RaZer - Kommentare

Alle Kommentare von RaZer

  • 7

    Der Trailer lässt ja eher auf eine locker lässige Actionkomödie schließen. Das eigentliche Werk ist dann doch einen Tick ernster, als das zu erwarten war. Zumindest zu Beginn wird eine interessante und durchdachte Story aufgezogen und lange Zeit auch richtig gut weitergesponnen. Dass es dann nicht geschafft wurde, dieses Konstrukt auch konsequent zu Ende zu führen, ist ein altes Problem der Filmbranche. Aber ich will mich nicht beschweren. Es ist ja nicht so, dass die Auflösung und der Showdown keinen Spaß gemacht hätten. Generell sind die Actionszenen, von denen es weniger gibt als ich gedacht hätte, richtig gut und rasant inszeniert und verlieren dabei die Realität nie ganz aus den Augen. Die Figur des Jack Reacher ist schon richtig cool aufgebaut. Lässig, unnahbar, intelligent und zu jeder Zeit Herr der Lage. Ganz hundertprozentig füllt Tom Cruise diese Rolle aber meiner Meinung nach nicht aus. Er macht seine Sache sehr anständig, aber um ehrlich zu sein, hätte es da sicher ein paar bessere Kandidaten geben. Der Rest des Ensembles ist kaum gefordert und macht dementsprechend auch wenig verkehrt.
    Gute, solide Arbeit.

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    • 6

      Der Beweis, dass die gute alte Stop-Motion-Technik auch gegen die neusten Animationstechniken aus dem Rechner bestehen kann und meist sogar mehr Eindruck hinterlässt, ist schon lange erbracht. Auch "ParaNorman" bildet da keine Ausnahme. Besonders die detailverliebte Umgebung ist grandios. Weniger grandios ist die Story, die sich nicht so recht entscheiden mag, wen sie nun in erster Linie ansprechen will. Viele der Szenen sind für die ganz Kleinen offenkundig nicht so wirklich geeignet, doch dann kommt der Film besonders gegen Ende mit einer derart naiven Wert- und Weltvorstellung daher, dass auch die Erwachsenen die Lust verlieren. Diese Unentschlossenheit tut dem Film alles andere als gut. Die Gagdichte ist im Übrigen auch eher mager, ebenso wie die Charaktere. Eine wirkliche Bindung zu den Figuren lässt sich einfach nicht aufbauen.
      In technischen und optischen Fragen über jeden Zweifel erhaben, inhaltlich leider eher fade Einheitskost. Da war "Coraline" um einiges konsequenter erzählt und besser durchdacht.

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      • Na, könnt ja doch noch was werden.

        • 2 .5

          Fängt ja ganz vielversprechend an, mit der urbanen Legende und der Recherche diesbezüglich. Was also wie ein guter, effektiver Schocker beginnt, entwickelt sich leider alsbald zu einer wirren Luftnummer, ohne den gringsten Gänsehautfaktor. Tony Todd bringt eigentlich die richtige Ausstrahlung mit, um als geheimnisvoller Killer zu glänzen. Letzendlich dürfte aber selbst Käpt'n Hook gruseliger sein, weil die Figur absolut katastrophal in Szene gesetzt wird. Das gilt eigentlich für den gesamten Cast. Die Regie hat weder Gespür für die Charaktere, noch Sinn für Timing. Die lückenhafte, schlecht erzählt Story passt dahingehend eigentlich sehr gut.
          Langweilig, leidenschaftslos und verquer. Für mich mehr oder weniger ein Totalausfall.

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          • 4 .5

            Die Frage nach dem Sinn zu stellen, ist bei Horrorfilmen eher müßig und führt ins Leere. Aber so einen Tick würde ich schon gerne verstehen, was das Ganze eigentlich soll. In "Livid" ist mir das zum Ende hin leider nicht mehr so wirklich gelungen. Ohne jede Erklärung wird dem Zuschauer da eine bruchstückhafte Rückblende um die Ohren gehauen, die mehr Fragen aufwirft, als beantwortet. Die soll dann aber als Rechtfertigung reichen für das völlig wirre Ende, bei dem ich mehr und mehr in Zweifel geriet, ob ich nicht vielleicht besoffen bin. Bis zu diesem merkwürdigen Schlusspunkt entwickelt sich der Film ganz anständig. Wenn die entzückende Lucie mit den beiden hirnamputierten Flachpfeifen in das Haus einsteigt und sich die schauderhaften Ereignisse mehren, ist der Streifen an seinem Höhepunkt angelangt. Timing, Musik und Kamera sorgen dann für ein paar Minuten wirklich für Spannung und Grusel. Lange geht dieses Intermezzo leider nicht, denn wie schon gesagt, am Ende bleiben nur noch Fragezeichen.

