RaZer - Kommentare

Alle Kommentare von RaZer

  • 3
    über Hostel

    Eli Roth, der in der Filmbranche eigentlich nur überlebt, weil er Tarantino zum Freund hat, beweist auch mit "Hostel" sehr eindrucksvoll, dass er eigentlich nichts kann. Knappe siebzig Minuten des neunzigminütigen Films sind komplett belangloser Müll und Klischees gewürzt mit ein paar Titten, die in Zeiten des Breitband-Internets nun kein Verkaufsargument mehr sind. Null Spannung, null Atmosphäre, null Leidenschaft. Nur in den letzten zwanzig Minuten kommt sowas wie Spannung auf, dafür auch die drei Punkte. Vorher war ich hier drauf und dran eine Null zu verteilen, die von mir nun wirklich nur höchst selten bemüht wird. Doch wenigstens das Ende ist ganz nett. Trotzdem verstehe ich nicht, wieso sich Tarantino hier als Produzent beteiligt hat, wo er doch selbst so viel Wert auf Dialoge, Atmosphäre und Figurenzeichnung legt, während Roth das alles offenkundig scheißegal ist und hier nur ein paar Gewaltfantasien auslebt. Immerhin bei denen gibt er sich Mühe mit der Inszenierung. Ein Nichtskönner belibt er trotzdem, weil er weder Gespür für Ästhetik noch für Dramatik hat.

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    • 8

      Die klamme Kälte Neufundlands kriecht einem in jede Pore. Selten wurde eine Atmosphäre so gut eingefangen und transportiert, wie es Lasse Hallström hier gelungen ist. Der nicht gerade alltägliche Handlungsort macht den großen Reiz des Films aus. Allein für diese hervorragende Bildsprache und tolle Kameraarbeit ist "Schiffsmeldungen" einen Blick wert. Doch da ist ja auch noch der hochwertige Cast, der die bittersüße Geschichte rund um den liebenswerten Pechvogel Quoyle (Kevin Spacey brilliant wie immer) ansprechend und bodenständig vorträgt. Zwischen die melancholischen Töne mischt sich immer wieder eine Prise Humor, was enorm gut tut. Die unterschiedlichen Figuren ergeben einen interessanter Haufen, dem man gerne zuschaut. Der Hauch von Mystik, der sich immer mal wieder in einigen Szenen einmischt, wirkt mitunter etwas deplaziert. Doch das bleibt im Rahmen.
      Gehört nicht unbedingt zu meinem Lieblingsgenre, hat mich aber ehrlich überzeugt. Schöner Film.

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      • 8

        In Anbetracht der Tatsache, dass der Film eigentlich nur entstanden ist, weil Entwicklerstudio Rovio keinen Erfolg mit anderen Projekten abgesehen von den wütenden Vögeln hat und dementsprechend in finanziellen Schwierigkeiten steckt, ist das Resultat doch erstaunlich unterhaltsam. Meine Erwartungen waren äußerst gering, aber ich muss gestehen, dass ich mehrmal gekringelt habe. "Angry Birds" hat viele witzige Ideen, einige nette Gags und baut das Spielprinzip auf coole Art in den Film ein. Die Vögel und Schweine sind gut designt und animiert. Sehen echt knuffig aus. Auch der Soundtrack und die deutsche Synchro sind absolut in Ordnung.
        Mir kommen die Vögel hier im allgemeinen Tenor etwas zu schlecht weg. Der Streifen ist kurzweilig und unterhaltsam, mehr verlange ich von einem Animationsfilm nun wirklich nicht.

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        • 6 .5

          Gewohnt gute Unterhaltung aus Korea. Mit guten Stunts, etwas Humor und interessanten Figuren schafft es "Veteran" durchaus zu punkten. Leider ist die ganze Geschichte etwas zu lang und umständlich erzählt. Diese unnötigen Schnörkel sind in Filmen aus Fernost keine Seltenheit. Eine halbe Stunde weniger hätte gut getan. Prinzipiell ist die Story denoch nicht schlecht. Der sozialkritische Aspekt wirkt ein wenig aufgesetzt, hat aber dennoch seine Brisanz. Kennen wir ja auch von hier: den Reichen und Mächtigen passiert nichts, die kennen keine Gesetze. Handwerklich ist der Streifen hochwertig. Etwas Anderes hätte mich aber auch gewundert. Da sind die Koreaner schon auf Zack.
          Etwas zu ausschweifend erzählt und deshalb manchmal etwas zäh, insgesamt aber trotzdem ein ordentliches Werk.

