche naiven Traumtänzereien auf ihre jungen Zuschauer loszulassen. Fremdschämen pur. Dabei hat die Serie durchaus Stärken. Die kernigen Actionsequenzen sind ebenso überzeugend, wie die Buddy-Beziehung von Sam und Bucky, die leider viel zu kurz kommt. Das mehrheitlich eher triste, heruntergekommene Setting im Schatten der Ereignisse um Thanos hebt sich sehr schön vom Hochglanz vergangener Abenteuer ab. Erfrischend sind grundsätzlich auch der "falsche" Cap, der unter der Last der Verantwortung und der Ablehnung der Avengers leidet, die Gegenspieler "Flagsmashers", die sich zur Abwechslung mal dem linken Spektrum zuordnen lassen und die Rückkehr von Zemo und Sharon Carter, die an die gute alte Zeit erinnert. Die gnadenlos selbstgerechte Karli Morgenthau und ihr Gefolge sind interessante Antagonisten und geben eine Art überspitzte Parodie auf real existierende Bewegungen ab, die die Nase ähnlich hoch tragen. Da steckt viel Potential drin, aber am Ende wird alles relativ lieblos und einfältig abgearbeitet.
Die gut gemeinten Nebengeschichten um Sams Familie und Buckys Aufarbeitung seiner Vergangenheit sollen den Figuren etwas mehr Tiefe geben, ziehen aber leider alles in die Länge und zeugen nicht von sonderlich viel Kreativität. In jeder biligen Dramaserie kann man ähnliche, klischeebelastete Elemente finden, die völlig willkürlich eingebaut werden, um Emotionen zu erzeugen. In der prinzipiell völlig überflüssigen vorletzten Episode wird das Ganze auf die Spitze getrieben. Das Finale ist allerdings ebenfalls eher mäßig geglückt. [SPOILER] Sams Wandlung zum neuen Cap musste eben unbedingt zu einem politischen Thema gemacht werden. Ein Schwarzer als Captain America, seht alle her. Yes we can. Ziemlich billig und ermüdend dort wieder irgend ein Rassismus-Thema reinzuschustern. Mit Wakanda ist in dieser Marvel-Welt ein afrikanisches Land das mit Abstand fortschrittlichste und stärkste der Welt, da ist dieser plump aufgeblasene Symbolismus völlig überflüssig. Sam war die logische Wahl, völlig unabhängig von ethnischen Merkmalen, Punkt! Aber man musste das eben zwanghaft breit treten, weil übersteigerte Symbolpolitik voll im Trend liegt. Es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, dass Sams Captain America im Prinzip nur eine Mischung aus Falcon und Iron Man darstellt, aber mit einem neuen Charakter muss wohl auch eine neue Ausrichtung her, schließlich kann Sam auch nicht auf Superkräfte zurückgreifen. Ein echter Fan von Neubesetzungen bekannter Figuren im selben Universum bin ich ohnehin nicht, aber da stehe ich auf verlorenem Posten. [SPOILER ENDE]
Die Serie macht eigentlich viel richtig, gibt aber vor allem gegen Ende eine manchmal etwas unglückliche Figur ab. Ich war trotz des sympathischen Casts und der technisch einwandfreien Inszenierung irgendwann dezent genervt.
Nun bekommt Natasha Romanoff doch noch ihr wohl verdientes Soloabenteuer, es kommt nur leider viel zu spät und kann folglich den bitteren Beigeschmack nicht leugnen, dass das Schicksal der Figur im MCU längst bekannt ist. Dass "Black Widow" dennoch eine gute Dynamik entfaltet, schöne Charaktermomente mitbringt und keinesfalls als obsolet angesehen werden kann, spricht für Marvels Liebe zu seinen Helden. Natasha muss ohne Superkräfte und übermäßig geniales Technikspielzeug auskommen, was den Film für MCU-Verhältnisse etwas weniger abgedreht und überladen wirken lässt, zumindest im Vergleich zu den letzten Projekten. Die Story hätte grundsätzlich so ähnlich auch für einen Bond-Film funktionieren können, allein die Geheimorganisation als Gegenspieler mit ihrem machthungrigen Anführer und dem abenteuerlichen Unterschlupf schreit ja förmlich nach Spectre und Blofeld.
Natashas Weg nach den Ereignissen aus "Civil War" schließt nicht nur einige Lücken, sondern ist auch eine erstaunlich unaufdringliche Reise in ihre Vergangenheit. Mit wenigen Rückblenden und vielen alten Weggefährten wird ein Bild gezeichnet, dass der schlagfertigen Agentin und Ex-Killerin würdig erscheint. Die emotionale Komponente wird nicht überstrapaziert, besitzt aber genug Gewicht um den Zuschauer auch an der Stelle abzuholen. Die sehr spezielle "Familie" Natashas ist herrlich verkorkst und sorgt damit für den dringend benötigten Humor. Wenn sich ihre "Schwester" Yelena beispielsweise über Widows Heldenpose (Bein abgespreizt, Haare nach hinten werfen) lustig macht, ist das wunderbare Ironie. Davon hat der Film jede Menge. Die Dynamik zwischen den Charakteren funktioniert sehr anständig, deshalb sind die ruhigen Passagen des Films keinesfalls langweilig, sondern stets gewürzt mit netten Sprüchen und kleinen Frotzeleien. Und wenn es knallt, dann meist absolut anständig. Vom Gigantismus der "Avangers"-Reihe ist man hier jedoch ein gutes Stück entfernt, das hätte auch gar nicht gepasst.
Beim Cast hat Marvel ein gutes Auge bewiesen. Dass Scarlett Johansson ihre Paraderolle (wohl leider letztmalig) gut ausfüllt, ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, doch mit Rachel Weisz, Florence Pugh und David Harbour bekommt sie sympathische Unterstützung. Allen voran Pugh liefert eine schöne Vorstellung ab mit einem guten Maß an Sarkasmus und Schlagfertigkeit. Obwohl ich kein großer Fan von der Handhabung bin, bekannte Heldennamen einfach auf neue Figuren zu übertragen, ist Yelena als neue Black Widow nach dem, was hier zu sehen ist, defintiv keine schlechter Ersatz. (Nebenbei erstaunlich, dass eine blonde, grünäugige Weiße dieser Tage noch so eine Rolle bekommen kann und nicht wieder irgend ein längst inflationäres "Zeichen gesetzt" wurde. Irgendwie erfreulich.) Im übrigen bekommt Marvel es hier hin starke Frauenfiguren zu präsentieren, ohne dass diese zu arroganten, herablassenden Miststücken verkommen, die mit ihrem übersteigerten Selbstbewusstsein keinerlei Sympathie wecken können, weil sie einfach so tun als wäre ihnen gerade ein Schwanze gewachsen. Testosterongesteuerte Coolness funktioniert bei weiblichen Charakteren nunmal nicht, die müssen auf andere Art stark und cool sein. Die Filmbranche hat damit noch immer vielfach so ihre Schwierigkeiten. Die paar Kerle, die es in den Film geschafft haben, kommen dafür nicht sonderlich gut weg und dürfen lediglich als Zuträger (Fagbenle), Gaglieferant (Harbour) oder fieser Antagonist (Winstone) am Geschehen teilhaben. Aber weil daraus keine große Sache gemacht wird, ist das völlig okay. Ganz und gar nicht okay ist hingegen das schlechte "Smells Like Teen Spirit"-Cover aus dem Intro, man vergreift sich nicht an Legenden, schon gar nicht so.