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            • 5

              Mal wieder hat ein Virus die Menschheit nahezu augerottet, diesmal aber ohne sie als Zombie-Horde wieder in den Ring zu schicken. "Carriers" versucht sich dem Thema mit einer gewissen Ernsthaftigkeit anzunehmen, was angesichts der überzeichneten, klischeebelasteten Charaktere allerdings nicht so recht gelingen mag. Die Bande Blödföhne war leider alles andere als fähig die Handlung zu tragen. Von Chris Pine war ich geradezu entsetzt. Für die Rolle des großfressigen Arschlochs kann er nichts, aber so dämlich muss man nun trotzdem nicht spielen. Piper Perabo ist die Einzige, die halbwegs auf Kurs bleibt und deren Schicksal auch das wohl einzigste ist, das den Zuschauer wirklich kümmert. Ansonsten schafft es der Film nicht trotz zunehmend nihilistischen Untertons wirklich für Beklemmung zu sorgen.

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              • 5

                Ein kleiner Weihnachts-Slasher als Kontrast zur ewig aufgezwungenen Besinnlichkeit der Feiertage ist doch ganz nett. "Black Christmas" ist ein akzeptabler Vertreter dieser Riege, wenngleich er nichts Neues liefert. Beim Cast haben sich die Macher doch ein wenig mehr Mühe gegeben, als bei der Story. Ein paar der Mädels haben sich ja durchaus schon einen Namen in Hollywood gemacht. Hier müssen sie halt wieder geschlossen die blöden Hühner spielen, die sich wegmähen lassen. Da sind nun keine Glanzleistungen zu erwarten. Die etwas zu abgefuckte Vorgeschichte des Killers und das Finale im Krankenhaus hätte es nicht unbedingt gebraucht. Das war schon arg lächerlich. Aber hier jetzt ernsthaft über Logiklöcher und Nachvollziehbarkeit zu philosophieren, würde nur mit Kopfschmerzen enden.
                Ertragbarer Slasher mit einigen netten Szenen. Mein persönliches Highlight: Die Puff... äh Hausmutter hält Heather (Mary Elizabeth Winstead) im Auto den Besen zum Schnee Abkehren vor die Nase, doch diese Antwortet nur "Was ist das denn?". Genial. ;)

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                • 6

                  Für Verhoevens Verhältnisse ganz gut. Weniger selbstverliebt als seine sonstigen Werke und stellenweise auch gut inszeniert. Angesichts des hervorragenden Casts wäre aber mehr drin gewesen. So richtige Paranoia bei der Suche dem unsichtbaren Doktorchen kommt nicht auf. Da hätte das Nervenkostüm des Zuschauers gut und gerne mehr strapaziert werden können. Allerdings geht der Film auch so locker von der Hand und macht - abgesehen vom physikalisch nachvollziehbaren Standpunkt aus gesehen - einen ganz guten Eindruck. Die Effekte sind nicht immer ganz treffsicher, vorzeugbar bleiben sie aber dennoch.

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                  • 7
                    über Stolen

                    Simon West, der ja unlängst mit dem zweiten Teil von "The Expendables" für Freudentränen meinerseits gesorgt hat, holt seinen alten "Con Air"-Star ins Boot und inszeniert einen Action-Heist-Thriller. Kann doch eigentlich nicht viel schief gehen. Tut es prinzipiell auch nicht, zumal neben Nici auch noch allerhand andere bekannte Gesichter ihren Beitrag leisten. Die Frage ist nur, ob da nicht noch viel viel mehr drin gewesen wäre. "Stolen" ist in alle Belangen eine absolut solide Arbeit mit rasanten Szenen, guter Action und halbwegs konstanter Spannung. Doch das Besondere fehlt irgendwo. Es sticht nichts heraus, woran man sich länger erinnern könnte. Ist eigentlich ziemlich schade, dass so viel Potenzial ungenutzt verpufft ist. Die flache Story lasse ich hier mal außer acht.
                    Nett, wirklich nett, aber mehr eben auch nicht.