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          • 4 .5

            Was verhältnismäßig witzig beginnt, entwickelt sich leider zusehends zu einer ziemlich peinlichen Vorstellung. "Der Spion und sein Bruder" versucht oft derart verkrampft Witze unter der Gürtellinie zu reißen, dass es irgendwann nur noch erbärmlich ist. Man könnte meinen ein paar Zwölfjährige wollte hier "voll den geilen Film machen, ey". Sacha Baron Cohen ist ja bekannt dafür, dass er gerne Grenzen überschreitet, was ich auch okay finde, nur sind hier viele Dinge einfach zu abgefuckt. Eigentlich schade, denn es ist nicht so, dass der Film keine guten Gags bieten würde. Einige Ideen und Sprüche sind richtig gut und auch lustig, von den parodistischen Einlagen ganz zu schweigen, nur kommen dann so Dinger wie die mit dem Gift aussaugen oder die Nummer in dem Elefant. Zu weit over the top und einfach zu kindisch um tatsächlich noch unterhaltsam zu sein. Die Balance stimmt hinten und vorne nicht. Und dann zieht England auch noch ins WM Finale ein. Irgendwann ist auch mal gut mit den Blödeleien, sowas Lächerliches. Der Cast zieht das Ganze so würdevoll durch, wie es eben geht. Besonders Mark Strong ist da hervorzuheben, der wahrscheinlich mehr als einmal bereut hat, das Drehbuch nicht richtig gelesen zu haben. Die überraschend aufwendigen Actionsequenzen sind etwas zu hektisch geschnitten. Da bekommt man gar nicht viel mit.
            Hätte ein Knaller werden können, wenn der Streifen nicht oftmals zu weit übers Ziel hinausschießen und sich wie ein pubertierender Halbstarker aufführen würde. So bleiben leider nur eine Handvoll Perlen in einem Haufen Müll.

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            • 6 .5

              Ordentlicher Heist/Cop-Thriller, der das Rad nicht neu erfindet, aber immerhin weiß wie es sich drehen muss. "Triple 9" zeichnet das übliche düsteres Bild aus Korruption, Verrat und Erpressung. Es bleibt leider viel Stückwerk, das oft nicht wirklich durchdacht zu sein scheint. Die großen Namen, mit denen der Film hausieren geht, haben meist eher wenig beizutragen. Kate Winslet beispielsweise kommt, wenn es hoch kommt, auf zehn Minuten Screentime. Der Cast, der für so einen Film kaum besser hätte sein können, wird also teilweise ganz schön verheizt. Es gibt viele Schauplätze, manche vollkommen sinnlos, so dass praktisch keine Figur echte Zeit hat sich zu entwicklen. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass der Film ursprünglich mal die erster Staffel einer Serie werden sollte, dann aber zusammengekürzt wurde. Optik und Inszenierung sind hochwertig. Die Actionsequnzen sehen gut aus und übertreiben nicht übermäßig.
              Inhaltlich etwas mager, aber Cast und Handwerk passen.

              • Zwischen der ersten Staffel und den Ereignissen in "Captain America: The Winter Soldier" bestand ja auch eine direkte Verbindung, die sogar hervorragend getimt war und die Serie erst richtig hat durchstarten lassen. Kevin Feigs Argumentation ist deshalb nicht so hundertprozentig stichhaltig. Dass es nicht ganz leicht ist, bestreite ich nicht, weder zeitlich noch finanziell. Aber die gute Chloe hat recht, da müsste viel mehr miteinander gearbeitet werden. Wurde, soweit ich mich erinnere, zu Beginn der Serie auch mal so vorgesehen und hat in Staffel 1 ja auch klasse funktioniert. In Staffel 2 wurde es dann schon weniger. Hoffentlich nimmt Marvel sich den Aufruf zu Herzen. Könnte auch den schwächelnden Einschaltquoten in den USA entgegenwirken. Hat die Serie nämlich nicht verdient.