"Black Widow" ist der Film, den Marvels Kampfamazone, die sich trotz ihrer Lebensgeschichte stets ein Stück ihrer Menschlichkeit bewahren konnte, verdient hat. Die Balance zwischen Action, Comedy und etwas Familiendrama wirkt durchdacht und lässt Natasha etwas Frieden finden, ohne einen kompletten Seelenstriptease hinlegen zu müssen. Gutes Konzept.
Bevor man sich auf die Dämlichkeit der Story stürzt, sollte man zu Paul W.S. Andersons Ehrenrettung erwähnen, dass schon die Vorlage jetzt nicht so sonderlich viel hergibt. Warum man trotzdem daraus einen Film versucht zusammenzubasteln, steht auf einem anderen Blatt, aber gigantische Monster gehen halt immer und kommen nie aus der Mode.
"Monster Hunter" ist sicher kein Etikettenschwindel, sondern bietet genau, was der Titel verspricht: riesige Viecher, die irgendwie zur Strecke gebracht werden müssen. Die notdürftig drumherum konstruierte Geschichte um eine paar Soldaten, die in einen ominösen Sturm geraten und sich in dieser Monsterwelt wiederfinden, bedarf sicher keiner tiefgreifenden Analyse. Es ist nicht so, dass sich der Film übermäßig ernst nimmt, was bei der Prämisse auch reinster Wahnsinn wäre, aber der Spaßfaktor ist dennoch überschaubar. Etwas mehr Ironie hätte ganz gut getan und richtig spannend ist dieser oft nur dahinplätschernde Überlebenskampf auch erstaunlich selten. Es wird viel gerannt, geschossen und geschlitzt, aber die Dynamik erscheint ausbaufähig. Rein optisch ist diese Großwildjagd ganz okay, zumindest das Getier sieht sehr antändig aus. An anderen Stellen macht dieser CGI-Porno eine weniger gute Figur. Bei den Animationen der Schiffe bzw. der Armeefahrzeuge im Showdown kommt man sich eher wie in einem der Spiele vor. Es ist mehr als offensichtlich, dass da im großen Finale keine einziger Osprey, Panzer etc. echt war. In der Spinnenhöhle habe ich darauf gewartet, dass irgendwo Frodo und Sam um die Ecke kommen, aber die waren wohl schon durch. Tony Jaa, der sein Talent als Actionstar bedauerlich oft vergeudet, passt ganz gut in die Rolle des wortkargen Kriegers, Milla Jovovich hingegen wirkt nicht wie eine Idealbesetzung, aber wenn der Regisseur dein Ehemann ist, gelten da wohl andere Maßstäbe.
"Monster Hunter" ist nicht mehr als der kleine Bruder von Filmreihen wie "Godzilla", "Pacific Rim" oder "Transformers", zwar genauso behämmert, aber längst nicht so spektakulär.
"The Tomorrow War" lässt es phasenweise ganz anständig krachen, das erhoffte Sci-Fi-Action-Highlight ist er aber nicht unbedingt. Man darf mir gerne eine grottendämliche Story andrehen, solange sie mit richtig Wumms präsentiert wird und sich ihrer eigenen Blödheit wenigstens halbwegs bewusst ist. Das funktioniert hier allenfalls im Ansatz. Trotz flappsiger Sprüche und etwas schwarzem Humor nimmt sich Chris McKays Alieninvasion doch ziemlich ernst und macht sich damit nicht selten lächerlich.
Der prinzipiell dreigeteilte Film (1. Klassischer Team-Kampf-/Rettungseinsatz - 2. Suche nach einem Gegenmittel inklusive Vater-Tochter-Konflikt - 3. Zerstörungsmission in der Gegenwart) bewegt sich irgendwo zwischen "Starship Troopers", "Edge of Tomorrow" und "The Thing". Ambitioniert, aber meist viel zu schlecht erzählt und unfreiwillig komisch um an seine Vorbilder heranzureichen. Allein die Story ist abenteuerlich: Menschen werden für jeweils sieben Tage in die Zukunft geschickt, um Unterstützung in einem kommenden Krieg gegen haushoch überlegene Aliens zu geben. Und weil man ständig brutal auf Fresse kriegt und die Soldaten nicht ausreichen, schickt man praktisch JEDEN rein. Das führt dazu, dass Dan (Chris Pratt) da in die reinste Muppetshow gerät, die ohne nennenswerte Ausbildung und mit unzureichender Ausrüstung/Bewaffnung in den Krieg ziehen soll. So wie bei der Sowjetunion im Kampf gegen das Dritte Reich soll es die Masse an Menschenmaterial richten, nicht die Technik. Da werden eben älteren Damen in Bleistiftröcken und fetten Kerlen in Bermudas Knarren in die Hand gedrückt und viel Glück gewünscht. Wer überlebt, darf in seine Zeit zurück und das ganze Spiel eventuell später nochmal wiederholen. Ergibt total Sinn und bedarf keinerlei ironischer Untertöne.
Sympathieträger Chris Pratt kämpft hier auf nahezu verlorenem Posten. Ihm ist kein Vorwuf zu machen, er lässt sich eben dann irgendwann auch einfach nur noch treiben in diesem Chaos. Bei der oft unterschätzten Yvonne Strahovski sieht es nicht besser aus: solide Leistung, aber Opfer des aufgeblaßenen Drehbuchs, das sich nicht schämt gerne noch etwas billiges Drama einzustreuen. Und irgendwas mit Klimawandel packt man auch noch rein, kommt immer gut dieser Tage. Der optische Aufwand ist weitaus ansprechender. Wenn es knallt, knallt es ordentlich, die Actionszenen sind nicht übel und das Design der außerirrdischen Besucher ist schön furchteinflößend. Es fehlt halt die Seele und vor allem fehlt ein ansprechende Maß an Ironie. Ich kann solchen Quatsch niemandem so bierernst andrehen, auch wenn es den ein oder anderen sarkastischen Gag gibt (J.K. Simmons: super), das reicht nicht.