                    • 6

                      Ein weiterer Film aus der Horrorecke, der relativ lange an mir vorbei gegangen ist. Da ich aber mal wieder Bock auf etwas derartiges hatte und "Jeepers Creepers" zumindest einen kleinen Kultstatus besitzt, war mal ein Blick fällig. Und joa, als grundsolide Kost kann man das Filmchen so durchwinken. Die Community hat sicher recht, nach den sehr guten ersten dreißig Minuten sackt das Niveau etwas ab, aber unterhaltsam bleibt's auch danach noch. Der Wille, den Zuschauer bei der Stange zu halten, ist ganz klar erkennbar. Gelingt insgesamt auch ganz gut, wobei der Grad des gesunden Menschenverstandes einer Sinuskurve gleicht. Mal agieren Justin Long und Co. ganz nachvollziehbar, dann knipsen sie ihr Gehirn aber wieder aus machen sich lächerlich. Merkwürdig, dass nahezu kein Film es auf die Reihe bekommt, durchgängig logisch handelnde Personen zu kreieren. Sei es drum, wenigstens sind die Protagonisten nicht so blöd wie das Vieh aussieht. Dieses billige Flattertier ist der wahre Horror.
                      Insgesamt ist das trotz seiner Schwächen eine annehmbare Angelegenheit. Im Horror-Genre muss man ja ohnehin mit dem geringsten Ansatz von Niveau zufrieden sein.

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                      • 5

                        Vinnie Jones als knallharter Killer in einem Film, der vom Plot her gar nicht so übel klingt. Da kann man ja mal einen Blick drauf werfen... ...kann man... ...muss man aber nicht. Denn "The Midnight Meat Train" will als Mixtur aus fiesem Psycho-Thriller und hartem Horrorfilm verstanden werden, kann aber beide Gewänder nicht zur vollen Zufriedenheit ausfüllen. Da gibt es wunderbar atmosphärische Szenen, die durchaus Eindruck hinterlassen, aber dann wird plötzlich mit möderisch schlechtem CGI-Blut herum hantiert, so dass alle Stimmung den Bach runtergeht. Und für die Psycho-Spielchen sind die Charaktere einfach nicht ausgereift genug. So verpuffen auch diese Ansätze meist ziemlich schnell. Langeweile kann ich dem Film dennoch nicht unbedingt vorwerfen, das Setting und die Handlung lassen nicht viel Raum zum herumdösen. Die schreiend dämliche Rechtfertigung, die dem Zuschauer am Ende vor die Füße geworfen wird, muss man sich erstmal trauen. Aber in dem Genre macht sich ja ohnehin nahezu keiner mehr Gedanken über gute Schlusspointen.
                        Im verwässerten und von billigem Müll überschwemmten Horror-Genre darf sich der Fleischzug durchaus zu den besseren Werken zählen. Doch der Cast und die vergleichsweise aufwendige Machart hätten noch sehr viel Luft nach oben gelassen.