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                • 6 .5

                  Prinzipiell ist "Rules of Engagement" nur eine weitere 08/15-Sitcom, die alle gewohnten Klischees gleich haufenweise verwurstet. Allerdings sind die meisten Figuren sympathisch genug, um die Serie über Wasser zu halten. Besonders Jeff hat mich dazu gebracht wirklich alle Folgen zu sehen. Ich mag diese brummigen, sarkastischen Typen, die noch als echte Kerle durchgehen. Im Gegensatz dazu ist Russell ein Ärgernis und an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Hätte man diesem dauergeilen und ultrapeinlichen Frettchen nicht ab Staffel 3 Timmy als Gegenstück zur Seite gestellt, wäre ich trotz Jeff wahrscheinlich abgesprungen. Unerträglich, was David Spade da abliefert (bzw. abliefern muss). Audrey, Jennifer und Adam sind wenig spektakulär, doch auf ihre Art jeweils ganz okay. Die Geschichten lassen meist jeglich Kreativität vermissen. Bestenfalls solide Bearbeitungen längst ausgelatschten Stoffes kann man da zugestehen. Meist sind die ewigen Streiterein zwischen Jeff und Audrey die Highlights jeder Episode. Es gibt dennoch genug gute Sprüche und Gags, so dass trotz wenig neuer Ideen der Unterhaltungswert nie ganz absackt. Das Serienfinale ist aber in meinen Augen nicht gelungen. Es ist ziemlich deutlich, dass da in eine Folge alles reingepackt werden sollte, was locker noch für eine halbe Staffel gereicht hätte. Von der gefühlsduseligen "Wendung" möchte ich gar nicht erst reden.
                  Taugt nicht zur Kultserie, für Zwischendurch ist es aber in Ordnung.

                  • 5 .5

                    Ich habe mich schon lange damit abgefunden, dass der Western und ich keine echten Freunde mehr werden. Hin und wieder räume ich dem Genre dennoch eine Chance ein, obwohl die Resultate bislang eher überschaubar sind. Auch der so hochgelobte "Unforgiven" kann mich - trotz nicht von der Hand zu weisenden Stärken - nicht übermäßig überzeugen. Das Maß an Selbstironie, das Eastwood hier im Hinblick auf seine Vergangenheit teilweise aufbringt, ist beneidenswert sympathisch. Generell teilt er nette Seitenhiebe gegen das Genre aus. Zusammen mit der Story, die moralisch durchaus interessante Fragen aufwirft, dem starken Cast und der authentischen Ausstattung ist eigentlich alles für ein beeindruckenden Filmerlebnis angrichtet. Für mich war es dennoch keins. Ich erkenne die Stärken, kann mich aber nicht dran erfreuen. Der Streifen ist für mich locker eine halbe Stunden zu lang, zieht sich stellenweise wie Kaugummi und hat mich nur selten wirklich gefesselt. Highlights wie Little Bills Abreibung für den unerträglichen English Bob und natürlich William Munnys Abrechung am Ende sind spitze, sonst herrscht aber oft gähnende Leere, die auch von der klassischen Wild West Atmosphäre nicht aufgefangen werden kann.
                    Ich will keinen Zweifel daran hegen, dass der Film zurecht so weit oben in der Gunst der Western-Fans steht. Für mich gilt aber mal wieder: Nichts, was ich ein zweites Mal sehen müsste.