Eine schweineteure Trash-Nummer, die sich optisch nicht lumpen lässt, an allen anderen Fronten jedoch weitgehend versagt. Als Actionfan kann man sich diesen überlangenen, zusammengeschusterten Unfug sicher mal geben, ein zweites Mal muss aber vermutlich nicht sein.
Solide Fortsetzung, die allerdings ähnlich viel Potenzial verschleudert wie der erste Teil. Die "A Quiet Place"-Reihe hat zwar nette Ideen und ein ansprechendes Inszenierungskonzept, bislang aber schlicht keine interessanten oder gar übermäßig sympathischen Figuren zu bieten, das lastet schwer. Wie schon der Vorgänger kann "A Quiet Place 2" mit der knisternden Atmosphäre absolut punkten, die von einer klasse Soundkulisse unterfüttert wird. Der geräuschempfindliche Feind verlangt nach Ruhe und überlegten Schritten (Eventuell könnten wir mal ein paar von den Dingern züchten, würde der Welt gut tun.), demenstrechend kommt selten Hektik auf und Gejammert wird auch eher wenig, das ist absolut erfrischend in dem Genre. Jedes Geräusch ist sofort in der Lage Spannung zu erzeugen. Auf der anderen Seite versagt der Film bei der Charakterzeichnung leider abermals komplett. Die farblosen Figuren (besonders die halbwüchsigen) ruinieren meist den Spannungsaufbau wieder, weil es völlig egal wäre, wenn eine davon drauf geht. Die eigentlich stets gute Emily Blunt bekommt hier sogar Unterstützung vom nicht weniger brauchbaren Cillian Murphy, aber so wiklich fesseln vermögen beide nicht. Die beiden Teenies sind zwar kein hirntotes, notgeiles Kanonenfutter, wie sonst im Genre üblich, viele Sympathien können sie aber ebenfalls nicht wecken. Millicent Simmonds gibt sich alle Mühe, aber es bleibt unglücklich. Und die im ersten Teil bereits dämliche Entscheidung Evelyn schwanger sein zu lassen, sorgt jetzt dafür, dass man mit einem schreienden Baby durch eine scheiß Apocalypse latschen muss, in der jedes Geräusch den Tod bedeuten kann. Herzlichen Glückwunsch. Wenigstens ist das eher eine Randnotiz. Das Maisfeld aus dem ersten Teil steht auch noch unberührt da, habe mich schon damals gefragt wie zum Geier die den lautlos ernten wollen. Jetzt habe ich die Anwort: gar nicht. Wenigstens etwas Logik. ;)
Nicht so gut , wie er sein könnte, trotz einiger Stärken. Man bleibt sich also treu.
Reichlich angestaubte Satire, oft aber nicht mal das, sondern einfach relativ plumpe Blödelei. Viele Szenen sind so krampfhaft albern und gewollt billig, dass der Spaß irgendwann auf der Strecke bleibt. Vorgänger "Kentucky Fried Movie" war ähnlich geartet und auch keine Sternstunde der Komik, hatte aber definitiv eine höhere Trefferquote zu bieten. Große Namen der 80er (und darüber hinaus) wie Michelle Pfeiffer, Steve Guttenberg oder Rosanna Arquette werden ziemlich verheizt, beweisen aber immerhin Humor und Mut zum Irrsinn. Die wenigen, halbwegs witzigen Szenen wie das Penthouse-Girl oder die Komiker auf der Beerdigung retten diese müde Sketch-Orgie leider nur bedingt.
Kaum erwähnenswert, dann doch lieber "UHF - Sender mit beschränkter Hoffnung".
Solider, kleiner Survival-Thriller, der im Kern ein gar nicht so unrealistisches Szenario als Grundlage hernimmt. Mitten im Nirgendwo plötzlich ohne Pilot dazustehen, ist definitiv keine Erfahrung, die man unbedingt machen möchte, die aber durchaus passieren kann. Natürlich arbeitet "Horizon Line" brav die Checkliste für solche Filme ab: vom Leck im Tank über defekte Navigations-/Kommunikationssysteme bis hin zu einem aufziehenden Unwetter ist alles dabei. Abenteuerliche Reparaturmanövern fehlen selbstveständlich ebenfalls nicht (Panzertape ftw), die Laufzeit muss ja irgendwie gefüllt werden. Wohl dem, der eine Kiste Selbstgebrannten dabei hat und diese mal eben als Sprit zweckentfremden kann. (Mit einem Elektroflieger wäre der Film sehr viel früher zu Ende gewesen.) Sonderlich kreativ und allzu realistisch ist dieses konsequent durchgezogene Wost-Case-Szenario freilich nicht, aber direkt schlecht auch nicht. Vor malerischer Kulisse nimmt das Elend seinen Lauf und wird mit meist minimalem Aufwand, aber effektiver Wirkung inszeniert. Der Cast ist erträglich, Allison Williams und Alexander Dreymon verfallen nicht komplett ins Overacting, ihre Figuren nerven nicht mit überspitzten Panikattacken rum, sondern versuchen die Situation irgendwie zu lösen. Das Hollywood-Ende gibt's gratis dazu.
Kein Hit, aber allemal brauchbare Unterhaltung.
Das ist doch mal eine positive Überraschung. "John Wick"-Erfinder Derek Kolstad liefert ein weiteres zwar simples, aber effektives und gnadenlos lässiges Actionfilm-Drehbuch ab. Mit Ilya Naishuller wurde dazu ein Regisseur gefunden, der ein gutes Gespür für das Genre hat, wie sein völlig überdrehter Ego-Shooter-Film "Hardcore" beweist. "Nobody" ist ein rasanter Spaß voller kerniger Action, ironischer Untertöne und liebevoll genutzter Klischees. Eine wunderbar unterhaltsame Actiongranate, ganz im Stil von "The Equalizer" und Co.. Weit weg vom weichgespülten PG-13/FSK12-Gehampel, das das Genre schon lange verwässert, geht es hier hart und blutig zur Sache mit ein paar netten Moves, Ideen und dem ein oder anderen Gag.