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                        • 6

                          Mit vielen Vorschusslorbeeren ausgerüstet und einer Crew, die den Mund selbst auch ganz schön voll genommen hat, kommt "End of Watch" um die Ecke. "Der authentischste, beste Cop-Thriller seit Jahren" will er sein. Den Titel kann ich ihm von meiner Seite her leider nicht verleihen, denn von der Machart mal abgesehen, die wenigstens einen Hauch von Authentizität versprüht, bedient sich der Film aller gängigen Genre-Klischees und versucht mitunter mit einiger Verzweiflung einen realistischen Touch zu erzwingen. Es gelingt phasenweise, doch meist wirkt das sehr aufgesetzt und stocksteif. Wir wissen alle, dass bei den Amis viele Dinge anders laufen, aber stellenweise zieht's mir die Schuhe aus, wenn ich sehe, was sich der Streifen unter realitätsnaher Polizeiarbeit vorstellt. Der Besetzung mach ich da keinen Vorwurf, Jake Gyllenhaal, Michael Peña, die von mir sehr geschätzte Anna Kendrick usw., alle tun ihr Möglichstes. Auch die Art der Inszenierung ist eigentlich tadellos, wenn auch etwas anstrengend. Doch die Geschichte stolpert permanent über die eigenen Füße, kein noch so doofes Klischee wird ausgelassen und das Ende war auch sowas von vorhersehbar.
                          Machart und Absicht in allen Ehren, aber das Drehbuch ersäuft im Pathos und einem 08/15-Storyverlauf. Enttäuscht ist vielleicht etwas übertrieben, aber zumindest etwas ernüchtert bin ich schon. Ich hatte mir doch mehr versprochen.

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                          • Eine Beteiligung von Eli Roth ist in der Regel kein gutes Zeichen für einen Film. Aber da dieser sadistische Spinner wenigstens die Pfoten von Regiestuhl gelassen hat, ist vielleicht etwas Hoffnung angebracht. Der Trailer sieht zumindest passabel aus, wobei ich darauf noch nichts gebe. Ein Reißer wird's sicher nicht.

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                            • 6 .5

                              So cool die Idee auch ist, so leichtfertig wurde ihr Potenzial hier verschleudert. Sich dem Thema "Videospiele" mal in einem Animationsfilm zu widmen, war eigentlich überfällig und sorgt vom Grundgedanken her auch für gute Stimmung. Allerdings wird der Film im Verlauf immer einfallsloser und die innovativen Ansätzen werden mit aller Gewalt zu plumpen, klischeebelasteten Versatzstücken zurechtgeklopft. Ab der Candy-Rush-Welt wird's für erwachsene Zuschauer nahezu unerträglich. Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen eine etwas ältere Zielgruppe zu wählen, weil diese auch einen viel besseren Zugang zum Thema hat. Mit den meisten Gags in der zweiten Hälfte lockt man keinen über 10 mehr hinterm Ofen hervor. Da war der Saure Drops noch das Beste. Ich will nicht alles schlecht reden, es gibt gute Szene, Anspielungen und Cameos, aber weder die Charaktere, noch der Storyverlauf werden der grundlegenden Idee gerecht.
                              So lautet das etwas ernüchternde Fazit, dass auch "Ralph Reichts" wieder nur einer von Vielen ist, weil entweder der Mut oder der Einfallsreichtum fehlte, sich etwas vom Genre abzuheben.

                              • Sorry, aber die Liste ist alles andere als aussagekräftig.

                                • 8

                                  Guillermo Arriagas Stil hat was für sich, zumal er meist auch interessante Schicksale erzählt. Allerdings lässt sich das nicht ganz pauschalisieren, denn wo "21 Gramm" eine echte Offenbarung war, hat "Babel" bestenfalls als äußerst effektives Schlafmittel beeindruckt. "The Burning Plain", den er auch selbst zum Leben erweckt hat, orientiert sich erfreulicherweise eher an "21 Gramm". Die verwobene Geschichte wird interessant erzählt, die Verwicklungen wirken halbwegs rund und die Charaktere sind frei von Overacting. So wird der Film vom Cast sehr gut und harmonisch getragen. Hervorzuheben seien natürlich Charlize Theron und die schon zu diesem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere umwerfende Jennifer Lawrence, die die vielschichtigste und schwierigste Figur des Films gemeinsam großartig verkörpern. So lassen sich auch die zweifelsfrei vorhanden Längen gut ertragen.
                                  Als jemand, der sich nur selten von Filmen aus dem Dramen-Genre wirklich fesseln lässt, muss ich sagen, dass der Streifen was hermacht. Einfach weil die Story stimmt und der Cast absolut fantastische Arbeit leistet.

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                                  • 4
                                    • Ganz vorzeigbare Liste, meiner Meinung nach. Die meisten der Damen sind schon zu gebrauchen. Meiner persönlicher Sonnenschein hat es leider nur auf Platz 7 geschafft. Stewart, Jolie und Fox haben aber eigentlich keine legitime Daseinsberechtigung hier.