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                    • 9 .5
                      RaZer 30.04.2016, 10:30 Geändert 30.04.2016, 14:03

                      Die Russo-Brüder haben mit "Captain America: The Winter Soldier" 2014 den bis dahin inhaltlich besten Marvel-Film abgeliefert und ganz nebenbei noch den Captain gerettet, dessen erstes Abenteuer wenig Lust auf mehr gemacht hat. "Civil War" ist nun ein weiterer Beweis dafür, dass die Russos das MCU verinnerlicht haben. Bei der Dichte an beliebten Superhelden ist es letztendlich keine Überraschung, dass der Streifen ein derartiges Highlight geworden ist, zumal Marvel stets wert auf die Seele seiner Filme legt. Das gelingt mal mehr mal weniger, aber hier ist allen Beteiligten wiedermal anzumerken, dass sie tierisch Bock auf den Film hatten.
                      Durch den internen Konflikt der Avengers war die Gefahr groß, alles zu ernst und bedeutungsschwanger anzulegen, doch die Produzenten sind sich offensichtlich bewusst gewesen, dass es sich hier immernoch um einen Comicverfilmung handelt und lassen den Humor und die Selbstironie nicht im Schrank. Die bisherige Linie im MCU wird also nicht aufgegeben. Die Story ist gut erzählt, gibt den Figuren Platz, nimmt sich selbst aber auch nicht zu wichtig. Obwohl das Problem ja durchaus ernst ist. Viel Leerlauf gibt es nicht. Wenn man Marvel überhaupt etwas vorwerfen könnte, dann, dass sie sich nicht getraut haben bis zum Äußersten zu gehen um damit eventuell Fans zu verschrecken. Diese Art Fanservice kommt nicht bei allen gut an, ich für meinen Teile sage aber ehrlich, dass ich nichts Anderes sehen wollte. Dazu sind die Figuren außnahmslos alle zu sympathisch. Deshalb halte ich das Ende für absolut in Ordnung.
                      Der Cast ist natürlich mal wieder ein Traum. Die etablierten Kräfte leisten tolle Arbeit und bekommen mitunter auch Zeit, sich glaubhaft zu entwickeln. Das gilt in erster Linie für Tony und Steve. Die neu hinzustoßenden Black Panther und Spider-Man sind absolute Highlights, obwohl deren Einführung etwas gezwungen wirkt. Doch der Mehrwert an Unterhaltung, den sie mitbringen, entschädigt dafür. Bei der Masse an Protagonisten fehlt auch einfach die Zeit sich allen angemessen zu widmen. Mit Tom Holland als Spider-Man werden wir jedenfalls noch Freude haben.
                      Action und Effekte sind erwartungsgemäß tadellos. Spektakuläre Kampszenen und Specialmoves am laufenden Band, immer gewürzt mit einem coolen Spruch. Der Showdown am Flughafen Leipzig-Halle ist ein Traum für jeden Fan. Actionkino aller erster Güte. Verzichtbar sind mal wieder die 3D-Effekte, aber das ist nichts Neues. Soundtrack passt.
                      "Civil War" ist der erwartete Knüller, der sehr viel richtig macht und die Liebe zu seinen Figuren und dem MCU regelrecht zelebriert. Mit dem Ende werden nicht alle einverstanden sein, doch man kann nicht alles haben. Ich habe mich die volle Laufzeit grandios unterhalten gefühlt. Wenn Marvel dieses Level weiter halten kann, was nicht unwahrscheinlich ist, werden auf absehbare Zeit keine Abnutzungserscheinungen auftreten.

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                      • Oh Mann, was ist denn mit diesem beschissenen 2016 los? :'(
                        Der nächste herbe Verlust. Ruhe in Frieden, du hast dem Held meiner Kindheit eine unvergleichliche Stimme verliehen.

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                        • Alles Andere wäre auch dämlich gewesen. Der Punisher rockt und Netflix ist sich auch nicht für ein angemessenes Gewaltlevel zu fein. Die Voraussetzungen sind also bestens.

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                          • Coole Sache. Ich hab schon vor ein paar Wochen ihren Namen in dem Zusammenhang in die Runde geworfen. Wunderbare Wahl.

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                            • Ein herber Verlust. Sehr traurig. :(

                              R.I.P.