Wenn die zähe erste viertel Stunde überstanden ist, geht die Tachonadel in die interessanten Bereiche. Bob Odenkirk schickt sich an in einem Atemzug mit Jason Statham und Keanu Reeves genannt werden zu wollen, darauf hätte wohl niemand je ernsthaft gewettet. Coole Vorstellung des sympathischen Schauspielers, dem man so eine Rolle ums Verrecken nicht zugetraut hätte. Wenn er die bidere Fassade des Buchhalters ablegt, die man ihm zweifellos abnimmt, und seine Vergangenheit wieder aufleben lässt, legt er eine beeindruckende Fülle an Fähigkeiten und eine überraschend unaufdringliche Coolness an den Tag. Es ist sehr erheitend zu sehen, wie er sich regelrecht freut, wenn die Geschehnisse eskalieren. Endlich ist mal wieder was los in seinem Leben, das Spießerdasein liegt ihm doch nicht so wie erhofft. Natürlich ist das meiste davon gnadenlos unrealistischer Blödsinn, aber es kommt immer darauf an, wie man solchen Quatsch verkauft. Wenn es so kurzweilig, lässig und selbstironisch geschiet wie hier, dann ist alles super. Der stets gern gesehene Christopher Lloyd in seiner kleinen, aber denkwürdigen Nebenrolle muss unbedingt auch noch positiv erwähnt werden.
Abgesehen vom gewollt lahmen Beginn ein absolutes Actionhighlight, das praktisch nach einer Fortsetzung schreit. Der Grundstein dafür wurde am Ende gelegt. Gut so!
"Luca" gehört zu den weniger ikonischen Pixar-Filmen, von denen der (einstige) Branchenprimus inzwischen auch schon so einige angehäuft hat. Nette Idee, nette Geschichte, nettes Setting, aber nix Besonderes halt. Die typischen und mittlerweile ziemlich inflationär eingesetzten Motive wie das Bekämpfen von Vorurteilen, die Überwindung von Ängsten und das Finden des eigenen Weges bilden auch hier das Grundgerüst. Das ist alles gut gemeint und mag für Kinder durchaus in Ansätzen lehrreich sein, aber es ist eben auch sehr plump und naiv in seiner Darstellung. Diese alte Schablone könnte dringend ein paar neue Facetten gebrauchen. Die überschaubare Gagdichte in diesem als reiner Abenteuerfilm konzipiertem Werk, macht es für erwachsene Zuschauer auch nicht eben leichter. Abgesehen von dem fetten Kater, der leider viel zu wenig Screentime bekommt und den "schafigen" Fischen am Anfang, fehlen die tierischen Sidekicks, die sonst gerne mal die Situaion auflockern. Die menschlichen Figuren sind okay, mehr nicht. Optik und Atmosphäre sind allerdings ziemlich gut und völlig unlustig ist der Film natürlich nicht. Unsere Helden halten die Vespa für die größte Erfindung der Menschheit und wollen damit auf Weltreise gehen. *schmunzel* Da wünsche ich viel Glück. Sowas kannst du nur in Italien bringen. ;)
Sympathisches Filmchen, das aber im Schaufenster von Pixar nicht groß auffallen dürfte. Vermutlich wird es dennoch den ein oder anderen Filmpreis hinterhergeworfen bekommen, weil die Jungs da ja eine Flatrate gebucht haben.
In dem Universum noch irgendwie Glaubwürdigkeit und Logik unterbringen zu wollen, hat sich längst erledigt, also werden die Science-Fiction-Elemente hier auch nicht mehr nur mit dem Hammer in den Film gedroschen, sondern gleich die Schlagbohrmaschine angesetzt. Wenn, dann richtig. "Godzilla vs. Kong" strotzt nur so vor hoffnungslos überdimmensioniertem Technikblödsinn und macht sich auch gar nicht erst die Mühe das alles erklären oder rechtfertigen zu wollen. Es ist da und Punkt. Diese Konsequenz kann man anerkennen, schade ist nur, dass wie schon in den Vorgängern die Ironie meist abgeht. Eine Monsterechse und ein Riesenaffe kloppen sich, während die Menschheit mit Dingen wie Antischwerkraft-Antrieben herumhantiert und niemand hält es für nötig da mal einen Witz drüber zu machen. Eine hummorlose Welt ist das.
Der menschliche Faktor in diesem Fight Club der Monster ist noch immer zu groß, aber immerhin wird der Zuschauer hier im Gegensatz zu den Vorgängern von einem billigen Familiendrama halbwegs verschohnt. Monarch ist wie immer komplett überfordert, die menschliche Hybris schlägt mal wieder durch und ein paar Teenies mit Hang zur Selsbtüberschätzung dürfen natürlich auch nicht fehlen. Schon erstaunlich, wie einfach man als Unbefugter auf streng geheime Ebenen eines militärisch organisierten Industriegiganten gelangen kann. Der Cast bleibt in diesem unlogischen Chaos farblos, aber die Stars sind ohnehin ein paar Meter größer. Im Gegensatz zum Monster-Overkill in "Godzilla 2: King of the Monsters" reduziert sich die Zahl der Kreaturen hier wieder erheblich. Godzilla und Kong sollten nicht gestört werden. Ihre Duelle, die wenig überraschend zu hemmungslosen Zerstörungsorgien verkommen, sehen ganz anstänsig aus, wenngleich das CGI an manchen Stellen schon sehr ins Auge springt. Beim große Showdown gegen Mecha-Godzilla haben eigentlich nur noch Optimus Prime und Konsorten gefehlt. Zu viel nachdenken sollte man über diesen Quatsch freilich nicht, das Drehbuch ist arg dünn und wählt stets den bequemen Weg, aber das ist nun keine Überraschung.
Weniger überladen als der Vorgänger, aber genauso einfältig und spaßbefreit. Als optisch ansprechender Edeltrash halbwegs brauchbar, das Hirn aber bitte vorher an der Rezeption abgeben. Wie in den Vorgängern eben.
Billigen Zombietrash gibt es zuhauf, aber billiger Zombietrash, der weiß, dass er billiger Zombietrash ist und gar nicht erst versucht etwas anderes als billiger Zombietrash zu sein und es sogar zelebriert als billiger Zombietrash wahrgenommen werden zu wollen, das ist selten. Zombietrash. Zombietrash. 'tschuldigung, geht gleich wieder...