                                      • 7

                                        Dieses abgegriffene Genre kann unter den richtigen Voraussetzungen immernoch erstaunlich effektiv sein. "Sinister" gehört mit seiner extrem dichten Atmosphäre und einem gut gewähltem - teils verstörendem - Soundtrack definitiv zu den besseren Vertretern und kann den Zuschauer damit gut bei der Stange halten. Auf Innovationen darf man allerdings nicht hoffen. Der Film nimmt mehr oder weniger auch nur das, was im Schrank rumliegt und baut es zu einem vorzeigbaren Werk zusammen. Ethan Hawke, der sich in letzter Zeit etwas rar gemacht hat, spielt den 08/15-Charakter gut runter, ohne übermäßig zu glänzen. Wie bei nahezu all diesen Filmen, so ist aber auch hier die Auflösung nicht halb so gut, wie der Weg dorthin.
                                        Vorsichtig würde ich den Streifen als Langeweile-Killer bezeichnen. Es ist gut gemacht, mit einigen verstörenden Szenen ausgestattet und getragen von einem irren Soundtrack. Mag irgendwo nix neues sein, aber immerhin wurde nicht einfach alles lieblos in den Raum geschmissen.

                                        • Die sollen erstmal die Entwicklung von Laserschwertern vorantreiben. Wer ernsthaft glaubt, einen Todesstern bauen zu können, für den sollte sowas doch kein Problem sein.

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                                          • 5 .5

                                            Ja, mit dem Trash das ist so eine Sache. Ein bischen fetzt schon, aber zu viel des Guten und der Spaß ist vorbei. "Hobo with a Shotgun" (geiler Titel btw.) bewegt sich immer so im Grenzgebiet. Die völlig überzogenen Bösewichte, die aus einem schlechten Comic hätten stammen können, strapazieren mit ihrem Overacting das Nervenkostüm des Zuschauers ganz schön. Wohingegen Rutger Hauer als Schrottflinten schwingender Penner ohne Vergangenheit ziemlich Spaß macht. Was die Effekte angeht, kann man dem Film nix vormachen. Wenn gematscht wird, ist der Streifen voll bei der Sache. Auch der schwarze Humor sorgt für Lichtblicke. Das Ende finde ich allerdings nicht so gelungen. Ist aber eigentlich auch egal, groß im Gedächtnis wird der Film ohnehin nicht hängen bleiben.

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                                            • 9