                              • 8

                                Es ist nicht ohne Risiko einen derart beliebten Klassiker neu aufzulegen. Dessen war sich Disney offenbar auch bewusst und hat einige Anstrengungen unternommen um mehr als einen lauen Realfilmabklatsch zu präsentieren. Das Resultat ist sowohl optisch als auch inhaltlich absolut ansprechend. Mit Jon Favreau hat sich glücklicherweise ein Regisseur der Thematik angenommen, der stets gewillt ist, seinen Filmen eine Seele zu verleihen und nicht einfach alles runterleiert. "The Jungle Book" ist keine exakte Kopie des Tickfilms sondern setzt einige andere Akzente, baut Handlungsbögen anders auf und gibt auch nicht jedem Tier eine Stimme. Finde ich nachvollziehbar und richtig. Manche Dinge, die im Trickfilmgenre funktionieren, sind auf realer Ebene einfach nicht sinnvoll umsetztbar und umgekehrt. Mir persönlich hat der Storyverlauf hier sogar etwas besser gefallen, als im Original. Die CGI-Effekte können sich sehen lassen. Mitunter fällt wirklich kaum auf, dass die Viecher aus dem Rechner stammen. Bei der Figurengestaltung wurde sich einige Mühe gegeben, um die Helden aus dem Klassiker nah an diesen anzulehnen. Klar, an die originalen Balu und King Louie kommt keiner ran, aber die Neuauflage interpretiert sie mit allem Respekt. Das gilt auch für Bagheera, Shir Khan und die Anderen; und nicht zuletzt natürlich für Mogli, der sehr sympathisch rüberkommt. Einzig Kaa kommt etwas sehr kurz, aber die war im Trickfilm auch nicht lange präsent. Teile des Originalsoundtracks zu verwenden, kommt bei solchen Werken natürlich immer gut. Wobei man darüber streiten kann, ob es wirklich sinnvoll war die beiden Ohrwürmer hier reinzuprügeln. Besonders King Louies Gesangseinlage (ein Highlight im Trickfilm) wirkt hier doch reichlich deplaziert. Dafür macht der Showdown am Ende richtig etwas her. Stellenweise kommt der Humor vielleicht etwas kurz, doch das ist kein durchgängiges Problem.
                                Entgegen mancher (berechtigter) Befürchtung gelingt Favreau eine sympathische Bearbeitung des Stoffs. Optisch stark, inhaltlich gut und der Geist des Zeichentrickmeisterwerks schwingt trotz einiger Änderungen immer mit.

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                                • • Breaking Bad - Mitte Season 3
                                  • Rescue Me - nach Season 2
                                  • O.C. California - nach Season 2
                                  • The Wire - Mitte Season 1
                                  • Modern Family - Mitte Season 1

                                  Ich habe keine dieser Serien wirklich aufgegeben, nur sind mir meist andere Dinge dazwischen gekommen und ich hab dann einfach nicht den Elan aufbringen können, wieder einzusteigen. Zumindest bei "Breaking Bad" und "The Wire" werde ich aber irgendwann nochmal einen Versuch unternehmen (müssen).

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                                  • Schon interessant was man so alles berechnen kann ... oder glaubt es zu können. Müssen viel Zeit haben die Jungs an der TU.

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                                    • 8

                                      "Hardcore" wollte wohl mal ein Ego-Shooter werden, dann hat es ihn doch auf große Leinwand verschlagen. Die Ego-Perspektive ist zwar auch in der Filmbranche kein gänzlich neues Stilmittel, es bei einem rasanten Actionfilm derart konsequent durchzuziehen, ist allerdings Neuland (und verdammt cool). Der Film legt ein beeindruckendes Tempo vor und geht allenfalls mal für zwei, drei Minuten vom Gas. Ein brutales und adrenalingeladenes Spektakel, das technisch einwandfrei ungesetzt wurde. Dass die Kamera dabei herumwirbelt und extrem wackelt ist nur logisch. Scheint für einige ein echtes Problem zu sein (Stichwort: Übelkeit), kann ich aber für mich nicht behaupten. Hab mich teilweise diebisch gefreut über manche Szenen. Als wäre man wirklich dabei, geile Atmosphäre. Auch der Soundtrack erweist sich als sehr passend. Wenn der Streifen jetzt noch eine gute Story präsentieren würde, wäre alles perfekt, aber wie so oft ist nichts auf dieser Welt vollkommen. Die Handlung ist derart grottendämlich, dass sie durch ihre unfreiwillige Komik fast schon wieder gerettet wird. Ein paar Witze werden auch absichtlich gerissen, allerdings wirken die mitunter ziemlich aufgesetzt. Ich habe auch Sharlto Copley schon wesentlich besser erlebt. Und was es mit den telekinetischen Fähigkeiten des Widersachers auf sich hat, hält auch niemend für nötig zu beantworten. Die Beteiligten waren wohl derart elektrisiert von der Idee das wirklich durchzuziehen, dass keiner das Drehbuch mit Verstand gelesen hat.
                                      Trotz erheblicher inhaltlicher Schwächen, die in einem Spiel wahrscheinlich so hinnehmbar wäre, ist "Hardcore" ein Fest für jeden Actionfan.