Die selbstironische und gnadenlos trashige Zombieparodie macht keinen Hehl aus ihrem mauen Budget und dem schauspielerisch beschränkten Personal. Dafür ist das kleine Projekt sogar annähernd sympathisch. Hin und wieder sitzt auch mal einer der Gags. Die Story um eine Gruppe von Leuten, die eine Zombieapocalypse nutzen um einen "echten" Zombiefilm zu drehen, hat prinzipiell ja sogar unterhalterisches Potenzial. Über billigen Klamauk kommt man hier jedoch selten hinaus, abgesehen vielleicht von etwas Satire über den "American Way Of Life".
Für einen gemütlichen Trashfilmabend mit den richtigen Leuten geeignet, sonst eher nicht.
Wer den Preis für das einfallsloseste Drehbuch des Jahres vergeben will, kommt an einer Nominierung von "They Want Me Dead" kaum vorbei. Eine Aneinanderreihung von Versatzstücken und Klischees aus der Mottenkiste des Genres, unlogisch, verkrampft und hoffnungslos konstruiert. Dass dieser Müll von Taylor Sheridan stammt, dem Mann, der sich für die Scripte/Inszenierung von "Sicario", "Hell Or High Water" und "Wind River" mitverantwortlich zeichnet, ist eigentlich nicht zu erklären. Muss ein paar ganz schlechte Tage gehabt haben. Als bekennender Michael Bay-Fan bin ich durchaus in der Lage meine Hirnfunktionen herunterzufahren, wenn es ein Film erfordert, aber dann möchte ich wenigstens entsprechend bespaßt werden. Das gelingt hier nicht, denn an der von vorne bis hinten einfältigen und vorhersehbaren Story nervt praktisch alles und es erwarte bitte niemand einen Funken Ironie in dem Blödsinn.
Unterhalterisches Potenzial steckt in der Geschichte durchaus und man kann nicht behaupten, dass der Cast schlecht wäre. Jolie, Bernthal, Gillen und Hoult sind eine brauchbare Besetzungsliste, doch was sollen sie bei dem Script rausholen? Jolie, die solche Figuren ganz gut beherrscht, ist als traumatisierter Firejumper (Einer der sinnlosesten Berufe aller Zeiten.) noch mit der dankbarsten Rolle gesegnet. Alle anderen Quälen sich durch dieses Actionfilm-Bullshitbingo einfach nur durch. Es wird immer brav daneben geschossen, auf einer freien Fläche schlagen innerhalb von einer Minute gefühlte vierzig Blitze ein, natürlich genau dann, wenn unsere Helden darüber rennen wollen und beim völlig überzeichneten Showdown am Schluss ist es natürlich verflucht praktisch, dass die Flammen artig warten bis der Kampf vorbei ist, bevor sie dann mit mörderischer Geschwindigkeit über das Gebiet fegen. Nichts gegen unrealistische Action, aber die muss dann auch entsprechend verkauft werden. Am peinlichsten und überflüssigsten ist eigentlich die (selbstverständlich hochschwangere) Frau von Deputy Ethan, die mal eben den John Rambo gibt. Die beiden von Gillen und Hoult gespielten Killer sind aber auch nicht viel besser, als Comedy-Duo hätten sie eventuell funktioniert.
Eine absolute Gurke, die aus ihren Voraussetzungen beängstigend wenig rausholt und beim Zuschauer eher Kopfschütteln und Augenrollen auslöst als begeistertes Mitfiebern. Herbe Enttäuschung.
Spaniens ganz eigene "John Wick"-Version kommt zumindest handwerklich nah an sein Vorbild heran. Die kernige Action ist durchgestylt und kompromisslos, da geht's teils richtig gut ab. Dass so ein Akku-Winkelschleifer z.B. eine effektive Nahkampfwaffe darstellt, war zwar zu erahnen, bekommt hier aber eine eindrucksvolle Bestätigung. Leider läuft außenrum nicht viel zusammen. Mit der einfallslosen Story könnte man in dem Genre problemlos leben, wenn sie sich nicht ständig mit sinnlosen Nebenschauplätzen aufhalten würde. Den nervigen, auf die schiefe Bahn geratenen Teeny mit seinem behämmerten E-Scooter beispielsweise hätte keine Sau gebraucht. Da sollte wohl eine Art Schüler-Mentor-Beziehung à la "Leon der Profi" reingeschustert werden, die allerdings voll gegen den Baum surft und das Ganze völlig unnötig in die Länge zieht. "Xtremo" ist nur gut, wenn er seine Hauptfigur Maximo von der Kette lässt und er sich ballernd, aufschlitzend und Knochen brechend seinen Weg durch die Gegnerhorden bahnt. Dass einige der Killerkommandos nur mit Knüppeln und Messern auf ihn losgehen, ist natürlich verflucht praktisch. Komisches Syndikat, das nichtmal genug Knarren für seine Mitglieder ranschaffen kann. Diesen ulkige Umstand kennt man sonst eher von Filmen aus dem asiatischen Raum, wo die Waffengesetze nochmal exorbitant schärfer sind. Überflüssig zu erwähnen, dass auch sonst allerhand konstruierte Szenen und Klischees das Bild bestimmen. Warum sollte man den "Zwischenboss" auch erschießen, wenn man sich zünftig mit ihm kloppen kann? Also weg mit der Bleispritze und hoch die Fäuste. Altbekanntes Schema, hat sich der geneigte Actionfan längst dran gewöhnt. Der Showdown am Schluss ist leider eine ziemliche Enttäuschung und kann längst nicht mit einigen anderen Szenen zuvor mithalten.
Wäre der Film gute zwanzig Minuten kürzer und würde sich nicht so ausgiebig mit uninteressanten Nebenplots bzw. nervigen Sidekicks aufhalten, hätte er ein Knaller werden können. Die Actionszenen sind oft nah an der Perfektion was Choreographie und Härtgrad angeht. Doch "Xtremo" steht sich eben etwas zu oft selbst im Weg und rettet sich dank des guten Handwerks und etwas (unfreiwilliger) Komik nur geradeso ans Ufer. Ich meine wie oft sieht man schon einen Porsche mit PKW-Anhänger durch die Stadt flitzen?