                                              Nun, da auch diese Serie ihr Ende in Würde gefunden hat, ist es Zeit für ein Fazit. Und das könnte besser kaum ausfallen. "Dr. House" ist und wird wohl auch die einzige Arzt-/Krankenhausserie bleiben, die ich mit Begeisterung verfolgt habe.
                                              Hugh Laurie hat sich mit dieser Paraderolle des Greg House ein Denkmal für die Ewigkeit geschaffen. Dieser Charakter ist absolut einmalig und auf seine ganz spezielle Art einfach urst sympathisch. Seine Marotten, seine Spielchen, sein Blick auf die Welt, seine Genialität, all das lässt diese Figur unvergessen machen. Doch nicht nur der selbstzerstörerische, Vicodin-süchtige Wunderarzt mit Ecken und Kanten ist ein fein herausgearbeiteter Charakter. Auch all die anderen Protagonisten haben ihre Daseinsberechtigung und sind in der Regel weit weniger ein Spielball von House, als es zunächst den Anschein hat. Es ist beispielsweise auch immer gut gelungen neue Teammitglieder zu intergrieren, was bei dem Gefüge gar nicht so einfach ist. Besonders die weibliche Note wurde mehrmals ausgetauscht, jedoch ohne all zu großen Verlust. Olivia Wilde hat es beispielsweise sehr gut verstanden, das riesige Loch zu füllen, das Jennifer Morrison hinterlassen hat. In der letzten Staffel hat sich dann Odette Anables alle Mühe gegeben, diesen Part zu übernehmen. Da hätte es Charlyne Yi eigentlich nicht gebraucht. Das war mehr oder weniger die einzige Person, die mir tüchtig auf den Zeiger gegangen ist. Robert Sean Leonard als Wilson musste als gutes Gewissen von House so einiges einstecken und hat es damit so heimlich, still und leise geschafft zum heimlichen Star der Serie zu werden.
                                              Sicher kann man der Serie einige Dinge bezüglich des Storyverlaufs vorwerfen. In den frühen Staffeln standen die hervorragenden Fälle mehr im Vordergrund, wobei der Ablauf jeder Folge mehr oder weniger identlich war. Gegen Ende der Serie wurden die Motive und Gefühle der Personen wichtiger, was dazu geführt hat, dass die Fälle oft zur Nebensachen gerieten, allerdings auch nicht mehr alles so vorhersehbar war. Doch acht Staffeln ohne Charkterentwicklung gehen nunmal heutzutage auch nicht mehr. Mich hat es nie gestört. Der Grundgedanke der Serie hat für mich immer funktioniert. "Jeder Mensch lügt." oder "Es gibt keine Zufälle." sind nur zwei der Weisheiten, die House immer predigte und die meist ihre Berechtigung hatten. Auch seine abneigende Haltung gegenüber den Religionen hat mir immer gut gefallen. Wobei es ja eher untypisch für eine US-Serie ist, nicht so zu tun, als würde Gott alles regeln. Der weitgehende Verzicht auf diesen Blödsinn gehört zu den ganz großen Pluspunkten der Serie.
                                              Am Ende wurde der Serie ein Abschied bereitet, wie er House-typischer nicht hätte sein können. Alle wichtige Figuren tauchen nochmal auf, wir dürfen nochmal einen Einblick in die Gefühlswelt von House erhaschen und am Ende wird man mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgelassen. Somit haben sich die Macher für eine leicht bittere, jedoch erträgliche Variante entschieden und auf das ganz große Drama verzichtet. Und noch etwas wurde damit erreicht: Der Zwiespalt, ob man nun wissen will wie es weiter geht oder nicht. Doch das bleibt nun ja ohnehin der Fantasie überlassen. Ich werden den Doktor jedenfalls vermissen, auch wenn das Ende vielleicht zur rechten Zeit gekommen ist. Irgendwo war der Ideenpool dann doch erschöpft.

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                                              • 6 .5

                                                Gekonnt inszenierter Mindfuck, der dem Zuschauer allerdings eine faire Möglichkeit einräumt alles nachzuvollziehen. Dieses kleine Psycho-Spielchen gibt sich nicht mit halben Sachen zufrieden und bedient sich ziemlich ungeniert sowohl physischer und psychischer Gewalt, als auch sexueller Motive, um seine Story zu erzählen. ich finde nicht, dass dabei Grenzen überschritten werden, aber eine gesunde Härte zieht das natürlich nach sich. Die Darsteller tragen diese nicht ganz einfachen Rollen nahezu problemlos.
                                                Sicher nicht der Genre-Primus, aber definitiv ein Erstligist.

                                                • Noch ein Grund mehr die Simpsons zu lieben. Wer solche idiotischen Reaktionen hervorruft, macht absolut alles richtig.

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                                                  • 6

                                                    Als jemand, der im Laufe der Jahre eine gewisse Abneigung gegen Fahrradfahrer entwickelt hat (ich kann Verkehrshindernisse allgemein auf den Tod nicht ausstehen XD ), kann ich nicht uneingeschränkt in Begeisterungsstürme verfallen, aber schlecht ist "Premium Rush" deshalb keineswegs. Ein kurzweiliges, leicht trashiges Low-Budget Actionabenteuer wird hier serviert, das zu keinem Zeitpunkt mehr sein will, als es ist. Mit Joseph Gordon-Levitt hat man einen echten Hochkaräter für die Hauptrolle gewinnen können, den so ein Film aber auch dringend braucht. Von der Story kann so ein Streifen schließlich nicht leben, weil die meisten Dinge aus dem Baukasten kommen un der Rest mit Klischees aufgefüllt wird. Aber wie gesagt, das macht nix, denn die Charaktere sind sympathisch, die Kameraarbeit ist gut und an Selbstironie wird auch nicht gespart. Das etwas arrogante Gehabe um diese Bikerszene hätte man sich allerdings schenken können.

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