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                                      • 6 .5

                                        Ein amerikanischer Patriotismusporno der krassesten Sorte. Diese unverblümte Arroganz und Selbstherrlichkeit ist Fremdschämen pur. Als eingefleischter Actionfan bin ich an dertige Auswüchse aber durchaus gewöhnt und habe gelernt das mit Humor zu nehmen. Anders ist es ja ohnehin nicht zu ertragen, wenngleich es hier schon sehr auf die Spitze getrieben wird. "London Has Fallen" wird nur durch den Umstand gerettet, dass er als reiner Actionfilm verstanden werden will und es dementsprechend ordentlich und brutal zur Sache geht. Somit ist zumindest ein Teil des Unterhaltungswertes gesichert. Gerard Butler als Rambo-Bourne macht wie schon im Vorgänger kurzen Prozess mit seinen Widersachern. Sein Blutrausch durch das halb vernichtete London ist also zumindest optisch eindrucksvoll. Die von Donald Trump dressierten Schimpansen, die das Drehbuch verbrochen haben, sollten aber vielleicht lieber wieder in den Zoo geschickt werden. Das komplette Fehlen jeglicher Logik, die Berge an Klischees und die slapstickartigen Handlungen von Freunden und Feinden unseres großen Helden und seinem Präsidenten hinterlassen jedenfalls nicht den Eindruck, als ob jemand mit einen vorzeigbaren IQ daran beteiligt war. Der Großteil der Handlung ist aberwitziger Nonsens. Allein diese sehr umfangreiche und komplett durchgeplante Anschlagsserie ist schon lächerlich. Und natürlich sind die Amis die einzigen, die den Überblick behalten und das Kommando übernehmen. Ein Hoch auf 'Murica.
                                        Meine Bewertung ist vergleichsweise hoch, weil bei einem Actionfilm für mich nunmal in erster Linie die Action zählt, und die kann sich hier absolut sehen lassen. Dass dem Inhalt allenfalls mit Galgenhumor beizukommen ist, steht jedoch außer Frage. Fuquas Vorgänger "Olympus Has Fallen" war zwar auch reichlich grenzdebil, hat aber trotzdem eine bessere Dosierung hinbekommen.

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                                        • 5

                                          Leidlich kreative aber wenigstens hin und wieder amüsante Komödie. Nichts, was man nicht schon gesehen hätte (auch besser), doch Reese Witherspoon und Sofía Vergara als ungleiches Duo sorgen schon für etwas Spaß. Schade nur, dass die Beiden jedes noch so lächerliche Klischee bedienen müssen, das diese Rollen zulassen. Die Faulheit der Autoren ist bemerkenswert.
                                          Die gelungen Gags reichen geradeso noch für einen Platz im Mittelfeld.

                                          "Ich hab ne Frage zu diesem Zeugenschutzprogramm. Wenn ich nach Ohio gehe, kann meine Frau dann nach ... was ist am weitesten von Ohio weg?"

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                                          • 7

                                            Charmante kleine Slapstickperle aus einer Zeit, in der dieses Subgenre schon so langsam den Rückzug antrat. Es ist nicht der Holzhammerhumor á la "Dick und Doof", der hier zelebriert wird sondern eine ruhigere, feinere Art. Viele Dinge passieren beiläufig, manche Gags fallen beim ersten Sehen vielleicht gar nicht auf. Timing und Inszenierung sind super. Die damals schon existierenden Klischees werden schön verarscht und die teils skurilen Charaktere lassen unseren Monsieur Hulot fast normal wirken. Highlight ist definitiv sein Auto. Allein der Sound, genial. Groß geredet wird ansonsten nicht, ist aber auch nicht nötig.