"Dotterbart" wird hin und wieder auch als "Monty Python auf hoher See" betitelt, was schon ein wenig dreist erscheint, obwohl es nicht völlig an der Sache vorbei geht. Mit Graham Chapman in der Hauptrolle und Eric Idle und John Cleese in Nebenrollen sind immerhin drei Mitglieder der legendären Truppe an Bord und es gibt durchaus Gags und Sprüche, die von ihnen hätten stammen können. So treffsicher und kreativ wie die Werke des kompletten Ensembles ist diese Piratenparodie aber dann doch nicht. Viele Gags sind eher platt und aufgewärmt, allerdings haben die sehr rotzigen und ungenierten Dialoge besonders in unseren Zeiten des unerträglichen Political-Correctness-Overkills auch etwas Erfrischendes. Hier wurden noch ganz unverhohlen satirische Witze über Mord und Vergewaltigung gerissen oder chauvinistische/sexistische Sprüche geklopft, ohne dass eine spaßbefreite Twittermeute vor lauter hysterischer Empörung ihre Tastaturen gefressen hätte. Das Ganze ist ohnehin viel zu gewollt albern und selbstironisch um es ernst nehmen zu können. Eine richtig stringente Story existiert absolut nicht, der vergrabene Schatz von Dotterbart dient zwar als roter Faden, ansonten herrscht hier aber weitgehend erzählerisches Chaos. Notdürftig zusammengeschusterte Szene, die irgendwie zwar ein Gesamtbild ergeben, aber in erster Linie irgendwelchen Geikel zeigen sollen. Für so einen vergleichsweise nonchalante Produktion ist die Ausstattung ganz anständig. Das wäre noch viel billiger und peinlicher gegangen.
Keine feingeistige oder kreative Komödie, aber oft schön fies und schwarzhumorig.
Ein zigarettenvernichtender Kopfgeldjäger und ein geschwätziger Buchhalter auf der Flucht vor Mafia, FBI und Co., damit kann man arbeiten. "Midnight Run" ist durch und durch ein Kind der 80er, als noch ausgiebig überall gequarzt wurde, öffentliche Telefone bemüht werden mussten, Autos noch Kanten und Charakter hatten und Klischees irgendwie unschuldiger und weniger berechnend gewirkt haben. Ein sympathischer Film mit simpler Prämisse, aber viel Charme und super Cast. Wenn Robert De Niro als überlauniger Ex-Cop Jack Walsh sich mit Charles Grodin als gewissenhaftem Zahlenmeister Jonathan Mardukas rumschlagen muss, bietet das allerhand Platz für Spaß. Normalerweise sind solche Plaudertaschen hibbelige Nervenbündel, die sich beim Reden gerne überschlagen, Mardukas ist das genaue Gegenteil. Beinahe lethargisch lässt er sich quer durch die USA schleifen, aber sein beharrlich funktionierendes Mundwerk treibt Walsh dennoch in den Wahnsinn. Dass er in der deutschen Version von Thomas Danneberg gesprochen wird, ist sicher kein Nachteil. Ein komplett überladenes Gagdfeuerwerk ist Martin Brests Film allerdings nicht. Er ist heiter und dynamisch, hat aber weder viel Slapstick, noch übertiebene Actionszenen zu bieten und ist eventuell auch ein paar Minuten zu lang geraten.
Irgendwo bewegt er sich zwischen "Ein Ticket für Zwei" und "Lethal Weapon", was keine schlechte Mischung darstellt. An manchen Stellen wäre vielleicht noch etwas mehr rauszuholen gewesen.
Abgesehen vom Originalfilm "Wrong Turn" mit Eliza Dushku und Desmond Harington, der immerhin ein paar Dinge ganz gut gemacht hat, ist die komplette Filmreihe für die Tonne. Der völlig sinnlose Reboot hier, der getrost auch einen anderen x-beliebigen Filmtitel hätte tragen können, ist sogar für Horrorfilmverhältnisse himmelschreiend nervig und dämlich. Die bunt zusammengewürfelten Teenies, die brav jedes Klischee bedienen und keinerlei glaubwürdige Gruppendynamik zustande bringen, sind so erbärmlich farblos und austauschbar, dass man problemlos auch Pappaufsteller in der Bildmitte hätte platzieren können. Eine Truppe strunzdummer Unsympathen, die von der nicht weniger peinlichen, lustig kostümierten Waldbevölkerung in die Mangel genommen wird, dabei aber nicht das geringste Mitleid erzeugen kann. Eigentlich ist es sogar ein Erleichterung, wenn das Elend so nach und nach beendet wird. "Wrong Turn - The Foundation" bringt sogar das Kunststück fertig nach schwachem Start mit jeder Minute noch schlechter zu werden und gegen Ende völlig im Trash zu versinken. Wenn es wenigstens guter Trash wäre, aber für Ironie ist der Film viel zu beschränkt. Seine komplett unfähigen Darsteller passen diesbezüglich ganz gut ins Bild, keiner macht den Eindruck, als wüsste er, was er da tut. An dieser fleischgewordenen Inkompetenz ist nahezu nichts vorzeigbar. Wenn man Regisseur Mike P. Nelson eine Sache zugute halten will, dann allenfalls die halbwegs solide Optik, der Film sieht nicht unbedingt billig aus hinsichtlich Effekte und Ausstattung, aber bei dem Drehbuch und den Darstellern rettet er damit nix mehr. Die letzte Szene, wenn schon der Abspann einsetzt, ist noch ganz nett, aber mehr ist absolut nicht rauszuholen.
Ein Backwood-Slasher, der so lächerlich daherkommt, dass er nicht mal mehr für unfreiwillig Komik taugt. Das muss man auch erstmal hinkriegen. In der langen Liste von Reboots, die kein Mensch braucht, mischt die Nummer ganz vorne mit.
Ein Casino-Coup in Las Vegas ohne Danny Ocean und sein Team, das konnte ja nix werden. Zack Snyders Rückkehr zu seinen Wurzeln ist ganz nett, mehr aber auch nicht. "Army of the Dead" ist ein überlanger, teils spektakuläre, aber letztendlich auch komplett konventioneller Zombiefilm. Die beigemischten 5% Heist-Movie dienen lediglich dazu die Story anzutreiben und sind in der zweiten Filmhälfte endgültig vergessen. Dann geht es wie üblich nur noch ums nackte Überleben mit viel Geballer und Explosionen, optisch zwar tadellos, aber ohne Seele. Nix besonderes eben und angesichts der intelligenten Zombieart oft unfreiwillig komisch. Wenn der Zombielord mit Umhang und gepanzerter Maske aufschlägt, dann wünscht man sich fast Deadpool würde um die Ecke kommen, sich an den Zuschauer wenden und einen blöden Spruch dazu ablassen. Einzig der Zombie-Tiger hat was.