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                                            • 8 .5

                                              Ein Film mit John Goodman und Mary Elizabeth Winstead hätte bei mir ganz unabhängig von der Handlung eine faire Chance bekommen. Dass es sich bei "10 Cloverfield Lane" um eine derart spannende und gut gemachte Angelegenheit handelt, ist natürlich umso erfreulicher. Das indirekte Sequel zu "Colverfield" geht einen völlig anderen Weg und präsentiert sich als sehr gut gespieltes und atmosphärisch dichtes Kammerspiel. Dan Trachtenberg geht sehr geschickt und behutsam beim Auflösen der Geschichte vor. Es gibt keine komplett absurden Wendungen, die alles ad absurdum führen würden. Stattdessen werden einige Dinge, besonders rund um den mysteriösen Howard, lieber ganz in Dunkeln gehalten. Das Ende übertreibt auch nicht maßlos sondern macht einen guten Eindruck, der durchaus Lust auf eine Fortsetzung macht.
                                              Immerwieder erstaunlich wie ein so beengter Schauplatz so gut genutzt werden kann. Funktioniert natürlich nur mit einem starken Cast, aber der ist hier ja vorhanden.

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                                              • 7 .5

                                                Vielleicht nicht ganz so rasant wie der Vorgänger, aber auch der dritte Teil um den kämpfenden Panda mit seinem Gefolge ist sympathisch und kurzweilig geworden. Die "Kung Fu Panda"-Reihe war nie in erster Linie auf Gags aus, sondern hat sich eher an einer heiteren Interpretation des in Asien sehr beliebten Kampfsportfilms mit all seinen Ritualen, Mythen und Klischees versucht. Damit ist man gut gefahren und tut das auch hier. Die Story strotzt nicht gerade vor Kreativität, aber wird wenigstens nett präsentiert und bietet wieder schön choreographierte Kämpfe.

                                                • 3

                                                  Hat reichlich Staub angesetzt, was der Atmosphäre nicht gerade zuträglich ist. Darüber könnte ich hinwegsehen, wenn der Streifen nicht so langweilig wäre. Die zähe und ziemlich dämliche Story zieht sich endlos. So wirklich ausgleichen können das auch die blutigen Highlights nicht (Uncut-Fassung). Die Effekte sind für die damalige Zeit allerdings sehr ordentlich und weit besser als mancher CGI-Müll, der heute so in dem Genre geboten wird. Was an Pinhead und Co. so toll sein soll, kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Ich glaube es macht für mich keinen Sinn, mir die anderen Teile der Reihe zu geben.

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                                                  • 4 .5

                                                    Logik und Kreativität gehören nicht zu den Stärken von "Die 5. Welle". Da bleibt dann natürlich nicht viel übrig, womit man arbeiten könnte. Alles irgendwie schon mal dagewesen, meistens besser. Chloë Grace Moretz funktioniert ja eigentlich immer und an ihr liegt es auch nicht, dass der Film keine Fahrt aufnimmt. Die maue Story, die eigentlich mehr Fragen aufwirft, als beantwortet, ist da schon eher ein Problem. Eine vernünftige Erklärung für den Einsatz von Kindern und Teenagern gegen die Aliens wird beispielsweise gar nicht geliefert. Die werden eben gebraucht, because fuck you. Handwerklich ist das gar nicht schlecht inszeniert im Rahmen dessen, was die Alterfreigabe zulässt. Doch dass der Film an den Kinokassen kein Renner war, ist wenig überraschend. Tut mir für den Cast fast ein wenig leid, der ist daran ganz und gar unschuldig.
                                                    Ein Opfer des Hypes um Jugendbuchverfilmungen. Die Geschichte hat offenkundig zu wenig Potenzial um eine Filmadaption zu verdienen.