Der Cast ist letztendlich ähnlich austauschbar wie die Story und die Action. Schrankwand Dave Bautista gibt sich hier erstaunlich ernst, außerhalb seines Drax-Modus sozusagen, den er sonst gerne anwirft. Er funtkioniert damit genauso mittelmäßig wie der Rest des platte Haufens. Der sich irgendwie in den Film verirrende Matthias Schweighöfer als klassischer Nerd macht klassische Nerdsachen und versucht damit etwas Witz reinzubringen, mehr als Klischees kommen da aber, wie bei allen anderen Elementen hier auch, nicht bei rum. (Vielleicht findet man ja irgendwann mal heraus, warum auch heute noch deutsche Figuren in Hollywoodfilmen vornehmlich Namen wie Ludwig oder Heinrich tragen.) Den Soundtrack, der in erster Linie aus schlechten Coverversionen alter Klassiker besteht, hätte es in dieser Form ebenfalls nicht gebraucht.
Snyder inszeniert die Nummer hochwertig und technisch einwandfrei, allein er hat nix Brauchbares zu erzählen. Sein viel zu lang geratenes, apokalyptisches Las Vegas- Abenteuer ist sinn- und seelenlos und freilich auch zusammengeklaut. Etwas "Resident Evil" hier, etwas "28 Days Later" dort, ein wenig "World War Z", aber viel Platz für Variationen gibt das Genre ehrlicherweise auch nicht her. Die Action ist okay, der Härtegrad stimmt, doch die leidlich vorhandene Ironie und überschauberen Figurenzeichnungen verhindern einen nennenswerten Hit. Selbstverständlich bekommt das Ganze auch noch eine absolut vorschriftmäßiges Horrorfilm-Ende, schließlich muss es ja weiter gehen.
Seine Trefferquote ist in den letzten Jahren massiv gesunken, aber ganz abschreiben kann man Nicolas Cage nach wie vor nicht. "Kill Chain" ist keine Glanzleistung und ganz sicher keine Genreprimus, doch der kleine, schmutzige Thriller funktioniert dank kurzweiliger Inszenierung und kleiner Schnörkel in der Story ganz solide. Übermäßig viel Logik steckt in dem konstruierten Verlauf zwar nicht, aber direkt langweilig ist diese muntere Jagd durch abgeranzte Schauplätze mit all seinen Wendungen und Enthüllungen nicht. Im sympathischen Etablissement von Cages Rolle laufen die Fäden zusammen und ein kurzer, blutiger Showdown beendet die Sache, alledings nicht ohne vorher noch ein paar Dinge zu erklären. Es gibt schlechtere Geschichten und mit Enrico Colantoni und Alimi Ballard sind gute Leute an Bord. Cage selbst markiert hier den Lässigen und wird nicht gezwungen in sein herrlich irres Overacting zu verfallen, was fast ein wenig schade ist, denn wer sieht den sympathischen Gesichtsakrobat nicht gerne völlig abdrehen?
Ein Film, der keine Experimente wagt, doch das vorhandene Material unter den gegebenen Umständen ordentlich einsetzt. Das reicht immerhin für einen Platz im gesicherten Mittelfeld. Eigentlich unter Cages Würde... naja, zumindest war es das mal.
Ryan Reynolds soll Schalke und/oder den HSV übernehmen? Wollt ihr dem armen Mann all seine Lebensfreude nehmen? Zum Glück verhindert die 50+1-Regel in Deutschland sowas ohnehin. Ein depressiver Deadpool klingt nur im ersten Moment witzig. ;)
Tom Clancy war nie der kreativste Autor, allerdings würde vermutlich selbst ihm die Bearbeitung seines Stoffs hier zu uninspiriert vorkommen. "Tom Clancy's Gnadenlos" lässt wirklich kein Klischee aus, zieht seine seichte Standardstory inklusive zusammengeschusterter Verschwörung bierernst durch und kann mangels Atmosphäre und Charme praktisch nie echte Spannung erzeugen. Die ganze Vorstellung ist derart blutleer und steif konstruiert, dass selbst die paar soliden Actionszenen nicht gegen die Langeweile helfen. Im gesamten Film gibt es keinen einzigen Sympathieträger, weil alle Figuren aus dem Baukasten kommen, keinerlei nennenswerte Persönlichkeit entwickeln (dürfen) und - wie schon vielfach vor angemerkt wurde - von einer Stereotype zur nächsten stolpern. Laut Hollywood hat prinzipiell jeder Soldat im Auslandseinsatz eine schwangere Frau zuhause (das gilt freilich auch für Cops, Agenten und Feuerwehrleute in Gefahr), CIA-Agenten haben undurchsichtige Arschlöcher zu sein und wenn irgendwo eine Verschwörung im Gange ist, sind irgendwie Russen involviert. *gähn* Michael B. Jordan hat man schon erheblich besser gesehen, aber was soll er bei dem unmotivierten Drehbuch und der billigen Figurenzeichnung bitte aus John Kelly rausholen? Die restlichen Charaktere sind noch farbloser. Dass "Tom Clancy's Gnadenlos" technisch in Ordnung ist und sich beim Gewaltlevel nicht zurückhält, sei ihm zugute gehalten, doch es fehlt an so vielen Stellen an Qualität, dass man da nur von Ergebniskosmetik sprechen kann.
Ein seelenloser Actionthriller, der in arroganter Weise eine uralte Geschichte runterleiert und aus seinem Cast und den Möglichkeiten viel zu wenig macht.
Ungefähr so stellt man sich eine "Mortal Kombat"-Verfilmung vor. Es wird munter abgetrennt, zerteilt, zermatscht und aufgeschlitzt und wenn es sich anbietet auch gleich der Schädel samt Wirbelsäule rausgerissen. Fatality! Der Geist der Spielreihe ist hier absolut am Leben. Über den Zeichenstil lässt sich freilich streiten, die kantige und detailarme Machart wirkt mitunter etwas lieblos und kindisch. Das geht wesentlich besser, man braucht nur nach Japan zu blicken. Im Gegensatz zur 2021er Realverfilmung findet das namensgebende Turnier hier tatsächlich statt und verballert sein Pulver nicht schon vorher. Ein Großteil der bekanntesten Figuren ist an Bord. Die Story, über die man wahrlich nicht all zu viel nachdenken sollte, experimentiert relativ wenig und erzählt die wahrscheinlich bekannteste Geschichte aus diesem Universum. Scorpion möchte man wirklich nicht im Weg stehen. Bei all dem Abgeschlachte kommt der Humor nicht gänzlich zu kurz, besonders Johnny Cage lockert die ernste Situation gerne etwas auf.
Der Zeichenstil lässt etwas anderes vermuten, aber "Mortal Kombat Legends: Scorpion's Revenge" ist eine beinharte Schlachtplatte mit kurzen Atempausen zum Durchatmen und Sprücheklopfen. Hätte man den Film exakt so in realer Form gedreht, wäre das Echo vermutlich ganz anständig ausgefallen.
Im Vergleich zu früheren Filmen gibt sich Alexandre Aja hier erstaunlich handzahm, was nicht heißt, das "Oxygen" ein Reinfall wäre. Im Gegenteil, auch ohne sein blutiges Gematsche gelingt ihm ein interessanter Film, der sich ein paar Sachen sehr zurechtbiegt, aber trotz seines beengten Schauplatzes selten von der Spannung abfällt. Eigentlich ist diese Kryokapsel sogar vergleichsweise geräumig und besitzt allerhand Annehmlichkeiten inklusive einer hilfsbereiten KI und aus irgend einem Grund sogar die Fähigkeit zur Kommunikation mit der Außenwelt. Im Vergleich zu Ryan Reynolds im ähnlich gearteten "Buried - Lebend begraben", der nur ein Handy und ein Feuerzeug zur Verfügung hatte, kommt Mélanie Laurent in der Science-Fiction-Version hier also exorbitant besser weg. Es gibt dennoch schönere Orte, an denen man Aufwachen möchte, eine gewisse klaustrophobische Stimmung klingt immer an. Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen, Elizabeth kämpft gegen ihre Erinnerungslücken, dabei helfen die KI und die Telefonfunktion der Kapsel fleißig mit. Das ist schon sehr einfach und konstruiert an der Stelle, aber irgendwie muss die Geschichte ja voran kommen. Einige Enthüllungen sind dramaturgisch gar nicht so schlecht. Die viel zu oft unterschätzte Mélanie Laurent trägt den Film quasi allein und hat damit keine erkennbaren Schwierigkeiten. Tolle Frau, tolle Schauspielerin.
Ein technisch einwandfreies Kammerspiel mit guter Kameraarbeit, fesselnder Atmosphäre und starker Schauspielleistung, da ist die ein oder andere Einfältigkeit beim Antreiben der Story verkraftbar.
Eine chaotische Familie als letze Rettung der Menschheit vor der Maschinen-Revolution, da kann sich Sarah Connor mal entspannt zurücklehnen. "Die Mitchells gegen die Maschinen" bietet stellenweise grandiose Unterhaltung voller herrlichem Slapstick, ironischer Gags und gesellschaftkritischer Satire. Beispielsweise ist die gnadenlose Hilflosigkeit und offene Panik nach der globalen Abschaltung des WLANs so wunderbar getroffen. Kollektiver Blackout, weil das eigene Geltungsbedürfnis plötzlich nicht mehr gefüttert werden kann. Toll, wie da der Spiegel vorgehalten wird. Auch die Tech-Konzerne mit ihrer Gier, der Datensammelwut und dem legere Umgang mit Sicherheit bekommen böse Seitenhiebe verpasst. Das Problem ist nur, dass sich die Führungsetagen von Google, Facebook und Co. hier wahrscheinlich eher noch inspiriert fühlen dürften. Die Konsequenzen müssen doch ohnehin andere tragen.
Der Film macht viel richtig, aber es gibt auch Schwächen. Obwohl die Mitchells prinzipiell sympathische Zeitgenossen sind, nehmen die beizeiten schwierigen Beziehungen der Mitglieger untereinander oft zu viel Raum ein. Ständig nimmt die Story das Gas raus, weil man wieder irgend ein emotional aufgeblasenes Familienklischee bedienen muss. Besonders der Vater-Tochter-Konflikt ist hemmungslos überrepräsentiert und so vollgestopft mit Klischees aus x-beliebigen Familienfilmen, dass es irgendwann nur noch nervt. Diese naiv anmutenden Standardbausteine wären in dieser Anzahl überhaupt nicht nötig gewesen, die Dynamik des Films wäre ohne diesen Ballast viel besser. Es gibt so genial witzige Szenen, z.B. wenn die beiden defekten Roboter ihren kläglichen Versuch starten sich als Menschen auszugeben, aber keine Minute später jammert wieder jemand rum, weil der Andere ihn nicht versteht. Ziemlich cool ist die alte Familienkutsche, die ernsthaft über ein normales Schaltgetriebe verfügt. Die sind ja bei den überforderten Amis ungefähr so verbreitet wie Kondome im Vatikan. Nettes kleines Gimmick. Der Showdown ist auch ziemlich lässig und über den schielenden Mops muss man ja wohl mal gar keine Worte weiter verlieren. Der sollte seinen eigene Film bekommen.
Selten war ein Film über eine ammoklaufende KI derart lustig. Wenn man etwas weniger Familiendrama und dafür noch etwas mehr Slapstick reingepackt hätte, wäre auch ein Platz ganz an der Spitze des Animationsfilmgenres drin gewesen. Aber oberes Tabellendrittel klingt ja auch nicht ganz schlecht.
Comuterspielverfilmungen sind seit jeher mit Skepsis zu betrachten, denn es gibt einfach kaum gute. Doch seit dem R-Rated-Filme wieder etwas salonfähiger geworden sind, könnte ein wenig Hoffnung auf ein paar positive Vertreter aufkeimen, die nicht völlig verweichlicht und verfremdet die Namen der Vorlagen beschmutzen. "Mortal Kombat" geht zumindest in die richtige Richtung. Die Story gibt natürlich nicht viel her und sollte einfach so hingenommen werden, es geht ja auch eher um die Action. Die ist ganz okay, die meisten Fights sind nett anzuschauen und liefern auch den versprochenen Härtegrad. Luft nach oben ist da überall noch, allerdings haben wir es hier im weitesten Sinn mit einer Origin-Story zu tun, und die sind naturgemäß gerne etwas zäh, weil viel erklärt werden muss und allerhand Figuren eingeführt werden. Zwar versucht der Film sich damit nicht lange aufzuhalten, aber es bremst das Geschehen dennoch ein. Die Vielzahl der bekannten Gesichter aus der Spielreihe kommt ganz gut rüber, besonders Kano sorgt mit seinem losen Mundwerk für etwas Humor, der ansonsten etwas zu kurz kommt in dieser aberwitzigen Geschichte.
Es ist ein Anfang, auf den man aufbauen kann. Schicker Edeltrash, der sich nicht scheut die Hände schmutzig zu machen, aber auch allerhand Luft nach oben lässt.